[0001] Die Erfindung betrifft ein Pulverpartikel-Aufbringverfahren, bei dem Pulverpartikel
auf einen Träger zur Herstellung einer Beschichtung mit räumlich definierter Struktur
aufgebracht werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Aufbringvorrichtung für Pulverpartikel auf einen
Träger zur Herstellung einer Beschichtung mit räumlich definierter Struktur, umfassend
mindestens eine Aufbringeinrichtung zur Übertragung von Pulverpartikeln auf den Träger
und/oder eine Zuführungseinrichtung für Pulver zu dem Träger und/oder zu der mindestens
einen Aufbringeinrichtung.
[0003] Aus der DE 195 09 748 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbunds aus Elektrodenmaterial,
Katalysatormaterial und einer Festelektrolytmembran für eine elektrochemische Zelle
bekannt, bei dem katalytisches Pulver entsprechend der in der Kopiertechnik verwendeten
Verfahren fixiert wird.
[0004] In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2004 017 161.0
vom 31. März 2004 ist ein Pulverpartikel-Aufbringverfahren beschrieben, bei dem Pulverpartikel
mittels einer Aufbringeinrichtung auf einen Träger aufgebracht werden und der Aufbringeinrichtung
die Pulverpartikel in Form einer Pulverwolke zugeführt werden. Die Aufbringeinrichtung
wird dabei elektrostatisch geladen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pulverpartikel-Aufbringverfahren und
eine Pulverpartikel-Aufbringvorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern,
dass auf einfache Weise auch feine Pulver auf einen Träger aufbringbar sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Träger gesteuert angefeuchtet wird und/oder eine Aufbringeinrichtung zur
Übertragung von Pulverpartikeln auf den Träger gesteuert angefeuchtet wird und dass
dem oder den angefeuchteten Bereichen des Trägers der Aufbringeinrichtung Pulverpartikel
zugeführt werden.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird zunächst ein Anfeuchtbereich direkt auf einer
Oberfläche des Trägers oder auf einer Oberfläche der Aufbringeinrichtung erzeugt.
Dieser Anfeuchtbereich lässt sich insbesondere räumlich definiert ausbilden. Es hat
sich gezeigt, dass an einem solchen Anfeuchtbereich Pulverpartikel haften können,
auch wenn sonst Pulverpartikel an der (restlichen) Oberfläche des Trägers oder der
Aufbringeinrichtung nicht haften bleiben. Wenn dem oder den angefeuchteten Bereichen
Pulverpartikel zugeführt werden (beispielsweise über Sprühen oder durch Durchtransport
des Anfeuchtbereichs durch einen Pulvervorrat), dann lässt sich ein definiertes Pulvermuster
an dem Träger oder an der Aufbringeinrichtung herstellen. Über die Steuerung der Anfeuchtung
lässt sich dieser Pulverhaftbereich definiert einstellen. Der Pulverhaftbereich ist
direkt der Beschichtungsbereich (wenn der Träger direkt mit Pulverpartikeln beaufschlagt
wird) bzw. ist im wesentlichen ein Bild einer Pulverbeschichtung, welche dann durch
die Aufbringeinrichtung auf den Träger übertragen wird. Der Pulverhaftbereich wird
über die Aufbringeinrichtung auf den Träger übertragen.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich auf einfache Weise eine Beschichtung
mit räumlich definierter Struktur auf den Träger aufbringen. Diese Struktur lässt
sich gezielt einstellen; die Einstellung erfolgt über die Einstellung der Anfeuchtung.
[0009] Insbesondere wird der Träger und/oder wird die Aufbringeinrichtung gesteuert angefeuchtet.
Dadurch lässt sich die Pulveranhaftung an dem Träger und/oder der Aufbringeinrichtung
steuern und dadurch wiederum lässt sich die Pulverbeschichtung des Trägers steuern.
[0010] Insbesondere wird die Anfeuchtung bezüglich der Menge an Feuchtmittel gesteuert.
Dadurch lässt sich ein Flüssigkeitsfilm auf der Oberfläche des Trägers und/oder der
Aufbringeinrichtung ausbilden, welcher eine definierte Dicke aufweist. Über die Menge
an Feuchtmittel lässt sich beispielsweise erreichen, dass, wenn eine Aufbringeinrichtung
verwendet wird, das Feuchtmittel getrocknet ist, bevor Pulverpartikel von der Aufbringeinrichtung
auf den Trägern übertragen werden.
[0011] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anfeuchtung bezüglich des oder der befeuchteten
Bereiche räumlich gesteuert wird. Wenn die Anfeuchtung räumlich definiert festgelegt
wird, dann lässt sich auf der Oberfläche des Trägers bzw. auf der Oberfläche der Aufbringeinrichtung
ein definiertes Flüssigkeitsfilmmuster herstellen. Dadurch wiederum lässt sich ein
definiertes Muster bezüglich der Pulverpartikelanhaftung an der Oberfläche des Trägers
bzw. der Aufbringeinrichtung herstellen (und dieses definierte Muster lässt sich von
der Aufbringeinrichtung auf den Träger übertragen). Dadurch lassen sich beispielsweise
gradierte Strukturen herstellen. Insbesondere lassen sich auch feine Strukturen herstellen.
