[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Fenster in einem Wärmetauscherblock,
das zusammen mit anderen Komponenten des Wärmetauscherblocks eingelötet wird, sowie
auf das Verfahren zur effizienten Herstellung eines solchen Blockfensters. Ein Wärmetauscher,
der in seinem Block ein Fenster enthält, das gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurde, kann insbesondere für die Verwendung bei Fahrzeugen von Vorteil sein, die einen
frontseitigen Abtrieb vom Fahrzeugmotor einsetzen.
[0002] Viele industriell genutzte Fahrzeuge, wie zum Beispiel in kommunalen Fuhrparks, verwenden
mechanische Abtriebsvorrichtungen (Power Take-Off - "PTO") zum Antrieb von Schneepflügen,
Müllcontaineraufnehmern, Kränen und Hilfsausrüstung. Bei einer PTO-Vorrichtung kommt
für gewöhnlich eine sich drehende Welle zum Einsatz, die mit dem Antriebsstrang des
Fahrzeugs verbunden ist, um mechanische Kraft auf eine Hydraulikpumpe zu übertragen.
Diese wiederum wird zur Steuerung der Hilfesausrüstung verwendet. Bei dem frontseitigen
Abtrieb (Front End/Front Engine Power Take-Off - "FEPTO") treibt eine Welle, die aus
der Vorderseite eines Fahrzeugsmotors heraus ragt, die Hydraulikpumpe an, während
beim heckseitigen Abtrieb (Rear End/Rear Engine Power Take-Off - "REPTO") eine aus
der Rückseite des Motors heraus ragende Welle eingesetzt wird.
[0003] Für die meisten PTO-Anwendungen ist FEPTO die kostengünstigste Option. Aufgrund der
Anordnung an der Vorderseite des Fahrzeugs müssen FEPTO-Wellen jedoch durch oder um
einen Wärmetauscher, wie zum Beispiel einen Kühler, herum geführt werden, da sich
dieser in der Regel ebenfalls an der Fahrzeugvorderseite befindet. Der Wärmetauscher
kann angehoben werden, so dass die aus dem Motor kommende PTO-Welle nicht durch ihn
hindurch, sondern unter ihm verläuft. Alternativ kann auch eine modifizierte Öffnung,
d.h. ein "Fenster", in dem Kühler des Kühlsystems vorgesehen werden, durch das eine FEPTO-Welle hindurch
geführt werden kann.
[0004] Zwar ist die letztgenannte Ausführung von wirtschaftlicher Seite her mit höheren
Kosten verbunden, doch sie ermöglicht bei einem FEPTO die Installation eines größeren
Kühlsystems. Obwohl das Fenster die Gesamteffizienz des Wärmetauschers verringert,
kann der Größenzugewinn bei einigen Anwendungen zu einem leistungsfähigeren Kühlsystem
führen, als es bei einem oberhalb des FEPTOs angeordneten System der Fall ist.
[0005] Vor der vorliegenden Erfindung war die Erzeugung eines Fensters in der Mitte eines
Wärmetauschers eine zeitaufwendige Arbeit. Zuerst mussten per Hand ein oder mehrere
separate Kästen geschweißt werden, welche die Kühlflüssigkeit in Rohre umleiteten,
die das Fenster definierten. Diese Baugruppe wurde dann einem Lötofen zugeführt, wo
die restlichen Elemente des Wärmetauscherblocks angebracht wurden. Da der von Hand
durchgeführte Schweißprozess mit Unregelmäßigkeiten verbunden war, führte der typische
Lötvorgang nicht zu einer ordnungsgemäßen Abdichtung zwischen dem (den) Fensterkasten
(-kästen) und dem Rest des Blocks. Als Folge daraus war bei den zur Aufnahme von FEPTO-Wellen
gefertigten Wärmetauschern eine deutlich höhere Ausfallrate zu verzeichnen als bei
konventionellen Wärmetauschern- Da es sich außerdem bei jeder einzelnen Komponente
des Fensters um eine Sonderanfertigung handelte, verursachte die Herstellung eines
Wärmetauschers mit einem Fenster im Vergleich zu fensterlosen Wärmetauscherblöcken
erheblich höhere Kosten.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Wärmetauscherblock mit vereinfachter und gegebenenfalls
kostengünstigerer Herstellbarkeit sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren zur
Verfügung zu stellen.
