Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Tassenstößel für eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Tassenstößels.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Aus der DE 196 00 852 A1 ist ein Tassenstößel für eine Brennkraftmaschine bekannt,
der zwischen einen Steuernocken und ein Ventil zwischengeschaltet ist. Der Tassenstößel
besitzt ein Hemd, welches ungefähr hohlzylinderförmig ausgebildet ist und in einer
Bohrung des Zylinderkopfes geführt ist. Das Hemd besitzt eine radiale Ausnehmung,
in die ein Verdrehsicherungselement eingesetzt ist. Das Verdrehsicherungselement vermeidet
eine Verdrehung des Tassenstößels um die Hubachse des Ventils relativ zu dem Zylinderkopf.
Das Verdrehsicherungselement greift in Umfangsrichtung sowohl formschlüssig in den
Tassenstößel ein als auch in eine geeignete Nut der Bohrung des Zylinderkopfes. Hierzu
tritt das Verdrehsicherungselement in radialer Richtung aus dem Hemd hervor.
- Gemäß einer ersten Ausführungsform dieser Druckschrift ist das Verdrehsicherungselement
als Zylinderkörper ausgebildet, dessen Längsachse in Hubrichtung orientiert ist und
dessen Stirnflächen radial von außen einmündende Nuten aufweisen, in die ein Vorsprung
des Hemdes eingreift. Die außerhalb des Hemdes liegende Mantelfläche des zylinderförmigen
Verdrehsicherungselementes greift in die Nut des Zylinderkopfes ein, während die innen
liegende Mantelfläche an einem Innenkörper des Tassenstößels anliegt.
- Entsprechend einer zweiten Ausführungsform dieser Druckschrift ist das Verdrehsicherungselement
als elastisches Federelement in Form einer U-förmigen Spange mit zwei Schenkeln und
einem Rücken ausgebildet. Die Spange wird mit ihren Schenkeln radial nach innen in
die Ausnehmung des Tassenstößels unter elastischer Verformung eingesetzt, bis Einprägungen
der Schenkel in die Begrenzungen der Ausnehmung des Hemdes in Umfangsrichtung einrasten.
- Entsprechend einer dritten Ausführungsform ist das Verdrehsicherungselement als hohlzylinderförmige,
geschlitzte Hülse ausgebildet, deren Längsachse in Hubrichtung orientiert ist. Die
Hülse besitzt Einprägungen, in welchen unter elastischer Verformung der Hülse die
Begrenzungen der Ausnehmung des Hemdes in Umfangsrichtung einrasten.
[0003] Weitere Tassenstößel mit Verdrehsicherungselementen sind beispielsweise aus DE 28
29 423 C2, DE 41 15 670 A1, DE 43 24 756 C2, DE 195 01 061 A1, DE 199 57 772 A1, DE
101 23 966 A1 und DE 43 37 330 A1 bekannt.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verdrehgesicherten Tassenstößel vorzuschlagen,
der bei einfacher Herstellungsmöglichkeit der Tasse, insbesondere der Ausnehmung des
Hemdes, und/oder des Verdrehsicherungselements eine einfache Montage, eine gute Funktion
sowie eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Weitere Aufgabe der Erfindung ist
es, ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung eines Tassenstößels
vorzuschlagen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Die vorgenannte Aufgabe wird entsprechend der Erfindung durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "Tassenstößel" ein beliebiges
Element eines Ventiltriebes verstanden, welches in den Kraftfluss zwischen Nockenwelle
und Ventil zwischengeschaltet ist, insbesondere ein herkömmlicher Tassenstößel oder
ein Rollenstößel.
[0007] Erfindungsgemäß findet ein Tassenstößel für eine Brennkraftmaschine in beliebiger
Bauart Einsatz, insbesondere ein mechanischer, hydraulischer und/oder schaltbarer
Tassenstößel. Der Tassenstößel weist ein Hemd auf, welches beispielsweise hohlzylinderförmig
mit einer Mantelfläche entsprechend der Mantelfläche eines Zylinders in einer entsprechenden
Bohrung eines benachbarten Führungselementes wie eines Zylinderkopfes eingesetzt ist.
Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Verdrehsicherungselement vorgesehen, welches, insbesondere
radial nach innen, in eine radiale Ausnehmung des Hemdes dauerhaft eingesetzt ist.
Das Verdrehsicherungselement bestimmt die Orientierung des Hemdes gegenüber einem
benachbarten Führungselement um eine Hubachse, welche mit der Hubachse des Ventils
korrespondiert. Hierbei kann das Verdrehsicherungselement eine Verdrehung des Tassenstößels
bzw. des Hemdes um die Hubachse vollständig dadurch verhindern, dass das Verdrehsicherungselement
in Umfangsrichtung formschlüssig in einer Ausnehmung des Zylinderkopfes aufgenommen
ist. Alternativ kann ein kleines Spiel in Umfangsrichtung vorgesehen sein oder die
Orientierung des Hemdes ist durch das Verdrehsicherungselement in einem Winkelbereich
vorgegeben. Neben der vorgenannten Funktion einer Vorgabe der Orientierung kann das
Verdrehsicherungselement weitere Funktionen erfüllen.
[0008] Erfindungsgemäß weist das Verdrehsicherungselement eine in Umfangsrichtung umlaufende
Wandung auf. Die Wandung besitzt zum einen zumindest eine Stirnfläche, die an der
äußeren Mantelfläche des Hemdes radial nach innen abgestützt ist. Durch eine derartige
Abstützung ist eine flächige Abstützung und Anlage der Wandung an dem Hemd gewährleistet.
Hierdurch können Kraftspitzen zur Vorgabe der Position des Verdrehsicherungselementes
gegenüber dem Hemd vermieden werden. Darüber hinaus stellt eine ohnehin vorhandene
Stirnfläche einer Wandung eine besonders einfache Möglichkeit zur Gewährleistung einer
einseitigen Abstützung dar. Weiterhin gibt die Stirnfläche für eine Montage den maximalen
Einführweg des Verdrehsicherungselementes in die Tasse vor, wodurch eine fehlerhafte
Montage durch ein zu weites Einschieben vermieden ist.
[0009] Erfindungsgemäß ist der Wandung zumindest ein Fortsatz zugeordnet, der sich durch
die Ausnehmung erstreckt und einen Absatz besitzt, der an der inneren Mantelfläche
des Hemdes radial nach außen abgestützt ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass es nicht erforderlich ist, das sich das Verdrehsicherungselement über den gesamten
Umfang um dessen Längsachse durch die Ausnehmung hindurch erstreckt. Vielmehr sind
Teilbereiche des vorgenannten Umfangs lediglich außerhalb des Hemdes angeordnet und
stützen mit ihren Stirnflächen das Verdrehsicherungselement radial nach innen ab,
während sich nur Teilbereiche durch die Ausnehmung hindurch erstrecken. Hierdurch
kann der erforderliche Materialeinsatz für das Verdrehsicherungselement verringert
werden. Über den Absatz ist eine funktionsgerechte und betriebssichere Möglichkeit
einer Abstützung des Verdrehsicherungselements radial nach außen geschaffen. Der Absatz
stellt eine in eine Richtung formschlüssige Verbindung zwischen Verdrehsicherungselement
und Hemd dar, welche nur unter elastischen und/oder plastischen Verformungen des Verdrehsicherungselementes
überwunden werden kann. Erfindungsgemäß sind somit in Umfangsrichtung um die Längsachse
des Verdrehsicherungselementes die Bereiche für eine Abstützung radial nach innen
sowie für eine Abstützung radial nach außen räumlich von einander getrennt und können
insbesondere unterschiedlich je nach Anforderungen, beispielsweise entsprechend den
im Betrieb wirkenden Kräften und entsprechend den notwendigen Montage- oder Demontagekräften
ausgelegt werden. Ebenfalls möglich ist es allerdings, dass zumindest ein Teil der
Fortsätze und Stirnflächen bei gleichem Umfangswinkel zu der Längsachse des Verdrehsicherungselementes,
aber radial zu dieser Längsachse versetzt angeordnet ist.
