[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Korrigieren einer aus Messwerten abgeleiteten
Kennlinie für einen vorgegebenen Messbereich eines magnetoresistiv ausgelegten Weg-
oder Winkelsensors, umfassend ein magnetoresistives Sensorelement und einen relativ
zu diesem bewegbaren, eine sich mehrfach wiederholende, wechselnde magnetische Polarisierung
aufweisenden und von dem Sensorelement des Sensors bezüglich seiner Magnetisierung
abgetasteten Maßstab.
[0002] Weg- oder Winkelsensoren mit magnetoresistiven Sensorelementen werden als Teil eines
Drehmomentsensors beispielsweise im Lenkrad eines Kraftfahrzeuges eingesetzt, um die
von einem Fahrer auf das Lenkrad ausgeübte Lenkkraft zu ermitteln. Ein solcher Drehmomentsensor
umfasst eine innere, mit der Lenkspindel drehmomentschlüssig verbundene Nabe, die
über Biegespeichen mit einem äußeren Kranz verbunden ist. Aufgrund der Biegespeichen
ist der äußere Kranz relativ zu der Nabe rotatorisch um einen bestimmten Drehwinkelbetrag
verstellbar. Zum Begrenzen des Verstellbetrages trägt die Nabe nach außen abragende
Begrenzungsspeichen, die in entsprechende Ausnehmungen des äußeren Kranzes eingreifen,
so dass die Verstellweite des äußeren Kranzes gegenüber der Nabe durch den Freiraum
bestimmt wird, der sich zwischen der Anschlagspeiche und der in dem äußeren Kranz
befindlichen Öffnung befindet. Zum Erfassen des angelegten Drehmomentes verfügt ein
solcher Drehmomentsensor typischerweise über ein oder mehrere Wegsensoren. Diese umfassen
ein magnetoresistives Sensorelement sowie einen magnetischen Maßstab mit einer sich
über seine Länge mehrfach wiederholenden wechselnden magnetischen Polarisierung. Beide
Elemente - das Sensorelement und der Maßstab - sind relativ zueinander bewegbar, weshalb
eines der beiden Elemente der Nabe und das andere Element dem Kranz eines solchen
Drehmomentsensors zugeordnet ist.
[0003] Man ist bestrebt, mit derartigen Drehmomentsensoren eine möglichst hohe Auflösung
und eine dementsprechend hohe Messgenauigkeit zu erreichen, damit der Drehmomentsensor
mit einem möglichst geringen Versatz zwischen der Nabe und dem äußeren Kranz arbeitend
ausgelegt werden kann. Aus diesem Grunde ist man bemüht, die Periode der Aufmagnetisierung
möglichst in die Größenordnung des maximalen Versatzes zwischen der Nabe und dem Kranz
des Drehmomentsensors zu bringen, damit auch kleine Versätze zwischen den beiden Elementen
des Drehmomentsensors aufgelöst werden können. Eine Auswertung des oder der Wegsensoren
des Drehmomentsensors erfolgt über den Arcustangens, um auf diese Weise den Phasenwinkel
der durch die Sinus-/KosinusSignale beschriebenen Kreisfunktion zu erhalten, der sich
innerhalb einer Periode direkt proportional zum Versatz zwischen dem Sensorelement
und dem Magnetmaßstab verhält. Somit stellt der Arcustangens eine Kennlinie innerhalb
des Messbereiches dar. Limitierender Faktor der Wahl des periodischen Wechsels ist
jedoch, dass die aus dem Messsignal abgeleitete Kennlinie innerhalb des Messbereiches
keine Sprungstelle aufweisen darf. Um eine solche Anordnung zwischen dem Sensorelement
und dem Magnetmaßstab vorsehen zu können, müssen beide Elemente mit hoher Genauigkeit
zueinander justiert werden, damit die Kennlinie innerhalb des Messbereiches keine
Sprungstelle aufweist. Eine Sprungstelle stellt einen nicht definierten und daher
nicht auswertbaren Messwert dar. Zu berücksichtigen sind ferner bei der Periodizität
der wechselnden Magnetisierung des Maßstabes die einzuhaltenden Toleranzen hinsichtlich
einer Anordnung der beiden Elemente zueinander bei ihrer Montage. Daher ist das Auflösungsvermögen
vorbekannter Drehmomentsensoren unter Verwendung magnetoresistiver Sensorelemente
und einem entsprechenden als Magnetlineal ausgestalteten Maßstab begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit
dem nicht nur das Auflösungsvermögen eines magnetoresistiven Weg- oder Winkelsensors
besonders hoch ist, sondern welches zudem eine hochgenaue Justage zwischen dem Sensorelement
und seinem Magnetmaßstab nicht notwendig macht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das gattungsgemäße Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, bei dem in einem ersten Schritt geprüft wird, ob die Kennlinie
innerhalb des Messbereichs eine Sprungstelle aufweist, indem ein gemessener erster
Phasenwinkel am ersten Ende des Messbereichs mit einem gemessenen zweiten Phasenwinkel
am zweiten Ende des Messbereichs verglichen wird, und das Vorhandensein einer Sprungstelle
in dem Messbereich festgestellt wird, wenn der zweite Phasenwinkel einen mit dem vom
ersten Phasenwinkel in Richtung zum zweiten Phasenwinkel allgemein vorherrschenden
Kennlinienverlauf nicht zu vereinbarenden Wert einnimmt, und bei Detektion einer Sprungstelle
in einem zweiten Schritt eine zwischen den beiden Phasenwinkeln liegende Phasenwinkelentscheidungsschwelle
definiert wird, um dann bei einer Betätigung des Sensors diejenigen nachfolgend gemessenen
Phasenwinkel, die unterhalb der Phasenwinkelentscheidungsschwelle liegen um das Maß
der Sprunghöhe der Sprungstelle zu korrigieren.
[0006] Bei diesem Verfahren ist eine Phasenwinkelkorrektur - also eine Korrektur des Arcustangens
- ohne weiteres möglich für den Fall, dass detektiert werden sollte, dass innerhalb
des Messbereiches eine Sprungstelle vorhanden ist. Zunächst erfolgt bei diesem Verfahren
jedoch eine Überprüfung dahingehend, ob innerhalb des Messbereiches überhaupt eine
Sprungstelle vorhanden ist. Ist innerhalb des Messbereiches keine Sprungstelle vorhanden,
braucht das Korrekturverfahren nicht angewandt zu werden. Zum Feststellen, ob innerhalb
des Messbereiches eine Sprungstelle vorhanden ist, werden die beiden, an jeweils einem
Ende des Messbereiches befindlichen Phasenwinkel miteinander verglichen. Wenn der
an dem zweiten Ende des Messbereiches gemessene Phasenwinkel einen mit dem allgemeinen
Kennlinienverlaufes nicht vereinbaren Wert einnimmt, befindet sich innerhalb des Messbereichs
eine Sprungstelle. Ist der allgemeine Kennlinienverlauf beispielsweise ansteigend,
liegt somit eine Sprungstelle innerhalb des Messbereichs vor, wenn der am zweiten
Ende des Messbereichs ermittelte Phasenwinkel kleiner ist als an dem ersten Ende des
Messbereiches. Umgekehrtes gilt für einen allgemein abfallenden Kennlinienverlauf.
Zur Korrektur wird vorgeschlagen, dass bei einer Detektion einer solchen Sprungstelle
zunächst eine Phasenwinkelentscheidungsschwelle definiert wird. Diese liegt bezüglich
ihres Betrages zwischen den beiden an den jeweiligen Enden des Messbereichs befindlichen
Phasenwinkeln. In einem Beispiel ist vorgesehen, den Mittelwert der vorgenannten beiden
Phasenwinkel zur Definition der Phasenwinkelentscheidungsschwelle zu verwenden. Die
Phasenwinkelentscheidungsschwelle definiert in einem Phasenwinkeldiagramm ein bestimmtes
Niveau und dient als Entscheidungsschwelle dahingehend, ob ein gemessener Phasenwinkel
zu korrigieren ist oder nicht. Befindet sich bei einer Betätigung des Wegsensors ein
gemessener Phasenwinkel unterhalb der Phasenwinkelentscheidungsschwelle, dann wird
dieser um das Maß der Sprunghöhe (=

) der Sprungstelle korrigiert. Aus dem im Bereich der früheren Sprungstelle nicht
definierten Phasenwinkelwert ist sodann ein definierter Wert geworden.
[0007] Ist eine Absolutmessung vorgesehen, ist es notwendig, die Kennlinie, beispielsweise
die Sprungstellen korrigierte Kennlinie dahingehend weiter zu korrigieren, dass eine
definierte Position zwischen den beiden relativ zueinander bewegbaren Elementen in
der Kennlinie einen definierten Wert aufweist. Bei Einsatz eines solchen Wegsensors
im Rahmen eines Drehmomentsensors eines Lenkrades eines Kraftfahrzeuges wird man diese
vordefinierte Position mit der Nullstellung der beiden bewegbaren Elemente gegeneinander
definieren, die mittig innerhalb des Messbereiches angeordnet ist. Folglich wird man
bei einer solchen Anwendung des Wegsensors die Kennlinie bezüglich ihres Niveaus dergestalt
korrigieren, dass der Nullstellung der beiden relativ zueinander bewegten Elemente
zueinander der Nulldurchgang der Kennlinie zugeordnet ist. Diese Korrektur lässt sich
mittels des in der Nullstellung der beiden relativ zueinander bewegten Elemente ermittelten
Phasenwinkels durchführen, wobei der ermittelte Phasenwinkel die Korrekturgröße darstellt.
