[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Ausführungen von Griffen und Haltern für Küchen-
und Tischbestecke und kann bei der Herstellung von Messern, Gabeln und ähnlichen Gegenständen
verwendet werden.
[0002] Aus dem russischen Geschmacksmuster RU 18207 sind Küchen- und Tischbestecke bekannt,
die aus einem funktionalen Arbeitselement (einem Messer, einer Gabel, einer Schaufel
verschiedener Konfigurationen und Zwecksbestimmungen) bestehen, das in einem Plastikgriffhalter
befestigt ist. Dies stellt eine typische Befestigungsart von Küchen- und Tischelementen
in einem Halter dar. Die Haltbarkeit einer solchen Befestigung hängt gewöhnlich von
der Länge des Schaftes des Arbeitselementes sowie von der Haltbarkeit des Haltermaterials
ab. Am häufigsten fällt der Halter an seiner Stoßstelle mit dem Arbeitselement aus,
da die Plastikteile zu hohe Belastungen, die senkrecht auf die Achse des Bestecks
angelegt werden, nicht aushalten können.
[0003] Die RU 2 091 209 beschreibt ein Haushalts- und Touristenmesser "Sibirischer Bär"
mit einem funktionalen Arbeitselement, das in einem aus einem hochfesten, mit einem
Glasfaserstoff armierten Harz hergestellten Halter fest montiert ist. Dieses Messer
hat einige Vorteile gegenüber den vorhergehenden Küchen- und Tischbestecken, es ist
funktionssicherer und zuverlässiger. Ausserdem ist das Arbeitselement und der Griff
dieses Messers hinsichtlich des gesamten Gewichtsschwerpunktes ausbalanciert und das
Messer weist Wölbungen auf dem Griff auf, die der Form einer geballten menschlichen
Hand entsprechen, was seine Gebrauchseigenschaften verbessert. Die Anfertigung einer
solchen Vorrichtung ist jedoch relativ kompliziert, sie bedarf einer Feinpressentechnologie
für den Griff, der auch sonst ein kostspieliger, aus armiertem Harz hergestellter
Gegenstand ist.
[0004] Die FR 2 768 642 beschreibt ein Küchenmesser, das in einem Halter fest montiert ist.
Der Halter ist aus zwei Elementen hergestellt, nämlich aus einem dehnbaren Überzug
und einem Plastikgriff, der als Einlage für den dehnbaren Überzug ausgeführt ist,
das im oberen Vorderteil des Plastikgriffes befestigt ist. In der genannten Ausführung
sowie in den vorherigen technischen Ausführungen wurde der Schaft des Arbeitselementes
im Halter durch Einpressen befestigt, wodurch die Befestigungssicherheit geringer
wird und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Halter brechen bzw. der Schaft aus
dem Halter herausgleiten kann. Die oberen und unteren Halterkonturen kopieren die
natürlichen Konturen einer menschlichen Hand. Es fehlt jedoch die Balancierung des
Arbeitselementes bezüglich des Halters, wodurch seine Gebrauchseigenschaften bedeutend
beeinträchtigt werden. Die auf dem Plastikgriff befestigte Hülle deckt ihn nicht ganz
ab, seine Kanten sind nicht fest genug mit dem Plastikgriff verbunden, was bei der
Benutzung des Messers zu deren Ablösung führen kann.