[0010] Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung kann die Zahl der Abstützstellen zwischen
Verdrehsicherungselement und Hemd dadurch erhöht werden, dass zwei sich auf dem Umfang
gegenüberliegende Stirnflächen vorgesehen sind, die jeweils an der äußeren Mantelfläche
des Hemdes radial abgestützt sind. Alternativ oder zusätzlich können zwei gegenüberliegende
Fortsätze mit Absätzen vorgesehen sein, die jeweils an der inneren Mantelfläche des
Hemdes radial nach außen abgestützt sind. Durch die erhöhte Zahl der Abstütz- und
Kontaktstellen können einerseits die wirkenden Kräfte zwischen Verdrehsicherungselement
und Hemd erhöht werden und/oder die Beanspruchungen der genannten Bauelemente verringert
werden. Andererseits ergibt sich infolge der Erhöhung der Zahl der Abstützstellen
eine exaktere Vorgabe der Position und Lage des Verdrehsicherungselements gegenüber
dem Hemd. Die Kontaktflächen können hierbei punktuell, mit kleinen oder großen Flächen
ausgebildet sein.
[0011] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Tassenstößels sind zwei
gegenüberliegende Stirnflächen des Verdrehsicherungselementes mit jeweils zwei balligen
Kontaktbereichen vorgesehen, die sich an der äußeren Mantelfläche des Hemdes radial
abstützen. Hierdurch können im Bereich von jeweils einer Stirnfläche zwei (oder mehrere)
Kontaktbereiche vorgesehen werden, so dass mindestens drei Kontaktflächen vorhanden
sind, die die relative Lage des Verdrehsicherungselementes gegenüber dem Hemd im Raum
vollständig und ohne Ermöglichung eines weiteren Freiheitsgrades vorgeben.
[0012] Ein besonders einfach herzustellendes Verdrehsicherungselement eines erfindungsgemäßen
Tassenstößels kann durch Herstellung desselben aus einem Blechhalbzeug hergestellt
werden. Hierbei kann das Blechhalbzeug sofort mit der erforderlichen Außenkontur fertig
gestellt werden oder in einem speziellen Bearbeitungsvorgang als Blechzuschnitt, insbesondere
durch einen Schneidprozess oder einen Stanzprozess, hergestellt werden. Mittels eines
derartigen Blechhalbzeuges kann auf einfache Weise eine konstante oder geringfügig
variierende Wandstärke erzielt werden. Andererseits wird mittels des Blechhalbzeuges
ein einfacher Hohlkörper gestaltet, der bei geringen Wandstärke und hieraus resultierendem
geringen Gewicht eine unter Umständen hohe Festigkeit aufweist, die aus einer Verfestigung
während des Umformprozesses und/oder durch eine Erhöhung des Flächenträgheitsmoments
infolge der Umformung resultieren kann.
[0013] Vorzugsweise besitzt das Blechhalbzeug bzw. der Blechzuschnitt einen großflächigen
Mittenbereich sowie zwei sich gegenüberliegende Fortsätze. Der großflächige Mittenbereich
wird insbesondere während eines Umformprozesses zu einem Hohlkörper umgeformt und
bildet damit einerseits einen Boden und die Wandung und andererseits eine Stirnfläche,
die alleine oder mit der Wandung den Kontakt mit dem benachbarten Führungselement,
insbesondere mit dem Zylinderkopf, ausbildet.
[0014] Als guter Kompromiss für die Dicke des Blechhalbzeuges hat sich eine Dicke von 0,3
bis 0,8 mm herausgestellt, für die einerseits ein geringes Gewicht des Verdrehsicherungselements
gegeben ist bei andererseits ausreichender Steifigkeit zur Gewährleistung der Funktion
und der Betriebssicherheit.
