[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung von Comfort Noise
Generation (CNG) Parametern, die zur Erzeugung eines Hintergrundrauschsignals in einem
Telekommunikationssystem bestehend aus einem paket-orientierten Telekommunikationsnetzwerk
und zumindest einem ersten und zweiten daran angeschlossenen Kommunikationsgerät vorgesehen
sind. Die CNG-Parameter werden in dem ersten Kommunikationsgerät erzeugt und eingefügt
in zumindest einen Silence Insertion Descriptor (SID) Übertragungsrahmen über das
paket-orientierte Telekommunikationsnetzwerk an das zweite Kommunikationsgeräts übertragen.
[0002] Aufgrund einer zunehmenden globalen Ausrichtung von Unternehmen nimmt die Nutzung
von Telekommunikationsdiensten zur Übermittlung von Sprache und Daten ständig zu.
Dies hat zur Folge, dass die durch die Telekommunikationsdienste verursachten Kosten
ständig steigen und zu einem erheblichen Kostenfaktor für Unternehmen werden, die
Möglichkeiten zur Reduzierung dieser Kosten suchen. Eine Möglichkeit Daten, insbesondere
Sprachdaten kostengünstig und weltweit übermitteln zu können, bieten globale und lokale
Computernetze, wie beispielsweise ein Intranet oder das Internet. Hierbei werden auch
vermehrt echtzeit-kritische Daten, beispielsweise Sprach- und Videodaten über lokale
und globale paket-orientierte Telekommunikationssysteme übermittelt.
[0003] In derartigen, insbesondere gemäß der Voice Over Internet Protocol (IP) - Technologie
oder Code Division Multiple Access (CDMA)-Technologie realisierten Telekommunikationssystemen
können die beispielsweise bei einem IP-Telefongespräch auftretenden Gesprächspausen
bzw. die Zuhörphasen eines Gesprächspartners vorteilhaft dazu verwendet werden, das
zu übertragende Datenvolumen innerhalb des Telekommunikationssystems zu reduzieren.
Hierzu werden beispielsweise bei Sprachpausen eines Gesprächspartners anstelle eines
realen Hintergrundgeräusches lediglich mehrere das Hintergrundgeräusch beschreibende
Parameter in einem hierfür vorgesehen Übertragungsrahmen übertragen, aus denen in
der Empfangsstation ein künstliches angenehmes Hintergrundrauschsignal ("Comfort Noise
Signal") erzeugt wird, so das dem aktuell sprechenden Gesprächspartner der Eindruck
vermittelt wird, dass die Telekommunikationsverbindung auch in Gegenrichtung weiterhin
besteht.
[0004] Diese Parameter beschreiben somit die Rauschsignalstärke sowie dessen spektrale Eigenschaften
und werden in der Literatur als "Silence Insertion Descriptor (SID) Informationen"
oder "Comfort Noise Generation (CNG) Parameter" bezeichnet. In der Empfangseinheit
werden die CNG-Parameter zur Erzeugung eines künstlichen angenehmen Hintergrundgeräusches
(,,Comfort Noise Generation") verwendet. Hierbei sind viele unterschiedliche Verfahren
zur Erzeugung von CNG-Parameter und der folgenden Widerherstellung des Hintergrundgeräusches
(,,Comfort Noise Generation") bekannt, die sowohl in der Empfangseinheit als auch
in der Sendeeinheit implementierte und vordefinierte sowie zumindest teilweise standardisierte
Protokolle für den Austausch von CNG-Parameter erfordern.
[0005] Eine unverbindliche Definition derartiger CNG-Parameter im Hinblick auf den zu verwendenden
Übertragungsrahmen bzw. die in einem Datenpaket übertragene "Comfort Noise Payload"
erfolgt im Standard G.711 Appendix II der ITU Telecommunication Standardization Section
(ITU-T), die bereits festlegt, dass die "Comfort Noise Payload" einen die Rauschsignallautstärkepegel
angebenden Parameter sowie mehrere die Spektraleigenschaften des Hintergrundrauschens
in Form von Filterkoeffizienten angebende Parameter umfassen kann. Jedoch werden durch
den ITU-T Standard G.711 Appendix II für "Interworking Scenarios" bei beispielsweise
mehreren unterschiedlichen Gateway-Computersystemen keine verbindlichen Randbedingungen
in Hinblick auf den Aufbau und die Verwendung des SID-Übertragungsrahmens gesetzt,
so dass unterschiedliche Ausgestaltungen des verwendeten SID-Übertragungsrahmens sowie
der darin enthaltenen CNG-Parameter innerhalb der unterschiedlichen Telekommunikationssysteme
vorliegen können.
[0006] Insbesondere bei den gemäß der Voice Over IP - oder CDMA - Technologie arbeitenden
Telekommunikationssystemen werden beispielsweise in einem derartigen SID-Übertragungsrahmen
entweder ausschließlich die Lautstärkeparameter ("Quantized Energy Level") oder zusätzlich
die Spektralparameter in Form von Filterkoeffizienten ("Quantized Reflection Coefficients")
übertragen, wobei hierbei die Anzahl der Filterkoeffizienten von Anwendungsfall zu
Anwendungsfall deutlich variieren kann. Dies führt zu SID-Übertragungsrahmen mit unterschiedlicher
Länge zwischen 1 Byte und 15 Bytes. Auch wird durch den ITU-T Standard G.711 Appendix
II keine explizite Anleitung für die Ermittlung der Größenordnung der Parameter vorgegeben,
so dass auch die in den SID-Übertragungsrahmen enthaltenen Parameter bzgl. der von
Ihnen angenommenen Werte in einem breiten Umfang streuen können. Derartig unterschiedlich
ausgestaltete CNG-Parametersätze führen zu einer deutlichen Verschlechterung des erzeugten
Hintergrundgeräusches, welches beispielsweise in Extremfällen einen derartig hohen
Lautstärkepegel annehmen kann, dass das eigentliche Sprachsignal übertönt wird, zumindest
jedoch gestört wird.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Anpassung von
in zumindest einem SID-Übertragungsrahmen übertragenen CNG-Parametern zur Erzeugung
eines Hintergrundrauschsignals in einem paket-orientieren Telekommunikationssystem
anzugeben, bei dem CNG-Parameter unterschiedlichster Ausgestaltung bzw. Verfahren
zu Erzeugung derartiger CNG-Parametersätze unterstützt werden und jeweils ein annähernd
gleich gute Signaleigenschaften aufweisendes Hintergrundrauschsignal erzeugt wird.
[0008] Die Aufgabe wird ausgehen von dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0009] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass
die übertragenen CNG-Parameter mit einem vorgegebenen CNG-Parameter-Format verglichen
werden und bei einem Abweichen von dem vorgegebenen CNG-Parameter-Format an das vorgegebene
CNG-Parameter-Format dadurch angepasst werden, das einzelne CNG-Parameter entfernt
und/oder fehlerbehaftete, fehlende oder inkompatible CNG-Parameter durch vorgegebene
Soll-CNG-Parameter ersetzt werden. Vorteilhaft können durch das Aussondern von überzähligen
und/oder das Ersetzen von fehlenden oder fehlerbehafteten CNG-Parametern durch Default-Parameter
hohe Lautstärkepegel des Hintergrundrauschsignals, die das eigentliche Sprachsignal
übertönen oder stören, vermieden werden. Das Verfahren ist insbesondere auch für den
Einsatz innerhalb unterschiedlicher Gateway-Computersysteme mit unterschiedlichen
"Interworking Scenarios" geeignet.
[0010] Weiterhin vorteilhaft wird durch das vorgegebene CNG-Parameter-Format die Anzahl
der übertragenen CNG-Parameter auf höchstens 11 Parameter beschränkt, die einen QEL-Parameter
und 10 QRC-Koeffizienten umfassen. Die Beschränkung der Parameteranzahl auf höchstens
11 Parameter, wovon 10 als Spektralparameter ausgebildet sind, ermöglicht den Einsatz
von handelsüblichen Filtereinheiten und reduziert sowohl den hardwaretechnischen Implementierungsaufwand
als auch den Rechenaufwand innerhalb des Telekommunikationssystems.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand von schematischen
Blockdarstellungen näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Figur 1
- beispielhaft ein Telekommunikationssystem, insbesondere zur Übertragung von Sprachdatensignalen;
- Figur 2
- beispielhaft das den Lautstärkepegel angebende erste Byte eines SID-Übertragungsrahmens;
- Figur 3
- beispielhaft die Comfort Noise Payload eines SID-Übertragungsrahmens und
- Figur 4
- beispielhaft in einem Ablaufdiagramm die einzelnen Verfahrensschritte zur Anpassung
der CNG-Parameter.
[0014] In Figur 1 ist beispielhaft anhand eines schematischen Strukturbildes ein Telekommunikationssystem
1, insbesondere ein paket-orientiertes Telekommunikationssystem dargestellt, dass
ein erstes Kommunikationsgerät 2 und ein zweites Kommunikationsgerät 3 aufweist, die
beispielsweise über ein paket-orientiertes bzw. IP-orientieres Kommunikationsnetzwerk
4 miteinander verbunden sind. Die Datenübertragung über das IP-orientiere Kommunikationsnetzwerk
4 erfolgt hierbei mittels Datenpakete. Beispielsweise können das erste und zweite
Kommunikationsgerät 2, 3 als Gateway-Computersysteme ausgestaltet sein, die unterschiedlicher
technischer Struktur sind und an die wiederum Kommunikationsendgeräte wie beispielsweise
ein IP Telefon oder Client-Computersysteme etc. angeschlossen sind (in den Figuren
nicht dargestellt). Ferner ist in dem ersten Kommunikationsgerät 2 beispielhaft eine
Sendeeinheit 5 und in dem zweiten Kommunikationsgerät 3 eine Empfangseinheit 6 vorgesehen,
die zur Übertragung der Datenpakete über das IP-orientiere Kommunikationsnetzwerk
4 beispielsweise gemäß dem Übertragungsstandard G.711 der ITU ausgebildet sind. Alternativ
kann auch der Übertragungsstandard G.726 der ITU Verwendung finden.
[0015] Um die Übertragungsrate innerhalb des IP-orientierten Kommunikationsnetzwerks 4 zu
reduzieren weist die Sendeeinheit 5 eine "Voice Activity Detection (VAD)" Einheit
7 auf, die über eine Verbindungsleitung mit beispielsweise einem Eingang 12 des ersten
Kommunikationsgerätes 2 verbunden ist und die die sogenannte ,,Voice Activity Detection
(VAD)" Funktionalität unterstützt. Ein am Eingang 12 empfangenes Datensignal bzw.
Sprachdatensignal wird an die VAD-Einheit 7 übertragen und dort ein Fehlen von zu
sendenden Sprachdaten in dem Datensignal bzw. das alleinige Vorliegen von Hintergrundrauschen
erkannt. Liegen keine Sprachdaten vor, so wird durch die VAD-Einheit 7 ein sogenannter
"Silence Insertion Descriptor" (SID) Übertragungsrahmen erzeugt, der in der Sendeeinheit
5 weiterverarbeitet und anschließend an die Empfangseinheit 6 des zweiten Kommunikationsgerätes
3 übermittelt wird. Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt bis erneut Sprachdaten
in der Sendeeinheit 5 zur Verfügung stehen.
[0016] Ferner ist in der Sendeeinheit 5 eine "Discontinuous Transmission" (DTX) Einheit
8 vorgesehen, die ebenfalls über Verbindungsleitungen mit dem Eingang 12 des ersten
Kommunikationsgerätes 2 und der VAD-Einheit 7 verbunden ist. Mit Hilfe der DTX-Einheit
8 werden die erzeugten SID-Übertragungsrahmen SID während einer zusammenhängenden
Sprachpause gezählt und somit die Häufigkeit der Erzeugung bzw. der Übertragung der
SID-Übertragungsrahmen SID während der Sprachpausen ermittelt.
[0017] Darüber hinaus ist die VAD-Einheit 7 über eine Verbindungsleitung mit einer ersten
"Comfort Noise Generation" (CNG)-Einheit 9 verbunden, die ebenfalls über eine weitere
Verbindungsleitung mit dem Eingang 12 verbunden ist. An die erste CNG-Einheit 9 wird
der in VAD-Einheit 7 erzeugte SID-Übertragungsrahmen SID vor der Übermittlung an das
zweite Kommunikationsendgerät 3 zur Weiterverarbeitung übergeben. In der ersten CNG-Einheit
9 wird das in der Sprachpause vorliegende Hintergrundrauschen anhand von "Comfort
Noise Generation"-Parametern CNP erfasst, die insbesondere die Lautstärke des Hintergrundrauschens
anhand eines "Quantized Energy Level" Parameters QEP und gegebenenfalls die spektralen
Eigenschaften des Hintergrundrauschens anhand von mehreren "Quantized Reflection Coefficients"
Koeffizienten QRC wiedergeben. Die ermittelten Comfort Noise Generation Parameter
CNP bzw. der ,,Quantized Energy Level" Parameters QEP und die "Quantized Reflection
Coefficients" Koeffizienten QRC werden in den SID-Übertragungsrahmen SID eingefügt.
[0018] Ferner werden in der Sendeeinheit 5 beispielsweise übermittelte Sprachdaten in einem
Nutzdatenübertragungsrahmen VP - in der Literatur häufig als "voice frames" bezeichnet
- gepackt, die wiederum in - nicht dargestellte Datenpakete eingefügt über das IP-orientierte
Telekommunikationsnetzwerk 4 übermittelt werden. Hierzu ist in der Sendeeinheit 5
des ersten Kommunikationsgerätes 2 eine erste Sprachsignaleinheit 10 vorgesehen, die
mit dem Eingang 12 des ersten Telekommunikationsgerätes 2 verbunden ist. Über die
erste Sprachsignaleinheit 10 wird ein über den Eingang 12 empfangenes Sprachdatensignal
kodiert und in einen Nutzdatenübertragungsrahmen VP eingefügt. Wie in der Figur 1
angedeutet werden anschließend die erzeugten Nutzdatenübertragungsrahmen VP und die
erzeugten SID-Übertragungsrahmen SID in - nicht dargestellte - Datenpakete eingefügt
und über das IP-orientierte Telekommunikationsnetzwerk 4 übermittelt.
[0019] An die erste Sprachsignaleinheit 10 und die erste CNG-Einheit 9 ist über Verbindungsleitungen
eine Multiplexeinheit 11 angeschlossen, die den Nutzdatenübertragungsrahmen VP oder
den SID-Übertragungsrahmen SID hierzu in zumindest ein Datenpaket verpackt und an
den Ausgang E2 des ersten Kommunikationsgerätes 2 zur Übertragung über das IP-orientierte
Telekommunikationsnetzwerk 4 steuert.
[0020] Am einem Eingang 13 des zweiten Kommunikationsgerätes 3 ist eine Demultiplexereinheit
12 angeschlossen, die die in den empfangen Datenpaketen enthaltenen Übertragungsrahmen
VP bzw. SID ausliest und entweder an eine angeschlossene zweite Sprachsignaleinheit
13 oder an eine zweite "Comfort Noise Generation" (CNG)- Einheit 14 weiterleitet.
[0021] Anhand der zweiten CNG-Einheit 14 werden die im SID-Übertragungsrahmen SID enthaltenen
Informationen ausgelesen und zur Erzeugung eines Hintergrundgeräusches ausgewertet.
Ferner sind in der Empfangseinheit 6 beispielhaft eine Steuereinheit 15 sowie eine
Speichereinheit 16 vorgesehen, die zur Steuerung der CNG-Einheit 14 und der zweite
Sprachsignaleinheit 13 sowie zur Speicherung von Daten, insbesondere der zuletzt empfangenen
"Comfort Noise Generation"-Parametern CNP vorgesehen sind.
