[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen, mit
einem Riegel sowie mit einem Riegelantrieb, der ein Handbetätigungsorgan umfasst und
für den eine Riegelantriebssperre vorgesehen ist, wobei der Riegel bei unwirksamer
Riegelantriebssperre mittels des Handbetätigungsorgans aus einer Verriegelungsstellung
mit einer Entriegelungsbewegung in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist und wobei
die Riegelantriebssperre gesteuert in einen Sperrzustand überführbar ist, in welchem
der Riegel gegen eine mittels des Handbetätigungsorgans bewirkte Entriegelungsbewegung
gesperrt ist.
[0002] Eine derartige Anordnung ist offenbart in DE 102 02 088 A1. Im Falle des Standes
der Technik ist als Handbetätigungsorgan ein Drücker vorgesehen, mittels dessen die
Riegel von Zusatzschlössern wahlweise in eine Verriegelungsstellung oder in eine Entriegelungsstellung
bewegt werden können. Bei Verriegelungsstellung der Riegel lässt sich der Drücker
gegen eine Betätigung in Öffnungsrichtung blockieren. Zu diesem Zweck ist ein Riegel
des Hauptschlosses der vorbekannten Anordnung mittels eines in einen Schließzylinder
einzuführenden Schlüssels in eine Verriegelungsstellung auszuschließen. Eine an dem
Riegelschwanz vorgesehene Nase gelangt dabei in eine Position, in welcher sie den
Drücker gegen eine Betätigung in Öffnungsrichtung und dadurch die Riegel der Zusatzschlösser
gegen eine Entriegelungsbewegung sperrt.
[0003] Ein Schloss mit einem verbesserten Bedienungskomfort bereitzustellen, hat sich die
vorliegende Erfindung ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik zum Ziel gesetzt.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das Schloss gemäß Patentanspruch
1. Im Falle der Erfindung lässt sich demnach die Riegelantriebssperre mittels des
Handbetätigungsorgans aktivieren. Zum Sperren des betreffenden Riegels gegen eine
mittels des Handbetätigungsorgans bewirkte Entriegelungsbewegung kann das Handbetätigungsorgan
selbst genutzt werden. Insbesondere lässt sich das erfindungsgemäße Schloss ohne Zuhilfenahme
eines Schlüssels in einen Funktionszustand überführen, in welchem es mittels des Handbetätigungsorgans
nicht entriegelt werden kann.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 9.
[0006] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 2 wird die Riegelantriebssperre
gekoppelt mit einer Verriegelungsbewegung des Riegels in einen Sperrzustand überführt.
Somit kann mit einer einzigen Betätigung des Handbetätigungsorgans das Schloss verriegelt
und außerdem gegen eine mittels des Handbetätigungsorgans bewirkte Entriegelung gesichert
werden:
[0007] Ausweislich Patentanspruch 3 ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
der Sperrzustand der Riegelantriebssperre durch eine mittels des Handbetätigungsorgans
gesteuerte Relativbewegung von Sperrelementen realisierbar und durch eine gegenseitige
Sperrstellung der Sperrelemente definiert. Die zur Herstellung des Sperrzustandes
auszuführende Relativbewegung der Sperrelemente lässt sich mit geringem konstruktivem
Aufwand und dennoch funktionssicher steuern.
[0008] Das erfindungsgemäße Schloss nach Patentanspruch 4 besitzt eine Riegelantriebssperre
mit Formschlusselementen als Sperrelemente. Der mittels dieser Sperrelemente herstellbare
Formschluss gewährleistet eine sichere Sperrung des Riegelantriebes gegen eine mittels
des Handbetätigungsorgans bewirkte Entriegelungsbewegung des Riegels.
[0009] Die Aktivierung der Riegelantriebssperre hat abgestimmt auf die Position des Riegels
zu erfolgen. Es muss sichergestellt werden, dass die Riegelantriebssperre dann in
ihren Sperrzustand überführt ist, wenn der Riegel seine Verriegelungsstellung einnimmt.
Gemäß Patentanspruch 5 wird dies dadurch erreicht, dass das eine Sperrelement der
Riegelantriebssperre mit der Verriegelungsbewegung des Handbetätigungsorgans und das
andere Sperrelement der Riegelantriebssperre mit der Verriegelungsbewegung des Riegels
gekoppelt ist.
