Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Hochleistungsschaltertechnik. Sie bezieht
sich auf einen Hochleistungsschalter gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik ist ein Hochleistungsschalter bekannt, der als Lichtbogenkontaktstück
eine Kontakttulpe aufweist, welche zur Führung eines Kurzschlusstromes mit einem Stromführungselement
einen flächigen Kontakt bildet. Innerhalb der Kontakttulpe und bis in das Stromführungselement
hineinreichend ist ein Rohr aus abbrandresistentem Material vorgesehen, welches das
Innere der Kontakttulpe vor heissem Gas schützen soll, wobei das Gas durch einen auf
dem Lichtbogenkontaktstück fussenden Lichtbogen erhitzt ist und durch die Kontakttulpe
und bis jenseit des Stromführungselementes strömt.
[0003] Ein solcher Heissgasstrom kann, sofern kein adäquater Schutz vorgesehen ist, Material
von dem Stromführungselement und/oder der Kontakttulpe abtragen, wodurch es zu einer
Degradation des elektrischen Kontaktes zwischen Kontakttulpe und Stromführungselement
kommen kann. Ein zunehmender Kontaktwiderstand und sogar ein Unterbruch des Kontaktes
kann die Folge sein.
[0004] Das Rohr aus abbrandfestem Material ist in das Stromführungselement eingeschraubt
und weist in dem Teil, in welchem es innerhalb der Kontakttulpe angeordnet ist, einen
Aussendurchmesser auf, der grösser ist als der Innendurchmesser der Kontakttulpe an
der jeweiligen Stelle.
[0005] Durch das Vorsehen eines solchen Rohres aus abbrandfestem Material verringert sich
die der Gasströmung zur Verfügung stehende Querschnittsfläche stark. Soll diese Querschnittsfläche
in etwa konstant bleiben, um ähnliche Abströmgeschwindigkeiten zu behalten, muss (bei
gleichen, dem Kurzschlusstrom zur Verfügung stehenden Querschnitten) eine grössere
Kontakttulpe und ein grösseres Stromführungselement vorgesehen werden, so dass ein
insgesamt grösserer Hochleistungsschalter die Folge ist.
[0006] Es ist wünschenswert, einen möglichst kompakten Hochleistungsschalter zu schaffen,
der dennoch einen Schutz vor der genannten heissgas-induzierten Kontakt-Degradation
bietet.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Hochleistungsschalter der eingangs genannten
Art zu schaffen, welcher die oben genannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere
soll ein kompakter, also geringe Aussenabmessungen aufweisender Hochleistungsschalter
geschaffen werden, der einen geringen, nicht durch heissgas-induzierte Kontakt-Degradation
mit der Zeit zunehmenden elekrischen Widerstand zwischen einem Lichtbogenkontaktstück
und einem einen Kurzschlusstrom vom Lichtbogenkontaktstück abführenden Stromführungselement
aufweist.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0009] Der erfindungsgemässe Hochleistungsschalter mit einer Achse, durch welche eine zu
der Achse parallele axiale Koordinate und eine dazu senkrechte radiale Koordinate
definiert ist, weist ein Lichtbogenkontaktstück, ein Stromführungselement und ein
Abbrandschutzelement auf. Das Lichtbogenkontaktstück weist zur Führung einer im wesentlichen
axialen Strömung eines durch einen gegebenenfalls auf dem Lichtbogenkontaktstück fussenden
Lichtbogen erhitzten Gases eine Öffnung auf. Zur Führung eines während einer Brenndauer
des Lichtbogens durch das Lichtbogenkontaktstück und das Stromführungselement fliessenden
Kurzschlusstromes bildet es mit dem Stromführungselement einen flächigen Kontakt.
Durch das Abbrandschutzelement ist das Stromführungselement nahe dem flächigen Kontakt
im wesentlichen von der Strömung abgeschirmt.
