Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenne, insbesondere eine Sendeantenne.
Aufgabe der Erfindung
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Antenne, insbesondere eine Sendeantenne, mit einem
guten Wirkungsgrad bei kleinen geometrischen Abmessungen zu schaffen.
Lösung der Aufgabe
[0003] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Kombination wenigstens eines magnetischen
Strahlers mit wenigstens einem kapazitiven Strahler, der vorwiegend das elektrische
Feld abstrahlt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist einer der kapazitiven Strahler
an der Peripherie eines der magnetischen Strahler angeschlossen ist.
[0004] Ein typischer kapazitiver Strahler (kapazitive Antenne)
1 ist in
Figur 1 dargestellt. Der kapazitive Strahler 1 hat
zwei Strahlungsarme
3a und
3b und zwei zu den Strahlungsarmen
3a und
3b führende Abstandshalter
5a und
5b. Eine Energieeinspeisung erfolgt an den Anschlüssen
6a und
6b an den den Strahlungsarmen
3a und
3b abgewandten Enden der Abstandshalter
5a und
5b. Das elektrische Ersatzschaltbild dieses kapazitiven Strahlers
1 zeigt
Figur 2. Das Ersatzschaltbild beinhaltet eine mit einem Strahlungswiderstand
RE in Reihe geschaltete Kapazität
CE.
[0005] Dipol- oder Monopolantennen, die vorwiegend ein elektrisches Feld abstrahlen, werden
oft in einer verkürzten Form verwendet, indem die Strahlungsarme auf einen Bruchteil
der optimalen Länge verkürzt werden (z.B. auf 1/10 der Wellenlänge). Derart verkürzte
Strahlungsarme ergeben eine hohe, kapazitive Eingangsimpedanz.
[0006] Die Anpassung kapazitiver Strahler an ein übliches 50 Ohm-Koaxialkabel erfordert
ein nicht dargestelltes Anpassnetzwerk, das meist aus Spulen und Kondensatoren besteht.
Da Spulen nicht verlustfrei hergestellt werden können, erniedrigt sich der Wirkungsgrad
durch Wärmeverluste in den Spulen zum Teil erheblich.
[0007] Ein typischer magnetischer Strahler (magnetische Antenne)
7 ist in
Figur 3 dargestellt. Der magnetische Strahler
7 weist eine Spule mit vorzugsweise einer einzigen Windung
9 und einem einstellbaren Kondensator
11 für eine Frequenzabstimmung sowie eine kleine Einkoppelschlaufe
13 für eine Energiezufuhr auf. An die beiden Anschlüsse
14a und
14b der Einkoppelschlaufe
13 wird ein nicht dargestelltes Koaxialkabel oder ein sonstiger Hochfrequenzleiter angeschlossen.
Der magnetische Strahler arbeitet in Resonanz, d.h. die exakte Frequenz muss mittels
des Kondensators
11 eingestellt werden. Ein Frequenzbereich ergibt sich aus der Maximal- und Minimalkapazität
des Kondensators
11.
[0008] In
Figur 4 ist das elektrische Ersatzschaltbild des magnetischen Strahlers
7 dargestellt. Das Ersatzschaltbild zeigt einen Parallelschwingkreis, der aus einer
Induktivität
L, einer Kapazität
C, einem Strahlungswiderstand
RM und einem Verlustwiderstand
RV besteht. In vielen Fällen ist
RV grösser als
RM. Hierdurch reduziert sich der Wirkungsgrad erheblich. Für viele Anwendungen ist zudem
die schmale Arbeitsbandbreite des magnetischen Strahlers
7 nachteilig, d.h. der Kondensator
11 muss auch bereits bei kleinen Frequenzänderungen nachgestellt werden.
[0009] Wie bereits oben ausgeführt ist, wird nun erfindungsgemäss eine Kombination eines
magnetischen Strahlers mit einem kapazitiven Strahler vorgenommen.
[0010] Vorzugsweise wird man den kapazitiven Strahler an der Peripherie des magnetischen
Strahlers anordnen. Ein bevorzugter Ort ergibt sich, bei einem Anschluss des kapazitiven
Strahlers im Bereich des Kondensators des magnetischen Strahlers. Der kapazitive Strahler
wird dann mit der jeweils am Kondensator anliegenden HF-Spannung (Hochfrequenzspannung)
gespeist. Vereinfacht ausgedrückt, macht der magnetische Strahler eine Impedanzanpassung
für die Strahlungsarme des angekoppelten elektrischen Strahlers. Die Impedanzanpassung
ist dann abhängig von der elektrischen Distanz vom Energieeinkopplungsort am magnetischen
Strahler. Selbstverständlich kann ein Anschluss (Ankopplung) des elektrischen Strahlers
auch an anderen Orten der Peripherie, der meistens nur aus einer Windung bestehenden
Drahtschlaufe des magnetischen Strahlers, erfolgen.
[0011] Vorzugsweise wird man den elektrischen Strahler, d.h. seine Strahlungsarme in unmittelbarer
Nähe zum Anschlusspunkt des Kondensators des magnetischen Strahlers anordnen, wobei
der Begriff der unmittelbaren Nähe in der Regel durch konstruktive Zwänge vorgegeben
ist. Man sollte jedoch darauf achten, dass ein Abstand von der wirksamen Kapazität
höchstens λ/16 entfernt ist, wobei λ die Wellenlänge der abzustrahlenden Frequenz
ist. Je näher die elektrischen Strahlungsarme am Kondensator angeordnet werden, desto
besser ist eine Kopplung zum elektrischen Strahler und desto kleiner können geometrische
Abmessungen bei gleicher Frequenz gewählt werden.
[0012] Vorzugsweise wird man die Strahlungsarme des kapazitiven Strahles in zueinander parallelen
Ebenen liegend anordnen. Diese parallelen Ebenen kann man parallel zur Ebene des magnetischen
Strahlers legen. Es können auch alle Strahlungselemente in einer einzigen Ebene angeordnet
werden. Wie unten ausgeführt, kann dann durch eine entsprechende Auswahl der geometrischen
Abmessungen des magnetischen und des kapazitiven Strahlers eine Optimierung eines
Vor-/Rückwärtsverhältnisses erreicht werden, wodurch sich eine Richtantenne ergibt.
[0013] Durch eine kapazitive Belastung der Strahlungsarmenden (Endkapazitäten) kann zudem
eine Verkürzung der Strahlungsarme erreicht werden.
[0014] Weitere Vorteile und Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Antenne ergeben
sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- einen typischen kapazitiven Strahler,
- Fig. 2
- ein elektrisches Ersatzschaltbild des in Figur 1 dargestellten kapazitiven Strahlers,
- Fig: 3
- einen typischen magnetischen Strahler,
- Fig. 4
- ein elektrisches Ersatzschaltbild des in Figur 3 dargestellten magnetischen Strahlers,
- Fig. 5
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Antenne,
- Fig. 6
- ein elektrisches Ersatzschaltbild zu der in Figur 5 gezeigten Antenne,
- Fig. 7
- ein zum Ersatzschaltbild in Figur 6 modifiziertes, elektrisches Ersatzschaltbild,
- Fig. 8
