[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Fixieren und Lösen einer ein Rad eines Kraftfahrzeuges
festlegenden zentralen Flügelmutter oder Flügelschraube mit mehreren Flügeln, wobei
das Werkzeug ein Grundelement mit zumindest zwei durch Aussparungen getrennte Anlagekörper
für jeweils einen Flügel zur Übertragung des Drehmomentes von dem Werkzeug auf die
Flügelmutter oder Flügelschraube aufweist.
[0002] Ein solches Werkzeug wird in der Praxis eingesetzt, um die Flügelmutter eines Zentralverschlusses
insbesondere klassischer Automobile zu fixieren oder zu lösen. Hierzu sind spezielle
Holzwerkzeuge für Flügelmuttern bekannt, die eine annährend formschlüssige Aufnahme
der ein Rad eines Kraftfahrzeuges festlegenden Flügelmutter gestattet. Der Holzschlüssel
ist dabei als ein Holzbrett ausgeführt mit einer der Kontur der Flügelmuttern entsprechenden
Aussparung.
[0003] Als nachteilig erweist sich bei einem solchen Holzwerkzeug der mangelnde Schutz gegenüber
einem axialen Abgleiten. Als problematisch erweist sich dabei zudem, dass die Flügel
bei dem Zentralverschluss für Kraftfahrzeugräder, insbesondere für Speichenräder,
nicht in einer Ebene parallel zur Drehachse liegen, sondern im Wesentlichen gegenüber
der Ebene quer zur Drehachse eine geringe Steigung aufweisen. Hierdurch ergeben sich
im Wesentlichen undefinierte Anlageflächen, deren Neigung das Abgleiten noch begünstigt.
Weiterhin können mit einem solchen Holzschlüssel lediglich geringe Drehmomente übertragen
werden, deren Betrag zudem nicht zuverlässig reproduzierbar ist.
[0004] Solche Flügelmuttern für Zentralverschlüsse werden daher auch heute noch mittels
eines Kupferhammers gelöst und fixiert, so dass es im Wesentlichen dem Geschick des
Monteurs überlassen bleibt, ein ausreichendes Drehmoment sicherzustellen. Die Belastung
der Flügelmutter durch solche Hammerschläge führt zudem auf Dauer zu einer sichtbaren
und damit unerwünschten Beschädigung der Oberfläche.
[0005] Es sind weiterhin auch verschiedene zur Handbetätigung vorgesehene Werkzeuge zum
Fixieren und Lösen unterschiedlicher Flügelmuttern oder dergleichen für verschiedene
Einsatzzwecke bekannt.
[0006] Beispielsweise betrifft die US 56 97 268 A ein solches Werkzeug, an dessen Grundelement
sich ein hohlkörperförmiger Schaft mit einander gegenüberliegenden, paarweise angeordneten
schlitzförmigen Aussparungen unterschiedlichen Breite anschließt, um so verschiedenartige
Flügelmuttern zuverlässig zu fixieren oder zu lösen. Die Aussparungen bilden dabei
zugleich die Anlagekörper für den jeweiligen Flügel. Ein dem Schaft gegenüberliegender
Abschnitt des Grundelementes dient dabei der Aufnahme für ein handelsübliches Schraubwerkzeug.
[0007] Ein durch die G 93 18 159 U1 bekanntes Werkzeug besitzt ebenfalls einen Schaft, der
Ansatzmittel zum Übertragen der Drehkraft, beispielsweise eine Bohrung für einen Hebel
oder eine Steckverbindung für ein Universalwerkzeug aufweist und an seinem anderen
Ende als ein offenes Rohr ausgebildet ist, welches dort zwei einander gegenüberliegende
zum Werkzeugende hin offene schlitzförmige Aussparungen aufweist, die zur Aufnahme
der Flügel der Flügelmutter oder Flügelschraube bestimmt sind.
[0008] Ein als Steckschlüssel ausgeführtes Werkzeug zum Fixieren und Lösen einer Flügelmutter
beschreibt auch die G 87 01 555 U1, wobei sich in einem zylinderförmigen, aus Metall
oder einem metallähnlichen Material bestehenden Steckschlüssel zwei gegenüberliegende
längliche Aussparungen befinden, deren Abmessungen der Stärke eines Flügels der Flügelmutter
entspricht. Der zylindrische Steckschlüssel ist dabei mit Kunststoff überzogen.
[0009] Die G 88 14 967 offenbart auch bereits einen Schraubenschlüssel für Flügelmuttern
oder Kronenmuttern von Schraubspindeln des Betonbaus. Hierzu hat der Schraubenschlüssel
eine Hülse mit auf ihrem Mantel wenigstens ein Paar von Nocken, die über die freie
Stirnseite der Hülse vorstehen und mit den Kanten der Flügel der Flügelmutter zusammenwirken.
[0010] Weiterhin beschreibt auch die DE 200 02 763 U1 einen Steckschlüssel zur Montage und
Demontage einer für WC-Sitzhalterungen bestimmten Flügelmutter. Hierzu ist der Steckschlüssel
im Wesentlichen hohl ausgeführt und weist zwei um 180° versetzte Nuten auf, die der
Aufnahme der Flügel der Flügelmutter dienen. Zur Kraftübertragung kann zusätzlich
zu einem Metallstift auch ein eingelassener vierkantiger Hohlkörper eingesetzt werden,
der zur Aufnahme einer Ratsche dient.
[0011] Ferner betrifft auch die DE 295 19 672 U1 ein Schraubwerkzeug zum Ein- und Ausdrehen
von Flügel- oder Sechskantmuttern jener Art, wie sie für den gesicherten, durch Verplombung
bewirkten Verschluss von Energie- bzw. Stromzählern der Versorgungsbetriebe Verwendung
finden.
[0012] Als nachteilig bei den durch den Stand der Technik bekannten Werkzeugen zum Fixieren
und Lösen einer Flügelmutter oder Flügelschraube erweist sich die geringe Eignung
zur Übertragung vergleichsweise hoher Drehmomente. Insbesondere erweist sich im Vergleich
zu Werkzeugen für gewöhnliche Sechskantmuttern die bei Flügelmuttern wesentlich reduzierte
Kontaktfläche als nachteilig, weil dadurch ein Kippmoment, welches zu einem axialen
Abgleiten führt, nicht zuverlässig ausgeschlossen werden kann.
[0013] Solche Werkzeuge sind zur Montage von Flügelmuttern als Radzentralverschluss bei
Kraftfahrzeugfelgen, insbesondere historischer Kraftfahrzeuge vollkommen ungeeignet,
weil die Neigung der Flügel das Abgleiten des Werkzeuges begünstigt. Dieses Abgleiten
kann aufgrund der hohen Drehmomente auch nicht durch manuelles Anpressen des Werkzeuges
durch den Monteur vermieden werden.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, ein Werkzeug
zum fixieren und lösen einer ein Rad eines Kraftfahrzeuges festlegenden Flügelmutter
oder Flügelschraube zu schaffen, durch welches ein mit reproduzierbarer Genauigkeit
vorbestimmbarer Drehmoment zuverlässig übertragbar ist. Insbesondere soll dabei ein
axiales Abgleiten zuverlässig vermieden werden und dabei die Handhabung auch für einen
Laien problemlos durchführbar sein.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Werkzeug gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
[0016] Erfindungsgemäß ist also ein Werkzeug zum Fixieren und Lösen einer ein Rad eines
Kraftfahrzeuges festlegenden Flügelmutter oder Flügelschraube vorgesehen, die einen
Vorsprung aufweist, welcher zur Vermeidung eines axialen Abgleitens des Werkzeuges
von der Flügelmutter oder Flügelschraube insbesondere zumindest einen der Flügel in
der Funktionsstellung des Werkzeuges hintergreifend ausgestaltet ist. Der Erfindung
liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass ein axiales Abgleiten des Werkzeuges dann
zuverlässig vermieden werden kann, wenn das Werkzeug einen Vorsprung trägt, welcher
bei Einleitung der relativen Drehbewegung des Werkzeuges gegenüber dem Rad zu einer
selbsttätigen Verriegelung des Werkzeuges in axialer Richtung durch eine Hinterschneidung
führt. Das axiale Abgleiten ist dadurch ausgeschlossen, weil hierzu zunächst eine
Umkehrung der Drehrichtung erforderlich ist. Zudem kann aufgrund der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung das Werkzeug mühelos auf die Flügelmutter oder -schraube aufgesetzt
und in die axial gesicherte Position gedreht werden, so dass anschließend das gewünschte
Drehmoment mittels eines hierzu beispielsweise mit Mitteln zur Erfassung des eingeleiteten
Drehmomentes ausgestatteten Hebelarmes eingeleitet wird. Der Hebelarm kann dabei eine
dem Drehmoment angepasste Länge aufweisen und ist mit zwei Händen betätigbar, weil
ein manuelles axiales Anpressen des Werkzeuges entbehrlich ist.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dadurch
erreicht, dass der jeweilige Vorsprung eine insbesondere geringfügig größere als dem
jeweiligen Flügel bemessene Aussparung freigibt, wobei eine durch die Anlagekörper
begrenzte relative Änderung der Winkelstellung zwischen der Flügelmutter oder Flügelschraube
und dem Werkzeug zugleich zu einer Verriegelung der Flügel in der Aussparung führt.
