[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein System mit wenigstens einer Zugangskontrollvorrichtung
mit einer Leseeinrichtung für Datenträger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Systeme zur Zugangskontrolle werden beispielsweise bei Seilbahnen und Liften verwendet.
Insbesondere zum Wintersport werden neben Einzelfahrten auch Tageskarten, Wochenkarten
und Saisonkarten und dergleichen längerfristige Berechtigungen ausgegeben. Für die
längerfristigen Berechtigungen werden dabei gegenüber Einzelfahrten erhebliche Preisnachlässe
gewährt, dafür sind sie nicht auf andere Personen übertragbar.
[0003] Die ungerechtfertigte Übertragung längerfristiger Karten ist jedoch weit verbreitet.
So kommt es häufig vor, dass ein Ehepaar mit einem oder mehreren Kindern für sich
nur eine einzige längerfristige Karte, z.B. eine Tages- oder Wochenkarte, kauft und
dann die Elternteile jeweils abwechselnd mit den Kindern skifahren, d.h. das eine
Elternteil bei einer Tageskarte beispielsweise vormittags und das andere Elternteil
nachmittags oder bei einer Wochenkarte das eine Elternteil beispielsweise an einem
und das andere Elternteil an einem anderen Tag. Dadurch entsteht den Liftbetreibern
ein erheblicher finanzieller Schaden.
[0004] Um die Übertragung zu verhindern, wird daher beim Kauf der Karte ein Identitätsphoto
des Käufers angefertigt, das auf der gekauften Karte angebracht wird, so dass das
Kontrollpersonal das Photo auf der Karte mit der Person vergleichen kann, die den
Zugang benutzt. Das Anfertigen und Aufbringen der Photos auf den Karten ist jedoch
zeitaufwändig und kostspielig, so dass damit nur Karten hoher Wertigkeiten, wie Wochen-
oder Saisonkarten, gesichert werden können.
[0005] Ferner ist es bekannt, ein digitalisiertes Bild des Kartenkäufers zusammen mit Identifikationsdaten,
wie seinem Namen, als Kennung für die betreffende Karte in einer Datenbank abzuspeichern
und am Zugang ein Endgerät mit einem Bildschirm vorzusehen, auf das nach Eingabe der
Identifikationsdaten der Karte durch eine Kontrollperson das Bild des Karteninhabers
von der Datenbank auf das Endgerät übertragen und mit dem Bildschirm dargestellt wird,
also die Kontrollperson den Zugangsbenutzer mit dem Bild auf dem Bildschirm visuell
vergleichen kann. Dieser Überprüfungsvorgang ist jedoch zeitaufwändig und wird von
berechtigten Karteninhabern als Belästigung empfunden, so dass man diese Kontrolle
nur in Ausnahmefällen durchführen kann. Da dazu extra eine Kontrollperson abgestellt
werden muss, ist auch der Personalaufwand erheblich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches effektives System zur Kontrolle nicht
übertragbarer Zugangsberechtigungsdaten ohne spürbare Belästigung des Zugangsbenutzers
bereitzustellen.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten System erreicht.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0008] Nach der Erfindung wird der an der Zugangskontrollvorrichtung mit der Leseeinrichtung
beispielsweise von dem Datenträger ausgelesene Name des Datenträgerinhabers in einen
Text integriert, den der Zugangsbenutzer als positiv ansprechend empfindet, beispielsweise
ein Text mit Anrede, also "Herr ... (Name des Datenträgerinhabers)" bzw. "Frau ...
(Name der Datenträgerinhaberin)". Ein solcher Text kann z.B. ein Begrüßungstext sein,
beispielsweise "Wir begrüßen Frau ... (Name der Datenträgerinhaberin)". Dieser Begrüßungstext
wird auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt. Er wird von den meisten Leuten zumindest
als höflich empfunden, wobei sich ein Teil der Leute durch die persönliche Ansprache
sogar geschmeichelt fühlen dürfte.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Anzeigeeinrichtung so angeordnet, dass der Text auch von
einem nachfolgenden Zugangsbenutzer einsehbar ist, und zwar mit Rücksicht auf sensiblere
Personen vorzugsweise gerade noch von dem unmittelbar nachfolgenden Zugangsbenutzer.
Es versteht sich, dass die Anzeigeeinrichtung dazu klein ausgebildet sowie niedrig
und in einem geringen Neigungswinkel gegenüber dem Durchgang angeordnet ist. Die Anzeigeeinrichtung
wird vorzugsweise durch einen Bildschirm gebildet.
