(19)
(11) EP 1 669 167 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.2006  Patentblatt  2006/24

(21) Anmeldenummer: 05026829.1

(22) Anmeldetag:  08.12.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25G 1/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 10.12.2004 DE 202004019156 U

(71) Anmelder: Berner GmbH
74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Kizilay, Gökhan
    74547 Kupfer (DE)

(74) Vertreter: Sties, Jochen 
Prinz & Partner GbR Rundfunkplatz 2
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) Griff für Werkzeuge


(57) Ein Griff für Werkzeuge, wobei der Griff wenigstens drei Bereiche mit jeweils unterschiedlicher Härte aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Griff für Werkzeuge.

[0002] Es gibt eine Vielzahl von Griffen für Werkzeuge, bei denen der Griff sowohl im Querschnitt als auch im Längsschnitt an die Größe einer als Standard angenommenen Hand und an die Funktion des Werkzeugs angepaßt ist. Bei der Anpassung an die Ergonomie der Hand wurde dabei bei bekannten Griffen in erster Linie auf die Form Wert gelegt. Darüber hinaus wurden gewisse Oberflächeneigenschaften zur Verbesserung der Griffigkeit optimiert, um einen gewissen Komfort für den Benutzer zu gewährleisten.

[0003] So sind Zwei-Komponenten-Griffe bekannt, die aus zwei Bereichen bestehen, nämlich aus einem inneren Bereich, der aus einem harten Material ist, um die erforderliche Griffestigkeit zu erreichen, und einem zweiten Bereich, der aus einem weicheren Material ist, um einen gewissen Komfort für den Benutzer zu gewährleisten.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Griff für Werkzeuge zu schaffen, der einen verbesserten Komfort für den Benutzer bietet.

[0005] Zu diesem Zweck sieht die Erfindung einen Griff für Werkzeuge vor, wobei der Griff wenigstens drei Bereiche mit jeweils unterschiedlicher Härte aufweist. Die einzelnen Bereiche des Griffs weisen so unterschiedlich verformbare Bereiche auf. Dadurch ist es möglich, daß der Griff nachgibt, wenn beispielsweise ein Benutzer an einer bestimmten Stelle stärker zugreift als an einer anderen. Die Anordnung der Bereiche ist dabei so gewählt, daß selbst für eine Hand des Benutzers, die von der Standardform und der Standardgröße abweicht, ein besseres Fassen des Griffs erreicht wird.

[0006] Vorzugsweise ist der erste Bereich aus einem Material, das hart ist, und das Material des zweiten Bereichs weich, wobei das Material des zweiten Bereichs eine höhere Härte als das Material des dritten Bereichs aufweist. Der erste, harte Bereich des Griffs gewährleistet die erforderliche Griffestigkeit und dient zur Befestigung des Schaftes des Werkzeugs im Griff. Der zweite und dritte Bereich des Griffs ermöglichen, daß der Griff an die Anatomie der Hand angepaßt ist. So können Quetschstellen vermieden werden, die normalerweise auftreten, wenn der Griff aus einem harten, unverformbaren Material besteht.

[0007] Der zweite und dritte Bereich ist bevorzugt auf eine bestimmte Tiefe des Griffs begrenzt. Dies ermöglicht, daß eine für die Verbindung mit dem Werkzeug erforderliche Festigkeit in dem ersten, harten Bereich gegeben ist.

[0008] Das Material des dritten Bereichs ist bevorzugt ein Gel und als Kissen ausgebildet. Gele sind für die Gestaltung der Oberfläche von Werkzeuggriffen bekannt und weisen Eigenschaften auf, die für diese Anwendung vorteilhaft sind, nämlich eine nicht so schnelle Rückverformung und eine Nachgiebigkeit, die besonders geeignet erscheint.

[0009] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der bevorzugten Ausführungsform beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigen:
  • Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Griffs; und
  • Figur 2 einen Längsschnitt durch zwei Griffe gemäß Figur 1.


[0010] Figur 1 zeigt einen Griff 10 für Werkzeuge, wobei für ein Werkzeug zwei gleich ausgebildete Griffe 10 verwendet werden, wie es in Figur 2 skizziert ist. Der hier gezeigte Griff 10 wird insbesondere für Zangen verwendet.

[0011] Jeder Griff 10 weist drei Bereiche auf, nämlich einen ersten Bereich 12, einen zweiten Bereich 16 und einen dritten Bereich 18, wobei die Bereiche 12, 16, 18 eine bündige Oberfläche bilden. Dabei sind die Bereiche 12, 16 und 18 aus Kunststoff und weisen eine jeweils unterschiedliche Härte auf.

[0012] Die drei Bereiche 12, 16, 18 sind hier als durchgehende Bereiche gezeigt. Jedoch können die Bereiche auch mehrere Abschnitte umfassen, die zudem nicht zusammenhängend angeordnet sein müssen.

[0013] Der erste Bereich 12 ist aus hartem Material, insbesondere aus Hartplastik, und wird durch Spritzgießen hergestellt.

[0014] Der zweite Bereich 16 ist ebenfalls aus Kunststoff, jedoch aus weichem Material. Dieses Material sorgt insbesondere für eine gute Griffigkeit.

[0015] Das Material des dritten Bereichs 18 ist ein Gel und als Kissen ausgebildet. Das Material, das für den dritten Bereich 18 verwendet wird, ist dasselbe Material, wie es in Fahrrad-Sätteln verwendet wird. Gele haben Eigenschaften, die für die Anwendung als Griffe geeignet sind, nämlich eine nicht zu schnelle Rückverformung und eine hohe Nachgiebigkeit.

