[0001] Die Erfindung betrifft eine Beizeinrichtung zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes
mit einem Vorwärmtank und mindestens einem nachgeordneten Beiztank, durch die das
Metallband kontinuierlich geführt wird, wobei dem Vorwärmtank eine Heizeinrichtung
zum Aufheizen einer Vorwärmflüssigkeit zugeordnet ist, die das Metallband umspült.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes
in einer Beizvorrichtung, wobei das Metallband in einem Vorwärmtank durch eine vorgewärmte
Vorwärmflüssigkeit auf eine Beiz-Vorwärmtemperatur vorgewärmt wird und anschließend
in mindestens einem Beiztank durch eine Beizflüssigkeit geführt wird.
[0002] Unter kontinuierlichem Beizen versteht man die kontinuierliche chemische Entzunderung
eines warmgewalzten metallischen Bandes, vorzugsweise eines Stahlbandes. Dies erfolgt
durch ein kontinuierliches Durchleiten des Metallbandes durch ein mit Beizlösung gefülltes
Beizbecken. Hierbei wird die Beizlösung auf eine optimale Prozesstemperatur erwärmt,
um die Auflösungsgeschwindigkeit des Zunders auf der Bandoberfläche zu erhöhen und
damit die Behandlungszeit / Verweilzeit des Metallbandes in der Beizlösung möglichst
kurz zu halten.
[0003] Wesentlich ist hierbei die Temperatur der Beizlösung in der unmittelbaren Grenzschicht
zur Bandoberfläche. Solange das Metallband nicht annähernd die Temperatur der Beizlösung
aufweist, kühlt diese in der Grenzschicht am kühleren Metallband ab und erreicht die
optimalen Beizbedingungen nicht. Erst mit dem Erreichen annähernd gleicher Temperatur
der Metallbandoberfläche und der Beizlösung findet die schnelle Auflösung des Zunders
statt.
[0004] Üblicherweise durchläuft das Metallband mehrere hintereinander angeordnete Beizbecken
oder Beiztanks, wobei die Beizlösung zwischen den einzelnen Beizbecken mit Doppelrollen
abgequetscht wird. Dadurch erreicht man eine Konzentrationsabstufung der Beizlösung
in den einzelnen Beizbecken. Im ersten Beizbecken erfolgt in erster Linie eine Aufwärmung
des Metallbandes durch die Beizlösung und der Beizfortschritt in diesem ersten Beizbecken
ist durch die Abkühlung der Beizlösung in der Grenzschicht dementsprechend sehr gering.
Erst ab dem zweiten Beizbecken, wenn das Metallband annähernd die Beizbadtemperatur
aufweist und damit die Beizlösung in der Grenzschicht nicht mehr abgekühlt wird, findet
eine rasche Auflösung des Zunders statt.
[0005] Um eine unnötig lange Beizstrecke mit geringer Wirkung in einem ersten Teilabschnitt
zu vermeiden, ist ein Vorwärmen des Metallbandes vor dem eigentlichen Beizvorgang
in vielen Ausführungsformen bereits bekannt. Dies kann beispielsweise durch elektromagnetische
Induktion, durch mit elektrischer Energie oder mit Gas betriebene Infrarotstrahler,
in einer Dampfkammer, durch Besprühen des Metallbandes mit Heißwasser oder durch ein
heißes mit Dampf oder elektrisch beheiztes Wasserbad erfolgen.
[0006] Im Detail ist es aus der EP-A 225 273 bekannt, das Metallband unmittelbar vor dem
Eintritt in das erste Beizbecken mit einer elektrischen Heizung oder mit Heißluft
oder mit einer anderen Heizung auf eine Temperatur über dem Siedepunkt der Beizlösung
bei Atmosphärendruck zu erhitzen.