Ermitteln lässt sich diese weitere Korrekturgröße auch numerisch.
[0008] Zumeist wird man bei einer Initialisierung des Wegsensors die Phasenwinkelentscheidungsschwelle
definieren, die sodann in einem abrufbaren Speicher hinterlegt wird. Für die nachfolgenden
Messungen erfolgt dann jeweils ein Vergleich mit der hinterlegten Phasenwinkelentscheidungsschwelle
dahingehend, ob der erfasste Phasenwinkel zu korrigieren ist oder nicht. Das Korrekturverfahren
ist somit wenig rechenintensiv und eignet sich daher vor allem für Automotive-Anwendungen.
[0009] Um den eigentlich vorgesehenen Messbereich um einen Überlastbereich zu erweitern,
wird man diesen zweckmäßigerweise so vorsehen, dass der Polaritätswechsel des Maßstabes
und das Sensorelement dergestalt aufeinander abgestimmt sind, dass der Messbereich
kleiner ist als der Abstand zweier Sprungstellen der Kennlinie voneinander, zweckmäßigerweise
etwa 10 - 20% kleiner, je nachdem, wie weit der Überlastbereich ausgelegt sein soll.
[0010] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Drehmomentsensor für ein Lenkrad eines Kraftfahrzeuges mit zwei Wegsensoren,
- Fig. 2:
- zwei Diagramme darstellend den gemessenen Phasenwinkel (Diagramm oben) und den korrigieren
Phasenwinkel (Diagramm unten) und
- Fig. 3:
- weitere Diagramme darstellend den gemessenen Phasenwinkel (Diagramm oben), den korrigierten
Phasenwinkel (Diagramm mitte) sowie den um einen Nullstellenabgleich korrigierten
Phasenwinkel (Diagramm unten).
[0011] Ein Drehmomentsensor 1 für ein Lenkrad eines Kraftfahrzeuges umfasst eine innere
Nabe 2 mit einer Innenverzahnung 3 zum drehmomentschlüssigen Verbinden des Drehmomentsensors
1 mit der Lenkspindel eines Kraftfahrzeuges. Konzentrisch zur Nabe 2 ist ein Kranz
4 angeordnet, der mit der Nabe 2 durch mehrere Biegespeichen S verbunden ist. Die
Biegespeichen S gestatten, dass der Kranz 4 gegenüber der Nabe 2 um bestimmte Drehwinkel
verstellt werden kann. Die Nabe 2 trägt ferner mehrere radial zu dem Kranz 4 hin abragende
Begrenzungsspeichen B, die in jeweils eine Begrenzungsausnehmung 5 des Kranzes 4 eingreifen.
Die lichte Weite der Begrenzungsausnehmungen 5 in Drehrichtung des Kranzes 4 gegenüber
der Nabe 2 definiert sich durch die gewünschte Verdrehbarkeit der beiden Elemente
gegeneinander. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Spalt in beide
Richtungen etwa 500 µm.
[0012] Der Drehmomentsensor 1 verfügt des Weiteren über zwei Wegsensoren 6, 6' zum Erfassen
eines Versatzes zwischen der Nabe 2 und dem Kranz 4. Im Folgenden ist der Wegsensor
6 beschrieben. Der Wegsensor 6' ist identisch aufgebaut. Der Wegsensor 6 umfasst ein
in einer Fassung 7 gehaltenes Magnetlineal 8 als Maßstab. Das Magnetlineal 8 verfügt
über eine in kurzem Abstand periodisch wechselnde Polarität. Die Fassung 7 mit dem
Magnetlineal 8 ist an der Innenseite des Kranzes 4 angeordnet. Als Teil der Nabe 2
wirkt zum Erfassen eines Drehmomentes ein magnetoresistives Sensorelement 9 mit dem
Magnetlineal 8 zusammen. Das Sensorelement 9 umfasst zwei, mit einem Phasenversatz
von 90° zueinander angeordnete Wandler zum Aufnehmen des Sinus-/Kosinussignals. Das
Sensorelement 9 ist in geringem Abstand zu der periodisch magnetisierten Oberfläche
des Magnetlineals 8 angeordnet. Eine relative Drehbewegung zwischen dem Kranz 4 und
der Nabe 2 wird somit als Versatz zwischen dem Magnetlineal 8 und dem Sensorelement
9 erfasst. Die Periodizität der auf dem Magnetlineal 8 aufgebrachten wechselnden Magnetisierung
und das Sensorelement sind bei diesen Ausführungsbeispiel dergestalt aufeinander abgestimmt,
dass der vorbestimmte Messbereich etwa 10 - 15% kleiner ist als die Polteilung, so
dass innerhalb des vordefinierten Messbereiches maximal eine einzige Sprungstelle
innerhalb der berechneten Kennlinie vorhanden sein kann.
[0013] Bei einer Initialisierung der Wegsensoren 6, 6' erfolgt in einem ersten Schritt eine
Überprüfung, ob innerhalb des jeweiligen Messbereiches überhaupt eine Sprungstelle
vorhanden ist. Ausgewertet wird von den Wegsensoren 6, 6' der jeweilige, sich aus
dem Arcustangens ergebende Phasenwinkel. Eine Auswertung über den Arcustangens ergibt
den Phasenwinkel der durch die Sinus-/Kosinussignale beschriebenen Kreisfunktion,
der sich innerhalb einer Periode direkt proportional zum Versatz zwischen dem Sensormagnetlineal
und dem Sensorelement verhält. Zum Ermitteln, ob innerhalb des Messbereichs in der
ermittelten Kennlinie eines Wegsensors eine Sprungstelle vorhanden ist, wird ein Vergleich
zwischen dem Phasenwinkel Phi(xmin) am linken Ende des Messbereiches mit dem gemessenen
Phasenwinkel Phi(xmax) am rechten Ende des Messbereiches durchgeführt. Der allgemeine
Kennlinienverlauf des dargestellten Ausführungsbeispieles ist ansteigend. Ist der
gemessene Phasenwinkel Phi(xmax) kleiner als der am linken Ende des Messbereichs erfasste
Wert Phi(xmin), weist die Kennlinie innerhalb des definierten Messbereiches eine Sprungstelle
auf. Anderenfalls befindet sich innerhalb des definierten Messbereiches der ermittelten
Kennlinie keine Sprungstelle, so dass eine Korrektur der gemessenen Phasenwinkel nicht
notwendig ist. Zur Definition einer Phasenwinkelentscheidungsschwelle anhand der festgestellt
werden soll, ob ein gemessener Phasenwinkel zu korrigieren ist oder nicht, wird bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Mittelwert, der an den jeweiligen Enden
des Messbereiches erfassten Phasenwinkel Phi(xmin), Phi(xmax) gebildet. Die Phasenwinkelentscheidungsschwelle
ist in dem in Figur 2 oben gezeigten Diagramm mit PWES bezeichnet. Durch die Phasenwinkelentscheidungsschwelle
PWES wird festgelegt, welche erfassten Phasenwinkel zu korrigieren sind und welche
nicht. Bei einer Messung von Phasenwinkeln, die unter der Phasenwinkelentscheidungsschwelle
PWES liegen, werden diese korrigiert und zwar um den Wert 2ð, der der Sprunghöhe der
Sprungstelle entspricht. Die diesbezüglich korrigierte Phasenwinkelkurve ist in Figur
2 in dem unteren Diagramm wiedergegeben.
[0014] Die in Figur 3 gezeigten Diagramme zeigen nochmals die Schritte der zuvor vorgenommenen
Sprungstellenkorrektur (die beiden oberen Diagramme), die hinsichtlich des dargestellten
Kennlinienausschnittes im wesentlichen auf den Messbereich begrenzt sind. Das in Figur
3 gezeigte oberste Diagramm entspricht der Kennlinie, ermittelt aus den Messwerten.
Das mittlere Diagramm zeigt die Sprungstellen korrigierte Kennlinie. Da mit dem Drehmomentsensor
1 eine Absolutmessung vorgenommen werden soll, wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 3 zusätzlich ein Nullstellenabgleich vorgenommen. Dieses erfolgt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel auf numerische Art und Weise. Die Größe des Nullstellenabgleiches
lässt sich unter der Voraussetzung, dass innerhalb des Messbereiches zuvor eine Sprungstelle
innerhalb der Kennlinie detektiert worden ist, wie folgt berechnen, wobei der Nullstellenabgleich
darin mit Offset bezeichnet ist:

[0015] Mit der ermittelten Größe wird anschließend jeder Phasenwinkel korrigiert, um daraus
eine absolute Weginformation zwischen dem Magnetlineal 8 und dem Sensorelement 9 zu
erhalten.