- ein Strahlungsfeld im Fernfeld links und rechts eines kapazitiven Strahlers mit dem
in der Papierebene liegenden Strahlungsarmen 29a und 29b in perspektivischer Darstellung mit den elektrischen Feldvektoren EK (in der Papierebene) und den magnetischen Feldvektoren BK1 und BK2 (senkrecht nach vorne und nach hinten zur Papierebene stehend),
- Fig. 9
- ein Strahlungsfeld im Fernfeld links und rechts eines magnetischen Strahlers, dessen
Windung in der Papierebene liegt, in perspektivischer Darstellung mit den elektrischen
Feldvektoren EM1 und EM2 in der Papierebene sowie den magnetischen Feldvektor BM senkrecht aus der Papierebene nach vorne stehend,
- Fig. 10
- ein Ausführungsbeispiel zu der in Figur 5 erklärten Antenne,
- Fig. 11
- ein Diagramm für ein Leistungsverhältnis PE / PM von abgestrahlter elektrischer PE zu magnetischer Leistung PM in Abhängigkeit von einer auf die Wellenlänge λ normierten wirksamen Länge ℓ der
beiden kapazitiven Strahler bei einer Antennenresonanzfrequenz vom 14 MHz, gemäss
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 12
- ein Diagramm für einen Antennenwirkungsgrad W über einer normierten Strahlerlänge ℓ/λ einer auch dem Diagramm in Figur 11 zugrunde gelegten Antenne,
- Fig. 13
- ein Diagramm für eine Bandbreite B in Kilohertz über einer normierten Strahlerlänge ℓ / λ einer auch dem Diagramm in Figur 11 zugrunde gelegten Antenne,
- Fig. 14
- eine Variante des kapazitiven Strahlers einer in Figur 5 dargestellten Antenne,
- Fig. 15
- eine weitere Variante zu der in Figur 14 dargestellten Antenne,
- Fig. 16
- eine weitere Antennenvariante mit gegenüber Figur 10 anders angeordneten kapazitiven Strahlern,
- Fig. 17
- eine Antennenvariante zu der in Figur 16 gezeigten Antenne mit kapazitiven Strahlern, welche einen Winkel von 90° miteinander
einschliessen,
- Fig. 18
- eine Antennenvariante zu der in Figur 5 dargestellten Antenne, wobei die beiden kapazitiven Strahler weder parallel zueinander
angeordnet sind, noch miteinander fluchten,
- Fig. 19
- eine Antennenvariante zu der in Figur 17 dargestellten Antenne, wobei die beiden kapazitiven Strahler als Seitenverlängerung
einer quadratischen Windung des magnetischen Strahlers ausgebildet sind und miteinander
fluchten,
- Fig. 20
- eine Ausführungsvariante zur Antennendarstellung in Figur 16, wobei die beiden kapazitiven Strahler in einer Ebene senkrecht zur Ebene des magnetischen
Strahlers liegen,
- Fig. 21
- eine Ausführungsvariante zur Antennendarstellung in Figur 16, wobei jeder kapazitive Strahler in einer voneinander distanzierten parallelen Ebene
liegt, zu denen mittig der magnetische Strahler angeordnet ist,
- Fig. 22
- eine Antennenausführungsvariante für eine Antennenanordnung als sogenannte gedruckte
Schaltung,
- Fig. 23
- eine Skizze, in der mögliche Anschlussorte eines kapazitiven Strahlers an einen magnetischen
Strahler aufgezeigt werden,
- Fig. 24
- eine schematische Darstellung einer p-förmig ausgebildeten Antenne und
- Fig. 25
- eine Ansicht in Blickrichtung XXV der in Figur 24 dargestellten Antenne in technischer Ausführung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0016] Die in
Figur 5 in einer Ausführungsform dargestellte, erfindungsgemässe Antenne
15 ist eine Kombination eines magnetischen Strahlers mit einem kapazitiven Strahler.
Die Antenne
15 hat zwei kapazitiv wirkende Strahlungsarme
17a und
17b, zwei Abstandshalter
19a und
19b, einen in seinem Kapazitätswert einstellbaren Kondensator
22, eine einzige kreisförmig gebogene Windung
20 und eine Energieeinkopplung
21. Die Energieeinkopplung
21 weist zwei Anschlüsse
23a und
23b auf. Einer der Anschlüsse
23b ist hier vorzugsweise geerdet. Die Energieeinkopplung
21 ist an einem in der Lage auf der Windung
20 einstellbaren Ort
24 mit dieser elektrisch verbunden. Die beiden Anschlüsse
23a und
23b werden in der Regel an ein Koaxialkabel angeschlossen, durch das die Sendeleistung
zugeführt wird. Betreffend einer optimalen Lage des Einkoppelorts
24 werden unten weitere Angaben gemacht.
[0017] Die Strahlungsarme
17a und
17b sind über einen Abstandshalter
19a und
19b in der Nähe des in der Windung
20 liegenden Kondensators
22 mit je einem dessen Anschlusses elektrisch verbunden, so dass sie mit der dort vorhandenen
HF-Spannung gespeist werden. Ein Ende jedes Abstandshalters
19a bzw.
19b ist elektrisch mit der Drahtschlaufe
20 und das jeweils andere Ende mit einem Ende je eines Strahlungsarms
17a bzw.
17b unter einem Winkel von 90° galvanisch verbunden. Die Strahlungsarme
17a und
17b, die Abstandshalter
19a und
19b und die Drahtschlaufe
20 liegen hier in ein- und derselben Ebene, wobei die beiden Strahlungsarme
17a und
17b miteinander fluchten.
[0018] Figur 6 zeigt ein elektrisches Ersatzschaltbild
25 zu der in
Figur 5 gezeigten Antenne
15. Das Ersatzschaltbild
25 beinhaltet eine Induktivität L mit hier lediglich einer einzigen Windung
20. Ferner weist das Ersatzschaltbild
25 eine Kapazität C des Kondensators
22, eine Kapazität
CE der Strahlungsarme
17a und
17b, einen Strahlungswiderstand
RE des kapazitiven Strahlers, einen Strahlungswiderstand
RM des magnetischen Strahlers und einen Verlustwiderstand
RV der gesamten Antenne
15 auf. Die magnetische Antenne, als ein Teil dieser Kombination (
Figur 5), erfüllt eine Doppelfunktion: Sie strahlt ein magnetisches Feld ab und gleichzeitig
transformiert sie die HF-Spannung für den kapazitiven Strahler, welcher ein elektrisches
Feld abstrahlt.
[0019] Figur 7 zeigt ein für die nachfolgenden Abschätzungen verwendetes, modifiziertes, elektrisches
Ersatzschaltbild
27, welches mit den nachfolgenden Umformungen aus dem in Fi
gur 6 dargestellten Ersatzschaltbild
25 hervorgegangen ist. Die Elemente
CE, C, RM und
RV sind in den beiden Ersatzschaltbildern
25 und
27 gleich geblieben. Der Widerstand
RE' ist der in einen magnetischen Teil der Antenne
15 transformierte Strahlungswiderstand
RE des kapazitiven Strahlers.
[0020] Ein Strom i im magnetischen Kreis der Antenne
15 wird gemäss dem Ersatzschaltbild
25 in
Figur 6 aufgeteilt in die beiden Teilströme
i1 und
i2 
[0021] Ein kapazitive Blindwiderstand
XC des Kondensators
26 mit der Kapazität
C ergibt sich bei einer Resonanzfrequenz f zu

[0022] Ein kapazitiver Blindwiderstand
XCE des kapazitiven Strahlers mit den Strahlungsarmen
17a und
17b mit der Kapazität
CE ergibt sich bei der Resonanzfrequenz f zu

[0023] Für den im Kondensator
26 fliessenden Strom
i1 gilt bei einer über dem Kondensator
26 liegenden Spannung u

[0024] Bei einem kapazitiven Strahler mit in einer Ausführungsvariante kurzen Strahlungsarmen
17a und
17b ist der kapazitive Blindwiderstand
XC viel grösser als der Strahlungswiderstand
RE.
[0025] Für den Strom
i2 im kapazitiven Strahler gilt näherungsweise

[0026] Mit einer Division der obigen Gleichungen für die Ströme
i1 und
i2 lässt sich die Spannung u eliminieren:

[0027] Wird der Strom
i1 unter Verwendung von Gleichung (1) in Gleichung (2) eliminiert, so ergibt sich für
den Strom
i2 
[0028] Daraus ergibt sich eine abgestrahlte elektrische Leistung
PE durch den kapazitiven Strahler zu

oder

[0029] RE' ist in dem in
Figur 7 dargestellten Ersatzschaltbild eingezeichnet. Der Strom i durchfliesst den transformierten
Strahlungswiderstand
RE' und strahlt die gleiche elektrische Leistung ab wie der im Ersatzschaltbild in
Figur 6 eingezeichnete Strahlungswiderstand
RE, durch den der Strom
i2 fliest.
[0030] Eine magnetische Leistungsabstrahlung
PM erfolgt durch den magnetischen Strahler, gebildet aus der Windung
20 und dem Kondensator
22.
[0031] Bezüglich der abgestrahlten elektrischen Leistung
PE im Verhältnis zur abgestrahlten magnetischen Leistung
PM gilt

[0032] Die erfindungsgemässe Antenne, obwohl sie einen magnetischen Strahler enthält, hat
gegenüber einem "reinen" magnetischen Strahler, wie unten ausgeführt wird, einen höheren
Wirkungsgrad
W und eine grössere Bandbreite
B und kann bei geeigneter Wahl der Antennengeometrie zudem einen Richteffekt erzeugen.
Das Verhältnis
PE / PM steigt mit der Länge
L des kapazitiven Strahlers an. Bei einer bestimmten Länge
L des kapazitiven Strahlers wird R
E' = R
M, dann wird P
E/P
M = 1, d.h. die magnetisch abgestrahlte Leistung
PM ist gleich gross wie die elektrisch abgestrahlte Leistung
PE. Die Antenne
15 erzeugt in diesem Fall einen Richteffekt (siehe Ausführungsbeispiel).
[0033] Der Richteffekt der erfindungsgemässen Antenne
15 wird an Hand der Figuren
8 und
9 erläutert. Die
Figur 8 zeigt das elektrische und das magnetische Strahlungsfeld
EK und
BK im Fernfeld eines kapazitiven Strahlers mit den Strahlungsarmen
29a und
29b, welche in der Papierebene liegen. Das elektrische Fernfeld links und rechts der Strahlungsarme
29a und
29b liegt in der hier gezeigten Momentaufnahme in der Papierebene, wobei das elektrische
Feld E
K auf der linken wie auch auf der rechten Seite noch oben zeigt. Die magnetischen Fernfeldvektoren
Bk1 und
BK2, erzeugt durch die beiden Strahlungsarme
29a und
29b des kapazitiven Strahlers stehen auf deren linken Seite senkrecht auf der Papierebene
nach hinten zeigend
(BK1) und auf der rechten Seite senkrecht auf der Papierebene nach vorne zeigend
(BK2).
[0034] Figur 9 zeigt eine zu
Figur 8 analoge Darstellung, jedoch für einen magnetischen Strahler, dessen Windung
31 in der Papierebene liegt. Rechts der Windung
31 zeigt der elektrische Fernfeldvektor
EM2 in der Papierebene liegend nach oben und auf der linken Seite der Windung
31 zeigt der elektrische Fernfeldvektor
EM1 in der Papierebene liegend nach unten.
[0035] Die magnetischen Fernfeldvektoren
BM des magnetischen Strahlers stehen beide auf der Papierebene senkrecht und zeigen
nach vorne.
[0036] Da hier nun ein elektrischer und ein magnetischer Strahler zusammen arbeiten, ist
eine Überlagerung der in den Figuren 8 und 9 gezeigten Fernfeldvektoren vorzunehmen:
Auf der linken Seite des elektrischen und des magnetischen Strahlers gilt nun für
die Fernfeldstärke
EK - EM1 und BK1 - BM
und auf der rechten Seite des elektrischen und des magnetischen Strahlers gilt nun
für die Fernfeldstärke
EK + EM2 und BK2 + BM.
[0037] In einem Spezialfall, bei dem kapazitiver und magnetischer Strahler dieselbe Leistung
abstrahlen, verdoppeln sich die Strahlungsvektoren auf der rechten Seite der Antenne
(y-Richtung in der Papierebene) und auf der linken Seite kompensieren sie sich.
[0038] Die erfindungsgemässe Antenne, welche aus einer Kombination eines magnetischen und
eines kapazitiven Strahlers zusammengesetzt ist, ist eine Richtungsantenne.
Berechnen des Wirkungsgrades
[0039] Der Wirkungsgrad W ergibt sich zu

[0040] Der Wirkungsgrad steigt mit der Länge der kapazitiven Strahler
17a und
17b bzw.
29a und
29b an.
[0041] Die Bandbreite B ergibt sich aus einer Kreisgüte Q gemäss der nachfolgenden Beziehung

[0042] Falls X
CE >> X
C kann die Kreisgüte Q näherungsweise berechnet werden mit

[0043] Damit ergibt die Bandbreite B zu

[0044] Erweitert mit (R
M + R
V) und umgeformt ergibt sich

oder

mit

wobei
B0 die Bandbreite der rein magnetischen Antenne ohne die kapazitiven Strahler ist. Die
Bandbreite
B vergrössert sich mit der Länge der kapazitiven Strahler.
[0045] Anstelle der galvanischen Verbindung, wie oben ausgeführt, der Drahtschlaufe
20 mit den beiden kapazitiv wirkenden Strahlungsarmen
17a und
17b über die Abstandshalter
19a und
19b kann auch eine kapazitive Verbindung z.B. durch eine isolierende Durchführung vorgenommen
werden. Eine derartige Verbindung wird gewählt, wenn diese potentialfrei sein soll.
[0046] Falls die Antenne
15 nur für ein schmales Frequenzband verwendet werden soll, kann beispielsweise der
Drehkondensator
22 weggelassen werden. Die Resonanzfrequenz wird dann massgeblich durch die Kapazität
CE der kapazitiven Strahler
17a und
17b und der durch die Abstandshalter gebildeten Kapazität bestimmt. Eine geringfügige
Frequenzvariation ist möglich, wenn die Kapazität
CE durch eine Änderung der Abmessungen der elektrischen Strahler
17a und
17b oder deren Position verändert wird. In diesem Falle empfiehlt es sich, eine mechanische
Justierung der kapazitiven Strahler vorzusehen.
[0047] Eine Untermauerung obiger Ausführungen wird mit dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel
vorgenommen. Eine Antenne
35 als Ausführungsvariante zur Antenne
15 hat einen quadratischen Rahmen
37 mit einer Seitenlänge von 75 cm; ergibt einen Umfang von 3 m. Jede Rahmenseite
39a bis
39d hat ein L-förmiges Aluminiumprofil, wobei das Aluminium eine Materialdicke von 2
mm und das Profil Flansche mit den Abmessungen von 50 mm bzw. 30 mm hat. Der Rahmen
wirkt als eine einzige Windung der magnetischen Teilantenne. Im Rahmen
37 ist analog zur Kapazität
22 ein Drehkondensator
40 eingesetzt. Der Drehkondensator
40 kann in einem Kapazitätsbereich von 10 pF bis 65 pF eingestellt werden, wodurch die
Antenne
35 einen einstellbaren Frequenzbereich von 14 MHz bis 30 MHz erhält. Für das Berechnungsbeispiel
wird ein Kapazitätswert des Drehkondensators
40 von 65 pF gewählt, wodurch sich eine Resonanzfrequenz
f vom 14 MHz ergibt.
[0048] Die kapazitiven Strahler
41a und
41 b analog zu den kapazitiven Strahlern
17a und
17b sind aus einem Aluminiumprofil mit einer jeweiligen Länge von 1,1 m hergestellt.
Hieraus ergibt sich eine Strahlerlänge von 2,2 m. Die beiden Strahler
41a und
41b wurden neben dem Drehkondensator
40 mittels zweier Abstandshalter
43a und
43b (jeder 15 cm) ebenfalls aus Aluminium angeschlossen. Ein Verlustwiderstand
RV dieser Antenne
35 ist aus der Messung der Bandbreite
B0 der rein magnetischen Antenne (Rahmen
37 mit Drehkondensator
40, ohne die beiden kapazitiven Strahler
41a und
41b) auf R
V = 0,15 Ω bestimmt worden. Für die Darstellung in den Diagrammen wurde die Gesamtlänge
ℓ der kapazitiven Strahler in einem Bereich von 0 bis 4 m variiert.
[0049] Der Strahlungswiderstand
RE des kapazitiven Strahlers, der Strahlungswiderstand
RM des magnetischen Strahlers und der kapazitive Blindwiderstand
XCE des kapazitiven Strahlers lassen sich mittels bekannter Formeln der Antennetechnik
wie folgt berechnen (siehe beispielsweise Rothammel, Antennenbuch, DARC-Verlag, 12.
Auflage, Seiten 73, 333 und 429-431):