[0010] Der Hochleistungsschalter ist dadurch gekennzeichnet, dass das Stromführungselement
einen axialen Bereich aufweist, in welchem eine radiale Innenabmessung des Stromführungselementes
mit zunehmendem parallel zur Achse gemessenem Abstand zu dem flächigen Kontakt schrittweise
oder kontinuierlich zunehmend ist.
[0011] Die Erfindung kann auch darin gesehen werden, dass der Hochleistungsschalter dadurch
gekennzeichnet ist, dass das Stromführungselement einen axialen (das heisst durch
seine axiale Erstreckung definierten) Bereich aufweist, an dessen dem flächigen Kontakt
zugewandtem Ende eine radiale Innenabmessung des Stromführungselementes kleiner ist
als an dessen dem flächigen Kontakt abgewandtem Ende. Vorteilhaft ist das dem flächigen
Kontakt zugewandtem Ende des Bereiches direkt an dem flächigen Kontakt oder nahe dem
flächigen Kontakt.
[0012] Durch die Erfindung wird es möglich, gleichzeitig einen grössflächigen Kontakt zwischen
Lichtbogenkontaktstück und Stromführungselement (mit entsprechend niedrigem Kontaktwiderstand)
und einen Schutz vor heissgasinduzierter Kontaktdegradation (an dem grossflächigen
Kontakt) zu realisieren. Eine sehr kompakte Bauweise des Hochleistungsschalters und
eine grosse Standzeit wird auf diese Weise ermöglicht.
[0013] Vorteilhaft kann das Stromführungselement abgeschrägt sein, bevorzugt bereits ab
dem flächigen Kontakt mit dem Lichtbogenkontaktstück.
[0014] Der axiale Bereich ist vorteilhaft auf der dem Lichtbogenkontaktstück abgewandten
Seite des flächigen Kontaktes angeordnet. Vorteilhaft ist der axiale Bereich nahe
dem Lichtbogenkontaktstück angeordnet.
[0015] Bevorzugt ist der axiale Bereich zur Aufnahme des Abbrandschutzelementes vorgesehen.
Dadurch kann die radiale Aussendimension des Hochleistungsschalters sehr klein gehalten
werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform sind das Stromführungselement und das Abbrandschutzelement
im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet. Vorteilhaft ist der ganze Hochleistungsschalter
im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet. Bevorzugt ist die radiale Innenabmessung
der Innendurchmesser. Bevorzugt ist die radiale Aussenabmessung des Abbrandschutzelementes
dessen Aussendurchmesser.
[0017] Bevorzugt sind eine radiale Aussenabmessung des Abbrandschutzelementes und die radiale
Innenabmessung des Stromführungselementes in dem axialen Bereich aneinander angepasst.
Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise des Schalters. Vorteilhaft ist das Abbrandschutzelement
in das Stromführungselement eingepasst.
[0018] Bevorzugt ist das Abbrandschutzelement axial bis zu dem Lichtbogenkontaktstück erstreckt.
Das Abbrandschutzelement kann genau bis zu dem Lichtbogenkontaktstückes erstreckt
sein (so dass Lichtbogenkontaktstück und Abbrandschutzelement einander berühren) oder
auch darüber hinaus (bis es also einen Bereich gibt, in dem sich das Abbrandschutzelement
und das Lichtbogenkontaktstück axial überlappen). Das Abbrandschutzelement kann auch
(nur) bis zu der axialen Erstreckung des Lichtbogenkontaktstückes axial erstreckt
sein (so dass die Bereiche der axialen Erstreckung von Lichtbogenkontaktstück und
Abbrandschutzelement einander ohne Überlappung berühren).
[0019] Vorteilhaft weist das Abbrandschutzelement ein abbrandfesteres Material auf als das
Stromführungselement nahe dem flächigen Kontakt. Vorteilhaft ist zumindest die der
Heissgas-Strömung zugewandte Seite des Abbrandschutzelementes aus einem solchen abbrandfesten
Material, bevorzugt ist das ganze Abbrandschutzelement aus einem solchen Material
gefertig. Nahe dem flächigen Kontakt ist derjenige Teil des Stromführungselementes
angeordnet, der, wenn er einer Heissgas-Strömung ausgesetzt würde, besonders rasch
zu einer Degradation des Kontaktes zwischen Lichtbogenkontaktstück und Stromführungselement
führte. Dieser Teil ist vorteilhaft durch das abbrandfestere Material des Abbrandschutzelementes
vor Degradation durch Heissgas geschützt.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform gibt es einen zweiten axialen Bereich, in welchem
eine radiale Innenabmessung des Abbrandschutzelementes im wesentlichen gleich ist
einer radialen Innenabmessung des Lichtbogenkontaktstücks. Besonders vorteilhaft sind
(innerhalb von Fertigungstoleranzen) die radiale Innenabmessung des Stromführungselementes
und die radiale Aussenabmessung des Abbrandschutzelementes in dem axialen Bereich
gleich gross. Anders gesagt sind nahe dem flächigen Kontakt eine radiale Innenabmessung
des Abbrandschutzelementes im wesentlichen gleich gross wie eine radiale Innenabmessung
des Lichtbogenkontaktstücks. Eine besonders kompakte Bauweise des Hochleistungsschalters
wird dadurch möglich.
[0021] Ein Hochleistungsschalter kann ein Abströmrohr zur Führung der Heissgas-Strömung
aufweisen. Das Abströmrohr dient der Führung einer Strömung eines durch einen gegebenenfalls
auf dem Lichtbogenkontaktstück fussenden Lichtbogen erhitzten Gases. In diesem Fall
ist mit grossem Vorteil das Abbrandschutzelement mit dem Abströmrohr fest verbunden.
Besonders vorteilhaft sind das Abströmrohr und das Abbrandschutzelement einstückig
ausgebildet. Dies erleichtert die Fertigung und die Montage des Hochleistungsschalters.
Das Abbrandschutzelement ist vorteilhaft in das Abströmrohr integriert.
[0022] Vorteilhaft ist das Stromführungselement fest verbunden mit einer das Lichtbogenkontaktstück
umgebenden Hilfsdüse. Vorteilhaft dient das Stromführungselement dazu, eine Isolierdüsenanordnung
(umfassend mindestens eine Hauptdüse und mindestens eine Hilfsdüse) zu stützen oder
zu halten, oder das Stromführungselement ist mit einer solchen Stütze oder Halterung
fest verbunden oder einstückig ausgebildet.
[0023] Der flächige Kontakt ist vorteilhaft im wesentlichen radial ausgerichtet. Zumindest
ist der flächige Kontakt nicht ausschliesslich entlang der horizontalen Koordinate
erstreckt.
[0024] Vorteilhaft kann das Stromführungselement und/oder das Lichtbogenkontaktstück an
einer zu dem flächigen Kontakt beitragenden Oberfläche, vorzugsweise (jeweils) auf
der ganzen zum flächigen Kontakt beitragenden Oberfläche, mit einer Beschichtung zur
Verringerung des Übergangswiderstandes versehen sein. Eine solche Beschichtung kann
beispielsweise eine Versilberung sein.
[0025] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist zusätzlich zu dem Lichtbogenkontaktstück
noch ein Nennstromkontaktsystem vorgesehen. Dieses trägt im geschlossenen Schalterzustand
einen Nennstrom, während nach der Nennstromkontaktstück-Trennung der Strom auf ein
das Lichtbogenkontaktstück umfassende Lichtbogenkontaktsystem kommutiert. Nach der
Trennung des Lichtbogenkontaktsystems wird ein zu Iöschender, den Kurzschlusstrom
tragender Lichtbogen gezündet. Es ist auch möglich, dass das Lichtbogenkontaktstück
zusammen mit einem weiteren Lichtbogenkontaktstück ein Nennstromkontaktsystem bildet.
[0026] Ein Hochleistungsschalter ist typischerweise zum Tragen von Kurzschlusströmen zwischen
2 kA und 80 kA bei Nennspannungen zwischen 10 kV und über 1000 kV, bevorzugt zwischen
30 kV und 550 kV ausgelegt.
[0027] Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
und den Figuren hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- einen grossen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Hochleistungsschalters, geschnitten;
- Figs. 2 bis 10
- jeweils einen Ausschnitt, darstellend eine mögliche Ausgestaltung von Lichtbogenkontaktstück,
Stromführungselement und Abbrandschutzelement, geschnitten.
[0029] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche oder gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Für das Verständnis
der Erfindung nicht wesantliche Teile sind zum Teil nicht dargestellt. Die beschriebenen
Ausführungsbeispiele stehen beispielhaft für den Erfindungsgegenstand und haben keine
beschränkende Wirkung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Fig. 1 zeigt schematisch und geschnitten einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen
Hochleistungsschalters in geöffnetem Schaltzustand. Der Hochleistungsschalter ist
im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet mit einer Rotationsachse A, durch
welche eine mit z bezeichnete axiale Koordinate und eine mit r bezeichnete radiale
Koordinate definiert ist.
[0031] Zum Öffnen des Schalters wurde zunächst ein aus zwei Nennstromkontakten 9 bestehendes
Nennstromkontaktsystem 9 geöffnet, so dass ein durch den Schalter fliessender Strom
auf ein aus zwei Lichtbogenkontaktstüchen 1,1b bestehendes Lichtbogenkontaktstücksystem
kommutiert. Nach dem Trennen der zwei Lichtbogenkontaktstücke 1,1b brennt zwischen
diesen ein Lichtbogen 5, und ein Kurzschlusstrom I, symbolisiert durch dünne offene
Pfeile, fliesst durch die beiden Lichtbogenkontaktstücke 1,1 b.
[0032] Das Lichtbogenkontaktstück 1 ist als eine Kontakttulpe mit einer Vielzahl von Kontaktfingern
ausgebildet und weist eine Öffnung 6 auf. Ein in dem Schalter vorgesehenes Löschgas
4, beispielsweise SF
6, wird durch den Lichtbogen 5 erhitzt und bildet, gegebenenfalls zusammen mit weiterem
gasförmigen Material, eine Gasströmung 4 (symbolisiert durch dicke offene Pfeile),
welche durch die Öffnung 6 strömt.
[0033] Der Kurzschlusstrom I fliesst durch einen radial ausgerichteten flächigen Kontakt
F am Ende der Kontakttulpe 1 in ein Stromführungselement 2 und von dort weiter zu
den Anschlüssen des Schalters. Zum Schutz des Stromführungselementes 2 und vor allem
des flächigen Kontaktes F zwischen dem Stromführungselement 2 und dem Lichtbogenkontaktstück
1 vor dem Gasstrom 4 ist ein Abbrandschutzelement 3a vorgesehen, welches hier zusammen
mit einem Abströmrohr 3 einstückig ausgebildet ist.
[0034] Das Stromführungselement 2 ist im allgemeinen aus einem weniger abbrandfesten (hitzeresistenten)
Material (beispielsweise Aluminium oder Kupfer) als das Abbrandschutzelement 3a, welches
beispielsweise aus Stahl oder einem Kohlefaserverbundwerkstoff sein kann. Das Lichltbogenkontaktstück
1 kann beispielsweise aus Kupfer, Stahl oder Wolfram-Kupfer gefertigt sein.
[0035] Die gesamte Bodenfläche des Lichtbogenkontaktstückes 1 dient als Kontaktfläche F
zum Stromführungselement 2, und ab dort ist das Stromführungselement 2 durch das Abbrandschutzelement
3a vor der Gasströmung 4 geschützt. Bei Verwendung geeigneter Materialen kann auf
einen zusätzlichen Schutz des Lichtbogenkontaktstückes 1 vor Abbrand verzichtet werden,
so dass das Abbrandschutzelement 3a nur die Kontaktfläche F und den der Kontaktfläche
nahen Teil des Stromführungselementes 2 vor Heissgas schützen muss.
[0036] Die Kontakttulpe 1 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, in das Stromführungselement 2
eingeschraubt sein. Durch ein Gewinde kann nur ein vernachlässigbarer Strom zwischen
Lichtbogenkontaktstück 1 und Stromführungselement 2 fliessen, so dass die Mantelfläche
der Kontakttulpe keinen Beitrag zu der Kontaktfläche leistet.
[0037] In einem an der Kontaktfläche F beginnenden Bereich 2a vergrösstert sich der Innendurchmesser
d2 des Stromführungselementes 2 kontinuierlich. In gleichem Masse vergrössert sich
der Aussendurchmesser des Abbrandschutzelementes 3a. Der Innendurchmesser des Abbrandschutzelementes
3a ist in einem axialen Bereich 2b (oder zumindest nahe der Kontaktfläche F) gleich
dem Innendurchmesser d1 des Lichtbogenkontaktstückes 1 nahe der Kontaktfläche F.
[0038] Auf diese Weise wird dem durch das Lichtbogenkontaktstück 1 abströmende Gas 4 ein
grosser Abströmquerschnitt zur Verfügung gestellt, während die Aussendimensionen des
Schalters gering bleiben und die dem Kurzschlusstrom I zur Verfügung stehende Querschnittsfläche
F sehr gross ist.
[0039] Das Stromführungselement 2 hat hier noch die Funktion, eine isolierende Hilfsdüse
7 und, über ein metallisches Rohr (welches auch eines der Nennstromkontaktstücke 9
trägt), eine isolierende Hauptdüse 8 zu halten. Es können beide Lichtbogenkontaktstücke
1,1b oder auch nur eines der beiden beweglich ausgebildet sein. Das Lichtbogenkontaktstück
1, das Abströmrohr 3, das Stromführungselement 2, die Isolierdüsenanordnung 7,8 und
der auf der Isolierdüsenseite angeordnete Nennstromkontakt 9 können fest miteinander
verbunden sein.
[0040] Die weiteren Figuren zeigen schematisch und geschnitten mögliche Ausgestaltungen
des Bereiches nahe dem flächigen Kontakt F, wie sie in einem Hochleistungsschalter
gemäss Fig. 1 oder auch in einem anderen Schalter mit einem Lichtbogenkontaktstück
1, einem Stromführungselement 2 und einem Abbrandschutzelement 3a möglich sind.
[0041] Fig. 2 zeigt die Ausführungsform aus Fig. 1, wobei das Gewinde deutlicher dargestellt
ist. Die Darstellung ist etwas idealisiert, da aufgrund von Fertigungstoleranzen manche
Flächen gegebenenfalls eine geringe Beabstandung voneinander aufweisen. Im Zusammenhang
mit Fig. 3 wird diese Problematik andiskutiert.
[0042] Wie Fig. 3 zeigt, kann das Kontaktstück 1 auch, anstatt mittels eines Gewindes mit
dem Stromführungselement 2 verbunden zu sein, in dieses eingspresst sein. Dies ist
ein Beispiel für eine formschlüssige Verbindung. Ausserdem kann, um fertigungstoleranzbedingten
Einpass-Problemen des Abbrandschutzelementes 3a in das Stromführungselement 2 vorzubeugen,
die Abschrägung des Abbrandschutzelementes 3a weniger stark ausgebildet sein als die
Abschrägung des Stromführungselementes 2, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Dadurch
sind der Innendurchmesser d2 des Stromführungselementes 2 und der Aussendurchmesser
D3 des Abbrandschutzelementes 3a bei der gleichen axialen Koordinate z verschieden
gross.
[0043] Wie in Fig. 3 weiterhin dargestellt ist, kann auch die Kontakttulpe 1 eine Abschrägung
aufweisen, wodurch fertigungstoleranzbedingten Einpass-Problemen des Abbrandschutzelementes
3a vorgebeugt wird. Zudem ist in Fig. 3 dargestellt, dass auch ein stumpf ausgebildetes
Ende des Abbrandschutzelementes 3a vorsehbar ist.
