[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine, insbesondere in Form einer Offset-Bogenrotationsdruckmaschine
die als solche wenigstens eine Lackiereinrichtung oder Lackwerk umfasst. Die Erfindung
richtet sich in diesem Zusammenhang insbesondere auch auf eine Bogenrotationsdruckmaschine
bei welcher eine Lackiereinrichtung oder ein Lackwerk durch Modifikation wenigstens
eines Offsetdruckwerkes bereitstellbar ist.
[0002] Aus DE 197 29 985 A1 ist ein Offsetdruckwerk für eine Bogen-Rotationsdruckmaschine
bekannt, welches derart aufgebaut ist, dass bedarfsweise ein Lackauftrag auf einen
Bedruckstoff unter Einbindung eines Gummituchzylinders durchführbar ist. Der Gummituchzylinder
ist in jenem Offsetdruckwerk derart angeordnet, dass zur Konvertierung des Druckwerks
in ein Lackwerk dieser Gummituchzylinder, von einem Plattenzylinder abhebbar ist.
Im Rahmen eines Lackwerksbetriebs erfolgt die Lackzufuhr zu dem Gummituchzylinder
unter Einbindung einer Lack-Auftragswalze. Die Lack-Auftragswalze ist im Falle des
Betriebs des Druckwerks als Lackwerk an den Gummituchzylinder angestellt. Die Auftragswalze
bildet eine die Lackauftragseigenschaften bestimmende Walzen-Oberfläche und ist mit
einer eigenen Antriebseinrichtung versehen, so dass die Drehzahl der Auftragswalze
bedarfsweise unabhängig von der Maschinendrehzahl einstellbar ist.
[0003] Durch die Einbindung von Lackwerken in Rotationsdruckmaschinen wird es in an sich
bekannter Weise möglich, besondere Druckeffekte, insbesondere Glanzeffekte auf einem
Bedruckstoff zu realisieren. Bei der Verarbeitung von Bedruckstoffen unter Einschluss
von Lackwerken sind besondere Abstimmungen der Druckgeschwindigkeit erforderlich,
um eine hinreichende Trocknung des Lackes vor Einlauf des Bedruckstoffes, insbesondere
Bogens in ein nachfolgendes Druckwerk oder in eine Bogenauslage zu gewährleisten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen bereitzustellen, die es ermöglichen
einen Lackauftrag auf einen Bedruckstoff in einer Weise abzuwickeln, die sowohl im
Hinblick auf eine hinreichende Trocknung des Lackes, als auch im Hinblick auf den
apparativen Aufwand bei der Realisierung der Druckmaschine an sich, Vorteile bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung gelöst durch
eine Vorrichtung zum Auftrag von Lack auf einen Bedruckstoff unter Einbindung eines
Platten- und/oder Gummizylinders mit:
- einer Lacktransfereinrichtung zum Transfer von Lack auf jenen- Platten- oder Gummizylinder,
und
- einer Druckzylindereinrichtung die gemeinsam mit dem Gummizylinder einen Bedruckspalt
definiert, in welchem der über den Gummizylinder beigebrachte Lack auf einen über
die Druckzylindereinrichtung zulaufenden Bedruckstoff aufgebracht wird,
- wobei in einem in Bogenlaufrichtung dem Bedruckspalt nachgeordneten Bogenabgangsabschnitt
eine Strahlereinrichtung vorgesehen ist, zur Bestrahlung des auf den Bedruckstoff
applizierten Lackes unmittelbar nach Auslauf aus dem Bedruckspalt mit lackhärtender,
und/oder lacktrocknender Strahlung, insbesondere Licht, und
- in einem der Strahlereinrichtung in Bogenlaufrichtung nachfolgenden Umgebungsbereich
der Druckzylindereinrichtung eine sich parallel zu der Druckzylindereinrichtung erstreckende
Luftbeaufschlagungseinrichtung vorgesehen ist, zur Beaufschlagung des bestrahlten
Lackes mit konditionierter, insbesondere temperierter und/oder getrockneter Luft.
[0006] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, den Trocknungs- oder Aushärtevorgang
des auf den Bedruckstoff übertragenen Lackes unmittelbar nach Auslauf des Bedruckstoffes
aus dem Bedruckspalt zu initiieren und vorzufestigen. Die weitere Trocknung oder Härtung
kann noch innerhalb des gleichen Zylinderquadranten durch die Beaufschlagung mit konditionierter
Luft erfolgen. Die Wellenlänge jener Strahlung liegt vorzugsweise im Bereich von 350
nm bis 4000 nm, insbesondere im Bereich von 700 nm bis 4000 nm. Die Konditionierung
der Luft erfolgt vorzugsweise im Hinblick auf einen spezifizierten Feuchte/Temperaturzustand.
Die Konditionierung kann auch eine Filterung oder Gaszumischung einschließen.
[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Strahlereinrichtung
als IR-Kaltstrahlereinrichtung ausgebildet. Hierdurch wird es möglich den Lacktrocknungsvorgang
durch Licht im Infrarotbereich in unmittelbarer Nähe wärmeempfindlicher Maschinenkomponenten
wie Lackwerk, Blasrechen oder Wendetrommel zu initiieren. Alternativ zu dieser Maßnahme,
oder ggf. auch in Kombination hiermit ist es möglich, die Strahlereinrichtung als
UV-Strahlungseinrichtung auszubilden, zur Initiierung oder Unterstützung der Lackhärtung
durch Licht im UV-Bereich.
[0008] Die Luftbeaufschlagungseinrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass diese eine
derart diffuse Abstrahlung der Luft verursacht, dass durch die abgestrahlte Luft die
Führung des bedruckten oder lackierten Bogens nicht beeinträchtigt wird. Bei mechanisch
relativ stabilen Bedruckstoffen ist es möglich, die Luftbeaufschlagungseinrichtung
als Luftschwertdüsenanordnung auszubilden, so dass die auf den Lack, oder den Bedruckstoff
aufgeleitete Luft film- oder jalousieartig auf den Bedruckstoff auffließt. Hierdurch
wird es möglich, über die der Lacktrocknung, oder Lackhärtung dienende Luft eine gewisse
Abschirmung des ggf. emissionsrelevanten Umgebungsbereichs der Strahlereinrichtung
zu erreichen.
[0009] Vorzugsweise ist die Intensität und/oder Fokussierung der durch die Kaltstrahlereinrichtung
auf den Bedruckstoff aufgebrachten Strahlung einstellbar veränderbar. Hierdurch wird
es möglich, einen auf die Lackdicke, die Lackeigenschaften und die Druckgeschwindigkeit
abgestimmten zeitlichen Verlauf der Belichtungsintensität zu erreichen. Vorzugsweise
erfolgt eine Abstimmung der Wellenlänge der zur Bogenbeaufschlagung vorgesehenen Strahlung
im Hinblick auf das Absorptionsvermögen des verwendeten Lackes.
[0010] Vorzugsweise ist die Temperatur der durch die Luftschwertdüsenanordnung aufgebrachten
Luft einstellbar veränderbar. Hierdurch wird es möglich, die durch die Luftbeaufschlagung
des Lackes, oder des Bedruckstoffes eingebrachte, oder ggf. auch abgeleitete Wärmemenge
zu steuern. Weiterhin ist vorzugsweise auch der Volumenstrom der Luft einstellbar
auf die besonderen Anforderungen hinsichtlich Lacktrocknung und Bogenführung. Vorzugsweise
ist auch die Feuchte der zugeführten Luft einstellbar veränderbar.
[0011] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in einem zwischen
der Luftschwertdüsenanordnung und dem Druckspalt liegenden Bereich eine sich entlang
der Druckzylindereinrichtung erstreckende Abschirmeinrichtung vorgesehen. Hierdurch
wird es möglich, den Wärme- und ggf. auch den Emissionseintrag in das Lackwerk zu
vermindern. Diese Abschirmung kann in eine Bogenführung integriert sein.
[0012] Es ist möglich, die Luftbeaufschlagungseinrichtung und die Kaltstrahlereinrichtung
zu einem Trocknungsmodul, oder einer Baugruppe zusammenzufassen. Die Luftbeaufschlagungseinrichtung
und die Kaltstrahlereinrichtung können hierzu vorteilhaft in ein Profilelement, insbesondere
ein Strangpressprofilelement integriert werden. Auch die Abschirmeinrichtung kann
in vorteilhafter Weise im Zusammenspiel mit jenem Profilelement verwirklicht werden.
[0013] Die Kaltstrahlereinrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass diese eine Kühlmantelanordnung
umfasst, zur Ableitung von Abwärme sowie ggf. zur Ausfilterung von Strahlung außerhalb
des zur Lackhärtung gewünschten Spektralbereichs.
[0014] Die der Luftbeaufschlagungseinrichtung zugeführte Luft kann ggf. unter Nutzung der
Abwärme der Kaltstrahlereinrichtung temperiert, insbesondere vortemperiert und vorgetrocknet
werden. Hierdurch ergibt sich auch für die aus der Strahlereinrichtung abgezogene
Wärme noch eine Verwendungsmöglichkeit.
[0015] Die Luftbeaufschlagungseinrichtung und die Kaltstrahlereinrichtung sind vorzugsweise
derart gedrängt angeordnet, dass eine Strahlungsbeaufschlagung und eine Luftbeaufschlagung
in einem Winkelsegment der Druckzylindereinrichtungerfolgt, das kleiner ist als 45°.
Eine derart gedrungene Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lacktrocknungseinheit kann
vorteilhaft in dem zwischen Bedruckspalt und dem Übergabebereich auf den Transferzylinder
liegenden Umfangsbereich des Druckzylinders angeordnet werden.
[0016] Zur weiteren Unterstützung der Lacktrocknung ist es möglich, in einem bezogen auf
die Bogenlaufrichtung der Luftschwerteinrichtung nachfolgenden Abschnitt, eine Blasfingereinrichtung
vorzusehen, zur im wesentlichen tangentialen, und in Bogenlaufrichtung gerichteten.Anblasung
des Bedruckstoffes. Die Luftbeaufschlagungsorgane können in einen weitgehend geschlossenen
Beaufschlagungsluftkreislauf eingebunden sein, so dass etwaige Emissionen im Bereich
des Lackwerks innerhalb dieses Kreislaufs weitgehend ausfäll- oder filterbar sind.