[0050] Mittels der Formeln (3), (4), (5) und (6) lassen sich P
E/P
M, W, B in Abhängigkeit von der Länge ℓ der kapazitiven Strahler berechnen.
ℓ/λ |
PE/PM |
W |
B [kHz] |
0 |
0 |
0,34 |
18 |
0,05 |
0,03 |
0,34 |
18 |
0,1 |
0,4 |
0,41 |
21 |
0,15 |
1,94 |
0,6 |
30 |
0,2 |
9,06 |
0,78 |
55 |
[0051] Die Ergebnisse der Berechnungen sind in den Diagrammen der
Figuren 11, 12 und
13 grafisch dargestellt.
[0052] Figur 11 zeigt den Einfluss einer wirksamen Länge ℓ der beiden kapazitiven Strahler
17a und
17b zusammen bezogen auf die Wellenlänge λ einer Resonanzfrequenz vom 14 MHz der Antenne
35. Auf der Ordinate ist das Verhältnis von abgestrahlter elektrischer zu abgestrahlter
magnetischer Leistung
PE / PM aufgetragen. Wie zu erwarten war, steigt der Wert des Leistungsverhältnisses von
PE / PM überproportional mit der Länge ℓ der Strahlerarme.
[0053] Figur 11 kann wie folgt interpretiert werden: Falls die kapazitiven Strahler
17a und
17b die Länge null haben, wird nur magnetische Leistung abgestrahlt (P
E = 0). Je länger die kapazitiven Strahler
17a und
17b im Vergleich zur Wellenlänge
λ ausgelegt werden, desto höher wird der Anteil der elektrisch abgestrahlten Leistung
PE. Ist P
E / P
M =1, so wird gleich viel elektrische wie magnetische Leistung abgestrahlt; das ist
bei einer Länge ℓ/λ = 0,124 (gestrichelte Linie in
Figur 11) der Fall. Bei dieser Strahlerlänge erzeugt die Antenne eine optimale Richtwirkung
(maximale Richtwirkung). Die angefertigte Antenne erfüllte annähernd diese Bedingung.
Messungen ergaben ein Vor-/Rückwärtsverhältnis von ca. 12 db.
[0054] Der Wirkungsgrad
W und die Bandbreite
B in Kilohertz einer oben beschriebenen Antenne
35 in Abhängigkeit von einer auch hier auf die Wellenlänge λ genormte Strahlerlänge
ℓ/λ ist in
Figur 12 bzw.
13 dargestellt. Beide Kurven steigen über der Länge ℓ überproportional.
[0055] In den
Figuren 14 und
15 sind Antennenvarianten
44 und
46 zu der in
Figur 5 dargestellten Antenne
15 gezeigt. Die kapazitiven Strahler, hier mit
45a und
45b bzw.
47a und
47b bezeichnet, können verkürzt werden, in dem wie in
Figur 14 angedeutet, am jeweiligen Ende des Strahlers
45a bzw.
45b eine Endplatte
49a bzw.
49b angeordnet ist. Vorzugsweise wird man diese Platte
49a bzw.
49b kreisförmig ausbilden; es kann aber auch eine andere Kontur verwendet werden. In
Figur 14 sind beide Platten
49a und
49b identisch ausgebildet. Es können jedoch auch unterschiedlich ausgebildete Platten
verwendet werden und somit die Längen der beiden kapazitiven Strahler unterschiedlich
lang ausgebildet sein.
[0056] Anstelle der Endplatten
49a und
49b können die kapazitiven Strahler
47a und
47b, wie in
Figur 15 angedeutet ist, auch in ihrem Umfang verändert, hier verdickt, werden. Vorzugsweise
wird man die Verdickungen kreiszylindrisch ausbilden. Es können jedoch auch andere
Formen, wie beispielsweise in Stablängsrichtung angeordnete Platten, verwendet werden.
[0057] Die kapazitiven Strahler
17a/b, 41a/b, 45a/b und
47a/b in den
Figuren 5, 10, 14 und
15 befinden sich immer aussen an der Windung
20, 37, 50 und
51 des magnetischen Strahlers. Das muss aber nicht so sein. Ein Strahlungsarm
53a kann auch, wie bei einer in
Figur 16 dargestellten Antenne
52, innerhalb einer Windung
54 des magnetischen Strahlers angeordnet sein. Ein zweiter kapazitiver Strahler
53b verläuft parallel zum Strahler
53a. Die Fusspunkte beider Strahler
53a und
53b liegen beidseits der Anschlussorte eines Kondensators
55.
[0058] Der in
Figur 16 annähernd als quadratischer Rahmen dargestellte magnetische Strahler
54 kann auch kreisförmig ausgebildet sein. Auch können an den freien Enden der dortigen
kapazitiven Strahler
53a und
53b zur Ebene des Kreises des magnetischen Strahlers
54 und den Antennenteilen
53a und
53b senkrecht verlaufende Antennenteile angeordnet werden.
[0059] Aus Platzgründen kann auch der in
Figur 16 nach unten gerichtete Antennenteil
53a in zwei oder mehrere Antennenteile aufgeteilt werden, welche dann am selben Ort des
kapazitiven Teilstrahlers
53a angeschlossen werden und senkrecht zum Antennenteil
53b und senkrecht zur Ebene verlaufen, in der der magnetische Strahler
54 liegt.
[0060] In den
Figuren 5, 10, und
14 bis
16 skizzierten Antennen sind jeweils zwei fluchtende oder parallel zueinander liegende
kapazitive Strahler
17a/b, 41a/b, 45a/b, 47a/b und
53a/b vorhanden. Auch das muss nicht sein. Es kann auch mit nicht parallelen kapazitiven
Strahlern
57a und
57b, wie in einer Antennenvariante
58 in
Figur 17 dargestellt ist, gearbeitet werden. Dieser kapazitive Strahler
57 ist hier zudem nicht in unmittelbarer Nähe eines Drehkondensators
59 angeordnet. In
Figur 17 hat der magnetische Strahler eine quadratische Windung
