[0001] Die Erfindung betrifft einen statischen Mikrovermischer mit einer Mischkammer, Zuführungen
für mindestens zwei zu mischende oder zu dispergierende Fluidfraktionen mit je mindestens
einer Einmündung in die Mischkammer sowie mindestens eine Ausmündung aus der Mischkammer
gemäß Anspruch 1.
[0002] Im einem Mikrovermischer werden die zu mischenden Fluide-jedes getrennt für sich
- in eine große Anzahl (oftmals mehrere Tausend) von Fluidstromfäden aufgeteilt, die
alle gemeinsam über die Zuführungen geführt über die Einmündungen in eine Mischkammer
münden. Durch die so erreichte, eng benachbarte Anordnung der einzelnen Mikrostromfäden
der beiden oder mehreren Fluidfraktionen wird auf kurzem Weg und in sehr kurze Zeit
eine effektive Vermischung erzielt. Ein statischer Mikrovermischer kennzeichnet sich
dadurch, dass in diesem außer den zu vermischenden Fluidfraktionen keine bewegten
Teile vorgesehen sind.
[0003] Aus der
DE 44 16 343 C2 ist ein derartiger Mikrovermischer mit wenigstens einer Mischkammer und einem vorgeschalteten
Führungsbauteil für die getrennte Zufuhr von zu mischenden Fluiden zu einer Mischkammer
bekannt, wobei das Führungsbauteil mit Ausdehnungen im Millimeterbereich aus mehreren,
übereinander geschichteten Folien mit einer jeweiligen Dicke von ca. 100 µm Dicke
zusammengesetzt ist, in die die Kanäle als Mikrostrukturen eingearbeitet sind. Die
Kanäle einer Folie umfassen Zuführungen für nur eine der beiden Fluidfraktionen.
[0004] Ein ähnlicher Mikrovermischer, bei dem bei sonst gleichem Aufbau und Funktionsprinzip
die Zuführungskanäle von für zwei zu mischenden oder zu dispergierenden Fluiden bogenförmig
verlaufend parallel zueinander in die Mischkammer ausmünden, wird in DE 195 40 292
C1 beschrieben. Durch diese Anordnung verspricht man sich eine über den gesamten Ausströmquerschnitt
gleichmäßig hohe und schnelle Vermischung in der Mischkammer. Die Führungskanäle haben
einen gleich bleibenden Querschnitt mit Breiten kleiner 250 µm, die Folien, in denen
die Kanalstrukturen eingearbeitet werden, eine Dicke von ca. 100 µm.
[0005] Auch in der
DE 101 23 093 A1 wird ein statischer Mikrovermischer zum Mischen mindestens zweier Fluide offenbart,
umfassend mehrere übereinander geschichteter strukturierter Folien. Die Mischkammer
wird jedoch durch einen kreisförmigen Durchbruch in einer Folie gebildet, wobei die
Einmündungen der beiden Fluide auf derselben Folie eingearbeitet in abwechselnder
Reihenfolge in einer Ebene über die gesamte Mischkammerhöhe über die zylinderförmige
Wandung der Mischkammer angeordnet sind. In der Mischkammer entsteht während der Vermischung
eine zweidimensionale spiralförmige Strömung, die in eine mittig um die Symmetrieachse
der Mischkammer angeordneten Bohrung auf einer Stirnfläche der Mischkammer (gebildet
eine die Mischkammer begrenzenden Folienfläche) ausmündet.
[0006] Eine ähnliche Mischapparatur zur Vermischung von mindestens zwei Fluiden mit spiralförmiger
Strömungsführung wird auch in der
WO 02/089966 A2 beschrieben. Hier werden die Fluide jedoch in separaten Mischern in den Zuleitungen
vor Eintritt in die Mischkammer zusätzlich gemischt.
[0007] Eine spiralförmige Strömungsführung der vorgenannten Art ist jedoch naturgemäß mit
einer Strömungsverengung verbunden, die den möglichen Durchsatz signifikant begrenzt
oder eine zunehmende Strömungsgeschwindigkeit bewirkt. Zudem wirken in der Strömungsspirale
auf das Fluid Zentrifugalkräfte der grundlegenden Strömungsrichtung zur Mitte der
Mischkammer hin entgegen. Beide Einflüsse erhöhen einen gewisser Staudruck in der
Mischkammer und damit auch die Wahrscheinlichkeit von turbulenten Strömungsanteilen.