Auch die hier zirkulierende Luft kann aktiv konditioniert, insbesondere temperiert
und getrocknet werden.
[0017] Der Druckzylindereinrichtung kann eine Transferzylindereinrichtung nachgeordnet sein,
wobei dieser Transferzylindereinrichtung eine weitere Thermoluftbeaufschlagungseinrichtung
zugeordnet ist. Diese Thermoluftbeaufschlagungseinrichtung kann insbesondere in eine
Bogenführungseinrichtung integriert sein. Auch diese Einrichtung kann mit konditionierter,
insbesondere getrockneter und definiert temperierter Luft betrieben werden.
[0018] Die eingangs angegebene Aufgabe wird weiterhin auch durch eine Vorrichtung nach den
Patentansprüchen 27 oder 29 gelöst.
[0019] Die Erfindung umfasst weiterhin auch das durch die angegebenen apparativen Maßnahmen
realisierte Verfahren zum Auftrag eines Lackes auf einen Bedruckstoff, sowie auch
die unter Anwendung dieses Verfahrens bedruckten Bedruckstoffe an sich.
[0020] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schemadarstellung zur Veranschaulichung und näheren Erläuterung des Aufbaus eines
erfindungsgemäß gestalteten Abschnitts einer Bogenoffsetdruckmaschine mit einer einem
Bedruckspalt in Bogenlaufrichtung nachgeordneten Strahlereinrichtung, sowie dieser
wiederum nachgeordneter Luftbeaufschlagungseinrichtung;
- Figur 2
- eine zweite Schemadarstellung eines Abschnitts einer Druckmaschine zur Illustration
und weiteren Erläuterung des Aufbaus eines modifizierten Druckwerks ähnlich Figur
1, jedoch mit einer UV-Strahlereinrichtung;
- Figur 3
- eine dritte Schemadarstellung eines Abschnitts einer Druckmaschine zur Illustration
und weiteren Erläuterung des Aufbaus eines modifizierten Druckwerks ähnlich Figur
2, jedoch mit einer sowohl eine UV-Strahlereinrichtung, als auch eine IR-Strahlereinrichtung
umfassenden Strahlereinrichtung.
[0021] Die in Figur 1 abschnittsweise dargestellte Bogenoffsetdruckmaschine umfasst ein
erstes, als Lackwerk konfiguriertes Druckwerk 1 und ein diesem in Bogenlaufrichtung
nachgeordnetes zweites Druckwerk 2. Das erste Druckwerk 1 umfasst einen Gummituchzylinder
3, einen dem Gummituchzylinder 3 zugeordneten Plattenzylinder 4, sowie einen ebenfalls
dem Gummituchzylinder 3 zugeordneten Druckzylinder 5.
[0022] Die Zuleitung eines hier nicht näher dargestellten, bogenförmigen Bedruckstoffs erfolgt
über eine Transfertrommel 6, die als solche in Bogenlaufrichtung vor jenem Druckzylinder
5 angeordnet ist. Über die Transfertrommel 6 kann eine Bogenaufgabe zu dem Druckzylinder
aus einem vorgelagerten, hier nicht näher dargestellten Druckwerk, oder auch aus dem
Bereich einer Bogenaufgabe erfolgen. Das erste Druckwerk 1 ist bei dieser Ausführungsform
als Lackwerk konfiguriert. Hierzu ist "auslegerseitig" eine Auftragswalze 7 sowie
"anlegerseitig" eine Wascheinrichtung 8 vorgesehen zum Waschen oder anderweitigen
Reinigen des Gummituchzylinders 3 bzw. eines auf den Gummituchzylinder 3 aufgespannten
Klischees.
[0023] Der Gummituchzylinder 3 und der Plattenzylinder 4 sind bei der hier gezeigten Konfiguration
des Druckwerks als Lackwerk derart angeordnet, dass zwischen diesen beiden Zylindern
3, 4 kein Kontakt herrscht und insoweit keine Übertragung von Farbe oder Lack von
dem Plattenzylinder 4 auf den Gummizylinder 3 erfolgt. Es ist jedoch auch möglich,
dieses Druckwerk so zu konfigurieren, dass der Plattenzylinder 4 als ggf. auch als
Formzylinder fungiert, über welchen ein definierter Lackauftrag auf den Gummizylinder
3 erfolgt.
[0024] Der Druckzylinder 5 und der Gummituchzylinder 3 definieren einen Druckspalt DS, in
welchem ein Übertrag des zunächst auf den Gummituchzylinder 3 applizierten Lackes
auf den über den Druckzylinder 5 geführten Bedruckstoff erfolgt. In einem unmittelbar
hinter dem Druckspalt DS liegenden Umgebungsbereich des Druckzylinders 5 ist eine
Abschirmeinrichtung 9 vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen plattenartigen,
gestreckten, entlang des Druckzylinders 5 verlaufenden Körper gebildet ist. Durch
die Abschirmeinrichtung 9 wird der Laufbereich eines über den Druckzylinder 5 geförderten
Druckbogens von dem darüberliegenden Innenbereich des Druckwerks 1 bzw. der darin
vorgesehenen Lackauftragseinrichtung abgeschirmt.
