[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schrauben oder Bohren, mit einem Motor zum
Antreiben einer Antriebswelle, mit einer elektronischen Steuerung zur Steuerung der
Maschine, mit einem Motorschalter zum Ein- und Ausschalten des Motors, und mit Schaltmitteln
zur Umschaltung zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Steuern der Drehrichtung einer Maschine
zum Schrauben oder Bohren.
[0003] Derartige Bohrmaschinen oder Schrauber sind seit langem gebräuchlich.
[0004] Die Umschaltung zwischen Rechtslauf und Linkslauf erfolgt hierbei in der Regel durch
Betätigen eines mechanischen Umschaltgliedes.
[0005] Im Betrieb werden Schrauber normalerweise dauernd im Rechtslauf oder dauernd im Linkslauf
genutzt. Im Rechtslauf werden Verschraubungen angezogen, während im Linkslauf Verschraubungen
gelöst werden können.
[0006] Die mechanische Umstellung erweist sich jedoch von Nachteil, wenn der Schrauber nur
kurzzeitig in einer entgegengesetzten Richtung betrieben werden soll, die der grundsätzlich
eingestellten Rechtslaufrichtung oder Linkslaufrichtung entgegengesetzt ist. Hierzu
muss nämlich wiederum der Schalter für den Rechts-/Linkslauf umgestellt werden.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Maschine zum Schrauben
oder Bohren zu schaffen, die eine vereinfachte Bedienung, insbesondere eine verbesserte
Rechts-/Linkslaufumstellung gewährleistet. Ferner soll ein Verfahren zu Steuern der
Drehrichtung einer Maschine zum Schrauben oder Bohren angegeben werden, das die vorstehend
beschriebenen Nachteile vermeidet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Maschine zum Schrauben oder Bohren
gelöst, mit einem Motor zum Antreiben einer Antriebswelle, mit einer elektronischen
Steuerung zur Steuerung der Maschine, mit einem Motorschalter zum Ein- und Ausschalten
des Motors, mit Schaltmitteln zur Umschaltung zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt,
und mit einem Timer, der eine Umschaltung zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt
nur innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zwischen Betätigung der Schaltmittel für
den Rechts-/Linkslauf und Betätigung des Motorschalters zum Einschalten der Maschine
erlaubt.
[0009] Eine Umschaltung zwischen Rechts- und Linkslauf kann so auf einfache Weise erfolgen,
indem innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters das Schaltmittel zum Umschalten betätigt
wird, was beispielsweise mittels eines Tasters erfolgen kann. Eine Fehlbedienung kann
so weitgehend vermieden werden.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind Schaltmittel zur Umschaltung zwischen
Dauerrechtslauf/Dauerlinkslauf und umgekehrt, sowie Speichermitteln zur Speicherung
des Dauerlinkslauf- oder Dauerrechtslaufzustands vorgesehen.
[0011] So wird es ermöglicht, einen Dauerrechtslauf oder Dauerlinkslauf elektronisch umzustellen
und zu speichern, so dass die Maschine auch bei mehrfacher Betätigung des Motors immer
in der gleichen Drehrichtung läuft.
[0012] Die Maschine kann ausgehend von einem einmal eingestellten Dauerrechtslauf oder Dauerlinkslauf
bei Betätigung eines Umschalters für den Rechts-/Linkslauf in der vorgegebenen Zeitspanne
einmalig in der umgekehrten Drehrichtung betrieben werden.
[0013] Eine derartige Steuerung des Rechts- bzw. Linkslaufes bietet erhebliche Vorteile
für den Benutzer. Der Benutzer kann nämlich beliebig einen Dauerrechtslauf oder Dauerlinkslauf
einstellen, der auch nach Stillstand der Maschine erhalten bleibt. Auch kann der Benutzer
diesen Dauerrechtslauf oder Dauerlinkslauf durch Betätigung eines Umschalters für
den Rechts-/Linkslauf einmalig in eine andere Drehrichtung umschalten. So kann die
Maschine etwa zum Festziehen von Verschraubungen dauernd im Rechtslauf betrieben werden
und nach Betätigung eines Umschalters innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters jeweils
für einen einmaligen Schraubvorgang im Linkslauf. Beim nächsten Anlaufen des Motors
wird die Maschine wieder im Rechtslauf betrieben, es sei denn, der Umschalter für
den Rechts-/Linkslauf wird wieder betätigt.
