[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollenwagen zur Führung eines verschiebbaren Flügels
in einer Führungsschiene nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 44 00 940 C1 ist ein Rollenwagen zur Führung eines verschiebbaren Flügels
einer automatischen Schiebetür in einer Führungsschiene bekannt. Der Rollenwagen weist
einen Grundkörper auf, an welchem der Flügel über eine Aufhängeeinrichtung hängend
angeordnet ist. Mindestens eine Tragrolle ist um eine Drehachse drehbar im Grundkörper
des Rollenwagens gelagert und wirkt mit einer Lauffläche der Führungsschiene zusammen.
Außerdem weist der Rollenwagen mindestens eine Führungsrolle auf, welche auf einer
Welle um eine Drehachse drehbar im Grundkörper des Rollenwagens gelagert ist und mit
einer Führungsfläche der Führungsschiene zusammenwirkt. Die Führungsrolle, welche
ein Anheben der Tragrollen von der Lauffläche der Führungsschiene verhindern soll,
ist durch eine Schraubverbindung in dem Grundkörper des Rollenwagens befestigbar.
Die Montage des Rollenwagens ist aufwändig, da die Position der Führungsrolle im Rollenwagen
während des Anziehens der Befestigungsschraube exakt eingehalten werden muss, um einerseits
ein Klemmen und andererseits zu viel Spiel des Rollenwagens in der Führungsschiene
zu vermeiden. Diese Anordnung beansprucht viel Platz, da die Befestigungsschraube
für ein Werkzeug zugänglich sein muss und der Rollenwagen entsprechend lang ausgebildet
sein muss.
[0003] Die DE 198 60 122 A1 beschreibt einen weiteren, mit einer Führungsrolle zur Verhinderung
des Abhebens der Tragrolle von der Lauffläche der Führungsschiene ausgestatteten Rollenwagen
für eine automatische Schiebetür. Die Drehachse der Tragrolle dient als Lager für
einen zweiarmigen Hebel, an dessen einem Ende der Schiebeflügel aufgehängt ist und
an dessen anderem Ende die Führungsrolle gelagert ist, so dass die Tragrolle durch
das Gewicht des Schiebeflügels gegen die Führungsfläche der Führungsschiene beaufschlagt
wird. Diese Anordnung ist aufgrund der vielen Bauteile in der Konstruktion und der
Herstellung aufwändig und beansprucht viel Platz, insbesondere - aufgrund der vielen
nebeneinanderliegend angeordneten Bauteile - in der Breite.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollenwagen der eingangs genannten
Art so weiterzuentwickeln, dass er bei kostengünstiger Konstruktion und Herstellung
sowie bei einfacher Montage wenig Platz beansprucht.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche
bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Dadurch, dass die Welle der Führungsrolle durch eine Rastverbindung am Grundkörper
des Rollenwagens befestigbar ist, wird eine einfache Montierbarkeit des Rollenwagens
erreicht, denn die Verbindung zwischen dem Grundkörper und der Führungsrolle wird
durch einfaches Zusammenführen und Verrasten der Bauteile erreicht, ohne dass zusätzliche
Werkzeuge hinzugezogen werden müssen.
[0007] Aufgrund der geringen Anzahl der benötigten Bauteile sind sowohl der Konstruktions-,
Herstellungs- und Lagerhaltungsaufwand als auch der Platzbedarf des Rollenwagens gering.
[0008] Der Grundkörper des Rollenwagens kann zum Einsetzen der Wellen der Führungsrollen
Ausnehmungen aufweisen, welche direkt benachbart zu den Drehachsen der Tragrollen
angeordnet sein können, da eine Zugänglichkeit der Ausnehmungen von der Seite aufgrund
der werkzeugfreien Montage nicht erforderlich ist. Hierdurch kann die Länge des Rollenwagens
minimiert werden.
