TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Schüttgütern
z.B. durch Mischen, Zerkleinern, Dosieren und/oder Sieben, mit einem Behälter und
einem darin von einem äusseren Drehantrieb um eine horizontale Achse angetriebenen
Werkzeug.
STAND DER TECHNIK
[0002] Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedensten Ausführungen bekannt. Eine als kontinuierlicher
Mischer ausgebildete Vorrichtung mit liegendem Behälter und darin um eine horizontale
Achse rotierenden Werkzeug ist z.B. im Schweizer Patent 692 274 beschrieben. Grundsätzlich
ähnlich aufgebaute, jedoch mit anders geformten Werkzeugen versehene Vorrichtungen
sind auch zum Zerkleinern, Dosieren und/oder Sieben bekannt.
[0003] Die bekannten Vorrichtung der genannten Art sind vor allem für industrielle Anwendungen
konzipiert und dazu relativ gross dimensioniert, robust ausgeführt und mit einem starken
Antrieb versehen. Vorteilhaft ist bei ihnen die Möglichkeit des kontinuierlichen Betriebs,
wobei das zu bearbeitende Gut auch in geschlossenen Leitungssystemen zu- und/oder
abgeführt werden kann. Behälter und Werkzeug sind bei ihnen "fest" montiert und von
daher zumindest für den Benutzer nicht ohne weiteres ausbaubar. Von daher ist auch
ein Austausch von Werkzeugen und somit z.B. ein Umbau von einem Mischer in einen Zerkleinerer
oder einen Dosierer nicht ohne weiteres möglich. Im Rahmen industrieller Installationen
wird das zumeist auch nicht benötigt.
[0004] Eine einfache und bestimmungsgemässe Lösung des Behälters und des Werkzeugs vom Antriebsteil
der Vorrichtung insbesondere zu Reinigungszwecken ist dagegen bei sogenannten Küchenmaschinen
eher die Regel. Bei diesen werden häufig sogar verschiedene, gegeneinander austauschbare
Werkzeuge nach Art eines Bausatzes mitgeliefert. Bei den Küchenmaschinen steht der
Behälter in der Regel senkrecht, ist nach unten hin geschlossen, nach oben hin offen
und allenfalls mit einem Deckel verschliessbar. Auch das Werkzeug rotiert im Behälter
um eine im wesentlichen senkrechte Achse. Die senkrechte Orientierung der Achse erlaubt
eine einfache lösbare Dichtung des Behälters gegenüber dem Antrieb unter Ausbildung
von Schikanen sowie unter der Wirkung der Schwerkraft. Die senkrechte Orientierung
bedingt aber auch eine chargen- bzw. batchweise Bearbeitung im Gegensatz zu einer
kontinuierlichen und hat zur Folge, dass das zu bearbeitende Material praktisch unvermeidbar
mit der Umgebungsluft in Berühung kommt. Im Küchenbereich stellt das aber kein Problem
dar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass es Anwendungen zum Bearbeiten
von Schüttgütern wie z.B. durch Mischen, Zerkleinern, Dosieren und/oder Sieben gibt,
für welche weder die vorbeschrieben industriellen Vorrichtungen noch die Küchenmaschinen
geeignet ausgebildet sind. Es handelt sich hierbei insbesondere um Laboranwendungen,
bei welchen keine grossen Mengen anfallen, bei welchen aber, wie insbesondere im pharmazeutischen
Bereich, höchste Anforderungen an die Reinheit gestellt werden und/oder das zu bearbeitende
Material z.B. wegen extremer Toxizität keinesfalls mit der Umgebung in Berührung kommen
darf. Die Erfindung stellt sich von daher die Aufgabe, eine für solche Anwendungen
geeignete Vorrichtung zu Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale.
[0007] Im Kern sieht die Erfindung demnach bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art vor, dass zwischen Behälter und Drehantrieb eine Verbindungseinheit angeordnet
ist, an welcher der Behälter lösbar befestigt ist, in welcher ein Schaft des Werkzeugs
lösbar gehalten und mit dem Drehantrieb lösbar verbunden ist, und in welcher eine
Spaltdichtung zur Abdichtung des Behälters gegen den Werkzeugschaft lose aufgenommen
ist.
