[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kurbelwellenlager für eine Brennkraftmaschine
der Hubkolbenbauart mit mehreren Zylindern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist ein Kurbelwellenlager für eine Brennkraftmaschine bekannt, DE 34 26 208 C1,
bei der ein Kurbelgehäuse und daran befestigte Lagerdeckel, die Teil einer Kurbelwellenlagerbrücke
bilden aus einer Leichtmetall-Legierung bestehen. Die Lagerdeckel sind als Umguß für
eisenmetallische Kerne ausgeführt, welche Kerne zur Steifigkeitserhöhung der Lagerdeckel
bzw. der Kurbelwellenlagerbrücke beitragen und darüber hinaus das Geräusche verursachende
Lagerspiel zwischen Lagerbohrung und Lagerzapfen einer Kurbelwelle reduzieren.
[0003] Aus der DE 43 30 565 C1 geht ein Kurbelwellenlager hervor, das in einem aus einer
Leichtmetall-Legierung hergestellten Gehäuse einer Brennkraftmaschine vorgesehen ist
und eine Lagerbohrung für einen Kurbelzapfen umfasst. Bei diesem Kurbelwellenlager
ist eine Vorrichtung zur Verringerung der Lagerspielvergrößerung zwischen Lagerbohrung
und Kurbelzapfen wirksam. Diese Vorrichtung ist als ein ringartiges zwischen Lagerbohrung
und Kurbelzapfen arbeitendes Kompensatorglied ausgeführt, das aus einem Werkstoff
mit einem relativ großen thermischen Ausdehnungskoeffizienten besteht.
[0004] Außerdem werden in den DE 22 57 651 und EP 0 038 560 Lagerbrücken für Brennkraftmaschinen
behandelt, wobei benachbarte Lagerstühle lediglich durch Längswände bzw. Längsträger
abgestützt sind.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Kurbelwellenlagerbrücke für eine Brennkraftmaschine
zu schaffen, die sich bei einfacher Bauweise durch hohe Festigkeit und geräuscharme
Lagerung der Kurbelwelle auszeichnet.
[0006] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs gelöst.
[0007] Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass
dank der besonderen konstruktiven Ausgestaltung der aus einer Leichtmetall-Legierung
hergestellten Kurbelwellelagerbrücke letztere besonders steif und fest ist sowie ein
vorteilhaft niederes Gewicht aufweist. Der steife Rahmenverbund mit den Verbindungselementen
zwischen den Lagerstühlen der Kurbelwellenlagerbrücke lässt sich aufwandsarm ohne
zusätzliche Bimetalleffekte verursachende Einrichtungen realisieren. Die Verbindungselemente
bzw. die sie bildenden Wände wirken nicht nur als Ölhobel, sondern diese Verbindungselemente
sind in der Weise angeordnet, dass sich relativ große Ventilationsquerschnitte ergeben
wodurch Pumpverluste reduziert werden. Darüber hinaus trägt dieser Rahmenverbund in
Verbindung mit den Temperatur behandelten Lagerstühlen aus der Leichtmetall-Legierung
dazu bei, dass über die Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine eine gleichmäßig
kontrollierte Vergrößerung der Lagerbohrung erfolgt d.h. eine sonst übliche Ovalisierung
der besagten Lagerbohrung wird zumindest reduziert.
[0009] In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nach stehend
näher erläutert wird.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch eine Brennkraftmaschine mit dem Kurbelwellenlager
nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Schrägansicht von oben auf eine Kurbelwellenlagerbrücke der Brennkraftmaschine
gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 in größerem Maßstab,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht von unten auf die Kurbelwellenlagerbrücke der Brennkraftmaschine
nach Fig. 1,
- Fig. 5
- einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht von oben auf die Kurbelwellenlagerbrücke der Brennkraftmaschine
nach Fig. 1.
[0011] Eine Brennkraftmaschine 1 der Hubkolbenbauart mit mehreren Zylindern ist zum Einbau
in ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug ausgebildet und umfasst zwei in V-Form angeordnete
Zylinderreihen 2 und 3, in denen Kolben 4 und 5 arbeiten. Die Kolben 4 und 5 sind
unter Zwischenschaltung von Pleuelstangen 6 und 7 mit einer Kurbelwelle 8 verbunden,
die in Pfeilrichtung A rotiert und von Kurbelwellenlagern 9 aufgenommen ist. Die Kurbelwellenlager
9 sind in einem Gehäuse 10 aus einer Leichtmetall-Legierung angeordnet und weisen
Lagerbohrungen 11 für Kurbelzapfen 12 der Kurbelwelle 8 auf. Darüber hinaus sind beiderseits
einer Lagertrennebene B-B ein erster Lagerabschnitt 13 und ein zweiter Lagerabschnitt
14 mit ersten Lagerstühlen 15 und zweiten Lagerstühlen 16, 17, 18, 19, und 20 vorgesehen.