[0007] Nach einer weiteren in der EP-A 225 273 beschriebenen Ausführungsform wird das Metallband
vor dem Eintritt in das Beizbecken durch einen Heißwassertank geleitet, dem eine nicht
näher spezifizierte Heizeinrichtung zum Aufheizen des Wassers zugeordnet ist. Die
Erwärmung des Metallbandes in einem Wasserbad weist den grundsätzlichen Vorteil auf,
dass die Einrichtung aus sicherheitstechnischem Gesichtspunkt einfach gebaut werden
kann, da keine Beanspruchung durch aggressive Medien auftritt und das Band nicht überhitzt
wird.
[0008] Aus der FR-A 2 701 410 ist es bekannt, das Metallband vor dem Eintritt in das Beizbecken
durch eine Vorheizkammer zu leiten, in der eine Aufheizung unter Einwirkung elektromagnetischer
Induktion erfolgt.
[0009] Eine weitere sehr spezifische Möglichkeit zur Vorwärmung eines Metallbandes vor dem
Eintritt in ein Beizbecken ist aus der JP-A 5-261425 bekannt und besteht darin, in
vorgelagerten Behandlungsstufen aus dem Metallband abgeführte Wärme über ein Wärmetauschersystem
zu transportieren und dem Metallband vor dem Eintritt in das Beizbecken teilweise
wieder zuzuführen.
[0010] Aus der JP-A 59-20478 ist es bekannt Heißwasser auf das Metallband aufzusprühen und
damit eine Aufwärmung des Metallbandes auf eine Reaktionstemperatur von 70 - 80°C
zu erreichen.
[0011] Alle diese zitierten Möglichkeiten haben, soweit entsprechende Ausführungen gemacht
werden, den Nachteil, dass Sekundärenergie eingesetzt werden muss, die teurer ist
als Primärenergie, wie beispielsweise Erdgas, Gichtgas, Erdöl oder ähnlichem.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des bekannten Standes
der Technik zu vermeiden und eine in der Errichtung kostengünstige Beizeinrichtung
und ein im Betrieb kostengünstiges Verfahren zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes
vorzuschlagen.
[0013] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Beizeinrichtung der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, dass die Heizeinrichtung mindestens eine in den Vorwärmtank integrierte
Rauchgasleitung zur Durchführung von Verbrennungsgasen, eine der Rauchgasleitung zugeordnete
Brenneinrichtung für einen Brennstoff und ein Gebläse zur Durchleitung der Verbrennungsgase
durch die Rauchgasleitung umfasst.
[0014] Zur Verbesserung des Wärmeüberganges von der Rauchgasleitung oder gegebenenfalls
mehreren Rauchgasleitungen auf die vorzugsweise aus Wasser bestehende Vorwärmflüssigkeit
ist dem Vorwärmtank eine Umwälzeinrichtung, vorzugsweise eine Flüssigkeitspumpe, zugeordnet.
[0015] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Vorwärmtank eine Aufheizkammer
mit einer Heizeinrichtung für das Aufheizen der Vorwärmflüssigkeit und eine Flutungskammer
für die Vorwärmung des Metallbandes. Durch die Teilung der Aufheizkammer in diese
zwei Funktionsbereiche wird eine präzise Temperaturführung der Vorwärmflüssigkeit
in der Flutungskammer wesentlich erleichtert.
[0016] Zweckmäßig ist die Aufheizkammer und die Flutungskammer durch mindestens eine Verbindungsleitung
für die Durchführung der Vorwärmflüssigkeit verbunden und diese Verbindungsleitung
ist eine Umwälzeinrichtung für den Austausch der Vorwärmflüssigkeit zwischen der Aufheizkammer
und der Flutungskammer zugeordnet. Die vorzugsweise von einer Flüssigkeitspumpe gebildete
Umwälzeinrichtung ermöglicht durch eine mengengeregelte Zuleitung von aufgeheizter
Vorwärmflüssigkeit in die Flutungskammer die Einhaltung einer vorbestimmten Temperatur
der Vorwärmflüssigkeit in der Flutungskammer bzw. einer vorbestimmten Oberflächentemperatur
des durch die Vorwärmflüssigkeit geführten Metallbandes bei seinem Austritt aus der
Flutungskammer.
