[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Applikatorstiel, an dessen distalem Ende ein
Applikator für ein kosmetisches Produkt angeordnet ist und dessen proximales Ende
zur Verbindung mit einer Verschlusskappe, insbesondere Kappe, für einen Behälter zur
Aufnahme des kosmetischen Produkts vorgesehen ist, wobei der Stiel aus Kunststoff
gespritzt ist.
[0002] Ein derartiger Applikatorstiel ist beispielsweise bekannt aus DE 299 12 677 U1.
[0003] Als Applikatoren kommen Bürstchen, Pinsel, Schaumstoffformteile oder andere Kunststoff-Formteile
mit speziell an das jeweilige Kosmetikum angepassten Auftragseigenschaften in Betracht.
[0004] Herkömmlicherweise sind die Stiele für solche Applikatoren massiv aus Kunststoff
gespritzt. Es ist aus EP 1050 235 auch schon bekannt, kurze Stielabschnitte im Bereich
des Applikators hohl auszubilden und mit einer Durchbrechung zu versehen, um auf diese
Weise ein Flüssigkeitsreservoir zu schaffen.
[0005] In jüngerer Zeit wurden Verpackungseinheiten für Kosmetika entwickelt, die für den
jeweiligen Applikator einen vergleichsweise dicken beziehungsweise langen Stiel erforderlich
machen oder zweckmäßig erscheinen lassen.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ausgestaltung zu
schaffen, aufgrund derer auch die Herstellung vergleichsweise langer und dicker Applikatorstiele
kostengünstig möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Applikatorstiel hohl
ausgebildet ist. Durch eine solche hohle Ausgestaltung lässt sich die Wandstärke reduzieren
und die Taktzeiten beim Spritzen des Kunststoffs können aufgrund eines schnelleren
Aushärtens im Vergleich zu einem massiven Stiel deutlich reduziert werden. Überdies
wird Kunststoff eingespart.
[0008] Die Kappe ist vorzugsweise eine Übersteckkappe.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stiel wenigstens
eine Querwand aufweist, die vorzugsweise im Bereich oberhalb des Applikators ausgebildet
ist. Diese Querwand erfüllt eine Abdichtfunktion und verhindert, dass flüssiges Kosmetikum
durch den Applikator und den inneren Hohlraum des Stiels in den Bereich der Kappe
gelangt und austreten beziehungsweise zu Verschmutzungen führen kann.
[0010] Vorzugsweise ist der Applikatorstiel einstückig mit einer Wandung zur Aufnahmer einer
Verschlusskappe ohne Gewinde gespritzt, welche ein Innengewinde aufweisen kann, und
mit einer angeformten Dichtgeometrie, wie Plandichtung, Dichtkonus oder Dichtring,
versehen sein kann, so dass insgesamt eine sehr rationelle Fertigung gewährleistet
ist.
[0011] Der Applikatorstiel kann so dimensioniert sein, dass er einen Durchmesser von 2 bis
10 mm und eine Länge bis zu 80 mm aufweist.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Applikatorstiel.
[0013] Ein in der Zeichnung dargestellter Applikatorstiel 1 weist an seinem distalen Ende
2 eine Ausnehmung 3 zur Aufnahme eines Applikators, beispielsweise eines Pinsels auf.
[0014] Im Inneren des Grundkörpers 4 des Stiels 1 ist ein längs verlaufender Hohlraum 5
ausgebildet.
[0015] Eine Querwand 6 erstreckt sich im Bereich des Applikators oberhalb der Ausnehmung
3 für den Applikator quer durch den Hohlraum 5 und verhindert auf diese Weise das
Durchtreten von flüssigem Kosmetikum. Die Querwand 6 hat eine Dicke von 0,3 bis 10
mm.
[0016] Am proximalen Ende 7 des Stiels 1 kann entweder in an sich bekannter Weise eine Verbindungseinrichtung
zur Verbindung mit einer Schraubkappe vorgesehen sein, zum Beispiel nach Art einer
pfropfenartigen Verdickung, die in eine korrespondierende Ausnehmung der Schraubkappe
eingerastet wird.
[0017] Alternativ kann gemäß der Erfindung die innerhalb des strichpunktierten Bereichs
8 eingezeichnete Schraubkappe 9 angespritzt werden, die dementsprechend einstückig
mit dem Stiel 1 ausgebildet ist. Bei diesem Spritzvorgang kann außerdem ein Innengewinde
10 angespritzt werden. Hierdurch wird eine besonders rationelle Fertigung erreicht.
1. Applikatorstiel, an dessen distalem Ende ein Applikator für ein kosmetisches Produkt
angeordnet ist und dessen proximales Ende zur Verbindung mit einer Verschlusskappe,
insbesondere Kappe, für einen Behälter zur Aufnahme des kosmetischen Produkts vorgesehen
ist, wobei der Stiel aus Kunststoff gespritzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass er im Wesentlichen hohl ausgebildet ist.
2. Applikatorstiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stiel 1 wenigstens eine durchgehende Querwand 6 aufweist.
3. Applikatorstiel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querwand 6 oberhalb des Aufnahmebereichs 3 für den Applikator ausgebildet ist.
4. Applikatorstiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er einstückig mit einer Wandung 9 gespritzt ist.
5. Applikatorstiel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung 9 eine Innengeometrie aufweist, die einen Formschluss mit einem entsprechenden
Behälter ermöglicht.
6. Applikatorstiel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Formschluss-Bereich ein Innengewinde 10 vorgesehen ist.
7. Applikatorstiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Durchmesser von 2 bis 10 mm aufweist.
8. Applikatorstiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Länge bis 80 mm aufweist.
9. Applikatorstiel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus POM, Polyacetal oder PBT besteht.
10. Applikatorstiel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtanordnung in Form einer Plan-, Kegel- oder Ringdichtung vorgesehen ist.