[0001] Die Erfindung betrifft ein Tiefdruckwerk zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn in
einer Druckmaschine, mit wenigstens einem Druckzylinder, einer Farbauftragseinrichtung
und einem Gegendruckzylinder.
[0002] Bei Druckmaschinen zum Bedrucken von Etiketten, insbesondere Selbstklebeetiketten,
ist in zunehmendem Maße eine große Flexibilität oder Variabilität gewünscht, um möglichst
viele verschiedenartige Druckaufträge, insbesondere unter Erzeugung von speziellen
optischen Effekten durch das gedruckte Bild oder den gedruckten Text, durchführen
zu können. Zur Herstellung von Etiketten werden besonders häufig Druckmaschinen verwendet,
die eine schmale Bahn eines Bedruckstoffs bearbeiten und eine Anzahl von Verbindungsplattformen
oder Schnittstellen aufweisen, an denen jeweils eine Funktionseinheit oder ein Verfahrensmodul
zum Drucken mit einem bestimmten Druckverfahren lösbar aufgenommen werden kann. Beispielsweise
ist eine Ausführungsform einer derartigen Druckmaschine im Dokument US 4,384,522 beschrieben.
Die einzelnen Funktionseinheiten können dabei mit voneinander verschiedenen Druckverfahren
arbeiten.
[0003] Aus den Dokumenten DE 195 13 536 A1 und WO 95/29813 sind Druckmaschinen mit mehreren
Druckwerken in Reihenbauweise bekannt, welche die lösbare Aufnahme einer Anzahl von
Funktionseinheiten oder Verfahrensmodulen an einer Anzahl von Verbindungsplattformen
gestatten. Die Funktionseinheiten können unter anderem Druckwerke oder Teile von Druckwerken
in Kassetten oder Aufsätzen enthalten, die nach einem Buchdruckverfahren, einem Flexodruckverfahren,
einem Siebdruckverfahren, einem Offsetdruckverfahren, einem Tiefdruckverfahren oder
einem Tintenstrahldruckverfahren arbeiten. Darüber hinaus sind Funktionseinheiten
(Bearbeitungswerke) vorgesehen, die mechanische Verarbeitungsschritte am Bedruckstoff
gestatten, beispielsweise eine Prägung, einen Beschnitt (Perforation, Lochen) oder
eine Wendung durchführen. Derartige Druckmaschinen, die mit einer Mehrzahl von unterschiedlichen
Druckverfahren arbeiten können, werden auch als Kombinationsdruckmaschinen oder Hybriddruckmaschinen
bezeichnet, welches generische Begriffe in diesem technischen Gebiet sind.
[0004] Eine geläufig eingesetzte Konfiguration eines Tiefdruckwerks, wie es auch in Form
einer Funktionseinheit für eine mit Verbindungsplattformen zum Wechseln ausgestattete
Druckmaschine Verwendung findet, ist beispielsweise im Dokument DE 42 42 582 C2 gezeigt.
Die Mantelfläche eines Tiefdruckformzylinders, auch weiter unten vereinfacht als Druckzylinder
bezeichnet, taucht wenigstens teilweise in eine mit Tiefdruckfarbe gefüllte Farbwanne
ein, die unterhalb des Tiefdruckformzylinders angeordnet ist. Bei Rotation des Tiefdruckzylinders
um seine Symmetrieachse füllen sich die die Wanne passierenden Vertiefungen in der
Mantelfläche mit Tiefdruckfarbe. Überschüssige Farbe wird durch wenigstens ein gegen
die Mantelfläche angestelltes Rakel abgestreift. In einem im oberen Winkelsektor des
Tiefdruckformzylinders liegenden Druckspalt wird die Tiefdruckfarbe auf einen Bedruckstoff
übertragen, welcher mittels eines Gegendruckzylinders, auch oft als Presseur bezeichnet,
auf die eingefärbte Mantelfläche des Tiefdruckformzylinders gedrückt wird. Ist ein
derartiges Tiefdruckwerk als Verfahrensmodul, insbesondere in Form eines Aufsatzes
oder einer Kassette, für eine Druckmaschine mit Verbindungsplattformen ausgeführt,
so ergibt sind bei einer bahnverarbeitenden Druckmaschine der nicht zu unterschätzende
Praxisnachteil, dass die Bedruckstoffbahn entlang ihres Pfades durch das Tiefdruckwerk
eingefädelt werden muss. Mit anderen Worten, die Pfade des Bahn durch die Druckmaschine
mit und ohne Tiefdruckwerk unterscheiden sich voneinander. Der Wechsel von einem Tiefdruckwerk
zu einem Druckwerk, das mit einem anderen Druckverfahren arbeitet, oder ungekehrt
ist daher mit einer entsprechenden Rüstzeit verbunden.