60. Diese Windung kann jedoch auch, wie in den
Figuren 5, 14 und
15 angedeutet, kreisförmig sein. In
Figur 17 stehen die beiden kapazitiven Strahler
57a und
57b unter einem Winkel von 90° zueinander. Auch dies muss nicht sein, wie eine weitere
Antennenvariante
62 in
Figur 18 zeigt, in der zwei kapazitive Strahler
61a und
61b einen von 90° und von einer parallelen bzw. fluchtenden Anordnung abweichenden Winkel
miteinander haben.
[0061] In
Figur 17 sind die beiden kapazitiven Strahler
57a und
57b als Seitenverlängerungen der quadratischen Windung
60 des magnetischen Strahlers ausgebildet. Diese Seitenverlängerungen können nun, wie
anhand einer weiteren Antennenvariante
64 in
Figur 19 dargestellt ist, auch derart ausgebildet sein, dass die kapazitiven Strahler
63a und
63b miteinander fluchten.
[0062] In den bisher dargestellten Ausführungsbeispielen liegen der magnetische und der
kapazitive Strahler in einer Ebene. Auch das muss nicht sein. In
Figur 20 ist mit Blickrichtung von oben, also in der Zeichnungsebene der vorgängigen Beispiele
von der oberen Blattseite nach unten, eine weitere Antennenvariante
68 dargestellt. Eine Windung des magnetischen Strahlers erscheint nun lediglich als
Strich
65, wobei die durch die Zeichnungsebene nach hinten verlaufenden Windungsteile zur dreidimensionalen
Verdeutlichung als Pfeilende
66a und
66b gekennzeichnet sind. Neben einem Drehkondensator
67 verlaufen hier zwei kapazitive Strahler
69a und
69b in einer Ebene senkrecht zu einer Ebene in der die Windung
65 des magnetischen Strahlers liegt.
[0063] In
Figur 21 ist eine weitere Antennenausführungsvariante
70 gezeigt, bei der die beiden kapazitiven Strahler
71a und
71b in parallelen Ebenen zur Ebene des magnetischen Strahlers derart angeordnet sind,
dass die Ebene des magnetischen Strahlers
72 zwischen den beiden Ebenen der kapazitiven Strahler liegt.
[0064] In
Figur 22 ist eine Antennenanordnung
75 für beispielsweise Resonanzfrequenzen oberhalb 300 MHz dargestellt. Eine quadratische
Windung
73 und zwei kapazitive Strahler
74a und
74b sind hier als Leiterbahnen einer gedruckten Schaltung
85 ausgeführt. Als Kapazität
76 wirken hier die beiden benachbarten Zuleitungen
83a und
83b zu den zwei kapazitiven Strahlern
74a und
74b. Bei jedem Übergang einer Zuleitung
83a bzw.
83b in die quadratische Windung
73 des magnetischen Strahles ist ein Durchbruch
84a bzw.
84b in der gedruckten Schaltung ausgebildet. Die beiden Durchbrüche
84a und
84b sind Steckanschlüsse für einen kapazitiven Trimmer zur Feinabgleichung der Resonanzfrequenz
f. Eine Energieeinspeisung in die Antenne
75 erfolgt am Anschluss
81a und eine Erdung am Anschluss
81b.
[0065] Anwendungsgebiete einer analog zur in
Figur 22 ausgebildeten Antenne
75, sofern diese Antenne auf eine Folie gedruckt wird, sind beispielsweise ein Diebstahlschutz
von Verkaufsgegenständen, welche diese preisgünstig herzustellende Antenne tragen.
Die gedruckte Antenne kann zudem mit einer einfachen Elektronik gekoppelt werden.
Über die aufgedruckte Antenne würde dann von einem Sender, welcher beispielsweise
in der Nähe einer Registrierkasse oder eines Ausgangs eines Warenhauses angeordnet
ist, Versorgungsenergie für die angekoppelte Elektronik (Chip) empfangen. Der Chip
könnte dann ein Warenidentifizierungssignal kreieren, welches vom Sender empfangen
und verarbeitet wird. Ein Abscannen eingekaufter Waren an der Kasse würde somit entfallen;
sämtliche Waren in einem Warenkorb würden ohne ein Herausnehmen funktechnisch erkannt
und verrechnet werden.
[0066] Die Anschlüsse für den kapazitiven Trimmer müssen nicht als Durchbrüche ausgebildet
sein; es können lediglich Lötpunkte vorhanden sein.
[0067] Die die Resonanzfrequenz
f bestimmende Kapazität kann durch eine entsprechende Anordnung der Zuleitungen zu
den Strahlungsarmen erzeugt werden. Oftmals ist jedoch ein Feinabgleich dieser Resonanzfrequenz
f gewünscht. Eine Feinabgleich kann nun, wie oben bei der Antenne
75 beschrieben, mit dem eingelöteten kapazitiven Trimmer vorgenommen werden. Weitere
kapazitive Trimmer sind in den
Figuren 5, 10, 14, 15, 17 bis
21 und
23 angedeutet.
[0068] Die in
Figur 5 dargestellte Antenne
15 kann jedoch derart abgeändert werden, dass der Drehkondensator
22 (kapazitiver Trimmer) entfernt wird und die beiden nun entstehenden freien Enden
87a und
87b der Windung
20 zur mechanischen Stabilität mit einer isolierenden (nicht dargestellten) Lasche verbunden
werden. Auf dem Abstandshalter
19b etwa in dessen unterem Drittel wird senkrecht zur Ausdehnung des Abstandshalters
19b eine (nicht dargestellte) Platte angeordnet. Auf dem Abstandshalter