Die ersten Lagerstühle 15 sind in ein oberhalb der Trennebene B-B ausgebildetes Kurbelgehäuse
15' integriert, wogegen die zweiten Lagerstühle 16, 17, 18, 19 und 20 Bestandteil
einer Kurbelwellenlagerbrücke 21 sind, die auch "Bedplate" genannt wird.
[0012] Die zweiten Lagerstühle 16 bis 20 verlaufen quer zu einer Mittellängsebene C-C der
Kurbelwelle 8 und sind mit Bohrungshälften 22 der Lagerbohrungen 11 versehen. Dabei
sind benachbarte Lagerstühle 16 und 17; 17 und 18; 18 und 19; 19 und 20 mittels Verbindungselementen
23 abgestützt und zumindest die Lagerstühle 17 bis 19, die auch als Lagerdeckel bezeichnet
werden, münden unter Vermittlung örtlicher Erweiterungen 24 in Längswände 25 und 26
der Kurbelwellenlagerbrücke 21 ein. Die Erweiterungen 24 weisen Y-Form auf: Anders
ausgedrückt Seitenwände 27 und 28 bspw. des Lagerstuhls 17 erweitern sich mit Schenkeln
29 und 30 zu den Längswänden 25 und 26 der Kurbelwellenlagerbrücke 21 hin.
[0013] In Fig. 2 ist dargestellt, dass die Lagerstühle 16 bis 20, die Verbindungselemente
23 und die Längswände 25 und 26 der Kurbelwellenlagerbrücke 21 in der Weise konstruktiv
vereinigt sind, dass sich ein steifer Rahmenverbund ergibt. Dabei besitzt das z.B.
zwischen den zwei benachbarten Lagerstühlen 16 und 17 vorgesehene Verbindungselement
23 zwei voneinander getrennte Elementwände 31 und 32 - Fig. 3 -, die relativ dünnwandig
und profiliert sind. So besitzt die Elementwand 32 Schmieröl führende Bogenform und
die Elementwand 31 in etwa liegende die Festigkeit erhöhende T-Form, wobei freie Enden
33 und 34 der Elementwände 31 und 32 als Ölhobel für bspw. zwischen den Lagerstühlen
16 und 17 sich bewegenden Pleuelstangen 6 und 7 deren Abstreifkonturen mit Ak1 und
Ak2 bezeichnet sind. Darüber hinaus sind die Elementwände 31 und 32 so ausgebildet
und angeordnet, dass sich zwischen den Längswänden 25 und 26 relativ große Ventilationsquerschnitte
35 und 36 - Pfeilangabe Pf1 und Pf2 ergeben.
[0014] Aus Fig. 6 geht hervor wie durch gezielte Temperaturbehandlung der Lagerstühle 16
bis 20 die Festigkeitseigenschaften von letzteren optimiert werden. Dabei werden bei
der Herstellung durch kontrollierte Abkühlung - gerichtete Erstarrung der Leichtmetallschmelze
- der Kurbelwellenlagerbrücke 21, und zwar durch Anbringung von ersten Kühlelemente
37 und zweiten Kühlelementen 38 bspw. an Seitenwände 27 und 28 bzw. Bohrungshälften
22 der Lagerstühle 16 bis 20 besagte Festigkeitseigenschaften günstig beeinflusst.
Die ersten und zweiten Kühlelemente 37 und 38 bestehen aus eisenmetallischem Werkstoff,
wobei die ersten Kühlelemente 37 Platten sind, die beiderseits der Lagerstühle z.B.
17 an die Seitenwände 27 und 28 angesetzt werden. Dagegen sind die zweiten Kühlelemente
38 als Zylinder mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet und mit der Form der Bohrungshälften
22 der Lagerstühle 16 bis 20 versehen.