[0005] Des Weiteren ist aus dem Dokument DE 41 39 343 A1 eine Probedruckmaschine bekannt,
welche einen auswechselbaren Presseurzylinder aufweist. Gegen den Presseurzylinder
können weitere auswechselbare, auf bewegbaren Schlitten gelagerte Zylinder, wahlweise
ein Tiefdruckzylinder oder ein Flexodruckzylinder, der mit einem Rasterzylinder zusammenwirkt,
zugestellt werden. Die auswechselbaren Zylinder werden durch Reibschluss oder mittels
einer formschlüssigen Zahnradverbindung vom Presseurzylinder angetrieben.
[0006] An dieser Stelle sei ebenfalls angemerkt, dass bei Verwendung von lösungsmittelhaltigen
Tiefdruckfarben Maßnahmen zum Explosionsschutz und zur umweltgerechten Entsorgung
ergriffen werden müssen. Es wird eine isolierte Druckzone (Kapselung, Schutzummantelung),
aus deren Gefahrenbereich insbesondere offene elektrische Komponenten entfernt sind,
geschaffen. Häufig wird auch eine Absaugung der Lösungsmitteldämpfe vorgenommen. Werden
alternativ zu lösungsmittelhaltigen Tiefdruckfarben lösungsmittelfreie, UV-Licht härtende
Tiefdruckfarben eingesetzt, ist eine entsprechende Auswahl von Werkstoffen im Tiefdruckwerk
und eine angepasste Gravur des Tiefdruckzylinders erforderlich. Auch wird dem Druckspalt
des Tiefdruckwerks eine Einrichtung zur Beleuchtung mit UV-Licht nachgeordnet, typischerweise
direkt nachgeordnet, gegebenenfalls mit dem Tiefdruckwerk integriert.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tiefdruckwerk in einer Druckmaschine
zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn zu schaffen, welches den schnellen Austausch
durch ein Druckwerk, das nach einem anderen Druckverfahren arbeitet, gestattet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Tiefdruckwerk mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Tiefdruckwerk zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn in einer
Druckmaschine, mit wenigstens einem Druckzylinder (in dieser Darstellung als kurzer
Ausdruck für Tiefdruckformzylinder verwendet), einer Farbauftragseinrichtung und einem
Gegendruckzylinder, weist wenigstens ein Verbindungselement zur lösbaren Aufnahme
an wenigstens einer Verbindungsplattform der Druckmaschine und zur Herstellung einer
lösbaren Wirkverbindung mit einem separaten Antrieb für den Druckzylinder auf, so
dass der Druckzylinder und die Farbauftragseinrichtung von der wenigstens einen Verbindungsplattform
trennbar sind, wobei der Gegendruckzylinder in der Druckmaschine verbleibt, also,
mit anderen Worten, der Druckzylinder und die Farbauftragseinrichtung sind trennbar,
ohne den Gegendruckzylinder von der Druckmaschine zu trennen.
[0010] Die Trennung beziehungsweise das Schließen der Verbindung kann dabei bevorzugt erfolgen,
ohne den Verlauf der Bedruckstoffbahn durch die Druckmaschine zu verändern und/oder
ohne die Bedruckstoffbahn zu durchtrennen. Erfindungsgemäß kann es eine erste Anzahl,
insbesondere Mehrzahl, von Verbindungselementen geben, die nur zur lösbaren Aufnahme
an wenigstens einer Verbindungsplattform der Druckmaschine dienen, und eine zweite
Anzahl, insbesondere eines oder eine Mehrzahl, von Verbindungselementen geben, die
sowohl zur lösbaren Aufnahme an wenigstens einer Verbindungsplattform der Druckmaschine
als auch zur Herstellung einer lösbaren Wirkverbindung mit einem separaten Antrieb
für den Druckzylinder.