[0008] Auch die
US 5.573.334 offenbart einen statischen Mischer für zwei Fluidfraktionen, umfassend eine zylinderförmige
Mischkammer mit zwei Endbereichen, wobei je eine Einmündung pro Fluidfraktion sowie
eine gemeinsame Ausmündung in je einem der Endbereiche positioniert sind. Auch hier
in die Ausmündung durch eine konzentrische Bohrung im Boden der zylinderförmigen Mischkammer
realisiert - grundsätzlich verbunden mit den vorgenannten Auswirkungen.
[0009] Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen statischen Mikrovermischer
der gattungsgemäßen Bauart mit einer verbesserten Vermischungseffizienz bereits in
der laminaren Fluidströmung vorzuschlagen, wobei die genannten den Durchfluss behindernden
und -begrenzenden Nachteile reduziert werden sollen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale in Anspruch 1 gelöst; die hierauf
bezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausführungsformen dieser Lösung.
[0011] Die Erfindung umfasst eine rotationssymmetrische Mischkammer mit einer Symmetrieachse
und zwei Endbereichen, eine Anzahl von Zuführungen für mindestens zwei zu mischende
oder zu dispergierende Fluidfraktionen mit je mindestens einer Einmündung in die Mischkammer
sowie mindestens eine Ausmündung aus der Mischkammer. Alle Einmündungen befinden sich
ausschließlich in einem der beiden Endbereiche, während die Ausmündungen im anderen
Endbereich positioniert sind. Vorzugsweise sind die Einmündungen der Fluidfraktionen
über dem Umfang der Mantelfläche der Mischkammer, d.h. nicht auf der Stirnfläche in
abwechselnder Reihenfolge in einer oder mehreren Ebene angeordnet.
[0012] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung betrifft die Anordnung der Einmündungen der
Fluidfraktionen in die Mischkammer, und zwar in abwechselnder Reihenfolge. Die abwechselnde
Reihenfolge der Einmündungen und damit der in die Mischkammer einströmenden Fluidstromfäden
stellt damit eine hohe spezifische Vermischungsfläche zwischen den zu mischenden oder
dispergierenden Fluidfraktionen in der Mischkammer sicher. Bei Anordnung der Einmündungen
in mehreren Ebenen und bei einem zusätzlichen Versatz der Einmündungen in einer Ebene
zu denen in der jeweils benachbarten Ebene, erhält man eine weitgehende, möglichst
vollständige Ummantelung der Fluidstromfäden einer Fluidfraktion durch Fluidstromfäden
der jeweils anderen Fraktion.
[0013] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung umfasst eine nicht konzentrische Anordnung
der Ausmündung in der Mischkammer. Vorzugsweise sind die Ausmündungen im außen liegenden
Bereich der Mischkammer, vorzugsweise der Mantelfläche angeordnet. Somit sind von
der Fluidmischung die vorgenannten möglichen Zentrifugalkräfte, die der Strömung entgegenwirken
nicht in der Höhe, wie im Stand der Technik zu erwarten, zu überwinden. Ein sich bei
rotationssymmetrischen Mischkammern gemäß des Stands der Technik einstellende und
eine turbulente Vermischung fördernde Staudruck wird hier ebenfalls gezielt reduziert.
Grundsätzlich ist der Staudruck bei der Erfindung auch nicht erforderlich, da die
Vermischung in vorgenannter Weise im Bereich der laminaren Fluidstromfäden in ausreichender
Weise erfolgt.
[0014] Turbulente Strömungsanteile verbessern zwar grundsätzlich die Effizienz einer Durchmischung
oder Dispergierung der Fluidstromfäden in der Mischkammer, verursachen allerdings
auch größere, bei bestimmten, insbesondere reaktiven Vermischungsvorgängen unbedingt
zu vermeidenden Verweilzeitunterschiede der Fluidmischungen in der Mischkammer. Durch
eine Vermeidung oder Reduzierung von turbulenter Strömung sinken in vorteilhafter
Weise auch die vorgenannten Verweilzeitunterschiede, insbesondere im Vergleich zu
den Vorrichtungen gemäß des Stands der Technik.
[0015] Sind die Einmündungen einer Ebene zu denen in der jeweils benachbarten Ebene um jeweils
eine Einmündung versetzt angeordnet, erhält man eine Einbettung der in die Mischkammer
einströmenden Fluidstromfäden in jeweils eine oder mehrere andere Fluidfraktionen.