[0017] Die Rauchgasleitung im Vorwärmtank oder in der Aufheizkammer ist innerhalb der Füllhöhe
der Vorwärmflüssigkeit angeordnet und von der Vorwärmflüssigkeit umströmt, das heißt
in einem Abstand von der Wand des Vorwärmtanks oder der Aufheizkammer eingebaut. Vorzugsweise
durchsetzt die Rauchgasleitung den Vorwärmtank oder die Aufheizkammer innerhalb seiner
Füllhöhe mäanderförmig oder in einer anderen zweckmäßigen Leitungsführung, um den
Wärmeinhalt des Rauchgases optimal zu übertragen. Die Länge der Rohrleitung ist auf
die optimale Ausnutzung des Wärmeinhaltes der durchströmenden Verbrennungsgase ausgelegt.
[0018] Die Heizeinrichtung umfasst eine Brenneinrichtung, vorzugsweise einen Gas- oder Flüssigkeitsbrenner,
der für die Verbrennung von gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen der Primärenergie,
vorzugsweise für Erdgas, ausgebildet ist. Die Brenneinrichtung ragt nach einer möglichen
Ausführungsform in die Rauchgasleitung, vorzugsweise innerhalb des Vorwärmtanks, die
zumindest in diesem Bereich als Flammrohr ausgebildet ist. Alternativ besteht aber
auch die Möglichkeit, dass die Brenneinrichtung in eine innerhalb oder außerhalb des
Vorwärmtanks angeordnete Brennkammer ragt, von der ausgehend eine Rauchgasleitung
durch den Vorwärmtank führt.
[0019] Zum Einstellen der optimalen Behandlungstemperatur des Metallbandes ist dem Vorwärmtank
oder der Flutungskammer eine Temperaturmesseinrichtung zur kontinuierlichen Erfassung
der Temperatur der Vorwärmflüssigkeit zugeordnet, die mit Regel- oder Steuereinrichtungen
für die Brenneinrichtung verbunden ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine
Temperaturmesseinrichtung zur Erfassung der Metallband-Oberflächentemperatur am Ausgang
aus dem Vorwärmtank vorzusehen, die mit Regel-oder Steuereinrichtungen für die Brenneinrichtung
verbunden ist.
[0020] Ein Verfahren zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes in einer Beizvorrichtung,
wobei das Metallband in einem Vorwärmtank durch eine vorgewärmte Vorwärmflüssigkeit
auf eine Beiz-Vorwärmtemperatur vorgewärmt wird und anschließend in mindestens einem
Beiztank durch eine Beizflüssigkeit geführt wird, ist zur Lösung der der Erfindung
zugrunde liegenden Aufgabe dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Brenneinrichtung
ein Brennstoff verbrannt wird und die Verbrennungsgase eine Rauchgasleitung mit festgelegter
Strömungsgeschwindigkeit durchströmen, wobei Verbrennungsenergie an die Vorwärmflüssigkeit
im Vorwärmtank abgegeben wird, die im Weiteren zumindest teilweise von der Vorwärmflüssigkeit
an das Metallband abgegeben wird. Die Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsgase
orientiert sich hierbei an den Bedingungen des optimierten Wärmeüberganges und erfolgt
mit einem voreinstellbaren oder regelbaren Gebläse.
[0021] Zur schnellen und gleichmäßigen Temperaturverteilung wird die Vorwärmflüssigkeit
im Vorwärmtank kontinuierlich umgewälzt.
[0022] Durch die funktionelle und bauliche Aufteilung des Vorwärmtankes in zwei Teilbereiche,
wird Verbrennungsenergie in einer Aufheizkammer des Vorwärmtankes an die Vorwärmflüssigkeit
abgegeben und diese Verbrennungsenergie in der Flutungskammer des Vorwärmtanks an
das durch die Vorwärmflüssigkeit geleitete Metallband zumindest teilweise wieder abgegeben.
[0023] Stabile und gleichmäßige Temperaturbedingungen für die Vorwärmflüssigkeit in der
Flutungskammer werden erreicht, indem eine kontinuierliche Umwälzung der Vorwärmflüssigkeit
zwischen der Aufheizkammer und der Flutungskammer erfolgt.
[0024] Die Verbrennung des Brennstoffes erfolgt in einer Brennkammer, in einem Flammrohr
oder der Rauchgasleitung selbst, wobei diese innerhalb oder außerhalb des Vorwärmtanks
angeordnet sind. Der Brennstoff enthält flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe
der Primärenergie, vorzugsweise Erdgas, oder einen ausreichenden Brennwert aufweisende
Reaktionsgase aus vorzugsweise metallurgischen Prozessen, wie beispielsweise Gichtgas.
[0025] Zum Aufbau eines stabilen Regelkreises wird die Temperatur der Vorwärmflüssigkeit
oder die Metallband-Oberflächentemperatur kontinuierlich gemessen und in Abhängigkeit
von dieser Temperatur die einer Verbrennung zugeführte Brennstoff- und Verbrennungsluftmenge
eingestellt.
[0026] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf die beiliegenden
Figuren Bezug genommen wird, die folgendes zeigen:
- Fig. 1
- eine Beizeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen zweiteiligen Vorwärmtank nach einer
ersten Ausführungsform,
- Fig.2
- eine Beizeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen einteiligen Vorwärmtank nach einer
ersten Ausführungsform,
- Fig.3
- eine Beizeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen zweiteiligen Vorwärmtank nach einer
zweiten Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine Beizeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen einteiligen Vorwärmtank nach einer
zweiten Ausführungsform.
[0027] Eine Beizeinrichtung für ein kontinuierlich bewegtes Metallband mit einer besonderen
Ausführungsform einer Einrichtung zur Bandvorwärmung ist in Figur 1 schematisch dargestellt.
Ein Vorwärmtank 1 ist in Bandlaufrichtung eines kontinuierlich bewegten Metallbandes
2 einem ersten Beiztank 3 unmittelbar vorgelagert. Der als eine Baueinheit ausgebildete
Vorwärmtank 1 besteht aus einer Aufheizkammer 4 und einer darüber angeordneten Flutungskammer
5. Der Aufheizkammer 4 ist eine Heizeinrichtung 6 zugeordnet, die eine Brenneinrichtung
7, bestehend aus einer Brennkammer 8 und einem in diese Brennkammer ragenden Gas-
oder Flüssigkeitsbrenner 9, eine die Aufheizkammer 4 und in ihr enthaltene Vorwärmflüssigkeit
10 durchsetzende Rauchgasleitung 11, welche in ein Abgasrohr 12 mündet, umfasst. Über
Zuführleitungen für einen Brennstoff 13 und für Verbrennungsluft 14 wird der Gas-
oder Flüssigkeitsbrenner 9 mit Brennstoff und Verbrennungsluft versorgt und die heißen
Verbrennungsgase durch die Rauchgasleitung 11 bis in das Abgasrohr 12 geleitet. Die
Rauchgasleitung 11 wirkt als Wärmetauscher und leitet Verbrennungswärme an die Vorwärmflüssigkeit
weiter. Die Länge der Rauchgasleitung und deren Anordnung in der Aufheizkammer ist
auf einen optimalen Wärmeübergang ausgelegt. Mit einer Umwälzeinrichtung 16 findet
der Transport von aufgeheizter Vorwärmflüssigkeit aus der Aufheizkammer 4 in die Flutungskammer
5 und von dieser wieder in die Aufheizkammer zurück statt. Diese Umwälzeinrichtung
16 umfasst eine Verbindungsleitung 17 und eine Umwälzpumpe 18 mit der Vorwärmflüssigkeit
aus der Aufheizkammer 4 entnommen und der Flutungskammer 5 zugeführt wird. Die Verbindungsleitung
17 mündet in der Flutungskammer 5 in mehreren in der Flutungskammer verteilten Auslässen
19, wodurch eine gleichmäßige Verteilung und Durchmischung der Vorwärmflüssigkeit
in der Flutungskammer erzielt wird. Die Rückführung der Vorwärmflüssigkeit aus der
Flutungskammer in die Aufheizkammer erfolgt über die Eintrittsöffnung 20 und die Austrittsöffnung
21 in der Flutungskammer, durch die das Metallband eintritt und austritt, die ein
ausreichendes Rückströmen der Vorwärmflüssigkeit ermöglicht und gleichzeitig eine
gleichmäßige Badspiegelhöhe in der Flutungskammer sicherstellt, damit das Metallband
in der Flutungskammer stets in ausreichender Höhe mit Vorwärmflüssigkeit bedeckt ist.