[0011] Der Druckzylinder kann derart ausgeführt sein, dass er eine Tiefdruckform, insbesondere
in Form einer Hülse, aufnehmen kann oder dass seine Mantelfläche eine gravierte Tiefdruckform
bildet.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Tiefdruckwerk wenigstens zwei Verbindungselemente
auf, wobei wenigstens ein erstes Verbindungselement zur lösbaren Aufnahme des Druckzylinders
an einer ersten Verbindungsplattform der Druckmaschine und wenigstens ein zweites
Verbindungselement zur lösbaren Aufnahme der Farbauftragseinrichtung an einer zweiten
Verbindungsplattform der Druckmaschine geeignet oder ausgeführt ist. Mit anderen Worten,
sowohl der Druckzylinder als auch die Farbauftragseinrichtung können unabhängig voneinander
von der Druckmaschine getrennt und an der Druckmaschine angebracht werde. Dabei können
besonders vorteilhaft die erste und die zweite Verbindungsplattform relativ zueinander
bewegbar, insbesondere verschiebbar oder schwenkbar, ausgeführt sein. Durch eine relative
Bewegung, insbesondere ein seitliches Verschieben, zueinander ist eine Anpassung an
unterschiedliche Tiefdruckzylinderdurchmesser (formatabhängig) möglich. Die Zugänglichkeit
kann entsprechend der verschiedenen Operationen (Drucken, Reinigen, Einrichten) erhöht
oder verringert werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Tiefdruckwerk kann des Weiteren in vorteilhafter Weise derart
ausgeführt sein, dass eine Verbindung zu wenigstens einer Verbindungsplattform möglich
ist, die in im Wesentlichen horizontaler Richtung verschiebbar ausgeführt ist. Insbesondere
kann die Druckmaschine eine Druckmaschine in Reihenbauweise, das heißt mit in horizontaler
Richtung angeordneten Druckwerken sein.
[0014] Alternativ oder in Ergänzung zu den bereits beschriebenen Merkmalen kann die Farbauftragseinrichtung
ein mit dem Druckzylinder zusammenwirkendes Farbkammerrakel sein. Das Farbkammerrakel
kann offen, d. h. einen Farbkreislauf mit einem kontinuierlichen Farbfluss durch die
Farbkammer aufweisen, oder geschlossen sein. Das Farbkammerrakel kann ein Rakel aufweisen,
das unter einem spitzen Winkel mit der Drehrichtung der Mantelfläche angestellt ist
(negatives Rakel), so dass mit weniger Druck zur Anstellung des Rakel an die Mantelfläche
gearbeitet werden kann. Die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Druckqualität kann reduziert
werden. Eine geringere Abnutzung des Rakels ist in vorteilhafter Weise die Folge.
In vorteilhafter Weiterentwicklung kann das Tiefdruckwerk eine pneumatische Einrichtung
zur Anstellung des Farbkammerrakels an den Druckzylinder, insbesondere in Form von
einer Anzahl von Pneumatikzylindern, aufweisen. Der Anstellungsdruck kann in Abhängigkeit
der Druckgeschwindigkeit und/oder der Betriebsdauer des Rakels (Maß für die Rakelabnutzung)
gesteuert oder geregelt sein. Alternativ oder in Ergänzung dazu kann das Tiefdruckwerk
eine Bewegungseinrichtung zur seitlichen Oszillation des Farbkammerrakels, d. h. im
Wesentlichen parallel zur Rotationsachse des Druckzylinders aufweisen.
[0015] Bevorzugt kann eine geometrische Ausrichtung der Farbauftragseinrichtung, insbesondere
des Farbkammerrakels, zum Tiefdruckzylinder über antriebsseitig und bedienseitig individuell,
voneinander unabhängig einstellbare Exzenter erfolgen. Die Exzenter können als Teil
der Verbindungsplattform, also mit der Druckmaschine integriert, ausgeführt sein.
Die Druckzustellung der Farbauftragseinrichtung, insbesondere des Farbkammerrakels,
kann über wenigstens zwei parallel geschaltete Pneumatikzylinder als Teil der Farbauftragseinrichtung
sein.
[0016] Es ist des weiteren vorteilhaft, dass das Tiefdruckwerk eine separate Antriebvorrichtung
für den Druckzylinder (Einzelantrieb, d. h. getrennt von den Antrieben zur Erzeugung
weiterer Bewegungsformen in der Druckmaschine, wie Bedruckstofftransport oder dem
Betrieb anderer Druckwerke oder Bearbeitungswerke) aufweist. Die separate Antriebsvorrichtung
ist insbesondere vom Antrieb des Gegendruckzylinders im Tiefdruckwerk unabhängig.
