[0001] Die Erfindung betrifft eine aufgeladene Dieselbrennkraftmaschine mit einer Common-Rail-Einspritzanlage
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Zur besseren Kraftstoffausnutzung und Optimierung es Schadstoffausstoßes bei Dieselbrennkraftmaschinen
kommen verstärkt Common-Rail-Einsspritzanlagen zum Einsatz. Der bei solchen Kraftstoffeinspritzanlagen
von Last und Drehzahl unabhängige erreichbare sehr hohe Systemdruck erlaubt eine optimale
Steuerung des Einspritzvorganges. In Verbindung mit einer entsprechenden Charakteristik
der Aufladung ergibt sich so eine Optimierung der Verbrennung in allen Lastbereichen.
[0003] Den vorstehend beschriebenen Vorteilen von Common-Rail-Einspritzanlagen steht jedoch
der Nachteil entgegen, dass die bereits angesprochenen sehr hohen Einspritzdrücke,
die heute zwischen 1500 bar und 2000 bar betragen und bei zukünftigen Systemen sogar
noch darüber liegen werden, beherrscht werden müssen. Dies bedeutet, dass vor allem
im Kraftstoff-Hochdruckbereich, also im Kraftstoffhochdruckspeicher und in den Einspritzleitungen
der Einspritzanlage, eine außerordentlich hohe Materialbeanspruchung gegeben ist.
Werden Motoren mit solchen Einspritzanlagen in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt,
ist es unabdingbar, sicherzustellen, dass bei einem Bruch oder einer Leckage im Hochdruckbereich
der Einspritzanlage unter hohem Druck eventuell als feiner Nebel austretender Kraftstoff
sicher aufgefangen wird, ohne in die Umgebung zu gelangen, um eine Entzündung und
damit eine explosionsartige Verbrennung zu vermeiden.
[0004] Um dies zu erreichen ist es aus der DE 197 16 513 C2 bereits bekannt, eine Kapselung
des Kraftstoffspeichers und der Einspritzleitungen vorzusehen. Die Kapselung erfolgt
dabei so, dass der Kraftstoffhochdruckspeicher in einem Kanal aufgenommen angeordnet
ist, der zumindest teilweise von Wandungen des Kurbelgehäuses gebildet ist. Das beschriebene
System erlaubt zwar eine sichere Kapselung des gefährdeten Bereiches der Einspritzanlage,
hat aber in der praktischen Anwendung wesentliche Nachteile. Eine Anordnung im oder
am Kurbelgehäuse bedingt eine entsprechende Gestaltung des Kurbelgehäuses, so dass
Eingriffe in die konstruktive Gestaltung dieses komplexen, sehr teueren und oft über
mehrere Motorgenerationen beibehaltenen oder für eine Reihen unterschiedlicher Motoren
mit unterschiedlichen Einspritzsystemen eingesetzten Bauteils unumgänglich sind. Insbesondere
eine eventuelle Nachrüstung eines bereits in Serie gefertigten Motors mit einer Kapselung
hätte eine kostenintensive Neugestaltung des Kurbelgehäuses zur Folge. Darüber hinaus
ist der Bereich des Kurbelgehäuses schwingungstechnisch äußerst ungünstig für die
Anbringung des Hochdruckspeichers, weil dies durch die im Kurbelgehäuse bewegten großen
Massen zu einer erhöhten Schwingungsbelastung des Kraftstoffhochdruckspeichers und
der damit verbundenen Einspritzleitungen führt, was aufgrund der ohnehin hohen Materialbelastung
unbedingt zu vermeiden ist. Weiterhin erschwert die bekannte Anordnung ein Sammeln,
Ableiten und Detektieren von austretendem Kraftstoff, weil sich mehrere unterschiedliche
Bereiche herausbilden, in denen sich ausgetretener Kraftstoff sammeln kann.