[0044] Fig. 4 zeigt eine weitere beispielhafte Realisierung, wie ein zu einem geringen Kontaktwiderstand
führender Anpressdruck an der Kontaktfläche 6 erzielt werden kann. Das Lichtbogenkontaktstück
1 ist mittels einer Überwurfmutter 10 oder eines Flansches 10 gegen das Stromführungselement
gepresst. Ausserdem zeigt Fig. 4, dass das Abbrandschutzelement 3a auch getrennt von
dem Abströmrohr 3 angeordnet sein kann.
[0045] Fig. 5 zeigt, dass es auch möglich ist, mehrere Abschrägungen von Stromführungselement
2 und/oder Abbrandschutzelement 3a vorzusehen.
[0046] Fig. 6 zeigt, dass es auch möglich ist, das Abbrandschutzelement 3a bezüglich der
axialen Koordinate bis über die Erstreckung des Lichtbogenkontaktstückes 1 hinaus
ausgedehnt vorzusehen.
[0047] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, in der das Abbrandschutzelement 3a getrennt
von dem Abströmrohr 3 angeordnet ist. Zudem ist dargestellt, dass auch eine schrittweise
(hier in einem Schritt; es sind aber auch zwei, der oder mehr Schritte denkbar) Vergrösserung
des Innendurchmessers d2 des Stromführungselementes 2 vorgesehen sein kann. (Da Fig.
7 den Schalter nur bis zur Symmetrieachse A darstellt, ist der halbe Innendurchmesser,
als d2/2, angegeben.)
[0048] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, in welcher das Abbrandschutzelement 3a und das
Stromführungselement 2, ausgehend von dem flächigen Kontakt F und in die durch die
Koordinte z vorgegebene Richtung zunächst einen konstanten Aussen- beziehungsweise
Innendurchmesser und dann einen abgeschrägten Bereich in Richtung grösserer radialer
Koordinaten aufweist. Dadurch ist auf Kosten einer leicht verkleinerten Kontaktfläche
F eine verbesserte Abbrandresistenz gewährleistet.
[0049] Die Ausführungsform in Fig. 9 ist ähnlich der in Fig. 8, zeigt aber, dass der flächige
Kontakt F nicht notwendigerweise im wesentlichen radial ausgerichtet sein muss. Er
kann einen von null deutlich verschiedenen Winkel α mit einer entlang der Koordinate
r verlaufenden Achse einschliessen. Der Winkel α kann, wie in Fig. 9 dargestellt,
negativ sein, aber auch positive Winkel α sind möglich.
[0050] Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Innendurchmesser d3 des Abbrandschutzelementes
3a etwas kleiner ist als der Innendurchmesser d1 des Lichtbogenkontaktstückes 1. Ausserdem
erstreckt sich das Abbrandschutzelement 3a von derjenigen Seite der Kontaktfläche
F, an welche vorwiegend das Stromführungselement 3 angrenzt, bis auf die Seite der
Kontaktfläche F, an welche vorwiegend das Lichtbogenkontaktstück 1 angrenzt. Ein verbesserter
Schutz gegen Abbrand an der Kontaktfläche F wird erreicht. Ausserdem wird durch die
Ausbildung von Abbrandschutzelement 3a und Stromführungselement 2 im Bereich 2a ein
Schnappmechanismus realisiert, welcher der gegenseitigen Befestigung der zwei Teile
aneinander dient.