[0014] Umgekehrt kann die Maschine etwa für das Lösen von Verschraubungen in einen dauerhaften
Linkslaufzustand versetzt werden, von dem ausgehend bei Betätigung des Umschalters
für den Rechts-/Linkslauf innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters einmalig eine umgekehrte
Drehrichtung eingestellt werden kann.
[0015] Gemäß weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die elektronische Steuerung derart
ausgebildet, dass bei Abkopplung der Maschine von der Spannungsversorgung die Maschine
auf Dauerrechtslauf zurückgesetzt wird.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Maschine bei erstmaliger Inbetriebnahme
immer grundsätzlich im Rechtslauf betrieben wird, was der üblicherweise verwendeten
Drehrichtung entspricht. Erst durch eine bewusste Umstellung erfolgt eine Umstellung
in einen einmaligen Linkslauf oder einen Dauerlinkslauf.
[0017] Dies ist auch insbesondere dann von Vorteil, wenn die Maschine von verschiedenen
Benutzern verwendet wird oder an wechselnden Einsatzorten betrieben wird.
[0018] Ist die Maschine mit einem Akkumulator ausgestattet, so kann die Zurücksetzung auf
einen Dauerrechtslauf mit der Abkopplung der Maschine vom Akkumulator verbunden sein.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Schaltmittel erste
Schaltmittel, mittels derer ein gespeicherter Dauerrechtslauf oder Dauerlinkslauf
für einen einmaligen Anlauf der Maschine in der jeweils umgekehrten Drehrichtung umsetzbar
ist.
[0020] Auf diese Weise ergibt sich eine besonders vorteilhafte Nutzungsmöglichkeit der Maschine
für verschiedene Einsatzarten.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Zeitspanne zur Umschaltung
zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt und Betätigung des Motorschalters höchstens
30 Sekunden, vorzugsweise höchstens 15 Sekunden, besonders vorzugsweise etwa 5 Sekunden.
[0022] Auf diese Weise wird dem Benutzer einerseits eine ausreichende Zeit gegeben, um eine
Umstellung zwischen Rechts-/Linkslauf bzw. umgekehrt zu ermöglichen. Andererseits
wird das Zeitfenster für die Umschaltung nicht unnötig vergrößert.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Maschine Indikatormittel
zur Anzeige des Linkslaufes auf.
[0024] Auf diese Weise kann dem Benutzer optisch und/oder akustisch signalisiert werden,
dass die Maschine im Linkslauf oder im Rechtslauf betrieben wird.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Schaltmittel einen
ersten Schalter und einen zweiten Schalter, die bei Betätigung in einer festgelegten
Reihenfolge eine Umschaltung zwischen Dauerrechts-/Dauerlinkslauf und umgekehrt erlauben.
[0026] Hierbei kann etwa der erste Schalter als Lichtschalter ausgebildet sein, der zusätzlich
die Aktivierung einer Beleuchtung erlaubt, während der zweite Schalter als Rechts-/Linksschalter
ausgebildet sein kann.
[0027] Auf diese Weise wird eine bewusste Umschaltung zwischen Dauerrechtslauf und Dauerlinkslauf
und umgekehrt auf einfache Weise ermöglicht.
[0028] Gleichzeitig wird einer der beiden Schalter mit einer Doppelfunktion versehen, um
auch eine Betätigung der Beleuchtung zu ermöglichen, ohne dass hierzu ein weiterer
Schalter notwendig ist.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Lichtschalter mit dem Motorschalter
derart gekoppelt, dass in einer ersten Schaltstufe nur der Lichtschalter betätigt
ist, während in einer zweiten Schaltstufe der Lichtschalter und der Motorschalter
gleichzeitig betätigt sind.