[0016] Der dritte Bereich 18 wird mit dem Griff 10 durch Aufspritzen verbunden oder durch Einlegen an dem Griff 10 angeordnet. Diese Verfahren sind an sich bekannt, deshalb wird hier nicht darauf eingegangen.

[0017] Das Material des dritten Bereichs 18 weist eine geringere Härte auf als das Material des zweiten Bereichs 16. Dadurch ist der dritte Bereich 18 verformbarer als der zweite Bereich 16.

[0018] Der erste Bereich 12 weist eine Aussparung 14 (Fig. 2) an einem Ende des Griffs 10 auf, in der der Schaft (nicht gezeigt) des Werkzeugs befestigt wird. Die Aussparung 14 ist vorzugsweise beim Spritzgießen des ersten Bereichs 12 entstanden. In die Aussparung 14 wird der Schaft des Werkzeugs mit Preßsitz angeordnet oder durch geeignete Kleber befestigt.

[0019] Die Verbindung des Schaftes mit dem jeweiligen Griff 10 kann auch durch Umspritzen des Schaftes (nicht gezeigt) erfolgen.

[0020] Da der erste Bereich 12 den Schaft (nicht gezeigt) des Werkzeugs aufnimmt, ist es notwendig, daß der zweite und dritte Bereich 16, 18 auf eine bestimmte Tiefe des Griffs 10 begrenzt sind. Um eine dauerhafte Verbindung zu gewährleisten, ist es nämlich wichtig, daß der Schaft (nicht gezeigt) des Werkzeugs in dem unverformbaren Material des ersten Bereichs 12 eingebettet ist.

[0021] Die Form des Griffs 10 für Zangen oder ähnliche Werkzeuge ist bekannt. Dabei ist die Form des Griffs 10 an die Anatomie der Hand angepaßt und weist deswegen einen geschwungenen oberen Rand gemäß Figur 2 auf.

[0022] Der Griff 10 weist einen vorstehenden Abschnitt 19 auf, der den Griff 10 zum Werkzeug hin abgrenzt. Der vorstehende Abschnitt 19 ist bei Griffen 10 bekannt. Der vorstehende Abschnitt 19 kann die Hand abhalten, das Werkzeug zu berühren und sich dabei zu verletzen.

[0023] Bei der Bedienung des Werkzeugs liegt die Hand, insbesondere in dem Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger, an dem vorstehenden Abschnitt 19 des Griffs 10 an. Da an dem vorstehenden Abschnitt 19 des Griffs 10 die Hand während des gesamten Bedienens des Werkzeugs anliegt und zudem der anliegende Bereich der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger besonders empfindlich ist, ist die Gefahr von Quetschstellen groß. Deshalb besteht der vorstehende Abschnitt 19 des Griffs 10 an der der Hand zugewandten Seite aus verformbarem Material, insbesondere dem zuvor beschriebenen Gel des dritten Bereichs 18, während dir Rückseite des vorstehenden Abschnitts 19, also die der Hand abgewandten Seite, aus dem ersten Bereich 12 aus hartem Material ist, um die erforderliche Festigkeit zur Aufnahme des Werkzeugs zu gewährleisten und der Abstützung der Hand zu dienen.

[0024] Anschließend an den dritten Bereich 18 ist der zweite Bereich 16 angeordnet. Dabei kann der zweite Bereich 18 eine rutschfeste Oberfläche aufweisen, um die Griffigkeit zu erhöhen und dadurch das Bedienen des Werkzeugs zu verbessern, so daß selbst mit feuchten und schmutzigen Händen ein leichtes Bedienen möglich ist.

[0025] Jeder Griff 10 weist einen Abschnitt 20 auf, der aus demselben Material wie der erste Bereich 12 ist. Der Abschnitt 20 verhindert, daß ein Teil der Hand, insbesondere ein Finger, zwischen die beiden Griffe 10 gelangen kann und dabei eingeklemmt wird.

[0026] An dem Abschnitt 20 ist ein Loch 22 gezeigt, wobei der zweite Griff 10 ein identisches Loch 22 aufweist. Eine Feder (nicht gezeigt) wird bekannterweise zwischen den beiden Griffen 10 angeordnet und kann so beim Auseinanderziehen des Werkzeugs behilflich sein.

[0027] Durch die drei Bereiche 12, 16, 18 kann sich der Griff 10 der Anatomie der Hand anpassen. Die Bedienung des Griffs 10 wird angenehmer und Quetschstellen an der Hand vermieden.


Ansprüche

1. Griff für Werkzeuge, wobei der Griff wenigstens drei Bereiche (12, 16, 18) mit jeweils unterschiedlicher Härte aufweist.
 
2. Griff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bereich (12) aus einem Material ist, das hart ist, und das Material eines zweiten Bereichs (16) weich ist, wobei das Material des zweiten Bereichs (16) eine höhere Härte als das Material des dritten Bereichs (18) aufweist.
 
3. Griff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite und dritte Bereich (16, 18) auf eine bestimmte Tiefe des Griffs begrenzt ist.
 
4. Griff nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Bereich (18) an einem vorstehenden Abschnitt (19) des Griffs angeordnet ist.
 
5. Griff nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des dritten Bereichs (18) ein Gel ist und als Kissen ausgebildet ist.
 
6. Griff nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des dritten Bereichs (18) aufgespritzt ist.
 
7. Griff nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des dritten Bereichs (18) eingelegt ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht