[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem flächenhaften Leuchtfeld
und mit einer dem Leuchtfeld vorgelagerten Optikeinheit, die ein Abbildungselement
zur Abbildung einer vorgegeben Lichtverteilung umfasst.
[0002] Für den Einsatz als Lichtquellen in Scheinwerfern für Fahrzeuge ist es beispielsweise
aus der EP 1 400 747 A2 bekannt, Leuchtelementechips vorzusehen. Diese Leuchtelementechips
können einzeln oder in einer Mehrzahl in Form eines Leuchtelementfeldes (LED-Arrays)
zur Bildung eines flächenhaften Leuchtfeldes ausgebildet sein. Der Aufbau solcher
Leuchtelementechips ist beispielsweise in der DE 297 24 543 U1 näher beschrieben.
[0003] Aus der EP 1 400 747 A2 sowie der DE 201 15 799 U1 ist ein Scheinwerfer für Fahrzeuge
mit einem solchen flächenhaften Leuchtfeld bekannt, wobei dem Leuchtfeld eine Optikeinheit
vorgelagert ist. Die Optikeinheit weist Optikelemente mit einer linsenförmigen Struktur
auf, so dass das von dem flächenhaften Leuchtfeld ausgesandte Licht parallelisiert
bzw. homogenisiert wird.
[0004] Ferner ist es aus der DE 103 15 131 A1 bekannt, einem flächenhaften Leuchtfeld eine
Optikeinheit vorzulagern, die eine Projektionslinse umfasst, die das Leuchtfeld in
einer Lichtverteilung abbildet. Hierzu befindet sich das flächenhafte Leuchtfeld in
einer Brennebene der Projektionslinse. Nachteilig an dem bekannten Scheinwerfer ist,
dass die gewünschte Lichtverteilung maßgeblich durch die Ausbildung des flächenhaften
Leuchtfeldes geprägt wird und damit auch festgelegt ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem
flächenhaften Leuchtfeld derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise eine vorgegebene
Lichtverteilung erzeugt wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Optikeinheit zusätzlich ein Lichtformungselement
umfasst, das das von dem Leuchtfeld ausgesandte Licht derart führt, dass ein Zwischenbild
entsprechend der vorgegebenen Lichtverteilung in einer zwischen dem Leuchtfeld und
dem Abbildungselement angeordneten Zwischenebene erzeugt wird.
[0007] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch ein dem flächenhaften
Leuchtfeld zugeordnetes Lichtformungselement die Lichtverteilung so beeinflusst wird,
dass an einem oberen Rand der auf einem im normierten Abstand angeordneten Messschirm
abgebildeten Lichtverteilung eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze erzeugt wird und dass
an einem unteren Rand bzw. an seitlichen Rändern derselben Lichtverteilung der Beleuchtungsstärkegradient
relativ gering ist, so dass in das Vorfeld bzw. zur Seite ein relativ weich auslaufender
Lichtintensitätsabfall gegeben ist. Auf diese Weise kann eine in der Straßenprojektion
ansonsten im Vorfeld auftretende unerwünschte Hell-Dunkel-Grenze vermieden werden.
Grundgedanke der Erfindung ist es, das von einem flächenhaften Leuchtfeld ausgesandte
Licht mittels des Lichtformungselementes derart umzuformen, dass ein Zwischenbild
erzeugt wird mit einer vorgegebenen Lichtverteilung. Durch Abbildung dieses Zwischenbildes
mittels eines Abbildungselementes kann dann die gewünschte Lichtverteilung "auf die
Straße" gebracht werden.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Lichtformungselement
Rahmenflächen bzw. Rahmenkanten auf, so dass zum einen ein relativ großer Beleuchtungsstärkegradient
zur Erzeugung einer Hell-Dunkel-Grenze und zum anderen ein relativ niedriger Beleuchtungsstärkegradient
zur Erzeugung von homogen auslaufenden Lichtintensitäten der Lichtverteilung gebildet
ist. Hierdurch kann insbesondere ein unterer bzw. seitlicher Bereich der auf einem
Messschirm abgebildeten Lichtverteilung einen relativ "weichen" Helligkeitsverlauf
aufweisen.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Lichtverteilung eines Scheinwerfers nach dem Stand der Technik enthaltend ein
flächenhaftes Leuchtfeld, das in der Brennebene einer vorgelagerten Projektionslinse
angeordnet ist,
- Figur 2
- eine Lichtverteilung entlang der Linie II-II in Figur 1,
- Figur 3a
- eine Vorderansicht eines flächenhaften Leuchtfeldes und eines demselben zugeordneten
Lichtformungselementes nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 3b
- einen Vertikalschnitt durch ein flächenhaftes Leuchtfeld mit einem Lichtformungselement
und einer Projektionslinse entlang der Linie III-III in Figur 3a,
- Figur 4
- eine Lichtverteilung des in Figur 3a bzw. 3b dargestellten erfindungsgemäßen Scheinwerfers
nach der ersten Ausführungsform,
- Figur 5
- eine Lichtverteilung entlang der Linie V-V in Figur 4,
- Figur 6a
- eine Vorderansicht eines flächenhaften Leuchtfeldes und eines Lichtformungselementes
nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung und
- Figur 6b
- einen Vertikalschnitt durch das Lichtformungselement bzw. das Leuchtfeld entlang der
Linie VI-VI in Figur 6a.
[0012] In den Figuren 1 und 2 ist die Lichtverteilung bzw. der Gradientenverlauf eines an
sich aus der DE 103 15 131 A1 bekannten Scheinwerfers dargestellt, der im Wesentlichen
aus einem flächenhaften Leuchtfeld (Leuchtplatte) und einer lediglich aus einem Abbildungselement
bestehenden vorgelagerten Optikeinheit besteht. Das Leuchtfeld kann aus einer Mehrzahl
von Leuchtelementechips gebildet sein, die in Form eines Arrays angeordnet sind. Dieses
Leuchtfeld ist in der Brennebene des Abbildungselementes angeordnet, so dass in Folge
der das Leuchtfeld begrenzenden Kanten nicht nur eine Hell-Dunkel-Grenze HDG im Bereich
eines oberen Randes R
O der Lichtverteilung L
1, sondern auch eine HDG' im Bereich eines unteren Randes R
U der Lichtverteilung L
1 entsteht. In Figur 1 äußert sich dies dadurch, dass die Isoluxlinien I
1 relativ dicht nebeneinander verlaufen. Aus Figur 2 wird deutlich, dass nicht nur
an einem oberen Randbereich R
O sondern auch an einem unteren Randbereich R
U der Lichtverteilung L
1 ein relativ großer Beleuchtungsstärke-Gradient G
1 bzw. G
1' entsteht. Zwischen diesen beiden Beleuchtungsstärke-Gradienten G
1 und G
1' verläuft ein Plateau P
1 von annähernd konstanter Beleuchtungsstärke. Nachteilig hieran ist, dass durch die
Hell-Dunkel-Grenze HDG' ein scharfer Helligkeitsabfall im Vorfeld des auf die Straße
gebrachten Lichtkegels erfolgt, der nicht erwünscht ist.
[0013] Nach der Erfindung ist gemäß einer ersten Ausführungsform, die anhand der Figuren
3a bis 5 beschrieben wird, ein Scheinwerfer 1 mit einem flächenhaften Leuchtfeld 2
und einer Optikeinheit 3 vorgesehen, wobei die Optikeinheit 3 zum einen ein Lichtformungselement
4 und zum anderen ein beabstandet zu dem Leuchtfeld 2 und dem Lichtformungselement
4 angeordnetes Abbildungselement 5 aufweist.
