(19)
(11) EP 1 677 258 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.07.2006  Patentblatt  2006/27

(21) Anmeldenummer: 05026786.3

(22) Anmeldetag:  08.12.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07B 17/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 15.12.2004 CH 20762004

(71) Anmelder: Die Schweizerische Post
3030 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Schneeberger, Rolf
    3008 Bern (CH)
  • Buser, Martin
    8006 Zürich (CH)
  • Schibli, Marcel
    8330 Pfäffikon (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil 
E. BLUM & CO. Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Erzeugen einer Tarifetikette für Postsendungen


(57) Die beschriebene Vorrichtung ist mit einer Waage (1) zum Ermitteln des Gewichts der Postsendung sowie einer Messvorrichtung (5, 6) zum Messen der Grösse der Postsendung ausgestattet. Ferner besitzt sie eine Verarbeitungsvorrichtung zum Ermitteln des geeigneten Tarifs abhängig von Gewicht und Dimension und gegebenenfalls weiteren Angaben, wie z.B. Zielort und Speditionsart. Schliesslich besitzt die Vorrichtung eine Etikettenausgabe (12) zur Ausgabe einer Tarifetikette entsprechend dem so ermittelten Tarif, z.B. mit maschinenlesbarer Codierung. Die Messvorrichtung (5, 6) zum Messen der Grösse der Postsendung besteht aus Markierungen, die auf dem Wägeteller (3) und auf Wänden (4b, 4c) senkrecht zum Wägeteller (3) angebracht sind. Die erzeugten Tarifetiketten besitzen zwei maschinenlesbare Codierungen, von denen eine von einem Kassensystem und die andere von einer teilautomatischen Speditionsvorrichtung ausgelesen werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Tarifetikette für Postsendungen sowie eine Anlage zum Frankieren und Spedieren von Postsendungen gemäss Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.

[0002] Um Postsendungen korrekt zu frankieren, ist deren Grösse und Gewicht zu bestimmen. Abhängig von diesen Angaben, sowie aus der gewünschten Speditionsart und dem Zielort kann sodann der korrekte Tarif ermittelt werden.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung bzw. Anlage der eingangs genannten Art zu schaffen, welche diese Vorgänge vereinfacht.

[0004] Diese Aufgabe wird vom Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.

[0005] Anspruchsgemäss ist die Vorrichtung also mit einer Waage zum Ermitteln des Gewichts der Postsendung sowie einer Messvorrichtung zum Messen mindestens einer Dimension der Postsendung ausgestattet. Ferner besitzt sie eine Verarbeitungsvorrichtung zum Ermitteln der geeigneten Tarifetikette abhängig von Gewicht und Dimension und gegebenenfalls weiteren Angaben, wie z.B. Zielort und Speditionsart. Schliesslich besitzt die Vorrichtung eine Etikettenausgabe zur Ausgabe der Tarifetikette entsprechend des so ermittelten Tarifs, z.B. mit maschinenlesbarer Codierung.

[0006] Die Vorrichtung kann z.B. eine Höhenmessvorrichtung umfassen, welche an einer vertikalen Wand am bzw. beim Wägeteller der Waage angeordnet ist. Die Höhenmessvorrichtung ist so ausgestaltet, dass sie es erlaubt, eine auf dem Wägeteller liegende Postsendung in einen von mindestens zwei unterschiedlichen Höhenbereichen einzuteilen. Auf diese Weise ist es in einfacher Art möglich, nicht nur das Gewicht, sondern auf die postalisch relevante Höhe der Postsendung auf dem Wägeteller zu ermitteln.

[0007] In der Praxis sollte die Waage robust aber genau sein, und sie sollte es erlauben, grosse und kleine Postsendungen zu wägen. Deshalb ist die Waage vorzugsweise mit mindestens einem Kippsensor ausgerüstet. Der Kippsensor ist an mindestens einem Randbereich des Wägetellers angeordnet und in der Lage, eine Kippung des Wägetellers aufgrund einer Fehlbeladung zu detektieren, z.B. wenn ein schweres, kleines Paket azentrisch auf den Wägeteller gelegt wird.