Durch die auf die Flügelabmessungen abgestimmte Aussparung wird eine fehlerhafte Handhabung
des Werkzeuges zuverlässig ausgeschlossen. Insbesondere wird auf diese Weise der Einsatz
des Werkzeuges bei hierzu ungeeigneten Flügelmuttern verhindert. Weiterhin führt bereits
eine geringfügige Änderungen der Winkelstellung gegenüber der Aufsetzstellung zu einer
sicheren Verriegelung, die zudem mühelos von Hand eingeleitet werden kann. Dadurch
kann das Werkzeug zunächst unabhängig von dem zur Einleitung des Drehmomentes erforderlichen
Hebelarm angebracht und der Hebelarm anschließend in einem weiteren Arbeitsschritt
angebracht werden, um so die Handhabung zu erleichtern.
[0018] Weiterhin erweist es sich als besonders zweckmäßig, wenn der in der Funktionsstellung
den Flügel hintergreifende Vorsprung als ein Bajonettverschluss ausgeführt ist und
dadurch eine axiale Beweglichkeit des Werkzeuges gegenüber den Flügeln zuverlässig
verhindert. Insbesondere ermöglicht der Bajonettverschluss also neben der formschlüssigen
Verriegelung zugleich auch eine kraftschlüssige axiale Vorspannung des Werkzeuges
gegen die Flügelmutter oder Flügelschraube.
[0019] Das Werkzeug könnte unterschiedliche Anlagekörper zum Lösen und zum Fixieren der
Flügelmutter oder Flügelschraube aufweisen, die der im Allgemeinen asymmetrischen
Form der Flügel entsprechend beschaffen sind. Besonders praxisgerecht ist hingegen
eine Abwandlung der vorliegenden Erfindung, bei welcher der Anlagekörper jeweils eine
einerseits beim Lösen, andererseits beim Fixieren der Flügelmutter oder Flügelschraube
gegen deren Flügel anlegbare Kontaktfläche aufweist. Hierdurch kann das Werkzeug ohne
Positionsänderung wahlweise zum Lösen oder Fixieren der Flügelmutter oder Flügelschraube
eingesetzt werden, so dass Bedienungsfehler nahezu ausgeschlossen sind. Zudem wird
eine konstruktiv wesentlich einfachere Gestaltung, die zudem geringe Fertigungskosten
bedingt, realisierbar und zugleich der Einsatz des Werkzeuges für verschiedene Flügelmuttern
oder Flügelschrauben ermöglicht.
[0020] Dabei erweist es sich als besonders einfach, wenn der Anlagekörper symmetrisch, insbesondere
rotationssymmetrisch in Bezug auf eine zu der Gewindeachse der Flügelmutter oder Flügelschraube
parallele Achse ausgeführt ist, weil hierdurch der Formgebungsprozess vereinfacht
und auf vorgefertigte, für unterschiedliche Werkzeuge verwendbare Anlagekörper zurückgegriffen
werden kann.
[0021] Dabei ist das Werkzeug vorteilhafterweise derart ausgeführt, dass die Flügel beim
Lösen und beim Fixieren gegen jeweils benachbarte Anlagekörper anlegbar sind, so dass
jeder Anlagekörper sowohl beim Fixieren als auch beim Lösen der Flügelmutter oder
Flügelschraube mit dieser in Wirkverbindung tritt.
[0022] Bei einer gegebenenfalls auftretenden Verschleißerscheinung könnten die Anlagekörper
gemäß einer weiteren zweckmäßigen Abwandlung austauschbar sein.
[0023] Weiterhin gestattet diese Austauschbarkeit insbesondere in Verbindung mit einer Variante,
bei der die Anlagekörper in unterschiedlichen Positionen an dem Grundelement festlegbar
sind, eine Anpassung des Werkzeuges an unterschiedliche Flügelmuttern oder Flügelschrauben,
um so das Werkzeug universell einsetzen zu können. Hierzu kann das Grundelement beispielsweise
mehrere Innengewinde aufweisen, die zudem entsprechend dem Einsatzzweck mit Markierungen
oder Beschriftungen versehen sein können.
[0024] Zur Vermeidung einer nach dem Stand der Technik nicht auszuschließenden Beschädigung
der Flügelmutter oder Flügelschraube weisen nach einer weiteren ebenfalls besonders
praxisnahen Abwandlung die Anlagekörper als wesentliche Werkstoffbestandteile Aluminium,
Kupfer oder Kunststoff auf, deren vergleichsweise weiche Werkstoffbeschaffenheit eine
beispielsweise auch elastische Verformung und dabei zugleich eine Vergrößerung der
Kontaktfläche gestattet.
[0025] Eine andere ebenfalls besonders sinnvolle Abwandlung der vorliegenden Erfindung wird
dadurch erreicht, dass das Grundelement einen oder mehrere Auflageelemente zur axialen
Stabilisierung der Flügel aufweist, um auf diese Weise ein aufgrund des eingeleiteten
Drehmomentes auftretendes Kippmoment zu vermeiden.
[0026] Ein Hebel zur Einleitung des Drehmomentes könnte als integraler Bestandteil des Werkzeuges
realisiert sein. Besonders sinnvoll ist hingegen eine Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung, bei der das Grundelement eine insbesondere als mehreckige Durchbrechung
ausgeführte Aufnahme für ein handelsübliches, Drehmomentwerkzeug aufweist. Daher kann
beim Einsatz des Werkzeuges auf ein ohnehin vorhandenes Bordwerkzeuges zur Krafteinteitung
zurückgegriffen werden, wobei die Aufnahme auch zum wahlweisen Einsatz unterschiedlicher
Werkzeuge mit verschiedenen Funktionsabschnitten ausgestattet sein kann.
[0027] Weiterhin erweist es sich als besonders hilfreich, wenn das Werkzeug zur Stabilisierung
der Flügelmutter oder der Flügelschraube mit genau zwei Flügeln eine diese schwenkbeweglich
aufnehmende Führung aufweist. Diese Führung dient dabei der zuverlässigen Anordnung
des Werkzeuges, wobei die Führung nicht zur Übertragung des Drehmomentes ausgeführt
und bestimmt ist. Insbesondere wird dadurch eine seitliche Verlagerung des Werkzeuges
quer zur Achsrichtung der Flügelmutter oder Flügelschraube zuverlässig vermieden.
[0028] Weiterhin ist es auch besonders zielführend, wenn das Grundelement zur Vermeidung
eine Beschädigung der Flügelmutter oder der Flügelschraube zumindest abschnittsweise
eine Kunststoffoberfläche, insbesondere Schaumstoffplatte aufweist, die zudem mit
austauschbaren Verschleißleisten ausgeführt sein kann, um so auch bei einem häufigen
Werkstatteinsatz des Werkzeuges einen zuverlässigen Einsatz zu ermöglichen.
[0029] Weiterhin erweist es sich als besonders zweckmäßig, wenn die Anlagekörper in unterschiedlichen
radialen Positionen an dem Grundelement festlegbar sind, um auf diese Weise eine Verstellmöglichkeit
des Werkzeuges zur Anpassung an unterschiedlichen Durchmesser eines zentralen zylindrischen
Bereichs der Flügelschraube zu ermöglichen. Der Anlagekörper kann hierzu ähnlich einem
Bohrfutter an einem Schlitten stufenlos verstellbar sein, wobei eine Skalierung der
einfachen Handhabung durch eine entsprechende Voreinstellbarkeit dient.
