[0001] Die Erfindung betrifft einen neuen Rasierer bestehend aus einem Griffteil 2 und einer
Rasiervorrichtung 3 sowie ein neues Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Aus der DE10117766A1 ist ein Rasierer mit einer Rasiervorrichtung bekannt, der eine
zusätzliche Abgabevorrichtung für ein Rasiermittel, insbesondere für ein Rasiergel
aufweist, wobei die Abgabevorrichtung von der Rasiervorrichtung räumlich getrennt
aber parallel zu ihr verlaufend im wesentlichen über die gesamte Länge des Rasierkopfes
sich erstreckt.
[0003] Die bekannte Rasiervorrichtung weist einen stabilen Griff auf, in dem das Rasiermittel
in einem Vorratsbehälter gespeichert ist. Die Entleerung des Vorratsbehälters erfolgt
über eine Antriebsvorrichtung die entweder manuell oder mit einem Elektromotor betätigt
wird.
[0004] Die bekannte Vorrichtung ist aufwendig in der Herstellung und kompliziert in der
Handhabung, da die Abgabevorrichtung für den Rasierschaum den Rasiervorgang beeinträchtigt.
Auch durch das höhere Eigengewicht ist der bekannte Rasierer nur für bestimmte Hautpartien
geeignet, nicht jedoch für eine Universalrasur.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuen Rasierer und ein Verfahren
zu seiner Herstellung zu entwickeln, mit dem alle Gesichtspartien gut erreichbar und
eine Nassrasur unter Verwendung eines im Halter bevorrateten Rasiermittels ökonomisch
durchführbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale gelöst. Der neue Rasierer zeichnet sich durch einen, einen Hohlraum aufweisenden
Griff aus, der im Bereich des Hohlraumes zumindest teilweise elastisch deformierbar
ist, um ein im Hohlraum gespeichertes Rasiermittel mittels Fingerdruck auszupressen.
[0007] Vorzugsweise ist der Hohlraum unterteilt in einen Raum für ein Rasiermittel und in
einen Raum für ein Aftershavemittel. Die elastischen Seitenwände reichen dann sowohl
über den Hohlraum des Rasiermittels als auch über den Hohlraum des Aftershavemittels.
[0008] Ein besonders günstiges Herstellungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der
Griff in einem Stück aus Kunststoff hergestellt wird, wobei die Wandungen im Bereich
der Hohlräume dünner ausgebildet sind. Hierdurch wird eine elastische Deformierbarkeit
erreicht, so dass das Volumen der Hohlräume zur Abgabe des Rasiermittels bzw. Aftershavemittels
verringert werden kann.
[0009] Eine Alternative zur oben erwähnten einteiligen Herstellung des erfindungsgemäßen
Rasierers besteht darin, dass der Griff in Skelettform aus Kunststoff gepresst wird
und dann mit einer elastischen Haut überzogen wird. Diese Kunststoffhaut wird durch
Schrumpfung straff über den starren Griffkörper gezogen wobei die Düsenöffnungen im
Bereich des starr ausgebildeten Skelettteils im mittleren Bereich des Rasierergriffes
angeordnet sind.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 Frontansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Rasierers
Figur 2 Seitenansicht als Querschnitt des erfindungsgemäß ausgebildeten Rasierers
[0011] Gemäß Figur 1 besteht der erfindungsgemäße Rasierer aus einem Griff 2 und einer am
oberen Ende des Griffes 2 angeordneten Rasiervorrichtung 3. Im mittleren Bereich des
Griffes 2 weist der erfindungsgemäße Rasierer mindestens einen Hohlraum 4 auf zur
Abgabe eines Rasiermittels 4R. Ein weiterer Raum 5 kann am unteren Ende des Griffteils
zur Abgabe eines Aftershavemittels 5A angeordnet werden. Beide Räume können aber auch
aus einem gemeinsamen Hohlraum durch Unterteilung hergestellt werden.