[0022] In Figur 2 ist beispielhaft das die "Quantized Energy Level" Parameter QEP angebende
erste Byte innerhalb des SID-Übertragungsrahmens SID dargestellt. Der Rauschsignalpegel
wird hierbei in -dBov angegeben, wobei Werte von 0 bis 127 sowie von 0 bis -127 dBov
abgebildet werden können. Zur Darstellung des genannten Wertebereiches des "Quantized
Energy Level" Parameters QEP werden 8 Bits vorgesehen, die dem ersten Byte des SID-Übertragungsrahmens
SID entsprechen. Hierbei ist das die nullte Bitposition aufweisende Bit pauschal mit
dem Wert 0 belegt und das verbleibenden erste bis siebte Bit geben den eigentlichen
Rauschsignalpegelwert wieder, wobei an erster Bitposition das ,,Most Significant Bit"
(MSB) vorgesehen ist.
[0023] Die "Quantized Reflection Coefficients" Koeffizienten QRC werden anhand der zweiten
bis M+1-ten Bytes innerhalb des SID-Übertragungsrahmens SID übertragen, wobei anhand
des zweiten Bytes der erste QRC-Koeffizient N
1, anhand des zweiten Bytes der zweite QRC-Koeffizient N
2 usw. übertragen wird. Der M-te QRC-Koeffizient N
M wird schließlich zuletzt übertragen, wobei hierbei durch die Anzahl M der QRC-Koeffizienten
QRC die Ordnung des digitale Filters bestimmt wird, über welches das Hintergrundrauschen
aus einem gaussförmigen Zufallssignal bzw. stochastischen Zufallsrauschsignal gebildet
wird. Überlicherweise werden digitale Filter, insbesondere Synthesefilter der Ordnung
M = 10 bis 15 verwendet.
[0024] Im Folgenden wird anhand des in Figur 4 dargestellten Ablaufdiagramms das Verfahren
zur Anpassung von in zumindest einem SID-Übertragungsrahmen SID übertragenen "Comfort
Noise Generation" Parametern CNP zur Erzeugung eines verbesserten Hintergrundrauschens
näher erläutert.
[0025] Wird durch die zweite CNG-Einheit 14 ein SID-Übertragungsrahmen SID mit darin enthaltenen
"Comfort Noise Generation" Parametern CNP empfangen, so werden in einem ersten Schritt
17 diese aus dem SID-Übertragungsrahmen SID entnommen. Sind im SID-Übertragungsrahmen
SID keine neuen "Comfort Noise Generation" Parametern CNP enthalten, so werden die
zuletzt in der Speichereinheit 16 abgelegten "Comfort Noise Generation" Parameter
CNP für die Erzeugung der Hintergrundrauschens verwendet.
[0026] In einem zweiten Schritt 18 werden die entnommenen CNG-Parameter CNP einer Analyse
unterzogen, und zwar derart, dass zunächst diese in den "Quantized Energy Level" Parameter
QEP und die "Quantized Reflection Coefficients" Koeffizienten QRC aufgespalten werden
und hierbei die Anzahl M der übertragenen QRC-Koeffizienten N
1 - N
M bestimmt wird. Darüber hinaus werden byteweise die Parameterwerte dahingehend überprüft,
ob diese innerhalb eines vorgegebenen Bereiches liegen, der durch ein vorgegebenes
CNG-Parameter-Format CNPF bzw. eine vorgegebene Anzahl von Bytes übersteigen. Somit
ist durch das vorgegebene CNG-Parameter-Format CNPF eine vorgegebene Anzahl von Filterkoeffizienten,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel M=10 QRC-Koeffizienten N
1 - N
10 festgelegt. Untersuchungen haben ergeben, dass bei Verwendung von M=10 Filterkoeffizienten
die besten Ergebnisse im Hinblick auf Übertragungsrate und Qualität des erzeugten
Hintergrundrauschens erzielt werden. Somit werden lediglich diejenigen aus dem SID-Übertragungsrahmen
ausgelesenen CNG-Parameter CNP, die diese Anforderungen erfüllen, ohne Anpassung unmittelbar
zur Filterung verwendet.