[0007] Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, Einzelteile oder Teilegruppen
des Wärmetauscherblocks über einen Presssitz miteinander zu verbinden und ein anschließendes
Verlöten des gesamten Wärmetauscherblocks zu ermöglichen beziehungsweise durchzuführen.
Die über einen Presssitz miteinander zu verbindenden Einzelteile beziehungsweise Teilegruppen
sind dabei beispielsweise ein Kühlmittel-Umleitungsrohr und eine Wanne eines Kühlmittel-Umleitungskastens,
eine Wanne und ein Verteiler desselben Kühlmittel-Umleitungskastens und/oder ein Verteiler
und eine Vielzahl von Rohren desselben Wärmetauschers. Besonders bevorzugt sind mehrere
oder alle der genannten Verbindungen über einen Presssitz verwirklicht.
[0008] Es wird ein in einen Wärmetauscherblock eingelötetes Fenster zur Verfügung gestellt,
das zur Verwendung mit einem Kraftfahrzeug geeignet ist. Das Blockfenster wird durch
ein Paar Kästen zur Umleitung der Kühlflüssigkeit definiert, die durch Rohre für die
Umleitung der Kühlflüssigkeit miteinander verbunden sind. Jeder der Umleitungskästen
beinhaltet einen Verteiler und eine Wanne. Diese Komponenten sind über einen Presssitz
miteinander und mit einem konventionellen Wärmetauscherblock verbunden. Die Komponenten
der Kühlflüssigkeitskästen sind vorzugsweise aus dem gleichen oder einem ähnlichen
Metall wie der Rest der Blockgruppe gefertigt, damit es möglich ist, das Blockfenster
an der entsprechenden Stelle zusammen mit den restlichen Komponenten des Wärmetauschers
einzulöten.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beinhaltet jeder Verteiler jedes
Kastens zur Umleitung der Kühlflüssigkeit vertikale "Beine", die ähnliche, jedoch
entgegen gerichtete vertikale Beine an jeder Wanne eng überlappen. Jede Wanne enthält
darüber hinaus mindestens eine Öffnung, die es der Kühlflüssigkeit ermöglicht, über
die Umleitungsrohre in jeden Kasten hinein bzw. aus jedem Kasten heraus zu fließen.
Die Kästen sind über einen Presssitz miteinander und mit dem Wärmetauscherblock verbunden,
und die Lötung des gesamten Wärmetauschers, einschließlich des montierten Blockfensters,
erfolgt in einem einzigen Arbeitsgang.
[0010] Diese Anordnung bietet den besonderen Vorteil, dass kein Schweißen von Umleixungskästen
erforderlich ist. Darüber hinaus wird durch den Presssitz des Verteilers, der Wanne
und der Umleitungsrohre sichergestellt, dass ein konventioneller Lötprozess zu einer
angemessenen Abdichtung aller Verbindungsstellen führt.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthalten die Verteiler Schlitze
und Führungen, um die schnelle und korrekte Ausrichtung der Rohrleitungen des Wärmetauscherblocks
auf die Kästen zur Umleitung des Kühlmittels zu ermöglichen. Durch Beibehaltung eines
geeigneten Abstands zwischen den Schlitzen und Führungen kann der Verteiler, und damit
der gesamte Kasten zur Umleitung des Kühlmittels, schnell mit dem restlichen Block
verbunden werden.
[0012] In noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält die Wanne an jeder Öffnung
ringförmige Muffen. Diese ringförmigen Muffen gewährleisten, dass bei Montage der
Wanne an die Umleitungsrohre ein fester Presssitz entsteht. Die ringförmigen Muffen
an der Wanne können die Umleitungsrohre überlappen, oder alternativ können die ringförmigen
Muffen auch in die Umleitungsrohre eingepresst werden.