[0015] Das Verdrehsicherungselement kann ein- oder mehrstückig ausgebildet sein. Insbesondere
ist es denkbar, dass die Absätze zusätzlich auf die Wandung des Verdrehsicherungselementes
bzw. die Fortsätze aufgebracht werden oder mit diesen verbunden werden. Es ist ebenfalls
möglich, dass die Absätze erst mit einer erfolgten Montage von Verdrehsicherungselement
und Hemd erzeugt werden, beispielsweise durch ein Aufspreizen der Fortsätze im Inneren
des Hemdes. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich, wenn das Verdrehsicherungselement
in die Ausnehmung des Hemdes einklipsbar ist. Demgemäß werden die Fortsätze bzw. die
Absätze des Verdrehsicherungselementes unter elastischer Verformung mit einem Einführen
des Verdrehsicherungselementes in die Ausnehmung elastisch verformt und springen für
eine erreichte Montagestellung wieder quer zur Längsachse des Verdrehsicherungselementes
nach außen und geben damit die Position des Verdrehsicherungselementes in eine Richtung
vor. Zur Demontage ist es u. U. möglich, dass die elastische Verformung wieder herbeigeführt
wird, wodurch die Überwindung der Absätze und damit eine Demontage möglich wird. Die
Absätze können zur Beeinflussung einerseits von Montage und Demontage und andererseits
zur Bestimmung der Sicherungswirkung radial nach außen über geeignete Konturen besitzen.
Sind die Absätze als Stufen quer zur Längsachse des Verdrehsicherungselementes ausgebildet,
ergibt sich die bestmögliche Sicherung in der Montagestellung. Für eine Abschrägung
der Absätze, einerseits im Einführbereich und/oder andererseits im Anlagebereich zwischen
Absatz und Hemd in montierter Stellung können radial nach außen auf das Verdrehsicherungselement
wirkende Kräfte aufgeteilt werden in eine Komponente, die bestrebt ist, eine Verformung
der Absätze in Richtung der Hubachse zu verursachen, wodurch eine Montage und/oder
Demontage vereinfacht wird. Gleichzeitig kann eine derartige Schräge ein Einschnappen
der Absätze in der Montagestellung fördern. Der Kontaktbereich zwischen den Absätzen
und dem Hemd ist geeignet gestaltet, so dass sich eine große Kontaktfläche ergibt.
Bei der vorgenannten schrägen Ausbildung des Absatzes ist es weiterhin möglich, dass
für eine Fertigung der Wandstärke des Hemdes und/oder Abmessungen des Verdrehsicherungselements
größere Toleranzen möglich sind, da im Bereich der Schrägen mehrere stabile und gesicherte
Stellungen des Verdrehsicherungselementes möglich sind.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe
ist durch ein Verfahren entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gegeben.
[0017] In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Blechzuschnitt erstellt, beispielsweise
durch ein Stanzen. Hieran anschließend wird der Blechzuschnitt über einen Umformprozess
in einen einseitig offenen räumlichen Hohlkörper umgeformt. Der Umformprozess kann
beispielsweise in einem Ziehen und/oder Prägen, bspw. in einer oder mehreren Stufen,
erfolgen. Während dieser Umformung oder zeitlich an diese anschließend werden die
Absätze an den Fortsätzen vorgesehen. Die Absätze können hierbei ebenfalls durch ein
Umformen der Fortsätze hergestellt werden und/oder durch Aufbringen zusätzlichen Materiales
im Bereich der Absätze.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den
zugehörigen Zeichnungen, in der ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Tassenstößels
schematisch dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Tassenstößel bei Schnitt in Richtung der Hubachse H-H;
- Figur 2
- ein Verdrehsicherungselement in dessen Längsschnitt in einem Hemd eines Tassenstößels;
- Figur 3
- ein Schnitt III-III durch das Verdrehsicherungselement gemäß Figur 2;
- Figur 4
- ein Schnitt IV-IV durch das Verdrehsicherungselement gemäß Figur 2;
- Figur 5
- ein Schnitt V-V durch das Verdrehsicherungselement gemäß Figur 2;
- Figur 6
- ein Schnitt VI-VI durch das Verdrehsicherungselement gemäß Figur 2;
- Figur 7
- ein Blechhalbzeug für eine Herstellung eines Verdrehsicherungselements gemäß Figur