[0005] Aus der EP 0 690 221 A1 ist weiterhin eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung bekannt,
bei der ein von einer Kraftstoffhochdruckpumpe versorgter Kraftstoffhochdruckspeicher
in die Wand eines an einer Brennkraftmaschine angeordneten Zylinderkopfdeckels integriert
ist. Von dem Kraftstoffhochdruckspeicher führen Einspritzleitungen zu den im Zylinderkopf
angeordneten Einspritzventilen. Vorteilhaft soll dabei sein, dass der Kraftstoffhochdruckspeicher
gegen Schwingungen und Beschädigungen geschützt angeordnet ist. Die beschriebene Anordnung
weist jedoch den wesentlichen Nachteil auf, dass bei einer Demontage des Zylinderkopfdeckels,
die zu Wartungszwecken relativ häufig erfolgen muss, jeweils alle Verbindungen des
Kraftstoffhochdruckspeichers zu den Einspritzleitungen bzw. zu der Kraftstoffhochdruckpumpe
gelöst werden müssen. Dies ist aber, wegen der Sensibilität der Verbindungen, sowohl
hinsichtlich der beim Anschrauben in den Leitungen auftretenden Spannungszustände
als auch wegen der hohen Ansprüche an die Reinhaltung des Systems, unbedingt zu vermeiden.
Darüber hinaus ist eine vollständige Kapselung der Einspritzleitungen nicht möglich,
weil der Anschluss der Einspritzleitungen bei bereits aufgesetztem Zylinderkopfdeckel
erfolgen muss, also entsprechende Montageöffnungen unumgänglich sind. Weiterhin nachteilig
ist es bei der beschriebenen Anordnung, dass ein Einsatz bei Einzelzylinderköpfen,
wie sie bei Dieselbrennkraftmaschinen häufig vorkommen, nicht erfolgen kann.
[0006] Eine weitere aus der DE 75 15 413 U1 bekannte Anordnung zeigt eine Brennkraftmaschine,
bei der sämtliche zur Kraftstoffversorgung notwendigen Leitungen in einem Strangpressprofil
parallel zueinander angeordnet sind. Das Strangpressprofil kann dabei in eine Motorverkleidung
oder in eine Kühlluftführung integriert sein. Vorteil dieser Anordnung soll sein,
dass eine übersichtliche, betriebssichere, leicht montierbare und raumsparende Anordnung
der Kraftstoffleitungen geschaffen wird. Nachteilig ist es indes, dass auch in diesem
Fall bei der für Wartungszwecke notwendigen Demontage der Motorverkleidung sämtliche
Kraftstoffverbindungen zum Motor gelöst werden müssen, was, wie bereits vorstehend
ausgeführt, insbesondere bei den Hochruckverbindungen von Common-Rail-Einspritzanlagen
unbedingt zu vermeiden ist. Ein Einsatz in Verbindung mit Einzelzylinderköpfen scheidet
ebenfalls aus. Darüber hinaus eignet sich ein Strangpressprofil nicht für einen Kraftstoffhochdruckspeicher,
die Festigkeitswerte eines solchen Strangpressprofils reich hinsichtlich der zu beherrschenden
Drücke bei weitem nicht aus.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Aufgeladene
Brennkraftmaschine mit Common-Rail-Einspritzanlage so auszugestalten, dass der Hochdruckbereich
der Einspritzanlage sicher gekapselt und schwingungstechnisch günstig angeordnet ist,
ohne hinsichtlich der Anordnung und Kapselung des Hochdruckspeichers sowie der Einspritzleitungen
konstruktiv in Kurbelgehäuse oder Zylinderkopf eingreifen zu müssen und ohne dass
die Kapselung im montierten Zustand die Wartung oder Reparatur der Brennkraftmaschine
negativ beeinflusst.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1, vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Bei der Lösung der Aufgabe wurde von der Überlegung ausgegangen, dass eine Anordnung
des Kraftstoffhochdruckspeichers am bzw. im Kurbelgehäuse oder am bzw. im Zylinderkopf
wegen der dann notwendigen konstruktiven Eingriffe in diese Bauteile insbesondere
dann nicht in Frage kommt, wenn diese Bauteile für eine Reihe unterschiedlicher Motoren
mit unterschiedlichen Einspritzsystemen eingesetzt werden sollen oder wenn über mehrere
Motorgenerationen verwendete Motorkonzepte ohne Änderung dieser Bauteile umzurüsten
sind. Ausgehend von dieser Überlegung wurde gefunden, dass eine Anordnung in einer
am Ladeluftrohr angeformten zusätzlichen Kammer eine Reihe von Vorteilen auf sich
vereinigt. Insbesondere wird jeder Eingriff am Kurbelgehäuse oder am Zylinderkopf
vermieden, lediglich das Ladeluftrohr, als relativ kostengünstiges Anbauteil ist anzupassen.