[0010] Ausweislich Patentanspruch 6 wird die bewegungsmäßige Kopplung des Riegels und des
diesem zugeordneten Sperrelementes der Riegelantriebssperre bewirkt, indem das genannte
Sperrelement an dem Riegel federkraftbeaufschlagt anliegt. Das Sperrelement kann somit
dem Riegel bei dessen Verriegelungsbewegung unmittelbar folgen.
[0011] Durch einen konstruktiv besonders einfachen Aufbau und eine platzsparende Bauweise
zeichnet sich die in Patentanspruch 7 beschriebene Erfindungsbauart aus. Anspruchsgemäß
übernimmt wenigstens ein Antriebselement des Riegelantriebes gleichzeitig Sperrfunktion.
Die Anzahl der für den Riegelantrieb und für die Riegelantriebssperre benötigten Bauteile
lässt sich dadurch minimieren.
[0012] Gemäß Patentanspruch 8 wird in Weiterbildung der Erfindung eines der Sperrelemente
der Riegelantriebssperre in der Freigabestellung durch eine vorgespannte Feder in
Richtung auf die gegenseitige Sperrstellung beaufschlagt. Dieses Sperrelement wird
folglich selbsttätig in eine Position überführt, in welcher es mit dem zugeordneten
Sperrelement zusammenwirken und dadurch den Riegel gegen eine mittels des Handbetätigungsorgans
bewirkte Entriegelungsbewegung sperren kann.
[0013] Im Falle des erfindungsgemäßen Schlosses nach Patentanspruch 9 ist die Feder zur
Beaufschlagung des betreffenden Sperrelementes manuell, insbesondere mittels eines
Schlüssels, vorspannbar.
[0014] Nachstehend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fign. 1a, 1b, 1c
- ein Schloss mit einer Falle und einem Riegel in einem ersten Funktionszustand,
- Fign. 2a, 2b, 2c
- das Schloss gemäß den Fign. 1a, 1b, 1c in einem zweiten Funktionszustand,
- Fign. 3a, 3b, 3c
- das Schloss gemäß den Fign. 1a bis 2c in einem dritten Funktionszustand,
- Fign. 4a, 4b, 4c
- das Schloss gemäß den Fign. 1a bis 3c in einem vierten Funktionszustand,
- Fign. 5a, 5b
- Antriebselemente eines Antriebes für den Riegel gemäß den Fign. 1a bis 4c in Einzeldarstellung
und
- Fign 6a, 6b
- die Antriebselemente gemäß den Fign. 5a, 5b im zusammengebauten Zustand und in unterschiedlichen
Funktionszuständen.
[0015] Gemäß den Fign la bis 4c umfasst ein für eine Außentür bestimmtes Schloss 1 einen
Schlosskasten 2 mit einem Riegel,3 sowie mit einer Falle 4. Für den Riegel 3 ist ein
Riegelantrieb 5, für die Falle 4 ein Fallenantrieb 6 vorgesehen.
[0016] Der Riegelantrieb 5 umfasst eine erste Drückernuss 7 sowie eine zweite Drückernuss
8. Sowohl die erste Drückernuss 7 als auch die zweite Drückernuss 8 ist mit einem
Innenvierkant versehen. In den Innenvierkant der ersten Drückernuss 7 ist ein in den
Abbildungen strichpunktiert angedeuteter Innendrücker 9 mit einem Drückerdorn einsteckbar.
In entsprechender Weise nimmt der Innenvierkant der zweiten Drückernuss 8 den Drückerdorn
eines gleichfalls strichpunktiert dargestellten Außendrückers 10 auf.
[0017] An der dem Betrachter der Fign. 1a bis 4c zugewandten Seite ist die erste Drückernuss
7 mit einer Verzahnung 11 versehen, die in eine Gegenverzahnung 12 eingreift. Die
Gegenverzahnung 12 befindet sich an einem Rückstellschieber 13, der seinerseits an
dem Schlosskasten 2 in Richtung eines Doppelpfeils 14 verschiebbar geführt und mit
seinem von der ersten Drückernuss 7 abliegenden Ende an einer Rückstellfeder 15 abgestützt
ist. Oberhalb ihres Innenvierkants ist die erste Drückernuss 7 mit einer Fallen-Antriebsfläche
16 versehen.