19a wird eine weitere (ebenfalls nicht dargestellte), entlang des Abstandshalters verstellbare
Platte angeordnet, wobei diese Platte über die Platte auf den Abstandshalter
19b greift. Zur Feinabstimmung der Resonanzfrequenz f wird nun der Abstand der beiden
Platten gegeneinander verändert, wobei der Kapazitätswert um so grösser ist, je grösser
die Plattenausdehnung ausgebildet sind und je kleiner deren gegenseitiger Abstand
ist. Es kann nun eine der Platten auf dem betreffenden Abstandshalter fixiert sein,
während die andere auf ihrem Abstandshalter verschiebbar, über eine Klemmhalterung
fixierbar ausgebildet ist. Sofern die Resonanzfrequenz
f nicht allzu hoch gewählt ist, können die Abstandshalter
19a und
19b als Gewindestangen ausgebildet sein, auf denen dann beide oder nur einer der Platten
durch Verdrehen in der Lage veränderbar ist bzw. sind.
[0069] Bildet man die Platten als Laschen aus, so kann der Kapazitätswert auch durch ein
gegeneinander Verschwenken der Laschen verändert werden.
[0070] Die kapazitiven Strahler sollten in der Nähe der Anschlussorte des Drehkondensators
angeordnet sein; d.h. die elektrischen Anschlussorte (z.B. Abstandshalter)
78a und
78b des kapazitiven Strahlers
79 sollten in der Nähe der Fusspunkte
77a und
77b des Drehkondensators
79 liegen
(Figur 23). Sie können jedoch auch in einem Abstand von den Fusspunkten
77a und
77b entfernt, also im Bereich
A1 und
A2 angeordnet werden. Vorzugsweise wird man einen symmetrischen Abstand wählen Es ist
nicht sinnvoll die Anschlussorte zwischen den Energieeinspeisungspunkten
80a und
80b anzuordnen; also nicht zwischen den Punkten
24 bzw.
80a und dem Erdungspunkt
23b bzw
80b. Eine Verschiebung der Anschlussorte verändert die an den kapazitiven Strahlern liegende
HF-Spannung. Je grösser ein Abstand von den Punkten
24 bzw.
80a und
23a bzw.
80b gewählt ist, desto grösser ist der lmpedanzwert.
[0071] Die konstruktiven Aufbauten der oben dargestellten Antennen
5, 10, 14 bis
22 haben jeweils eine Symmetrieebene betreffend den wenigstens einen kapazitiven Strahler
und den wenigstens einen magnetischen Strahler. Wird eine derartige symmetrische Anordnung
gewählt, so ist der Einspeisungsort für die Sendeleistung spannungsneutral. Eine Spannungsneutralität
am Einspeisungsort sollte gegeben sein, damit auf einer Energiezuleitung keine sogenannten
Mantelwellen entstehen können. Derartige Mantelwellen würden nämlich die Strahlungscharakteristik,
den Gewinn und die Qualität der Antenne verändern. Zudem würde sich diese Charakteristik
auch noch ändern, sofern Lageänderungen der Energiezuleitung vorgenommen werden.
[0072] Es kann sich nun beispielsweise ergeben, dass die Antenne aufgrund der Umgebung nicht
mehr symmetrisch aufgebaut werden kann, weil beispielsweise ein nach unten gerichteter
Antennenteil eines kapazitiven Strahlers in einer Ausgestaltungsvariante analog der
Figuren 16 oder
20 den Erdboden berühren würde. In einem derartigen Fall würde man den betreffenden
Antennenteil entsprechend kleiner ausbilden und mit einer Endkapazität (wie beispielsweise
47a oder
47b der
Figur 15) oder mit mehreren Teilstrahlern versehen. In diesem Fall würde man auch den Einspeisungsort
verschieben bis er spannungsneutral ist.
[0073] Es kann somit die in
Figur 5 dargestellte Antenne
15 unter einer Aufgabe ihrer Symmetrie, wie in den
Figuren 24 und
25 dargestellt, als p-förmige Antenne
90 ausgebildet sein., wobei kein elektrisch leitender Übergang zwischen dem linearen
Teil
91 und den an ihn anstossenden kreisförmigen Teilstück
92 mehr besteht; es ist hier eine Lücke
93 vorhanden. Unter "ρ-förmig" wird eine Form entsprechend dem griechischen Buchstaben
rho verstanden. An dem freien Ende des kreisförmigen Teils ist ein gerades Antennenteilstück
94, senkrecht zum linearen Teil des "ρ"'s angeordnet. Das gerade Teilstück
94 bildet zusammen mit dem linearen Teil
91 eine Kapazität, welche durch eine Veränderung der Lückenbreite
d einstellbar ist. Das kreisförmige Teilstück
92 ist der magnetische Strahler und der lineare und der gerade Teil
91 und
94 bilden den kapazitiven Strahler. Die Energieeinspeisung
95 erfolgt am Scheitel des kreisförmigen Teils
92. Eine derartige Antenne hat eine gute Richtwirkung. Sie ist preisgünstig in der Herstellung
und könnte somit vorzugsweise bei der Übermittlung von Informationsdatensätzen in
Ad-hoc-Netzen eingesetzt werden, wie sie beispielsweise zwischen Fahrzeugen untereinander
(car-to-car) zur Anwendung kommen oder bei irgendwelchen mobilen oder portablen Einsätzen
verwendet werden.
[0074] Anstelle einer p-förmigen Ausbildung, welche für hohe Frequenzen (etwa ab 100 MHz)
besonders geeignet ist, kann auch eine b-förmige Ausbildung vorgenommen werden, welche