Weiterhin ist es beispielsweise auch möglich, verschiedene Partikelsorten an räumlich
definierten Stellen auf einen Träger aufzubringen. Beispielsweise kann es bei einer
elektrochemischen Funktionsbeschichtung notwendig sein, an räumlich definierten Stellen
eine erhöhte katalytische Wirksamkeit einzustellen und an anderen definierten Stellen
erhöhte hydrophobe Eigenschaften einzustellen.
[0012] Günstig ist es, wenn der Träger und/oder die Aufbringeinrichtung mittels einer oder
mehrerer Düsen angefeuchtet wird. Dadurch lässt sich auf einfache Weise eine Anfeuchtung
erreichen, wobei ein räumlich definierter und strukturierter Anfeuchtbereich herstellbar
ist. Beispielsweise lässt sich mit einer Düsenmatrix ein "Dot-Muster" für die Anfeuchtung
ausbilden.
[0013] In diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn der Träger und/oder die Aufbringeinrichtung
mittels eines oder mehrere Düsenköpfe angefeuchtet wird, wobei ein Düsenkopf eine
Mehrzahl von Düsen aufweist, welche individuell steuerbar sind. Die Steuerbarkeit
ist dabei insbesondere hinsichtlich der Menge an Feuchtmittel, mit welchem eine Düse
die Oberfläche des Trägers bzw. der Aufbringeinrichtung beaufschlägt, durchführbar.
Weiterhin ist eine Steuerung bezüglich Aktivierung/Deaktivierung von Düsen vorteilhaft,
so dass sich je nach Aktivierung/Deaktivierung von bestimmten Düsen in einer Düsenmatrix
des Düsenkopfs ein räumliches Befeuchtungsmuster auf die Oberfläche des Trägers bzw.
der Aufbringeinrichtung aufbringen lässt.
[0014] Insbesondere wird die Anfeuchtung vor der Pulverzuführung durchgeführt. Durch die
Anfeuchtung werden ein oder mehrere Anhaftbereiche für Pulverpartikel auf dem Träger
und/oder auf der Aufbringeinrichtung bereitgestellt und Pulverpartikel können nur
an dem oder den Anhaftbereichen anhaften.
[0015] Es kann sich als günstig erweisen, wenn als Feuchtmittel eine Funktionsflüssigkeit
verwendet wird, deren Rückstände funktionelle Eigenschaften haben. Die Rückstände
der Funktionsflüssigkeit sind dann selber Teil der Beschichtung auf dem Träger. Beispielsweise
kann als Feuchtmittel zur Anfeuchtung des Trägers oder der Aufbringeinrichtung eine
NAFION-Lösung eingesetzt werden. (NAFION ist eine eingetragene Marke der E. I. du
Pont de Nemours and Co., Wilmington, USA.) NAFION ist ein Polymerwerkstoff mit elektrolytischen
Eigenschaften.
[0016] Es hat sich gezeigt, dass als Feuchtmittel beispielsweise Wasser und insbesondere
deionisiertes Wasser eingesetzt werden kann.
[0017] Insbesondere wird als Pulver ein trockenes Pulver verwendet.
[0018] Es ist beispielsweise möglich, dass der oder die angefeuchteten Bereiche und ein
Pulverbett relativ zueinander geführt werden. Beispielsweise wird ein angefeuchteter
Bereich an einem Pulverbett vorbeigeführt. Die Zuführung von Pulver zu dem oder den
angefeuchteten Bereichen erfolgt dann dadurch, dass der Träger bzw. die Aufbringeinrichtung
mit dem oder den angefeuchteten Bereichen durch das Pulverbett transportiert wird.
(Der Träger bzw. die Aufbringeinrichtung führt sich also gewissermaßen selber die
Pulverpartikel zu.) Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn der oder die angefeuchteten
Bereiche durch einen Pulvervorrat geführt werden.
[0019] Es ist grundsätzlich auch möglich, dass der oder die angefeuchteten Bereiche mit
Pulver besprüht werden. Dazu lassen sich entsprechende Sprühdüsen verwenden, über
die Pulverpartikel auf die Aufbringeinrichtung aufsprühbar sind.
[0020] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufbringeinrichtung eine glatte Oberfläche
aufweist. Beispielsweise weist eine Aufbringeinrichtung eine Metalloberfläche auf,
welche glattpoliert ist, oder weist eine Glasoberfläche auf. Pulverpartikel und insbesondere
Pulverpartikel aus Feinpulver haften an einer solchen glatten Oberfläche nicht. Durch
die erfindungsgemäße Lösung der Anfeuchtung lässt sich eine Anhaftung erzielen, jedoch
nur in den Bereichen, die mit Feuchtmittel beaufschlagt wurden. Dadurch wiederum wird
es ermöglicht, eine räumlich definierte Struktur auf den Träger aufzubringen.
[0021] Wenn der Träger direkt angefeuchtet wird, dann lassen sich auch glatte Oberflächen
wie Membranoberflächen beschichten und insbesondere gesteuert beschichten.
[0022] Günstig ist es, wenn als Aufbringeinrichtung eine rotierende Walze verwendet wird.