[0018] Gemäß den Fign. 5a bis 6b weist die erste Drückernuss 7 an ihrer von dem Betrachter
der Fign. 1a bis 4c abgewandten Rückseite einen axialen Drehlagerungsvorsprung 17
auf, von welchem ein Mitnehmer 18 in radialer Richtung vorsteht. Mit dem axialen Drehlagerungsvorsprung
17 greift die erste Drückernuss 7 in ein Lagerauge 19 eines ersten Schwenkhebels 20
ein. Der Mitnehmer 18 an der Rückseite der ersten Drückernuss 7 kommt dabei an dem
ersten Schwenkhebel 20 im Innern einer radialen Erweiterung 21 des Lagerauges 19 zu
liegen. In Umfangsrichtung besitzt die radiale Erweiterung 21 an dem ersten Schwenkhebel
20 ein Übermaß gegenüber dem Mitnehmer 18 an der ersten Drückernuss 7. Mit radialem
Abstand von dem Lagerauge 19 ist der erste Schwenkhebel 20 mit einer Lageröffnung
22 versehen. Der axiale Drehlagerungsvorsprung 17 der ersten Drückernuss 7 steht im
montierten Zustand gegenüber dem Lagerauge 19 des ersten Schwenkhebels 20 in axialer
Richtung vor und ist mit diesem Überstand in einer entsprechenden Durchtrittsöffnung
an der Wand des Schlosskastens 2 drehbeweglich gelagert.
[0019] Wie insbesondere aus den Fign. 1c, 2c, 3c, 4c hervorgeht, lagert der erste Schwenkhebel
20 an der Lageröffnung 22 einen Antriebshebel 23. Dieser ist mit seinem von dem ersten
Schwenkhebel 20 abliegenden Ende an einem zweiten Schwenkhebel 24 angelenkt. Der zweite
Schwenkhebel 24 bildet ein Drehlager für die zweite Drückernuss 8 aus. An der von
dem Betrachter der Fign. 1a bis 4c abgewandten Rückseite stellen sich die Verhältnisse
an der zweiten Drückernuss 8 und dem zweiten Schwenkhebel 24 entsprechend den Verhältnissen
an der ersten Drückernuss 7 und dem ersten Schwenkhebel 20 dar. An der dem Betrachter
der Fign. 1a bis 4c zugewandten Vorderseite ist der zweite Schwenkhebel 24 mit einem
Kupplungsvorsprung 25 versehen.
[0020] Mit dem Kupplungsvorsprung 25 greift der zweite Schwenkhebel 24 in ein Langloch 26
ein, das an einem Antriebselement in Form einer Schieberplatte 27 ausgespart ist.
Die Schieberplatte 27 ist im Innern des Schlosskastens 22 in Richtung des Doppelpfeils
14 verschieblich geführt. Sie ist mit einem Riegelantriebsschlitz 28 versehen, der
seinerseits einen gegen die Bewegungsrichtung der Schieberplatte 27 geneigt verlaufenden
Mittelabschnitt 29 sowie an dessen beiden Enden parallel zu der Bewegungsrichtung
der Schieberplatte 27 verlaufende Endabschnitte 30, 31 aufweist. In den Riegelantriebsschlitz
28 greift ein mit dem Riegel 3 fest verbundener Riegel-Führungszapfen 32 ein.
[0021] Nahe dem Endabschnitt 31 des Riegelantriebsschlitzes 28 ist die Schieberplatte 27
mit einer randoffenen Sperraufnahme 33 versehen. Dieser zugeordnet ist ein Sperrschieber
34, der ebenso wie die randoffene Sperraufnahme 33 ein Sperrelement einer Riegelantriebssperre
35 bildet. Von einer an dem Schlosskasten 2 gelagerten und als Schenkelfeder ausgebildeten
Sperrfeder 36 wird der Sperrschieber 34 gegen einen Riegelschwanz 37 des Riegels 3
beaufschlagt.
[0022] Für den Sperrschieber 34 vorgesehen ist ein Riegelschieber 38, der an dem Schlossgehäuse
2 in Richtung des Doppelpfeils 14 verschiebbar geführt ist. Der Riegelschieber 38
besitzt einen Riegelvorsprung 39, welchem an dem Sperrschieber 34 eine Riegel-Gegenfläche
40 zugeordnet ist. Zur Bewegungssteuerung des Riegelschiebers 38 dient unter anderem
ein Steueransatz 41 an dem Riegelschwanz 37 des Riegels 3. Der Sperrschieber 34 weist
der Riegel-Gegenfläche 40 gegenüberliegend eine Anlagefläche 42 für einen andeutungsweise
gezeigten Mitnehmer 43 eines Schließzylinders auf.
[0023] Die Funktionsweise des Schlosses 1 stellt sich wie folgt dar:
[0024] Die Fign. 1a, 1b, 1c zeigen das Schloss 1 bei geschlossenem aber unverriegeltem Türflügel.