[0013] Weitere Gegenstände, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nun folgenden
detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich, wenn sie zusammen
mit den begleitenden Zeichnungen betrachtet werden.
[0014] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung sind unten aufgeführt, mit Bezug auf
die Zeichnung, wobei:
- Fig. 1
- einen Wärmetauscher zeigt, der ein Blockfenster enthält.
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Blockfenster-Baugruppe gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist;
- Fig. 3
- eine Draufsicht eines Verteilers zeigt, der in einer Blockfenster-Baugruppe gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Verteilers aus Fig. 3 entlang der Schnittlinie 4-4 zeigt;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Verteilers zeigt, der in einer Blockfenster-Baugruppe gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
- Fig. 6
- eine Draufsicht einer Wanne zeigt, die in einer Blockfenster Baugruppe gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung der Wanne aus Fig. 6 entlang der Schnittlinie 7-7 zeigt; und
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer Wanne zeigt, die in einer Blockfenster-Baugruppe gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
[0015] Fig. 1 zeigt einen Wärmetauscher, der in einem Kraftfahrzeug für die Kühlung von
Motorkomponenten genutzt werden kann. Der Wärmetauscher 1 enthält einen Wärmetauscherblock
2, der aus Blockrohren 3 besteht, durch die das Kühlmittel fließt, sowie aus einem
Paar Kühlmittelkästen 4, welche das Kühlmittel durch die Blockrohre leiten, Weiterhin
enthält der Wärmetauscher 1 ein Fenster 5, das die Führung einer FEPTO-Welle durch
den Block ermöglicht. Wie oben bereits erwähnt war die Erzeugung des Fensters 5 vor
der vorliegenden Erfindung ein schwieriger und zeitaufwendiger Prozess. Das Fenster
5 wurde früher per Hand geschweißt und dann in separaten Schritten mit dem Block verbunden.
Aufgrund dieses Prozesses konnte das Fenster nicht zusammen mit den restlichen Komponenten
des Wärmetauscherblocks effizient eingelötet werden. Die vorliegende Erfindung nimmt
sich dieses Problems an und löst es, wie im Zusammenhang mit bevorzugten Ausführungsformen
unten noch ausführlich diskutiert wird.
[0016] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Ein Blockfenster ist definiert durch einen ersten Kühlmittel-Umleitungskasten
6, ein erstes Kühlmittel-Umleitungsrohr 9, ein zweites Kühlmittel-Umleitungsrohr 10,
und einen zweiten Kühlmittel-Umleitungskasten 11, Der erste Kühlmittelkasten 6 besteht
aus einem ersten Verteiler 7 und einer ersten Wanne 8, und der zweite Kühlmittelkasten
besteht in gleicher Weise aus einem zweiten Verteiler 12 und einer zweiten Wanne 13.
Die Komponenten sind, wie unten noch ausführlicher beschrieben wird, über einen Presssitz
miteinander verbunden, wie in Fig. 2 dargestellt.
[0017] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Verteilers 7,
der gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde. Der Verteiler 7 enthält erhöhte
Führungsflächen 14 und Schlitze 15, in welchen die Wärmetauscherblockrohre 3 (Fig.
1) platziert werden können. Weiterhin enthält der Verteiler Beine 16, 17, die senkrecht
aus einer durch die obere Fläche des Verteilers definierten Ebene heraus ragen. Die
Beine 16 und 17 erstrecken sich somit in die gleiche Richtung wie die Kühlmittel-Umleitungsrohre
9, 10 und die Wärmetauscherblockrohre 3.