2 in einer Draufsicht.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0019] Figur 1 zeigt einen Tassenstößel 1 mit einer Tasse 2, die einen Boden 3 besitzt,
der mit einem Steuernocken zusammenwirkt, sowie ein Hemd 4. Das Hemd 4 ist ungefähr
hohlzylinderförmig ausgebildet und in einer geeigneten Bohrung der Brennkraftmaschine,
insbesondere des Zylinderkopfes, in Richtung der Hubachse H-H verschieblich geführt,
wobei die Mantelfläche des Hemdes 4 als Führungsfläche dient. Das Hemd 4 besitzt eine
radiale Ausnehmung 5. In die Ausnehmung 5 ist in radialer Richtung ein Verdrehsicherungselement
6 eingesetzt, welches sich in Umfangsrichtung um die Hubachse H-H sowie in Hubrichtung
H-H gegenüber der Begrenzung der Ausnehmung 5 abstützt. Die radial orientierte Längsachse
des Verdrehsicherungselementes ist hier als Achse L-L bezeichnet. Gemäß Figur 1 greift
der radial innenliegend von dem Hemd 4 angeordnete Teil des Verdrehsicherungselements
6 formschlüssig in einen Innenkörper 7 des Tassenstößels 1 ein, wodurch dieser sowohl
in Richtung der Hubachse H-H als auch in Umfangsrichtung fixiert oder in seiner Verschiebung
begrenzt ist. Radial außenliegend ist das Verdrehsicherungselement 6 in Umfangsrichtung
um die Hubachse H-H formschlüssig in einer Führungsnut der Bohrung für den Tassenstößel
1 aufgenommen, die sich in Richtung der Hubachse H-H erstreckt, so dass über das Verdrehsicherungselement
6 eine Verschiebung des Tassenstößels 1 in Richtung der Hubachse H-H nicht behindert
wird, während eine Verdrehung des Tassenstößels 1 um die Hubachse H-H ausgeschlossen
oder begrenzt ist.
[0020] Als erfindungsgemäßer Tassenstößel kann ein beliebiger Tassenstößel an sich bekannter
Bauart, beispielsweise auch hydraulischer oder mechanischer Bauart, in schaltbarer
oder nicht schaltbarer Ausführung und mit oder ohne Spielausgleich eingesetzt werden,
auch bei abweichender Bauart zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel.
Beispielsweise kann auch das Zusammenwirken des Verdrehsicherungselementes 6 mit dem
Innenkörper 7 entfallen, so dass dieses lediglich in die Ausnehmung 5 des Hemdes 4
eingesetzt ist. Das Verdrehsicherungselement 6 ist in Figur 1 lediglich schematisch
dargestellt und für die vorliegende Erfindung im Detail wie folgt ausgebildet:
Figur 7 zeigt ein Blechhalbzeug 8 oder einen Blechzuschnitt, welcher zu dem Verdrehsicherungselement
6 umgeformt werden kann. Das Blechhalbzeug 8 ist ungefähr rautenförmig ausgebildet,
wobei gegenüberliegende Ecken des rautenförmigen Blechhalbzeuges rechteckige, miteinander
fluchtende Fortsätze 9, 10 aufweisen mit einer Breite, die ungefähr der Hälfte bis
einem Viertel, vorzugsweise einem Drittel der Erstreckung der Raute in dieselbe Richtung
entspricht. Die anderen gegenüberliegenden Ecken des rautenförmigen Blechhalbzeuges
besitzen zueinander ungefähr parallele Abflachungen 11, 12, die vorzugsweise kurvenförmig
und hin- und hergehend ausgebildet sind, so dass diese jeweils zwei beabstandet voneinander
angeordnete ballige Vorsprünge 13, 14, 15, 16 besitzen. Die Abflachungen 11, 12 sowie
Vorsprünge 13, 14, 15, 16 bilden Mittenbereiche 17, 18 des Blechhalbzeuges 8. Die
Mittenbereiche 17, 18 sind mit den benachbarten Fortsätzen 9, 10 über Schrägen 19
- 22 verbunden, welche die Seitenflächen des rautenförmigen Blechhalbzeuges 8 bilden.
Eine mittige Fläche des Blechhalbzeuges 8 bildet einen Boden 23, der beispielsweise
ungefähr elliptische Form besitzt. Aus dem in Figur 7 dargestellten Blechhalbzeug
wird in einem beliebigen Herstellungsverfahren, insbesondere einem Umformverfahren,
ein wannenförmiger Körper dadurch hergestellt, dass bei Verbleib des Bodens 23 in
der Zeichenebene gemäß Figur 7 das außerhalb des Bodens 23 angeordnete Material ungefähr
vertikal aufgerichtet wird, wodurch sich das in etwa wannenförmige Verdrehsicherungselement
6 ergibt mit dem Boden 23, der quer zur Längsachse L-L orientiert ist, und einer um
die Längsachse L-L umlaufenden Wandung 24 und von der Wandung 24 parallel zur Längsachse
L-L auskragenden Fortsätzen 9,10, wobei die Längsachse L-L des Verdrehsicherungselements
6 vertikal zur Zeichenebene gemäß Figur 7 orientiert ist.