Im Eintritts- und Austrittsbereich 22a, 22b des Vorwärmtanks 1 für das Metallband
sind Paare von Abquetschrollen 23 angeordnet, die den Weitertransport von Behandlungsflüssigkeit
von einem Behandlungsbecken in das nächstfolgende Behandlungsbecken vermeiden sollen
und gleichzeitig auch den sicheren Bandtransport gewährleisten. Dem Gas- oder Flüssigkeitsbrenner
9 ist eine Regeleinrichtung 24 zugeordnet, die mit Temperaturmesseinrichtungen 25,
26 in der Aufheizkammer und der Flutungskammer über Signalleitungen verbunden ist
und die eine Brennerregelung in Abhängigkeit von der Vorwärmflüssigkeit ermöglicht.
Hierbei können eine Temperaturmessung in der Aufheizkammer oder der Flutungskammer
für die Brennerregelung ausreichen oder zur Erhöhung der Regelgenauigkeit mehrere
Messstellen vorgesehen werden. Der Umwälzpumpe 18 ist eine Regeleinrichtung 27 zugeordnet,
die ebenfalls mit einer oder mehreren Temperaturmesseinrichtungen verbunden ist, um
entweder die Umwälzmenge oder Umwälzzeiträume zu steuern.
[0028] In Fig. 2 ist ein einteiliger Vorwärmtank 1 schematisch dargestellt. Das Metallband
2 durchläuft in einem Eintrittsbereich 22a des Vorwärmtanks ein Paar Abquetschrollen
23 und wird danach mit Tauchrollen 30, 31 in die Vorwärmflüssigkeit abgesenkt, dort
gehalten und anschließend im Austrittsbereich 22b des Vorwärmtanks mit einem Paar
Abquetschrollen 23 von anhaftender Vorwärmflüssigkeit weitgehend befreit und dem hier
nicht dargestellten ersten Beizbecken zugeführt. Analog zur in Fig. 1 dargestellten
Brenneinrichtung 7 werden ausgehend von der Brennkammer 8 im Abstand vom Boden des
Vorwärmtanks 1 Rauchgasleitungen 11 zur Durchleitung der Verbrennungsgase durch die
Vorwärmflüssigkeit geführt und münden in einem Abgasrohr 12. Die Umwälzung der Vorwärmflüssigkeit
erfolgt hier durch Badbewegungen, die durch örtliche Temperaturunterschiede zwischen
Rauchgas leitungen und Metallband hervorgerufen werden. Durch eine mit der Regeleinrichtung
24 verbundene Temperaturmesseinrichtung 25 erfolgt die Steuerung der Brenneinrichtung
7. Um aufgeheizte Vorwärmflüssigkeit in ausreichender Menge insbesondere an die obere
Bandoberfläche zu bringen, kann eine Umwälzeinrichtung vorgesehen werden, mit der
quer zur Bandlaufrichtung eine Vorwärmflüssigkeitsströmung erzeugt wird.