[0018] Da der Wärmetauscherblock 1 in Bezug auf das Fahrzeug, in das er eingebaut wird,
im allgemeinen in aufrecht stehender Position angeordnet ist, werden die Kühlmittel-Umleitungsrohre
9, 10 und die Wärmetauscherblockrohre 3 typischerweise in einer "vertikalen" Richtung
installiert, wohingegen die Oberseiten der Kühlmittelkästen 4 und der Umleitungskästen
6 und 12 typischerweise in einer "horizontalen" Richtung installiert werden. Somit
kann also davon gesprochen werden, dass sich die Beine 15 und 16 des Verteilers 7
ebenfalls in einer "vertikalen" Richtung erstrecken. Ein Fachmann wird jedoch verstehen,
dass die Begriffe "vertikal" und "horizontal" zur Verdeutlichung der verschiedenen
vorgestellten Ausführungsformen verwendet werden, und nicht so zu verstehen sind,
dass eine bestimmte Orientierung einer Komponente erforderlich ist, es sei denn, dies
wird durch einen beigefügten Anspruch ausdrücklich so verlangt.
[0019] Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung des Verteilers 7 entlang der Schnittlinie 4-4.
In dieser Schnittdarstellung sind das Endbein 16, das sich in eine vertikale Richtung
erstreckt, sowie die Führungsflächen 14 und die Schlitze 15 enthalten. Die erhabene
Führungsfläche 14 erleichtert das Einführen der Blockrohre 3 in einen Umleitungskasten.
[0020] Fig. 5 ist eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Verteilers
7, der gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist. In dieser Ansicht sind die
Beine 16, 17 des Verteilers 7 in einer vertikalen Ausrichtung dargestellt. In ähnlicher
Weise erstrecken sich die Führungsflächen 14 in einer vertikalen Richtung. Die Schlitze
15 sind in Fig. 5 sichtbar und durch vertikale Referenzlinien gekennzeichnet. Darüber
hinaus zeigt Fig. 5 einen Teil des Beins 16, der mit der Referenznummer 18 versehen
ist. Dieser Beinteil 18 ist über einen Presssitz mit einem entsprechenden Beinteil
einer Wanne verbunden.
[0021] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Wanne 8, die
gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist. Die Wanne 8 beinhaltet ein Paar
Öffnungen 19, 20, die nach der Installation des Blockfensters die Flüssigkeitskommunikation
mit den Umleitungsrohren 9, 10 zur Verfügung stellen. In ähnlicher Weise wie die Beine
16, 17 des Verteilers 7 enthält auch die Wanne 8 Beine 21, 22. Fig. 7 zeigt eine Schnittdarstellung
der Wanne 8 entlang der Schnittlinie 7-7. Die vertikale Ausrichtung des Beins 22 ist
in Fig. 7 dargestellt. Weiterhin zeigt Fig. 7 eine ringförmige Muffe 23 an der Wanne
8, welche definiert ist als die von den hervorstehenden Elementen 24 und 25 gebildete
Öffnung.
[0022] Wie in Fig. 7 dargestellt wird das hervorstehende Element 24 als eine Verlängerung
zu Bein 22 gebildet. In ähnlicher Weise wird das hervorstehende Element 25 als ein
Bogen im Wannenboden 26 gebildet. Fachleute auf diesem Gebiet werden jedoch verstehen,
dass auch Variationen in der Bildung der ringförmigen Muffe 23 möglich sind. Beispielsweise
kann die ringförmige Muffe 23 durch separate Komponenten gebildet werden, anstelle
der Biegung von Bein 22 und Boden 26. Jedoch ist die in Fig. 7 dargestellte Ausführungsform
insofern von Vorteil, als dass weniger Komponenten für die Erzeugung der ringförmigen
Muffe 23 erforderlich sind.
[0023] Fig. 8 zeigt eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Wanne 8, die
gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist. Diese Fig. zeigt die Position der
ringförmigen Muffe 23 für die Öffnung 19 und eine entsprechende ringförmige Muffe
27 für die Öffnung 20. Darüber hinaus sind der Wannenboden 26 und die Beine 21, 22
dargestellt. Die Beine 21, 22 sind in gleicher Weise wie die Beine 16 und 17 des Verteilers
7 in einer vertikalen Richtung zum Wannenboden 26 ausgerichtet. Die Größe der Öffnung
der ringförmigen Muffen 23 und 27 wird festgelegt und kontrolliert, um einen festen
Presssitz zu gewährleisten, wenn die Wanne mit den Kühlmittel-Umleitungsrohren 9,
10 verbunden wird.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform, wie in den Fig.EN 3 bis 8 dargestellt, überlappen
die Beine 16 und 17 des Verteilers 7 die Beine 21 und 22 der Wanne 8. Die Breite und
Tiefe des Verteilers 7 wird so gewählt, dass diese Maße geringfügig größer sind als
die Breite und Tiefe der Wanne 8. Diese Spanne wird festgelegt und kontrolliert, um
einen festen Presssitz zu gewährleisten, wenn der Verteiler mit der Wanne verbunden
wird. Fachleute werden jedoch verstehen, dass die Presssitzanordnung auch umgekehrt
werden kann, d.h. die Breite und Tiefe der Wanne 8 kann so gewählt und kontrolliert
werden, dass diese Maße geringfügig größer sind als die Breite und Tiefe des Verteilers
7.
[0025] Durch den Zusammenbau eines einzelnen Verteilers 7 mit einer einzelnen Wanne 8 entsteht
einer der zwei Kühlmittel-Umleitungskästen, z.B. Kasten 6, der Bestandteil des Fensters
ist, das in den Wärmetauscherblock 2 platziert wird. Durch den zweiten Zusammenbau
eines Verteilers 12 und einer Wanne 13 entsteht ein zweiter Kühlmittel-Umleitungskasten,
z.B. Kasten 11. In einer stark bevorzugten Ausführungsform ist dieser zweite Kasten
somit identisch zu dem ersten Kasten. Das Fenster ist definiert durch die gegenseitige
Verbindung des ersten Kühlmittel-Umleitungskastens 6 mit dem zweiten Kühlmittel-Umleitungskasten
11 über die Kühlmittelrohre 9 und 10. In dieser Anordnung ist der zweite Kühlmittelkasten
11 in eine der Ausrichtung des ersten Kühlmittel-Umleitungskastens 6 entgegengesetzte
Richtung orientiert, d.h. umgedreht.
[0026] Zur Herstellung einer eingelöteten Wärmetauscherblock-Baugruppe gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Blockfenster zuerst montiert,
indem zwei Verteiler mit zwei Wannen über eine Presspassung miteinander verbunden
werden, um so die benötigten zwei Kühlmittel-Umleitungskästen zu bilden. In dieser
Ausführungsform werden die Kühlmittel-Umleitungsrohre anschließend über die an der
Wanne befindlichen ringförmigen Muffen mit den Kühlmittel-Umleitungskästen verbunden.
Daraufhin wird das Blockfenster über eine Presspassung mit dem Wärmetauscherblock
verbunden, indem die Kühlmittelrohre in Schlitze an den Verteilern des Umleitungskastens
eingesteckt werden. Auf diese Weise kann das Blockfenster vor einem Lötprozess in
den Wärmetauscherblock eingesetzt werden. Wie Fachleuten bekannt ist, kann Flussmittel
an den Verbindungsstellen aufgetragen und die gesamte Baugruppe zum Löten in einen
Lötofen gegeben werden.
[0027] Der im Vorangegangenen beschriebene Prozess des Einlötens des Blockfensters ist insbesondere
für die Montage von Wärmetauscherblöcken von Vorteil, die aus nur schwer miteinander
zu verbindenden Materialien gefertigt sind, z.B. aus Aluminium. In der vorliegenden
Erfindung können die Komponenten des Blockfensters aus jedem beliebigen Material gefertigt
sein, für das ein bekannter Löt- oder anderweitiger Verbindungsprozess vorhanden ist,
Darüber hinaus wird durch die Presssitzausführung der Erfindung die Notwendigkeit
eines separaten Schweißens der Kühlmittel-Umleitungskästen reduziert oder ganz beseitigt,
wodurch wiederum sichergestellt ist, dass das Blockfenster nach der Montage eine sichere
Abdichtung zum Wärmetauscherblock gewährleistet.