[0030] Dies hat den Vorteil, dass der Lichtschalter separat zunächst genutzt werden kann,
um die Arbeitsstelle zu beleuchten, bevor der Motorschalter betätigt wird, bevor also
die Maschine anläuft. So kann ein korrektes Ansetzen der Maschine an der Arbeitsstelle
gewährleistet werden.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens einer der Schalter
als Taster ausgebildet. Vorzugsweise sind sogar sämtliche der Schalter als Taster
ausgebildet.
[0032] Hiermit kann ein besonders einfacher Aufbau gewährleistet werden, da die Tastsignale
der Schalter elektronisch ausgewertet werden können, so dass eine mechanische Umschaltung,
die wieder zurückgesetzt werden muss, entfällt.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Motorschalter als Pistolenschalter
ausgebildet. In zusätzlicher Weiterbildung sind der Lichtschalter und der Motorschalter
mittels eines gemeinsamen Drückers betätigbar.
[0034] Auf diese Weise ergibt sich ein besonders einfacher und ergonomischer Aufbau in Verbindung
mit der Ausgestaltung der Maschine in Pistolenform.
[0035] Es versteht sich natürlich, dass die Maschine auch eine beliebige andere Bauform
haben kann. Beispielsweise könnte es sich um einen Stabwinkelschrauber handeln. Auch
hierbei sind vorzugsweise der Lichtschalter und der Motorschalter mittels eines gemeinsamen
Drückers betätigbar, der jedoch nicht als Pistolenschalter ausgebildet ist.
[0036] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren zum
Steuern der Drehrichtung einer Maschine zum Schrauben oder Bohren mit folgenden Schritten
gelöst:
(A) Einstellen der Drehrichtung auf Rechtslauf oder auf Linkslauf;
(B) Überwachen, ob ein Schaltmittel zur Umschaltung der Drehrichtung betätigt wird;
(C) Starten eines Timers, falls eine Aktivierung des Schaltmittels erfasst wird;
(D) Überwachen, ob innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nach Starten des Timers
ein Motorschalter betätigt wird, um den Motor zu starten;
(E) falls der Motorschalter innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne betätigt wird, Umkehren
der Drehrichtung von Schritt (A) und Starten des Motors mit der umgekehrten Drehrichtung
und
(F) Starten des Motors mit der im Schritt (A) eingestellten Drehrichtung, falls der
Motorschalter nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne betätigt wird.
[0037] Eine Umschaltung zwischen Rechts- und Linkslauf kann so auf einfache Weise erfolgen,
indem innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters das Schaltmittel zum Umschalten betätigt
wird, was beispielsweise mittels eines Tasters erfolgen kann. Eine Fehlbedienung kann
so weitgehend vermieden werden.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine Dauerdrehrichtung gespeichert.
[0039] Die vorgegebene Zeitspanne zur Umschaltung der Drehrichtung beträgt vorzugsweise
höchstens 30 Sekunden, weiter bevorzugt 15 Sekunden, besonders bevorzugt höchstens
5 Sekunden.
[0040] In bevorzugter Weiterbildung dieser Ausführung wird die Dauerdrehrichtung beim erstmaligen
Starten der Maschine oder beim Trennen der Maschine von einer Spannungsversorgung
auf einen voreingestellten Zustand, vorzugsweise auf Dauerrechtslauf, eingestellt.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Dauerdrehrichtung beim
Aktivieren eines bestimmten Schaltmittels umgekehrt und gespeichert.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Verfahren die folgenden
zusätzlichen Schritte auf:
(G) Betreiben der Maschine mit der gespeicherten Dauerdrehrichtung, falls der Motorschalter
betätigt wird, ohne dass das Schaltmittel zur Umschaltung der Drehrichtung aktiviert
wird oder wenn der Motorschalter erst betätigt wird, nachdem die vorgegebene Zeitspanne
des Timers abgelaufen ist und
(H) einmaliges Betreiben der Maschine mit der umgekehrten Drehrichtung wie die gespeicherte
Dauerdrehrichtung, falls der Motorschalter gemäß Schritt (E) bei zuvor aktiviertem
Schaltmittel zur Umstellung der Drehrichtung betätigt wird, bevor die vorbestimmte
Zeitspanne des Timers abgelaufen ist.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung beträgt die vorgegebene Zeitspanne
höchstens 30 Sekunden, weiter bevorzugt 15 Sekunden, besonders bevorzugt 5 Sekunden.