[0008] Die Vorrichtung kann in eine Anlage zum Frankieren und Spedieren von Postsendungen eingefügt werden, wobei diese Anlage weiter mindestens einer Kasse zum Kassieren einer Gebühr für die Tarifetikette und mindestens eine Speditionsanlage zum teil- oder vollautomatischen Spedieren der Postsendungen aufweist.

[0009] Vorzugsweise ist die Verarbeitungsvorrichtung der genannten Vorrichtung in der Lage, Tarifetiketten auszudrucken, welche einen ersten maschinenlesbaren Code für die Kasse und einen zweiten, separaten maschinenlesbaren Code für die Speditionsanlage aufweisen. Die Kasse liest sodann den ersten maschinenlesbaren Code aus und ermittelt daraus die zu entrichtende Gebühr. Der zweite maschinenlesbare Code dient der Speditionsanlage dazu, die gewünschte Speditionsart zu ermitteln und/oder die Tarifetikette zu überprüfen. Da zwei separate solche Codes vorgesehen sind, brauchen die Kasse und die Speditionsanlage technisch nicht aufeinander abgestimmt zu werden, was die Einfügung der Erfindung in bestehende Systeme vereinfacht.

[0010] Besonders bevorzugt ist es, wenn der erste maschinenlesbare Code ein EAN-Code, insbesondere ein EAN-13 Strichcode ist. Diese Code-Typen können von gängigen Kassen, z.B. bei Detailhändlern, ausgelesen und in Preisinformationen umgewandelt werden, was es in einfacher Weise erlaubt, die oben genannte Vorrichtung in einem mit einer solchen Kasse ausgestatteten Verkaufsbetrieb einzusetzen.

[0011] Unter einem EAN-Code ist ein Code gemäss EAN-Standard zu verstehen, der von der Organisation EAN International, Brüssel verwaltet wird.

[0012] Weitere bevorzugte Ausführungen und Anwendungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen

Fig. 1 eine Ansicht einer Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung,

Fig. 2 einen Schnitt durch die Waage,

Fig. 3 eine Anlage zum Frankieren und Spedieren von Postsendungen und

Fig. 4 eine Tarifetikette.



[0013] Eine bevorzugte Ausführung der Vorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt. Sie besteht aus einer Waage 1 und einem Kontrollteil 2.

[0014] Die Waage 1 dient zum Ermitteln des Gewichts einer Postsendung. Sie besitzt einen horizontalen Wägeteller 3, auf den die Postsendung gelegt werden kann. Am Rand des Wägetellers 3 sind senkrecht zum Wägeteller 3 drei vertikale Wände 4a, 4b, 4c angeordnet. Eine erste Wand 4a erstreckt sich entlang der hinteren Hälfte eines ersten Seitenrands des Wägetellers 3, eine zweite Wand 4b steht senkrecht zur ersten Wand 4a und läuft dem hinteren Rand des Wägetellers 3 entlang. Eine dritte Wand 4c steht senkrecht zur zweiten Wand 4b und erstreckt sich entlang der hinteren Hälfte des weiten Seitenrands des Wägetellers 3. Vorzugsweise sind die Wände 4a, 4b, 4c am Wägeteller befestigt, so dass auch dann noch genaue Gewichtsmessungen möglich sind, wenn die Postsendung in Kontakt mit den Wänden steht.

[0015] An den vertikalen Wänden, im vorliegenden Fall an den Wänden 4b und 4c, ist eine Höhenmessvorrichtung 5 vorgesehen, die es erlaubt, die auf dem Wägeteller 3 liegende Postsendung in einen von mehreren Höhenbereichen einzuordnen.

[0016] Im vorliegenden Beispiel wird diese Höhenmessvorrichtung 5 von einer Höhenskala gebildet, welche einen oder mehrere Skaleneinträge umfasst, z.B. in Form von horizontalen, unterschiedlich gefärbten Streifen 5a, 5b. Jeder Streifen erstreckt sich über einen Höhenbereich. Der Streifen, in den die Oberkante der Postsendung fällt, definiert den Höhenbereich der Postsendung.

[0017] Auf dem Wägeteller 3 ist zusätzlich eine Breiten- und Tiefenmessvorrichtung 6 angeordnet, die es erlaubt, die auf dem Wägeteller in Berührung mit den Wänden 4b, 4c liegende Postsendung in einen von mindestens zwei Grössenbereichen einzuordnen.

[0018] Im vorliegenden Beispiel wird die Breiten- und Tiefenmessvorrichtung 6 von drei unterschiedlich gefärbten Bereichen 6a, 6b, 6c gebildet. Aus dem bzw. den Bereichen, in den die Postsendung fällt, kann der Grössenbereich ermittelt werden.

[0019] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist unter dem Wägeteller 3 ein Gewichtssensor 8 angeordnet. Der Gewichtssensor 8 stützt die Mitte des Wägetellers 3. Da der Gewichtssensor 8 wesentlich kleiner als der Wägeteller 3 ist, kann es vorkommen, dass eine relativ kleine aber schwere Postsendung zu einem unzulässigen Kippmoment führt, wenn sie in einem Randbereich des Wägetellers 3 abgelegt wird. Deshalb sind in den Randbereichen ein oder mehrere Kippsensoren 9 vorgesehen, die in der Lage sind, eine derartige Fehlbeladung zu detektieren, so dass der Benutzer von der Vorrichtung nötigenfalls aufgefordert werden kann, die Postsendung zur Gewichtsmessung mittig auf den Wägeteller 3 zu legen.

[0020] Vorzugsweise ist jeder Kippsensor 9 unterhalb eines Randbereichs des Wägetellers 3 angeordnet und so ausgestaltet, dass er bei einer Annäherung des Wägetellers 3 an den Kippsensor 9 anspricht. Beispielsweise können hierzu Mikroschalter vorgesehen sein. In einer besonders einfachen Ausführung kann jeder Kippsensor 9 auch nur aus einem einfachen elektrischen Kontakt 10 bestehen, der bei einem übermässigen Kippen, d.h. bei einer Fehlbeladung, den Wägeteller 3 kontaktiert, so dass ein Strom fliesst, der sodann detektiert werden kann.

[0021] In der Ausführung nach Fig. 1 und 2, in der sich der Gewichtssensor 8 in der Mitte unterhalb des viereckigen Wägetellers 3 befindet, sind vier Kippsensoren 9 unter den Eckbereichen des Wägetellers 3 vorgesehen.

[0022] Die Kippsensoren 9 sprechen im Allgemeinen nur bei äusserst schweren, kleinen Paketen überhaupt an. Soweit die Kippsensoren 9 nicht ansprechen, ist die Waage 1 in der Lage, das Gewicht einer Postsendung zu ermitteln, auch wenn sie gleichzeitig in Kontakt mit den Wänden 4b, 4c steht, so dass gleichzeitig eine Wägung und Dickenmessung möglich ist.

[0023] Im Kontrollteil 2 der Vorrichtung ist eine im Folgenden zu beschreibende Verarbeitungsvorrichtung angeordnet. Aufgabe dieser Verarbeitungsvorrichtung ist es, abhängig vom Gewicht und von der Grösse der Postsendung, sowie in Funktion weiterer Parameter, wie z.B. der Speditionsart und der Lieferregion, einen geeignete Tarif zu ermitteln.

[0024] Zu diesem Zweck ist zwischen der Waage 1 und der Verarbeitungsvorrichtung ein elektronisches Interface vorgesehen, das es der Verarbeitungsvorrichtung erlaubt, das Gewicht der Postsendung von der Waage 1 automatisch abzufragen.

[0025] Zudem weist die Verarbeitungsvorrichtung Eingabemittel auf, z.B. in Form eines berührungsempfindlichen Bildschirms 11, die es dem Benutzer erlauben, den Höhenbereich bzw. Grössenbereich der Postsendung, die er mit der Höhenmessvorrichtung 5 und der Breiten- und Tiefenmessvorrichtung 6 ermittelt hat, manuell einzugeben. Beispielsweise stellt ihm die Verarbeitungsvorrichtung hierzu eine Auswahl mehrerer Grössenbereiche zu Verfügung. Unter den kleinsten Grössenbereich fallen Postsendungen, die in den kleinsten Höhenbereich und den kleinsten Breiten- und Tiefenbereich fallen. Unter den nächst grösseren Grössenbereich fallen Postsendungen, die in allen Dimensionen höchstens in den mittleren Bereich fallen, etc.

[0026] Sobald die Verarbeitungsvorrichtung den Tarif der Postsendung bestimmt hat, betätigt sie eine Etikettenausgabe, z.B. in Form eines Druckers mit Ausgabeschlitz 12 und gibt eine Tarifetikette aus, die auf die Postsendung zu kleben ist.

[0027] Die Vorrichtung kommt vorzugsweise im Rahmen einer Anlage zum Einsatz, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist.

[0028] Diese Anlage umfasst nebst einer oder mehrerer Vorrichtungen 20 der genannten Art, eine oder mehrere Kassen 21 zum Kassieren einer Gebühr abhängig von der Tarifetikette und mindestens einer Speditionsanlage 22 zum teilautomatischen oder automatischen Spedieren der Postsendungen.

[0029] Die Kassen 21 stehen, zusammen mit einer Vorrichtung 20, z.B. in einem Warenhaus bzw. im Verkaufsraum eines Detailhändlers 24. Die Kassen 21 sind mit Strichcodelesern 25 ausgestattet, mit denen die Tarifetiketten 26 gelesen werden können. Aus der so ausgelesenen Information wird von den Kassen 21 in eine zu bezahlende Gebühr ermittelt. Die Kassen 21 sind jedoch auch in der Lage, EAN-Codes, insbesondere EAN-13 Strichcodes auf den übrigen, vom Detailhändler vertriebenen Artikeln zu lesen.

[0030] An den Kassen 21 werden die Postsendungen 27 entgegengenommen und an einen Postdienst übergeben, der die Speditionsanlage 22 betreibt, wobei der Begriff Postdienst sowohl traditionelle Postbetriebe, aber auch Kurierdienste umfassen soll. Bei der Speditionsanlage 22 kann es sich z.B. um eine Anlage zum automatischen Sortieren von Postsendungen handeln. Auch die Speditionsanlage 22 ist in der Lage, die Tarifetiketten 26 automatisch auszulesen und so z.B. die Speditionsart zu ermitteln oder die Korrektheit der Tarifetiketten zu prüfen.

[0031] Damit die automatische Kommunikation zwischen den einzelnen Teilen der Anlage nach Fig. 3 möglichst einfach wird, besitzt die Tarifetikette 26 vorzugsweise die in Fig. 4 gezeigte Form.

[0032] Die Tarifetikette 26 nach Fig. 4 besitzt einen selbstklebenden Träger 30, auf den von der Vorrichtung 20 drei unterschiedliche, zumindest teilweise redundante Markierungen 31, 32 und 33 aufgedruckt werden.

[0033] Eine erste Markierung 31 beschreibt die Angaben auf der Tarifetikette in vom Mensch lesbarer Form. Insbesondere wird die Speditionsart (z.B. "economy", "signature" oder "priority", oder "A-post" oder dergleichen) festgehalten, sowie das Gewicht, die Grösse (z.B. "Post-Pac" oder "Brief") und der Preis der Tarifetikette. Eine zweite Markierung 32 enthält im wesentlichen die gleichen Daten, jedoch kodiert als erster maschinenlesbarer Code, vorzugsweise als EAN-13 Strichcode. Auch die dritte Markierung 33 enthält im wesentlichen die gleichen Daten in Form eines zweiten maschinenlesbaren Codes, beispielsweise als Strichcode oder Punktcode. Der erste maschinenlesbare Code ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, vorzugsweise separat (d.h. in einer gewissen Distanz) vom zweiten maschinenlesbaren Code angeordnet.

[0034] Die im ersten und zweiten maschinenlesbaren Code verwendete Kodierung ist vorzugsweise unterschiedlich. Der erste maschinenlesbare Code in der Markierung 32 ist so ausgestaltet, dass er von den Kassen 21 möglichst problemlos gelesen werden kann. Beispielsweise kann hierzu die gleiche Kodierung verwendet werden, die im Detailhandel bei gewichtsvariablen Einheiten, wie Früchten, heute eingesetzt wird. Diese Kodierung enthält eine Preisangabe, aus der die Kasse 21 den Preis ermitteln kann.

[0035] Der zweite maschinenlesbare Code in der Markierung 33 ist andererseits den von der Speditionsanlage 22 verwendeten Standards angepasst, so dass er von dieser ohne weitere Anpassungen ausgelesen werden kann.

[0036] Um eine Postsendung mittels der Anlage nach Fig. 3 zu versenden, begibt sich der Benutzer zum Detailhändler 24 und legt die Postsendung 27 auf den Wägeteller der dort bereitgestellten Vorrichtung 20, und zwar so, dass sie die Wände 4b und 4c berührt. Die Waage 1 ermittelt sodann automatisch das Gewicht der Postsendung. Zudem fragt sie den Benutzer nach der Grösse, welche er, wie oben beschrieben, mit der Höhenmessvorrichtung 5 und der Breiten- und Tiefenmessvorrichtung 6 selbst ermitteln kann. Weiter fragt die Vorrichtung 20 nach der gewünschten Speditionsart sowie nach dem geographischen Zielbereich. Aus diesen Daten ermittelt die Vorrichtung 20 den geeigneten Tarif und gibt eine entsprechende Tarifetikette 26 aus. Der Benutzer klebt die Tarifetikette 26 auf die Postsendung 27 und bringt sie zu einer der Kassen 21. Dort wird die Tarifetikette 26 mit dem Strichcodeleser 25 ausgelesen und die Kasse 21 ermittelt den zu bezahlenden Betrag. Gleichzeitig kann der Benutzer auch noch andere, vom Detailhändler erstandene Artikel bezahlen. Nach dem Bezahlen wird die Postsendung vom Kassenpersonal entgegengenommen und beim Detailhändler 24 zwischengelagert. Regelmässig oder bei Bedarf holt der Postdienst die Postsendungen 27 vom Detailhändler 24 ab und bringt sie zur weiteren Verarbeitung in die Speditionsanlage 22, wo sie sortiert und entsprechenden weiteren Versandschritten zugeführt werden.

[0037] Wie aus dem obigen Ausführungen folgt, passt sich die Vorrichtung 20 in bestehende Infrastrukturen problemlos ein. Sie ist robust und einfach zu bedienen und erlaubt es, dem Publikum Speditionsdienstleistungen in einfacher Weise zugänglich zu machen.