[0028] Obwohl bei der Beschreibung dieser Erfindung bestimmte Ausführungsformen betont wurden,
sollte verstanden werden, dass die vorangegangene Beschreibung auf diejenigen Umsetzungsarten
beschränkt wurde, die derzeit als die für die Erfindung am besten geeigneten betrachtet
werden. Beispielsweise kann die in den vorangegangenen Ausführungsformen beschriebene
Anzahl der Kühlmittel-Umleitungsrohre erhöht oder verringert werden. Mit anderen Worten
könnte auch ein einzelnes Kühlmittel-Umleitungsrohr verwendet werden, um die zwei
Kühlmittel-Umleitungskästen miteinander zu verbinden. Ich gleicher Weise könnten aber
auch drei oder mehr Kühlmittel-Umleitungsrohre eingesetzt werden. Bei dieser Variante
wären weniger bzw. weitere ringförmige Muffen in der Wanne erforderlich, um der geringeren
oder höheren Anzahl von Kühlmittel-Umleitungsrohren Rechnung zu tragen.
[0029] Es ist offensichtlich, dass weitere Modifikationen an der Erfindung durchgeführt
und einige oder alle Vorteile der Erfindung erzielt werden können. Auch ist die Erfindung
nicht so konzipiert, dass alle die oben beschriebenen Merkmale, Aspekte oder Kombinationen
daraus für die Erfindung erforderlich sind. In vielen Fällen sind bestimmte Merkmale
und Aspekte für die Umsetzung anderer Merkmale und Aspekte nicht von ausschlaggebender
Bedeutung. Die Erfindung sollte nur durch die angehängten Ansprüche und Äquivalente
derselben beschränkt werden, da die Ansprüche auch andere Variationen und Modifikationen
umfassen sollen, obwohl diese nicht in ihrem eigentlichen Umfang enthalten sind.
[0030] Insbesondere kann der Gegenstand der vorliegenden Erfindung folgendermaßen beschrieben
werden. Ein eingelötetes Wärmetauscherblockfenster besteht aus zwei Kühlmittel-Umleitungskästen
mit dazwischen angeordneten Kühlmittel-Umleitungsrohren. Die Kühlmittel-Umleitungskästen
beinhalten einen Verteiler und eine Wanne, die mit Hilfe eines Presssitzes über überlappende
Beine miteinander verbunden sind. Die Verteiler beinhalten Führungen und Schlitze,
um eine Presssitzverbindung zwischen den Rohren des Wärmetauscherblocks und jedem
Verteiler zu ermöglichen, während die Wannen ringförmige Muffen beinhalten, um eine
Presssitzverbindung zwischen den Kühlmittel-Umleitungsrohren und jeder Wanne zu ermöglichen.
Das Wärmetauscherblockfenster wird vor dem Löten über einen Presssitz mit dem Wärmetauscherblock
verbunden, und die gesamte Baugruppe des Wärmetauscherblocks, einschließlich des Wärmetauscherblockfensters,
kann in einem einzigen Arbeitsgang gelötet werden.
1. Wärmetauscherblock, aufweisend einen ersten Kühlmittel-Umleitungskasten zur Umleitung
des Kühlmittels innerhalb eines ersten Wärmetauschers, wobei der erste Kühlmittel-Umleitungskasten
eine Wanne und insbesondere einen Verteiler umfasst, einen zweiten Kühlmittel-Umleitungskasten
zur Umleitung des Kühlmittels innerhalb eines zweiten Wärmetauschers, wobei der zweite
Kühlmittel-Umleitungskasten eine Wanne und insbesondere einen Verteiler umfasst, und
zumindest ein erstes Kühlmittel-Umleitungsrohr, das zwischen dem ersten und zweiten
Kühlmittel-Umleitungskasten angeordnet ist, wobei mindestens eine Wanne mindestens
eine ringförmige Muffe aufweist, die über einen Presssitz mit dem ersten Kühlmittel-Umleitungsrohr
verbindbar ist, und/oder zumindest ein Verteiler mindestens ein Bein umfasst, das
über einen Presssitz mit mindestens einem entsprechenden Bein an einer Wanne desselben
Wärmetauschers verbindbar ist und/oder mindestens ein Verteiler eine Vielzahl von
Rohrschlitzen aufweist, in welche Rohre desselben Wärmetauschers mittels Presssitzes
einsetzbar sind.