[0005] Die DE 44 29 063 kann als nächstgelegener Stand der Technik angesehen werden, aus
dem ein Küchenmesser mit einer Halterhülle bekannt ist, das aus einem funktionalen
Arbeitselement und einem stufenartigen Halter besteht, auf dessen letzter Stufe eine
abnehmbare Anlegehülle befestigt ist. Die Halterhülle des Messers ist aus Plastik
hergestellt und fest am Halter des Messers mittels zweier zusammengesetzter Metallstützen
mit einem Rechteckquerschnitt montiert, die an den von einem Metallband umfassten
Schaft des Messers befestigt sind, wobei das Metallband sich an das funktionale Arbeitselement
anschließt und die erste Stufe des Halters bildet. Nachdem sämtlichen Teile verbunden
sind, wird der Messerschaft im Halter und im Metallband eingebettet. Diese Ausführung
erlaubt jedoch nicht eine optimale Balancierung des funktionalen Arbeitselements bezüglich
des Halters, wobei die Herstellung und Montage nach diesem Schema relativ kompliziert
und daher kostspielig ist.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer Verbesserung der Balancierung,
der Bequemlichkeit bei der Benutzung, Haltbarkeit, Sicherheit und Abnutzungsfestigkeit
des Besteckes, Vereinfachung seiner Konstruktion, Senkung des Herstellungs- und Montagekosten.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird durch ein Küchen- und Tischbesteck mit den Merkmalen des
Patenanspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäß Küchen- und Tischbesteck weist ein funktionales
Arbeitselement sowie einen stufenartigen Halter aus Ganzmetall auf, auf dessen letzter
Stufe eine abnehmbare Halterhülle befestigt ist. Eine Halterstufe, die an das funktionale
Arbeitselement grenzt, weist im Querschnitt eine ovale Form auf, wobei die Hauptachse
senkrecht angeordnet ist. Ferner weist der Halter eine letzte Halterstufe in Form
eines Parallelepipeds mit abgerundeten Ecken auf, die mit zylindrischen , seitlichen
Fixierelementen ausgestattet ist, die in einem an die erste Stufe grenzenden Bereich
senkrecht zu der Halterseitenfläche angeordnet sind. Die Halterhülle ist aus einem
dehnbaren Material hergestellt, das einen hohen Reibungswert aufweist. Dabei ist die
Wandstärke der Hüllenwände in ihrem Umfang zum freien Ende der Halterhülle hin gleichmäßig
ansteigend ausgeführt und mit Durchgangsöffnungen versehen, in welche die zylindrischen,
seitlichen Fixierelementen der letzten Halterstufe eingreifen. Die Außenquerabmessungen
der vorderen Halterhülle entsprechen den Außenquerabmessungen der ersten Halterstufe.
Das freie Ende der Halterhülle ist als Vollkörper mit einer Querdurchgangsöffnung
und einer abgerundeten hinteren Stirnfläche ausgeführt.
[0008] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, es zeigen:
Fig. 1 - Seitenansicht eines Küchen- und Tischbestecks;
Fig. 2 - Querschnitt A-A aus Fig. 1;
Fig. 3 - Querschnitt B-B aus Fig. 1;
Fig. 4 - Querschnitt C-C aus Fig. 1.
[0009] Das erfindungsgemäße Küchen- und Tischbesteck mit einer Halterhülle ist als eine
Ganzmetallkonstruktion ausgeführt, die ein funktionales Arbeitselement 1 (das z.B.
ein Messer, eine Gabel, ein Löffel o.ä. sein kann) und einen abgestuften Halter 2,
der mit einer abnehmbaren, dehnbaren und auf einer letzten Halterstufe 4 des Halters.
2 befestigten Halterhülle 3 versehen ist (mit einem hohen Reibungswert, am besten
eignet sich ein Futteral aus Gummi), umfasst. Die Halterhülle 3 besteht aus einem
einen hohen Reibungswert aufweisend en Gummi. Die letzte Halterstufe 4 ist als ein
Parallelepiped mit abgerundeten Ecken ausgeführt und mit zylindrischen, seitlichen
Fixierelementen 5 versehen, die dafür vorgesehen sind, die Halterhülle 3 auf dieser
Stufe mittels der in Halterhülle 3 vorhandenen Durchgangsöffnungen festzuhalten. Die
letzte Halterstufe 4 grenzt an die erste Stufe 6 an, die größere Abmessungen als die
letzte Halterstufe 4 aufweist und im Querschnitt elliptisch ist, wobei die Hauptachse
der Ellipse der ersten Stufe 6 senkrecht, also parallel zu einer Symmetrieebene des
funktionalen Arbeitselements 1, angeordnet ist. Die seitlichen Fixierelemente 5 sind
in einem an die erste Stufe 6 angrenzenden Bereich der letzten Halterstufe 4 angeordnet.