[0010] Damit wird eine psychologische Hemmschwelle für die unberechtigte Benutzung einer
nicht übertragbaren Karte aufgebaut. D.h., wenn anstelle einer Frau bei dem vorstehend
genannten Begrüßungstext der Benutzer des Datenträgers am Zugang ein Mann ist, wird
es ihm, jedenfalls bei normaler Sensibilität, unangenehm sein, möglicherweise als
widerrechtlicher Benutzer des Datenträgers erkannt zu werden. Damit wird eine psychologische
Hemmschwelle für den häufigsten Missbrauch nicht übertragbarer Zugangsberechtigungsdatenträger
aufgebaut, nämlich den eingangs geschilderten Fall eines Ehepaares mit Kind, wobei
das Ehepaar für sich nur eine Karte kauft, die sie abwechselnd benutzt.
[0011] Dabei kann auch das Bild des Datenträgerinhabers auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Damit wird der Benutzer des Zugangs, dessen Datenträger von der Leseeinrichtung gelesen
wird, nicht nur nach seinem Geschlecht wie beim Begrüßungstext für den nachfolgenden
Zugangsbenutzer erkennbar gemacht, sondern auch sein Gesicht, so dass für den nachfolgenden
Zugangsbenutzer die Möglichkeit besteht, einen Missbrauch eines nicht übertragbaren
Zugangsberechtigungsdatenträgers durch visuellen Vergleich des Bildes auf dem Bildschirm
mit dem Zugangsbenutzer, dessen Zugangsberechtigungsdatenträger gelesen wird, zu erkennen.
Bei zusätzlicher Darstellung des Bildes des Datenträgerinhabers auf dem Bildschirm
kann die Kennung, die von der Leseeinrichtung zusammen mit der Zugangsberechtigung
gelesen wird, aus dem auf dem Datenträger abgelegten Namen des Datenträgerinhabers
bestehen.
[0012] Das der jeweiligen Kennung zugeordnete digitalisierte Bild des Datenträgerinhabers
kann zusammen mit seinem Namen jedoch auch in einer Datenbank abgespeichert sein,
beispielsweise in einer zentralen Datenbank einer Wintersportanlage mit mehreren Liften
und dergleichen Personenbeförderungseinrichtungen und einer entsprechenden Vielzahl
von Zugangsberechtigungsvorrichtungen. Bei Lesung der Kennung auf dem Datenträger
mit der Leseeinrichtung wird dann das der entsprechenden Kennung zugeordnete digitalisierte
Bild zusammen mit dem Namen des Datenträgerinhabers an die jeweilige Zugangskontrollvorrichtung
übertragen, um auf deren Bildschirm dargestellt zu werden.
[0013] Das erfindungsgemäße System weist eine oder mehrere Zugangskontrollvorrichtungen
auf. Dabei kann es sich um beliebige Personenvereinzelungseinrichtungen handeln, beispielsweise
Drehsperren, Lichtschranken und dergleichen. An der bzw. jeder Zugangskontrollvorrichtung
befindet sich eine Leseeinrichtung, die bei gültiger Lesung einer Zugangsberechtigung
auf dem Datenträger den Zugang freigibt, d.h. z.B. bei einer von einem Motor angetriebenen
Drehsperre den Motor ansteuert, so dass der Benutzer des Datenträgers die Drehsperre
passieren kann. Die Leseeinrichtung kann eine kontaktbehaftete Leseeinrichtung, beispielsweise
für Barcode-, Magnet- oder Chipkarten als Datenträger oder eine berührungslos wirkende
Leseeinrichtung insbesondere für RFID-Transponder als Datenträger sein. Ein im Datenträger
abgespeichertes Bild setzt jedoch beispielsweise eine Chipkarte oder einen RFID-Transponder
mit einem Chip mit einem entsprechenden Datenspeichervermögen voraus.
[0014] Falls die digitalisierten Bilder in einer Datenbank abgespeichert werden, können
als Kennung der Name des Datenträgerinhabers oder andere Identifikationsdaten verwendet
werden, die eine eindeutige Referenz bilden. Dabei kann es sich um visuelle Daten,
beispielsweise auf das Ticket aufgedruckte alphanumerische Daten handeln. Auch können
die Identifikationsdaten durch einen Barcode gebildet oder auf die Magnet- oder Chipkarte
aufgezeichnet sein. Bei Karten mit einem Chip, d.h. kontaktbehafteten Chipkarten oder
RFID-Transpondern, können die Identifikationsdaten auch durch die Seriennummer des
Chips gebildet werden.
[0015] Auch ist es denkbar, das isolierte Bild des Datenträgerinhabers ohne persönliche
Anrede auf dem Bildschirm darzustellen. Ein solches isoliertes Bild wird jedoch eher
mit einer Fahndung in Verbindung gebracht und wird daher am Zugang einer Freizeitanlage,
wie einem Skilift, als deplatziert angesehen.
[0016] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher
erläutert, deren einzige Figur schematisch eine Zugangskontrollvorrichtung in perspektivischer
Darstellung zeigt.
[0017] Danach weist eine als Drehsperre ausgebildete Zugangskontrollvorrichtung 1 ein um
eine geneigte Achse 2 drehbares Drehteil 3 mit drei Sperrarmen 4 auf.
[0018] Das Drehteil 3 ist in einem Gehäuse 5 gelagert, in dem auch der Antrieb der Drehsperre,
die Leseeinrichtung, deren Antenne 6 gestrichelt dargestellt ist, sowie die Elektronik
angeordnet ist. Das Gehäuse 5 stützt sich mit einem Fuß 7 neben dem Zugang 8 am Boden
ab.
[0019] Wenn ein Benutzer mit einem RFID-Transponder den Zugang 8 betritt und die Leseeinrichtung
mit der Antenne 6 eine gültige Zugangsberechtigung aus dem Chip des Transponders ausliest,
wird der Antrieb der Drehsperre angesteuert und damit das Drehteil 3 gedreht, um den
Zugang 8 freizugeben.
[0020] Der Name und ein digitalisiertes Bild des Inhabers des Datenträgers werden beispielsweise
beim Kauf des Datenträgers zusammen mit einer Kennung in einer Datenbank 10 abgespeichert,
die mit der Zutrittskontrollvorrichtung 1 zur Datenkommunikation in Verbindung steht.
Diese Kennung ist auch auf dem Datenträger, also dem Chip des RFID-Transponders abgelegt,
den der Benutzer des Zugangs 8 trägt. Bei Lesung der Kennung auf dem Datenträger mit
der Leseeinrichtung 6 wird das digitalisierte Bild des Datenträgerinhabers zusammen
mit dessen Namen an die Zutrittskontrollvorrichtung 1 übertragen.
[0021] Die Zutrittskontrollvorrichtung 1 weist am Gehäuse 5 einen Bildschirm 11 auf. Mit
einer Programmlogik wird der von der Datenbank 10 übertragene Name in einen Text 12
mit Anrede, also "Herr" bzw. "Frau", beispielsweise "Wir begrüßen Herrn ... (Name
des Datenträgerinhabers)" integriert und zusammen mit dem übertragenen digitalisierten
Bild 13 des Datenträgerinhabers auf dem Bildschirm 11 dargestellt.
[0022] Der Bildschirm 11 ist so angeordnet, dass er zwar von dem Benutzer mit dem ausgelesenen
Datenträger unmittelbar vor der Drehsperre gut einsehbar ist, ihn hingegen eine Person,
die dem Benutzer mit dem ausgelesenen Datenträger nachfolgt, gerade noch einsehen
kann.
[0023] Dazu ist der Bildschirm 11 in Zugangsrichtung 14 vor dem Drehteil 3 der Drehsperre
angeordnet. Auch ist der Bildschirm 11 relativ klein ausgebildet. Zudem befindet er
sich maximal in einer Höhe, die der durchschnittlichen Augenhöhe entspricht. Ferner
ist der Abstand des Bildschirms 11 von der Drehachse 2 des Drehteils 3 in Zugangsrichtung
14 maximal so groß wie der maximale Abstand zum Lesen des Datenträgers mit der Antenne
6. Auch ist der Bildschirm 11 entweder planparallel zu der Vorderseite des Gehäuses
5 angeordnet, oder allenfalls um einen geringen Winkel entgegen der Zugangsrichtung
geneigt.
1. System mit wenigstens einer Zugangskontrollvorrichtung (1), die eine Personenvereinzelungseinrichtung
und eine Leseeinrichtung für Datenträger mit einer Zugangsberechtigung und einer Kennung
aufweist, durch die der Name auf einer Anzeigeeinrichtung an der Zugangskontrollvorrichtung
(1) dargestellt wird, gekennzeichnet durch eine Programmlogik, mit der beim Lesen des Datenträgers mit der Leseeinrichtung der
Name des Datenträgerinhabers in einen Text (12) integriert wird, der mit der Anzeigeeinrichtung
dargestellt wird, und die Anzeigeeinrichtung derart angeordnet ist, dass sie von einem
nachfolgenden Benutzer des Zugangs (8) einsehbar ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Text (12) ein Begrüßungstext ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennung auf dem Datenträger der Name des Datenträgerinhabers ist.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Personenvereinzelungseinrichtung eine Drehsperre (3, 4) aufweist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung in Zugangsrichtung (14) vor der Drehsperre (3, 4) angeordnet
ist.
6. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm (11) ist.
7. System nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kennung auf dem Datenträger ein Bild (13) des Datenträgerinhabers auf dem
Bildschirm (11) dargestellt wird.
8. System nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennung das auf dem Datenträger abgelegte Bild des Datenträgerinhabers ist.
9. System nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein der jeweiligen Kennung zugeordnetes digitalisiertes Bild des Datenträgerinhabers
gegebenenfalls zusammen mit dessen Namen in einer Datenbank (10) gespeichert ist und
bei Lesung der Kennung auf dem Datenträger mit der Leseeinrichtung das digitalisierte
Bild gegebenenfalls zusammen mit dem Namen des Datenträgerinhabers von der Datenbank
(10) an die Zugangskontrollvorrichtung (1) übertragen wird.