[0044] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Linkslaufbetrieb mittels
Indikatormitteln für einen Benutzer der Maschine angezeigt, wozu beispielsweise blinkende
LED's verwendet werden können.
[0045] So kann vermieden werden, dass die Maschine versehentlich mit der falschen Drehrichtung
betrieben wird.
[0046] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0047] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Maschine in vereinfachter Darstellung;
- Figur 2
- ein Flussdiagramm zur Darstellung der Schaltlogik der elektronischen Steuerung, mittels
derer eine Umschaltung zwischen Rechtslauf bzw. Linkslauf bzw. umgekehrt ermöglicht
wird; und
- Figur 3
- eine Wahrheitstabelle, aus der sich die Zuordnung der verschiedenen Schaltzustände
gemäß Figur 2 ergibt.
[0048] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Maschine, die als Schrauber ausgeführt ist,
dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0049] Die Maschine 10 weist ein pistolenförmiges Gehäuse 11 auf, in dem ein lediglich mit
der Ziffer 12 angedeuteter Motor, ein Getriebe und eine elektronische Steuerung 26
aufgenommen sind. Vom Motor 12 wird über das nicht näher dargestellte Getriebe eine
Antriebswelle 14 zum Antrieb eines Werkzeugs, wie beispielsweise eines Schrauber-Bits,
angetrieben. Am vorderen Ende des Gehäuses 11, das der Antriebswelle 14 zugewandt
ist, befinden sich eine Reihe von Beleuchtungselementen 29, wie etwa LEDs, die nach
vorn abstrahlen und eine Beleuchtung der Arbeitsstelle ermöglichen (in Figur 1 ist
nur eine LED zu erkennen). Das Gehäuse 11 weist an seinem unteren Ende einen Pistolengriff
16 auf, an dessen unterem Ende ein Netzkabel 22 vorgesehen ist, das über einen Netzstecker
24 mit einer Spannungsquelle verbunden werden kann. Im Bereich des "Pistolenabzugs"
ist ein Drücker 18 vorgesehen, über den der Motor 12 und die Beleuchtungselemente
29 der Maschine betätigt werden können. Der Drücker 18 wirkt hierbei in einer ersten
Schaltstufe auf einen Licht-Taster, der in Figur 1 als SWLICHT angedeutet ist. Wird
der Drücker 18 weiter niedergedrückt, so wirkt er in einer zweiten Schaltstufe zusätzlich
auf einen Motorschalter, der gleichfalls als Taster ausgebildet ist und in Figur 1
mit SWSTART angedeutet ist. An der Oberseite des Gehäuses 11 befindet sich ferner
ein Schalter 20, der als Taster ausgebildet ist und zum Umschalten zwischen Rechts-/Linkslauf
und umgekehrt dient.
[0050] Ferner befindet sich im vorderen oberen Bereich des Gehäuses ein Indikatormittel
28, das zur Anzeige eines Linkslaufbetriebs dient, wobei es sich um eine oder mehrere
LEDs handeln kann, die beispielsweise blinkend betrieben werden.
[0051] Es versteht, dass die Anordnung der Schaltelemente und der Beleuchtungselemente bei
der in Figur 1 gezeigten Ausführung lediglich beispielhafter Natur ist und dass je
nach Ausführung und Gehäuse der betreffenden Maschine andere Anordnungen bevorzugt
sein können.
