(19)
(11) EP 1 676 084 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.12.2010  Patentblatt  2010/50

(21) Anmeldenummer: 04786987.0

(22) Anmeldetag:  22.09.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F27D 15/02(2006.01)
C04B 7/42(2006.01)
F27D 19/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2004/010638
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2005/047796 (26.05.2005 Gazette  2005/21)

(54)

KÜHLER ZUM KÜHLEN VON KLINKER

COOLER FOR COOLING CLINKER

DISPOSITIF DE REFROIDISSEMENT POUR REFROIDIR DU LAITIER


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK FR

(30) Priorität: 20.10.2003 DE 10348590

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.07.2006  Patentblatt  2006/27

(73) Patentinhaber: Polysius AG
59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • RÖLVER, Ewald
    59269 Beckum (DE)
  • BORNHÜTTER, Klaus
    59075 Hamm (DE)
  • MILEWSKI, Günter
    59320 Enningerloh (DE)
  • NIEMERG, Hermann
    59320 Ennigerloh (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Michael et al
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 4 334 901
DE-A1- 4 414 292
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Klinker.

    [0002] Aus der DE 43 34 901 A1 ist ein Rostkühler mit einem ersten Kühlerabschnitt, einem zweiten Kühlerabschnitt und einem dazwischen angeordneten Brecher bekannt.

    [0003] Bei der in der DE 44 14 292 A1 beschriebenen Anlage zum Kühlen von Weißzementklinker schließt sich an den Drehrohrofen ein erstes und ein zweites Kühlaggregat an, wobei im ersten Kühlaggregat eine Zerkleinerungsvorrichtung angeordnet ist. Am unteren Ende des ersten Kühlaggregats ist ferner eine Abzugsvorrichtung für den Abzug von ggf. anfallendem, zu schwach gebranntem Klinker vorgesehen.

    [0004] Um eine möglichst gleichbleibende Qualität des Klinkers zu gewährleisten, werden Proben des Klinkers genommen und untersucht. In Abhängigkeit des Ergebnisses kann dann Einfluss auf die Rohmehlzusammensetzung, die Brennstoffregelung, etc. genommen werden. Aufgrund der hohen Temperaturen des aus dem Ofen kommenden und auf den Kühler fallenden Klinkers können derartige Proben nur hinsichtlich ihrer chemischen Eigenschaften untersucht werden. Die Bildung der Klinkermineralien ist erst dann abgeschlossen, wenn die Temperatur des Klinkers unter etwa 720 °C fällt.

    [0005] Um den Klinker sowohl hinsichtlich seiner chemischen als auch hinsichtlich seiner mineralogischen Eigenschaften zu analysieren, wird im Stand der Technik erwähnt, die Probennahme nach dem Kühler vorzunehmen. Bedingt durch die relativ lange Verweilzeit des Klinkers im Kühler kann ein Eingriff in die vorhergehenden Verfahrensabschnitte nur mit erheblichem Zeitverlust vorgenommen werden.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kühlen von Klinker anzugeben, so dass umfassende Informationen über die Eigenschaften des Klinkers möglichst zeitnah erfasst werden können.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst, wobei der aus einem Ofen fallende Klinker, in einem ersten Kühlerabschnitt und einem zweiten Kühlerabschnitt gekühlt und in einem zwischen den beiden Kühlerabschnitten angeordneten Brecher zerkleinert wird. In einem Bereich zwischen Brecher und zweitem Kühlerabschnitt wird eine Probe des Klinkers entnommen und analysiert, um Informationen über die Eigenschaften des Klinkers zu erfassen und auf vorangegangene Verfahrensabschnitte einzuwirken.

    [0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Einrichtung zur Entnahme einer Probe des Klinkers in einem Bereich angeordnet, wo die Temperatur des Klinkers zwischen 300° und 700° C, vorzugsweise zwischen 450° und 550° C beträgt.

    [0009] Durch den Ort der Probennahme zwischen dem ersten und zweiten Kühlerabschnitt ist es zudem möglich, eine Probe mit einem repräsentativen Kornspektrum zu nehmen. Bei einer im Stand der Technik bekannten Ausführung fällt die Probe in einem Mittelbereich des Kühlers durch ein Loch in der Rostplatte nach unten.

    [0010] Vorzugsweise ist die Einrichtung zur Entnahme einer Probe des Klinkers in einem Bereich zwischen Brecher und zweitem Kühlerabschnitt angeordnet ist.

    [0011] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und der Zeichnung näher erläutert.

    [0012] Die Zeichnung zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung des Kühlers im Bereich zwischen dem ersten und zweiten Kühlerabschnitt.

    [0013] Der dargestellte Kühler besteht im Wesentlichen aus einem ersten Kühlerabschnitt 1, einem zweiten Kühlerabschnitt 2 sowie einem dazwischen angeordneten Brecher 3. Der zweite Kühlerabschnitt 2 ist tiefer als der erste Kühlerabschnitt 1 angeordnet, so dass das Material vom ersten Kühlerabschnitt 1 in den Brecher 3 gelangt und der zweite Kühlerabschnitt 2 unterhalb des Brechers angeordnet werden kann. Das zerkleinerte Material fällt dann vom Brecher 3 auf den zweiten Kühlerabschnitt 2.