[0012] Als Rasiermittel wird vorzugsweise ein Rasiergel RG eingesetzt. Dies gelangt durch
verformen der elastischen Wände 7, 8 über eine Düsenöffnung 6R an die Oberfläche des
Griffes 2 und wird von dort mit der Hand auf die Gesichtsfläche verteilt. Die Düsenöffnung
kann als einfaches Loch oder als Ventilöffnung ausgebildet sein. Im ersten Falle ist
die Elastizität des Griffes so auszubilden, dass vor dem erstmaligen Gebrauch eine
dünne Haut über der Öffnung 6R liegt, die beim ausdrücken reißt und dann die Öffnung
vollständig freigibt.
1. Ausbildung der Hohlräume für das Rasiermittel und das Aftershavemittel
Die Hohlräume sollen ein bestimmtes Volumen definieren, das gegenüber der Umgebung
abgedichtet ist. An bestimmten, vorgegebenen Stellen ist mindestens eine Öffnung des
jeweiligen Hohlraums angeordnet. Die Öffnung ist selbstdichtend, d.h. das Rasiermittel
oder das Aftershavemittel gelangt nur an die Oberfläche, wenn ein ausreichend hoher
Druck im Hohlraum aufgebaut wird.
Der Druckaufbau erfolgt mechanisch durch Verringerung des Hohlraum-Volumens. Hierzu
werden entweder die Seitenflächen oder die Frontseite des Rasierers im Bereich des
jeweiligen Hohlraums elastisch ausgebildet. "Elastisch" bedeutet, dass per Fingerdruck
die jeweilige Außenfläche soweit nach innen gedrückt werden kann, dass das Hohlraum-Volumen
um ca. 10 bis 90 % verringert wird.
2. Befüllung und Nachfüllung der Hohlräume
Zunächst ist daran gedacht, den erfindungsgemäßen Rasierer als Einwegprodukt auszubilden.
Dies bedeutet, dass die Befüllung der Hohlräume nur einmalig erfolgt. Somit nach Deformation
der entsprechenden Druckflächen keine Rückfederung in den Ausgangszustand im Regelfall
erforderlich ist.
Man kann aber auch jede Öffnung des Hohlraums mit einem beidseitig wirkenden Ventil
ausstatten. Das Ventil hätte in der Auslassrichtung die Wirkung, dass es erst ab einem
bestimmten Druck die Öffnung freigibt. In der Einlassrichtung sorgt das Ventil für
einen Gasaustausch, um den Hohlraum wieder in seine Ursprungsform zurückzubilden.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Rasierers erfolgt am Kopfteil des Rasierers
wie üblich. Nur der Griff wird als Kunststoffteil mit neuer Konfiguration ausgebildet.
Im einfachsten Fall wird der Griff einteilig mit einem einheitlichen oder in zwei
Teilräumen abgetrennten Hohlräumen hergestellt. Als Kunststoffe kommen flexible Thermoplaste,
PE, PVC, PA sowie Kombinationen der vorgenannten Stoffe zum Einsatz.
Es sind mindestens zwei verschiedene Herstellungsverfahren denkbar:
3. Herstellung des erfindungsgemäßen Rasierers
a) Gießverfahren
Der Rasierer wird als Spritzgussteil mit verlorenen Kernen hergestellt. Die verlorenen
Kerne bilden die Hohlräume, über denen entweder beidseitig an den Schmalseiten oder
an der Frontseite nachgiebige elastische Druckflächen eingearbeitet sind.
b) Der Rasierer wird in Skelett-Bauweise hergestellt, wobei eine flexible
Außenhaut aus Kunststoff über ein tragendes Skelett gezogen wird, in dem das Rasiermittel
und das Aftershavemittel als fertige Beutelpackung eingelegt sind. Die Öffnungen werden
als Kunststoffdüsen ausgebildet, die in die Außenhaut eingeschraubt werden und mit
ihrem zugespitzten Ende in die Beutelpackungen eindringen.
4. Rasierer-Variante mit Nachfüllpackung
Der Griffteil des Rasierers ist als Hohlkörper ausgebildet und an seiner breitesten
Stelle mit einem klemm- oder verschraubbaren Verschluss versehen. Nach Öffnung des
Verschlusses können Rasiermittel und Aftershavemittel in Beutelform in das Innere
des Halters eingelegt werden. Durch Verdrehen einer zugespitzten Düsenöffnung dringt
diese in den jeweiligen Beutel ein und stellt eine Verbindung zur Außenfläche des
erfindungsgemäßen Rasierers her. Alle übrigen Vorgänge des Betätigens über entsprechende
Druckflächen des Griffteiles erfolgen wie oben beschrieben.
[0013] Dem neuen Wegwerfrasierer liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Hilfsmittel und ohne große
Vorbereitung mit einem Gerät sofort mit einer Nassrasur beginnen zu können. Herkömmliche
Rasierer, insbesondere Rasierer für die Nassrasur, sind mit einer Rasiervorrichtung,
auch Rasierkopf genannt, und mit einer Griff ausgestattet. Im Rasierkopf sind Rasierklingen
für die Rasur angebracht. Bei der Nassrasur wird für gewöhnlich zuerst ein Rasiermittel
auf die zu rasierenden Hautpartien aufgebracht, Beispielweise Rasierschaum oder Rasiergel
bzw. aufgeschäumtes Rasiergel, das die Rasur durch die Rasierklingen unterstützt und
dadurch die zu rasierende Hautpartien schützt.
[0014] Hierzu ist vorgesehen, dass im Griff des Rasierers eine Abgabevorrichtung in Form
von zwei Räumen zum speichern von Rasiermittel und Aftershavemittel geschaffen werden
soll. Zum direkten Auftrag des Rasiermittels auf die zu rasierende Hautpartie muss
man einfach mit einer Hand auf die Fläche des jeweiligen Raumes im Griff zu drücken,
so das Rasiermittel oder aftershavemittel durch ein Loch auf die andere Hand fließt.
Dabei sind Rasierklingenhalter, Rasiermittel und Aftershavespender in einem Gerät
zusammengefasst und so einen idealen Nassrasierer für Reisende, Urlauber, Fernfahrer,
Monteure, Soldaten usw. herzustellen.
[0015] Gemäß einem besonderen Aspekt der Erfindung ist vorzugsweise im Griff des Rasierers
ein Raum für das Rasiermittel und ein anderer für Aftershavemittel vorgesehen, und
aus dem jeweiligen Raum das Rasiermittel oder das Aftershavemittel abgegeben wird.
Das Rasiermittel und das Aftershavemittel werden damit vorteilhafter Weise im Rasierer
selbst aufgewahrt und mit geführt und muss nicht in einem getrennten Behälter transportiert
werden. Dies ist besonders von Vorteil, wenn der Rasierer auf Reisen bzw. unterwegs
verwendet wird und somit nicht extra an das Rasiermittel gedacht werden muss.
[0016] Die Abgabe aus dem Vorratsraum kann manuell durch einen Druck mit den Fingern (Zeiger
und Daum) einer Hand auf den jeweiligen Raum erfolgen, die ebenfalls vorzugsweise
im Griff des Rasierers vorgesehen ist und durch die vorteilhafter Weise die Abgabe
des Rasiermittels durch ein Loch im Raum erfolgt. Die Betätigung diesem Druck durch
den Benutzer des Rasierers kann besonders bequem durch eine vorzugsweise an einer
Außenseite des Griffs des Rasierer vorgesehene Betätigungsfläche, erfolgen.
[0017] Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung; In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Rasierers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung ;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Rasierers der Fig. 1; und
[0018] Fig. 1 zeigt eine schematische Vorderansicht eines Rasierers A gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Rasierer A besitzt einen Griff 2, auf dem an
einem ersten (in der Zeichnung oberen) Ende eine Rasiervorrichtung 3 und dazu, jedoch
in der Zeichnung etwas weiter unten, am Griff 2 eine Abgabevorrichtung in Form von
Raum 4 für Rasiermittel 4R, beispielsweise Rasiergel und Raum 5 für Aftershavemittel
5A angebracht sind.
[0019] Die Rasiervorrichtung 3 ist hier ein Rasierkopf 3 mit einer länglichen Form, die
sich in Längsrichtung quer zum Griff 2 erstreckt. Sie weist je nachdem zwei oder drei
Rasierklingen auf, die im wesentlichen über die gesamte Länge des Rasierknopfes verlaufen.
Wie besser in der schematischen Seitenansicht der Fig. 2 zu sehen ist, sind die Rasierklingen
deren schneiden insbesondere leicht nach unten gewinkelt im Rasierkopf angeordnet,
so dass sie bei der Rasur die zu rasierenden Haare nahe an der Haut abtrennen, jedoch
nicht die Haut verletzen. Der gesamte Rasierkopf 3 ist mit den beiden Rasierklingen
vom Griff 2 des Rasierers A abnehmbar und austauschbar.
[0020] Alternativ können die Rasierklingen aus dem Rasierkopf ausnehmbare und austauschbare
Rasierklingen sein. In diesem Fall ist der Rasierkopf 3 fest über eine Gelenklagerung
am Griff 2 montieret. Vorzugsweise ist dann nur eine austauschbare Rasierklinge vorgesehen.
[0021] Die Abgabe des Rasiermittels 4R aus dem Vorratsraum 4 wird durch das Loch 6R erreicht,
die Druck auf das im Vorratsraum 4 gespeicherte Rasiermittel 4R erzeugt, so dass dieses
durch das Loch 6R zur Hand gedrückt wird. Zur Betätigung der Druck ist an einer Außenseite
des Griffs 2 eine Betätigungsfläche (dunkel gemalt RG) vorgesehen, der so angeordnet
ist, dass er von einem Benutzer des Rasierers leicht vor der Rasur bedient werden
kann.
[0022] Die Abgabe des Aftershavemittels 5A aus dem Vorratsraum 5 wird durch das Loch 6A
erreicht, die Druck auf das im Vorratsraum 5 gespeicherte Aftershavemittel 5A erzeugt,
so dass dieses durch das Loch 6A zur Hand nach Beendigung der Rasur gedrückt wird.
Zur Betätigung der Druck ist an einer Außenseite des Griffs 2 eine Betätigungsfläche
(dunkel gemalt AS) vorgesehen, der so angeordnet ist, dass er von einem Benutzer des
Rasierers leicht nach der Rasur bedient werden kann.
[0023] Der Griff 2 bzw. Vorratsraum 4 kann dafür aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt
sein, das genügend Flexibilität hat.
1. Rasierer bestehend aus einem Griff (2) und einer am oberen Ende des Griffes angeordneten
Rasiervorrichtung (3) sowie einem Rasiermittel-Speicher, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff in seinem mittleren Bereich mindestens einen Hohlraum (4) aufweist zur
Abgabe des Rasiermittels (4R), wobei die Wandungen des Griffs im Bereich des Hohlraums
zumindest teilweise elastisch deformierbar sind, um das Rasiermittel auszupressen.
2. Rasierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass der Rasierer einen weiteren Hohlraum (5) zur Abgabe eines Aftershavemittels (5A)
aufweist, wobei auch im Bereich des Hohlraums (5) die Wandung des Griffs zumindest
teilweise elastisch deformierbar ist, um das Aftershavemittel (5A) auszupressen.
3. Rasierer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Räume (4, 5) je eine Verbindung über ein Loch (6A, 6R) zur Griffoberfläche
aufweisen.
4. Rasierer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigungsfläche innerhalb der flexiblen Wand mit einer von der Griffoberfläche
abweichenden Oberflächenstruktur ausgebildet ist.
5. Rasierer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenstruktur zusätzlich farblich hervorgehoben ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Rasierers nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rasierer aus einem Spritzgussteil mit verlorenen Kernen hergestellt wird, wobei
die im Bereich der Kerne entstehenden Hohlräume mit elastischen Seitenwänden ausgestattet
sind.
7. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Rasierer in Skelettbauweise hergestellt wird, wobei eine flexible Außenhaut aus
Kunststoff über ein vorher als Kunststoffpressteil hergestelltes Skelett gezogen wird.
8. Nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Skelett, das den Griff bildet, querliegende Segmente eingesetzt sind, die
die Hohlräume nach oben und unten begrenzen
und dass eine Schrumpffolie über das Skelett gezogen und durch Wärmeeinwirkung zu
einem festen Verbund mit dem Skelettteil verschrumpft wird.