[0052] Gleichfalls versteht es sich, dass die Maschine 10 auch als akkubetriebene Maschine
ausgeführt sein kann, so dass das Netzkabel 22 und der Netzstecker 24 entfallen und
stattdessen beispielsweise am unteren Ende des Pistolengriffs 16 ein abnehmbares Akkumulatorpaket
vorgesehen sein kann.
[0053] Bei der Maschine 10 ist die elektronische Steuerung 26 als mikroprozessorgestützte
Steuerung ausgeführt, die sämtliche Funktionen der Maschine steuert, wie etwa Sanftanlauf
des Motors, Bremsen des Motors bei Abschaltung, Überlastschutz, ggf. Drehzahlregelung
und/oder Leistungsregelung und weitere Tests- bzw. Kontrollfunktionen.
[0054] Die vorgenannten Funktionen sind jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Einstellmöglichkeit für den Betrieb
der Maschine im Rechtslauf oder im Linkslauf. Diese verschiedenen Betriebsarten und
deren Einstellungen werden im Folgenden anhand eines Flussdiagramms erläutert, das
in Figur 2 dargestellt ist und insgesamt mit der Ziffer 30 bezeichnet ist. Ferner
ist hierzu eine Funktionstabelle oder Wahrheitstabelle zu berücksichtigen, die in
Figur 3 dargestellt ist.
[0055] Die Maschine 10 lässt sich durch Umpolen des Motors 12 grundsätzlich im Rechtslauf
oder im Linkslauf betreiben. Die Steuerung 26 ist nun so ausgebildet, dass sich im
Grundzustand, das heißt bei erstmaliger Inbetriebnahme der Maschine 10, ein sogenannter
Dauerrechtslauf einstellt. Dieser Dauerrechtslauf kann durch Betätigen einer bestimmten
Tastenkombination in einen Dauerlinkslauf umgestellt werden. Ferner kann die Maschine
durch Betätigen des Tasters 20 für Rechts-/Linkslauf einmalig in umgekehrter Drehrichtung
betrieben werden, sofern der Motorschalter innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters
betätigt wird.
[0056] In Figur 2 ist die Einstellung eines Dauerrechtslaufes oder Dauerlinkslaufes durch
den Wert der Variablen DLL angegeben. Ist DLL = 1, so ist der Dauerlinkslauf eingestellt,
das heißt das Modus Flag ist gesetzt. Ist DLL = 0, so ist Dauerrechtslauf eingestellt.
Die Drehrichtung der Antriebswelle wird durch die Variable DIR angegeben. Dabei bedeutet
DIR = 0, dass sich die Antriebswelle im Rechtslauf dreht, während DIR = 1 eine Drehung
im Linkslauf bedeutet.
[0057] Die Steuerung 26 enthält ferner einen Linkslauftimer, der durch Drücken des Tasters
20 aktiviert wird. Der Wert des Timers wird durch die Variable TLL angegeben. Ist
TLL = 0, so ist der Timer aus oder die Maximalzeit des Timers, die beispielsweise
5 Sekunden betragen kann, ist abgelaufen. Ist TLL = 1, so ist der Timer noch nicht
abgelaufen.
[0058] In Figur 2 wird ferner der Lichtschalter verwendet, der durch SWLICHT abgekürzt ist.
SWLICHT wird durch Niederdrücken des Drückers 18 in einer ersten Schaltstufe betätigt.
Wird der Drücker 18 weiter niedergedrückt, so wird zusätzlich zu SWLICHT der Motorschalter
betätigt, der in Figur 1 durch SWSTART bezeichnet ist.
[0059] In Figur 2 sind Entscheidungsverzweigungen in der üblichen Weise durch Rauten dargestellt,
wobei die Ausgänge durch Y und N bezeichnet sind, was für "ja" oder "nein" steht.
[0060] Ferner verwendet Figur 2 in der üblichen Weise rechteckförmige Funktionsblöcke sowie
einen Startpunkt und einen Endpunkt, die den logischen Anfang der Entscheidungslogik
bzw. das logische Ende der Entscheidungslogik bezeichnen.
[0061] Die mit der Entscheidungslogik gemäß Figur 2 erzielbaren Kombinationen sind in der
Wahrheitstabelle (Funktionstabelle) gemäß Figur 3 zusammengefasst.