Die erste Stufe 6 grenzt ihrerseits an das funktionale Arbeitselement 1 an. Das funktionale
Arbeitselement 1 ist durch Schweißen mit der letzten Halterstufe 4 und durch Abpressen
mit der ersten Stufe 6 verbunden. Die erste Stufe 6 ist wiederum an die letzte Halterstufe
4 angeschweißt. Insgesamt bilden diese Teile eine stabile, feste Konstruktion für
die dehnbare Halterhülle 3. Eine vordere, dem funktionalen Arbeitselement zugewandte
Stirnfläche 7 der Halterhülle 3 ist geradlinig und wirkt mit einer entsprechenden
hinteren Stirnfläche 8 der ersten Stufe 6 zusammen. Die Stärke der Wände der Halterhülle
3 nimmt gleichmäßig in Richtung eines freien Endes 9 zu, wobei das freie Ende 9 der
Halterhülle 3 als ein Vollkörper mit einer abgerundeten hinteren Stirnfläche 10 ausgeführt
und mit einer Öffnung 11 für die Montage an einem Haken ausgestattet ist. Die in dem
vorderen Bereich der Halterhülle 3 vorgesehenen Seitenöffnungen wirken mit den zylindrischen,
seitlichen Fixierelementen 5 der letzten Halterstufe 4 zusammen. Die Außenquerabmessungen
des Vorderteils der Halterhülle 3 entsprechen den Außenquerabmessungen der ersten
Stufe 6, so dass die Außenflächen der Halterhülle 3 und der ersten Stufe 6 bündig
ineinander übergehen.
[0010] Dank der Ganzmetallkonstruktion des Küchen- und Tischbestecks wird das Risiko vermieden,
dass das Besteck an der Kontaktstelle des funktionalen Arbeitselements 1 und des Halters
2 bricht. Diese Konstruktion sichert eine optimale Balancierung der Vorrichtung, wenn
der Gewichtsschwerpunkt im Bereich einer durch die erste Stufe 6 gebildeten Metallverstärkung
liegt. So wird ein sicherer Halt des Bestecks in der Hand während der Arbeit gewährleistet.
Gleichzeitig verhindert man damit ein Ausgleiten des Bestecks infolge seiner Verkrümmung.
Infolge der Verwendung der dehnbaren Halterhülle 3 wird das Gleiten in der Hand während
der Benutzung des Bestecks weitgehend vermieden. Dazu trägt der hohe Reibungswert
des ausgesuchten Materials (z.B. ein Gummi) sowie eine gleichmäßige Verstärkung der
Wände der Halterhülle 3 in Richtung zu einem dem funktionalen Arbeitselement abgewandten
freien Ende des Halters 2 bei. Eine solche Konstruktion des Halters 2 sichert eine
gute Balancierung des Bestecks und verbessert gleichzeitig seine Betriebscharakteristiken.
Obwohl diese Konstruktion sehr einfach und günstig herzustellen ist, verfügt sie über
alle erforderlichen Gebrauchseigenschaften, die die Haltbarkeit, Sicherheit und Abnutzungsfähigkeit
verbessern.
1. Küchen- und Tischbesteck mit einem funktionalen Arbeitselement (1) und einem abgestuften
Halter (2), auf dessen letzter Halterstufe (4) eine abnehmbare Halterhülle (3) befestigt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das funktionale Arbeitselement (1) und der Halter (2) aus Ganzmetall hergestellt
sind,
- die letzte Halterstufe (4) des Halters (2) in Form eines Parallelepipeds mit abgerundeten
Ecken ausgeführt ist und mit zylindrischen, seitlichen Fixierelementen (5) versehen
ist,
- die Halterhülle (3)
■ aus einem einen hohen Reibungswert aufweisenden dehnbaren Material hergestellt ist,
und
■ in ihren Wänden Durchgangsöffnungen aufweist, in die Fixierelemente (5) eingreifen,
■ wobei die Wandstärke der Halterhülle (3) in Umfangsrichtung zum freien Ende der
Halterhülle (3) hin gleichmäßig ansteigt,
und
- der Halter (2) eine an das funktionale Arbeitselement (1) angrenzende erste Halterstufe
(6) aufweist,
- wobei die Außenflächen der Halterhülle (3) und der ersten Halterstufe (6) bündig
ineinander übergehen.
2. Besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsschwerpunkt des Bestecks im Bereich der ersten Halterstufe (6) liegt.
3. Besteck nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Halterstufe (6) im Querschnitt eine elliptische Form aufweist, wobei die
Hauptachse der Ellipse in einer Symmetrieebene des funktionalen Arbeitselementes (1)
angeordnet ist.
4. Besteck nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die letzte Halterstufe (4) des Halters (2) die Form eines Parallelepipeds mit abgerundeten
Rändern aufweist, wobei die seitlichen Fixierelemente (5) in einem an der ersten Halterstufe
(6) angrenzenden Bereich und senkrecht zur Seitenfläche der letzten Halterstufe (4)
angeordnet sind.