Insbesondere kann das Tiefdruckwerk eine separate Antriebsvorrichtung zum direkten
Antrieb des Druckzylinders aufweist. Die Wirkverbindung kann darin bestehen, dass
direkt (mit oder ohne Zwischenschaltung eines Getriebes oder Riemens) die Welle des
Druckzylinders mit der Antriebsvorrichtung verbunden und von dieser in Rotation versetzt
wird. Die Antriebsvorrichtung kann ein Servomotor sein. Beim Einlaufen der Druckmaschine
ist ein Einlaufen des Tiefdruckwerks, insbesondere mit Farbkammerrakel, ohne Makulaturverluste
möglich. Beim Drucken sind dank des Einzelantriebs Formatlängenkorrekturen möglich.
Bevorzugt ist dabei, dass die separate Antriebsvorrichtung in der Druckmaschine aufgenommen
und lösbar verbindbar mit dem Druckzylinder ist. Insbesondere kann wenigstens eines
der Verbindungselemente des Tiefdruckwerks nicht nur eine mechanische Verbindung,
sondern gleichzeitig eine Antriebsverbindung darstellen.
[0017] Alternativ oder in Ergänzung zu den bereits beschriebenen Merkmalen kann das Tiefdruckwerk
eine Antischabloniereinrichtung, insbesondere in Form eines dritten Rakels oder einer
Walze, welche auf der Mantelfläche des Druckzylinders abrollt, so dass eine Verwirbelung
der Strömung im Reservoir der Farbauftragseinrichtung entsteht, umfassen. In einer
besonderen Ausführungsform kann die Walze gummibeschichtet sein. Die Walze kann insbesondere
eine geeignete Gravur zur verbesserten Traktion aufweisen. Des Weiteren können die
Farbauftragseinrichtung und/oder der Druckzylinder des Tiefdruckwerks wenigstens ein
Heizelement aufweist, so dass die zu verdruckende Farbe temperierbar ist. Für typische
Tiefdruckfarben erfolgt eine Erwärmung auf Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius.
Durch die Temperierung werden die Fliesseigenschaften der Tiefdruckfarbe beeinflusst,
so dass die Näpfchen oder Vertiefungen im Mantel des Tiefdruckzylinders verbessert
gefüllt werden können. Im Druckbild kann sich dieses durch eine höhere Schichtdicke
und einen höheren Glanz auswirken.
[0018] Alternativ oder in Ergänzung zu den bereits beschriebenen Merkmalen kann der Gegendruckzylinder
lösbar verbunden in der Druckmaschine aufgenommen sein. Gegebenenfalls ist es erforderlich,
beim Wechsel von einem ersten zu einem zweiten Druckverfahren auch den Gegendruckzylinder
zu tauschen. Auch kann anwendungsspezifisch ein Gegendruckzylinder zum Einsatz gelangen,
dessen Mantelfläche je nach Anwendung eine bestimmte Härte aufweist.
[0019] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Tiefdruckwerk derart ausgeführt, dass der Druckzylinder
und der Gegendruckzylinder derart in der Druckmaschine angeordnet sind, dass ihre
Rotationsachsen im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen. Diese Anordnung
ist unter anderem besonders vorteilhaft, wenn Zylinder unterschiedlicher Durchmesser
eingesetzt werden sollen, ohne die grundsätzliche Geometrie des Tiefdruckwerks zu
verändern. Des Weiteren entspricht dieser Aufbau vorteilhaften Anordnungen von Druckwerken,
die nach anderen Druckverfahren arbeiten, so dass eine Standardisierung erreicht ist.
Das erfindungsgemäße Tiefdruckwerk kann aber auch derart ausgeführt sein, dass die
Rotationsachsen von Druckzylinder und Gegendruckzylinder nicht in einer horizontalen
Ebene liegen.
[0020] Auch kann das Tiefdruckwerk zum Verdrucken von mit UV-Licht härtender Druckfarbe
(lösungsmittelfreie Tiefdruckfarbe) einsetzbar ausgeführt sein.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Tiefdruckwerk des
weiteren wenigstens eine zusätzliche Umlenkrolle aufweisen, welche derart oberhalb
des Gegendruckzylinders angeordnet ist, dass die Umschlingung des Gegendruckzylinders
durch die Bedruckstoffbahn im Vergleich zum Betrieb ohne die wenigstens eine Umlenkrolle
reduziert ist. Auf diese Weise wird der Bedruckstoffbahn eine längere Verlaufstrecke
nach dem Druck ermöglicht, beispielsweise zur längeren Trocknung. Diese ist insbesondere
zur Erzeugung eines Glanzeffektes, beispielsweise beim Verdrucken von Lacken, vorteilhaft.