[0062] Dabei bedeutet die erste Zeile, dass dann, wenn der Motorschalter SWSTART betätigt
ist, kein Dauerlinkslauf eingestellt ist, der Timer nicht betätigt wurde oder abgelaufen
ist, die Maschine im Rechtslauf betrieben wird: DIR = 0.
[0063] Der zweiten Zeile ist entnehmbar, dass dann, wenn der Motorschalter SWSTART betätigt
ist, kein Dauerlinkslauf eingestellt ist und der Taster SWRL zur Umschaltung Rechts-/Linkslauf
betätigt wurde (SWRL = 1) und der Timer noch nicht abgelaufen ist (TLL =1) die Maschine
im Linkslauf betrieben wird: DIR = 1.
[0064] Der dritten Zeile von Figur 3 ist entnehmbar, dass dann, wenn der Motorschalter SWSTART
betätigt ist, Dauerlinkslauf eingestellt ist und der Timer nicht betätigt wurde bzw.
abgelaufen ist, die Maschine gleichfalls in Linkslauf betrieben wird: DIR = 1.
[0065] Dagegen ist der letzten Zeile entnehmbar, dass dann, wenn der Motorschalter betätigt
ist, Dauerlinkslauf eingestellt ist und der Timer aktiviert wurde und noch nicht abgelaufen
ist, die Maschine im Rechtslauf betrieben wird: DIR = 0.
[0066] Die Maschine kann also ausgehend von den Grundzuständen DLL = 0 (Dauerrechtslauf)
oder DLL = 1 (Dauerlinkslauf) entweder durch Niederdrücken des Motorschalters in den
jeweils eingestellten Dauerlaufzustand versetzt werden. Alternativ kann vor Betätigung
des Motorschalters SWSTART der Umschalter für Rechts-/Linkslauf SWRL aktiviert werden.
Wird dann innerhalb der vorgegebenen Timerzeit von 5 Sekunden der Motorschalter betätigt,
so wird die eingestellte Dauerdrehrichtung einmalig in die umgekehrte Drehrichtung
umgestellt.
[0067] Dieses Verhalten wird nun im Detail anhand von Figur 2 näher erläutert. Nach Aktivieren
der Entscheidungslogik durch den Beginn (Start) gemäß Ziffer 32 wird zunächst in der
Verzweigung 34 abgefragt, ob der Lichtschalter SWLICHT über den Drücker 18 betätigt
wurde. Ist dies der Fall, so ergibt sich der rechte Ausgang aus der Verzweigung 34.
In der Verzweigung 38 wird nun abgefragt, ob zusätzlich zu dem Lichtschalter auch
der Umschalter für Rechts-/Linkslauf SWRL betätigt wurde. Ist dies der Fall, so wird
ein zuvor eingestellter Dauerlinkslauf oder Dauerrechtslauf in die umgekehrte Drehrichtung
umgesetzt und gespeichert. Dies wird vom Mikroprozessor unter Verwendung eines "Modus
Flags" berücksichtigt und gespeichert. Im Kasten 42 ist dies angezeigt durch DLL =
!DLL. Dabei steht das "!" für die Negation, das heißt das logische NICHT oder NOT.
Ist die Umstellung der Dauerdrehrichtung im Kasten 42 erfolgt, so wird in der Verzweigung
44 abgefragt, ob der Umschalter für Rechts-/Linkslauf SWRL wieder losgelassen wurde.
Ist dies der Fall, so geht es weiter mit der nächsten Abfrage 46, ob der Motorschalter
betätigt wurde. Wurde SWRL noch nicht losgelassen, so wird gewartet, bis dies erfolgt
ist, wie durch die Rückführungsschleife angezeigt ist.