    [0014] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kühler mit einem feststehenden Belüftungsboden ausgebildet, wobei das Kühlgut mit geeigneten hin und her beweglichen Förderelementen über den Belüftungsboden bewegt wird. Im Rahmen der Erfindung wäre es jedoch auch möglich, den Kühler als so genannten Schubrostkühler mit abwechselnd feststehenden und hin und her beweglichen Rostplattenreihen auszuführen. Zur Kühlung des Gutes wird der Kühler in an sich bekannter Art und Weise von unten nach oben mit Kühlluft durchströmt.

    [0015] Weiterhin ist unterhalb des Brechers 3 eine Einrichtung 4 zur Entnahme einer Probe des Klinkers vorgesehen. Diese Einrichtung 4 weist einen geeigneten Probenehmer 4a auf, der in gewünschten Abständen Proben des nach unten fallenden zerkleinerten Klinkermaterials nimmt. Die Probe wird dann in einem Trichter 4b abgeladen und wird von dort in geeigneter Weise einer nicht näher dargestellten Analyseeinrichtung zugeführt. Die Analyse kann beispielsweise nach einem Röntgenfluoressenzverfahren und/oder nach einem Verfahren der Röntgendiffraktometrie erfolgen.

    [0016] Der Klinker fällt üblicherweise mit Temperaturen von etwa 1.400° C aus dem Ofen auf den ersten Kühlerabschnitt 1. Dort wird der Klinker in Richtung des Pfeils 5 transportiert und mit Kühlluft beaufschlagt. Am Ende des ersten Abschnittes gelangt der Klinker gemäß Pfeil 6 in den Brecher 3, wo eine Zerkleinerung des Klinkers erfolgt.

    [0017] Die Probennahme erfolgt in dem Bereich zwischen Brecher 3 und zweiten Kühlerabschnitt 2, indem eine Probe des aus dem Brecher fallenden Klinkers genommen wird. Entsprechend dem Pfeil 7 gelangt der gebrochene Klinker zur weiteren Abkühlung auf den zweiten Kühlerabschnitt.

    [0018] Im Rahmen der Erfindung wäre es jedoch auch möglich, die Probenahme mit einem geeigneten Probenehmer zwischen Kühlerabschnitt 1 und Brecher 3 erfolgen zu lassen.

    [0019] Der erste Kühlerabschnitt ist in seiner Länge so bemessen, und wird mit Kühlluft derart beaufschlagt, dass der Klinker im Bereich seiner Probennahme eine Temperatur zwischen 300° und 700° C, vorzugsweise zwischen 450° und 550° C aufweist, wobei man zweckmäßigerweise die Probennahme zeitlich möglichst früh vorsieht, um auf die vorangegangenen Verfahrensabschnitte frühzeitig einwirken zu können.

    [0020] Da die Bildung der Klinkermineralien erst nach Unterschreiten von etwa 720°C abgeschlossen ist, sollte die Temperatur des Klinkers bei der Probenahme nicht deutlich über 650°C liegen.

    [0021] Das Vorsehen eines Brechers 3 zwischen den beiden Kühlerabschnitten ermöglicht zum einen eine Probennahme mit einem repräsentativen Kornspektrum und zum anderen eine möglichst schnelle Analyse des Klinkers.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Kühlen von Klinker, wobei der aus einem Ofen fallende Klinker in einem ersten Kühlerabschnitt (1) und einem zweiten Kühlerabschnitt (2) gekühlt und in einem zwischen den beiden Kühlerabschnitten angeordneten Brecher (3) zerkleinert wird,
    dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich zwischen Brecher und zweitem Kühlerabschnitt eine Probe des Klinkers entnommen und analysiert wird, um Informationen über die Eigenschaften des Klinkers zu erfassen und auf vorangegangene Verfahrensabschnitte einzuwirken.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Probe des Klinkers in einem Bereich entnommen wird, wo die Temperatur des Klinkers zwischen 300° und 700°C beträgt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Probe des Klinkers in einem Bereich entnommen wird, wo die Temperatur des Klinkers zwischen 450° und 550°C beträgt.
     


    Claims

    1. Method for cooling clinker wherein the clinker falling out of a kiln is cooled in a first cooler section (1) and a second cooler section (2) and is comminuted in a crusher (3) disposed between the two cooler sections,
    characterised in that a sample of the clinker is taken in a region between the crusher and the second cooler section and is analysed in order to collect information concerning the properties of the clinker and to be able to act on preceding method sections.
     
    2. Method as claimed in Claim 1, characterised in that the sample of the clinker is taken in a region where the temperature of the clinker is between 300 °C und 700 °C.
     
    3. Method as claimed in Claim 1, characterised in that the sample of the clinker is taken in a region where the temperature of the clinker is between 450 °C und 550 °C.
     


    Revendications

    1. Procédé pour le refroidissement de clinker, le clinker tombant hors d'un four étant refroidi dans une première section de refroidissement (1) et dans une deuxième section de refroidissement (2) et étant concassé dans un broyeur (3), qui est disposé entre les deux sections de refroidissement, caractérisé en ce que, dans une zone située entre le broyeur et la deuxième section de refroidissement, un échantillon de clinker est prélevé et analysé afin de collecter des informations concernant les propriétés du clinker et pour agir sur les étapes précédentes du procédé.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'échantillon de clinker est prélevé dans une zone, dans laquelle la température du clinker est située entre 300 °C et 700 °C.
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'échantillon de clinker est prélevé dans une zone, dans laquelle la température du clinker est située entre 450 °C et 550 °C
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente