[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Reinigungsgerät zum Reinigen einer zur
maschinellen Serienbeschichtung von Werkstücken dienenden Sprühvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche. Bei der Sprühvorrichtung kann es sich
typisch um den Zerstäuber der zum Beschichten von Werkstücken wie Fahrzeugkarossen
oder deren Teilen üblichen Lackierroboter handeln, also insbesondere um Luftzerstäuber
oder Rotationszerstäuber einschließlich elektrostatischer Zerstäuber für die Innenaufladung
des abgesprühten Beschichtungsmaterials und/oder mit Außenaufladungselektroden.
[0002] Für die während des Beschichtungsbetriebes in regelmäßigen Zeitabständen erforderliche
vollautomatisch gesteuerte Reinigung derartiger Zerstäuber sind unterschiedliche Reinigungsgeräte
bekannt, die jeweils aus einem bis auf die Einführöffnung für den Zerstäuber geschlossenen
Gehäuse bestehen, in dessen Innenraum der eingeführte Teil des Luft- oder Rotationszerstäubers
von einer drehbaren oder feststehenden Düsenanordnung des Reinigungsgeräts mit Reinigungsflüssigkeit
besprüht wird und anschließend mit Druckluft getrocknet werden kann. Beispielsweise
aus der EP 1 367 302 oder der DE 101 10 098 bekannte Reinigungsgeräte dieser Art haben
den Nachteil, dass sie für den üblicherweise als Kurzspülen bezeichneten Innenreinigungsvorgang
ungeeignet sind, bei dem Spülmittel aus einem Kurzspülkanal des Zerstäubers kommend
durch dessen Farbdüse und im Fall von Rotationszerstäubern insbesondere in der aus
der EP 0 715 896 bekannten Weise auch auf die Außenseite des rotierenden Glockentellers
geleitet und von dem Zerstäuber abgesprüht wird. Dies kann beispielsweise bei einem
Farbwechsel oder nach dem Lackieren einer bestimmten Anzahl von Karossen oder sonstigen
Werkstücken mit der gleichen Farbe zweckmäßig sein, um eventuelle Farbablagerungen
an der Farbdüse bzw. auf dem Glockenteller zu entfernen. Wenn dieser Innenreinigungs-
oder Kurzspülvorgang in den bekannten Reinigungsgeräten durchgeführt wird, verteilt
sich der bei der Zerstäubung des Lack- und Spülmittelgemisches entstehende und stark
verwirbelte Sprühnebel in dem Innenraum des Reinigungsgeräts und verschmutzt sowohl
den Innenraum einschließlich der darin angeordneten Reinigungsdüsenanordnung als auch
die Außenseite des eingesetzten Zerstäubers. Man könnte zwar zunächst die Kurzspülung
durchführen und erst anschließend die Außenseite des Zerstäubers besprühen und den
Innenraum reinigen, doch ist der damit verbundene Zeitverlust bei der Serienbeschichtung
von Werkstücken wegen der entsprechenden Produktionsverluste äußerst unerwünscht.
Dieses Problem tritt im Wesentlichen auch dann auf, wenn man gemäß der EP 0 869 848
oder der DE 101 29 667 unter Verzicht auf eine Reinigung der Außenseite des Zerstäubergehäuses
nur den Sprühkopf oder nur die Luftkappe von Luftzerstäubern in das Reinigungsgerät
einführt.
[0003] Ein weiteres Zeitproblem ergibt sich aus der Tatsache, dass sich in dem Innenraum
von Reinigungsgeräten besonders bei organische Lösemittel enthaltenden Beschichtungs-
und Spülmitteln zündfähiger Sprühnebel bildet und deshalb keine zu Funken führenden
elektrischen Spannungsüberschläge möglich sein dürfen. Diese Gefahr besteht bei der
Reinigung elektrostatischer Zerstäuber, die bekanntlich zur Kontaktaufladung des abgesprühten
Beschichtungsmaterials beispielsweise durch den Glockenteller oder zur Außenaufladung
durch externe Elektroden an Hochspannung in der Größenordnung von 100 kV angeschlossen
werden. Da die bekannten Reinigungsgeräte üblicherweise auf Erdpotenzial liegen, musste
vor dem Einsetzen des Zerstäubers zunächst dessen Hochspannung abgeschaltet und abgebaut
werden, wofür ein Zeitverlust typisch in der Größenordnung von einer Minute in Kauf
genommen werden musste.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. ein Gerät anzugeben,
das die im Beschichtungsbetrieb regelmä-ßig notwendige Reinigung der Sprühvorrichtungen
mit geringerem Zeitverlust ermöglicht als bisher.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung werden bei Durchführung des erwähnten Innenreinigungs-
oder Kurzspülvorgangs in dem Reinigungsgerät die von dem Sprühkopf des Zerstäubers
abgesprühten, aus Lack oder sonstigem Beschichtungsmaterial und/oder dem Spülmedium
bestehenden Medien in eine innerhalb des Reinigungsgeräts vorgesehene Abführeinrichtung
gesprüht, die diese Medien daran hindert, außerhalb der Abführeinrichtung liegende
Bereiche des Innenraums des Reinigungsgeräts und/oder der Außenseite des Zerstäubers
zu erreichen. Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform enthält diese Abführeinrichtung
einen Rohrkörper, der mit seiner Eingangsöffnung in der Nähe des Sprühkopfes oder
diesen umschließend einfach in dem Innenraum des Reinigungsgeräts angeordnet werden
und das von dem Zerstäuber eingesprühte Farb- und Spülmittelgemisch in die Abflusseinrichtung
des Innenraums leiten oder aus dem Reinigungsgerät herausführen kann. Es sind jedoch
auch andere für den betrachteten Zweck geeignete Abführeinrichtungen denkbar, beispielsweise
Blas- oder Absaugeinrichtungen für den von dem Zerstäuber erzeugten Sprühnebel. In
jedem Fall hat die Erfindung den Vorteil, dass es zu keiner durch Verwirbelung des
Sprühnebels verursachten Verunreinigung des Innenraums des Reinigungsgeräts kommt
und die bisherige zusätzliche und/oder erneute Verschmutzung des in das Reinigungsgerät
eingesetzten Teils des zu reinigenden Zerstäubers vermieden wird. Da erfindungsgemäß
eine gegenseitige Beeinflussung des Kurzspülvorgangs und einer in dem selben Gerät
durchgeführten Außenreinigung des Zerstäubers verhindert wird, können diese beiden
Vorgänge parallel zueinander, also gleichzeitig durchgeführt werden, so dass sich
für den Gesamtreinigungsvorgang eine entsprechende Zeitersparnis ergibt. Durch die
geringere Verschmutzung des Reinigungsgeräts werden außerdem die Instandhaltungskosten
reduziert.
[0007] Darüber hinaus kann erfindungsgemäß auch die erwähnte Explosionsgefahr bei Reinigungsgeräten
vermieden werden, wenn vor Beginn der Reinigung und vorzugsweise vor dem Einführen
des Zerstäubers in das Reinigungsgerät die Aufladungseinrichtung der Sprühvorrichtung
auf das elektrische Potenzial des Reinigungsgeräts oder das Reinigungsgerät auf das
elektrische Potenzial der Aufladungseinrichtung gelegt wird. Das Reinigungsgerät kann
zumindest bei Annäherung des Zerstäubers unter Hochspannung gesetzt werden, wenn es
mit entsprechender elektrischer Isolierung und in ausreichendem Abstand von allen
geerdeten Teilen der Beschichtungsanlage montiert oder angeordnet wird. Wenn in anderen
Fällen der damit verbundene Platzbedarf und die sich ebenfalls ergebende Erhöhung
der elektrischen Gesamtkapazität des Systems vermieden werden sollen, kann es zweckmäßiger
sein, den Zerstäuber zu erden, wenn und/oder bevor er in das Reinigungsgerät eingesetzt
wird. Bei diesem Aspekt beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass für die Potenzialangleichung
ein schneller Abbau des Hochspannungspotenzials der Aufladungseinrichtung des Zerstäubers
typisch in der Größenordnung von Millisekunden genügt, so dass der mit dem Abschalten
des Hochspannungserzeugers und dem vollständigen Spannungsabbau verbundene Zeitverlust
vermieden und nach einem Beschichtungsvorgang praktisch verzögerungsfrei mit der Reinigung
und danach sofort wieder mit der Beschichtung begonnen werden kann.
[0008] Für die schnelle Erdung des Zerstäubers gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise
kann die Aufladungseinrichtung des Zerstäubers durch einen an die Aufladungseinrichtung
angeschlossenen automatisch gesteuerten Schalter geerdet werden. Stattdessen oder
zusätzlich hierzu kann der Zerstäuber von dem Reinigungsgerät selbst geerdet werden.
Insbesondere kann der Zerstäuber von der Beschichtungsmaschine wie z.B. einem Lackierroboter
oder von einer zum Einführen des Zerstäubers in das Reinigungsgerät vorgesehenen Handhabungsmaschine
zu einer geerdeten Kontaktanordnung des Reinigungsgeräts gebracht werden, mit der
die Aufladungseinrichtung des Zerstäubers in Kontakt gebracht wird.
[0009] Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung wird ein Alarmsignal erzeugt und/oder die
Handhabungsmaschine zum Stillstand gebracht, wenn sich der Zerstäuber dem Reinigungsgerät
aus einer Richtung nähert, die von der von dem Bewegungssteuerprogramm der Maschine
vorgegebenen Richtung abweicht. Insbesondere kann durch ein besonderes Steuerprogramm
für die den Zerstäuber zu dem Reinigungsgerät bringende Handhabungsmaschine in der
Umgebung des Reinigungsgeräts in an sich bekannter Weise ein für die Bewegung des
Zerstäubers begrenzter Raum definiert werden, der durch das Steuerprogramm für die
Bewegung des Zerstäubers gesperrt ist, wenn er sich aus einer anderen als der vorgegebenen
Richtung nähert. Durch diese Maßnahmen wird zunächst gewährleistet, dass der Zerstäuber
ohne die Gefahr von Kollisionen mit dem Reinigungsgerät stets in der richtigen Weise
in das Gerät eingeführt wird. Darüber hinaus ergibt sich der Vorteil, dass der Zerstäuber
bei Überwachung seiner Annäherung an das Reinigungsgerät zur Einleitung der rechtzeitigen
Potenzialangleichung mit Sicherheit einen dafür an der vorgegebenen Bewegungsbahn
vorgesehenen Annäherungssensor passieren muss, so dass auch die Explosionsschutzsicherheit
erhöht wird.
[0010] An einem in der Zeichnung vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiel wird die
Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine mögliche Ausführungsform eines Reinigungsgeräts für einen Rotationszerstäuber;
- Fig. 2
- eine schematisch vereinfachte Schaltungsanordnung zum Erden eines Zerstäubers bei
Annäherung an ein Reinigungsgerät;
- Fig. 3
- eine gegenüber Fig. 2 abgewandelte Schaltungsanordnung; und
- Fig. 4
- eine weitere mögliche Schaltung zur Erdung des Zerstäubers.
[0011] Gemäß Fig. 1 ist ein Rotationszerstäuber 1 üblicher Bauart mit dem zylindrischen
und konischen Außengehäuse 2, dem Glockenteller 3 und den um das Außengehäuse verteilten,
von dem Haltering 4 axial vorspringenden Außenelektroden 5 in das hier beschriebene
Reinigungsgerät 10 eingesetzt. Das Reinigungsgerät 10 kann z.B. in einer Lackierkabine
angeordnet sein und besteht im Wesentlichen aus einem Gehäusekörper 11, dessen Innenraum
12 sich von der kreisrunden Einführöffnung 13 beispielsweise zunächst konisch und
anschließend zylindrisch bis zu einem trichterförmigen Bodenteil 14 mit einem zylindrischen
Auslass 15 erstrecken kann. Der Rotationszerstäuber 1 ist darstellungsgemäß koaxial
mit der Mittelachse des Gehäusekörpers 11 so in das Reinigungsgerät 10 eingesetzt,
dass die Einführöffnung 13 den zylindrischen Teil seines Außengehäuses 2 umschließt
und dessen dem Glockenteller abgewandtes Ende sich mit dem Haltering 4 und den Außenelektroden
5 außerhalb des Reinigungsgeräts oder wenigstens des Gehäusekörpers 11 befindet. Durch
seinen sich von der Einführöffnung 13 konisch erweiternden Teil ist die Form des Gehäusekörpers
11 an die Richtung angepasst, in der die Außenelektroden 5 von dem Haltering 4 abstehen.
Statt des dargestellten Beispiels ist es auch möglich, den Rotationszerstäuber 1 vollständig
oder wenigstens mit seinen Außenelektroden 5 in den Innenraum des Gehäuses des Reinigungsgeräts
oder die Außenelektroden 5 in gesonderte Innenräume des Reinigungsgeräts einzusetzen.
Der Innenraum 12 des dargestellten Reinigungsgeräts 10 soll bei eingesetztem Zerstäuber
nach außen dicht geschlossen sein und ist deshalb an der Einführöffnung 13 mit einer
sich um den Umfang des Außengehäuses 2 erstreckenden Dichtungsanordnung 16 versehen,
beispielsweise mit einer berührungslosen pneumatischen Dichtung, die durch eine der
in der EP 1 367 302 erwähnten oder beschriebenen ringförmigen Luftdüsenanordnung gebildet
sein kann. Der zylindrische Auslass 15 kann in eine nicht dargestellte Entsorgungseinrichtung
führen und verschließbar sein. Mit Flanschteilen 17 kann der Gehäusekörper 11 des
Reinigungsgeräts an einer externen Halterung befestigt sein.
[0012] Zum Reinigen der Außenseite des in den Innenraum 12 eingesetzten Teils des Außengehäuses
2 des Zerstäubers besitzt das Reinigungsgerät 10 einen konzentrisch zu den Achsen
des Rotationszerstäubers und des Gehäusekörpers 11 angeordneten Ringkörper 20, der
eine Speiseleitung für eine als Lacklösemittel geeignete Reinigungsflüssigkeit bildet
oder enthält, und an dem um die Mittelachse des Reinigungsgeräts verteilte, an die
genannte Speiseleitung angeschlossene und auf die Außenseite des Außengehäuses 2 gerichtete
Reinigungsdüsen 21 angeordnet sind. Parallel und konzentrisch zu dem Ringkörper 20
ist ähnlich wie dieser in dem Innenraum 12 ein zweiter Ringkörper 22 befestigt, der
eine Druckluft- oder Druckgasleitung bildet oder enthält, und an dem ebenfalls auf
das Außengehäuse 2 gerichtete Düsen 23 angeordnet sind, aus denen Luft oder Gas zum
Trocknen auf das Außengehäuse 2 geblasen wird. Es könnte auch ein einziger Ringkörper
genügen, der sowohl mit Düsen für das Lösemittel als auch mit Blasdüsen und zugehörigen
Leitungen versehen ist, während andererseits auch zwei oder mehr jeweils mit Lösemittel-
und/oder Blasdüsen versehene Ringkörper vorhanden sein können. Zum Reinigen und/oder
Trocknen des Zerstäubergehäuses dienende Düsenanordnungen könnten auch unmittelbar
an der Wand des Innenraums 12 des Reinigungsgeräts 10 angeordnet sein. Bei dem dargestellten
Beispiel befindet sich der unterste, also axial am weitesten von der Einführöffnung
13 entfernte Ringkörper 22 axial nahe an dem glockenseitigen Stirnende des Außengehäuses
2. Die Düsenanordnungen können von Lösemittel- bzw. Druckluftleitungen gespeist werden,
die aus der Kabine in das Reinigungsgerät führen.
[0013] Obwohl eine in dem Reinigungsgerät feststehende Reinigungs- bzw. Blasdüsenanordnung
wie die Düsen 21 und 23 in der Regel zu bevorzugen ist, können in anderen Fällen auch
drehbar oder um den Zerstäuber schwenkbare Düsenanordnungen vorgesehen sein.
[0014] Zur Verbesserung der Reinigungs- bzw. Trocknungswirkung kann es zweckmäßig sein,
das den Düsen zugeführte Lösemittel oder sonstige Reinigungsmedium und/oder das Druckgas
zu erwärmen. Die Erwärmung kann durch eine z.B. elektrische oder durch einen Wärmetauscher
gebildete oder sonstige Heizeinrichtung außerhalb oder innerhalb des Reinigungsgeräts
oder eventuell auch innerhalb der Düsenanordnung erfolgen. Durch Erwärmung des Druckgases
lässt sich auch eine zur Kondensatbildung führende Abkühlung durch das sich an der
Düse entspannende Gas vermeiden.
[0015] Gemäß einer besonderen Ausführungsform können die Blasdüsen 23 in prinzipiell an
sich bekannter Weise ("dry jet"® der Firma SATA) so ausgebildet sein, dass die Strömung
der von außen z.B. aus einem Druckluftanschluss der Kabine zugeführten Druckluft in
oder an der Blasdüse einen Unterdruck erzeugt, der weitere Luft aus der Umgebung der
Blasdüse ansaugt. Die angesaugte Umgebungsluft kann hierbei durch ein Filter der Blasdüse
geleitet und dadurch gereinigt werden, bevor sie mit der Hauptströmung gemischt auf
den Zerstäuber geleitet wird.
[0016] Wie eingangs erläutert wurde, sollen von dem Glockenteller 3 des in das Reinigungsgerät
10 eingesetzten Rotationszerstäubers 1 abgesprühte Medien wie z.B. Farblackreste,
Spülflüssigkeit und deren Gemisch daran gehindert werden, das Außengehäuse 2 des Zerstäubers
oder die Wände des Innenraums 12 oder darin befindliche Teile des Reinigungsgeräts
wie insbesondere die Ringkörper 20 und 22 und deren Düsen zu erreichen und zu verunreinigen.
Aus diesem Grund ist koaxial zu der Mittelachse des Gehäusekörpers 11 in dem Innenraum
12 ein zylindrischer Innenrohrkörper 30 montiert, in dessen dem Zerstäuber 1 zugewandtes
offenes Eingangsende 31 die Medien von dem Glockenteller 3 gesprüht werden. Der Innendurchmesser
des Innenrohrkörpers 30 ist zumindest an dem Eingangsende 31 zweckmäßig größer als
der Außendurchmesser des Glockentellers 3, während sein eigener Außendurchmesser kleiner
sein kann als der Innendurchmesser des Innenraums 12 des Gehäusekörpers 11, an dessen
Innenwand der Innenrohrkörper 30 beispielsweise mit radialen Querträgern 33 befestigt
sein kann. Das Eingangsende 31 des Innenrohrkörpers 30 kann axial so positioniert
sein, dass die Absprühkante am Stirnende des Glockentellers 3 sich innerhalb des Innenrohrkörpers
30 und der axial hintere Glockentellerteil sich außerhalb befindet. Zweckmäßig kann
der dargestellte Innenrohrkörper 30 an seinem Eingangsende 31 ein sich nach außen
bis zu der den Glockenteller umschließenden Eingangsöffnung konisch verjüngendes Endstück
34 haben. In der zu dem Eingangsende 31 abgewandten Richtung erstreckt sich der Innenrohrkörper
30 in oder durch den Auslass 15 des Reinigungsgeräts 10. Er kann in dem Reinigungsgerät
selbst oder in einer externen Entsorgungseinrichtung münden.
[0017] Das hier beschriebene Reinigungsgerät ist auch für die Reinigung von Zerstäubern
anderen Typs geeignet, beispielsweise von Rotationszerstäubern ohne Außenelektroden
oder von Luftzerstäubern, deren Sprühkopf nicht wie bei dem dargestellten Beispiel
durch einen rotierenden Glockenteller gebildet wird, sondern durch die übliche feststehende
Düsen- und Luftkappenanordnung. Die Gehäuse- und Innenrohrkörper des Reinigungsgeräts
können hierbei entsprechend dem jeweiligen Zerstäubertyp modifiziert sein.
[0018] Im Betrieb wird die zu reinigende Sprühvorrichtung, hier also der Rotationszerstäuber
1 aus einer zu der Mittelachse der Gehäuse- und Rohrkörper 11, 30 parallelen Richtung
kommend und achsgleich hiermit in das Reinigungsgerät 10 eingeführt, beispielsweise
senkrecht von oben, obwohl bei entsprechender Anordnung des Reinigungsgeräts 10 an
sich jede beliebige Richtung möglich ist. Zum Einführen des Zerstäubers in das Reinigungsgerät
kann der Lackierroboter verwendet werden, mit dem unmittelbar vorher ein Werkstück
lackiert worden war, oder in anderen Fällen beispielsweise auch ein zu diesem Zweck
vorgesehener Handhabungsroboter oder ein sonstiges Handhabungsgerät, das den Zerstäuber
automatisch von der Beschichtungsmaschine übernimmt. Sobald der Zerstäuber sich in
der in Fig. 1 dargestellten Position befindet, kann mit dem Kurzspül- oder Innenreinigungsvorgang,
bei dem der rotierende Glockenteller Restfarbe und Spülmedium in den Innenrohrkörper
30 sprüht, und gleichzeitig ohne Verzögerung auch schon mit der Außenreinigung des
Zerstäubers durch Besprühen seines Au-ßengehäuses durch die Düsen 21 begonnen werden.
Ebenfalls gleichzeitig können ggf. die Luftdüsen der Dichtungsanordnung 16 eingeschaltet
werden. Nach dem Besprühen wird das Außengehäuse 2 durch die Druckluftdüsen 23 getrocknet.
Während die sich in dem Innenraum 12 sammelnde Reinigungsflüssigkeit der Düsen 21
in einer an sich bekannten Weise durch den trichterförmigen Bodenteil 14 und den Auslass
15 entsorgt wird, können die von dem Glockenteller abgesprühten Medien durch den Rohrkörper
30 aus dem Reinigungsgerät herausgeleitet werden. Nach der Beendigung dieser Reinigungsvorgänge
kann der Zerstäuber sofort wieder aus dem Reinigungsgerät herausgezogen und für den
nächsten Beschichtungsvorgang verwendet werden.
[0019] Die Außenelektroden 5 des gemäß Fig. 1 zu reinigenden Rotationszerstäubers oder in
anderen Fällen elektrostatische Luft-oder sonstige Zerstäuber sind bei der Werkstückbeschichtung
bekanntlich an Hochspannung in der Größenordnung von 100 kV angeschlossen. Da bei
der Annäherung derartiger elektrostatischer Zerstäuber an das Reinigungsgerät 10 aus
Explosionsschutz- und sonstigen Sicherheitsgründen keine elektrischen Überschläge
möglich sein dürfen, wird gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung vor Beginn
der Reinigung und vorzugsweise schon vor dem Einführen des Zerstäubers während seiner
Annäherung an das Reinigungsgerät der Zerstäuber auf das elektrische Potenzial des
Reinigungsgeräts, beispielsweise Erdpotenzial, oder das Reinigungsgerät auf das elektrische
Potenzial des Zerstäubers gelegt.
[0020] Zur Vermeidung von Spannungsüberschlägen könnte man an sich nach einem Beschichtungsvorgang
zunächst die Hochspannung abschalten. Es wäre aber in manchen Fällen unzweckmäßig,
vor dem Anfahren des Reinigungsgeräts nach einem Beschichtungsvorgang zunächst den
Hochspannungserzeuger des Zerstäubers vollständig, also einschließlich seiner eigenen
Stromversorgung abzuschalten, weil hierbei der Abbau der Hochspannung und der nach
der Reinigung erforderliche Wiedereinschaltvorgang unerwünscht lange dauern und entsprechende
Produktionsverzögerungen zur Folge haben können. In solchen Fällen gibt es für die
Potenzialangleichung gemäß der Erfindung unterschiedliche Möglichkeiten.
[0021] Eine erste Möglichkeit besteht darin, das Reinigungsgerät elektrisch isoliert anzuordnen
und auf das Hochspannungspotenzial des elektrischen Zerstäubers aufzuladen, z.B. indem
es parallel zu dem Zerstäuber an dessen Hochspannungserzeuger angeschlossen wird,
wobei eine Schalteinrichtung vorgesehen sein kann, mit der diese Parallelschaltung
wechselweise auf Hochspannungspotenzial gelegt und geerdet werden kann.
[0022] Wenn das Reinigungsgerät dagegen ständig geerdet sein soll, wird erfindungsgemäß
auch der Zerstäuber geerdet, wofür wiederum verschiedene Möglichkeiten bestehen, die
jeweils keine oder nur minimale Zeitverluste zur Folge haben. Eine einfache Möglichkeit
ist die schematisch in Fig. 2 dargestellte Schaltung, bei der zwischen dem Hochspannungserzeuger
HS und die Aufladungseinrichtung (Elektroden) des Zerstäubers Z ein programmgesteuerter
Erdschalter ES geschaltet ist, mit dem der Zerstäuber vor Erreichen des geerdeten
Reinigungsgeräts RG von dem Hochspannungserzeuger getrennt und auf Erdpotenzial gelegt
wird. Der Erdschalter ES kann sich außerhalb oder innerhalb der Handhabungsmaschine
oder des Zerstäubers befinden. Obwohl der Erdungskreis zweckmäßig eine der hierfür
an sich bekannten Widerstands- oder sonstigen Dämpfungseinrichtungen enthalten kann,
lässt sich der Zerstäuber mit dem Erdschalter ES in extrem kurzer Zeit entladen. Diese
je nach den Gegebenheiten mehr oder weniger gedämpfte Entladung kann ohne Zeitverlust
während der Zeit erfolgen, in der der Zerstäuber zu dem Reinigungsgerät bewegt wird.
[0023] Zur Vermeidung eines Sicherheitsrisikos wird der Zeitpunkt der Erdung des Zerstäubers
(oder der Potenzialangleichung durch Aufladung des Reinigungsgeräts) vorzugsweise
in Abhängigkeit von der Annäherung des Zerstäubers an das Reinigungsgerät gesteuert.