[0068] Wird in der Verzweigung 34 festgestellt, dass der Lichtschalter nicht betätigt wurde,
so wird in der Verzweigung 36 zunächst abgefragt, ob zusätzlich der Umschalter für
Rechts-/Linkslauf SWRL betätigt wurde. Ist dies nicht der Fall, so führt der rechte
Ausgang unmittelbar zur nächsten Verzweigung 46, also der Abfrage, ob der Motorschalter
betätigt wurde. Wird dagegen der Umschalter für Rechts-/Linkslauf SWRL betätigt, so
wird der Timer im Block 40 gestartet, und der Ausgang führt zur nächsten Verzweigung
46.
[0069] In der Verzweigung 46 wird nun abgefragt, ob der Motorschalter SWSTART betätigt wird.
Wird SWSTART nicht betätigt, so führt der linke Ausgang der Verzweigung unmittelbar
zum Endpunkt 56 (STOP). Wird dagegen der Motorschalter betätigt, so führt der Ausgang
der Verzweigung 46 zur nächsten Verzweigung 48. Ist nun Dauerlinkslauf eingestellt,
wurde der Timer aktiviert und ist noch nicht abgelaufen (DLL AND TLL), so ergibt sich
der linke Ausgang. Es wird nämlich der eingestellte Dauerlinkslauf in einen Rechtslauf
umgeschaltet, was im Block 50 mit Rechtslauf (DIR= 0) angezeigt ist. Danach wird der
Timer im Block 54 zurückgesetzt (TLL = 0) und der Vorgang endet bei 56.
[0070] Wird dagegen in der Verzweigung 48 festgestellt, dass die logische Verknüpfung von
Dauerlinkslauf DLL und aktiviertem und noch nicht abgelaufenem Timer TLL nicht wahr
ist, so ergibt sich der rechte Ausgang, so dass die Maschine im Linkslauf betrieben
wird, wie im Kasten 52 durch DIR = 1 dargestellt ist. Anschließend wird wieder der
Timer im Kasten 54 angehalten und der Vorgang ist bei 56 beendet.
[0071] In der Verzweigung 48 wird alternativ zur Abfrage (DLL AND TLL) über ein logisches
ODER verknüpft ferner der logische Ausdruck (!DLL AND !TLL) abgefragt. Es wird also
abgefragt, ob Dauerrechtslauf eingestellt ist und der Timer nicht betätigt wurde bzw.
abgelaufen ist. Ist dies der Fall, so wird die Maschine im Rechtslauf betrieben, es
ergibt sich der linke Ausgang zum Kasten 50. Ist dies nicht der Fall, weil etwa Dauerlinkslauf
eingestellt ist und der Timer nicht betätigt wurde oder weil Dauerrechtslauf eingestellt
ist und der Timer betätigt wurde und noch nicht abgelaufen ist, so ergibt sich der
rechte Ausgang zum Kasten 52; die Maschine wird im Linkslauf betrieben.
[0072] Die elektronische Steuerung 26 ist vorzugsweise programmgesteuert. Es kann sich beispielsweise
um eine Mikroprozessorsteuerung handeln. Die Entscheidungslogik gemäß Fig. 2 wird
von der elektronischen Steuerung 26 periodisch etwa alle 1 bis 10 Millisekunden abgefragt.
1. Maschine zum Schrauben oder Bohren, mit einem Motor (12) zum Antreiben einer Antriebswelle
(14), mit einer elektronischen Steuerung (26) zur Steuerung der Maschine (10), mit
einem Motorschalter (SWSTART) zum Ein- und Ausschalten des Motors (12), mit Schaltmitteln
(SWRL) zur Umschaltung zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt, und mit einem Timer
(TLL), der eine Umschaltung zwischen Rechts-/Linkslauf und umgekehrt nur innerhalb
einer bestimmten Zeitspanne zwischen Betätigung der Schaltmittel für den Rechts-/Linkslauf
und Betätigung des Motorschalters (SWSTART) zum Einschalten der Maschine (10) erlaubt.
2. Maschine nach Anspruch 1, die Schaltmittel (SWRL) zur Umschaltung zwischen Dauerrechtslauf/Dauerlinkslauf
und umgekehrt aufweist, sowie Speichermittel zur Speicherung des Dauerlinkslauf- oder
Dauerrechtslaufzustands.