[0030] Außerdem erweist es sich als praxisgerecht, wenn der Vorsprung einen einstellbaren
Abstand gegenüber dem Grundelement aufweist, um so eine axiale Einstellbarkeit zu
erreichen, die einen sicheren, insbesondere kraftschlüssigen Kontakt des Werkzeuges
an der Flügelschraube sicherstellt.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsformen beschränkt. Beispielsweise
kann die erwünschte Verriegelung auch durch einen in unterschiedlichen Positionen
festlegbaren Sperrkörper, beispielsweise eine selbsttätig verriegelnde Sperrklinke
realisiert werden, welche das Werkzeug zuverlässig in seiner Position festlegt und
durch einen zusätzlichen manuellen Eingriff die Flügelmutter oder Flügelschraube freigibt.
[0032] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt jeweils in einer Prinzipdarstellung in
- Fig.1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Werkzeug mit einer darin eingesetzten Flügelmutter;
- Fig.2
- das in Figur 1 gezeigte Werkzeug in einer Funktionsstellung beim Fixieren der Flügelmutter;
- Fig.3
- das in Figur 1 gezeigte Werkzeug in einer Funktionsstellung beim Lösen der Flügelmutter;
- Fig.4
- eine Seitenansicht des Werkzeuges in der in Figur 2 gezeigten Funktionsstellung;
- Fig.5
- eine Draufsicht auf ein anderes erfindungsgemäßes, für Flügelmuttern mit zwei Flügel
bestimmtes Werkzeug in einer Funktionsstellung.
[0033] Die Figuren 1 bis 3 zeigen jeweils in einer Draufsicht ein Werkzeug 1 zum Fixieren
und Lösen einer ein nicht gezeigtes Rad eines Kraftfahrzeuges festlegenden Flügelmutter
2 mit mehreren Flügeln 3. Das Werkzeug 1 hat ein Grundelement 4 mit drei lösbar befestigten
Anlagekörpern 5 für die einzelnen Flügel 3, welche der Übertragung des Drehmomentes
zum Fixieren und Lösen der Flügelmutter 2 dienen. Jeder Anlagekörper 5 ist an seinem
dem Rad zugewandten Ende mit einem Vorsprung 6 ausgestattet, welcher zur Vermeidung
eines axialen Abgleitens des Werkzeuges 1 von der Flügelmutter 2 in der in den Figuren
2 und 3 dargestellten Funktionsstellung jeweils einen Flügel 3 umgreift. Der jeweilige
Vorsprung 6 ist dabei derart bemessen, dass eine Aussparung 7 zwischen benachbarten
Vorsprüngen 6 lediglich geringfügig größer als der jeweilige Flügel 3 ist, wie dies
aus der Figur 1 erkennbar ist. Jeder der als Stollen ausgeführten Anlagekörper 5 hat
jeweils eine entweder beim Lösen oder beim Fixieren gegen den Flügel 3 anlegbare Kontaktfläche
8, 9. Zur Einleitung des Drehmomentes hat das Grundelement 4 eine als quadratische
Durchbrechung ausgeführte Aufnahme 10 für ein handelsübliches, Drehmomentwerkzeug.
[0034] Ergänzend zeigt Figur 4 das in der Figur 2 dargestellte Werkzeug 1 in einer Seitenansicht
in der zum Fixieren der Flügelmutter 2 bestimmten Funktionsstellung. Hierbei überdeckt
der Vorsprung 6 einen Flügel 3 abschnittsweise und verhindert dadurch zuverlässig
ein axiales Abgleiten des Werkzeuges 1. Der das Drehmoment übertragende Anlagekörper
5 ist dabei ebenso wie eine zwischen dem Grundelement 4 und der Flügelmutter 2 angeordnete
Kunststoffplatte 11 aus einem die Oberfläche des Flügelmutter 2 schützenden Material
hergestellt.
[0035] Eine gegenüber den Figuren 1 bis 4 abweichende Bauform eines weiteren Werkzeuges
12 zum Fixieren und Lösen einer Flügelmutter 13 mit zwei Flügeln 14 zeigt Figur 5
in einer Draufsicht. Zu erkennen ist ein Grundelement 15 mit vier Anlagekörpern 16,
die paarweise jeweils beim Fixieren oder Lösen der Flügelmutter 13 der Übertragung
des Fixiermomentes einerseits und des Lösemomentes andererseits dienen. Der hierbei
rotationssymmetrische Anlagekörper 16 trägt einen lösbar fixierten Vorsprung 17, der
in der dargestellten Funktionsstellung den jeweiligen Flügel 14 verriegelt. Hierdurch
wird ein axiales Abgleiten des Werkzeuges 12 von der Flügelmutter 13 zuverlässig ausgeschlossen.