Weiterhin ist das Ladeluftrohr, durch die bauliche Trennung von den stark schwingenden
Bereichen der Brennkraftmaschine, ein vergleichsweise schwingungsarmer Bereich. Durch
die Anordnung des Ladeluftrohres auf der kalten Seite der Brennkraftmaschine an den
Ansaugöffnungen des Zylinderkopfes ist es weiter in vorteilhafter Weise möglich, die
Einspritzleitungen sehr kurz zu gestalten, wodurch hohe Schwingungsamplituden vermieden
werden. Weiter gehört das Ladeluftrohr zu den von Wartungs- und Reparaturarbeiten
am wenigsten betroffenen Bereichen der Brennkraftmaschine wodurch eine unnötige Demontage
von Kraftstoffhochdruckspeicher und Einspritzleitungen vermieden werden kann. So könnte,
einen durchgehenden Zylinderkopf vorausgesetzt, dieser demontiert werden, ohne dass
zuvor der Kraftstoffhochdruckspeicher oder die Einspritzleitungen abgebaut werden
müssten. Weiter bilden Ladeluftrohr, Kraftstoffhochdruckspeicher und Einspritzleitungen
eine vormontierbare Baueinheit was den Montageaufwand bei der Endmontage der Brennkraftmaschine
vorteilhaft minimieren kann. Durch das Vorsehen eines abnehmbaren Deckels, mit dem
die zweite Kammer des Ladeluftrohres verschließbar ist, bleiben der Kraftstoffhochdruckspeicher
und die Einspritzleitungen uneingeschränkt zugänglich, so dass Wartungs- oder Reparaturarbeiten
ungehindert erfolgen können. Als besonders vorteilhaft ist weiter anzusehen, dass
die erfindungsgemäße Anordnung sowohl bei Reihenmotoren als auch bei V-Motor, jeweils
mit Einzelzylinderköpfen oder durchgehenden Zylinderköpfen, mithin also bei den unterschiedlichsten
Motoren eingesetzt werden kann und die Nachrüstung bereits in Serie gefertigter Motoren
ohne jeden Eingriff am Motorblock möglich ist.
[0010] Durch die Befestigung des Kraftstoffhochdruckspeichers in der zweiten Kammer des
Ladeluftrohres lässt sich diese vorteilhaft so gestalten und abdichten, dass bestimmte
Bereiche des Kraftstoffhochdruckspeichers, die wenig bruchgefährdet sind bzw. die
auch bei auf die zweite Kammer aufgesetztem Deckel zugänglich bleiben sollen, von
der Kapselung ausgenommen sind.
[0011] Um zu vermieden, dass eventuell austretender Kraftstoff sich an unterschiedlichen
Stellen ansammeln kann, ist die zweite Kammer in einfacher und damit vorteilhafter
Weise so gestaltet, dass sich eventuell ausströmender Kraftstoff bei allen im Normalbetrieb
der Brennkraftmaschine vorkommenden Gebrauchslagen an einer Stelle sammelt, die geodätisch
am tiefsten liegt.
[0012] Das Vorsehen einer Ablauföffnung, besonders vorteilhaft an der geodätisch tiefsten
Stelle, erlaubt das sichere Abführen von ausgetretenem Kraftstoff aus der zweiten
Kammer. Dies kann dann von besonderer Wichtigkeit sein, wenn aus Sicherheitsgründen
- z. B. bei Schiffsmotoren - der Berieb der Brennkraftmaschine trotz z. B. einer gebrochenen
Einspritzleitung aufrechterhalten werden muss.
[0013] Das Anbringen eines Kraftstoffsensors in der zweiten Kammer des Ladeluftrohres, besonders
vorteilhaft an der geodätisch tiefsten Stelle, erlaubt ein sicheres Detektieren von
ausgetretenem Kraftstoff, auch bei kleinsten Mengen und schafft damit die Voraussetzung,
eine Alarmierung bei Eintritt dieses Ereignisses durchführen zu können.
[0014] Die zweite Kammer des Ladeluftrohres ist gegenüber der Umgebung vorteilhaft in den
Bereichen und bezüglich der Durchführungen abgedichtet, die so angeordnet sind, dass
austretender oder ausgetretener Kraftstoff in den anzunehmenden Betriebslagen der
Brennkraftmaschine durch diese unkontrolliert aus der zweiten Kammer entweichen könnte.
[0015] Neben den vorstehend erwähnten Vorteilen ergeben sich weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung in Verbindung mit den Beispielen, die nachfolgend unter
Zuhilfenahme der Zeichnungen näher beschrieben sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung der wesentlichen Bauteile in ihrer räumlichen Zuordnung
zueinander
- Fig. 2
- Eine Darstellung eines Ladeluftrohres senkrecht zu seiner Längsachse gesehen
- Fig. 3
- Eine Darstellung des Ladeluftrohres aus Fig. 2 parallel zu seiner Längsachse gesehen
[0016] Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Anordnung soll zunächst mit Hilfe
der Fig. 1 eine Übersicht über die räumliche Zuordnung der einzelnen Bauteile zueinander
gegeben werden. Die in Fig. 1 gezeigte Brennkraftmaschine 1 mit ihrem Kurbelgehäuse
2 und dem daran angeordneten Zylinderkopf 3 ist im Falle des gewählten Beispiels ein
mit Blickrichtung parallel zur Längsachse dargestellter Reihenmotor mit durchgehendem
Zylinderkopf. Wie bereits oben ausgeführt, ist die erfindungsgemäße Anordnung nicht
auf diesen Motorentyp begrenzt, es könnte sich ebenso um einen V-Motor handeln und
statt des im Beispiel gezeigten durchgehenden Zylinderkopfes könnten ebenso separate
Zylinderköpfe oder jeweils mehrere Zylinder umfassende Zylinderköpfe am Kurbelgehäuse
angeordnet sein. Gemäß der Darstellung nach Fig. 1 ist am Zylinderkopf 3, neben der
Zylinderkopfhaube 3a, ein Ladeluftrohr 4 angeordnet, das eine erste Kammer 5 umfasst,
die die Ladeluft führt und eine zweite Kammer 6 aufweist, in der ein Kraftstoffhochdruckspeicher
7 mit daran angeschlossenen Einspritzleitungen 8 angeordnet ist. Die Einspritzleitungen
8 verbinden den Kraftstoffhochdruckspeicher 7 mit Kraftstoffanschlüssen 9 am Zylinderkopf
3, die die Ladeluft führende, parallel zur Längsachse der Brennkraftmaschine 1 verlaufende
erste Kammer 5 ist über dazu quer verlaufende Ansaugkanäle 10 mit korrespondierenden
Ansaugöffnungen (nicht dargestellt) im Zylinderkopf 3 verbunden. Parallel zur Längsachse
des Ladeluftrohres 4 verlaufend und mit einem Teil seiner Wandungen unmittelbar zu
diesem benachbart, ist ein Kühlmittelrohr 11 angeordnet, das mit Kühlmittelkanälen
(nicht dargestellt) im Zylinderkopf 3 verbunden ist. Um den Zugang zur zweite Kammer
6 des Ladeluftrohres 4 zu ermöglichen weist diese auf ihrer dem Zylinderkopf 3 abgewanden
Längsseite einen Deckel 12 auf. Die Zuführung der Ladeluft zu der ersten Kammer 5
erfolgt mittels eines aus Fig. 2 ersichtlichen Ladeluftanschlusses 13, der mit einer
in den Zeichnungen nicht dargestellten Aufladeeinrichtung der Brennkraftmaschine 1
verbunden ist.
[0017] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Ladeluftrohr 4 ist in Fig. 2, in einer Aufsicht
senkrecht zu seiner Längsachse, mit Blickrichtung auf die Deckelseite, detaillierter
gezeigt. Der Deckel 12 ist in dieser Darstellung abgenommen, die Lage des Zylinderkopfes
3 und der daran angeordneten Zylinderkopfhaube 3a ist durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet.
[0018] Von der im oberen Teil der Darstellung erkennbaren, mit einem Ladeluftanschluss 13
versehenen ersten Kammer 5 erstrecken sich, nach unten, hinten verlaufend, die Ansaugkanäle
10, die bogenförmig in den in der Fig. 2 hinter dem Ladeluftrohr 4 liegenden Zylinderkopf
3 münden. Zur Befestigung des Ladeluftrohres 4 am Zylinderkopf 3 sind, ebenso wie
bei konventionellen Ladeluftrohren, Durchgangsbohrungen 14 in der dem Zylinderkopf
3 benachbarten Wandung des Ladeluftrohres 4 angeordnet, die mit entsprechenden Gewindebohrungen
(nicht dargestellt) im Zylinderkopf 3 korrespondieren, die eigentliche Befestigung
erfolgt durch in der Zeichnung nicht dargestellte Schrauben. Aus Gründen der besseren
Übersichtlichkeit sind in Fig. 2 nur einige der Durchgangsbohrungen 14 und nur ein
Teil der Ansaugkanäle 10 mit Bezugszeichen versehen.