[0016] Für den Fall, dass die Kennlinie innerhalb des Messbereiches keine Sprungstelle aufweist,
wird ein numerischer Nullstellenabgleich gemäß folgender Formel durchgeführt:

[0017] Aus den obigen Formeln wird deutlich, dass der darin enthaltene Term die bei der
Sprungkorrektur verwendete Phasenwinkelentscheidungsschwelle PWES ist. Somit wird
die bei der vorangegangenen Sprungkorrektur ermittelte Größe - für den Fall, dass
die Kennlinie innerhalb des Messbereiches eine Sprungstelle aufweist - ebenfalls für
den Nullstellenabgleich verwendet.
[0018] Der Messbereich und die Länge einer Phase sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dergestalt aufeinander abgestimmt, dass an beiden Endbereichen des Messbereiches ein
zusätzlicher Überlastbereich definiert ist. Dieses dient dem Zweck, dass der eigentliche
definierte Messbereich nicht mit einem Anschlag endet und auf diese Weise eine Überlastsituation
eindeutiger detektiert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Drehmomentsensor
- 2
- Nabe
- 3
- Innenverzahnung
- 4
- Kranz
- 5
- Begrenzungsausnehmung
- 6, 6'
- Wegsensor
- 7
- Fassung
- 8
- Magnetlineal
- 9
- Sensorelement
- B
- Begrenzungsspeiche
- PWES
- Phasenwinkelentscheidungsschwelle
- Phi(xmin)
- Phasenwinkel
- Phi(xmax)
- Phasenwinkel
- S
- Biegespeiche
1. Verfahren zum Korrigieren einer aus Messwerten abgeleiteten Kennlinie für einen vorgegebenen
Messbereich eines magnetoresistiv ausgelegten Weg- oder Winkelsensors (6, 6'), umfassend
ein magnetoresistives Sensorelement (9) und einen relativ zu diesem bewegbaren, eine
sich mehrfach wiederholende, wechselnde magnetische Polarisierung aufweisenden und
von dem Sensorelement (9) des Sensors (6, 6') bezüglich seiner Magnetisierung abgetasteten
Maßstab (8), dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt geprüft wird, ob die Kennlinie innerhalb des Messbereichs
eine Sprungstelle aufweist, indem ein gemessener erster Phasenwinkel (Phi(xmin)) am
ersten Ende des Messbereichs mit einem gemessenen zweiten Phasenwinkel (Phi(xmax))
am zweiten Ende des Messbereichs verglichen wird, und das Vorhandensein einer Sprungstelle
in dem Messbereich festgestellt wird, wenn der zweite Phasenwinkel (Phi(xmax)) einen
mit dem vom ersten Phasenwinkel (Phi(xmin)) in Richtung zum zweiten Phasenwinkel (Phi(xmax))
allgemein vorherrschenden Kennlinienverlauf nicht zu vereinbarenden Wert einnimmt,
und bei Detektion einer Sprungstelle in einem zweiten Schritt eine zwischen den beiden
Phasenwinkeln (Phi(xmin)), Phi(xmax)) liegende Phasenwinkelentscheidungsschwelle (PWES)
definiert wird, um dann bei einer Betätigung des Sensors (6, 6') diejenigen nachfolgend
gemessenen Phasenwinkel, die unterhalb der Phasenwinkelentscheidungsschwelle (PWES)
liegen um das Maß der Sprunghöhe der Sprungstelle zu korrigieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrektur der unterhalb der Phasenwinkelentscheidungsschwelle (PWES) liegenden
Messwerte durch Addition des Maßes der Sprunghöhe erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Periodenlänge der Magnetisierung des Maßstabes (8) und das Sensorelement (9)
dergestalt aufeinander abgestimmt sind, dass der Messbereich kleiner ist als der Abstand
zweier Sprungstellen der Kennlinie voneinander.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Polaritätswechsel des Maßstabes (8) und das Sensorelement (9) dergestalt aufeinander
abgestimmt sind, dass der Messbereich 10 - 20%, insbesondere 10 - 15% kleiner ist
als der Abstand zweier Sprungstellen der Kennlinie zueinander.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Nullstellenabgleich der ermittelten Kennlinie durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Nullstellenabgleich numerisch unter Verwendung der zuvor definierten Phasenwinkelentscheidungsschwelle
(PWES) erfolgt, wobei die Größe des Nullstellenabgleiches bei Vorhandensein einer
Sprungstelle in der Kennlinie innerhalb des Messbereiches durch den Wert PWES + ð
und bei einer Kennlinie ohne Sprungstelle innerhalb des Messbereiches durch die Phasenwinkelentscheidungsschwelle
(PWES) definiert wird.