Figur 2 zeigt das aus dem Blechhalbzeug 8 hergestellte Verdrehsicherungselement 6
in einem in die Ausnehmung 5 des Hemdes 4 der Tasse 2 eingesetzten Zustand. Die Fortsätze
9, 10 treten hierbei radial nach innen in die Ausnehmung 5 ein, so dass diese in das
Innere der Tasse 2 hineinragen. In den dem Boden 23 abgewandten Endbereichen besitzen
die Fortsätze 9, 10 quer zur Längsachse L-L nach außen hervortretende Absätze 25,
26, die mit einem Einsetzen in die Tasse in Richtung der Achse L-L elastisch verformt
werden müssen und für ein Erreichen der in Figur 2 dargestellten Montagestellung quer
zur Achse L-L nach außen schnappen und hierdurch das Verdrehsicherungselement 6 gegen
eine Verschiebung radial nach außen von der Tasse 2 sichern. Die Absätze 25, 26 können
hier auf beiden Seiten über Einführschrägen verfügen, welche ein Einfädeln der Fortsätze
9, 10 in die Ausnehmung 5 erleichtern. Übergangsbereiche 32, 33 der Absätze 25, 26,
in denen die Absätze 25, 26 in den übrigen Teil der Fortsätze 9 ,10 übergehen, können
quer zur Achse L-L ausgerichtet sein oder gemäß dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Schräge ausgebildet sein.
[0021] Die Absätze 25, 26 sind durch Umformen der Fortsätze 9, 10 quer zur Achse L-L nach
außen vor oder nach einem Einsetzen des Verdrehsicherungselements 6 in die Ausnehmung
5 herstellbar. In diesem Fall ist ein Blechhalbzeug 8 mit konstanter Wandstärke unmittelbar
einsetzbar. Gleichermaßen können die Absätze 25, 26 aus Verdickungen gebildet werden,
welche eine unterschiedliche Wandstärke des Blechhalbzeuges 8 in dem korrespondierenden
Teilbereich erfordern. Alternativ können die Verdickungen nachträglich auf die entsprechenden
Teilbereiche der Fortsätze 9, 10 aufgebracht werden.
[0022] In Umfangsrichtung um die Längsachse L-L zwischen den Fortsätzen 9, 10 liegen die
Mittenbereiche 17, 18 mit ihren Stirnflächen 27, 28 an der Mantelfläche des Hemdes
4 in unmittelbarer Umgebung der Ausnehmung 5 an, wodurch das Verdrehsicherungselement
6 radial nach innen festgelegt ist bzw. ein Anschlag gebildet ist. Vier ballige Kontaktflächen
29, 30 werden vorzugsweise von den Vorsprüngen 13, 14, 15, 16 gebildet. Hierzu kann
die Wandung 24 des Verdrehsicherungselementes 6 mit den Fortsätzen 9, 10 in einem
ersten Umformprozess gefertigt werden. Ergeben sich für die Vorsprünge 13, 14, 15,
16 geringe Maßhaltigkeiten infolge dieses Umformprozesses, so können diese in einem
anschließenden Prägeprozess auf das Sollmaß gebracht werden und miteinander korreliert
werden. Damit ergibt sich eine exakt vorgebbare "Vierpunktanlage" des Verdrehsicherungselementes
6 an dem Hemd 4 mit einem exakt vorgegebenen Betrag, um welchen das Verdrehsicherungselement
6 aus dem Hemd 4 auskragt. Durch die genannte "Vierpunktanlage" ist eine gute räumliche
Abstützung gewährleistet.
[0023] Zwischen den Kontaktflächen 29, 30 ist der zugeordnete Bereich der Stirnflächen 27,
28 beabstandet von der Mantelfläche des Hemdes 4 ausgebildet unter Bildung eines Spaltes
31.
[0024] Die Übergangsbereiche 32, 33 zwischen den Absätzen 25, 26 und den vorgelagerten Teilbereichen
der Fortsätze 9, 10 sind geeignet hinsichtlich der Montage sowie der beabsichtigten
Sicherungswirkung für die Position des Verdrehsicherungselements 6 zu gestalten:
- Sind die Übergangsbereiche 32, 33 als abrupte Stufe quer zur Längsachse L-L ausgebildet,
so kann eine maximale Sicherungswirkung erzielt werden.
- Sind die Übergangsbereiche 32, 33 kurvenförmig oder wie in Figur 2 dargestellt als
Schräge ausgebildet, so wird einerseits infolge der Schräge während der Montage eine
Bewegung des Verdrehsicherungselementes in die in Figur 2 dargestellte Endposition
unterstützt. Andererseits wird eine Demontage des Verdrehsicherungselements unterstützt,
da bei einer Beaufschlagung des Verdrehsicherungselements radial nach außen von der
Tasse 2 die Schrägen eine erneute radiale Verformung der Fortsätze 9, 10 in Richtung
der Längsachse L-L unterstützen.
- In ihren Endbereichen können die Fortsätze 9, 10 Einführschrägen besitzen, welche
ein "Einfädeln" des Verdrehsicherungselements 6 in die Ausnehmung 5 der Tasse 2 vereinfachen.
[0025] Figur 3 zeigt einen Schnitt bei Schnittführung III-III, aus dem das Anliegen des
Verdrehsicherungselements 6 im Bereich der Kontaktflächen 29 in einem Umfangsbereich
der Wandung 24 sowie das Hindurchragen der Fortsätze 9, 10 durch die Ausnehmung 5
des Hemdes 4 ersichtlich ist. Figuren 4 bis 6 zeigen Schnitte bei Schnittführung quer
zur Längsachse L-L in parallelen Ebenen.
[0026] Das erfindungsgemäße Verdrehsicherungselement 6 stellt ein besonders kostengünstig
herzustellendes Bauteil dar, welches gleichermaßen die vollständige Verdrehsicherungsfunktion
bereitstellt. Infolge eines Einschnappens der Absätze 25, 26 in die Ausnehmung 5 der
Tasse 2 kann ein guter Halt des Verdrehsicherungselements 6 gewährleistet werden,
u. U. auch unter einer Vergrößerung der Toleranzen für eine Fertigung des Verdrehsicherungselements
6 und/oder der Ausnehmung 5 der Tasse 2. Das Blechhalbzeug 8 ist vorzugsweise aus
einem Stahlband hergestellt und ausgestanzt, gebogen, geprägt und/oder gestanzt. Die
Radien zur Bildung der Wandung 24 sind ungefähr kreisförmig bzw. kugelförmig ausgebildet,
wodurch sich ein umgeformtes Blechteil mit hoher Steifigkeit ergibt. Die Absätze 25,
26 bilden einen Wulst, welcher an das Blechhalbzeug 8 angeprägt werden kann. Vorzugsweise
besitzen die Fortsätze 9, 10 eine leicht konische Form mit einer Verjüngung in Richtung
des Inneren der Tasse, so dass eine zunehmende Klemmwirkung erzeugt werden kann, wenn
das Verdrehsicherungselement 6 in die Tasse 2 gefügt wird. Alternativ oder zusätzlich
ist der Abstand der Außenflächen der Fortsätze 9, 10 zumindest teilweise größer als
die zugeordnete Erstreckung der Ausnehmung 5, so dass in montiertem Zustand die Fortsätze
in Richtung der Längsachse L-L elastisch vorgespannt sind. Diese Vorspannung führt
zu einer Anpresskraft zwischen der Begrenzung der Ausnehmung 5 und den Außenflächen
der Fortsätze 9, 10, welche
- das Verdrehsicherungselement 6 einklemmt und so gegenüber einer Verschiebung in eine
Richtung quer zur Längsachse L-L oder einem Wackeln sichert,
- ein etwaiges Fertigungsspiel von Fortsätzen 9, 10 und/oder Ausnehmung 5 ausgleicht,
- zusätzlich zu den Kontaktflächen 29, 30 das Verdrehsicherungselement radial nach innen
sichert und/oder
- zusätzlich zu den Absätzen 25, 26 das Verdrehsicherungselement 6 radial nach außen
sichert.