[0027] Alle verbleibenden, d.h. nicht den Vorgaben entsprechenden CNG-Parameter CNP werden
in einem dritten Schritt 19 zunächst an das vorgegebene CNG-Parameter-Format CNPF
angepasst. Hierzu werden zunächst überzählige Filterkoeffizienten, d.h die die Anzahl
von 11 Bytes (QEL-Parameter QEP = erste Byte; QRC-Koeffizienten N
1 - N
10 = zweites bis elftes Byte) übersteigenden 12 bis N-ten Bytes des empfangenen SID-Übertragungsrahmens
SID abgeschnitten und somit entfernt. Vorteilhaft können hierdurch Standardfilter
für die Erzeugung des Hintergrundrauschsignals verwendet werden, wodurch der die Anpassung
der Filterordnung der in den unterschiedlichen Sende-und Empfangseinheiten vorgesehen
Filter entfällt.
[0028] In einem vierten Schritt 20 werden die nunmehr aus maximal elf Bytes bestehenden
CNG-Parameter CNP inhaltlich überprüft, d.h. die QEL -Parameter QEP und die verbleibenden
QRC-Koeffizienten QRC werden genauer analysiert und beispielsweise fehlende oder unvollständige
oder fehlerbehaftete oder inkompatible durch Soll-CNG-Parameter SCNP ersetzt. Die
Soll-CNG-Parameter SCNP werden einem "Set of Golden Parameters" SGP entnommen, welcher
in der Speichereinheit 16 gespeichert ist.
[0029] Das "Set of Golden Parameters" SGP umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform einen
goldenen QEL-Parameter GQEP und zehn goldene QRC-Koeffizienten GQRC, die durch umfangreiche
Analysen zahlreicher Testfiles mit standardisierten oder im Versuchsfeld gewonnen
Sprachproben ermittelt wurden. Hierzu wurde eine Spektralanalyse der Sprachproben
erstellt, nachdem diese einer Hochpassfilterung, einer Fensterfilterung sowie mit
einer Autokorrelationsfunktion und dem Levison-Durbin-Algorithmus beaufschlagt wurden,
wobei das "Set of Golden Parameters" SGP derart gewählt ist, dass das erzeugte Hintergrundrauschen
in einem einheitlichen Frequenzbereich zwischen 900 bis 3400 Hz zu liegen kommt. Hierbei
wird die empfangen Signalenergie auf den genannten Frequenzbereich annähernd gleichmäßig
zwischen 900 bis 3400 Hz verteilt. Insbesondere wurde darauf geachtet, dass nur wenige
Frequenzanteile in den bei dem menschlichen Gehör einen lauteren Eindruck hervorrufenden
Frequenzbereich von 300 - 900 Hz fallen.
[0030] Die derart angepassten CNG-Parameter CNP* werden anschließend in einem fünften Schritt
21 im Hinblick auf den durch diesen erzeugbaren Signalpegel des Hintergrundrauschens
geglättet. Dies wird beispielsweise analog zu dem im ITU-Standard G.711 Appendix II
definierten Verfahren durchgeführt.
[0031] Im einem weiteren sechsten Schritt 22 werden die angepassten QRC-Koeffizienten QRC*
unter Verwendung des Levison Durbin Algorithmus in "Linear Prediction Coefficient
(LPC)"-Koeffizienten LPC umgesetzt. Hierbei können resourcenschonend bereits für die
goldenen QRC-Koeffizienten GQRC berechnete goldene LPC-Koeffizienten LPC, welche ebenfalls
in der Speichereinheit 16 abgespeichert sind, unmittelbar verwendet werden, d.h. es
entfällt eine rechenintensive Ermittlung der zugehörigen LPC-Koeffizienten LPC für
die aus dem ,,Set of Golden Parameters" SGP entnommenen QRC-Koeffizienten QRC*.
[0032] In einem siebten Schritt 23 wird ein gaussförmiges Zufallssignal erzeugt, welches
einer Kalibrierung unterzogen wird. Schließlich wird in einem achten Schritt 24 das
erzeugte gaussförmige Zufallssignal durch eine Filterung bzw. eine Synthesefilterung
über eine mit den ermittelten LPC-Koeffizienten LPC beaufschlagten Filtereinheit durchgeführt
und hierdurch das Hintergrundrauschsignal erzeugt, welches dem Sprachdatensignal überlagert
wird.