[0014] Das flächenhafte Leuchtfeld 2 kann durch eine Mehrzahl von Leuchtelementechips gebildet
sein. Alternativ kann das Leuchtfeld 2 auch eine Auskoppelfläche eines Lichtleiters
sein. Wesentlich ist, dass das Leuchtfeld 2 flächig ausgebildet ist.
[0015] Das Leuchtfeld 2 ist von dem rahmenförmigen Lichtformungselement 4 umgeben, wobei
eine erste innere Rahmenfläche 6 zur Bildung der Hell-Dunkel-Grenze HDG an einem oberen
Rand R
O einer Lichtverteilung L
2 und eine zweite innere Rahmenfläche 7 zur Bildung zumindest eines unteren Randbereiches
R
U der Lichtverteilung L
2 vorgesehen sind.
[0016] Die innere Rahmenfläche 6 weist einen asymmetrischen Abschnitt a sowie einen horizontalen
Abschnitt b auf, die im Nullpunkt c zusammentreffen. Die erste Rahmenfläche 6 erstreckt
sich im Vertikalschnitt in horizontaler Richtung. Alternativ kann die erste Rahmenfläche
6 auch als Rahmenkante ausgebildet sein.
[0017] Die zweite Rahmenfläche 7 erstreckt sich als Mantelfläche eines Kegelstumpfes (d)
oberhalb der ersten Rahmenfläche 6 um einen überstumpfen Winkel, nämlich 195°. Die
zweite Rahmenfläche 7 ist entgegen einer Lichtaustrittsrichtung 8 des Scheinwerfers
1 verjüngend ausgebildet, dass heißt sie öffnet sich in Lichtaustrittsrichtung unter
einem spitzen Öffnungswinkel.
[0018] Die erste und zweite Rahmenfläche 6, 7 sind derart geformt, dass in einer Zwischenebene
9 ein Zwischenbild erzeugt wird, das mittels des Abbildungselementes 5 entsprechend
der auf einem im normierten Abstand angeordneten Messschirm abgebildeten Lichtverteilung
in Figur 4 abgebildet wird. Die als Schrägfläche ausgebildete zweite innere Rahmenfläche
7, die zu einer optischen Achse 10 des Scheinwerfers 1 einen spitzen Winkel bildet,
ermöglicht an einem unteren Rand R
U der Lichtverteilung L
2 eine relativ geringen Intensitätsabfall (geringer Beleuchtungsstärkegradient G
2') im Gegensatz zu dem relativ großen Beleuchtungsstärkegradienten G
2 im oberen Bereich R
O (a, b, c), wie aus den Figuren 4 und 5 zu ersehen ist. Der Abstand der Isoluxlinien
I
2 ist in dem unteren Bereich R
U bzw. im seitlichen Bereich S wesentlich größer als beim bekannten Scheinwerfer gemäß
den Figuren 1 und 2.
[0019] Die Zwischenebene 9 bildet die Brennebene des als plankonvexförmige Projektionslinse
ausgebildeten Abbildungselementes 5. Die Projektionslinse 5 wird vorzugsweise zur
Abbildung einer Abblendlichtverteilung eingesetzt. Alternativ kann das Abbildungselement
5 auch als Streulinse ausgebildet sein zur Erzeugung insbesondere einer Nebellichtverteilung.
Alternativ kann das Abbildungselement 5 auch als Reflektor ausgebildet sein.
[0020] In der Zwischenebene 9 erstreckt sich zum einen eine Vorderseite 11 des Lichtformungselementes
4 sowie eine durch die erste und zweite Rahmenfläche 6, 7 begrenzte Lichtaustrittsöffnung
des Lichtformungselementes 4.
[0021] Nach der ersten Ausführungsform der Erfindung ist das Lichtformungselement 4 als
Hohlkörper ausgebildet, der um das Leuchtfeld 2 herum und in Lichtaustrittsrichtung
8 vor dem Leuchtfeld 2 angeordnet ist.