[0022] Im Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch ein Tiefdruckwerkmodul mit
wenigstens einem Druckzylinder und einer Farbauftragseinrichtung, welches in Zusammenwirkung
mit einem Gegendruckzylinder, der in einer Druckmaschine aufgenommen ist, ein Tiefdruckwerk
mit Merkmalen gemäß dieser Darstellung realisiert. Das Tiefdruckwerkmodul kann insbesondere
als Kassette, Aufsatz oder Einschub ausgeführt sein.
[0023] Des Weiteren steht im Zusammenhang des erfinderischen Gedankens auch eine Druckmaschine,
geeignet zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn mit einer Mehrzahl von verschiedenen
Druckverfahren, insbesondere eine Hybriddruckmaschine oder Kombinationsdruckmaschine.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine zeichnet sich durch wenigstens ein Tiefdruckwerk
mit Merkmalen gemäß dieser Darstellung aus. Insbesondere kann die Druckmaschine eine
Schmalbahndruckmaschine sein. Insbesondere kann die Druckmaschine in Reihenbauweise
ausgeführt sein. Insbesondere kann die Druckmaschine eine Etikettendruckmaschine,
Klebeetikettendruckmaschine oder Selbstklebeetikettendruckmaschine sein.
[0024] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es
zeigt im Einzelnen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Tiefdruckwerks,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer vorteilhaft weiterentwickelten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks,
- Figur 4
- eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Tiefdruckmoduls eines erfindungsgemäßen
Tiefdruckwerks, und
- Figur 5
- eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks.
[0025] Die Figur 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks
10 in einer Druckmaschine 12, insbesondere einer Kombinationsdruckmaschine oder Hybriddruckmaschine.
Diese Ausführungsform des Tiefdruckwerks 10 weist einen Druckzylinder 14 (Tiefdruckformzylinder)
auf, der in Zusammenwirkung mit einem Gegendruckzylinder 16 einen Druckspalt bildet
und an den eine Farbauftragseinrichtung 18 angestellt ist. Durch den Druckspalt verläuft
der Pfad einer Bedruckstoffbahn 34. Bei Betrieb des Tiefdruckwerks 10 rotiert der
Gegendruckzylinder 16 in Drehrichtung 20 und der Druckzylinder 14 in Drehrichtung
22, und die Bedruckstoffbahn bewegt sich in Transportrichtung 24 entlang ihres Pfades.
Die Rotationsachsen beider Zylinder liegen in dieser Ausführung in einer im Wesentlichen
horizontalen Ebene. Die Farbauftragseinrichtung 18 ist als Farbkammerrakel 26 ausgeführt,
das mit Tiefdruckfarbe 28 gefüllt ist und im linken Sektor des Mantels des Druckzylinders
14, insbesondere liegt die Symmetriefläche des Kammerrakels 26 ebenfalls im Wesentlichen
in der angesprochenen horizontalen Ebene, angeordnet ist. Das Rakel 30 des Farbkammerrakels
26 ist ein negatives Rakel. Das Farbkammerrakel 26 weist als Antischabloniereinrichtung
32 in dieser Ausführung ein drittes Rakel auf, das als ein positives Rakel ausgeprägt
ist. Der Druckzylinder 14 weist ein Verbindungselement 36 auf, das in dieser Ausführung
gleichzeitig als Verbindung zum Antrieb (verdeckt in dieser Ansicht hinter dem Druckzylinder
14 liegend) dient. Der Druckzylinder 14 ist an einer Verbindungsplattform 38, die
einen abklappbaren Lagerschild 40 aufweist, der Druckmaschine 12 lösbar aufgenommen.
Der Gegendruckzylinder 16 ist mittels eines Gegendruckzylinderlagers 42 an der Druckmaschine
12 unabhängig vom Druckzylinder 14 und von der Farbauftragseinrichtung 18 aufgenommen.
Mit anderen Worten, während der Gegendruckzylinder 16 in der Druckmaschine 12 verbleibt,
können die weiteren Teile des Tiefdruckwerks 10 aus der Druckmaschine 12 entnommen
werden, da sie lösbar verbindbar zur Druckmaschine 12 ausgeführt sind, so dass weder
eine Bahntrennung noch eine Veränderung des Pfades der Bedruckstoffbahn durch die
Druckmaschine 12 erfolgen muss, um das Tiefdruckwerk 10 zu entfernen.