Da die Annäherungsgeschwindigkeit bekannt, da durch das Steuerprogramm des Roboters
vorgegeben ist, kann man in der Bewegungsbahn des Zerstäubers einen ausreichenden
Sicherheitsabstand von dem Reinigungsgerät definieren, bei dessen Unterschreiten die
Erdung bzw. Potenzialangleichung eingeleitet wird. Das Erreichen der Sicherheitsgrenze
kann durch einen Annäherungssensor z.B. in Form einer Lichtschranke, einer Laserabtasteinrichtung
od. dgl. überwacht und gemeldet werden. Der Sicherheitsabstand, bei dem die Erdung
bzw. Potenzialangleichung eingeleitet werden muss, lässt sich berechnen aus dem bekannten
Luftisolationsabstand zwischen dem Hochspannungspotenzial und Erde plus dem Weg, den
der Zerstäuber in der Zeit zurücklegt, die für das Ansprechen des Annäherungssensors
und für die Umladung erforderlich ist, im Erdungsfall also beispielsweise für das
Ansprechen eines Erdschalters und für die anschließende Schnellentladung des Zerstäubers.
[0024] Gemäß einer in Fig. 3 dargestellten Alternativmöglichkeit zur Erdung des Zerstäubers
Z mit einem Erdschalter ES' kann der Zerstäuber während der Erdung mit dem eingeschalteten
Hochspannungserzeuger HS verbunden bleiben, zu dem der Erdschalter ES' parallel geschaltet
ist. Durch zweckmäßige Steuermaßnahmen kann hierbei vermieden werden, dass der Hochspannungserzeuger
HS aufgrund dieses Kurzschlusses abgeschaltet wird.
[0025] Die beiden Möglichkeiten gemäß Fig. 2 und Fig. 3 lassen sich ferner dahingehend abwandeln
oder ergänzen, dass anstelle oder zusätzlich zu dem Erdschalter ES bzw. ES' das geerdete
Reinigungsgerät RG selbst die Elektroden- und Aufladungseinrichtung des Zerstäubers
Z bei dessen Annäherung kontaktiert und dadurch erdet. Beispielsweise kann das Hochspannungspotenzial
am Zerstäuber dadurch in kürzester Zeit abgebaut werden, dass der Zerstäuber bei Erreichen
seiner Endposition in dem Reinigungsgerät oder bei seiner Einführbewegung eine geerdete
Kontaktanordnung des Reinigungsgeräts berührt, bei der es sich auch um mehrerer Kontaktelemente
wie beispielsweise einen von dem Zerstäuber bei der Einführbewegung durchfahrenen
geerdeten flexiblen Vorhang aus Einzelleitern handeln kann.
[0026] Wie schematisch in Fig. 4 dargestellt ist, könnte der Zerstäuber auch ohne Erdschalter
und ohne direkte Erdkontaktierung geerdet werden. Bevor der Zerstäuber das Reinigungsgerät
RG erreicht, wird bei dieser Variante die Ausgangsspannung des Hochspannungserzeugers
HS durch automatisch gesteuerte Reduzierung seines eingestellten oder z.B. von dem
Steuerprogramm des Systems vorgegebenen Spannungssollwerts wenigstens annähernd auf
die Größe Null heruntergeregelt, ohne dass der Hochspannungserzeuger abgeschaltet
wird. Das Hochspannungspotenzial am Zerstäuber wird dann sehr schnell und vorzugsweise
noch während der Zuführbewegung des Zerstäubers durch einen parallel zu dem Hochspannungserzeuger
HS gegen Erde geschalteten Widerstand R abgebaut.
[0027] Auch bei den anderen oben beschriebenen Erdungsmöglichkeiten wie z.B. bei der Erdung
durch das Reinigungsgerät selbst kann es zweckmäßig sein, zuvor die Ausgangsspannung
des Hochspannungserzeugers in der erläuterten Weise herunterzuregeln.
[0028] Damit die Sprühvorrichtung wie beispielsweise der Rotationszerstäuber 1 in Fig. 1
einfach und zuverlässig von der dafür vorgesehenen Maschine in das Reinigungsgerät
10 eingesetzt werden kann, muss er sich dem Reinigungsgerät aus der richtigen Richtung
nähern, also beispielsweise bei vertikaler Anordnung des Reinigungsgeräts senkrecht
von oben. Darüber hinaus ist die richtige Richtung auch wichtig, wenn der Zerstäuber
bei seiner Bewegung zu dem Reinigungsgerät den oben erwähnten Annäherungssensor passieren
soll, damit rechtzeitig die erforderliche Potenzialangleichung durchgeführt werden
kann. Der richtige Weg ist zwar an sich durch das Bewegungsprogramm der den Zerstäuber
zu dem Reinigungsgerät fahrenden Maschine vorgegeben, doch können sich durch Fehler
Abweichungen von der vorgeschriebenen Bewegungsbahn und damit Fehler des Annäherungssensors
oder Kollisionen des Zerstäubers mit dem Reinigungsgerät ergeben. Um mit Kollisionen
und/oder der Explosionsgefahr durch Spannungsüberschläge verbundene Sicherheitsrisiken
zu verhindern, wird gemäß dem eingangs erläuterten weiteren Merkmal der Erfindung
dafür gesorgt, dass der Zerstäuber sich dem Reinigungsgerät nur aus der vorgeschriebenen
Richtung nähern kann, also beispielsweise in Fig. 1 nur senkrecht von oben. Wie zu
diesem Zweck ein begrenzter virtueller Sperrraum in der Umgebung des Reinigungsgeräts
definiert werden kann, in den der Zerstäuber z.B. nur senkrecht von oben hineinbewegt
werden kann, ist auf dem Gebiet der Robotersteuerung an sich bekannt. Möglichkeiten
sind beispielsweise in EP 1 332 841, EP 1 035 953 und DE 102004019888 beschrieben.
1. Verfahren zum Reinigen einer zur maschinellen Serienbeschichtung von Werkstücken dienenden
Sprühvorrichtung (1), bei dem die durch das Beschichtungsmaterial verunreinigte Sprühvorrichtung
von der Beschichtungsmaschine oder einer anderen automatisch gesteuerten Handhabungsmaschine
mit ihrem zu reinigenden Teil in den Innenraum eines Reinigungsgerätes (10) eingeführt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf (3) der Sprühvorrichtung (1) in dem Reinigungsgerät (10) durch ein
Reinigungsmedium gereinigt wird, das aus dem Inneren der Sprühvorrichtung (1) kommend
durch deren Düsenanordnung und/oder auf die Außenseite des Sprühkopfes (3) geleitet
wird,
und dass das von dem Sprühkopf (3) in dem Reinigungsgerät (10) abgesprühte Medium
in eine innerhalb des Reinigungsgerätes vorgesehene Abführeinrichtung (30) gesprüht
wird, die das abgesprühte Medium daran hindert, außerhalb der Abführeinrichtung (30)
liegende Bereiche des Innenraums (12) des Reinigungsgerätes (10) und/oder der Außenseite
der Sprühvorrichtung (1) zu erreichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium von dem rotierenden Glockenteller (3) eines Rotationszerstäubers
(1) oder aus der Düse eines Luftzerstäubers in ein Abführrohr (30) des Reinigungsgerätes
(10) gesprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium von dem Abführrohr (30) in den Innenraum (12) des Reinigungsgeräts
(10) oder aus dem Reinigungsgerät heraus geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Innenraum (12) des Reinigungsgeräts (10) befindliche Bereiche der Außenseite
der Sprühvorrichtung (1) von einer Düsenanordnung (21) des Reinigungsgeräts mit einem
Reinigungsmedium besprüht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite der Sprühvorrichtung (1) von der Düsenanordnung (21) des Reinigungsgeräts
(10) besprüht wird, während gleichzeitig das aus dem Inneren der Sprühvorrichtung
(1) kommende Medium von dem Sprühkopf (3) abgesprüht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (1) in dem Reinigungsgerät (10) durch Besprühen mit Druckluft
oder einem anderen Druckgas getrocknet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium und/oder das Druckgas erwärmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckgas von einer Düsenanordnung (23) abgesprüht wird, mit oder in der durch
die Gasströmung ein Unterdruck erzeugt wird, durch den Luft aus der Umgebung der Düsenanordnung
angesaugt und mit dem Druckgas auf die zu trocknende Sprühvorrichtung geleitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umgebungsluft durch ein Filter angesaugt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zum Reinigen einer Sprühvorrichtung (1) mit einer Aufladungseinrichtung (5) für
das Beschichtungsmaterial, die zur elektrostatischen Beschichtung an einen Hochspannungserzeuger
angeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor Beginn der Reinigung die Aufladungseinrichtung (5) der Sprühvorrichtung (1) auf
das elektrische Potenzial des Reinigungsgeräts (10) oder das Reinigungsgerät (10)
auf das elektrische Potenzial der Aufladungseinrichtung (5) gelegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Potenzialangleichung während der Annäherung der Sprühvorrichtung (1) an das Reinigungsgerät
(10) oder wenigstens vor dem Einführen der Sprühvorrichtung in das Reinigungsgerät
(10) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladungseinrichtung (5) geerdet wird, während die Sprühvorrichtung (1) zu dem
oder in das Reinigungsgerät (10) bewegt wird oder sich in dem Reinigungsgerät (10)
befindet, und dass der Hochspannungserzeuger (HS) während der Erdung eingeschaltet
bleibt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während der Erdung bei eingeschaltetem Hochspannungserzeuger (HS) dessen
Ausgangsspannung durch Reduzierung eines Spannungssollwerts auf Null oder einen geringen
Spannungswert heruntergeregelt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Annäherung der Sprühvorrichtung (1) an das Reinigungsgerät (10) von einem Sensor
überwacht und gemeldet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Annäherungssensor ein Signal erzeugt, sobald die Sprühvorrichtung (1) auf ihrem
Weg zu dem Reinigungsgerät (10) einen Sicherheitsabstand von dem Reinigungsgerät unterschreitet,
der in Abhängigkeit von dem für die elektrische Isolation zwischen dem Hochspannungspotenzial
der Sprühvorrichtung (1) und Erdpotenzial in Luft erforderlichen Mindestabstand und
von dem Weg bestimmt wird, den die Sprühvorrichtung (1) während der Zeit zurücklegt,
die für das Signal des Annäherungssensors und für die Erdung oder Potenzialangleichung
erforderlich ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufladungseinrichtung (5) der Sprühvorrichtung (Z) vor Beginn der Reinigung durch
einen angeschlossenen automatisch gesteuerten Schalter (ES) geerdet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung von dem Reinigungsgerät (10) geerdet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (1) von der Beschichtungsmaschine oder der Handhabungsmaschine
zu einer geerdeten Kontaktanordnung des Reinigungsgeräts gebracht wird, mit der die
Aufladungseinrichtung (5) der Sprühvorrichtung elektrisch verbunden wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, bei dem die Sprühvorrichtung dem Reinigungsgerät (10) von der Beschichtungs- oder
Handhabungsmaschine längs einer Richtung zugeführt werden soll, die von einem Bewegungssteuerprogramm
der Maschine vorgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarmsignal erzeugt und/oder die Maschine zum Stillstand gebracht wird, wenn
sich die Sprühvorrichtung (1) dem Reinigungsgerät (10) aus einer von der vorgegebenen
Richtung abweichenden Richtung nähert.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Steuerprogramm für die Maschine in der Umgebung des Reinigungsgeräts (10)
ein begrenzter Raum definiert wird, der durch dieses Steuerprogramm für die Bewegung
der Sprühvorrichtung (1) gesperrt ist, wenn sie sich aus einer anderen als der vorgegebenen
Richtung nähert.