Zur Stabilisierung der Flügelmutter 13 hat das Werkzeug 12 zwei einander gegenüberliegende,
die Flügelmutter 13 schwenkbeweglich aufnehmende Führungen 18.
1. Werkzeug (1, 12) zum Fixieren und Lösen einer ein Rad eines Kraftfahrzeuges festlegenden
zentralen Flügelmutter (2, 13) oder Flügelschraube mit mehreren Flügeln (3, 14), wobei
das Werkzeug (1, 12) ein Grundelement (4, 15) mit zumindest zwei durch Aussparungen
(7) getrennte Anlagekörper (5, 16) für jeweils einen Flügel (3, 14) zur Übertragung
des Drehmomentes von dem Werkzeug (1, 12) auf die Flügelmutter (2, 13) oder Flügelschraube
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (1, 12) einen Vorsprung (6, 17) aufweist, welcher zur Vermeidung eines
axialen Abgleitens des Werkzeuges (1, 12) von der Flügelmutter (2, 13) oder Flügelschraube
insbesondere zumindest einen der mehreren Flügel (3, 14) in der Funktionsstellung
des Werkzeuges (1, 12) hintergreifend ausgestaltet ist.
2. Werkzeug (1, 12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Vorsprung (6, 17) eine insbesondere geringfügig größer als der jeweilige
Flügel (3, 14) bemessene Aussparung (7) freigibt, wobei eine durch die Anlagekörper
(5, 16) begrenzte relative Änderung der Winkelstellung zwischen der Flügelmutter (2,
13) oder Flügelschraube und dem Werkzeug (1, 12) zugleich zu einer Verriegelung der
Flügel (3, 14) in der Aussparung (7) führt.
3. Werkzeug (1, 12) nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Funktionsstellung den Flügel (3, 14) hintergreifenden Vorsprung (6, 17)
als ein Bajonettverschluss ausgeführt ist.
4. Werkzeug (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagekörper (5) jeweils eine einerseits beim Lösen, andererseits beim Fixieren
der Flügelmutter (2) oder Flügelschraube gegen deren Flügel (3) anlegbare Kontaktfläche
(8, 9) aufweist.
5. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagekörper (5, 16) symmetrisch ausgeführt ist.
6. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (1, 12) derart ausgeführt ist, dass die Flügel (3, 14) beim Lösen und
beim Fixieren gegen jeweils benachbarte Anlagekörper (5, 16) anlegbar sind.
7. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagekörper (5, 16) austauschbar ausgeführt ist.
8. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagekörper (5, 16) in unterschiedlichen Positionen an dem Grundelement (4,
15) festlegbar sind.
9. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagekörper (5, 16) als wesentliche Werkstoffbestandteile Aluminium, Kupfer
oder Kunststoff aufweisen.
10. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement einen oder mehrere Auflageelemente zur axialen Stabilisierung der
Flügel (3, 14) aufweist.
11. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (4, 15) eine Aufnahme (10) für ein handelsübliches, Drehmomentwerkzeug
aufweist.
12. Werkzeug (1, 12) nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (10) eine mehreckige Durchbrechung aufweist.
13. Werkzeug (12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (12) zur Stabilisierung der Flügelmutter (13) oder der Flügelschraube
mit genau zwei Flügeln (14) eine diese schwenkbeweglich aufnehmende Führung (18) aufweist.
14. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (4, 15) zur Vermeidung eine Beschädigung der Flügelmutter (2, 13)
oder der Flügelschraube zumindest abschnittsweise eine Kunststoffoberfläche, insbesondere
Schaumstoffplafte aufweist.
15. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagekörper (5, 16) in unterschiedlichen radialen Positionen an dem Grundelement
(4, 15) festlegbar sind.
16. Werkzeug (1, 12) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (6, 17) einen einstellbaren Abstand gegenüber dem Grundelement (4,
15) aufweist.