[0051] Die in den Figuren dargestellten Merkmale können auch in anderen als in den genannten
oder dargestellten Kombinationen vorteilhaft sein.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Lichtbogenkontaktstück, Kontakttulpe, Kontaktrohr
- 1 b
- Lichtbogenkontaktstück, Kontaktstift
- 2
- Stromführungselement, Halterung
- 2a,2b
- Bereich, axialer Bereich
- 3
- Abströmrohr
- 3a
- Abbrandschutzelement
- 4
- Gas, Löschgas, Strömung, Löschgasströmung
- 5
- Lichtbogen
- 6
- Öffnung des Lichtbogenkontaktstücks
- 7
- Hilfsdüse
- 8
- Düse, Hauptdüse
- 9
- Nennstromkontakt, Nennstromkontaktsystem
- 10
- Überwurfmutter, Flansch
- A
- Achse
- D3
- radiale Aussenabmessung des Abbrandschutzelementes, Aussendurchmesser
- d1
- radiale Innenabmessung des Lichtbogenkontaktstücks, Innendurchmesser
- d2
- radiale Innenabmessung des Stromführungselementes, Innendurchmesser
- d3
- radiale Innenabmessung des Abbrandschutzelementes, Innendurchmesser
- I
- Strom, Kurzschlusstrom, Lichtbogenstrom
- F
- flächiger Kontakt, Kontaktfläche
- r
- radiale Richtung, radiale Koordinate
- z
- axiale Richtung, axiale Koordinate
- α
- Winkel
1. Hochleistungsschalter mit einer Achse (A), durch welche eine zu der Achse parallele
axiale Koordinate (z) und eine dazu senkrechte radiale Koordinate (r) definiert ist,
und mit einem Lichtbogenkontaktstück (1), einem Stromführungselement (2) und einem
Abbrandschutzelement (3a), wobei das Lichtbogenkontaktstück (1) zur Führung einer
im wesentlichen axialen Strömung (4) eines durch einen gegebenenfalls auf dem Lichtbogenkontaktstück
(1) fussenden Lichtbogen (5) erhitzten Gases (4) eine Öffnung (6) aufweist und zur
Führung eines während einer Brenndauer des Lichtbogens (5) durch das Lichtbogenkontaktstück
(1) und das Stromführungselement (2) fliessenden Kurzschlusstromes (I) mit dem Stromführungselement
(2) einen flächigen Kontakt (F) bildet, und wobei durch das Abbrandschutzelement (3a)
das Stromführungselement (2) nahe dem flächigen Kontakt (F) im wesentlichen von der
Strömung (4) abgeschirmt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stromführungselement (2) einen axialen Bereich (2a) aufweist, in welchem eine
radiale Innenabmessung (d2) des Stromführungselementes mit zunehmendem parallel zur
Achse (A) gemessenem Abstand von dem flächigen Kontakt (F) schrittweise oder kontinuierlich
zunehmend ist.
2. Hochleistungsschalter gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Bereich (2a) zur Aufnahme des Abbrandschutzelementes (3a) vorgesehen ist.
3. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromführungselement (2) und das Abbrandschutzelement (3a) im wesentlichen rotationssymmetrisch
ausgebildet ist, und dass die radiale Innenabmessung (d2) der Innendurchmesser (d2)
ist.
4. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem axialen Bereich (2a) eine radiale Aussenabmessung (D3) des Abbrandschutzelementes
(3a) an die radiale Innenabmessung (d2) des Stromführungselementes (2) angepasst ist.
5. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbrandschutzelement (3a) axial bis zu dem Lichtbogenkontaktstück (1) erstreckt
ist.
6. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbrandschutzelement (3a) ein abbrandfesteres Material aufweist als das Stromführungselement
(2) nahe dem flächigen Kontakt (F).
7. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten axialen Bereich (2b) eine radiale Innenabmessung (d3) des Abbrandschutzelementes
(3a) im wesentlichen gleich ist einer radialen Innenabmessung (d1) des Lichtbogenkontaktstücks
(1).
8. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abströmrohr (3) zur Führung der Strömung (4) vorgesehen ist, und dass das Abbrandschutzelement
(3a) mit dem Abströmrohr (3) fest verbunden ist.
9. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromführungselement (2) fest verbunden ist mit einer das Lichtbogenkontaktstück
(1) umgebenden Hilfsdüse (7).
10. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Kontakt (F) im wesentlichen radial ausgerichtet ist.
11. Hochleistungsschalter gemäss einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem Lichtbogenkontaktstück (1) noch ein Nennstromkontaktsystem (9)
vorgesehen ist.