(19)
(11) EP 1 669 170 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.2006  Patentblatt  2006/24

(21) Anmeldenummer: 05026880.4

(22) Anmeldetag:  08.12.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25G 3/36(2006.01)
B26B 3/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 09.12.2004 RU 2004136010

(71) Anmelder: Mishina, Alla V.
Moskau 129301 (RU)

(72) Erfinder:
  • Mishina, Alla V.
    Moskau 129301 (RU)

(74) Vertreter: Hano, Christian et al
v. Füner Ebbinghaus Finck Hano Mariahilfplatz 2 & 3
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Küchen- und Tischbesteck mit Halteranlageplatten


(57) Die Erfindung betrifft ein Küchen- und Tischbesteck mit einem funktionalen Arbeitselement (1) und einem Halter (2), wobei der Halter (2) folgende Elemente aufweist: einen verstärkten, keilförmig zum funktionalen Arbeitselement (1) sowie zur unteren Fläche des Halters (2) hin verjüngenden Kopf (3), einen nach unten gebogenen Schaft (4), der durch zu einander konvergierende bogenförmige obere konvexe bzw. untere konkave Flächen gebildet ist, wobei der Schaft (4) eine abgerundete Stirnfläche aufweist, eine zwischen dem Kopf (3) und dem Schaft (4) angeordnete Brücke (5) und Anlageplatten (6), die zwischen dem Kopf (3) und dem Schaft (4) bündig mit den angrenzenden Kopf- und Schaftflächen angeordnet sind, wobei die Wölbung der konvexen oberen Flächen des Halters (2) und der Anlageplatten (6) von der Mitte des Halters (2) zum Schaft (4) hin versetzt angeordnet ist, wobei der Kopf (3), der Schaft (4) und die Brücke (5) des Halters (2) einstückig aus Ganzmetall gebildet sind, wobei die Anlageplatten (6) Außenseitenflächen aufweisen, die in Längsrichtung jeweils in eine vordere Teilseitenfläche (13), eine mittlere Teilseitenfläche (14) und eine hintere Teilseitenfläche (15) aufgeteilt sind, wobei der Gewichtsschwerpunkt des Bestecks an dem Übergang zwischen der vorderen und der mittleren Teilseitenfläche (13, 14) der Anlageplatten (6) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Diese Erfindung betrifft Ausführungen von Griffen und Haltern für Küchen- und Tischbestecke und kann bei der Herstellung von Messern, Gabeln und ähnlichen Gegenständen verwendet werden.

[0002] Aus dem russischen Geschmacksmuster RU 18207 sind einige Küchen- und Tischbestecke bekannt, die aus einem funktionalen Arbeitselement (einem Messer, einer Gabel, einer Schaufel verschiedener Konfigurationen und Zwecksbestimmungen) bestehen, das in einem Plastikgriffhalter fest montiert ist. Dies ist eine typische Befestigungsart der Küchen- und Tischelemente in einem Halter. Die Haltbarkeit einer solchen Befestigung hängt gewöhnlich von der Länge des Schaftes des Arbeitselementes sowie von der Haltbarkeit des Haltermaterials ab. Am häufigsten fällt der Halter an seiner Verbindungsstelle mit dem Arbeitselement aus, da die Plastikteile senkrecht zu ihrer Achse angelegte hohe Belastungen nicht aushalten können.

[0003] Aus der RU 2 091 209 ist bekannt ein Haushalts- und Touristenmesser " Sibirischer Bär" mit einem funktionalen Arbeitselement, das in einem aus einem hochfesten, mit einem Glasfaserstoff armierten Harz hergestellten Halter befestigt ist. Dieses Messer hat einige Vorteile gegenüber dem vorgenannten Küchen- und Tischbesteck, es ist nämlich funktionssicherer und widerstandsfähiger. Außerdem ist das Arbeitselement sowie der Griff dieses Messers hinsichtlich des gesamten Gewichtsschwerpunktes ausbalanciert und das Messer hat Wölbungen auf dem Griff, die der Form einer geballten menschlichen Hand entsprechen, was seine Gebrauchseigenschaften verbessert. Die Anfertigung einer solchen Vorrichtung ist jedoch sehr kompliziert, sie bedarf einer hochpräzisen Pressentechnologie für den Griff, der auch sonst ein kostspieliger, aus einem verstärkten Harz hergestellter Gegenstand ist.