[0026] Die Figur 2 ist eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Tiefdruckwerks 10 in einer Druckmaschine 12, insbesondere einer Kombinationsdruckmaschine
oder Hybriddruckmaschine. Diese zweite Ausführungsform des Tiefdruckwerks 10 weist
einen Druckzylinder 14 (Tiefdruckformzylinder) auf, der in Zusammenwirkung mit einem
Gegendruckzylinder 16 einen Druckspalt bildet und an den eine Farbauftragseinrichtung
18 im unteren Sektor des Mantels des Druckzylinders 14 angestellt ist. Durch den Druckspalt
verläuft der Pfad einer Bedruckstoffbahn 34. Bei Betrieb des Tiefdruckwerks 10 rotiert
der Gegendruckzylinder 16 in Drehrichtung 20 und der Druckzylinder 14 in Drehrichtung
22, und die Bedruckstoffbahn bewegt sich in Transportrichtung 24 entlang ihres Pfades.
Die Rotationsachsen beider Zylinder liegen in dieser Ausführung in einer im Wesentlichen
horizontalen Ebene. Die Farbauftragseinrichtung 18 ist als Farbwanne 44 ausgeführt,
die mit Tiefdruckfarbe 28 gefüllt ist. Das Rakel 47 der Farbwanne 44 ist ein positives
Rakel. Die Farbauftragseinrichtung 18 weist als Antischabloniereinrichtung 32 in dieser
Ausführung ein drittes Rakel auf, das als ein positives Rakel ausgeprägt ist. Zusätzlich
umfasst die Farbauftragseinrichtung eine Anpresswalze 46 zur Verbesserung der Einfärbung
des Druckzylinders 14. Der Druckzylinder 14 weist ein Verbindungselement 36 auf, das
in dieser Ausführung gleichzeitig als Verbindung zum Antrieb (verdeckt in dieser Ansicht
hinter dem Druckzylinder 14 liegend) dient. Der Druckzylinder 14 ist an einer Verbindungsplattform
38, die einen abklappbaren Lagerschild 40 aufweist, der Druckmaschine 12 lösbar aufgenommen.
Der Gegendruckzylinder 16 ist mittels eines Gegendruckzylinderlagers 42 an der Druckmaschine
12 unabhängig vom Druckzylinder 14 und von der Farbauftragseinrichtung 18 aufgenommen.
Mit anderen Worten, während der Gegendruckzylinder 16 in der Druckmaschine 12 verbleibt,
können auch in dieser Ausführungsform die weiteren Teile des Tiefdruckwerks 10 aus
der Druckmaschine 12 entnommen werden, da sie lösbar verbindbar zur Druckmaschine
12 ausgeführt sind, so dass weder eine Bahntrennung noch eine Veränderung des Pfades
der Bedruckstoffbahn durch die Druckmaschine 12 erfolgen muss, um das Tiefdruckwerk
10 zu entfernen.
[0027] Die Figur 3 bezieht sich schematisch auf eine vorteilhaft weiterentwickelte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks 10 in einer Druckmaschine 12, insbesondere einer
Kombinationsdruckmaschine oder Hybriddruckmaschine. Wie die anderen bereits gezeigten
Ausführungsformen, weist auch diese Ausführung des Tiefdruckwerks 10 einen Druckzylinder
14 (Tiefdruckformzylinder) auf, der in Zusammenwirkung mit einem Gegendruckzylinder
16 einen Druckspalt bildet und an den eine Farbauftragseinrichtung 18, genauer ein
Farbkammerrakel, angestellt ist. Das Farbkammerrakel kann alternativ zu der in der
Figur 1 gezeigten Ausführungsform auch ein nach oben offenes Farbkammerrakel sein,
also in lateraler Richtung nur ein negativ angestelltes Rakel an seiner Unterseite
umfassen. Durch den Druckspalt verläuft der Pfad einer Bedruckstoffbahn 34. Bei Betrieb
des Tiefdruckwerks 10 rotiert der Gegendruckzylinder 16 in Drehrichtung 20 und der
Druckzylinder 14 in Drehrichtung 22, und die Bedruckstoffbahn bewegt sich in Transportrichtung
24 entlang ihres Pfades. Die Rotationsachsen beider Zylinder und die Farbauftragseinrichtung
liegen in dieser Ausführung in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene. Der Druckzylinder
14 weist ein erstes Verbindungselement 48 auf, das in dieser Ausführung gleichzeitig
als Verbindung zum Antrieb (verdeckt in dieser Ansicht hinter dem Druckzylinder 14
liegend) dient. Der Druckzylinder 14 ist an einer ersten Verbindungsplattform 50,
die einen abklappbaren Lagerschild 40 aufweist, der Druckmaschine 12 lösbar aufgenommen.
