[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spielfahrzeug, das spurgeführt auf einer Bahn
betrieben wird nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein bekanntes Spielfahrzeug, DE 32 40 712 C2, wird mittels eines Elektromotors angetrieben,
und zwar auf einer Bahn, in die eine ferromagnetische Stromleiter aufweisende Führungsnut
für einen Führungszapfen des Spielfahrzeugs eingelassen ist. In das Spielfahrzeug
eingebaut ist ein Dauermagnet, der durch Magnethaftung die Traktion des Spielfahrzeugs
verbessert.
[0003] In der US 3,690, 393 wird ein Spielfahrzeug behandelt, das zum Betrieb auf einer
magnetischen Fahrbahn geeignet ist. Hierbei sind die Räder des Spielfahrzeugs als
Magnete ausgeführt, wodurch eine gezielte Traktion zwischen besagten Rädern und Fahrbahn
angestrebt wird.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein auf einer Bahn betreibbares Spielfahrzeug unter
Vermittlung eines Magnets in der Weise auszugestalten, dass eine funktionsgerechte
Traktion des Spielfahrzeugs bei unterschiedlichen Fahrbetriebszuständen gewährleistet
ist.
[0005] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass
das Spielfahrzeug dank der gesteuerten Magnetkraft des Magnets in definierten Fahrbetriebszuständen
eine vorbildliche Traktion aufweist. Bei geradeaus Fahrt erreicht das Spielfahrzeug
eine höhere Geschwindigkeit, da die Magnetkraft mit zunehmender Geschwindigkeit geringer
wird; bei Volllast kann sie Null sein. In der Bremsstellung eines Reglers, mit dem
das Spielfahrzeug gesteuert wird, wird es magnetkraftbeeinflusst auf die Bahn gezogen
und durch Erhöhung des Rollwiderstands und der Magnetkraft wird der Bremsweg verkürzt.
Beim Kurveneinleiten bewirkt die Magnetkraft eine Stabilisierung des Fahrzeugs, und
zwar dadurch, dass der das Fahrzeug Steuernde kurzzeitig den Regler in Richtung Null
bewegt. Darüber hinaus ist während der Kurvenfahrt der Driftwinkel und damit auch
die Kurvenstabilität über die Stellung des Reglers dosierbar. Schließlich lässt sich
die konstruktive Ausbildung des Magnets und seine Anordnung im Spielfahrzeug mit vergleichsweise
einfachen Mitteln umsetzen.
[0007] In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend
näher erläutert.
Es zeigen
[0008]
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht des Spielfahrzeugs von oben mit einem erfindungsgemäßen
Magnet,
- Fig. 2
- eine Schnitt nach der Linie II-II der Fig.1.
[0009] Ein Spielfahrzeug 1 ist zum spurgeführten Betrieb auf einer bspw. aus mehreren Bahnabschnitten
bestehenden Bahn 2 ausgebildet, die mit einer metallischen Stromschieneneinrichtung
3 versehen ist. Ein Fahrgestell 4 des Spielfahrzeugs 1 ist mit einer Vorderräder 5
und 6 aufweisenden Vorderachse 7 und einer Hinterräder 8 und 9 umfassenden Hinterachse
10 versehen. Im Bereich der Vorderachse 7 ist ein Schwingarm 11 angeordnet, der um
Lagerzapfen 12 und 13 drehbar gelagert und mit einem kielartigen Leitelement 14 versehen
ist. Das Leitelement 14 schließt eine Mittellängsebene A-A des Spielfahrzeugs 1 ein
und greift im Bereich der Stromschieneinrichtung 3 in eine Nut 15 der Bahn 1 ein.
[0010] Zum Antrieb des Spielfahrzeugs 1 dient ein Elektromotor 16, der mit einer Antriebswelle
17 quer zur Mittellängsebene A-A ausgerichtet ist und zwischen Vorderachse 7 und Hinterachse
10, jedoch benachbart von letzterer in das Fahrgestell 4 eingebaut ist. Zwischen Antriebswelle
17 des Elektromotors 16 und einer Achswelle 18 der Hinterachse 10 arbeitet ein Getriebe
19, umfassend zwei Zahnräder 20 und 21. Der Elektromotor 16 wird über mit dem Schwingarm
11 verbundenen und an der Stromschieneneinrichtung 3 anliegenden nicht gezeigten Stromabnehmern
mit Betriebsstrom versorgt.