Idealerweise grenzt jeder der Fluidstromfäden vollständig, d.h. an allen Seiten an
Fluidstromfäden einer anderen Fluidfraktion, womit eine größtmögliche spezifische
Vermischungsfläche zwischen den Fluidfraktionen und in Folge dessen eine weitere Verbesserung
der Vermischungseffizienz erzielbar ist. Bei der Vermischung oder Dispergierung von
zwei Fluidfraktionen entsteht idealer weise eine Anordnung der einzelnen Einmündungsquerschnitte
ähnlich einer Schachbrettanordnung.
[0016] Die Ausrichtung der Einmündungen zur Mischkammerwandung, d.h. der Einstrählungwinkel
der Fluidstromfäden erfolgt zwischen 0° (parallel zur Mischkammerwandung) und 90°
(orthogonal zu der Mischkammerwandung) vorzugsweise zugunsten einer laminaren Strömung
parallel zueinander in Richtung des oder der Auslässe. Vorzugsweise sind die Einmündungen
zur Erzeugung einer bevorzugten wendelförmigen Fluidführung in der Mischkammer tangential
vorzugsweise mit einem geringen Steigungswinkel zu der als Wandung dienenden Mantelfläche
der Mischkammer angeordnet.
[0017] Konstruktiv wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Ebenen durch gestapelte Folien
mit Rillen als Fluidführungen gebildet sind, wobei die Zuführungen pro Fluidfraktion
über Fluidkanäle, umfassend übereinander liegende Durchbrüche in den Folien, fluidisch
miteinander verbunden sind. Die übereinander liegenden Durchbrüche bilden im Folienstapel
die Fluidkanäle, von denen sich die Fluidführungen zur Mischkammer abzweigen. Die
Fluidanschlüsse an die Fluidkanäle sind vorzugsweise auf der jeweils begrenzenden
äußeren Deckfolie aufgesetzt. Alternativ ist eine Zuführung auch über Kanäle auf einer
oder mehreren Folien realisierbar, wobei vorzugsweise die jeweils begrenzenden äußeren
Deckfolien dichtend die Fluidkanäle abdecken.
[0018] Der vorgenannte geringe Steigungswinkel der Einmündungen erzielt man beispielsweise
durch eine Gestaltung der Folien ganz oder nur im Bereich der Einmündungen, d.h. unmittelbar
in an der Wandung der Mischkammer als Kegelstumpfmantelflächen. Dies ist beispielsweise
über eine Kaltumformung der Einzelfolien oder des Folienstapels vor der Verbindung
der Folien untereinander zum Führungsbauteil z.B. über ein Diffusionsschweißen realisierbar.
[0019] Es bietet sich ferner an, die Fluidkanäle mit entsprechenden Mitteln für Messungen
wie z.B. einem Thermoelement oder für eine Temperierung oder eine Druckmessung wie
z.B. mit einem Heizelement oder einem fluidischen Wärmtauscher auszustatten und entsprechend
zu dimensionieren, wodurch sich die die Fluidfraktionen in vorteilhafter Weise unmittelbar
vor Eintritt in die Fluidführungen individuell konfektionieren lassen.
[0020] Die Erfindung sowie Details dieser werden beispielhaft anhand von Ausführungsformen
und folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen
Fig.1a und b die prinzipielle Seiten- und Draufsicht einer ersten Ausführungsform,
Fig.2 die perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Mikrovermischers,
Fig.3 eine perspektivische Detailansicht der Einmündungen in die Mischkammer mit zylindrischer
Wandung der zweiten Ausführungsform,
Fig.4 die Aufsichten mehrerer Folien der zweiten Ausführungsform,
Fig.5 eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform mit einem Ringspaltvolumen
als Mischkammer,
Fig.6 eine perspektivische Detailschnittansicht eines Mischkammerabschnitts mit einer fluidischen
Temperierungsvorrichtung sowie
Fig.7 eine perspektivische Schnittdarstellung einer Temperierungsvorrichtung für ein Ringspaltvolumen
gemäß der dritten Ausführungsform.
[0021] Die erste Ausführungsform gem.