[0008] Unter "lösbar befestigt" soll hier eine Befestigung verstanden werden, die mit wenigen
Handgriffen und ohne Spezialwerkzeug bestimmungsgemäss und zerstörungsfrei lösbar
und danach ohne grössere Schwierigkeiten auch wieder herstellbar ist. Unter "lose
aufgenommen" soll in Bezug auf die Spaltdichtung verstanden werden, dass diese in
der Verbindungseinheit nicht kompüziert eingebaut und festgelegt sondern quasi mit
nur einem Handgriff in diese einsetzbar bzw. aus dieser herausnehmbar ist.
[0009] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, dass Werkzeug
und Behälter und mit ihnen die Spaltdichtung einfach demontierbar und dadurch auch
einfach sowie jeweils für sich getrennt gereinigt werden können. Im Unterschied zu
den bekannten industriellen Vorrichtungen, bei denen zur Abdichtung üblicherweise
Lippendichtungen oder dergleichen verwendet sind, erlaubt die erfindungsgemäss eingesetzte
Spaltdichtung ein einfaches Durchstecken bzw. Herausziehen der Werkzeugwelle ohne
die Gefahr einer Beschädigung der Dichtung. Auf Grund der einfachen Demontierbarkeit
des Werkzeugs können für unterschiedliche Bearbeitungsaufgaben auch unterschiedliche,
gegeneinander austauschbare Werkzeuge eingesetzt werden. Durch die horizontale Lage
der Werkzeugachse kann der Behälter in einfacher Weise von oben befüllt und nach unten
entleert werden. Durch die horizontale Lage der Werkzeugachse kann wahlweise ausser
batchweise auch kontinuierlich gearbeitet werden. Der Behälter sowie das gesamte System
zur Zuführung und Abführung des zu bearbeitenden Materials kann hermetisch dicht ausgeführt
sein, so dass das Material nicht in Kontakt mit der Umgebung kommen kann. Durch die
Koppelung des Werkzeugschaftes mit dem Drehantrieb in der Verbindungseinheit und damit
ausserhalb des Behälters steht dessen Volumen so gut wie vollständig als Bearbeitungsraum
zu Verfügung. Indem die Spaltdichtung lose in der Verbindungseinheit aufgenommen und
aus dieser ausbaubar ist, kann sie inspiziert und kann extern gereinigt werden. Da
sie keine elastischen und einem Abrieb unterliegenden Teile wie Lippendichtungen benötigt
und wie der Behälter und das Werkzeug z.B. ganz aus metallischem Material bestehen
kann, ist sie sehr effektiv zu reinigen. Zudem könnte sie dadurch zusammen mit dem
Behälter und dem Werkzeug in einem Autoklav bei hoher Temperatur (z.B. 130°C) auch
sterilisiert werden. Für sämtliche mit dem zu bearbeitenden Material in Berührung
kommenden Teile der Vorrichtung können dadurch hygienische Bedingungen hergestellt,
sichergestellt und auch nachgewiesen werden, was vor allem für pharmazeutische Anwendungen
gefordert wird. Die Spaltdichtung bildet dabei das Trennelement zwischen dem hygienischen
Teil der Vorrichtung und dem Antriebsteil der Vorrichtung, für welchen keine so hohen
Anforderungen an die Reinheit gestellt werden.
[0010] in einer ersten bevorzugten Auführungsform weist die Verbindungseinheit ein äusseres
Gehäuse auf, an welchem der Behälter durch Anflaschen lösbar befestigt ist. Gemäss
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Werkzeugschaft in der Verbindungseinheit
mit einem Zapfen des Drehantriebs über eine Steckhülse lösbar verbunden.
[0011] Bei Vordhandensein eines äusseren Gehäuses ist die Steckhülse in dem Gehäuse vorzugsweise
im Bereich ihres behälterseitigen Endes gelagert.
[0012] Sofern der Werkzeugschaft in der Steckhülse so querstabil gehalten ist, dass das
Werkzeug darüberhinaus keiner weiteren Halterung bedarf, kann das Werkzeug im Behälter
frei enden. Zum Ausbau des Werkzeugs braucht in diesem Fall eine weitere Halterung
wie z.B. ein endseitiges Lager nicht demontiert zu werden. Auch ist durch das Nichtvorhandensein
einer weiteren Halterung die Reinigung der Vorrichtung einfacher und schneller durchzuführen.
[0013] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Werkzeugschaft in der Steckhülse
in axialer Richtung lediglich kraftschlüssig gesichert. Zur Montage des Werkzeugs
genügt es in diesem Fall, das Werkzeug mit seinem Schaft durch die Spaltdichtung hindurch
in die Stückhülse hinein zu stecken. Umgekehrt kann das Werkzeug zu seiner Demontage
einfach aus der Steckhülse herausgezogen werden, ohne dass irgenwelche Verschraubungen
oder dergleichen gelöst werden müssen.
[0014] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn der Zapfen des Drehantriebs
im Drehantrieb gelagert ist. In diesem Fall genügt es, im Gehäuse der Verbindungseinheit
die bereits erwähnte Lagerung der Steckhülse vorzusehen, um das Werkzeug als Ganzes
ausreichend stabil in der Steckhülse zu halten.
[0015] Die zur Abdichtung des Behälters gegen den Werkzeugschaft vorgesehene Spaltdichtung
hat den Vorteil, dass wegen ihres Übermasses der Werkzeugschaft einfach durch sie
hindurch gesteckt oder aus ihr herausgezogen werden kann, ohne dass an ihr irgendwelche
Manipulationen vorgenommen werden müssen. Um auch den durch das Übermass vorhandenen
Spalt gegen das im Behälter zu bearbeitende Schüttgut noch abzudichten, kann die Spaltdichtung
mit einem Spülgas unter Druck in Richtung auf den Behäiter hin beaufschlagt werden.
[0016] Unter anderem zur Erleichtung des Zugangs zum Werkzeug sowie dessen Montage oder
Demontage kann der Behälter auf seiner von dem Drehantrieb abgewandten Seite mit einem
abnehmbaren Frontdeckel versehen sein.
[0017] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Behälter eine obere Einlass-
und eine untere Auslassöffnung auf, von denen wenigstens eine durch wenigstens ein
Verschlusselement gegenüber den zu bearbeitenden Schüttgütern vorzugsweise dicht verschliessbar
ist. Zumindest eine dieser Öffnungen kann auch so ausgebildet sein, dass an sie eine
Rohrleitung anschliessbar ist.
[0018] Im Unterschied zu den eingangs erwähnten Vorrichtungen für den industriellen Einsatz
ist die erfindungsgemässe Vorrichtung bevorzugt so dimensioniert, dass der Behälter
ein Volumen zwischen 0.1 und 100 Liter, insbesondere zwischen 1 und 10 Liter, aufweist.
Der Drehantrieb kann für ein maximales Drehmoment im Bereich zwischen 01. und 300
Nm ausgelegt sein.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0019] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in teilweise geschnittener Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Vorrichtung in einer Ausbildung zum Zerkleinern eines Schüttgutes;
- Fig. 2
- die Vorrichtung von Fig. 1 in teilweise halbierter, perspektivischer Darstellung;
- Fig. 3
- unter ) und b) in teilweise geschnittenen Explosionsdarstellungen die Schritte zur
teilweisen Demontage der Vorrichtung von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Ausbildung
als Batch-Mischer;
- Fig. 5
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Ausbildung
als kontinuierlicher Mischer mit angeschlossenen Rohrleitungen zur Zu- und Abfuhr
des Mischgutes;
- Fig. 6
- eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Ausbildung
als Dosierer, und
- Fig. 7
- eine fünfte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer zum Sieben
geeigneten Ausbildung.
[0020] In den Figuren sind sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0021] Fig. 1 zeigt in teilweise geschnittener Darstellung eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Vorrichtung. Die Vorrichtung umfasst einen Drehantrieb 10, eine
Verbindungseinheit 20, ein Werkzeug 30 und einen Behälter 40.
[0022] Der Drehantrieb 10 ist z.B. ein Stirnradgetriebmotor mit integriertem Getriebe 11.
Mit 12 ist ein in die Verbindungseinheit 20 vorstehender Antriebszapfen des Drehantriebs
10 bzw. des Getriebes 11 bezeichnet und mit 13 ein Getriebeflansch. In einer Halterung
14 ist der Drehantrieb ortfest montiert.
[0023] Der Behälter 40 umschliesst einen Bearbeitungsraum 41, weist eine obere Einlassöffnung
42 und eine untere Auslassöffnung 43 auf. Die Einlassöffnung 42 ist mit einem abnehmbaren
Deckel 44 verschlossen. Ein weiterer Deckel 45 ist an einer freien Stirnwand 46 des
Behälters 40 angeflanscht und verschliesst eine dort vorhandene Öffnung. Der Durchmesser
dieser Öffnung entspricht ungefähr dem Durchmesser des Bearbeitungsraumes. Gegen die
Auslassöffnung hin wird Bearbeitungsraum durch einen Gitterrost 47 begrenzt. Unter
der Auslassöffnung 43 kann ein Auffangbehälter (nicht dargestellt) plaziert werden.
[0024] Das Werkzeug 30 von Fig. 1 umfasst einen zum Zerkleinern eines Schüttgutes vorgesehenen
und geeigneten Werkzeugkopf 31 mit mehreren Paddeln oder Schlägerleisten 32 und einen
Werkzeugschaft 33. Der Werkzeugkopf 31 ist mit seinen Paddeln oder Schlägerleisten
32 in den Bearbeitungsraum 41 des Behälters 40 eingepasst und darin um eine horizontale
Achse drehbar. Gehalten und gelagert ist der Werkzeugkopf 31 ausschliesslich durch
den Werkzeugschaft 33 ausserhalb des Behälters 40. Der Werkzeugschaft 33 ist dazu
durch eine Öffnung in der drehantriebsseitigen Stirnwand 48 des Behälters 40 durchgeführt
und erstreckt sich in die Verbindungseinheit 20 hinein. Auch diese Öffnung weist einen
Durchmesser auf, der dem Durchmesser der Bearbeitungsraumes 41 ungefähr entspricht.
[0025] Die Verbindungseinheit 20 weist ein rotationssymmetrisches, etwa laternenförmiges
äusseres Gehäuse 21 auf, welches mit beidseitigen Flanschen 22 und 23 versehen ist.
Mit dem Flansch 22 ist das Gehäuse 21 mit dem bereits erwähnten Getriebeflansch 13
verschraubt und mit dem Flansch 23 mit der Stirnwand 48 des Behälters 40.
[0026] Über eine ebenfalls rotationssymmetrische Steckhüse 24 ist der Werkzeugschaft 33
in der Verbindungseinheit 20 bzw. dem Gehäuse 21 mit dem Antriebszapfen 12 des Drehantriebs
10 drehfest verbunden. Hierzu sind sowohl der Antriebszapfen 12 als auch ein Endabschnitt
34 (siehe Fig.3 b)) des Werkzeugschaftes 33 mit einem polygonalen Querschnitt versehen
und aus entgegengesetzter Richtung in eine entsprechend polygonal ausgebildete Ausnehmung
25 am antriebsseitigen Ende der Steckhülse 24 eingesteckt. Ein im Durchmesser erweiterter
Abschnitt 35 (siehe Fig.3 b)) des Werkzeugschaftes 33 ist demgegenüber mit einem runden
Querschnitt versehen und in eine im Querschnitt ebenfalls runde Ausnehmung 26 am behälterseitigen
Ende der Steckhülse 24 im wesentlichen spielfrei eingepasst. In axialer Richtung ist
die Steckhülse 24 mit dem Antriebszapfen 12 fest, z.B. formschlüssig mit einem Gewindestift,
verbunden. Der Werkzeugschaft 33 ist demgegenüber in axialer Richtung in der Steckhülse
24 lediglich kraftschlüssig gesichert und zwar durch federbelastete Druckstücke 27,
welche in eine, mit eine schrägen Flanke versehene Rille 36 (siehe Fig.3 b)) im Werkzeugschaft
33 eingreifen. Der Werkzeugschaft 33 kann dadurch unter Aufwendung einer gewissen
Abzugskraft einfach aus der Steckhülse 24 herausgezogen werden.
[0027] Im äusseren Gehäuse 21 der Verbindungseinheit 20 ist die Steckhülse 24 mit einem
Rillenkugellager 28 gelagert. Mindestens ein weiteres Lager ist noch im Getriebe 11
des Drehantriebs 10 für den Antriebszapfen 12 enthalten, als Standardkomponete des
Getriebes in den Figuren jedoch nicht dargestellt. Ausser durch diese Lager ist das
Werkzeug 30 nicht weiter gelagert. Insbesondere ist sein behälterseitiges Ende nicht
zusätzlich gelagert sondern frei. Gegenüber dem Gehäuse 21 ist die Steckhülse 24 mittels
einer Lippendichtung 29 abgedichtet.
[0028] Zur Abdichtung der Stirnwand 48 des Behälters 40 gegen den Werkzeugschaft 33 ist
in das Gehäuse 21 von seinem behälterseitigen Ende her eine Spaltdichtung 50 passgenau,
dennoch aber lose eingesetzt. Mit einem umlaufenden Rand 51 liegt die Spaltdichtung
50 an einer entsprechenden Abstufung des Gehäuses 21 an und wird im übrigen durch
die Stirnwand 48 in Position gehalten. Wie ihr Name besagt, weist die Spaltdichtung
50 ein Übermass gegenüber dem Werkzeugschaft 33 und speziell gegenüber dem im Durchmesser
erweiterten Abschnitt 35 des Werkzeugschaftes 33 auf. Der Werkzeugschaft 33 kann dadurch
ungehindert durch Spaltdichtung 50 in die Verbindungseinheitheit 20 eingeführt und
in die Steckhülse 24 eingesteckt werden. Genauso kann er ungehindert durch die Spaltdichtung
50 aus der Verbindungseinheitheit 20 und der Steckhülse 24 auch wieder herausgezogen
werden.
[0029] Damit kein Material aus dem Behälter 40 in den Dichtungsspalt eindringen kann, lässt
sich der Spalt im Gegenstrom mit einem Gas spülen, welches über einen Spülgasanschluss
52 unter Druck eingespeist wird. Wegen des erwähnten Passsitzes des Werkzeugschaftes
33 in der Steckhülse 25 sowie der erwähnten Lippendichtung 29 zwischen Steckhülse
25 und Gehäuse 21 kann das Spülgas keinen anderen Weg als durch den Spalt der Spaltdichtung
in den Behälter 40 wählen.
[0030] Dichtungen in Form von O-Ringen oder dergleichen sind auch noch an anderen Nahtstellen
der Vorrichtung vorgesehen, insbesondere zwischen dem Flansch 22 der Verbindungseinheit
20 und dem Getriebeflansch 13 und dem Flansch 23 der Verbindungseinheit 20 und der
Stirnwand 48 des Behälters 40. In den Figuren sind lediglich die für diese Dichtungen
erforderlichen Dichtnuten dargestellt.
[0031] Die vorbeschriebene Ausbildung wird durch die perpektivische Darstellung von Fig.
2 noch weiter verdeutlicht.
[0032] Bei der vorbeschriebenen, erfindungsgemässen Vorrichtung lassen sich die mit dem
zu beabeitenden Material in Berührung kommenden Teile oder Baueinheiten z.B. zu Reinigungszwecken
einfach demontieren. Die hierzu notwendigen Schritte sollen nachstehend anhand von
Fig. 3 verdeutlicht weden:
Zunächst werden z.B. die beiden Deckel 44 und 45 von dem Behälter 40 abgenommen werden.Sodann
wird die Flanschverbindung 48/23 zwischen dem Behälter 40 und der Verbindungseinheit
20 gelöst. Da das Werkzeug 30 ausschliesslich in der Verbindungseinheit 20 gehalten
und gelagert ist und in den Behälter 40 mit seinem Werkzeugkopf 31 nur hineinragt
und da der Durchmesser der Öffnung in der Behälterwand 48 etwa dem Durchmessers des
Bearbeitungsraumes 41 entspricht, kann der Behälter 40 danach einfach zur Seite weggezogen
werden. Er ergibt sich die in Fig. 3 a) dargestellte Situation.
[0033] Wie in Fig. 3 b) dargestellt ist, kann sodann das Werkzeug 30 aus der Verbindungseinheit
20 herausgezogen werden, in welche es ja nur eingesteckt ist. Wie oben erläutert stellt
hierbei die Spaltdichtung 50 kein Hindernis dar. Schliesslich kann aus der Verbindungseinheit
20 auch noch die Spaltdichtung 50 herausgenommen werden.
[0034] Die Montage der einzelnen Teile erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
[0035] Hierbei ist es möglich, einzelne der demontierten Teile durch Ersatzteile, aber auch
durch unterschiedlich ausgebildete Teile zu ersetzten und dadurch die erfindungsgemässe
Vorrichtung einer anderen Bearbeitungsaufgabe anzupassen. In den Figuren 4 - 7 sind
zur Erläuterung dieser Variationsmöglichkeiten vier weitere Vorrichtungen nach der
Erfindung dargestellt. In den Figuren 4 - 7 ist jeweils der gleiche Drehantrieb 10
mit der gleichen Verbindungseinheit 20 dargestellt, die mit unterschiedlich ausgebildeten
Behältern 40 kombiniert sind, in welchen jeweils andere Werkzeuge zum Einsatz kommen
können. Ein solches Werkzeug 30 ist im Behälter 40 von Fig. 4 strichliert dargestellt.
[0036] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung in einer Ausbildung als Batch- bzw.
Chargen-Mischer. Der Behälter 60 ist hier mit einer trichterförmigen Einlassöffnung
und einer senkrecht unter dieser angeordneten Auslassöffnung 43 versehen. Die Auslassöffnung
43 ist mit einer strichliert dargestellten Klappe 47' während des Mischvorgangs verschliessbar.
[0037] Die Vorrichtung von Fig. 5 ist ein kontinuierlicher Mischer, bei weichem das zu mischende
Material im Behälter 40 während des Mischens durch entsprechende Ausbildung des wiederum
strichliert dargestelten Mischwerkzeugs 30 von der über seinem antriebsseitigen Ende
angeordneten Einlassöffnung 42 zu der unter seinem entgegengesetzten Ende angeordneten
Auslassöffnung 43 transportiert wird.
[0038] Fig. 5 zeigt auch beispielhaft durch an die Einlass- 42 und die Auslassöffnung 43
angeflanschte Rohrleitungen 61 und 62, wie die Vorrichtung ggf. in ein geschlossenes
System zur Zu- und Abfuhr des zu bearbeitenden Materials integriert werden kann. Entsprechende
Rohrleitungen könnten grundsätzlich bei den anderen Ausführungsformen vorgesehen werden.
[0039] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung in einer Ausbildung als Dosierer,
wobei das Werkzeug als Dosierspirale oder -schnecke ausgebildet ist. Diese transportiert
einen gleichmässigen, durch Variation ihrer Drehfrquenz einstellbaren Strom eines
Schüttgutes in einen anstelle des Deckels 45 von Fig. 1 an den Behälter 40 angeflanschten
horizontalen Rohrstutzen 49, an dessen Ende das Schüttgut ausgeworfen wird.