[0004] Aus dem russischen Geschmacksmuster RU 45166 ist bekannt ein Jagdmesser mit einem funktionalen Arbeitselement aus Ganzmetall und mit Anlagebacken (-platten), wobei die Anlagebacken (-platten) auf dem Halter zwischen Metallschaft und -kopf befestigt sind. Dank seiner Ganzmetallkonstruktion gewinnt das Messer an Haltbarkeit, dadurch verringern sich auch die Herstellungskosten für seinen Halter. Eine solche Messerkonstruktion mit einem einseitigen Anspitzen und einem flachen Griff ist jedoch nur für spezielle Zwecke, z.B. für die Jagd bestimmt. Somit eignet sie sich nicht für die Verwendung als Küchen- und Tischbesteck. Es ist unbequem, ein solches Messer bei der Küchenarbeit in der Hand zu halten, da es über keine genügende Balancierung verfügt. Die Herstellung eines solchen Messers ist durch seine spezielle Zwecksbestimmung, durch das Vorhandensein eines Begrenzers sowie durch die spezifische Form des Begrenzers relativ kompliziert.

[0005] Als nächstgelegener Stand der Technik kann die DE 34 32 589 genannt werden, die ein Küchen- und Tischbesteck mit Halteranlageplatten offenbart, das aus einem funktionalen Arbeitselement und einem Halter besteht. Das Arbeitselement und der Halter sind als Ganzmetallelemente ausgeführt. Der Halter ist mit einem Metallkopf und einem nach unten gebogenen Metallschaft versehen. Ferner weist der Halter Anlageplatten auf, die zwischen dem Schaft und dem Kopf mit den angrenzenden Kopf- und Schaftflächen bündig angeordnet sind. Die Anlageplatten weisen in der Mitte eine Verstärkung auf und haben eine geschweifte konvexe Oberkante sowie eine geschweifte mit Handstützen versehene Unterkante auf. Die Herstellung sowie die Montage der genannten Vorrichtung ist relativ arbeitsaufwendig, weil der Kopf, die Anlageplatten und der Schaft nacheinander verbunden werden, wobei jeder der genannten Teile eine komplizierte Konfiguration und mehrere Zusatzelemente aufweist. An den Verbindungsstellen zwischen dem Kopf und den Anlageplatten und zwischen dem Schaft und den Anlageplatten sind kleine Handstützen vorgesehen. Diese und eine konvexe untere Halterfläche des Halters können jedoch das sichere Halten der Vorrichtung in der Hand nicht gewährleisten, weil die Stützen nicht tief genug sind und die Vorrichtung keine genügende Balancierung aufweist.

[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer Verbesserung der Betriebscharakteristiken des Küchen- und Tischbestecks, sowie der Balancierung, der Bequemlichkeit bei der Benutzung mit einer gleichzeitigen Vereinfachung seiner Konstruktion, Herstellung und Montage.

[0007] Die gestellte Aufgabe wird durch ein Küchen- und Tischbesteck mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein Küchen- und Tischbesteck mit den Halteranlageplatten besteht aus einem funktionalen Arbeitselement und einem Halter. Das Arbeitselement und der Halter sind aus Ganzmetall hergestellt. Der Halter ist mit einem Metallkopf und einem nach unten gebogenen Metallschaft versehen und weist ferner Anlageplatten auf, die zwischen dem Schaft und dem Kopf bündig mit den angrenzenden Kopf- und Schaftflächen liegen. Die Anlageplatten sind mit einer Verdickung in der Mitte ausgeführt und weisen ein geschweiftes konvexes oberes Profil sowie ein geschweiftes mit einigen Handstützen versehenes unteres Profil auf. Der Halter ist als ein Ganzmetallelement ausgeführt und weist einen Kopf, einen Schaft sowie eine dazwischen angeordnete Brücke auf. Der verstärkte Kopf des Halters läuft keilförmig in Richtung des funktionalen Arbeitselementes verjüngend zu, wobei er in Richtung zur unteren Halterkante keilförmig nach unten verjüngend zuläuft. Die Außenseitenflächen der Anlageplatten sind in der Längsebene des Bestecks in seiner Längsrichtung symmetrisch dreiflächig ausgebildet. Die Wölbung der konvexen geschweiften oberen Flächen des Halters und der Anlageplatten ist von der Mitte des Halters zum Schaft hin versetzt ausgebildet. Der nach unten gebogene Schaft besteht aus zueinander konvergierenden bogenförmigen oberen konvexen bzw. unteren konkaven Flächen mit einer abgerundeten Stirnfläche, wobei der Gewichtsschwerpunkt der Vorrichtung in der vorderen Verbindungszone der Flächen der Anlageplattenkanten liegt. Die Anlageplatten sind aus einem Material hergestellt, das einen hohen Reibungswert aufweist.

[0008] Die Erfindung wird mittels der beigefügten Darstellung erläutert. Es zeigt:

Figur 1 - Seitenansicht eines Küchen- und Tischbestecks mit Anlageplatten,

Figur 2 ― Schnitt A-A von Fig. 1;

Figur 3 ―Schnitt B-B von Fig. 1;

Figur 4 ― Schnitt C-C von Fig. 1;

Figur 5 ― Draufteilansicht des Halters gemäß Fig. 1.



[0009] Das erfindungsgemäße Küchen- und Tischbesteck ist als Ganzmetallkonstruktion ausgeführt, die aus einem funktionalen Arbeitselement 1 (das kann ein Messer, eine Gabel, ein Löffel usw. sein) und aus einem Halter 2 besteht. Der Halter 2 weist folgende Bestandteile auf: Einen sich an das funktionale Arbeitselement 1 anschließenden Kopf 3, einen Schaft 4, eine zwischen dem Kopf 3 und dem Schaft 4 angeordnete Brücke 5 sowie in Aussparungen 7 angeordnete Anlageplatten 6, wobei die Aussparungen 7 auf dem Halter 2 im Bereich der Brücke 5 ausgebildet sind. Die Anlageplatten 6 können aus mehreren unterschiedlichen dekorativen Stoffen hergestellt werden, die nicht nur über einen hohen Kunstwert verfügen, sondern auch optimale Gebrauchseigenschaften aufweisen, wie z.B. eine hohe Plastizität, einen hohen Reibungswert usw. Die Anlageplatten 6 sind zwischen dem Kopf 3 und dem Schaft 4 bündig mit den an sie grenzenden Oberflächen angeordnet und bilden stufenlose, fließende Übergänge des Halters 2, die fürs Halten in der Hand bequem sind. Der nach hinten und nach unten gebogene Metallschaft 4, wird von den konvergierenden Bogenkurven 8 und 9, nämlich von einem konvexen oberen und einem konkaven unteren Profil des Schaftes 4 gebildet, wobei die Profile über eine abgerundete Stirnfläche 10 ineinander übergehen.

[0010] Der Kopf 3 des Halters 2 ist dick und verläuft in Richtung zum funktionalen Arbeitselement 1 hin keilförmig, wobei er ein Keilstück 11 bildet und in Richtung zur unteren Halterkante hin nach unten keilförmig verjüngt ist, wodurch eine keilförmige Stirnfläche 12 gebildet wird.

[0011] Die Außenseitenflächen der Anlageplatten 6 sind in ihrer Längsebene symmetrisch dreiflächig ausgeführt und bilden dementsprechend jeweils eine vordere, eine mittlere und eine hintere Teilseitenfläche 13, 14 und 15. Die Anlageplatten 6 sind im zentralen Bereich des Halters 2 an der Brücke 5 mit Nieten 16 befestigt, wobei der Gewichtsschwerpunkt des Bestecks in dem Übergangsbereich 17 zwischen der vorderen und mittleren Teilseitenfläche 13 und 14 der Anlageplatten 6 liegt. Diese Schwerpunktposition liegt auf der Kreuzung der Längssymmetrieachse 0-0 und der Querachse 1-1 und ist in Fig. 5 markiert.

[0012] Der obere Rand 18 des Halters 2 mit den Anlageplatten 6 weist eine Wölbung auf, die zum freien Ende, d.h. zum Schaft 4 hin versetzt ist. Im Kontaktbereich der Platten 6 mit dem Kopf 3 ist der untere Rand des Halters 2 samt Anlageplatten 6 mit einer Handabstützung 19 versehen. In der Verbindungszone der Platten 6 mit dem Schaft 4 ist der untere Rand des Halters 2 mit einer Handabstützung 20 versehen, wobei er eine symmetrische Wölbung 21 im Mittelbereich des Halters 2 aufweist.

[0013] Dank der Ganzmetallkonstruktion des Küchen- und Tischbestecks wird das Risiko weitgehend vermieden, dass das Besteck an der Verbindungsstelle des funktionalen Arbeitselements 1 und des Halters 2 bricht. Zur Verstärkung der Konstruktion des Bestecks trägt die keilförmige Ausführung des Kopfes 3 des Halters 2 bei, die ihrerseits zusammen mit dem nach hinten und nach unten gebogenen Metallschaft 4 eine optimale Balancierung des Bestecks gewährleistet, wenn der Gewichtsschwerpunkt in der Verbindungszone der Teilseitenflächen13 und 14 der Anlageplatten 6 liegt, wodurch ein sicherer Halt des Bestecks in der Hand während der Arbeit erzielt und sein Ausrutschen infolge einer Schrägstellung verhindert wird. Die Verwendung der Anlageplatten 6 aus einem Material, das einen hohen Reibungswert hat, schließt ein Gleiten in der Hand während der Benutzung des Bestecks aus. Der Halter 2 ist mit Wölbungen an den oberen und unteren Rändern 18 und 21 versehen, wodurch er bequem in der Hand liegt, da diese der Handform in einer entsprechenden Stellung angepasst sind. Durch die Handabstützungen 19 und 20 werden die genannten Ergebnisse verstärkt. Der nach hinten und nach unten gebogene Metallschaft 4 verhindert ein eventuelles Gleiten aus der Hand, so dass der Halter 2 bequem in der Hand liegt. Eine solche Konstruktion des Halters 2 sichert eine gute Balancierung des Bestecks und verbessert gleichzeitig seine Betriebscharakteristiken. Die Herstellung sowie die Montage einer solchen Konstruktion des Küchen- und Tischbestecks ist unkompliziert, dabei werden seine hohen Betriebscharakteristiken und Gebrauchseigenschaften dadurch gewährleistet, dass es außer den Anlageplatten 6 keine weiteren Montageteile gibt. Der Rest ist aus Ganzmetall hergestellt, wobei das Besteck gut balanciert ist.


Ansprüche

1. Küchen- und Tischbesteck mit einem funktionalen Arbeitselement (1) und einem Halter (2), wobei der Halter (2) folgende Elemente aufweist:

- einen verstärkten, keilförmig zum funktionalen Arbeitselement (1) sowie zur unteren Fläche des Halters (2) hin verjüngenden Kopf (3),

- einen nach unten gebogenen Schaft (4), der durch zu einander konvergierende bogenförmige obere konvexe bzw. untere konkave Flächen gebildet ist, wobei der Schaft (4) eine abgerundete Stirnfläche aufweist,

- eine zwischen dem Kopf (3) und dem Schaft (4) angeordnete Brücke (5) und

- Anlageplatten (6), die zwischen dem Kopf (3) und dem Schaft (4) bündig mit den angrenzenden Kopf- und Schaftflächen angeordnet sind,

- wobei die Wölbung der konvexen oberen Flächen des Halters (2) und der Anlageplatten (6) von der Mitte des Halters (2) zum Schaft (4) hin versetzt angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- der Kopf (3), der Schaft (4) und die Brücke (5) des Halters (2) einstückig aus Ganzmetall gebildet sind,

- wobei die Anlageplatten (6) Außenseitenflächen aufweisen, die in Längsrichtung jeweils in eine vordere Teilseitenfläche (13), eine mittlere Teilseitenfläche (14) und eine hintere Teilseitenfläche (15) aufgeteilt sind,

- wobei der Gewichtsschwerpunkt des Bestecks an dem Übergang zwischen der vorderen und der mittleren Teilseitenflächen (13, 14) der Anlageplatten (6) angeordnet ist.


 
2. Besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageplatten (6) aus einem einen hohen Reibungswert aufweisenden Material hergestellt sind.
 
3. Besteck nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageplatten (6) im mittleren Teilseitenbereich (14) dicker ausgebildet sind als im Bereich der vorderen und hinteren Teilseitenflächen (13, 15).
 




Zeichnung







Recherchenbericht