[0011] In das Fahrgestell 4 eingebaut ist ein Magnet 22, dessen Magnetkraft in Abhängigkeit
von Fahrbetriebszuständen - Geradeausfahrt, Bremsen, Kurvenfahrt - des Spielfahrzeugs
1 beeinflussbar ist. Hierzu wird der Magnet 22 mittels des Betriebsstroms des Elektromotors
16 angesteuert, und der Magnet 22 ist unter Vermittlung von elektrischen Leitungen
23 und 24 mit dem Elektromotor 16 verbunden, der unter Zwischenschaltung von Halteeinrichtungen
25 und 26 am Fahrgestell 4 befestigt ist. Der Magnet 22 ist als Zylinder mit kreiszylinderischer
Form ausgeführt und umfasst einen ringförmigen Dauermagnet 27 mit einer Bohrung 28,
in die eine Abschaltspule 29 eingesetzt ist. Dabei ist eine Mittelachse 30 des Magnets
22 in etwa auf die Mittellängsebene A-A ausgerichtet. Die Lage der Mittelachse 30
auf der Mittellängsebene A-A ist im Ausführungsbeispiel relativ nahe am Elektromotor
16. Besagte Mittelachse 30 kann aber auch in Fahrtrichtung B gesehen weiter vorne
angeordnet sein, wobei ihre optimierte Position empirisch und/oder rechnerisch festlegbar
ist.
[0012] Bei Bestromung der Abschaltspule 29 mit dem Betriebsstrom des Elektromotors 16 wird
ein zu der Wirkrichtung des Dauermagneten 27 entgegengesetzt gerichtetes Magnetfeld
erzeugt und als Folge das resultierende Gesamtmagnetfeld reduziert bzw. aufgehoben.
Hierzu dient der Betriebsstrom, der über die Stromabnehmer der Abschaltspule 27 des
Magnet 22 zugeführt wird, wobei der proportional zur Fahrgeschwindigkeit wirkende
Betriebsstrom von dem das Spielfahrzeug 1 Steuernden mittels eines manuell bedienbaren
Reglers gesteuert wird.
[0013] Beim Betrieb des Spielfahrzeugs ergeben sich folgende Fahrbetriebszustände:
- Bei Geradeausfahrt, Bremsvorgängen geradeaus und Kurvenfahrt werden unterschiedliche
Anpresskräfte über den Magnet 22 erzeugt.
- Der Magnet 22 erzeugt bei Geradeausfahrt keine oder nur eine geringe, bei Bremsvorgängen
und bei Kurvenfahrt eine hohe Anpresskraft.
- Der Magnet erzeugt bei Kurvenfahrt mit großem Radius eine hohe und bei Kurvenfahrt
mit kleinem Radius eine hohe, jedoch dosierbare Anpresskraft.
- Um die Anpresskräfte des Magnets 22 in Abhängigkeit der verschiedenen Fahrbetriebszuständen
definieren zu können werden rechnerische oder empirische Verfahren eingesetzt.
1. Spielfahrzeug, das spurgeführt auf einer Bahn betrieben wird und mittels eines Stromabnehmers
mit einer metallischen Stromschieneneinrichtung der Bahn zusammenwirkt, wobei in das
mittels eines Elektromotors bewegten Spielfahrzeug zur Optimierung der Traktion zwischen
Bahn und Spielfahrzeug ein Magnet installiert ist, der auf die Stromschieneneinrichtung
der Bahn gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkraft des Magnets (22) in Abhängigkeit von Fahrbetriebszuständen des durch
den Elektromotor (16) angetriebenen Spielfahrzeugs (19 beeinflussbar ist.
2. Spielfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (22) über den Betriebsstrom des Elektromotors (16) angesteuert wird.
3. Spielfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (22) über elektrische Leitungen (23 und 24) mit dem Elektromotor (16)
verbunden ist.
4. Spielfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (22) benachbart einem eine Hinterachse (10) antreibenden Elektromotor
(16) angeordnet ist.
5. Spielfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Zylinder ausgeführte Magnet (22) einen ringförmige Dauermagnet (27) und ein
in eine Bohrung (28) des Dauermagnets (27) eingesetzte Abschaltspule (27) umfasst.
6. Spielfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mittelachse (30) des Zylinders des Magnets (22) in etwa auf einer Mittellängsebene
(A-A) des Spielfahrzeugs (1) liegt.
7. Verfahren zum Betrieb des in das Spielfahrzeug eingebauten Magnet nach einem oder
mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Geradeausfahrt, Bremsvorgängen geradeaus und Kurvenfahrt des Spielfahrzeugs (1)
unterschiedliche Anpresskräfte über den Magnet (22) erzeugt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (22) bei Geradeausfahrt keine oder nur eine geringe, bei Bremsvorgängen
eine hohe und bei Kurvenfahrt eine hohe Anpresskraft erzeugt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (22) bei Kurvenfahrt mit großem Radius eine hohe und bei Kurvenfahrt mit
kleinem Radius ebenfalls eine hohe, jedoch dosierbare Anpresskraft erzeugt.