[0040] Die Vorrichtung von Fig. 7 ist zum Sieben ausgebildet. Über die Einlassöffnung 42
wird dem Behälter ein Schüttgut mit unterschiedlicher Korngrösse zugeführt. Über die
Auslassöffnung 43.1 verlässt eine feinere Fraktion und über die Auslassöffnung 43.2
eine gröbere Fraktion dieses Schüttguts den Behälter 40.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0041]
- 10
- Drehantrieb
- 11
- Getriebe
- 12
- Antriebszapfen
- 13
- Getriebeflansch
- 14
- Halterung
- 20
- Verbindungseinheit
- 21
- äusseres Gehäuse der Verbindungseinheit
- 22
- Flansch des Gehäuses
- 23
- Flansch des Gehäuses
- 24
- Steckhülse
- 25
- polygonale Ausnehmung in der Steckhülse
- 26
- runde Ausnehmung der Steckhülse
- 27
- federbelastete Druckstücke
- 28
- Rillenkugellager
- 29
- Lippendichtung
- 30
- Werkzeug
- 31
- Werkzeugkopf
- 32
- Paddel oder Schlägerleisten
- 33
- Werkzeugschaft
- 34
- Endabschnitt des Werkzeugschaftes
- 35
- Abschnitt des Werkzeugschaftes
- 36
- Rille im Werkzeugschaft
- 40
- Behälter
- 41
- Bearbeitungsraum
- 42
- obere Einlassöffnung
- 43
- untere Auslassöffnung
- 44
- Deckel
- 45
- Deckel
- 46
- Stirnwand des Behälters
- 47
- Gitterrost
- 47'
- Klappe
- 48
- drehantriebsseitige Stirnwand des Behälters
- 49
- Rohrstutzen
- 50
- Spaltdichtung
- 51
- Rand der Spaltdichtung
- 52
- Spülgasanschluss
- 61
- Rohrleitung
- 62
- Rohrleitung
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Schüttgütern z.B. durch Mischen, Zerkleinern, Dosieren
und/oder Sieben, mit einem Behälter (40) und einem darin von einem äusseren Drehantrieb
(10) um eine horizontale Achse angetriebenen Werkzeug (30), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Behälter (40) und Drehantrieb (10) eine Verbindungseinheit (20) angeordnet
ist, an welcher der Behälter (40) lösbar befestigt ist, in welcher ein Schaft (33)
des Werkzeugs (30) lösbar gehalten und mit dem Drehantrieb (10) lösbar verbunden ist,
und in welcher eine Spaltdichtung (50) zur Abdichtung des Behälters (40) gegen den
Werkzeugschaft (33) lose aufgenommen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (20) ein äusseres Gehäuse (21) aufweist, an welchem der Behälter
(40) durch Anflaschen lösbar befestigt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugschaft (33) in der Verbindungseinheit (20) mit einem Zapfen (12) des
Drehantriebs (10) über eine Steckhülse (24) lösbar verbunden ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekenzeichnet, dass die Steckhülse (24) in dem Gehäuse (21) im Bereich ihres behälterseitigen
Endes gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugschaft (33) in der Steckhülse (24) so querstabil gehalten ist, dass das
Werkzeug (30) darüberhinaus keiner weiteren Halterung bedarf.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugschaft (33) in der Steckhülse (24) in axialer Richtung lediglich kraftschlüssig
gesichert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 - 6, dadurch gekenzeichnet, dass der Zapfen (12) des Drehantriebs (10) im Drehantrieb (10) gelagert
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltdichtung (50) mit einem Spülgas in Richtung auf den Behälter (40) hin beaufschlagt
werden kann.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (40) auf seiner von dem Drehantrieb (10) abgewandten Seite einen abnehmbaren
Frontdeckel (45) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (40) eine obere Einlass- (42) und eine untere Auslassöffnung (43) aufweist,
von denen wenigstens eine durch wenigstens ein Verschlusselement (44, 47') gegenüber
den zu bearbeitenden Schüttgütern verschliessbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (40) eine obere Einlass- (42) und eine untere Auslassöffnung (43) aufweist,
von denen wenigstens eine an wenistens eine Rohrleitung anschliessbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekzennzeichnet, dass der Behälter (40) ein Volumen zwischen 0.1 - 100 Liter, insbesondere
zwischen 1 - 10 Liter, aufweist.