Dadurch lässt sich auf einfache Weise eine zyklische Verfahrensführung erreichen,
bei der die Schritte "Anfeuchtung", "Pulverzuführung" (mit Pulveraufnahme durch Anfeuchtbereiche)
und "Übertragen von Pulver aus Pulverhaftbereichen auf den Träger" zyklisch durchführbar
sind. Grundsätzlich ist es dabei auch möglich, die Walzen als Transportwalzen zum
Weitertransport des Trägers einzusetzen.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die Walze so gedreht wird, dass einem angefeuchteten
Bereich mehrfach Pulver zuführbar ist. Beispielsweise wird die Walze mehrfach durch
einen Pulvervorrat geführt oder mehrfach an einer Sprühdüse zum Aufsprühen von trockenem
Pulver auf die Walze vorbeigeführt. Dadurch lässt sich die Dicke der Pulveranhaftungsschicht
auf der Aufbringeinrichtung erhöhen. Beispielsweise ist es dabei auch möglich, dass
je nach Vorbeiführen an dem Pulvervorrat bzw. der Sprühdüsen unterschiedliche Arten
an Pulverpartikeln auf die Walze aufgebracht werden.
[0024] Wenn einem angefeuchteten Bereich des Trägers und/oder der Aufbringeinrichtung mehrmals
in zeitlichem Abstand Pulverpartikel zugeführt werden, dann lässt sich eine entsprechend
vergrößerte Schichtdicke der Beschichtung auf dem Träger erreichen.
[0025] Es ist beispielsweise möglich, dass durch den Träger und/oder die Aufbringeinrichtung
ein Pulvervorrat mehrmals durchlaufen wird. Dadurch lässt sich ein Pulveranhaftbereich
mit entsprechender Dicke direkt auf dem Träger oder auf der Aufbringeinrichtung herstellen;
im letzteren Fall wird der entsprechend dickere Pulveranhaftbereich dann auf den Träger
übertragen. Auf die gleiche Weise ist es auch möglich, dass ein Besprühvorgang eines
Bereichs des Trägers und/oder der Aufbringeinrichtung mehrfach durchgeführt wird.
[0026] Beispielsweise werden einem angefeuchteten Bereich des Trägers und/oder der Aufbringeinrichtung
Pulverpartikel unterschiedlicher Puiversorten zugeführt. Dadurch lässt sich eine Beschichtung
mit räumlich unterschiedlichen Eigenschaften herstellen. Insbesondere lassen sich
dadurch gezielt räumliche Eigenschaften der Beschichtung auf dem Träger einstellen.
[0027] Vorteilhafterweise wird die Anfeuchtung der Aufbringeinrichtung so angepasst, dass
spätestens bei der Übertragung von Pulverpartikeln auf den Träger das Feuchtmittel
getrocknet ist. Dadurch wird gerade eine Übertragung von Pulverpartikeln ermöglicht,
das heißt eine Abgabe von Pulverpartikeln wird von der Aufbringeinrichtung auf den
Träger ermöglicht.
[0028] Insbesondere wird die Menge des aufgebrachten Feuchtmittels an eine Rotationsgeschwindigkeit
der Aufbringeinrichtung angepasst. Dadurch lässt es sich einstellen, dass die Oberfläche
der Aufbringeinrichtung angefeuchtet ist, wenn Pulverpartikel zugeführt werden, und
das Feuchtmittel getrocknet ist, wenn die Pulverpartikel von der Aufbringeinrichtung
auf den Träger übertragen werden.
[0029] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich insbesondere Pulverpartikel mit einer
Größe kleiner als 100 µm (Feinpulver) auf einen Träger übertragen.
[0030] Es ist beispielsweise auch möglich, dass Pulverpartikel beiderseits auf den Träger
aufgebracht werden. Es lassen sich dadurch gleichzeitig und insbesondere synchronisiert
zwei Seiten eines Trägers beschichten. Es ist dadurch auch grundsätzlich möglich,
wenn Aufbringeinrichtungen als Walzen ausgebildet sind, diese als Transportwalzen
einzusetzen.
[0031] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Beschichtung eines Trägers für
eine elektrische oder elektrochemische Funktionsschicht möglich. Bei einem solchen
Träger kann es sich beispielsweise um eine elektrolytische Membran handeln. Bei der
Funktionsschicht kann es sich beispielsweise um eine Sperrschicht oder eine Reaktionsschicht
für eine Brennstoffzelle handeln.
[0032] Insbesondere wird mittels der Pulverpartikel eine elektrische oder elektrochemische
Funktionsschicht hergestellt. Die Eigenschaften der elektrischen oder elektrochemischen
Funktionsschicht lassen sich räumlich definiert einstellen.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich vorteilhafterweise zur Herstellung von
elektrochemischen oder elektrischen Funktionsschichten verwenden. Es lassen sich dabei
die räumlichen Eigenschaften der Funktionsschichten gezielt einstellen. Beispielsweise
lassen sich dreidimensionale Reaktionsschichten mit feiner Strukturierung herstellen.
[0034] Die eingangs genannte Aufgabe wird bei der eingangs genannten Aufbringvorrichtung
ferner erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Düseneinrichtung vorgesehen ist,
mittels welcher der Träger und/oder die mindestens eine Aufbringeinrichtung anfeuchtbar
ist.
[0035] Die erfindungsgemäße Aufbringvorrichtung weist die bereits im Zusammenhang mit dem
erfindungsgemäßen Aufbringverfahren erläuterten Vorteile auf.
[0036] Der Träger kann dabei direkt angefeuchtet werden und/oder die mindestens eine Aufbringeinrichtung
kann angefeuchtet werden.
[0037] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Aufbringvorrichtung wurden ebenfalls bereits
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Aufbringverfahren erläutert.
[0038] Insbesondere ist die Düseneinrichtung der Zuführungseinrichtung derart vorgeschaltet,
dass die Anfeuchtung vor der Pulverzuführung (zu dem Träger bzw. zu der mindestens
einen Aufbringeinrichtung) durchführbar ist. Dadurch lässt sich der Pulveranhaftbereich
oder es lassen sich die Pulveranhaftbereiche auf dem Träger und/oder der mindestens
einen Aufbringeinrichtung gezielt einstellen, wodurch sich wiederum die räumliche
Struktur der Pulverbeschichtung auf dem Träger gezielt einstellen lässt.
[0039] Günstig ist es, wenn die Düseneinrichtung bezüglich der Mengenbeaufschlagung des
Trägers und/oder der mindestens einen Aufbringeinrichtung an Feuchtmittel steuerbar
ist. Dadurch lässt sich insbesondere eine sichere Anhaftung von direkt auf den Träger
aufgebrachtem Pulver erreichen bzw. es lässt sich eine sichere Übertragung von an
der Aufbringeinrichtung anhaftenden Pulverpartikeln auf den Träger gewährleisten.
[0040] Weiterhin ist es günstig, wenn die Düseneinrichtung so ausgebildet ist, dass der
Träger und/oder die mindestens eine Aufbringeinrichtung räumlich definiert mit Feuchtmittel
beaufschlagbar ist. Dadurch lässt sich eine räumlich definierte Anhaftung von Pulverpartikeln
an dem Träger bzw. der mindestens einen Aufbringeinrichtung einstellen, wodurch wiederum
eine räumlich definierte Struktur einer aufgebrachten Pulverschicht einstellbar ist.
[0041] Günstig ist es dazu, wenn die Düseneinrichtung eine Mehrzahl von individuell steuerbaren
Düsen aufweist. Die Steuerbarkeit ist insbesondere bezüglich Mengenabgabe an Feuchtmittel
und/oder Aktivierung/Deaktivierung von einzelnen Düsen gegeben.
[0042] Die Zuführungseinrichtung weist beispielsweise einen Pulvervorrat auf, relativ zu
welchem der Träger und/oder die mindestens eine Aufbringeinrichtung führbar ist. Die
Pulverzuführung zu dem Träger bzw. zu der mindestens einen Aufbringeinrichtung erfolgt
dann beispielsweise dadurch, dass der Träger oder die Aufbringeinrichtung durch den
Pulvervorrat geführt wird und sich Pulverpartikel gewissermaßen selber mitnimmt.
[0043] Die Zuführungseinrichtung kann auch eine oder mehrere Sprühdüsen für (trockenes)
Pulver aufweisen.
[0044] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die mindestens eine Aufbringeinrichtung eine
rotierbare Walze aufweist. Dadurch lässt sich eine zyklische Verfahrensdurchführung
erreichen. Die entsprechende Aufbringvorrichtung lässt sich platzsparend ausgestalten.
Die Bewegung der Aufbringeinrichtung lässt sich auf einfache Weise bewerkstelligen.
Weiterhin lässt sich eine rotierbare Walze grundsätzlich auch zum Transport des Trägers
verwenden.
[0045] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die mindestens eine Aufbringeinrichtung eine
glatte Oberfläche aufweist. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass nur an angefeuchteten
Stellen Pulverpartikel haften bleiben. Dadurch wiederum ist es möglich, eine räumlich
definierte Struktur der Pulverpartikelbeschichtung auf dem Träger herzustellen.
[0046] Es kann ein Paar beabstandeter Aufbringeinrichtungen vorgesehen sein, zwischen welchen
der Träger positionierbar ist. Dadurch ist es beispielsweise möglich, einen Träger
beidseitig zu beschichten. Beispielsweise lässt sich so eine Elektroden-Membran-Einheit
herstellen, bei welcher der Träger eine elektrolytische Membran ist und auf der einen
Seite eine Kathode hergestellt wird und auf der anderen Seite eine Anode hergestellt
wird. Wenn die Aufbringeinrichtungen als Walzen ausgebildet sind, dann lässt sich
auch der Träger mit diesen Walzen transportieren.
[0047] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung.
[0048] Die einzige Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Pulverpartikel-Aufbringvorrichtung.
[0049] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufbringvorrichtung für Pulverpartikel,
welche in Figur 1 schematisch gezeigt und dort als Ganzes mit 10 bezeichnet ist, umfasst
eine erste Aufbringeinrichtung 12 und eine zweite Aufbringeinrichtung 14. Über die
Aufbringeinrichtungen 12 und 14 lassen sich Pulverpartikel auf einen Träger 16 übertragen.
Der Träger 16 ist dabei zwischen den Aufbringeinrichtungen 12 und 14 positionierbar
und insbesondere zwischen den Aufbringeinrichtungen 12 und 14 hindurch transportierbar.
Zum Transport des Trägers 16 ist eine Transporteinrichtung vorgesehen (in der Figur
nicht gezeigt). Es ist dabei grundsätzlich möglich, dass die Aufbringeinrichtungen
12 und 14 jeweils als Transportwalzen ausgebildet sind, mit denen ein Transport des
Trägers 16 möglich ist.
[0050] Die erste Aufbringeinrichtung 12 und die zweite Aufbringeinrichtung 14 sind jeweils
als Walzen 18 (erste Walze) und 20 (zweite Walze) ausgebildet. Die erste Walze 18
ist um eine Drehachse 22 drehbar. Entsprechend ist die zweite Walze 20 um eine Drehachse
24 drehbar. Die beiden Drehachsen 22, 24 sind beabstandet zueinander. Eine Verbindungslinie
der beiden Drehachsen 22 und 24 liegt im wesentlichen senkrecht zu einer Oberfläche
26 des Trägers 16, welche mit Pulverpartikeln zu beschichten ist.
[0051] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Träger 16 eine weitere zu beschichtende
Oberfläche 28 auf, welche der Oberfläche 26 gegenüberliegt. Diese weitere Oberfläche
28 lässt sich mittels der zweiten Aufbringeinrichtung 14 beschichten.
[0052] Die erste Walze 18 und die zweite Walze 20 weisen jeweils glatte Oberflächen 30,
32 auf. Bei den Walzen 18 und 20 handelt es sich insbesondere um Metallwalzen mit
glattpolierten Oberflächen 30 bzw. 32 oder um Walzen mit Glasoberflächen.
[0053] Die Drehrichtung 34 der ersten Walze 18 und die Drehrichtung 36 der zweiten Walze
20 sind gegenläufig zueinander.
[0054] Eine Transportrichtung 38 des Trägers 16 liegt im wesentlichen parallel zu dem Vektor
der Umfangsgeschwindigkeit jeweils der ersten Walze 18 und der zweiten Walze 20 an
dem Punkt der Walze, an dem diese den kleinsten Abstand zu dem Träger 16 hat bzw.
diesen berührt.
[0055] Bei der Ausbildung der Walzen 18 und 20 als Transportwalzen nehmen diese den Träger
16 reibschlüssig mit und transportieren ihn in die Transportrichtung 38.
[0056] Der ersten Aufbringeinrichtung 12 ist eine erste Düseneinrichtung 40 zugeordnet,
welche einen Düsenkopf 42 mit einer Mehrzahl von Düsen 44 aufweist. Über die Düsen
44 lässt sich ein Oberflächenbereich der ersten Walze 18 mit einem Feuchtmittel beaufschlagen,
um einen Teilbereich der Oberfläche 30 der ersten Walze 18 anfeuchten zu können.
[0057] Die Düsen 44 des Düsenkopfs 42 sind vorzugsweise individuell ansteuerbar, um insbesondere
die Menge des Feuchtmittels, mit welchem die erste Walze 18 beaufschlagt wird, steuern
zu können. Weiterhin lassen sich die Düsen 44 räumlich steuern, um so eine definierte
räumliche Steuerung der Feuchtmittelbeaufschlagung der ersten Walze 18 zu erhalten.
Insbesondere lassen sich die Düsen 44 bezüglich Aktivierung/Deaktivierung steuern,
um so ein definiertes Muster der Anfeuchtung an der Oberfläche der ersten Walze 18
erzeugen zu können. Durch die Anzahl der Düsen 44 im Düsenkopf 42, deren Ausbildung
sowie durch deren räumlichen Abstand wird die Auflösung der Anfeuchtung auf der Oberfläche
30 der ersten Walze 18 bestimmt.
[0058] Bezogen auf die Drehrichtung 34 der ersten Walze 18 ist der ersten Düseneinrichtung
40 eine erste Zuführungseinrichtung 46 für Pulver zu der ersten Aufbringeinrichtung
12 nachgeschaltet. Über die erste Zuführungseinrichtung 46 lässt sich Pulver auf die
Oberfläche 30 der ersten Aufbringeinrichtung 12 aufbringen.
[0059] Es ist beispielsweise möglich, dass die erste Zuführungseinrichtung 46 eine oder
mehrere Sprühdüsen aufweist, über die trockenes Pulver auf die erste Aufbringeinrichtung
12 und insbesondere auf den oder die zuvor angefeuchteten Bereiche der ersten Aufbringeinrichtung
12 aufsprühbar ist.
[0060] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die erste Zuführungseinrichtung 46
einen Pulvervorrat 48 mit einem Pulverbett 50. Die erste Walze 18 mit ihrer Oberfläche
30 wird durch diesen Pulvervorrat 48 und insbesondere durch das Pulverbett 50 geführt,
so dass die Oberfläche 30 in Berührung mit Pulverpartikeln kommen kann.
[0061] Der zweiten Aufbringeinrichtung 14 ist eine zweite Düseneinrichtung 52 zugeordnet,
welche grundsätzlich gleich ausgebildet sein kann wie oben anhand der ersten Düseneinrichtung
40 beschrieben.
[0062] Weiterhin ist der zweiten Aufbringeinrichtung 14 eine zweite Zuführungseinrichtung
54 zugeordnet, welche grundsätzlich gleich ausgebildet sein kann wie oben im Zusammenhang
mit der ersten Zuführungseinrichtung 46 beschrieben.
[0063] Das erfindungsgemäße Pulverpartikel-Aufbringverfahren funktioniert wie folgt:
[0064] Über die erste Düseneinrichtung 40 wird die Oberfläche 30 der ersten Walze 18 angefeuchtet.
Als Feuchtmittel wird beispielsweise deionisiertes Wasser eingesetzt.
[0065] Es ist auch möglich, dass als Feuchtmittel eine Funktionsflüssigkeit eingesetzt wird,
bei der die Feuchtmittelrückstände (nach dem Trocknen) funktionelle Eigenschaften
in der Beschichtung haben. Beispielsweise lässt sich als Feuchtmittel eine NAFION-Lösung
einsetzen, wobei die Rückstände nach der Trocknung der NAFION-Lösung elektrolytische
Eigenschaften haben. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Träger 16 direkt
(wie unten noch näher beschrieben wird) angefeuchtet wird.