[0038] Die gezeigte Vorrichtung 20 ist nur eine mehrerer möglicher konkreter Ausführungen der Erfindung. So kann anstelle einer rein manuellen Grössenbestimmung die Grösse der Postsendung auch halb- oder vollautomatisch ermittelt werden. Beispielsweise kann die Höhenmessvorrichtung auch durch eine Lichtschranke gebildet werden, die sich auf einer vorgegebenen Höhe z.B. zwischen den Wänden 4a und 4c erstreckt. Es können auch andere optische Messmittel, beispielsweise eine Kamera mit Bildverarbeitung, zum Ermitteln der Höhe der Postsendung eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Erzeugen einer Tarifetikette für Postsendungen gekennzeichnet durch
eine Waage (1) zum Messen eines Gewichts einer Postsendung,
eine Messvorrichtung (5, 6) zum Ermitteln mindestens einer Dimension der Postsendung,
eine Verarbeitungsvorrichtung zum Ermitteln eines geeigneten Tarifs abhängig vom Gewicht und der mindestens einen Dimension und
eine Etikettenausgabe (12) zur Ausgabe einer Tarifetikette entsprechend des ermittelten Tarifs.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Waage (1) ein Wägeteller (3) und mindestens eine vertikale Wand (4b, 4c) vorgesehen sind, wobei an der vertikalen Wand (4b, 4c) eine Höhenmessvorrichtung (5) zum Einordnen einer auf dem Wägeteller (3) liegenden Postsendung in einen von mindestens zwei Höhenbereichen angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenmessvorrichtung (5) eine Höhenskala mit mindestens einem Skaleneintrag an der Wand aufweist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden der Höhenskala an der vertikalen Wand unterschiedlich gefärbte, horizontale Streifen (5a, 5b) angeordnet sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Waage (1) mindestens zwei, insbesondere drei, vertikale, senkrecht zueinander stehende Wände (4a, 4b, 4c) angeordnet sind, und insbesondere dass die Wände am Wägeteller (3) befestigt sind.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Wägeteller (3) eine Breiten- und Tiefenmessvorrichtung (6) zum Einordnen einer auf dem Wägeteller (3) in Berührung mit der Wand (4a, 4b, 4c) liegenden Postsendung in einen von mindestens zwei Grössenbereichen angeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsvorrichtung Eingabemittel (11) aufweist zum manuellen Eingeben zumindest des Höhenbereichs der Postsendung und dass die Verarbeitungsvorrichtung ausgestaltet ist, in Abhängigkeit des Höhenbereichs den Tarif zu ermitteln.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Waage (1) und der Verarbeitungsvorrichtung ein elektronisches Interface vorgesehen ist und die Verarbeitungsvorrichtung ausgestaltet ist, um über das Interface das Gewicht von der Waage (1) automatisch abzufragen.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Waage (1) ein Wägeteller (3) und unterhalb des Wägetellers (3) ein Gewichtssensor (8) angeordnet ist, und dass an mindestens einem Randbereich des Wägetellers (3) ein Kippsensor (9) angeordnet ist, der bei Kippung des Wägetellers (3) aufgrund einer Fehlbeladung anspricht.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kippsensor (9) bei einer Annäherung des Wägetellers (3) an den Kippsensor (9) anspricht, und insbesondere dass am Kippsensor (9) ein elektrischer Kontakt (10) angeordnet ist, der bei Fehlbeladung den Wägeteller (3) kontaktiert.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtssensor (8) unter einem Mittelbereich des Wägetellers (3) angeordnet ist und Kippsensoren (9) unter Eckbereichen des Wägetellers (3) angeordnet sind.
 
12. Anlage zum Frankieren und Spedieren von Postsendungen mit einer Vorrichtung (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, mindestens einer Kasse (21) zum Kassieren einer Gebühr für die Tarifetikette und mindestens einer Speditionsanlage (22) zum teil- oder vollautomatischen Spedieren der Postsendungen.
 
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsvorrichtung ausgestaltet ist, um Tarifetiketten (26) auszudrucken, welche einen ersten maschinenlesbaren Code für die Kasse (21) und einen zweiten maschinenlesbaren Code für die Speditionsanlage (22) aufweisen, dass die Kasse (21) ausgestaltet ist, um den ersten maschinenlesbaren Code auszulesen und daraus eine zu entrichtende Gebühr zu ermitteln, und die Speditionsanlage (22) ausgestaltet ist, um den zweiten maschinenlesbaren Code auszulesen, und insbesondere dass die Speditionsanlage (22) ausgestaltet ist, um aus dem zweiten maschinenlesbaren Code eine Speditionsart zu ermitteln oder eine Korrektheit der Tarifetikette zu prüfen.
 
14. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste maschinenlesbare Code ein EAN-Code ist, insbesondere ein EAN-13 Strichcode.
 




Zeichnung