[0009] Aufgrund seiner einfachen Konstruktion und kostengünstigen Herstellbarkeit kann der
Grundkörper der Rollenwagens als universell verwendbarer Grundkörper für Rollenwagen
mit und ohne Führungsrolle verwendet werden, d.h. die Führungsrolle wird nur bei Bedarf
in der standardmäßig vorhandenen Ausnehmung des Grundkörpers montiert.
[0010] Die Führungsrolle kann auf verschiedene Arten in der Ausnehmung des Grundkörpers
montiert werden: Die Welle der Führungsrolle kann unmittelbar in der Ausnehmung verrastet
werden, oder es wird ein Lager vorgesehen, welches die Welle der Führungsrolle lagert
und in der Ausnehmung verrastet wird.
[0011] Die Ausnehmung des Grundkörpers des Rollenwagens kann mindestens einen Vorsprung
aufweisen, mit welchem die Welle bzw. das Lager der Führungsrolle verrastbar ist.
[0012] Alternativ kann die Ausnehmung des Grundkörpers des Rollenwagens mindestens eine
Rastnase aufweisen, mit welcher die Welle bzw. das Lager der Führungsrolle verrastbar
ist.
[0013] Der Grundkörper des Rollenwagens kann - zumindest abschnittsweise - elastisch ausgebildet
sein, wodurch eine Anpressung der Führungsrolle gegen die Führungsfläche der Führungsschiene
bewirkt wird.
[0014] Zum Erreichen der Anpressung der Führungsrolle gegen die Führungsfläche der Führungsschiene
kann alternativ oder zusätzlich die Welle der Führungsrolle - zumindest abschnittsweise
- elastisch ausgebildet sein.
[0015] Bei Verwendung eines separaten Lagers, in welchem eine Welle der Führungsrolle gelagert
ist, kann dieses zum Erreichen einer Anpressung der Führungsrolle gegen die Führungsfläche
der Führungsschiene alternativ oder zusätzlich - zumindest abschnittsweise - elastisch
ausgebildet sein.
[0016] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Rollenwagen in dreidimensionaler Ansicht von schräg oben;
- Fig. 2
- den Rollenwagen gemäß Fig. 1 in Seitenansicht;
- Fig. 3
- den Rollenwagen gemäß Fig. 1 und 2 in Draufsicht;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des Grundkörpers des Rollenwagens im Bereich einer Drehachse
einer Führungsrolle;
- Fig. 5
- das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 mit montierter Drehachse der Führungsrolle;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung eines gegenüber Fig. 4 abgewandelten Grundkörpers des
Rollenwagens im Bereich einer Drehachse einer Führungsrolle;
- Fig. 7
- das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 mit montierter Drehachse der Führungsrolle.
[0017] Der in den Fig. 1 bis 3 in verschiedenen Ansichten dargestellte Rollenwagen 1 umfasst
einen Grundkörper 2, an welchem ein nicht dargestellter Flügel über eine Aufhängeeinrichtung
3 hängend angeordnet wird.
[0018] Der Rollenwagen 1 weist vier Tragrollen 4 auf, wobei jeweils zwei Tragrollen 4 parallel
zueinander angeordnet sind und um eine gemeinsame Drehachse 5 drehbar im Grundkörper
2 des Rollenwagens 1 gelagert sind und mit zwei zueinander parallelen Laufflächen
einer nicht dargestellten Führungsschiene zusammenwirken. Die Oberfläche der einen
Tragrolle 4 eines Tragrollenpaares hat einen konkaven Querschnitt, während die Oberfläche
der anderen Tragrolle 4 des Tragrollenpaares einen ebenen Querschnitt hat. Die konkav
geformten Tragrollen 4 können auf einer komplementär, d.h. konvex geformten Lauffläche
der Führungsschiene abrollen, wodurch sich eine Seitenführung des Rollenwagens 1 ergibt.
[0019] Um ein Abheben der Tragrollen von der Führungsschiene, welches beispielsweise durch
das bei einer starken Beschleunigung eines schmalen, hohen Schiebeflügels auftretende
Kippmoment bewirkt wird, zu vermeiden, weist der Rollenwagen 1 zwei Führungsrollen
6 auf, welche um jeweils eine weitere Drehachse auf jeweils einer Welle 7 drehbar
im Grundkörper 2 des Rollenwagens 1 gelagert sind und mit einer Führungsfläche der
nicht dargestellten Führungsschiene zusammenwirken. Die Führungsfläche liegt oberhalb
der Führungsrollen 6 und begrenzt somit in Verbindung mit den Führungsrollen 6 eine
Bewegung des Rollenwagens 1 nach oben.
[0020] Im Grundkörper 2 des Rollenwagens 1 sind Ausnehmungen 8 angeordnet, in welchen die
Drehachsen 7 der Führungsrollen 6 mittels einer Rastverbindung montierbar sind. Mögliche
Ausführungsbeispiele der Ausnehmungen 8, von denen jeweils zwei zueinander fluchtend
in Seitenwandungen des Grundkörpers 2 angeordnet sind, sind in den Fig. 5 bis 8 dargestellt.
[0021] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zeigt eine im Wesentlichen U-förmige Ausnehmung
8 im Grundkörper 2, d.h. die Ausnehmung 8 ist seitlich durch annähernd parallele Wandungen
und unten halbkreisförmig begrenzt. Die Seitenwandungen der Ausnehmung 8 weisen Vorsprünge
9 auf, deren Abstand geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der einzusetzenden
Welle 7, deren Einbaulage in Fig. 5 dargestellt ist. Beim Einsetzen der Welle 7 von
oben in die Ausnehmung 8 findet also eine elastische Verformung der Welle 7 und/oder
der Vorsprünge 9 statt, und die Welle 7 ist nach dem Einsetzen durch die Vorsprünge
9 in der Ausnehmung 8 fixiert.
[0022] Das in der Fig. 6 dargestellte Ausführungsbeispiel ist gegenüber dem vorhergehenden
Ausführungsbeispiel dahingehend abgewandelt, dass die Ausnehmung 8 des Grundkörpers
2 in ihren Seitenwandungen keine Vorsprünge, sondern elastische Rastnasen 10 aufweist.
Diese federn beim Einsetzen der Welle 7 von oben in die Ausnehmung 8 elastisch ein
und fixieren die Welle 7 nach deren Passieren in der Ausnehmung 8.
[0023] Eine derartige Ausnehmung 8 mit elastischen Rastnasen 10 ist auch im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 7 dargestellt. Abweichend von den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
ist die Welle 7 hier nicht unmittelbar in der Ausnehmung 8 angeordnet, sondern in
einem separaten Lager 11 gelagert, welches in der Ausnehmung 8 verrastend fixierbar
ist. Das Lager 11 weist in seinen Seitenwandungen Einschnürungen 12 auf, welche mit
den Rastnasen 10 der Ausnehmung 8 korrespondieren.
[0024] Es ist auch denkbar (nicht dargestellt), ein derartiges Lager 11 gemäß Fig. 7 in
eine mit Vorsprüngen 9 ausgebildete Ausnehmung 8 gemäß Fig. 4 und 5 einzusetzen, wobei
beim Einsetzen des Lagers 11 eine elastische Verformung der Vorsprünge 9 und/oder
des Lagers 11 erfolgt.
[0025] Ebenfalls nicht dargestellt sind weitere mögliche Ausgestaltungen des Lagers 11 und/oder
der Ausnehmung 8. Beispielsweise kann das Lager 11 Vorsprünge oder Rastnasen aufweisen,
welche mit den die Einschnürungen aufweisenden Seitenwandungen der Ausnehmung 8 korrespondieren.
