[0001] Die Erfindung betrifft eine Handhabe mit einem Griffstück und einem Kopplungsansatz
zur Kopplung mit einem zu betätigenden Element. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf Türdrücker und Fenstergriffe, bei denen das zu betätigende Element als Vierkant
ausgebildet ist.
[0002] Derartige Handhaben, die insbesondere bei einer Verwendung als Türdrücker in der
Regel aus metallischen Werkstoffen und/oder aus Kunststoff hergestellt werden, sind
in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt.
[0003] Besonders bei der Herstellung von Handhaben aus metallischen Werkstoffen ist jedoch
von Nachteil, dass der Kopplungsansatz mittels eines aufwändigen Verfahrens mit dem
Griffstück oder mit einem an das Griffstück anschließenden Drückerhals verbunden werden
muss. In der Regel wird eine solche Verbindung mittels eines Schweißverfahrens hergestellt,
welches ebenso wie eventuelle alternative Befestigungsverfahren einen hohen wirtschaftlichen
Aufwand darstellt.
[0004] Dieser Aufwand wird zusätzlich noch dadurch erhöht, dass nach einem Schweißvorgang
überstehende Schweißnähte mittels zeitintensiver Abschleifvorgänge beseitigt werden
müssen. Schließlich können erst im Rahmen dieses Abschleifvorgangs Löcher in den Schweißnähten
entdeckt werden, was besonders nachteilig ist, da in derartigen Fällen praktisch erst
am Ende des gesamten Herstellungsvorgangs erkannt wird, dass das hergestellte Produkt
letztlich nicht verwendbar ist.
[0005] Weiterhin ist bei bekannten Handhaben aus metallischen Werkstoffen von Nachteil,
dass auch das stirnseitige, dem Kopplungsansatz abgewandte Ende des Griffstücks besonders
bearbeitet werden muss. Wenn das Griffstück beispielsweise aus einem rohrförmigen
Element hergestellt wird, muss am stirnseitigen Ende eine Kappe befestigt bzw. angeschweißt
werden, was einschließlich der daran anschließenden Schleifvorgänge wiederum einen
hohen Aufwand bedeutet.
[0006] Schließlich ist es bei bekannten Handhaben auch von Nachteil, dass bei Verwendung
metallischer Werkstoffe die Handhaben oftmals aus Vollmaterial hergestellt werden,
so dass hier ein hoher und kostenintensiver Materialaufwand zu betreiben ist.
[0007] Eine Aufgabe der Erfindung besteht folglich darin, eine Handhabe der eingangs genannten
Art bereitzustellen, deren Herstellung mit deutlich reduziertem Aufwand möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst,
dass zumindest das Griffstück aus einer einen Hohlraum bildenden Hülse besteht und
der Hohlraum mit einem mittels eines Spritz- und/oder Gießverfahrens eingebrachten
Füllmaterial gefüllt ist, wobei das Füllmaterial im Bereich zumindest einer Hülsenöffnung
einen Sichtflächenbereich des Griffstücks bildet, und/oder wobei der aus der Hülse
hervorstehende oder sich innerhalb der Hülse befindende, insbesondere als Drückeransatz
ausgebildete Kopplungsansatz durch das Füllmaterial gebildet ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird also ein hülsenförmiges Element mittels eines Spritz- und/oder
Gießverfahrens mit einem aus geeignetem Füllmaterial bestehenden Innenkern versehen,
wobei das Füllmaterial zumindest eine Doppelfunktion übernimmt. Zum einen wird die
genannte Hülse mittels des Füllmaterials ausgefüllt, so dass ihr eine zusätzliche
Stabilität verliehen wird, zum anderen kann das Füllmaterial aber gleichzeitig auch
im Bereich zumindest einer Hülsenöffnung einen Sichtflächenbereich des Griffstücks
bilden. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das Füllmaterial auch dazu verwendet
werden, den beispielsweise als Drückeransatz ausgebildeten Kopplungsansatz zu bilden,
wobei dieser aus der Hülse hervorstehen oder sich ganz oder teilweise innerhalb der
Hülse befinden kann.
[0010] Die Erfindung umfasst somit Handhaben, bei denen das Füllmaterial entweder zumindest
einen Sichtflächenbereich des Griffstücks oder den genannten Kopplungsansatz bildet,
weiterhin aber auch solche Handhaben, bei denen das Füllmaterial sowohl zumindest
einen Sichtflächenbereich des Griffstücks als auch den Kopplungsansatz bildet.
[0011] Wenn das Füllmaterial erfindungsgemäß zur Bildung des Kopplungsansatzes verwendet
wird, entfällt das bei aus dem Stand der Technik bekannten Handhaben nötige Befestigen
des Kopplungsansatzes am Griffstück bzw. am Drückerhals vollständig, was bereits einen
erheblichen wirtschaftlichen Vorteil bedeutet. Ferner ist die gesamte Herstellung
des Kopplungsansatzes praktisch mit keinerlei Zusatzaufwand behaftet, da dieser Kopplungsansatz
innerhalb eines einzigen Spritz- und/oder Gießvorgangs erzeugt werden kann, mit dem
gleichzeitig auch die Hülse befüllt wird. Erfindungsgemäß entfällt also die Herstellung
des Kopplungsansatzes fast komplett. Das Befestigen des Kopplungsansatzes am Griffstück
bzw. am Drückerhals sowie die sonst üblichen, daran anschließenden Schleifvorgänge
werden vollständig eingespart.
[0012] Entsprechende Vorteile lassen sich erreichen, wenn das dem Kopplungsansatz abgewandte
Ende der Hülse gezielt als erfindungsgemäße Hülsenöffnung eingesetzt wird, da diese
Hülsenöffnung dann praktisch automatisch mit Füllmaterial verschlossen wird, so dass
das Füllmaterial an dem genannten stirnseitigen Ende der Hülse einen Sichtflächenbereich
bildet. Das Befestigen von separaten Kappenelementen ist in diesem Fall dann ebenso
wenig nötig, wie eine anschließende Behandlung von Schweißnähten eines solchen Kappenelements.
Zudem ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des stirnseitigen Hülsenendes
ein interessanter gestalterischer Aspekt, da das Füllmaterial in dem genannten Stirnseitenbereich
eine Fläche mit einer jeweils gewünschten Farbe bildet, wobei diese Fläche ringförmig
vom stirnseitigen Ende der Hülse umgeben wird. Beim Einsatz von im Querschnitt z.B.
kreisförmigen Hülsen aus metallischem Material in Verbindung mit einem Füllmaterial
beliebiger Farbe ergibt sich somit eine Kreisfläche in der genannten Farbe, welche
kreisringförmig vom silbrig erscheinenden metallischen Hülsenmaterial umrahmt wird.
Anstelle von Füllmaterial einer bestimmten Farbe kann auch floureszierendes Füllmaterial
zum Einsatz gelangen, so dass die von Füllmaterial gebildeten Sichtflächenbereiche
in der Dunkelheit eine Orientierungshilfe darstellen können. Alternativ oder zusätzlich
können in das Füllmaterial auch Leuchtdioden eingearbeitet werden, die über eine in
der Handhabe vorgesehene Energiequelle gespeist werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist schließlich auch von Vorteil, dass bei der Herstellung des Kopplungsansatzes
aus Füllmaterial zwangsläufig immer eine korrekte Ausrichtung des Kopplungsansatzes
gegenüber der Hülse sichergestellt ist, da diese Ausrichtung allein durch die Spritzgussform
bestimmt wird. Abweichungen in der Ausrichtung, wie sie sich beispielsweise beim Stand
der Technik durch das Anschweißen des Kopplungsansatzes an das Griffstück ergeben
konnten, sind gemäß der Erfindung somit ausgeschlossen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Rahmen der Erfindung gezielt für gestalterische
Zwecke vorgesehene Hülsenöffnungen als Durchbrechungen in der Hülse ausgebildet werden,
wobei derartige Durchbrechungen beispielsweise mittels Stanzen, Lasern oder Bohren
in die Hülse einbringbar sind. Derartige Durchbrechungen werden dann im Rahmen des
erwähnten Spritz- und/oder Gießvorgangs zwangsläufig von Füllmaterial durchdrungen,
so dass das Füllmaterial im Bereich dieser Durchbrechungen in den Bereich der Hülsenoberfläche
gelangt und dort einen Sichtflächenbereich der Handhabe bildet. Wenn derartige Durchbrechungen
in gestalterisch sinnvoller Weise in die Hülse eingebracht werden, lassen sich vielfältige
gestalterische Effekte erzielen. Insbesondere ist es möglich, die Durchbrechungen
als Buchstaben, als Emblem oder beispielsweise als Firmenlogo auszubilden.
[0015] Für bestimmte Anwendungsfälle ist es von Vorteil, wenn sich die Oberflächen von Hülse
und Füllmaterial im Bereich zumindest einer Hülsenöffnung in unterschiedlichen Ebenen
erstrecken. In diesem Fall lässt sich dann nämlich die Form der jeweiligen Hülsenöffnung
bzw. der jeweiligen Durchbrechung ertasten, was insbesondere bei einer Benutzung der
erfindungsgemäßen Handhabe durch Blinde oder Sehgeschädigte vorteilhaft ist. Die genannte
Erstreckung des Füllmaterials in einer anderen Ebene als der Oberfläche der Hülse
lässt sich beispielsweise einfach dadurch erreichen, dass ein Füllmaterial verwendet
wird, welches nach dem Einbringen in die Hülse, beispielsweise durch Hitzeeinwirkung
im Rahmen eines Schleifvorgangs, etwas schrumpft. Alternativ zu den genannten unterschiedlichen
Ebenen von Hülsenoberfläche und Füllmaterial können für die Hülse und für das Füllmaterial
auch entsprechend unterschiedliche Materialien verwendet werden, so dass sich die
Form der Hülsenöffnung bzw. der Durchbrechung aufgrund des Temperaturunterschieds
des jeweiligen Materials ertasten lässt.
[0016] Die gestalterischen Effekte, die sich mit der erfindungsgemäßen Handhabe erreichen
lassen, kommen besonders gut zur Geltung, wenn das Füllmaterial eine andere Farbe,
ein anderes Reflexionsverhalten und/oder einen anderen Kontrast als die Oberfläche
des Hülsenmaterials besitzt, da in diesem Fall die durch das Füllmaterial gebildeten
Sichtflächen der Handhabe klar von der restlichen Oberfläche des Hülsenmaterials unterschieden
werden können.
[0017] Als Hülsenmaterial kommt bevorzugt Edelstahl, Messing, Aluminium oder ein anderer
metallischer Werkstoff zum Einsatz. Insbesondere ist es auch möglich, die Hülse aus
einem gefalteten und/oder gebogenen Blech, insbesondere einem Lochblech zu bilden.
Bei Verwendung eines Lochblechs bilden die Löcher erfindungsgemäße Hülsenöffnungen,
die letztlich aus Füllmaterial gebildeten Sichtflächenbereichen der Handhabe entsprechen.
[0018] Die Hülse besitzt bevorzugt einen runden, ovalen oder eckigen Querschnitt. Beliebige
andere Querschnitte sind jedoch ebenso realisierbar.
[0019] Als Füllmaterial wird bevorzugt Kunststoff, Zinkdruckguss oder eine beliebige andere
Gussmasse verwendet. Von Vorteil ist die Verwendung eines hitzebeständigen Füllmaterials,
welches einem Schleifvorgang standhält, ohne anzuschmelzen. Zur Erzielung einer glatten
Oberfläche der fertigen Handhabe ist es nämlich sinnvoll, die Hülse mit Füllmaterial
etwas zu überspritzen, so dass das Füllmaterial aus den Hülsenöffnungen geringfügig
hervorsteht. Mittels eines daran anschließenden Schleifvorgangs kann dann sichergestellt
werden, dass sich das Füllmaterial im Bereich der Hülsenöffnungen in der gleichen
Ebene erstreckt wie die Hülsenoberfläche. Lediglich wenn es, beispielsweise bei einer
Anwendung für blinde Benutzer, gewünscht ist, dass sich das Füllmaterial in einer
tieferen Ebene erstreckt als die Hülsenoberfläche, kann es sinnvoll sein, ein Füllmaterial
zu verwenden, welches unter Hitzeeinwirkung beim Schleifen etwas schrumpft, da mit
einem solchen Material dann zwangsläufig erreicht wird, dass sich die Oberfläche des
Füllmaterials im Sichtflächenbereich etwas unterhalb der Hülsenoberfläche befindet.
[0020] Zur Sicherung eines Vierkants im Kopplungsansatz kann vor dem Spritz-oder Gießvorgang
in die Hülse ein Gewinde geschnitten werden, dessen Längsachse sich senkrecht zur
Längsachse des Vierkants erstreckt. Während des darauf folgenden Spritz- oder Gießvorgangs
wird das auf diese Weise hergestellte Gewindeloch mit Füllmaterial gefüllt, woraufhin
durch das Gewinde hindurch ein Loch in das Füllmaterial eingebracht wird, welches
sich bis in das für den Vierkant vorgesehene Vierkantloch hinein erstreckt. Durch
diese Bohrung wird zum einen das Gewinde wieder freigelegt, und zum anderen verbleibt
zwangsläufig etwas Füllmaterial im Gewindebereich, welches beim Eindringen einer Madenschraube
zur Sicherung des Vierkants einem ungewollten Lösen der Madenschraube entgegenwirkt.