Die Falle 4 befindet sich, in der Fallenstellung und greift in ein nicht gezeigtes
Schließblech an einem dem Türflügel zugeordneten festen Rahmen ein. Der Riegel 3 befindet
sich in der Entriegelungsstellung und ist dementsprechend in das Innere des Schlosskastens
2 zurückgezogen. Der erste Schwenkhebel 20 und die erste Drückernuss 7 nehmen relativ
zueinander die Drehstellung gemäß Fig. 6b ein. Entsprechend stellen sich die Verhältnisse
an dem zweiten Schwenkhebel 24 und der zweiten Drückernuss 8 dar.
[0025] Wird der Innendrücker 9 ausgehend von dem Funktionszustand der Fign. 1a, 1b, 1c in
einer durch einen Pfeil 44 veranschaulichten Öffnungsrichtung niedergedrückt, so nimmt
er die erste Drückernuss 7 in seiner Betätigungs-Drehrichtung mit. Infolgedessen beaufschlagt
die erste Drückernuss 7 mit der Fallen-Antriebsfläche 16 einen Fallen-Antriebsschieber
45. Dieser bewegt sich unter der Wirkung der Beaufschlagung durch die erste Drükkernuss
7 in den Abbildungen nach links. Dadurch wird die Falle 4 über ein nicht im Einzelnen
beschriebenes Hebelgetriebe des Fallenantriebes 6 in das Innere des Schlosskastens
2 zurückgezogen. Der Türflügel kann nun geöffnet werden.
[0026] Soll der Türflügel ausgehend von den Verhältnissen gemäß den Fign. 1a, 1b, 1c verriegelt
werden, so ist zu diesem Zweck der Innendrücker 9 in einer Schließrichtung 46 oder
der Außendrücker 10 in einer Schließrichtung 47 hochzuschwenken.
[0027] Bei Betätigung des Innendrückers 9 in Schließrichtung 46 wird die erste Drückernuss
7 gleichsinnig um ihre Drehachse gedreht. Über den in die radiale Erweiterung 21 an
dem ersten Schwenkhebel 20 in der aus Fig. 6b ersichtlichen Art und Weise eingreifenden
Mitnehmer 18 nimmt die sich in Schließrichtung 46 drehende erste Drückernuss 7 den
ersten Schwenkhebel 20 in ihrer Drehrichtung mit. Der erste Schwenkhebel 20 verschiebt
seinerseits den an ihm angelenkten Antriebshebel 23 in den Abbildungen nach rechts.
Der Antriebshebel 23 wiederum treibt den zweiten Schwenkhebel 24 im Uhrzeigersinn
an. Die zweite Drückernuss 8 behält dessen ungeachtet ihre in den Fign. 1a, 1b, 1c
gezeigte Anfangs-Drehstellung bei. Grund hierfür ist die Relativ-Drehbeweglichkeit
von zweitem Schwenkhebel 24 und zweiter Drükkernuss 8.
[0028] Der im Uhrzeigersinn gedrehte zweite Schwenkhebel 24 beaufschlagt an seinem Kupplungsvorsprung
25 die Schieberplatte 27. Die Schieberplatte 27 wird dadurch in den Abbildungen nach
rechts bewegt und treibt ihrerseits über den in dem Riegelantriebsschlitz 28 geführten
Riegel-Führungszapfen 32 den Riegel 3 mit einer Verriegelungsbewegung in einer Verriegelungsrichtung
48 an.
[0029] Der unter der Wirkung der vorgespannten Sperrfeder 36 an dem Riegelschwanz 37 des
Riegels 3 anliegende Sperrschieber 34 folgt dem sich in Verriegelungsrichtung 48 bewegenden
Riegel 3. Erreicht der Riegel 3 seine Verriegelungsstellung, so läuft zeitgleich damit
der Sperrschieber 34 in die randoffene Sperraufnahme 33 an der Schieberplatte 27 ein.
Durch die vorgespannte Sperrfeder 36 wird der Sperrschieber 34 in der randoffenen
Sperraufnahme 33 an der Schieberplatte 27 gehalten.
[0030] Alles in allem ergeben sich die Verhältnisse gemäß den Fign. 2a, 2b, 2c.
[0031] In entsprechender Weise lässt sich der Riegel 3 ausgehend von den Verhältnissen gemäß
den Fign. 1a, 1b, 1c mittels des Außendrückers 10 in seine Verriegelungsstellung bewegen.