[0029] In Fig. 3 ist ein zweiteiliger Vorwärmtank 1 schematisch dargestellt, bei dem die
Aufheizkammer 4 und die Flutungskammer 5 zwei voneinander baulich völlig getrennte
Komponenten bildet. Die Aufheizkammer 4 ist wie in der Ausführungsform nach Fig.1
mit einer hier nicht näher detaillierten Brenneinrichtung 7 und eine durch die Vorwärmflüssigkeit
in der Aufheizkammer 4 geführten Rauchgasleitung 11 ausgestattet. Eine Umwälzeinrichtung
16 mit einer Umwälzpumpe 18 und Verbindungsleitungen 17 versorgt die Flutungskammer
5 mit aufgeheizter Vorwärmflüssigkeit. Der Flutungskammer sind ein Eingangsbereich
22a und ein Ausgangsbereich 22b mit Abquetschrollen 23 zur Abscheidung der Vorwärmflüssigkeit
und für die Aufrechterhaltung einer gespannten Bandführung zugeordnet. Aus der Flutungskammer
durch die Eintritts- und Austrittsöffnungen für das Metallband abfließende Vorwärmflüssigkeit
wird unterhalb der Abquetschrollen in Sammelbecken 32, 33 gesammelt und über Rückführleitungen
34 wieder der Aufheizkammer zugeführt.
[0030] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform eines einteiligen Vorwärmtanks 1 schematisch
in zwei Schnitten dargestellt, wobei der Vorwärmtank in Form eines Tauchbeckens ausgestaltet
ist und die Bandführung über Umlenkrollen 35, 36, 37 im Wesentlichen vertikal erfolgt.
Parallel zu den vertikalen Wänden 38, 39 des Vorwärmtanks und parallel zum vertikalem
Bandlauf 40, 41, sowie zwischen den vertikal geführten Bandläufen 40, 41, sind Rauchgasleitungen
11 angeordnet. Damit erfolgt der Wärmeübergang vom Rauchgas auf die Aufwärmflüssigkeit
im Nahbereich des Metallbandes und der beidseitig gleichmäßige Wärmetransport zum
Metallband ist wesentlich begünstigt. Die Brenneinrichtung 7 und die Brennerregelung
erfolgt analog zu den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0031] Zur Gewährleistung einer ausreichenden konstanten Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases
ist der Rauchgasleitung 11 bzw. dem Abgasrohr 12 in allen Ausführungsformen ein Gebläse
42 zugeordnet, welches eine definierte Zwangsströmung sicherstellt.
[0032] Die Ausgestaltung der Brenneinrichtung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene
Ausführungsform beschränkt. Vielmehr ist es auch möglich, dass der Brenner in ein
Flammrohr ragt, welches direkt in der Vorwärmflüssigkeit des Vorwärmtanks oder der
Aufheizkammer angeordnet ist. Damit werden Wärmeabstrahlungen von der Brennkammer
an die Umgebungsluft weitgehend vermieden.
1. Beizeinrichtung zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes, vorzugsweise eines
Stahlbandes, mit einem Vorwärmtank (1) und mindestens einem nachgeordneten Beiztank
(3), durch die das Metallband kontinuierlich geführt wird, wobei dem Vorwärmtank eine
Heizeinrichtung (6) zum Aufheizen einer Vorwärmflüssigkeit zugeordnet ist, die das
Metallband umspült, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung mindestens eine in den Vorwärmtank integrierte Rauchgasleitung
(11) zur Durchführung von Verbrennungsgasen, eine der Rauchgasleitung zugeordnete
Brenneinrichtung (7) für einen Brennstoff und ein Gebläse (42) zur Durchleitung der
Verbrennungsgase durch die Rauchgasleitung umfasst.
2. Beizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vorwärmtank (1) eine Umwälzeinrichtung (16) für die Vorwärmflüssigkeit zugeordnet
ist.
3. Beizeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorwärmtank (1) eine Aufheizkammer (4) mit einer Heizeinrichtung (16) für das
Aufheizen der Vorwärmflüssigkeit und eine Flutungskammer (5) für die Vorwärmung des
Metallbandes umfasst.
4. Beizeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizkammer (4) und die Flutungskammer (5) durch mindestens eine Verbindungsleitung
(17) für die Vorwärmflüssigkeit verbunden sind und dieser Verbindungsleitung eine
Umwälzeinrichtung (16) für den Austausch der Vorwärmflüssigkeit zwischen der Aufheizkammer
und der Flutungskammer zugeordnet ist.
5. Beizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauchgasleitung (11) im Vorwärmtank (1) oder in der Aufheizkammer (4) innerhalb
der Füllhöhe der Vorwärmflüssigkeit verläuft und von der Vorwärmflüssigkeit umströmbar
eingebaut ist.
6. Beizvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauchgasleitung (11) den Vorwärmtank (1) oder die Aufheizkammer (4) innerhalb
seiner Füllhöhe mäanderförmig durchsetzt.
7. Beizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (7) für die Verbrennung von gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen
der Primärenergie, vorzugsweise für Erdgas, ausgebildet ist.
8. Beizvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (7) in die Rauchgasleitung (11), vorzugsweise innerhalb des
Vorwärmtanks (1), ragt und diese Rauchgasleitung zumindest in diesem Bereich als Flammrohr
ausgebildet ist.
9. Beizeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (7) in eine innerhalb oder außerhalb des Vorwärmtanks angeordnete
Brennkammer (8) ragt, von der ausgehend eine Rauchgasleitungen (11) durch den Vorwärmtank
(1) führt.
10. Beizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vorwärmtank (1) oder der Flutungskammer (5) eine Temperaturmesseinrichtung (25,
26) zur kontinuierlichen Erfassung der Temperatur der Vorwärmflüssigkeit zugeordnet
ist, die mit einer Regel- oder Steuereinrichtung (24) für die Brenneinrichtung (7)
verbunden ist.
11. Verfahren zum kontinuierlichen Beizen eines Metallbandes, vorzugsweise eines Stahlbandes,
in einer Beizvorrichtung, wobei das Metallband in einem Vorwärmtank durch eine vorgewärmte
Vorwärmflüssigkeit auf eine Beiz-Vorwärmtemperatur vorgewärmt wird und anschließend
in mindestens einem Beiztank durch eine Beizflüssigkeit geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Brenneinrichtung ein Brennstoff verbrannt wird und die Verbrennungsgase
eine Rauchgasleitung mit festgelegter Strömungsgeschwindigkeit durchströmen, wobei
Verbrennungsenergie an die Vorwärmflüssigkeit im Vorwärmtank abgegeben wird und diese
Verbrennungsenergie im Weiteren zumindest teilweise von der Vorwärmflüssigkeit an
das Metallband abgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontinuierliche Umwälzung der Vorwärmflüssigkeit im Vorwärmtank erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Verbrennungsenergie in einer Aufheizkammer des Vorwärmtanks an die Vorwärmflüssigkeit
abgegeben wird und diese Verbrennungsenergie in der Flutungskammer des Vorwärmtanks
an das Metallband abgegeben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontinuierliche Umwälzung der Vorwärmflüssigkeit zwischen der Aufheizkammer
und der Flutungskammer erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung des Brennstoffes in einem Flammrohr oder der Rauchgasleitung erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe enthält.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Brennstoff Erdgas verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Vorwärmflüssigkeit kontinuierlich gemessen und in Abhängigkeit
von der Temperatur der Vorwärmflüssigkeit die einer Verbrennung zugeführte Brennstoff-
und Verbrennungsluftmenge eingestellt wird.