für tiefe Frequenzen (unter 10 MHz) besonders geeignet ist. Bei der b-förmigen Ausbildung
kann nämlich zur Erhöhung der mechanischen Stabilität an einen geraden Stab bzw. an
ein Flachelement ein halbkreisförmiges Teil angeschweisst bzw. angelötet werden.
[0075] Der magnetische Strahler weist, wie in
Figur 3 gezeigt, eine Kapazität auf. Der elektrische Strahler, wie schematisch in
Figur 1 dargestellt, bildet mit seinen Strahlungsarmen nun ebenfalls eine Kapazität. Eine
durch die mechanische Konstruktion sich ergebende Kapazität, gebildet durch die Strahlungsarme
des elektrischen Strahlers, kann nun unter einer Verwendung mehrerer Strahlungsarme
mit und ohne Veränderungen an den Armenden (siehe z. B. die Endplatten
49a und
49b in
Figur 14) derart ausgebildet sein, dass sie gerade der vorgegebenen Kapazität des magnetischen
Strahlers entspricht. Zu Abstimmungszwecken kann dann noch eine Teilkapazität vorgesehen
werden. Eine Wirkung einer Abstimmung kann jedoch auch dadurch erreicht werden, dass
geometrische Abstände zwischen den den elektrischen Strahler bildenden Einheiten vorgenommen
werden. Eine derart ausgebildete Antenne bestehend aus einer Kombination wenigstens
eines magnetischen Strahlers mit wenigstens einem kapazitiven Strahler zeichnet sich
durch einen kompakten, raummässig reduzierten Aufbau aus, der sich in der Regel zudem
auch noch preisgünstig herstellen lässt.
1. Antenne, insbesondere Sendeantenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 68, 70, 75), gekennzeichnet durch eine Kombination wenigstens eines magnetischen Strahles (7, 11; 20, 22; 39a-39d, 40; 50, 51, 73) mit wenigstens einem kapazitiven Strahler (1; 3a, 3b; 17a, 17b; 41a, 41b; 45a, 45b; 47a, 47b; 61a, 61b; 74a, 74b).
2. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 68, 70, 75) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer der kapazitiven Strahler (1; 3a, 3b; 17a, 17b; 41a, 41b; 45a, 45b; 47a, 47b; 61a, 61b; 74a, 74b) an der Peripherie wenigstens eines der magnetischen Strahler (7, 11; 20, 22; 39a-39d, 40; 50, 51, 73) angeschlossen ist.
3. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 68, 70, 75) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch, einen konstruktiven Aufbau mit einer Symmetrieebene betreffend den wenigstens einen
kapazitiven Strahler (1; 3a, 3b; 17a, 17b; 41a, 41 b; 45a, 45b; 47a, 47b; 61a, 61b; 74a, 74b) und den wenigstens einen magnetischen Strahler (7, 11; 20, 22; 39a-39d, 40; 50, 51, 73) und eine Energieeinspeisung (13, 14a, 14b; 21, 23a, 23b, 24; 81a, 81b) sowie vorzugsweise eine abstimmbare Zusatzkapazität, wobei die Energieeinspeisung
(13, 14a, 14b; 21, 23a, 23b, 24; 81a, 81b), und insbesondere die Zusatzkapazität und ein Abstimmmittel zur Zusatzkapazität
nicht die Symmetrieebene haben.
4. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 68, 70, 75) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Kapazität des wenigstens einen magnetischen Strahlers, welche lediglich durch eine konstruktive Ausbildung des wenigstens einen kapazitiven Strahlers gebildet
ist und somit die Kapazität als eigenständiges Bauteil entfällt.
5. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 75) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein magnetischer und wenigstens ein kapazitiver Strahler in zueinander
parallelen Ebenen, vorzugsweise in derselben Ebene, angeordnet sind, wobei vorzugsweise
geometrische Abmessungen eines der kapazitiven und eines der magnetischen Strahler
derart gewählt sind, dass ein vorgebbares, insbesondere maximales Vor-/Rückwärtsstrahlungsverhältnis
erreichbar ist.
6. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 62, 64, 68, 70, 75) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine in dem wenigstens einen magnetischen Strahler angekoppelte Energieeinspeisung
(21).
7. Antenne (15, 35, 44, 46, 52, 58, 64, 68, 70, 75) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein kapazitiver Strahler mit wenigstens zwei Strahlungsarmen (17a, 17b; 41a, 41b; 45a, 45b; 47a, 47b; 53a, 53b; 57a, 57b; 63a, 63b; 69a, 69b; 71a,
71b; 74a, 74b) ausgebildet ist, wobei die Strahlungsarme vorzugsweise parallel zueinander liegend
ausgebildet sind.
8. Antenne (44, 46) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Strahlungsarme (45a, 45b; 47a, 47b) des wenigstens einen kapazitiven Strahlers einen mit wenigstens einem magnetischen
Strahler elektrisch verbundenen, stabförmigen Anfangsteil und einen Endteil hat, wobei
die Aussenkontur (49a, 49b; 47a, 47b) des Endteils gegenüber der Aussenkontur des Anfangsteils vergrössert ist, um eine
Längsausdehnung (ℓa, ℓb) des kapazitiven Strahlungsarms zu reduzieren.