[0032] Wird der Außendrücker 10 in Schließrichtung 47 geschwenkt, so dreht sich die zweite
Drückernuss 8 gleichsinnig und nimmt den zweiten Schwenkhebel 24 in Drehrichtung,
d.h. im Uhrzeigersinn mit. Aufgrund der Drehbewegung des zweiten Schwenkhebels 24
wird der Antriebshebel 23 in den Abbildungen nach rechts bewegt und der erste Schwenkhebel
20 relativ zu der ersten Drückernuss 7 gedreht. Aufgrund des in Drehrichtung bestehenden
Spiels zwischen dem ersten Schwenkhebel 20 und der ersten Drückernuss 7 behält letztere
ungeachtet der Drehbetätigung der zweiten Drükkernuss 8 ihre Anfangs-Drehstellung
gemäß den Fign. 1a, 1b, 1c bei.
[0033] Wie bei der zuvor beschriebenen Drehbetätigung der ersten Drükkernuss 7 wird auch
unter der Wirkung der Bewegung der zweiten Drückernuss 8 in Schließrichtung 47 die
Schieberplatte 27 in den Abbildungen nach rechts verschoben. Damit einher gehen eine
Verriegelungsbewegung des Riegels 3 in der Verriegelungsrichtung 48 sowie ein Einrücken
des federkraftbeaufschlagten Sperrschiebers 34 in die randoffene Sperraufnahme 33
an der Schieberplatte 27.
[0034] Die sich damit ergebende Gesamtsituation ist in den Fign. 3a, 3b, 3c veranschaulicht.
[0035] Wird ausgehend von den Verhältnissen gemäß den Fign. 2a, 2b, 2c der Innendrücker
9 freigegeben, so schwenkt dieser unter der Wirkung der zuvor gespannten Rückstellfeder
15 in seine Ausgangs-Drehstellung gemäß den Fign. 1a, 1b, 1c zurück. Entsprechend
sorgt eine insbesondere in Fig. 1b erkennbare Rückstellfeder 49 für eine Rückstellbewegung
des Außendrückers 10.
[0036] Der sich abschließend ergebende Funktionszustand des Schlosses 1 ist aus den Fign.
4a, 4b, 4c ersichtlich. Weder mittels des Innendrückers 9 noch mittels des Außendrückers
10 lässt sich nun der Riegel 3 in seine anfängliche Entriegelungsstellung (Fign. 1a,
1b, 1c) bewegen. Die zu diesem Zweck erforderliche Verschiebung der Schieberplatte
27 in den Fign. 4a, 4b, 4c nach links wird durch die nun aktivierte Riegelantriebssperre
35 verhindert. Die Relativ-Drehstellung von erstem Schwenkhebel 20 und erster Drückernuss
7 ist aus Fig. 6a ersichtlich. Entsprechend sind der zweite Schwenkhebel 24 und die
zweite Drückernuss 8 relativ zueinander angeordnet.
[0037] Zum Deaktivieren der Riegelantriebssperre 35 ist der Sperrschieber 34 aus der randoffenen
Sperraufnahme 33 an der Schieberplatte 27 auszurücken. Dies kann mittels eines Schlüssels
erfolgen, der in den nicht gezeigten Schließzylinder eingeführt wird. Durch Drehen
des Schlüssels wird der Mitnehmer 43 des Schließzylinders an der Anlagefläche 42 des
Sperrschiebers 34 zur Anlage gebracht. Bei fortgesetzter Drehbewegung des Schlüssels
verschiebt der Mitnehmer 43 des Schließzylinders den Sperrschieber 34 in den Fign.
4a, 4b, 4c nach unten. Dadurch verrastet der Sperrschieber 34 an seiner Riegel-Gegenfläche
40 mit dem Riegelvorsprung 39 an dem Riegelschieber 38. Der Sperrschieber 34 wird
dadurch in einer Position gehalten, in welcher er die Schieberplatte 27 zur Bewegung
in den Abbildungen 4a, 4b, 4c nach links freigibt.
[0038] Wird nun der Innendrücker 9 in Öffnungsrichtung 44 niedergedrückt, so bewegt sich
die Schieberplatte 27 ausgehend von ihrer Position gemäß den Fign. 4a, 4b, 4c nach
links. Damit einher geht eine Entriegelungsbewegung des Riegels 3 in Entriegelungsrichtung
51. Bei der Entriegelungsbewegung des Riegels 3 läuft der Steueransatz 41 an dem Riegelschwanz
37 an einer zugeordneten Steuerfläche des Riegelschiebers 38 auf und verschiebt dadurch
den Riegelschieber 38 in den Abbildungen so weit nach links, dass der zuvor von dem
Riegelvorsprung 39 des Riegelschiebers 38 übergriffene Sperrschieber 34 von dem Riegelschieber
38 freikommt. Die vorgespannte Sperrfeder 36 beaufschlagt nun den Sperrschieber 34
wieder gegen den Riegelschwanz 37 des Riegels 3. Der Sperrschieber 34 kann nun wieder
der Bewegung des Riegels 3 folgen.