[0015] In die Lagerstühle 16 bis 20 der Kurbelwellenlagerbrücke 21 sind Erleichterungsausnehmungen
39 integriert - Fig. 5 -, die unterhalb der Bohrungshälften 22 in besagten Lagerstühlen
vorgesehen sind. Die Erleichterungseinrichtungen 39, deren Größe empirische oder rechnerisch
festlegbar sind, sind im Querschnitt U-förmig ausgeführt, und sie erstrecken sich
zwischen Durchgangsbohrungen 40 und 41, die zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
dienen. Mit den Befestigungsschrauben wird die Kurbelwellenlagerbrücke 21 am Kurbelgehäuse
15' der Brennkraftmaschine 1 in Lagegehalten.
1. Kurbelwellenlager für eine Brennkraftmaschine der Hubkolbenbauart mit mehreren Zylindern,
die in einem Gehäuse aus einer Leichtmetall-Legierung angeordnet sind, Lagerbohrungen
für Kurbelzapfen einer Kurbelwelle umfassen und beiderseits einer Lagertrennebene
erste und zweite Lagerabschnitte mit quer zu einer Längsebene der Kurbelwelle verlaufenden
ersten und zweiten Lagerstühlen aufweisen, welche zweiten Lagerstühle Bestandteil
einer mit einem Kurbelgehäuse verbundenen Kurbelwellenlagerbrücke sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil von benachbarten Bohrungshälften (22) der Lagerbohrungen (11)
besitzenden zweiten Lagerstühlen (16, 17, 18, 19 und 20) der Kurbelwellenlagerbrücke
(21) durch Verbindungselemente (23) abgestützt sind und die zweiten Lagerstühle (16
bis 20) der Brennkraftmaschine (1) unter Zwischenschaltung örtlicher Erweiterungen
(23) in Längswände (25 und 26) der Kurbelwellenlagerbrücke (21) einmünden.
2. Kurbelwellenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erweiterungen (23) der Lagerstühle (16 bis 20) Y-Form aufweisen.
3. Kurbelwellenlager nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (23), die Lagerstühle (16 bis 20) und die Längswände (25
und 26) der Kurbelwellenlagerbrücke (21) einen steifen Rahmenverbund bilden.
4. Kurbelwellenlager nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den zwei benachbarten Lagerstühlen (16 bis 20) jeweils zwei voneinander
getrennte als Elementwände (31 und 32) ausgeführte Verbindungselemente (23) vorgesehen
sind.
5. Kurbelwellenlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elementwände (31 und 32) relativ dünn und mit Profilierungen versehen sind.
6. Kurbelwellenlager nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass freie Enden (33 und 34) der profilierten Elementwände (31 und 32) als Ölhobel für
zwischen den Lagerstühlen (15; 16 bis 20) sich bewegenden Pleuelstangen (6 und 7)
der Brennkraftmaschine (1) ausgebildet sind.
7. Kurbelwellenlager nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elementwände (31 und 32) in der Weise angeordnet sind, dass sich zwischen den
Längswänden (25 und 26) und den Elementwänden (31 und 32) relativ große Ventilationsquerschnitte
(35 und 36) ergeben.
8. Kurbelwellenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch gezielte Temperaturbehandlung der Lagerstühle (16 bis 20) die Festigkeitseigenschaften
von letzteren optimiert werden.
9. Kurbelwellenlager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Festigkeitseigenschaften der Lagerstühle (16 und 20) durch gezielte Vorsehung
von ersten und zweiten Kühlelementen (37 und 38) an besagten Lagerstühlen (16 bis
20) bei der Herstellung der Kurbelwellenlagerbrücke (21) erhöht werden.
10. Kurbelwellenlager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kühlelemente (37) an Seitenwänden (27 und 28) der Lagerstühle (16 und 20)
vorgesehen werden.
11. Kurbelwellenlager nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Kühlelemente (3) beiderseits der Bohrungshälften (22) der Lagerstühle
(16 bis 20) angesetzt werden
12. Kurbelwellenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Lagerstühle (16 bis 20) der Kurbelwellenlagerbrücke (21) Erleichterungsausnehmungen
(39) eingearbeitet sind.
13. Kurbelwellenlager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Erleichterungsausnehmungen (39) unterhalb der Bohrungshälften (22) in den Lagerstühlen
(16 bis 20) vorgesehen sind.
14. Kurbelwellenlager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Erleichterungsausnehmungen (39) im Querschnitt U-förmig ausgeführt sind.
15. Kurbelwellenlager nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erleichterungsausnehmungen (39) sich zwischen Durchgangsbohrungen (40) für Befestigungsschrauben
der Kurbelwellenlagerbrücke (21) erstrecken.