[0025] In einem, in Bezug auf die Laufrichtung des Druckbogens ebenfalls hinter dem Druckspalt
DS liegenden Bereich ist bei der dargestellten Bogenoffsetdruckmaschine eine Strahlereinrichtung
10 vorgesehen, zur Bestrahlung des auf den Bedruckstoff applizierten Lackes unmittelbar
nach Auslauf aus dem Bedruckspalt DS mit lackanregender, der Trocknung oder Härtung
dienender Strahlung. Die Strahlereinrichtung 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als IR-Kaltstrahlereinrichtung, beispielsweise Infrarot (IR-) Kurzwellenstrahler,
IR-Carbonstrahler, ausgebildet zur Beaufschlagung des belackten Bedruckstoffs mit
Strahlung im Infrarotbereich.
[0026] Die IR-Kaltstrahlereinrichtung ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit einem transparenten
oder zumindest transluzenten Kühlmantel versehen, über welchen ein im Infrarotbereich
durchlässiges Kühlmittel geführt ist. Dieses Kühlmittel ist weiterhin über eine Wärmetauschereinrichtung
WT geführt, über welche die seitens der Strahlereinrichtung 10 in das Kühlmedium eingekoppelte
Wärme an die Umgebung abgeführt werden kann.
[0027] In unmittelbarer Nachbarschaft der Strahlereinrichtung 10 ist eine Luftbeaufschlagungseinrichtung
11 vorgesehen, die dazu dient, definiert konditionierte, insbesondere temperierte
und getrocknete Luft auf den bereits durch die Strahlereinrichtung 10 angeregten oder
vorgetrockneten Lack bzw. auf den Bedruckstoff aufzuleiten. Die Luftbeaufschlagungseinrichtung
11 ist bei diesem Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass diese als Luftschwertdüsenanordnung
fungiert, durch welche Luft film- oder jalousieartig auf den Bedruckstoff aufgeleitet
werden kann.
[0028] Die Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 kann durch einen Profilkörper gebildet sein,
der vorzugsweise als Strangpressprofil gefertigt ist. In diesem Profilkörper kann
ein Längskanal ausgebildet sein, der mit einem Düsenspalt versehen ist, über welchen
Luft definiert auf den Druckzylinder 5 aufleitbar ist.
[0029] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die, über die
Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 zugeführte Luft auf eine vorgegebene Temperatur
aufgeheizt. Eine entsprechende Heizeinrichtung kann im Innenbereich des Luftkanals
angeordnet sein. Es ist auch möglich, die Luft bereits vorab zu erwärmen und die erwärmte
Luft in die Luftbeaufschlagungseinrichtung einzuleiten.
[0030] Es ist möglich, die Luft vor der Erwärmung zu trocknen. Hierzu wird vorzugsweise
eine Trocknungseinrichtung der Blaseinrichtung vorgeschaltet.
[0031] Die Erwärmung der Luft kann gegebenenfalls durch gesteuerten Abgriff der im Bereich
der Wärmetauschereinrichtung WT anfallenden Abwärme erfolgen.
[0032] Die Intensität der im Bereich der Strahlereinrichtung generierten Strahlung sowie
der Volumenstrom bzw. der Beaufschlagungsdruck und die Beaufschlagungscharakteristik,
insbesondere Druck- und Geschwindigkeitsverteilung, die Temperatur und die Feuchte
im Bereich der Luftbeaufschlagungseinrichtung sind vorzugsweise einstellbar veränderbar.
Es ist möglich, die Wellenlänge sowie die Intensität der Luftbeaufschlagung in Abhängigkeit
von der Bogenläufgeschwindigkeit abzustimmen, insbesondere hierzu eine geeignete Abhängigkeit,
beispielsweise über ein Kennfeld, festzulegen.
[0033] Über die Abschirmeinrichtung 9 und die Luftbeaufschlagungseinrichtung-11 kann unmittelbar
hinter dem Druckspalt DS ein Belüftungsabschnitt definiert werden, über welchen eine
weitgehend geschlossene Luftumwälzung und gegebenenfalls Lösemittelausfällung bewerkstelligbar
ist.
[0034] In einem, in Bogenlaufrichtung der Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 wiederum nachfolgenden
Umgebungsbereich des Druckzylinders 5, ist eine Blasfingeranordnung 12 vorgesehen,
durch welche eine weitere Anblasung des Bedruckstoffes unmittelbar vor Übergabe desselben
auf einen nachfolgenden Transferzylinder 13 erfolgen kann. Bei der hier dargestellten
Rotationsdruckmaschine bildet der Transferzylinder 13 des nachfolgenden Druck- oder
Lackwerkes ebenfalls noch Teil der zur Aushärtung des im Bereich des ersten Druckwerks
1 auf den Bedruckstoff aufgebrachten.Lackes. Hierzu ist im Bereich einer, dem Transferzylinder
13 zugeordneten Bogenleiteinrichtung eine weitere Düsenanordnung 14 vorgesehen, über
welche der über den Transferzylinder 13 laufende Bedruckstoff ebenfalls nochmals mit
ggf. definiert temperierter und/oder getrockneter Luft beaufschlagt werden kann. Die
hier vorgesehene Düsenanordnung 14 ist so ausgebildet, dass eine Anblasung des Bedruckstoffes
in eine, der Bogenlaufrichtung entgegengerichtete Richtung erfolgt. Die Düsenanordnung
14 kann in vorteilhafter Weise ebenfalls durch Strangpress-Hohlprofile gebildet sein,
in welchen die der Luftzuleitung dienenden Längskanäle unmittelbar durch das Profilmaterial
bereitgestellt sind. Die eine Verbindung zwischen diesen Längskanälen und dem Umgebungsbereich
des Transferzylinders 13 bildenden Düsen- oder Luftaustrittskanäle können hierbei
in das Profilmaterial in geeigneter Ausrichtung eingebohrt oder durch Einsätze mit
variierbarer Abstrahlkanalausrichtung gebildet sein.