[0019] Unterhalb der ersten Kammer 5, durch den umlaufenden Dichtkragen 15 gut erkennbar,
befindet sich die zweite Kammer 6 des Ladeluftrohres 4. Der unteren Teil der zweiten
Kammer 6 ist so gestaltet, dass bestimmte Teile des dort angeordneten Kraftstoffhochdruckspeichers
7 über den Dichtkragen 15 hinaus ragen, also bei aufgesetztem Deckel von außen zugänglich
sind. Dort wo der Kraftstoffhochdruckspeicher 7 die Wandung der zweiten Kammer 6 durchragt,
können in der Zeichnung nicht dargestellte Dichtungen vorgesehen sein. Die Befestigung
des Kraftstoffhochdruckspeichers 7 im unteren Teil der zweiten Kammer 6 erfolgt über
an den Kraftstoffhochdruckspeicher 7 angeformte Befestigungslaschen 16, die mit Durchgangslöchern
17 versehen und mittels Befestigungsschrauben 18 in entsprechenden Gewindebohrungen
(nicht dargestellt) des Ladeluftrohres 4 gehalten sind.
[0020] Zur Verbindung des Kraftstoffhochdruckspeichers 7 mit dem Zylinderkopf 3 sind am
Kraftstoffhochdruckspeicher 7, in den freien Teil der zweiten Kammer 6 hinein ragend,
Anschlussverschraubungen 19 vorgesehen, die mittels der Einspritzleitungen 8, 8a die
Verbindung zu den am Zylinderkopf 3 angeordneten Kraftstoffanschlüssen 9 herstellen.
Aus Gründen der besseren Übersicht sind in der Fig. 2 nur zwei der insgesamt sechs
Einspritzleitungen dargestellt. Zugänglich sind die am Zylinderkopf 3 angeordneten
Kraftstoffanschlüsse 9 über entsprechende Durchbrüche 20 in der dem Zylinderkopf 3
zugewandten Wandung der zweite Kammer 6 des Ladeluftrohres 4. Die Abdichtung der Durchbrüche
20 erfolgt durch die dahinter liegenden Teile des Zylinderkopfes 3 und gegebenenfalls
um die Durchbrüche 20 verlaufende Dichtungen (nicht dargestellt).
[0021] Aus konstruktiven Gründen lässt es sich nicht immer realisieren, dass die zweite
Kammer 6 alle Kraftstoffanschlüsse 9 umfasst, ein solcher Fall ist in der Fig. 2 links
dargestellt. Der außerhalb der zweiten Kammer 6 des Ladeluftrohres 4 liegende, am
Zylinderkopf 3 angeordnete Kraftstoffanschluss 9a ist mittels einer doppelwandigen
Einspritzleitung 8a über eine der Anschlussverschraubungen 19 mit dem Kraftstoffhochdruckspeicher
7 verbunden. Der bei der doppelwandigen Einspritzleitung 8a zwischen der inneren eigentlichen
Einspritzleitung und dem umgebenden Außenrohr gebildete Zwischenraum mündet, wie in
Fig. 2 vereinfacht dargestellt, über einen Anschluss 21 in die zweite Kammer 6 des
Ladeluftrohres 4, so dass eventuell in diesen Zwischenraum austretender Kraftstoff
in die zweite Kammer 6 abgeleitet wird. Doppelwandig ausgeführte Einspritzleitungen
und ihre Anschlüsse sind in der Kraftfahrzeugtechnik hinlänglich bekann, so dass es
bei der in Fig. 2 gezeigten Prinzipdarstellung bleiben kann.
[0022] Wie bereits oben ausgeführt, ist der Kraftstoffhochdruckspeicher 7 so in der zweiten
Kammer 6 des Ladeluftrohres 4 angeordnet, dass bestimmte Teile des Kraftstoffhochdruckspeichers
7 außerhalb der zweiten Kammer 6 liegen. Es handelt sich dabei einerseits um ein in
der Fig. 2 rechts dargestelltes Überdruckventil 22 und den damit verbundenen Ablassstutzen
23 und andererseits um den in der Fig. 2 links dargestellten Hochdruckanschluss 24
des Kraftstoffhochdruckspeichers 7. Der Ablassstutzen 23 des Überdruckventils 22 ist
über eine Leitungsverbindung 25 mit einem Auffangbehälter 26 für aus dem Einspritzsystem
zurückgeführten Kraftstoff verbunden, der Hochdruckanschluss 24 weist über eine Kraftstoffhochdruckleitung
27 eine Verbindung zu einer den Kraftstoffhochdruck erzeugenden Kraftstoffhochdruckpumpe
28 auf. Auch im Falle der Kraftstoffhochdruckleitung 27 handelt es sich, wie in Fig.