[0026] Alternativ zu den in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen sind auch Ausführungen
des Rollenwagens mit nur einer Führungsrolle oder mit mehr als zwei Führungsrollen
möglich, welche jeweils mittels einer Rastverbindung in Ausnehmungen im Grundkörper
des Rollenwagens montierbar sind. Die Führungsrollen können einzeln oder paarweise
angeordnet sein. Neben den in den Ausführungsbeispielen dargestellten Führungsrollen
mit horizontaler Drehachse können alternativ oder zusätzlich auch Führungsrollen mit
vertikaler Drehachse mittels einer Rastverbindung in Ausnehmungen im Grundkörper des
Rollenwagens montiert werden.
Liste der Referenzzeichen
[0027]
- 1
- Rollenwagen
- 2
- Grundkörper
- 3
- Aufhängeeinrichtung
- 4
- Tragrolle
- 5
- Drehachse
- 6
- Führungsrolle
- 7
- Welle
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Vorsprung
- 10
- Rastnase
- 11
- Lager
- 12
- Einschnürung
1. Rollenwagen (1) zur Führung eines verschiebbaren Flügels in einer Führungsschiene,
mit einem Grundkörper (2), an welchem der Flügel über eine Aufhängeeinrichtung (3)
hängend angeordnet ist, und
mit mindestens einer Tragrolle (4), welche um eine Drehachse (5) drehbar im Grundkörper
(2) des Rollenwagens (1) gelagert ist und mit einer Lauffläche der Führungsschiene
zusammenwirkt, und
mit mindestens einer Führungsrolle (6), welche auf einer Welle (7) um eine Drehachse
drehbar im Grundkörper (2) des Rollenwagens (1) gelagert ist und mit einer Führungsfläche
der Führungsschiene zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Welle (7) der Führungsrolle (6) durch eine Rastverbindung am Grundkörper (2)
des Rollenwagens (1) befestigbar ist.
2. Rollenwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche der Führungsschiene im Bereich der Decke der Führungsschiene angeordnet
ist, so dass die Führungsrolle (6) an der Decke der Führungsschiene läuft und den
Rollenwagen (1) gegen ein Abheben der Tragrollen (4) sichert.
3. Rollenwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (7) der Führungsrolle (6) unmittelbar in einer Ausnehmung (8) des Grundkörpers
(2) des Rollenwagens (1) einrastbar ist.
4. Rollenwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager (11), in welchem eine Welle (7) der Führungsrolle (6) gelagert ist, in
der Ausnehmung (8) des Grundkörpers (2) des Rollenwagens (1) einrastbar ist.
5. Rollenwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) des Rollenwagens (1) zumindest abschnittsweise elastisch ausgebildet
ist, wobei diese Elastizität des Grundkörpers (1) des Rollenwagens (1) eine Anpressung
der Führungsrolle (6) gegen die Führungsfläche der Führungsschiene bewirkt.
6. Rollenwagen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (7) der Führungsrolle (6) zumindest abschnittsweise elastisch ausgebildet
ist, wobei diese Elastizität der Welle (7) eine Anpressung der Führungsrolle (6) gegen
die Führungsfläche der Führungsschiene bewirkt.
7. Rollenwagen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (11), in welchem eine Welle der Führungsrolle (6) gelagert ist, zumindest
abschnittsweise elastisch ausgebildet ist, wobei diese Elastizität des Lagers (11)
eine Anpressung der Führungsrolle (6) gegen die Führungsfläche der Führungsschiene
bewirkt.
8. Rollenwagen nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (8) des Grundkörpers (2) des Rollenwagens (1) mindestens einen Vorsprung
(9) aufweist, mit welchem die Welle (7) bzw. das Lager (11) der Führungsrolle (6)
verrastbar ist.
9. Rollenwagen nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (8) des Grundkörpers (2) des Rollenwagens (1) mindestens eine Rastnase
(9) aufweist, mit welcher die Welle (7) bzw. das Lager (11) der Führungsrolle (6)
verrastbar ist.