3. Maschine nach Anspruch 2, bei der die elektronische Steuerung (26) derart ausgebildet
ist, dass bei Abkopplung der Maschine (10) von der Spannungsversorgung die Maschine
(10) auf Dauerrechtslauf zurück gesetzt wird.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Schaltmittel erste Schaltmittel
umfassen, mittels derer ein gespeicherter Dauerrechtslauf (!DLL) oder Dauerlinkslauf
(DLL) für einen einmaligen Anlauf der Maschine (10) in der jeweils umgekehrten Drehrichtung
umsetzbar ist.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Schaltmittel einen ersten
Schalter (SWLICHT) und einen zweiten Schalter (SWRL) umfassen, die bei aufeinander
folgender Betätigung eine Umschaltung zwischen Dauerrechts-/Dauerlinkslauf und umgekehrt
erlauben.
6. Maschine nach Anspruch 5, bei der der erste Schalter als Lichtschalter (SWLICHT) ausgebildet
ist, der zusätzlich die Aktivierung einer Beleuchtung (29) erlaubt.
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6, bei der der zweite Schalter als Umschalter für Rechts-/Linkslauf
(SWRL) ausgebildet ist.
8. Maschine nach Anspruch 6 oder 7, bei der der Lichtschalter (SWLICHT) mit dem Motorschalter
(SWSTART) derart gekoppelt ist, dass in einer ersten Schaltstufe nur der Lichtschalter
(SWLICHT) betätigt ist, während in einer zweiten Schaltstufe der Lichtschalter (SWLICHT)
und der Motorschalter (SWSTART) gleichzeitig betätigt sind.
9. Verfahren zum Steuern der Drehrichtung einer Maschine zum Schrauben oder Bohren, mit
folgenden Schritten:
(A) Einstellen der Drehrichtung auf Rechtslauf oder auf Linkslauf;
(B) Überwachen, ob ein Schaltmittel zur Umschaltung der Drehrichtung betätigt wird;
(C) Starten eines Timers, falls eine Aktivierung des Schaltmittels erfasst wird;
(D) Überwachen, ob innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nach Starten des Timers
ein Motorschalter betätigt wird, um den Motor zu starten;
(E) falls der Motorschalter innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne betätigt wird, Umkehren
der Drehrichtung von Schritt (A) und Starten des Motors mit der umgekehrten Drehrichtung
und
(F) Starten des Motors mit der im Schritt (A) eingestellten Drehrichtung, falls der
Motorschalter nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne betätigt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem eine Dauerdrehrichtung gespeichert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Dauerdrehrichtung beim erstmaligen Starten
der Maschine oder beim Trennen der Maschine von einer Spannungsversorgung auf einen
voreingestellten Zustand, vorzugsweise auf Dauerrechtslauf, eingestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem bei Aktivieren eines bestimmten Schaltmittels
die Dauerdrehrichtung umgekehrt und gespeichert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, das ferner die Schritte aufweist:
(G) Betreiben der Maschine mit der gespeicherten Dauerdrehrichtung, falls der Motorschalter
betätigt wird, ohne dass das Schaltmittel zur Umschaltung der Drehrichtung aktiviert
wird oder wenn der Motorschalter erst betätigt wird, nachdem die vorgegebene Zeitspanne
des Timers abgelaufen ist und
(H) einmaliges Betreiben der Maschine mit der umgekehrten Drehrichtung wie die gespeicherte
Dauerdrehrichtung, falls der Motorschalter gemäß Schritt (E) bei zuvor aktiviertem
Schaltmittel zur Umstellung der Drehrichtung betätigt wird, bevor die Zeitspanne des
Timers abgelaufen ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die vorgegebene Zeitspanne höchstens
30 Sekunden, weiter bevorzugt 15 Sekunden, besonders bevorzugt 5 Sekunden beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, bei dem ein Linkslaufbetrieb mittels
Indikatormitteln (28) für einen Benutzer der Maschine angezeigt wird.