[0066] Die Anfeuchtung erfolgt derart, dass sich ein Flüssigkeitsfilm auf der Oberfläche
30 ausbilden kann, wobei die Menge des aufgebrachten Feuchtmittels gesteuert wird.
Weiterhin lässt sich über den Düsenkopf 42 das räumliche Muster der Aufbringung steuern,
das heißt die räumliche Ausbildung des Flüssigkeitsfilms steuern. Der Flüssigkeitsfilm
ist dabei je nach Anwendung zusammenhängend oder nicht zusammenhängend, das heißt
es kann ein zusammenhängender Anfeuchtbereich oder es können nicht zusammenhängende
Anfeuchtbereiche hergestellt werden. Die Anfeuchtbereiche stellen ein Abbild des auf
den Träger 16 auf dessen Oberfläche 26 aufzubringenden Musters dar.
[0067] Der nach Aufsprühen des Feuchtmittels entstandene Anfeuchtbereich auf der Oberfläche
30 der ersten Walze 18 ist in Figur 1 durch das Bezugszeichen 56 angedeutet. In dem
angedeuteten Beispiel ist dieser Anfeuchtbereich nicht zusammenhängend.
[0068] Die erste Walze 18 weist eine glatte Oberfläche auf. Wenn sie durch das Pulverbett
50 geführt wird, dann bleiben keine Pulverpartikel an der Oberfläche 30 haften außer
an dem oder den angefeuchteten Bereichen. Dies bedeutet, dass außerhalb von Anfeuchtbereichen
an der ersten Walze 18 keine Pulverpartikel haften. Das Pulverpartikelmuster an der
Oberfläche 30 der Walze 18, das heißt die Verteilung der Pulverpartikel auf der Oberfläche
30 der ersten Walze 18 nach Durchführen durch das Pulverbett 50, ist damit durch den
Anfeuchtbereich 56 (welcher mittels der Düsen 44 des Düsenkopfs 42 hergestellt ist)
bestimmt. Ein entsprechender Anhaftungsbereich für im Pulverbett 50 aufgenommene Pulverpartikel
auf der Oberfläche 30 der ersten Walze 18 ist in Figur 1 durch das Bezugszeichen 58
angedeutet.
[0069] Bei Weiterdrehung der ersten Walze 18 in der Drehrichtung 34 werden die Pulverpartikel
von der Oberfläche 30 der ersten Walze 18 auf die Oberfläche 30 des Trägers 16 übertragen,
wobei das übertragene Muster dem Pulverhaftbereich 58 entspricht. Der Düsenkopf 42
bestimmt somit das Beschichtungsmuster auf dem Träger 16. Durch die Steuerbarkeit
der Düsen 44 lässt sich dieses Muster definiert einstellen.
[0070] Es wird dafür gesorgt, dass das Feuchtmittel auf der Oberfläche 30 der ersten Walze
18 bei Erreichen des Trägers 16 getrocknet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass
sich das Pulver aus dem Pulverhaftbereich 58 auf den Träger 16 übertragen lässt.
[0071] Wenn die erste Walze 18 den Pulvervorrat 48 durchläuft, dann darf das Feuchtmittel
dort noch nicht getrocknet sein, da sonst die Oberfläche 30 der ersten Walze 18 keine
Pulverpartikel aufnehmen kann, das heißt dass sich sonst kein Pulverhaftbereich 58
ausbilden kann.
[0072] Die Menge an Feuchtmittel, welche mit dem Düsenkopf 42 auf die erste Oberfläche 30
der ersten Walze 18 aufgebracht wird, ist so an die Drehgeschwindigkeit (Rotationsgeschwindigkeit)
der ersten Walze 18 angepasst, dass der Anfeuchtbereich 46 noch vor handen ist, wenn
die erste Walze 18 mit dem Anfeuchtbereich 56 den Pulvervorrat 48 durchläuft, und
dass das Feuchtmittel getrocknet ist, wenn Pulver aus dem Pulverhaftbereich 58 auf
den Träger 16 übertragen wird.
[0073] Mit der zweiten Düseneinrichtung 52, der zweiten Zuführungseinrichtung 54 und der
zweiten Aufbringeinrichtung 14 lässt sich Pulver auf die Oberfläche 28 des Trägers
auf die gleiche Weise wie eben beschrieben aufbringen.
[0074] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich insbesondere einsetzen, wenn die Pulverpartikel
im Pulver eine Größe kleiner 100 µm haben.
[0075] Es ist möglich, dass vor der Übertragung von Pulverpartikeln von der Aufbringeinrichtung
12 bzw. 14 auf den Träger 16 der Pulvervorrat 48 bzw. der Pulvervorrat 54 mehrmals
durchlaufen wird. Bei jedem Durchlaufen kann der Anhaftbereich nochmals Pulverpartikel
aufnehmen, so dass beim Übertragen auf den Träger 16 eine dickere Schicht herstellbar
ist.
[0076] Bei einer alternativen Ausführungsform wird der Anhaftbereich der Aufbringeinrichtung
12 (und analog der Aufbringeinrichtung 14) mehrmals durch ein Sprühfeld einer Sprühdüse
zum trockenen Aufsprühen von Pulver auf die Aufbringeinrichtung 12 (und entsprechend
auf die Aufbringeinrichtung 14) geführt. Dadurch lässt sich eine größere Menge an
Pulverpartikeln auf die Aufbringeinrichtung 12 bzw. die Aufbringeinrichtung 14 aufbringen
und es lässt sich entsprechend eine größere Menge an Pulverpartikeln von der Aufbringeinrichtung
12 bzw. 14 auf den Träger 16 übertragen.