[0022] Nach einer zweiten Ausführungsform des Scheinwerfers 1 gemäß den Figuren 6a und 6b
kann ein Lichtformungselement 14 auch als massives Optikelement ausgebildet sein,
das vorzugsweise direkt an ein Leuchtfeld 15 angespritzt ist. Das massive Lichtformungselement
14 ist aus einem transparenten Material hergestellt, wobei eine zweite Rahmenfläche
16 zur Abbildung eines unteren Randes R
U (d) der Lichtverteilung L
2 eine Außenfläche des Lichtführungselementes 14 bildet, an der das von dem Leuchtfeld
15 ausgesandte Licht in Lichtaustrittsrichtung 8 totalreflektiert wird. Der Einfachheit
halber ist in Figur 6b die Projektionslinse 5 nicht dargestellt. Gleiche Bauteile
der Ausführungsbeispiele sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0023] Die Rahmenflächen 6, 7, 16 bilden Reflexionsflächen, die als Freiformflächen ausgebildet
sein können. Alternativ kann die Reflexion an der zweiten Rahmenfläche 16 auch durch
Bildung einer verspiegelten Fläche bewirkt werden.
1. Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einem flächenhaften Leuchtfeld und mit einer dem Leuchtfeld
vorgelagerten Optikeinheit, die ein Abbildungselement zur Abbildung einer vorgegeben
Lichtverteilung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Optikeinheit (3) zusätzlich ein Lichtformungselement (4, 14) umfasst, das das
von dem Leuchtfeld (2, 15) ausgesandte Licht derart führt, dass ein Zwischenbild entsprechend
der vorgegebenen Lichtverteilung (L2) in einer zwischen dem Leuchtfeld (2, 15) und dem Abbildungselement (5) angeordneten
Zwischenebene (9) erzeugt wird.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenebene (9) senkrecht zur optischen Achse (10) des Leuchtfeldes (2, 15)
angeordnet ist und dass sich in der Zwischenebene (9) eine Lichtaustrittsöffnung des
Lichtformungselementes (4, 14) erstreckt.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtformungselement (4) rahmenförmig ausgebildet ist mit einer ersten inneren
Rahmenfläche (6) und/oder ersten Rahmenkante, derart, dass die Lichtverteilung (L2) an einem ersten Rand (Ro) derselben einen relativ großen Beleuchtungsdichte-Gradienten (G2) zur Erzeugung einer Hell-Dunkel-Grenze (HDG) aufweist, und mit einer zweiten inneren
Rahmenfläche (7) und/oder einer Rahmenkante, derart, dass die Lichtverteilung (L2) an einem zweiten Rand (RU) derselben einen relativ kleinen Beleuchtungsdichte-Gradienten (G2') aufweist.
4. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Rahmenfläche (6) und/oder die erste Rahmenkante im Vertikalschnitt im Wesentlichen
parallel zu der optischen Achse (10) verläuft.
5. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Rahmenfläche (7, 16) unter einem spitzen Öffnungswinkel zu der optischen
Achse (10) in Lichtaustrittsrichtung (8) verbreiternd verläuft.
6. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtformungselement (4) als ein Hohlkörper ausgebildet ist, der sich unmittelbar
an das Leuchtfeld (2) anschließt und dessen innere Rahmenflächen (6, 7) verspiegelt
ausgebildet sind.
7. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtformungselement (14) aus einem transparenten Material besteht mit derartig
ausgebildeten Rahmenflächen (16), dass ein Teil des von dem Leuchtfeld (15) ausgesandten
Lichtes durch Totalreflexion in Richtung des Abbildungselementes (5) geführt wird.
8. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenfläche (6, 7, 16) des Lichtformungselementes (4, 14) als eine Freiformfläche
ausgebildet ist.
9. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Rahmenfläche (7, 16) des Lichtformungselementes (4, 14) oberhalb der optischen
Achse (10) verläuft.
10. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Leuchtfeld (2, 15) durch eine Mehrzahl von Leuchtelementechips, insbesondere durch
ein Feld von Leuchtelementechips gebildet ist.