Die Farbauftragseinrichtung 18 weist ein zweites Verbindungselement 50 auf, das in
dieser Ausführung wenigstens einen Formschluss mit der Druckmaschine 12 bewirkt. Die
Farbauftragseinrichtung 18 ist an einer zweiten Verbindungsplattform 52 mittels eines
Lagerschildes lösbar aufgenommen. Sowohl die erste Verbindungsplattform 50 als auch
die zweite Verbindungsplattform 54 sind zur Ausführung einer Relativbewegung zur Druckmaschine
12 ausgelegt: Die erste Verbindungsplattform 50 ermöglicht eine erste Verschiebung
in Richtung 56 derart, dass der Druckzylinder 14 an den Gegendruckzylinder 16 zur
Bildung des Druckspaltes angestellt und abgestellt werden kann. Die zweite Verbindungsplattform
54 ermöglicht eine zweite Verschiebung in Richtung 58 derart, dass die Farbauftragseinrichtung
18 an den Mantel des Druckzylinders 14 angestellt und abgestellt werden kann. Auf
diese Weise ist unter anderem besonders vorteilhaft eine Einstellung gemäß dem Format
des Druckzylinders (dem Durchmesser des Druckzylinders möglich. Der Gegendruckzylinder
16 ist mittels eines Gegendruckzylinderlagers 42 an der Druckmaschine 12 unabhängig
vom Druckzylinder 14 und von der Farbauftragseinrichtung 18 in einer fixen Position
aufgenommen. Mit anderen Worten, während der Gegendruckzylinder 16 in der Druckmaschine
12 verbleibt, können die weiteren Teile des Tiefdruckwerks 10 aus der Druckmaschine
12 entnommen werden, da sie lösbar verbindbar zur Druckmaschine 12 ausgeführt sind,
so dass weder eine Bahntrennung noch eine Veränderung des Pfades der Bedruckstoffbahn
durch die Druckmaschine 12 erfolgen muss, um das Tiefdruckwerk 10 zu entfernen.
[0028] Die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks 10 umfasst
eine zusätzliche Umlenkrolle 78, welche oberhalb des Gegendruckzylinders 16 mit einem
Abstand von 0,5 m zum Gegendruckzylinder 16 angeordnet ist. Damit ist der Gegendruckzylinder
16 im Vergleich zu in den anderen Figuren gezeigten Ausführungsformen nicht mehr maximal
umschlungen.
[0029] In der Figur 4 ist eine schematische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines
Tiefdruckmoduls 70 eines erfindungsgemäßen Tiefdruckwerks 10 gezeigt. Das Tiefdruckmodul
70 ist geeignet zur Aufnahme an einer Verbindungsplattform 38 einer hier nicht näher
gezeigten Druckmaschine 12, insbesondere einer Kombinationsdruckmaschine oder Hybriddruckmaschine.
In Zusammenwirkung mit einem Gegendruckzylinder der Druckmaschine ergibt das Tiefdruckmodul
70 ein Tiefdruckwerk. Das Tiefdruckmodul 70 umfasst einen Druckzylinder 14, welcher
mittels eines separaten Antriebs 68 rotierbar ist. Der Druckzylinder 14 kann mittels
eines Zylinderdorns oder Zylinderzapfens über ein abklappbares Lagerschild 40 der
Verbindungsplattform 38 an der Druckmaschine 12 aufgenommen werden. Der Druckzylinder
14 kann als Zylinder, der eine hülsenförmige Tiefdruckform aufnimmt (hier in Figur
4 gezeigt) oder als Zylinder, dessen Mantelfläche als Tiefdruckform graviert ist,
sein. Dem Druckzylinder 14 ist ein Farbkammerrakel 26 als Farbauftragseinrichtung
18 zugeordnet. Das Farbkammerrakel 26 kann mittels einer pneumatischen Anstellungseinrichtung
60, insbesondere in Form von zwei Pneumatikzylindern, wie hier skizziert, an den Druckzylinder
angestellt und von ihm abgestellt werden. Die Anstellungskraft ist steuerbar oder
regelbar: Die pneumatische Anstellungseinrichtung 60 ist mit einer Steuerungseinrichtung
64 verbunden. Die Steuerungseinrichtung kann Teil des Tiefdruckmoduls 70 oder Teil
der hier nicht gezeigten Druckmaschine 12 sein. Des Weiteren umfasst das Tiefdruckmodul
70 eine Einrichtung 66 zur Oszillation des Farbkammerrakels 26. Durch einen modularen
Aufbau des Tiefdruckwerks 10 ist eine besonders bedienungsfreundliche Ausführung geschaffen.