[0027] Die Höhe des Verdrehsicherungselements 6, welche beispielsweise für das Zusammenwirken
mit einer Bohrung des Zylinderkopfes und der darin vorgesehenen Führung wichtig ist,
kann durch die Prägung und die Dimension eines Umformwerkzeuges sichergestellt werden.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Abwicklung des gestanzten Blechteils
zumindest teilweise eine gewellte Form aufweisen, so dass sich geringere Prägekräfte
ergeben.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Tassenstößel
- 2
- Tasse
- 3
- Boden
- 4
- Hemd
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Verdrehsicherungselement
- 7
- Innenkörper
- 8
- Blechhalbzeug
- 9
- Fortsatz
- 10
- Fortsatz
- 11
- Abflachung
- 12
- Abflachung
- 13
- Vorsprung
- 14
- Vorsprung
- 15
- Vorsprung
- 16
- Vorsprung
- 17
- Mittenbereich
- 18
- Mittenbereich
- 19
- Schräge
- 20
- Schräge
- 21
- Schräge
- 22
- Schräge
- 23
- Boden
- 24
- Wandung
- 25
- Absatz
- 26
- Absatz
- 27
- Stirnfläche
- 28
- Stirnfläche
- 29
- Kontaktfläche
- 30
- Kontaktfläche
- 31
- Spalt
- 32
- Übergangsbereich
- 33
- Übergangsbereich
1. Tassenstößel (1) für eine Brennkraftmaschine mit einem Hemd (4) und einem Verdrehsicherungselement
(6), welches
a) in eine radiale Ausnehmung (5) des Hemdes (4) eingesetzt ist und
b) die Orientierung des Hemdes (4) gegenüber einem benachbarten Führungselement um
eine Hubachse bestimmt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrehsicherungselement (6)
c) eine in Umfangsrichtung um eine Längsachse des Verdrehsicherungselementes (6) umlaufende
Wandung (24) aufweist, wobei
ca) zumindest eine Stirnfläche (27, 28) der Wandung (24) an der äußeren Mantelfläche
des Hemdes (4) radial nach innen abgestützt ist und
cb) die Wandung (24) zumindest einen Fortsatz (9, 10) aufweist, der sich durch die
Ausnehmung (5) erstreckt und einen Absatz (25, 26) besitzt, der an der inneren Mantelfläche
des Hemdes (4) radial nach außen abgestützt ist.
2. Tassenstößel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegende Stirnflächen (27, 28) vorgesehen sind, die jeweils an der
äußeren Mantelfläche des Hemdes (4) radial abgestützt sind und/oder zwei gegenüberliegende
Fortsätze (9, 10) mit Absätzen (25, 26) vorgesehen sind, die jeweils an der inneren
Mantelfläche des Hemdes (4) radial nach außen abgestützt sind.
3. Tassenstößel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegende Stirnflächen (27, 28) mit jeweils zwei balligen Kontaktbereichen
(29, 30) vorgesehen sind, die sich an der äußeren Mantelfläche des Hemdes (4) radial
abstützen.
4. Tassenstößel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenstößel (1) aus einem Blechhalbzeug (8) hergestellt ist.
5. Tassenstößel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechhalbzeug (8) einen großflächigen Mittenbereich aufweist sowie zwei sich
gegenüberliegende Fortsätze (9, 10).
6. Tassenstößel (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechhalbzeug (8) eine Dicke von 0,4 bis 0,6 mm aufweist.
7. Tassenstößel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrehsicherungselement (6) in die Ausnehmung (5) des Hemdes (4) einklipsbar
ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Tassenstößels (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) aus einem Blech ein Blechzuschnitt (Blechalbzeug 8) erstellt wird,
b) dann über einen Umformprozess der Blechzuschnitt (Blechhalbzeug 8) in einen einseitig
offenen räumlichen Hohlkörper umgeformt wird und
c) Absätze (25, 26) an den Fortsätzen (9, 10) vorgesehen werden.