21. Reinigungsgerät zum Reinigen einer zur maschinellen Serienbeschichtung von Werkstücken
dienenden Sprühvorrichtung mit einem Innenraum (12), in den die Sprühvorrichtung (1)
mit ihrem zu reinigenden Teil einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Reinigungsgerät (10) eine Abführeinrichtung (30) zum Auffangen und Abführen
eines von dem Sprühkopf (3) der in das Reinigungsgerät (10) eingeführten Sprühvorrichtung
(1) abgesprühten Mediums angeordnet ist.
22. Reinigungsgerät nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abführeinrichtung einen in dem Innenraum (12) des Reinigungsgerätes (10) angeordneten
Innenrohrkörper (30) enthält, in dessen offenes Eingangsende (31) das Medium von der
Sprühvorrichtung (1) gesprüht wird.
23. Reinigungsgerät nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrohrkörper (30) konzentrisch zu einer Einführöffnung (13) des Reinigungsgeräts
(10), in die die Sprühvorrichtung (1) eingesetzt wird, derart angeordnet ist, dass
der Sprühkopf (3) sich an oder in dem Eingangsende (31) des Innenrohrkörpers (30)
befindet.
24. Reinigungsgerät nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrohrkörper (30) an einem zu dem Eingangsende (31) entgegengesetzten Ende
in den Innenraum des Reinigungsgeräts (10) mündet.
25. Reinigungsgerät nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrohrkörper (30) außerhalb des Reinigungsgeräts (10) mündet.
26. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Innenraum (21) des Reinigungsgeräts (10) Düsen (21, 23) angeordnet sind, die
an eine Speiseleitungsanordnung (20, 22) für ein Reinigungsmedium und/oder für Druckgas
angeschlossen und auf die Außenseite der eingesetzten Sprühvorrichtung (1) gerichtet
sind.
27. Reinigungsgerät nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (21, 23) an einer wenigstens annähernd konzentrisch zu der Längs- oder
Rotationsachse der eingesetzten Sprühvorrichtung (1) angeordneten und einen Teil der
Speiseleitungsanordnung enthaltenden Ringanordnung (20, 22) angebracht sind.
28. Reinigungsgerät nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (21, 23) in dem Innenraum (12) feststehend angeordnet sind.
29. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizeinrichtung zum Erwärmen des Reinigungsmediums und/oder des Druckgases vorgesehen
ist.
30. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 26 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass Druckgasdüsen vorgesehen sind, die an eine in das Reinigungsgerät führende Druckgasleitung
angeschlossen sind und durch die Druckgasströmung Luft aus der Umgebung der Düsen
ansaugen.
31. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einführöffnung (13) des Innenraums (12) des Reinigungsgeräts (10), in die
die Sprühvorrichtung (1) mit ihrem zu reinigenden Teil eingesetzt wird, eine sich
ringförmig um die Einführöffnung (13) erstreckende Düsenanordnung (16) vorgesehen
ist, die eine pneumatische Dichtung zwischen dem Umfangsrand der Einführöffnung (13)
und dem Umfang des eingesetzten Teils (2) der Sprühvorrichtung (1) bildet.
32. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass es an eine elektrische Erdungsleitung angeschlossen oder anschließbar ist und mit
einer Kontaktanordnung zum Erden der eingesetzten Sprühvorrichtung versehen ist.
33. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass es an eine elektrische Hochspannungsleitung angeschlossen oder anschließbar ist,
mit der es auf das Hochspannungspotenzial einer elektrostatischen Sprühvorrichtung
gelegt wird.
34. Beschichtungsanlage mit einem Gerät zum Reinigen einer zur maschinellen Serienbeschichtung
von Werkstücken dienenden Sprühvorrichtung (1), wobei die durch das Beschichtungsmaterial
verunreinigte Sprühvorrichtung von der Beschichtungsmaschine oder einer anderen automatisch
gesteuerten Handhabungsmaschine mit ihrem zu reinigenden Teil in den Innenraum des
Reinigungsgerätes (10) eingeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf (3) der Sprühvorrichtung (1) in dem Reinigungsgerät (10) durch ein
Reinigungsmedium gereinigt wird, das aus dem Inneren der Sprühvorrichtung (1) kommend
durch deren Düsenanordnung und/oder auf die Außenseite des Sprühkopfes (3) geleitet
wird,
und dass das von dem Sprühkopf (3) in dem Reinigungsgerät (10) abgesprühte Medium
in eine innerhalb des Reinigungsgerätes vorgesehene Abführeinrichtung (30) gesprüht
wird, die das abgesprühte Medium daran hindert, außerhalb der Abführeinrichtung (30)
liegende Bereiche des Innenraums (12) des Reinigungsgerätes (10) und/oder der Außenseite
der Sprühvorrichtung (1) zu erreichen.