[0035] Insbesondere in Verbindung mit der genannten Luft- und Strahlungsbeaufschlagungseinrichtung
ist vorzugsweise in einem, dem Transferterzylinder 6 vorgelagerten Bogenbahnbereich
eine weitere Strahlungsquelle X vorgesehen, zur Beaufschlagung der abfolgend zu bedruckenden
Bogenseite mit farbhärtender oder -trocknender Strahlung und insoweit vorbereitender
farbhärtender oder -trocknender Behandlung. Die Strahlungsquelle X ist bevorzugt ein
Infrarot (IR-) Carbonstrahler (IRMC), welcher als Zwischentrockner vor der Lackiereinrichtung
die Farbtrocknung unterstützt und den bogenförmigen Bedruckstoff vorheizt.
[0036] Für die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform einer Bogenoffsetdruckmaschine gelten
die vorangegangenen Ausführungen sinngemäß. Abweichend von der Variante gemäß Figur
1, ist bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel die Strahlereinrichtung als UV-Strahlungseinrichtung
15 ausgebildet.
[0037] In Nachbarschaft zu dieser UV-Strahlungs- oder UV-Härtungseinrichtung 15 ist wiederum
in Bogenlaufrichtung abfolgend eine Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 vorgesehen.
Die Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 kann so ausgebildet sein, dass ein zur Bildung
derselben vorgesehener Profilkörper zugleich als Halterung für die UV-Strahlungseinrichtung
15, als Bogenführung sowie gegebenenfalls auch noch als Abschirmeinrichtung 9 fungiert.
[0038] In Nachbarschaft der UV-Härtungseinrichtung 15 kann eine IR-Strahlereinrichtung,
oder IR-Kaltstrahlereinrichtung Y vorgeschaltet sein. In einem dem Transferterzylinder
6 vorgelagerten Bogenbahnbereich, insbesondere einem an den Transferterzylinder 6
angrenzenden Zulaufsaltbereich kann eine der Vortemperierung der Bogen dienende IR-Strahlereinrichtung
X (siehe Fig.3) vorgesehen sein.
[0039] Die UV-Härtungseinrichtung 15 und die Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 können zu
einer Baueinheit zusammengefasst werden, die bei der Konfiguration des Druckwerks
1 als Lackwerk in einen, hinter dem Druckspalt DS liegenden Einsatzabschnitt einsetzbar
ist.
[0040] Die Strahlereinrichtung 10, 15 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die in dieser
vorgesehene Strahlungsquelle auf einfache Weise zugänglich ist. Es ist möglich, im
Bereich der Strahlereinrichtung 10, 15 eine Spiegelanordnung vorzusehen, durch welche
eine vorgegebene Intensitätsverteilung des durch die Strahlereinrichtung 10, 15 generierten
Lichtes auf dem Bedruckstoff gewährleistet ist.
[0041] Die Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Beispielsweise ist es auch möglich, die erfindungsgemäß unmittelbar hinter dem Druckspalt
DS vorgesehene Strahlereinrichtung und die hiermit kombinierte Luftbeaufschlagungseinrichtung
bei Lackwerken anzuwenden, die sich in ihrem Aufbau von dem hier beispielhaft gezeigten
Druckwerk 1 unterscheiden. Das erfindungsgemäße Konzept zur Lacktrocknung eignet sich
für Bedruckvorgänge mit vollflächigem Lackauftrag, wie auch für Bedruckvorgänge mit
lediglich lokalem, beispielsweise durch einen Formzylinder definierten Lackauftrag.
[0042] Der Lackauftrag erfolgt vorzugsweise über ein Anilox-System über den Gummizylinder
3 oder auch gegebenenfalls den Plattenzylinder. Eine entsprechende Lackauftragseinrichtung
kann, wie in Figur 1 dargestellt, vorzugsweise auslegerseitig, gegebenenfalls jedoch
auch anlegerseitig oder auch an der Stelle eines Feuchtwerks angeordnet sein. Der
Lackauftrag kann auch über einen Farb- oder Wasserkasten bzw. Farb- oder Feuchtwerk
erfolgen Die Strahlereinrichtung kann als IR- Kaltstrahler nach dem Druckspaltprinzip
ausgebildet sein. Die Luftbeaufschlagungseinrichtung kann als Thermoluftschwert unmittelbar
hinter dem IR-Strahler angeordnet sein. Die Trocknerleistung kann weiterhin durch
Thermoluftbeaufschlagung über Blasfinger im Wendemodul erhöht werden. Ein, einem nachfolgenden
Transferzylinder zugeordneter Blaskasten kann mit einem Heizregister versehen sein,
oder auch als Blaskasten mit Blas-Sogelementen ausgebildet sein. Auch durch einen
derartigen Blaskasten kann eine Luftbeaufschlagung zur Bildung von "Thermoluftschwertern"
erfolgen.