Fig.1 zeigt schematisch einen Mikrovermischer der ersten Ausführungsform für die Vermischung
von zwei Fluidfraktionen A und B mit einer zylinderförmigen Mischkammer 12 im Mischkammergehäuse
14. Dargestellt ist ferner die prinzipielle Anordnung des Führungsbauteils 1 mit den
Zuführungen 5 und Einmündungen 6 am oberen Ende sowie einer Ausmündung 11 am unteren
Ende des Mischkammergehäuses 14. Zuführungen und Einmündungen sind über den Mantelflächenumfang
des einen Mischkammerendes in einer Ebene angeordnet, und zwar in Bezug auf die Fluide
A und B in abwechselnder Reihenfolge. Das Führungsbauteil 1 ist dichtend auf ein Mischkammergehäuse
14 aufgesetzt, -geklebt oder -geschweißt. Vorzugsweise ist die Symmetrieachse orthogonal
zu den Ebenen, die durch die Folien gebildet werden ausgerichtet.
[0022] Eine zweite Ausführungsform des statischen Mikrovermischers geben
Fig.2 bis 4 wieder. Sie unterscheidet sich durch die erste Ausführungsform gem.
Fig.1 im Wesentlichen durch die Anordnung der Einmündungen und Zuführungen in mehreren
Ebenen. Beide Ausführungsformen zeichnen sich durch eine um eine Symmetrieachse 13
rotationssymmetrische vorzugsweise zylinderförmige Mischkammer 12 mit zwei Endbereichen
aus.
[0023] Beide vorgenannten Ausführungsformen sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut. Dieser
Aufbau wird anhand der zweiten Ausführungsform wie folgt näher erläutert (vgl.
Fig.2 bis 4). Die Ausführungsformen umfassen ein Führungsbauteil 1, vorzugsweise bestehend aus
einer Anzahl von aufeinander gas- und druckdicht miteinander verbundener (z.B. über
einen Diffusionsschweißprozess), abwechselnd gestapelter Folien 2 und 3 (erste Folie
2 und zweite Folie 3) zwischen einer als Mischkammerabschluss (Mischkammerende) dienende
Deckfolie 4 und einem Mischkammergehäuse 14. Jede Ebene wird durch eine der Folien
2 oder 3 gebildet, d.h. die erste Ausführungsform umfasst nur eine Folie 2 oder 3
(in
Fig.1 nicht explizit dargestellt). Auf den Folien 2 und 3 sind die Zuführungen 5 und die
Einmündungen 6 als Kanalstrukturen eingearbeitet (vorzugsweise spangebend, erosiv
oder chemisch ätzend). Die Deckfolien weisen Anschlussöffnungen 7 für die vorgenannten,
in
Fig.1 bis 4 aber nicht weiter dargestellte Fluidanschlüsse auf. Die Anschlussöffnungen schließen
sich im Führungsbauteil an die vorgenannten Fluidkanäle an, welche sich durch eine
Anzahl übereinander deckungsgleich angeordneter Durchbrüche 8 in den Folien im Folienstapel
bilden. Durch diese Anschlussöffnungen erfolgt eine Einleitung der Fluide A und B
in die Fluidkanäle (dargestellt in
Fig.2 durch Pfeile auf der Deckfolie 4) und von dort in die Zuführungen 5, um das Führungsbauteil
über Einmündungen 6 in die Mischkammer zu verlassen. Die Fläche des Führungsbauteils
1 im Bereich der Einmündungen 6 bildet dabei die ebene Wandung 9 der Mischkammer.
[0024] Fig.3 zeigt anhand Detailansichten die Folien 2 und 3 mit den Durchbrüchen 8, sowie die
Kanalstrukturen, umfassend die Zuführungen 5 und die Einmündungen 6 im Bereich der
Wandung 9. Im Rahmen dieser Ausführungsform mündet je Folie nur eine Zuführung 5 aus
jeden Durchbruch 8 aus, wobei die Durchbrüche die Fluidkanäle für die Fluidfraktionen
A und B in abwechselnder Reihenfolge bilden. Jede Folie bildet somit eine Ebene mit
Einmündungen der Fluidfraktionen A und B in abwechselnder Reihenfolge. Andererseits
sind die Kanalstrukturen von Folie 2 und 3 nicht deckungsgleich, sondern weisen versetzt
zueinander angeordnete Einmündungen 6 und Zuführungen 5 auf. Sind die Einmündungen
der ersten Folien 2 und der zweiten Folien 3 um jeweils eine Einmündung versetzt,
erhält man das in
Fig.3 dargestellte Schachbrettmuster der Einmündungen 6 der Fluide A und B, wobei die Einmündungen
im Winkel von 90° zur Wandung 9 orientiert sind (vgl.
Fig.4).
[0025] Idealerweise sind die Einmündungen 6 der Fluidfraktionen A und B zugunsten einer
laminaren Vermischung der vorgenannten Fluidstromfäden aber in der Mischkammer parallel
zueinander orientiert (vgl.
Fig.2). Dabei bieten sich grundsätzlich Winkel größer 0° vorzugsweise zwischen 45 und 90°
an.
[0026] Ein ungleicher Winkel und damit ein Überkreuzen der Fluidstromfäden sind dagegen
grundsätzlich anzustreben, wenn eine gezielte Einstellung eines turbulenten Strömungszustands
unmittelbar an den Einmündungen angestrebt wird. Der Winkelunterschied liegt dabei
bevorzugt oberhalb 10°. Liegt er oberhalb von 90°, kommt es zu einem Gegeneinanderströmen
der Fluidstromfäden und damit wiederum zu einem erhöhten Staudruck.
[0027] Die Folien 2 und 3 und damit die Einmündungen (vgl. Fig.2 und 3) und die Ausmündungen
11 (vgl.
Fig.2) befinden sich in je einem dieser Endbereiche, wobei das vorgenannte Führungsbauteil
1 das eine Ende der rotationssymmetrischen Mischkammer 12 vollständig umschließt.
Analog zu den in
Fig.2 dargestellten Folien 2 und 3 weisen die dargestellten Zuführungen 5 auf der zweiten
Folie 3 einen Versatz zu den Durchbrüchen 8 auf, womit sich die Einmündungen 6 an
der Mischkammerwandung 9 bei abwechselnder Reihenfolge der Folien 2 und 3 und bei
einer um je eine Einmündung pro Ebene (Folie) versetzter Anordnung der Einmündungen
gemäß eines Schachbrettmusters anordnen (vgl.
Fig.3 und 4).
[0028] In der dargestellten Form sind die Einmündungen zur Symmetrieachse hin ausgerichtet
und bilden mit dieser jeweils einen rechten Winkel. Alternativ lassen sich die Einmündungen
windschief zu der Symmetrieachse anordnen, womit man in einer rotationssymmetrischen
Mischkammer eine Strömungsrichtung, vorzugsweise eine wendelförmige insbesondere im
außen liegenden Bereich der Mischkammer, vorgibt. Dabei bietet es sich an, die Mischkammer
als Ringspaltvolumen zu gestalten und/oder die Ausmündungen in Strömungsrichtung anzuordnen.
Vorzugsweise sind die Ausmündungen außerhalb der Symmetrieachse angeordnet. Eine möglichst
strickte gleichartige geometrische Ausrichtung aller Einmündungen in ihrer Anordnung
zu der Symmetrieachse für beide der Fluidfraktionen begünstigt eine laminare Vermischung
der Fluidstromfäden in vorgenannter Weise.
[0029] Fig.5 zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform mit Ringspaltvolumen
als rotationssymmetrische Mischkammer 12. Sie unterscheidet sich von der in Fig.2
bis 4 dargestellten zweiten Ausführungsform durch den um die Symmetrieachse 13 angeordneten
Kern 15. Sind die Einmündungen im vorgenannten Sinne windschief zu der Symmetrieachse
13 und zu dieser auch gleichartig ausgerichtet, baut sich im Ringspaltvolumen um den
Kern 15 in Richtung der Ausmündung 11 eine Strömungswendel auf. Fig.5 zeigt zudem
beispielhaft den verlauf der durch die Durchbrüche der Folien 2 und 3 gebildeten Fluidkanäle
16.
[0030] Fig.6 zeigt die Ausführungsform gemäß Fig.5, jedoch mit einer Temperiervorrichtung
in der Mischkammergehäuseseitigen Mischkammerwandung. In der dargestellten Ausführung
umfasst die Temperaturvorrichtung einen mikrofluidischen Wärmetauscher mit Mikrokanalstruktur
und einem durchfließenden Temperiermedium, d.h. mit zwei Anschlüssen 1 und zwei Verteilerkanälen
18, zwischen denen eine Vielzahl von parallel geschalteten Einzelkanälen 19 das Mischkammergehäuse
14 durchdringt.
[0031] Alternativ lassen sich auch andere Komponenten des statischen Mikrovermischers temperieren,
d.h. heizen oder kühlen, wie z.B. im Bereich des Kerns, selektiv die Zuführungen und
Einmündugen für eine Fluidfraktion oder die Ausmündung. Insbesondere bei einer Temperierung
der Einmündungen lassen sich unerwünschte Auswirkungen von größeren Temperatur- und
Druckgradienten, beispielsweise Kavitation oder Änderungen des Aggregatzustands, bei
Eintritt von Fluidstromfäden einer Fluidfraktion aus den Einmündungen in die Mischkammer
reduzieren.
[0032] Fig.7 zeigt einen Kern 15 (vgl. Fig.5 und 6), welcher als doppeltes Rohr in zwei
Teilvolumina unterteilt ist. Im Innenrohr 20 wird das Tempereiermedium axial in eine
Richtung zum einen Ende des Kerns geführt, um es zwischen Innen- und Außenrohr unter
Wärmeabgabe in den umgebenden Bereich der Mischkammer 12 axial wieder zurück zuleiten.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Führungsbauteil
- 2
- erste Folie
- 3
- zweite Folie
- 4
- Deckfolie
- 5
- Zuführung
- 6
- Einmündung
- 7
- Anschlussöffnung
- 8
- Durchbruch
- 9
- Wandung
- 11
- Ausmündung
- 12
- Mischkammer
- 13
- Symmetrieachse
- 14
- Mischkammergehäuse
- 15
- Kern
- 16
- Fluidkanal
1. Statischer Mikrovermischer umfassend
a) eine Mischkammer (12),
b) Zuführungen (5) für mindestens zwei zu mischende oder zu dispergierende Fluidfraktionen
mit je mindestens einer Einmündung (6) in die Mischkammer sowie
c) mindestens eine Ausmündung (11) aus der Mischkammer wobei
d) die Einmündungen der Fluidfraktionen in abwechselnder Reihenfolge in mindestens
einer Ebene angeordnet sind,
e) die Mischkammer rotationssymmetrisch mit einer Symmetrieachse (13) und zwei Endbereichen
gestaltet ist, wobei die Ausmündungen und die Einmündungen in je einem der Endbereiche
positioniert sind sowie
f) die Ausmündungen außerhalb der Symmetrieachse angeordnet sind.
2. Statischer Mirkovermischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Einmündungen (6) in mindestens zwei Ebenen angeordnet sind, wobei die Einmündungen
einer Ebene zu denen in der jeweils benachbarte Ebene versetzt angeordnet sind.
3. Statischer Mikrovermischer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmündungen (6) einer Ebene zu denen in der jeweils benachbarten Ebene um jeweils
eine Einmündung versetzt angeordnet sind.
4. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Einmündungen (6) je Fluidfraktion in einem Winkel zur Wandung der Mischkammer
ausgerichtet sind, wobei dieser Winkel zwischen 0 und 90° liegt.
5. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen durch gestapelte Folien (2, 3) mit Rillen als Fluidführungen gebildet
sind, wobei die Zuführungen (5) pro Fluidfraktion über Fluidkanäle, umfassend übereinander
liegende Durchbrüche (8) in den Folien (2, 3), fluidisch miteinander verbunden sind.
6. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieachse (13) orthogonal zu den Ebenen ausgerichtet ist.
7. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmündungen (6) windschief zu der Symmetrieachse (13) angeordnet sind.
8. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (12) ein Ringspaltvolumen ist.
9. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Einmündungen (6) in ihrer Anordnung zu der Symmetrieachse (13) für jede Fluidfraktion
gleichartig ausgerichtet sind.
10. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmündungen (6) in der Mischkammer (12) eine Strömungsrichtung vorgeben sowie
die Ausmündungen (11) in ihrer Anordnung zu der Symmetrieachse (13) gleichartig ausgerichtet
sind.
11. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausmündungen (11) in einer Strömungsrichtung ausgerichtet sind.
12. Statischer Mikrovermischer nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer Wandungen (9) mit einer Temperierungsvorrichtung aufweist.
13. Statischer Mikrovermischer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperierungsvorrichtung eine Mikrokanalstruktur mit einem durchfließenden Temperiermedium
umfasst.