2. Wärmetauscherblock nach Anspruch 1, der weiterhin ein zweites Kühlmittel-Umleitungsrohr
aufweist, das zwischen dem ersten und zweiten Kühlmittel-Umleitungskasten angeordnet
ist.
3. Wärmetauscherblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder Verteiler
weiterhin eine Vielzahl von Rohrschlitzen aufweist, in welche Rohre des Wärmetauscherblocks
insbesondere in Form eines Presssitzes einsetzbar sind.
4. Wärmetauscherblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder Verteiler
eine Vielzahl von Rohrführungen aufweist, die zwischen der Vielzahl von Rohrschlitzen
angeordnet sind.
5. Wärmetauscherblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jeder Verteiler
und jede Wanne die gleiche Anzahl von Beinen besitzt.
6. Wärmetauscherblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede Wanne eine
erste ringförmige Muffe beinhaltet, die über einen Presssitz mit dem ersten Kühlmittel-Umleitungsrohr
verbunden ist, und eine zweite ringförmige Muffe, die über einen Presssitz mit dem
zweiten Kühlmittel-Umleitungsrohr verbunden ist.
7. Ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauscherblocks zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug,
wobei der Wärmetauscherblock einen ersten Wärmetauscher mit einem ersten Kühlmittel-Umleitungskasten,
einen zweiten Wärmetauscher mit einem zweiten Kühlmittel-Umleitungskasten und mindestens
ein erstes Kühlmittel-Umleitungsrohr aufweist, wobei der erste und der zweite Kühlmittel-Umleitungskasten
jeweils eine Wanne und insbesondere einen Verteiler umfasst, umfassend einen oder
mehrere der folgenden Schritte: Verbinden mindestens einer ringförmigen Muffe zumindest
einer Wanne mit dem ersten Kühlmittel-Umleitungsrohr über einen Presssitz, Verbinden
mindestens eines Beines zumindest eines Verteilers mit mindestens einem entsprechenden
Bein an einer Wanne desselben Wärmetauschers über einen Presssitz, Einsetzen von Rohren
in eine Vielzahl von Rohrschlitzen zumindest eines Verteilers mittels Presssitzes
sowie anschließendes Verlöten des Wärmetauscherblocks.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Wärmetauscherblock in einem Schritt verlötet
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Löten in einem Lötofen
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zunächst zwei Kühlmittel-Umleitungskästen
und zwei Kühlmittel-Umleitungsrohre zur Bildung eines Blockfensters über einen Presssitz
miteinander verbunden werden und anschließend das Blockfenster mit mindestens einem
Wärmetauscherblock verbunden wird, indem Kühlmittelrohre des Wärmetauscherblocks über
einen Presssitz in Rohrschlitze zumindest eines Verteilers zumindest eines Kühlmittel-Umleitungskastens
eingesetzt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches weiterhin den Schritt beinhaltet,
ein zweites Kühlmittel-Umleitungsrohr über einen Presssitz mit jedem der Kühlmittel-Umleitungskästen
zu verbinden.
12. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das zweite Kühlmittel-Umleitungsrohr über einen
Presssitz mit jedem der Kühlmittel-Umleitungskästen verbunden wird, indem die Enden
der zweiten Kühlmittel-Umleitungsrohre über einen Presssitz mit einer zweiten an jeder
Wanne befindlichen ringförmigen Muffe verbunden werden.