[0021] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 11 und insbesondere dadurch, dass zur Herstellung zumindest des Griffstücks
eine einen Hohlraum bildende Hülse ausgeformt wird, und dass der Hohlraum der Hülse
mittels eines Spritz-und/oder Gießverfahrens mit Füllmaterial derart gefüllt wird,
dass das Füllmaterial im Bereich zumindest einer Hülsenöffnung einen Sichtflächenbereich
des Griffstücks ausbildet und/oder dass der aus der Hülse hervorstehende oder sich
innerhalb der Hülse befindende, insbesondere als Drückeransatz ausgebildete Kopplungsansatz
erzeugt wird.
[0022] Auch mit diesem Verfahren lassen sich die Vorteile erzielen, die vorstehend bereits
in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Handhabe erläutert wurden.
[0023] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbar, wenn die Erzeugung
des Kopplungsansatzes und das formschlüssige Füllen des Hülsenhohlraums mittels eines
einzigen Spritz- und/oder Gießvorgangs durchgeführt wird. In diesem Fall wird nämlich
für die Erzeugung des Kopplungsansatzes keinerlei zusätzliche Produktionszeit benötigt,
da dieser automatisch im Rahmen des genannten Spritz-und/oder Gießvorgangs geschaffen
wird.
[0024] Zur Erzeugung einer spaltfreien Verbindung zwischen Hülse und Füllmaterial werden
während des Spritz- und/oder Gießvorgangs bevorzugt Treibmittel und/oder Vakuumpumpen
eingesetzt. Durch derartige Maßnahmen wird erreicht, dass sich das Füllmaterial dicht
und vollflächig an die innere Hülsenoberfläche anschmiegt, so dass hier keinerlei
Zwischenräume entstehen.
[0025] Wenn das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wird, um Türdrücker oder Fenstergriffe
herzustellen, kann der Drückerhals in entsprechender Weise wie das Griffstück hergestellt
werden. Drückerhals und Griffstück erstrecken sich in der Regel in etwa rechtwinklig
zueinander und können dabei eine einzige, gemeinsame Hülse mit einem durchgehenden
Hohlraum bilden, welcher bevorzugt mittels eines einzigen Spritz- und/oder Gießvorgangs
mit Füllmaterial gefüllt werden kann. Auf diese Weise wird bei der Herstellung eines
Türdrückers oder eines Fenstergriffs lediglich ein einziger Spritz- und/oder Gießvorgang
benötigt.
[0026] Vorteilhaft ist es, wenn als letzter Schritt des Herstellungsverfahrens die Oberfläche
der mit Füllmaterial gefüllten Hülse nach dem Spritz-und/oder Gießvorgang behandelt,
insbesondere geschliffen oder poliert wird. Durch einen solchen Schleif- oder Poliervorgang
lässt sich insbesondere erreichen, dass sich - sofern das Füllmaterial beim Schleif-
oder Poliervorgang nicht schrumpft - die Hülsenoberfläche und die Oberfläche des Füllmaterials
im Sichtflächenbereich in einer gemeinsamen Ebene erstrecken, so dass hier praktisch
keine Kanten zwischen Füllmaterial -und Hülsenoberfläche zu ertasten sind.
[0027] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Türdrücker,
- Fig. 2
- eine Ansicht des Türdrückers gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeils A (Fig. 1),
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Ansicht eines Türdrückers gemäß den Fig. 1 und 2, und
- Fig. 4 bis 7
- jeweils eine dreidimensionale Darstellung einer erfindungsgemäß zum Einsatz gelangenden
Hülse mit unterschiedlich ausgebildeten Hülsenöffnungen.
[0029] Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine als Türdrücker ausgebildete erfindungsgemäße Handhabe
mit einem Griffstück 1 und sich einem senkrecht dazu erstreckenden Drückerhals 2.
Griffstück 1 und Drückerhals 2 weisen dabei gemeinsam in herkömmlicher Weise eine
L-Form auf.
[0030] Sowohl das Griffstück 1 als auch der Drückerhals 2 bestehen jeweils aus einem im
Querschnitt kreisförmigen (siehe Fig. 2) Hülsenelement 3, 4, die bei 5 auf Gehrung
miteinander verbunden sind. Somit umschließen die beiden Hülsenelemente 3, 4 einen
durchgängigen Hohlraum, welcher an seinen stirnseitigen Enden 6, 7 offen ist.
[0031] In den genannten Hohlraum wurde mittels eines Spritzvorgangs ein Füllmaterial 8 eingebracht,
welches den Hohlraum im Bereich des Griffstücks 1 und des Drückerhalses 2 vollständig
in der Weise ausfüllt, dass es förmschlüssig an den Innenwandungen der Hülsenelemente
3, 4 anliegt.
[0032] Das dem Drückerhals 2 abgewandte stirnseitige Ende 6 des dem Griffstück 1 zugeordneten
Hülsenelements 3 wird somit durch das Füllmaterial 8 verschlossen. Das stirnseitige
Ende 6 des Hülsenelements 3 bildet somit im Sinne der Erfindung eine Hülsenöffnung,
in deren Bereich das Füllmaterial 8 einen Sichtflächenbereich des fertigen Türdrückers
darstellt, was auch aus Fig. 3 zu ersehen ist.
[0033] Am stirnseitigen Ende 7 des Hülsenelements 4, welches dem Drückerhals zugeordnet
ist, ist durch das Füllmaterial 8 ein Kopplungsansatz 9 ausgebildet, welcher aus dem
Hülsenelement 4 hervorsteht. Der Außenumfang des Kopplungsansatzes 9 in seinem herausstehenden
Bereich ist etwas geringer bemessen als der Innenumfang des Hülsenelements 4. In den
Kopplungsansatz 9 ist weiterhin ein stirnseitig offenes Vierkantloch 10 (siehe auch
Fig. 2) eingebracht, welches zur Aufnahme eines bei Türbeschlägen üblicherweise verwendeten
Vierkants dient.
[0034] Durch eine geeignete Ausbildung der jeweils verwendeten Spritzform kann das Einbringen
des Füllmaterials 8 in die Hülsenelemente 3, 4 sowie die Ausformung des Kopplungsansatzes
9 mit dem Vierkantloch 10 innerhalb eines einzigen Spritzvorgangs erfolgen.
[0035] Die Fig. 4 bis 7 zeigen, dass neben der stirnseitigen Öffnung des Griffstücks 1 im
Griffstück auch noch weitere Hülsenöffnungen bzw. Durchbrechungen vorgesehen werden
können, in die beim Spritzvorgang jeweils Füllmaterial 8 eindringen und damit dann
letztlich Sichtflächenbereiche des fertigen Türdrückers bilden kann.
[0036] Gemäß Fig. 4 sind die genannten zusätzlichen Hülsenöffnungen als drei parallel verlaufende
Punktreihen ausgebildet, die sich entweder nur über einen Teilbereich des Umfangs
des Griffstücks oder aber über dessen gesamten Umfang erstrecken können. Entsprechendes
gilt für die länglichen Durchbrechungen gemäß Fig. 5, deren Längserstreckung parallel
zur Längsachse des Griffstücks 1 verläuft.
[0037] Gemäß Fig. 6 wurde in das Griffstück mittels Laserschneiden ein Schriftzug eingebracht,
so dass beim Spritzvorgang in die einzelnen Buchstaben ebenfalls Füllmaterial eindringen
und letztlich einen Sichtflächenbereich des fertigen Türdrückers bilden kann.
[0038] Auch gemäß Fig. 7 wurden mittels Laserschneiden Buchstaben in das Griffstück 1 eingebracht.
Zusätzlich sind diese Buchstaben hier jedoch auch nochmals in Blindenschrift vorgesehen
worden, so dass sich dieser Türdrücker gleichermaßen für eine Benutzung im gewöhnlichen
Objektbereich wie auch für eine Benutzung durch Blinde eignet. Hinsichtlich der in
Blindenschrift eingebrachten Buchstaben kann auf eine der vorstehend bereits beschriebenen
Weise dafür gesorgt werden, dass diese von einem Benutzer auch ertastet werden können.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Griffstück
- 2
- Drückerhals
- 3
- Hülsenelement
- 4
- Hülsenelement
- 5
- Verbindungsbereich
- 6
- stirnseitiges Ende
- 7
- stirnseitiges Ende
- 8
- Füllmaterial
- 9
- Kopplungsansatz
- 10
- Vierkantloch
1. Handhabe, insbesondere Türdrücker oder Fenstergriff, mit einem Griffstück (1) und
einem Kopplungsansatz (9) zur Kopplung mit einem zu betätigenden Element, insbesondere
mit einem Vierkant,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zumindest das Griffstück (1) aus einer einen Hohlraum bildenden Hülse (3, 4) besteht
und der Hohlraum mit einem mittels eines Spritz- und/oder Gießverfahrens eingebrachten
Füllmaterial (8) gefüllt ist, wobei das Füllmaterial (8) im Bereich zumindest einer
Hülsenöffnung (6) einen Sichtflächenbereich des Griffstücks (1) bildet, und/oder wobei
der aus der Hülse (3, 4) hervorstehende oder sich innerhalb der Hülse befindende,
insbesondere als Drückeransatz ausgebildete Kopplungsansatz (9) durch das Füllmaterial
(8) gebildet ist.
2. Handhabe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass eine Hülsenöffnung am stirnseitigen, dem Kopplungsansatz (9) abgewandten Ende (6)
der Hülse (3) ausgebildet ist.
3. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass für gestalterische Zwecke vorgesehene Hülsenöffnungen als Durchbrechungen in der
Hülse (3, 4) ausgebildet sind, welche insbesondere mittels Stanzen, Lasern oder Bohren
in die Hülse (3, 4) einbringbar sind.
4. Handhabe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Durchbrechungen als Buchstaben, Emblem oder Logo ausgebildet sind.
5. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass sich die Oberflächen von Hülse (3, 4) und Füllmaterial (8) im Bereich zumindest einer
Hülsenöffnung in unterschiedlichen Ebenen erstrecken.
6. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Füllmaterial (8) eine andere Farbe, ein anderes Reflexionsverhalten und/oder
einen anderen Kontrast als die Oberfläche des Hülsenmaterials besitzt.
7. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Hülse (3, 4) aus Edelstahl, Messing, Aluminium oder einem anderen metallischen
Werkstoff besteht.
8. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Hülse (3, 4) aus einem gefalteten und/oder gebogenen Blech, insbesondere einem
Lochblech, gebildet ist.
9. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Hülse (3, 4) einen runden, ovalen oder eckigen Querschnitt besitzt.
10. Handhabe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Füllmaterial (8) aus Kunststoff, Zinkdruckguss oder einer beliebigen Gussmasse
besteht.
11. Verfahren zur Herstellung einer Handhabe, insbesondere eines Türdrückers oder Fenstergriffs
mit einem Griffstück (1) und einem Kopplungsansatz (9) zur Kopplung mit einem zu betätigenden
Element, insbesondere mit einem Vierkant,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zur Herstellung zumindest des Griffstücks (1) eine einen Hohlraum bildende Hülse
(3, 4) ausgeformt wird, und dass der Hohlraum der Hülse (3, 4) mittels eines Spritz-
und/oder Gießverfahrens mit Füllmaterial (8) derart gefüllt wird, dass das Füllmaterial
(8) im Bereich zumindest einer Hülsenöffnung (6) einen Sichtflächenbereich des Griffstücks
(1) ausbildet und/oder dass der aus der Hülse (3, 4) hervorstehende oder sich innerhalb
der Hülse befindende, insbesondere als Drückeransatz ausgebildete Kopplungsansatz
(9) erzeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Erzeugung des Kopplungsansatzes (9) und das formschlüssige Füllen des Hohlraums
mittels eines einzigen Spritz- und/oder Gießvorgangs durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zur Erzeugung einer spaltfreien Verbindung zwischen Hülse (3, 4) und Füllmaterial
(8) während des Spritz- und/oder Gießvorgangs Treibmittel und/oder Vakuumpumpen eingesetzt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet ,
dass bei Herstellung eines Türdrückers oder eines Fenstergriffs der Drückerhals (2) in
entsprechender Weise wie das Griffstück (1) hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Hohlraum von Griffstück (1) und Drückerhals (2) mittels eines einzigen Spritz-
und/oder Gießvorgangs mit Füllmaterial (8) gefüllt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet ,
dass die Oberfläche der mit Füllmaterial (8) gefüllten Hülse (3, 4) gemeinsam mit dem
Füllmaterial (8) im Bereich der Hülsenöffnung (6) nach dem Spritz- und/oder Gießvorgang
in einem weiteren Arbeitsgang behandelt, insbesondere geschliffen oder poliert wird.