2 vereinfacht dargestellt, um eine Doppelwandig ausgeführte Leitung. Der Zwischenraum
zwischen der eigentlichen Hochdruckleitung und dem umgebenden Außenrohr ist, wie durch
den mit 29 bezeichneten Pfeil angedeutet, ebenfalls mit der zweiten Kammer 6 des Ladeluftrohres
3 verbunden. Zur Erfassung der Druckverhältnisse im Kraftstoffhochdruckspeicher 7
kann an diesem ein Drucksensor 31 angeordnet sein, dessen elektrische Anschlüsse (nicht
dargestellt) an geeigneter Stelle durch die Wandung der zweiten Kammer 6 geführt sind.
Je nach Lage ist eine solche Leitungsdurchführung gegebenenfalls abzudichten.
[0023] Zur Befestigung des in Fig. 2 nicht dargestellten Deckels 12 sind in der zweiten
Kammer 6 Gewindebohrungen 30 angeordnet, diese korrespondieren mit im Deckel 12 angeordneten
Durchgangslöchern (nicht dargestellt), so dass sich der Deckel mittels Schrauben (nicht
dargestellt) auf das Ladeluftrohr aufschrauben lässt und die zweite Kammer 6 entlang
des Dichtkragens 15 verschließt, dabei kann zwischen Deckel 12 und Dichtkragen 15
eine Weichstoffdichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
[0024] Das kontrollierte Abführen von aus dem Hochdruckbereich des Einspritzsystems ausgelaufenem,
in die zweite Kammer 6 des Ladeluftrohres 4 eingeströmtem Kraftstoff ist nachfolgend
in Verbindung mit Fig. 3 erläutert. Die Fig. 3 zeigt die in Verbindung mit Fig. 2
beschriebene Anordnung in Seitenansicht mit Blickrichtung von rechts, der Deckel 12
ist aufgesetzt, die Anordnung ist im Deckelbereich ausgebrochen dargestellt.
[0025] Wie aus der Darstellung in Fig. 3 ersichtlich, ist am Deckel 12 ein Ablaufstutzen
32 angeordnet. Dieser weist über eine Rücklaufleitung 33 eine Verbindung mit dem Auffangbehälter
26 auf, so dass, im Falle des Austretens von Kraftstoff aus dem Hochdrucksystem der
Einspritzanlage, der ausgetretene Kraftstoff in den Auffangbehälter 26 abfließt. Bei
dem Auffangbehälter 26 handelt es sich im Beispiel um den Auffangbehälter, in den
auch der regulär aus dem Einspritzsystem zurücklaufende Kraftstoff eingeleitet wird,
es kann aber abweichend zum dargestellten Beispiel auch ein separater Auffangbehälter
sein. Der Ablaufstutzen 32 ist an der geodätisch tiefsten Stelle der zweiten Kammer
6 angeordnet, so dass sich kein Kraftstoff in der zweiten Kammer 6 ansammeln kann.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die zweite Kammer 6 selbstverständlich
so gestaltet ist, dass die Innenkontur ihrer Wandung stetig zum Ablaufstutzen hin
fällt. Weichen die zulässigen und tatsächlichen Gebrauchslagen der Brennkraftmaschine
sehr stark von der horizontalen ab - wobei unterstellt ist, dass sich in der horizontalen
Gebrauchslage auch das Ladeluftrohr 4 oder zumindest dessen zweite Kammer 6 in der
Horizontalen befindet - ist unter solchen Umständen die Innenwandung der zweiten Kammer
6 so auszubilden, dass sich ein auf den Ablaufstutzen hin laufender Trichter ergibt.
Derartige Verhältnisse liegen beispielsweise dann vor, wenn die Brennkraftmaschine
in ein Wasserfahrzeug oder in ein im extremen Gelände verwendetes Fahrzeug, z. B.
eine Pistenraupe, eingebaut ist.
[0026] Zur Erkennung von aus dem Hochdruckbereich des Einspritzsystems austretendem Kraftstoff
ist im Ablaufstutzen 32 ein Kraftstoffsensor 34 angeordnet und über Leitungen 35 mit
einer Auswerteschaltung 36, die Teil einer Motorsteueranlage sein kann, verbunden.
Die Auswerteschaltung 36 wirkt auf eine Alarmeinrichtung 37, die im Falle des Austretens
von Kraftstoff aus dem Hochdruckbereich des Einspritzsystems die Alarmierung bewerkstelligt.
Selbstverständlich lässt sich in einem solchen Fall auch mittels der Auswerteschaltung
36 eine Notabschaltung der Brennkraftmaschine durchführen, wenn dies zulässig ist.
[0027] Abweichend vom vorstehend beschriebenen Beispiel besteht bei den doppelwandig ausgeführten
Leitungen, also der Einspritzleitung 8a und der Kraftstoffhochdruckleitung 27, auch
die Möglichkeit, den Zwischenraum zwischen der jeweiligen eigentlichen Hochdruckleitung
und dem Außenrohr nicht mit der zweiten Kammer 6 des Ladeluftrohres 4 zu verbinden,
sondern mit der Rücklaufleitung 33 zusammenzuführen. In einem solchen Fall ist der
Kraftstoffsensor stromab zu dieser Zusammenführung anzuordnen. Weiterhin besteht natürlich
auch die Möglichkeit, für die Einspritzleitung 8a und die Kraftstoffhochdruckleitung
27 bzw. deren jeweilige Zwischenräume oder nachgeschaltete Leitungen jeweils separate
Kraftstoffsensoren vorzusehen und die besagten Zwischenräume direkt mit dem Auffangbehälter
26 zu verbinden.
[0028] Weiterhin lässt sich das in Verbindung mit den Zeichnungen beschriebene Ausführungsbeispiel
dahingehend variieren, dass, um Material, Gewicht und Platz einzusparen, Teile der
Wandung der zweiten Kammer 6 durch benachbarte Bauteile gebildet werden. In Frage
kommt dabei z. B. der Bereich der zweiten Kammer 6, der unmittelbar an das Kühlmittelrohr
11 angrenzt. In diesem Bereich kann die Wandung der Kammer 6 entfallen und durch die
Wandung des Kühlmittelrohres 11 ersetzt werden. Nachdem dieser Bereich die zweite
Kammer 6 des Ladeluftrohres 4 nach oben abschließt, erübrigen sich zusätzliche Dichtmaßnahmen.
[0029] Die vorstehend beschriebenen Ausführungen lassen sich selbstverständlich mit dem
Fachmann zugänglichem Fachwissen auf vielfältige Weise ausgestalten, ohne den grundlegenden
erfinderischen Gedanken zu verlassen, es kommt diesen Ausführungsformen somit nur
Beispielcharakter zu.
1. Aufgeladene Dieselbrennkraftmaschine mit wenigstens einem Ladeluftrohr für die Ladeluftverteilung
wobei
- die Brennkraftmaschine (1) wenigstens eine Zylinderbank mit mehreren in Reihe angeordneten
Zylindern aufweist,
- der Zylinderbank wenigstens ein Zylinderkopf (3) zugeordnet ist,
- dem wenigstens eine Zylinderkopf (3) eine oder mehrere Zylindern zugeordnet sind,
- die Lufteinlassöffnungen des wenigstens einen Zylinderkopfes (3) mit einer die Ladeluft
führenden ersten Kammer (5) des Ladeluftrohres (4) gasdicht verbunden sind,
- die Brennkraftmaschine (1) eine Common-Rail-Einspritzanlage aufweist, die über wenigstens
einen Kraftstoffhochdruckspeicher (7) verfügt, dem jeweils eine Mehrzahl von Zylindern
zugeordnet sind und der einerseits über eine Kraftstoffhochdruckleitung (27) mit einer
Kraftstoffhochdruckpumpe (28) und andererseits über Einspritzleitungen (8) mit an
dem Zylinderkopf (3) angeordneten, jeweils einem Zylinder zugeordneten Kraftstoffanschlüssen
(9) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Ladeluftrohr (4) wenigstens eine, von der ersten Kammer (5) getrennte zweite
Kammer (6) aufweist,
- die zweite Kammer (6) über einen abnehmbaren Deckel (12) verfügt,
- in der zweiten Kammer (6) Befestigungseinrichtungen vorgesehen sind, mittels der
der Kraftstoffhochdruckspeicher (7) in der zweiten Kammer (6) befestigbar ist,
- in der zweiten Kammer (6) eine erste Durchführung vorgesehen ist, durch die die
erste Kraftstoffhochdruckleitung (27) und der Kraftstoffhochdruckspeicher (7) miteinander
verbindbar sind,
- in der zweiten Kammer (6), dem Zylinderkopf (3) zugewandt, wenigstens eine zweite
Durchführung vorgesehen ist, durch die die Einspritzleitungen (8) mit den an dem Zylinderkopf
(3) angeordneten Kraftstoffanschlüssen (9) verbindbar sind,
- die zweite Kammer (6) bei geschlossenem Deckel (12) den Kraftstoffhochdruckspeicher
(7), die Einspritzleitungen (8) und die Kraftstoffanschlüsse (9) so umschließt, dass,
im Falle von Leckagen an dem Kraftstoffhochdruckspeicher (7) und/ oder den Einspritzleitungen
und/ oder den Kraftstoffanschlüssen (9), austretender Kraftstoff in die zweite Kammer
(6) fließt.
2. Dieselbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladeluftrohr (4) an dem wenigstens einen Zylinderkopf (3) befestigt ist.
3. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Durchführung durch eine Öffnung in der zweiten Kammer (6) gebildet ist,
die ein Teil des Kraftstoffhochdruckspeichers (7) durchragt.
4. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kammer (6) so ausgebildet ist, dass sie eine, in allen im Normalbetrieb
vorkommenden Gebrauchslagen der Brennkraftmaschine (1) gleiche geodätisch tiefste
Stelle aufweist.
5. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der zweiten Kammer (6) eine Öffnung zum Abführen von bei Leckage in die zweite
Kammer (6) austretendem Kraftstoff vorgesehen ist.
6. Dieselbrennkraftmaschine den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung zum Abführen von bei Leckagen austretendem Kraftstoff an der geodätisch
tiefsten Stelle angeordnet ist.
7. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Kammer (6) ein Kraftstoffsensor (34) angeordnet ist, mittels dem die
Anwesenheit von freiem Kraftstoff in der zweiten Kammer (6) detektierbar ist.
8. Dieselbrennkraftmaschine nach den Ansprüchen 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffsensor (34) an der geodätisch tiefsten Stelle angeordnet ist.
9. Dieselbrennkraftmaschine nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffsensor (34) in der Öffnung zum Abführen von bei Leckage austretendem
Kraftstoff angeordnet ist.
10. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Durchführung gegenüber dem das Ladeluftrohr (4) umgebenden Raum abgedichtet
ist.
11. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine zweite Durchführung (Durchbrüche 20) gegenüber dem das Ladeluftrohr
(4) umgebenden Raum abgedichtet ist.
12. Dieselbrennkraftmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche der zweite Durchführung (Durchbrüche 20) durch Teile des wenigstens
einen Zylinderkopfes (3) gebildet ist.
13. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Wandung der zweiten Kammer (6) des Ladeluftrohres (4) durch ein dem
Ladeluftrohr (4) benachbartes an den Zylinderkopf (3) angebautes Bauteil gebildet
ist.
14. Dieselbrennkraftmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Bauteil ein Kühlmittelrohr (11) ist das zur Kühlung der Brennkraftmaschine
(1) verwendetes Kühlmittel führt.
15. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Kammer (6) wenigstens eine dritte Durchführung vorgesehen ist, durch
die ein Überdruckventil (22) des Kraftstoffhochdruckspeichers (7) von außen zugänglich
ist.
16. Dieselbrennkraftmaschine, nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine dritte Durchführung gegenüber dem das Ladeluftrohr (4) umgebenden
Raum abgedichtet ist.
17. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Kammer (6) wenigstens eine Kabeldurchführung vorgesehen ist, durch
die wenigstens ein in der zweiten Kammer (6) angeordneter Sensor mit einer außerhalb
der zweiten Kammer (6) angeordneten Steuereinrichtungen verbindbar ist.
18. Dieselbrennkraftmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kabeldurchführung gegenüber dem das Ladeluftrohr (4) umgebenden
Raum abgedichtet ist.
19. Dieselbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffsensor (34) mit einer Auswerteeinrichtung (36) verbunden ist.
20. Dieselbrennkraftmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (36) mit einer Alarmeinrichtung (37) verbunden ist.