[0077] Es ist dabei auch möglich, dass auf einen Anhaftbereich der Aufbringeinrichtung 12
bzw. der Aufbringeinrichtung 14 Pulverpartikel unterschiedlicher Pulversorten aufgebracht
werden. Beispielsweise umfasst dazu ein Pulvervorrat unterschiedliche Pulverkammern
zur Aufnahme unterschiedlicher Pulversorten, wobei die entsprechende Aufbringeinrichtung
(beispielsweise die Aufbringeinrichtung 12) durch unterschiedliche Kammern geführt
wird. Die Pulverpartikelbeaufschlagung eines bestimmten Anhaftbereichs erfolgt so
in zeitlichen Abständen. Dadurch lässt sich eine Abfolge an Pulverpartikeln mit unterschiedlichen
Eigenschaften für den Anhaftbereich auf der Aufbringeinrichtung 12 herstellen. Diese
Pulverpartikelabfolge lässt sich dann wiederum auf den Träger 16 übertragen.
[0078] Es ist beispielsweise auch möglich, eine Besprühung des Anhaftbereichs mit unterschiedlichen
Düsen durchzuführen, wobei durch unterschiedliche Düsen unterschiedliche Pulversorten
aufgesprüht werden.
[0079] Grundsätzlich ist es auch möglich, das Durchlaufen eines Pulvervorrats und das Aufsprühen
zu kombinieren. Beispielsweise nimmt ein Anhaftbereich Pulverpartikel einer bestimmten
Sorte durch Durchlaufen eines Pulverbetts auf und Pulverpartikel einer anderen Sorte
werden zuvor oder danach aufgesprüht.
[0080] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich insbesondere elektrische Schichten
oder elektrochemische Schichten auf einen Träger aufbringen. Bei dem Träger 16 kann
es sich beispielsweise um eine elektrolytische Membran handeln. Bei einer hergestellten
elektrochemischen Funktionsschichten kann es sich beispielsweise um eine Reaktionsschicht
für eine Brennstoffzelle handeln. Es lassen sich dabei gezielte Muster aufbringen
bzw. es lässt sich ein räumlich definiertes Muster auch mit feinen Strukturen herstellen.
[0081] Durch die Feuchtigkeitsbeaufschlagung der Oberfläche 30 der ersten Walze 18 (und
entsprechend die Feuchtigkeitsbeaufschlagung der Oberfläche 32 der zweiten Walze 20)
wird ein OberFlächenbereich geschaffen, an dem Pulver anhaften kann. Dadurch lässt
sich mit einer Aufbringvorrichtung, bei der sonst die Oberflächenanhaftung minimal
ist, eine Pulverpartikelaufbringung auf einen Träger durchführen. Da sich wiederum
ein Anfeuchtbereich 56 über den Düsenkopf 42 mit einem räumlich definierten Muster
herstellen lässt, lässt sich ein räumlich definiertes Muster für die Pulverbeschichtung
des Trägers 16 erreichen.
[0082] Es kann vorgesehen sein, dass nach der Übertragung von Pulverpartikeln durch die
Aufbringeinrichtungen 12, 14 eine Fixierungsstation durchlaufen wird, um die hergestellte
Partikelschicht zu fixieren.
[0083] Eine erfindungsgemäße Aufbringvorrichtung kann dabei grundsätzlich eine Mehrzahl
von Aufbringstationen mit jeweiligen Aufbringeinrichtungen entsprechend der ersten
Aufbringeinrichtung 12 und der zweiten Aufbringeinrichtung 14 aufweisen. Dadurch lassen
sich auch unterschiedliche Pulverpartikelsorten auf den Träger 16 - an räumlich definierten
Bereichen - aufbringen.
[0084] Es kann auch alternativ oder in Kombination vorgesehen sein, dass der Träger 16 direkt
angefeuchtet wird. Dazu ist die erste Düseneinrichtung 40 (und gegebenenfalls die
zweite Düseneinrichtung 52) auf den Träger 16 ausgerichtet. Nach dem Anfeuchten wird
mit einer Zuführungseinrichtung Pulver auf den oder die angefeuchteten Bereiche des
Trägers 16 aufgebracht. Beispielsweise wird der Träger 16 dazu durch einen Pulvervorrat
geführt oder trockenes Pulver wird aufgesprüht. In diesem Falle erfolgt die Beschichtung
mindestens bestimmter Bereiche nicht über die Übertragung von Pulverpartikeln von
einer Aufbringeinrichtung, sondern die Pulverpartikelzuführung erfolgt direkt auf
den Träger 16, das heißt nicht vermittelt über eine Aufbringeinrichtung.
[0085] Auch in diesem Falle lässt sich eine Beschichtung auf dem Träger 16 mit räumlich
definierten Eigenschaften herstellen.
1. Pulverpartikel-Aufbringverfahren, bei dem Pulverpartikel zur Herstellung einer Beschichtung
mit räumlich definierter Struktur auf einen Träger aufgebracht werden,
dadurch gekennzeichnet , dass der Träger gesteuert angefeuchtet wird und/oder eine Aufbringeinrichtung zur Übertragung
von Pulverpartikeln auf den Träger gesteuert angefeuchtet wird und dass dem oder den
angefeuchteten Bereichen des Trägers oder der Aufbringeinrichtung Pulverpartikel zugeführt
werden.
2. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger und/oder die Aufbringeinrichtung gesteuert angefeuchtet wird.
3. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfeuchtung bezüglich der Menge an Feuchtmittel gesteuert wird.
4. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfeuchtung bezüglich der räumlichen Lage des oder der befeuchteten Bereiche
gesteuert wird.
5. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger und/oder die Aufbringeinrichtung mittels einer oder mehrerer Düsen angefeuchtet
wird.
6. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger und/oder die Aufbringeinrichtung mittels eines oder mehrerer Düsenköpfe
angefeuchtet wird, wobei ein Düsenkopf eine Mehrzahl von Düsen aufweist, welche individuell
steuerbar sind.
7. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfeuchtung vor der Pulverzuführung durchgeführt wird.
8. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Feuchtmittel eine Funktionsflüssigkeit verwendet wird, deren Rückstände funktionelle
Eigenschaften haben.
9. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Feuchtmittel Wasser verwendet wird.
10. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Feuchtmittel deionisiertes Wasser verwendet wird.
11. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Pulver ein trockenes Pulver verwendet wird.
12. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die angefeuchteten Bereiche und ein Pulverbett relativ zueinander geführt
werden.
13. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die angefeuchteten Bereiche durch einen Pulvervorrat geführt werden.
14. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die angefeuchteten Bereiche mit Pulver besprüht werden.
15. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringeinrichtung eine glatte Oberfläche aufweist.
16. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Aufbringeinrichtung eine rotierende Walze verwendet wird.
17. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze so gedreht wird, dass einem angefeuchteten Bereich mehrfach Pulver zuführbar
ist.
18. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einem angefeuchteten Bereich des Trägers und/oder der Aufbringeinrichtung mehrmals
in zeitlichem Abstand Pulverpartikel zugeführt werden.
19. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Träger und/oder die Aufbringeinrichtung ein Pulvervorrat mehrmals durchlaufen
wird.
20. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einem angefeuchteten Bereich des Trägers und/oder der Aufbringeinrichtung Pulverpartikel
unterschiedlicher Pulversorten zugeführt werden.
21. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anfeuchtung der Aufbringeinrichtung so angepasst wird, dass spätestens bei der
Übertragung von Pulverpartikeln auf den Träger das Feuchtmittel getrocknet ist.
22. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des aufgebrachten Feuchtmittels an eine Rotationsgeschwindigkeit der Aufbringeinrichtung
angepasst wird.
23. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Pulverpartikel mit einer Größe kleiner als 100 µm verwendet werden.
24. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Pulverpartikel beiderseits auf den Träger aufgebracht werden.
25. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Träger für eine elektrische oder elektrochemische Funktionsschicht
ist.
26. Pulverpartikel-Aufbringverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Pulverpartikel eine elektrische oder elektrochemische Funktionsschicht
hergestellt wird.
27. Verwendung des Verfahrens gemäß einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung
von elektrochemischen oder elektrischen Funktionsschichten.
28. Aufbringvorrichtung für Pulverpartikel auf einen Träger (16) zur Herstellung einer
Beschichtung mit räumlich definierter Struktur, umfassend mindestens eine Aufbringeinrichtung
(12; 14) zum Übertragen von Pulverpartikeln auf den Träger (16) und/oder eine Zuführungseinrichtung
(46; 54) für Pulver zu dem Träger (16) und/oder zu der mindestens einen Aufbringeinrichtung
(12; 14),
dadurch gekennzeichnet , dass eine Düseneinrichtung (40; 52) vorgesehen ist, mittels weicher der Träger (16) und/oder
die mindestens eine Aufbringeinrichtung (12; 14) anfeuchtbar ist.
29. Aufbringvorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung (40; 52) der Zuführungseinrichtung (46; 54) derart vorgeschaltet
ist, dass die Anfeuchtung vor der Pulverzuführung durchführbar ist.
30. Aufbringvorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung (40; 52) bezüglich der Mengenbeaufschlagung des Trägers (16)
und/oder der mindestens einen Aufbringeinrichtung (12; 14) mit Feuchtmittel steuerbar
ist.
31. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung (40; 52) so ausgebildet ist, dass der Träger (16) und/oder die
mindestens eine Aufbringeinrichtung (12; 14) räumlich definiert mit Feuchtmittel beaufschlagbar
ist.
32. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Düseneinrichtung (40; 52) eine Mehrzahl von individuell steuerbaren Düsen (44)
aufweist.
33. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungseinrichtung (46; 54) einen Pulvervorrat (48) aufweist, relativ zu welchem
der Träger (16) und/oder die mindestens eine Aufbringeinrichtung (12; 14) führbar
ist.
34. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungseinrichtung mindestens eine Sprühdüse für Pulver umfasst.
35. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aufbringeinrichtung (12; 14) eine rotierbare Walze (18; 20) aufweist.
36. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Aufbringeinrichtung (12; 14) eine glatte Oberfläche aufweist.
37. Aufbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass ein Paar beabstandeter Aufbringeinrichtungen (12; 14) vorgesehen ist, zwischen welchen
der Träger (16) positionierbar ist.
38. Aufbringvorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (16) mittels der Aufbringeinrichtungen (12; 14) transportierbar ist.