[0039] Synchron mit dem Verschieben des Sperrschiebers 34 ausgehend von seiner Stellung
gemäß den Fign. 4a, 4b, 4c nach unten schwenkt ein Blockierhebel 50 aus einer in den
Fign. 4a, 4b, 4c gezeigten Blockierstellung in eine Freigabestellung gemäß den Fign.
1a, 1b, 1c. Der Außendrücker 10 kann daher ebenfalls in einer Öffnungsrichtung betätigt
werden und den Riegel 3 über die Schieberplatte 27 mit einer Entriegelungsbewegung
antreiben. Auch mit der über den Außendrücker 10 bewirkten Entriegelungsbewegung des
Riegels 3 ist einefreigabe des zunächst mittels des Riegelschiebers 38 gehaltenen
Sperrschiebers 34 verbunden.
1. Schloss für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen, mit einem Riegel (3), sowie mit
einem Riegelantrieb (5), der ein Handbetätigungsorgan (9, 10) umfasst und für den
eine Riegelantriebssperre (35) vorgesehen ist, wobei der Riegel (3) bei unwirksamer
Riegelantriebssperre (35) mittels des Handbetätigungsorgans (9, 10) aus einer Verriegelungsstellung
mit einer Entriegelungsbewegung in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist und wobei
die Riegelantriebssperre (35) gesteuert in einen Sperrzustand überführbar ist, in
welchem der Riegel (3) gegen eine mittels des Handbetätigungsorgans (9, 10) bewirkte
Entriegelungsbewegung gesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelantriebssperre (35) mittels des Handbetätigungsorgans (9, 10) gesteuert
in einen Sperrzustand überführbar ist.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelantriebssperre (35) unter Betätigung des Handbetätigungsorgans (9,10) in
einem den Riegel (3) mit einer Verriegelungsbewegung aus einer Entriegelungsstellung
in eine Verriegelungsstellung bewegenden Sinne in einen Sperrzustand überführbar ist.
3. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelantriebssperre (35) einander zugeordnete Sperrelemente (33, 34) umfasst,
welche zur Überführung der Riegelantriebssperre in einen Sperrzustand mit einer mittels
des Handbetätigungsorgans (9, 10) gesteuerten Relativbewegung aus einer gegenseitigen
Freigabestellung in eine gegenseitige Sperrstellung bewegbar sind.
4. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (33, 34) der Riegelantriebssperre (35) als Formschlusselemente
ausgebildet sind und dass durch eine mittels des Handbetätigungsorgans (9, 10) gesteuerte
Relativbewegung der Sperrelemente (33, 34) zwischen diesen ein Formschluss herstellbar
und dadurch die Riegelantriebssperre (35) in einen Sperrzustand überführbar ist.
5. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrelemente (33, 34) der Riegelantriebssperre (35) relativ zueinander in eine
gegenseitige Sperrstellung bewegbar sind, indem das eine Sperrelement (33) mit dem
den Riegel (3) mit einer Verriegelungsbewegung bewegenden Handbetätigungsorgan (9,
10) und das andere Sperrelement (34) mit dem eine Verriegelungsbewegung ausführenden
Riegel (3) bewegungsverbunden ist.
6. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mit dem eine Verriegelungsbewegung ausführenden Riegel (3) bewegungsverbundene
Sperrelement (34) an dem Riegel (3) federkraftbeaufschlagt anliegt.
7. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Sperrelemente (33, 34) der Riegelantriebssperre (35) an einem
Antriebselement (27) des Riegelantriebes (5) vorgesehen ist.
8. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Sperrelemente (33, 34) der Riegelantriebssperre (35) mittels
einer Feder (36) in Richtung auf die gegenseitige Sperrstellung vorgespannt ist.
9. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (36) zur Vorspannung wenigstens eines der Sperrelemente (33, 34) der Riegelantriebssperre
(35) in Richtung auf die gegenseitige Sperrstellung manuell, insbesondere mittels
eines Schlüssels, vorspannbar ist.