[0033] Die Erfindung wurde voranstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen sowie Abwandlungen möglich sind,
ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke verlassen
wird.
1. Verfahren zur Anpassung von Comfort Noise Generation (CNG) Parametern (CNP), die zur
Erzeugung eines Hintergrundrauschsignals in einem Telekommunikationssystem (1) bestehend
aus einem paket-orientierten Telekommunikationsnetzwerk (4) und zumindest einem ersten
und zweiten daran angeschlossenen Kommunikationsgerät (2,3) vorgesehen sind, bei dem
die CNG-Parameter (CNP) in zumindest dem ersten Kommunikationsgeräts (2) erzeugt werden
und eingefügt in zumindest einem Silence Insertion Descriptor (SID) Übertragungsrahmen
(SID) über das paket-orientierte Telekommunikationsnetzwerk (4) an das zweite Kommunikationsgeräts
(3) übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet
- dass die übertragenen CNG-Parameter (CNP) mit einem vorgegebenen CNG-Parameter-Format
(CNPF) verglichen werden,
- dass die übertragenen CNG-Parameter (CNP) bei einem Abweichen von dem vorgegebenen CNG-Parameter-Format
(CNPF) an das vorgegebene CNG-Parameter-Format (CNPF) dadurch angepasst werden, das einzelne CNG-Parameter (CNP) entfernt und/oder fehlerbehaftete,
fehlende oder inkompatible CNG-Parameter (CNP) durch vorgegebene Soll-CNG-Parameter
(SCNP) ersetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die übertragenen CNG-Parameter (CNP) zumindest einen "Quantized Energy Level" (QEL)-Parameter
(QEP) und mehrere "Quantized Reflection Coefficients (QRC)" Koeffizienten (QRC) umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgegebenen Soll-CNG-Parameter (SCNP) aus einem dem vorgegebenen CNG-Parameter-Format
(CNPF) entsprechenden "Set of Golden Parameters" (SGP) ausgewählt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im "Set of Golden Parameters" (SGP) enthaltenen Soll-CNG-Parameter (SCNP) derart
ausgewählt werden, dass die Signalenergie des mittels der Soll-CNG-Parameter (SCNP)
erzeugten Hintergrundrauschsignals nahezu gleichmäßig über den Frequenzbereich von
900 bis 3400 Hz verteilt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Anpassung der übertragenen CNG-Parameter (CNP) an das vorgegebene CNG-Parameter-Format
(CNPF) mindestens einer der "Quantized Reflection Coefficients (QRC)" Koeffizienten
(QRC) entfernt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch das vorgegebene CNG-Parameter-Format (CNPF) die Anzahl der übertragenen CNG-Parameter
(CNP) auf höchstens 11 Parameter beschränkt wird, die einen QEL-Parameter (QEP) und
10 QRC-Koeffizienten (QRC) umfassen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die QEL-Parameter (QEP) der Pegel des zu erzeugenden Hintergrundrauschsignals
und über die QRC-Koeffizienten (QRC) die Verteilung der spektralen Signalenergie des
zu erzeugenden Hintergrundrauschsignals übermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im "Set of Golden Parameters" (SGP) enthaltenen Soll-CNG-Parameter (SCNP) mittels
Spektralanalysen von Testdatensignalen ermittelt werden, wobei die Testdatensignale
Frequenzen im Bereich von 300 bis 3400 Hz, insbesondere im Bereich von 900 bis 3400
Hz aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung des Hintergrundrauschsignals ein gaussförmiges zufallssignal empfangsseitig
erzeugt wird, welches mittels einer Filtereinheit, insbesondere einer Synthesefiltereinheit
zur Erzeugung des Hintergrundrauschsignals gefiltert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die angepassten QRC-Koeffizienten (QRC*) unter Verwendung des Levison Durbin Algorithmus
in Linear Prediction Coefficient (LPC)-Koeffizienten (LPC) umgesetzt werden und die
Filtereinheit, insbesondere die Synthesefiltereinheit mit diesen LPC-Koeffizienten
(LPC) beaufschlagt wird.