[0043] Auch für die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform einer Bogenoffsetdruckmaschine
gelten die vorangegangenen Ausführungen zu den Figuren 1 und 2 sinngemäß. Abweichend
von der Variante gemäß Figur 2, ist bei diesem dritten Ausführungsbeispiel die Strahlereinrichtung
so ausgebildet, dass diese eine UV-Strahlungsquelle UV und eine IR-Strahlungsquelle
IR umfasst. Die IR-Strahlungsquelle IR ist als IR-Kaltstrahler ausgebildet und befindet
sich auf die Bogenlaufrichtung bezogen, stromaufwärts jener UV-Strahlungseinrichtung
UV. Auch diese Kombinations-Strahlungsquelle kann in vorteilhafter Weise m it der
bereits zu Figur 1 beschriebenen Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 ausgestattet sein.
[0044] Insbesondere in Verbindung mit der genannten Kombinations-Strahlungsquelle 20 ist
vorzugsweise in einem, einem Transferterzylinder 6 vorgelagerten Bogenbahnbereich
eine weitere Strahlungsquelle X vorgesehen, zur Beaufschlagung der abfolgend zu bedruckenden
Bogenseite mit farbhärtender oder -trocknender Strahlung.
[0045] Das erfindungsgemäße Konzept zur Lacktrocknung kann bei einem oder mehreren Druckwerken
einer Bogenoffsetdruckmaschine vorgesehen sein. Die erfindungsgemäß vorgesehene Integration
einer Thermoluftschwerteinrichtung in eine Strahlereinrichtung, insbesondere einen
IR-Kaltstrahler eignet sich auchals Trocknereinrichtung für Schöndruckwerke, sowie
für das Lackieren im Druckwerk in Verbindung mit einer Eintrommelwendung.
[0046] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird es möglich, auf besondere Kühleinrichtungen
zur Kühlung des Druckzylinders zu verzichten und die thermische Belastung des Druckwerks
und auch der gesamten Druckmaschine erheblich zu verringern. Die erfindungsgemäße
Lösung erweist sich auch im Hinblick auf hiermit erreichbare Emissionsabsenkungen
als besonders vorteilhaft.
[0047] Dem Gummizylinder ist vorzugsweise eine Bürsten- oder Tuchwascheinrichtung zugeordnet,
die ein Waschen des vollflächigen oder gegebenenfalls auch lokal ausgesparten Gummituches
oder anderweitigen Lackformträgers ermöglicht. Ein entsprechender Waschvorgang kann
vollautomatisiert nach Abstellen der Lackiereinrichtung (Druckende oder Produktionsunterbrechung)
erfolgen. Eine entsprechende Lackwerkwascheinrichtung kann in vorteilhafter Weise
durch Modifikation an sich bekannter, serienmäßiger Bürstenoder Tuchwaschanlagen bereitgestellt
werden. Es ist möglich, die Bürstenwaschanlage so zu betreiben, dass der mit dem Gummituch
oder anderweitigem Lackformträger während des Waschprozesses zusammenwirkende Bürstenbesatz
alternierend vorwärts und rückwärts drehend angetrieben wird. Dadurch wird es möglich,
eine weitgehend automatisierte Reinigung des Lackwerkes abzuwickeln.
[0048] In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Strahlereinrichtung 10, 15, X als IR-Kurzwellenstrahler
bzw. IR-Carbonstrahler als Kassettenmodul zum seitlichen Einschieben in das Druckwerk
bzw. die Maschinenverkleidung, beispielsweise in die Tritte, ausgeführt. Ein derartiger
Modul kann schnell und einfach gewechselt und bei Bedarf an eine andere Position versetzt
bzw. entfernt werden. In einer weiteren Ausbildung kann dieser Kassettenmodul wenigstens
eine Blasluft-/Thermoluftdüse (Luftbeaufschlagungseinrichtung 11) aufweisen. Weiterhin
kann die Luftbeaufschlagungseinrichtung 11 als Luftdusche mit Luft-Austrittsöffnungen
in den Klappschutz integriert sein. Bei geschlossenem Schutz ist die austretende Thermoluft
auf den Bogen führenden Druckzylinder gerichtet. Dieser Kassettenmodul kann ferner
mit einer Absaugeinrichtung mit Gebläse/Lüfter, bevorzugt zur seitlichen Absaugung
der Abluft aus dem Kassettenmodulbereich, gekoppelt sein. Im Bereich der Bogenführung
unter einem Bogen führenden Transferzylinder 6, 13, einschließlich einer Wendeeinrichtung,
kann Thermoluft über die Bogenführungseinrichtung (Düsen 14) auf den Bogen eingebracht
werden. Die Thermoluft kann bevorzugt über zentrales Heizregister oder Einzelheizpatronen
erzeugt werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- erstes Druckwerk
- 2
- zweites Druckwerk
- 3
- Gunimituchzylinder
- 4
- Plattenzylinder
- 5
- Druckzylinder
- 6
- Transfertertrommel oder -zylinder
- 7
- Auftragswalze
- 8
- Wascheinrichtung
- 9
- Abschirmeinrichtung
- 10
- Strahlereinrichtung
- 11
- Luftbeaufschlagungseinrichtung
- 12
- Blasfingeranordnung
- 13
- Transferzylinder
- 14
- Düsenanordnung
- 15
- UV-Strahlungs- oder UV-Härtungseinrichtung
- X
- Strahlungsquelle
- DS
- Druckspalt
- WT
- Wärmetauschereinrichtung
- X
- weitere Strahlungsquelle
- Y
- IR-Kaltstrahlereinrichtung
- IR
- IR Strahlungseinrichtung
- UV
- UV Strahlungseinrichtung
1. Vorrichtung zum Auftrag von Lack auf einen Bedruckstoff unter Einbindung eines Platten-
und/oder Gummizylinders (3) mit:
- einer Lacktransfereinrichtung zum Transfer von Lack auf jenen- Platten- oder Gummizylinder
(3), und
- einer Druckzylindereinrichtung (5) die gemeinsam mit dem Gummizylinder (3) einen
Bedruckspalt (DS) definiert, in welchem der über den Platten- oder Gummizylinder (3)
beigebrachte Lack auf einen über die Druckzylindereinrichtung (5) zulaufenden Bedruckstoff
aufgebracht wird,
- wobei in einem in Bogenlaufrichtung dem Bedruckspalt (DS) nachgeordneten Bogenabgangsabschnitt
eine Strahlereinrichtung (10, 15, Y) vorgesehen ist, zur Bestrahlung des auf den Bedruckstoff
applizierten Lackes unmittelbar nach Auslauf aus dem Bedruckspalt (DS) mit lackhärtender,
und/oder lacktrocknender Strahlung, und
- in einem der Strahlereinrichtung (10, 15, Y) in Bogenlaufrichtung nachfolgenden
Umgebungsbereich der Druckzylindereinrichtung (5) eine sich parallel zu der Druckzylindereinrichtung
(5) erstreckende Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) vorgesehen ist, zur Beaufschlagung
des bestrahlten Lackes mit konditionierter Luft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlereinrichtung (10, 15, Y) bevorzugt als IR-Kaltstrahlereinrichtung ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strählereinrichtung (10, 15, Y) als UV-Strahlungseinrichtung ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) als Luftdüsenanordnung ausgebildet ist, wobei
die Luft durch eine zentrale Heizregistereinrichtung und/oder eine in die Luftdüseneinrichtung
integrierte Heizpatrone temperiert wird.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der durch die Strahlereinrichtung (10, 15, Y), insbesondere IR-Kaltstrahlereinrichtung
auf den Bedruckstoff aufgebrachten Strahlung einstellbar veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der durch die Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) aufgebrachten Luft
einstellbar veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass, die Feuchtigkeit der durch die Luftbeaufschlagungseinrichtung (11), insbesondere
deren Luftdüsen aufgebrachten Luft einstellbar veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zwischen der Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) und dem Druckspalt (DS)
liegenden Bereich eine sich entlang der Druckzylindereinrichtung (5) erstreckende
Abschirmeinrichtung (9) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmeinrichtung (9) in eine Bogenführung integriert ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) und die Kaltstrahlereinrichtung (Y) in ein
Profilelement, insbesondere ein Strangpressprofilelement integriert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Abschirmeinrichtung (9) im Zusammenspiel mit jenem Profilelement verwirklicht
ist.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltstrahlereinrichtung (Y) eine Kühlmantelanordnung umfasst.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die der Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) zugeführte Luft unter Nutzung der Abwärme
der Kaltstrahlereinrichtung (Y) temperiert wird.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbeaufschlagungseinrichtung (11) und die Kaltstrahlereinrichtung (Y) derart
gedrängt angeordnet sind, dass eine Strahlungsbeaufschlagung und eine Luftbeaufschlagung
in einem Winkelsegment der Druckzylindereinrichtung erfolgt, das kleiner ist als 60°,
vorzugsweise kleiner ist als 45°.
15. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Bogenlaufrichtung in einem der Luftbeaufschlagungseinrichtung (11)
nachfolgenden Abschnitt, eine Blasfingereinrichtung (12) vorgesehen ist, zur im wesentlichen
tangentialen, und in Bogenlaufrichtung gerichteten Anblasung des Bedruckstoffes.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbeaufschlagungsorgane in einen weitgehend geschlossenen Beaufschlagungsluftkreislauf
eingebunden sind.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckzylinder (5) eine Transferzylindereinrichtung (13) nachgeordnet ist, und
dass dieser Transferzylindereinrichtung (13) eine weitere Thermoluftbeaufschlagungseinrichtung
und Lufttrocknungseinrichtung zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass diese weitere Thermoluftbeaufschlagungseinrichtung in eine Bogenführungseinrichtung
integriert ist.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditionierung der der Luftbeaufschlagungseinrichtung zugeführten Luft über
eine zentrale Konditioniereinrichtung, oder dezentral im Bereich der Luftdüsenanordnung
oder Lüfterkasteneinrichtung vorgesehene Konditioniereinrichtung erfolgt.
20. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Trocknerleistung, insbesondere
die IR-Strahlerleistung, der Gebläsedurchsatz und/oder die Temperatur über eine Trocknersteuerung
einstellbar und für Wiederholaufträge abspeicherbar sind, und dass die Trocknersteuerung
mit einer Maschinensteuerung und einem Leitstand verbunden ist.
21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der Trocknereinrichtung unter Berücksichtigung von Maschinenbetriebsparametern,
insbesondere der Druckgeschwindigkeit erfolgt.
22. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der IR-Strahler eine separate Kühleinrichtung umfasst, oder in die Gesamtkühlung
der Maschine, oder in anderweitig bestehende Aggregate, z.B. Farbwerkssteuerung mit
separater Kühleinrichtung eingebunden ist.
23. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass in Nachbarschaft zu einem, einem Transferterzylinder (6) unmittelbar vorgelagerten
Bogenbahnbereich eine IR-Strahlereinrichtung (X), insbesondere IR-Kaltstrahlereinrichtung
vorgesehen ist, zur Vortemperierung der über diesen Bogenbahnbereich laufenden Bogen.
24. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Druckspalt (DS) nachgeordnete Strahlereinrichtung (20) in Nachbarschaft zu
der UV-Strahlereinrichtung (UV) eine IR-Kaltstrahlereinrichtung (IR) vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die IR-Kaltstrahlereinrichtung (IR), sich in Bezug auf die Bogenlaufrichtung stromaufwärts
der UV-Strahlereinrichtung (UV) befindet.
26. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass in Nachbarschaft zu einem, einem Transferterzylinder (6) unmittelbar vorgelagerten
Bogenbahnbereich eine Strahlungsquelle (X) in Form einer UV-Strahlereinrichtung vorgesehen
ist, zur Vorhärtung der Farbe des über diesen Bogenbahnbereich laufenden Bogens.
27. Vorrichtung zum Auftrag von Lack auf einen Bedruckstoff unter Einbindung eines Platten-
und/oder Gummizylinders (3) mit:
- einer Lacktransfereinrichtung zum Transfer von Lack auf jenen- Platten- oder Gummizylinder
(3), und
- einer Druckzylindereinrichtung (5) die gemeinsam mit dem Gummizylinder (3) einen
Bedruckspalt (DS) definiert, in welchem der über den Gummizylinder (3) beigebrachte
Lack auf den über die Druckzylindereinrichtung (5) zulaufenden Bedruckstoff aufgebracht
wird, und
- die Zubringung des Bedruckstoffes zu der Druckzylindereinrichtung (5) unter Einschluss
eines Transferterzylinders erfolgt,
- wobei in einem in Bogenlaufrichtung dem Bedruckspalt (DS) nachgeordneten Bogenabgangsabschnitt
eine Strahlereinrichtung (10, 15, 20, Y) vorgesehen ist, zur Bestrahlung des auf den
Bedruckstoff applizierten Lackes unmittelbar nach Auslauf aus dem Bedruckspalt (DS)
mit lackhärtender, und/oder lacktrocknender Strahlung, und/oder konditionierter Luft,
und
- wobei in einem dem Transf21.11.2005erterzylinder (6) vorgelagerten und der Bogenbahn
benachbarten Bereich, eine weitere Strahlereinrichtung (X) vorgesehen ist, zur vorangehenden
Bestrahlung des im Bereich der genannten Druckzylindereinrichtung (5) zu belackenden
Bedruckstoffes mit lackhärtender, und/oder lacktrocknender Strahlung.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Strahlereinrichtung (X) als UV-Strahlereinrichtung ausgebildet ist.
29. Vorrichtung zum Auftrag von Lack auf einen Bedruckstoff unter Einbindung eines Platten-
und/oder Gummizylinders (3) mit:
- einer Lacktransfereinrichtung zum Transfer von Lack auf jenen- Platten- oder Gummizylinder
(3), und
- einer Druckzylindereinrichtung (5) die gemeinsam mit dem Gummizylinder (3) einen
Bedruckspalt (DS) definiert, in welchem der über den Gummizylinder (3) beigebrachte
Lack auf einen über die Druckzylindereinrichtung (5) zulaufenden Bedruckstoff aufgebracht
wird,
- wobei in einem in Bogenlaufrichtung dem Bedruckspalt (DS) nachgeordneten Bogenabgangsabschnitt
eine Strahlereinrichtung (20) vorgesehen ist, die eine IR-Strahlungsquelle (IR) und
eine UV-Strahlungsquelle (UV) umfasst, zur Bestrahlung des auf den Bedruckstoff applizierten
Lackes unmittelbar nach Auslauf aus dem Bedruckspalt (DS) mit lackhärtender, und/oder
lacktrocknender Strahlung.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die IR-Strahlungsquelle (IR) durch eine IR-Kaltstrahlereinrichtung realisiert ist,
und dass diese unter Bezugnahme auf die Laufrichtung der zu bedruckenden Bogen, stromaufwärts
der UV-Strahlereinrichtung (UV) angeordnet ist.