[0030] Die Figur 5 ist eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Tiefdruckwerks 10 einer Druckmaschine 12, insbesondere einer Kombinationsdruckmaschine
oder Hybriddruckmaschine. Ein Druckzylinder 14 wirkt mit einem Gegendruckzylinder
16 zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn 34, welche in Richtung 24 durch die Druckmaschine
bewegt wird, zusammen. Der Druckzylinder 14 ist über ein in dieser Zeichnung verdecktes
erstes Verbindungselement 48 mittels eines abklappbaren Lagerschildes 40 einer ersten
Verbindungsplattform 52 an der Druckmaschine 12 lösbar aufgenommen. Ein separater
Antrieb 68 der Druckmaschine 12 steht in Wirkverbindung mit dem Druckzylinder 14,
um diesen zu rotieren. An den Druckzylinder 14 ist ein Farbkammerrakel 26 angestellt:
Ein zweites Verbindungselement 50 des Farbkammerrakels 26 ist mit einer zweiten Verbindungsplattform
54 der Druckmaschine lösbar verbunden. Analog zur Ausführungsform in Figur 3 sind
die Verbindungsplattformen 52,54 zur Realisierung einer Relativbewegung ausgelegt,
so dass Anstellungen und Abstellungen erfolgen können. Der Gegendruckzylinder 16 ist
unabhängig vom Druckzylinder 14 und vom Farbkammerrakel 26 lösbar mit der Druckmaschine
12 verbunden: Der Lagerschild 72 des Gegendruckzylinders kann abgeklappt werden, so
dass ein aufgenommener Gegendruckzylinder 16 entfernt und ein anderer Gegendruckzylinder
16 eingesetzt werden kann. Auf diese Weise können besonders vorteilhaft Gegendruckzylinder
mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie unterschiedlichen Härten oder Oberflächenmaterialien,
je nach Anwendung zum Einsatz gelangen. Für einen relativ harten Druckzylinder 14
wird bevorzugt ein weich beschichteter Gegendruckzylinder 16 benutzt. Die Anstellkraft
oder der Anstelldruck des Kammerrakels 26 an den Druckzylinder ist steuerbar oder
regelbar mittels der Steuerungseinrichtung 64 und einer in dieser Ansicht verdeckt
liegenden pneumatischer Anstellungseinrichtung. Auch ist eine Einrichtung 66 zur Oszillation
des Kammerrakels 26 vorgesehen. Schließlich weist diese Ausführungsform des Tiefdruckwerks
10 auch eine Abdeckhaube 74 auf, welche in Richtung 76 schwenkbar ausgeführt ist,
sodass zum einen das Tiefdruckwerk 10 für den Betrieb geschlossen werden und zum anderen
für die Wartung oder zum Umbau geöffnet werden kann. Für den Fachmann ist mit den
beschriebenen Ausführungsformen implizit offenbar, dass für eine Auslegung des Tiefdruckwerks
10 zum Verdrucken von UV-Licht härtender Tiefdruckfarbe das erfindungsgemäße Tiefdruckwerk
aus Teilen von entsprechend resistenten Materialien, die prinzipiell aus dem Stand
der Technik bekannt sind, aufgebaut sein muss und/oder die Gravur des Tiefdruckformzylinders
entsprechend angepasst erfolgen muss.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 10
- Tiefdruckwerk
- 12
- Druckmaschine
- 14
- Druckzylinder
- 16
- Gegendruckzylinder
- 18
- Farbauftragseinrichtung
- 20
- Drehrichtung Gegendruckzylinder
- 22
- Drehrichtung Druckzylinder
- 24
- Bahntransportrichtung
- 26
- Farbkammerrakel
- 28
- Tiefdruckfarbe
- 30
- negatives Rakel
- 32
- Antischabloniereinrichtung
- 34
- Bedruckstoffbahn
- 36
- Verbindungselement
- 38
- Verbindungsplattform
- 40
- Lagerschild
- 42
- Gegendruckzylinderlager
- 44
- Farbwanne
- 46
- Anpresswalze
- 47
- positives Rakel
- 48
- erstes Verbindungselement
- 50
- zweites Verbindungselement
- 52
- erste Verbindungsplattform
- 54
- zweite Verbindungsplattform
- 56
- erste Verschiebungsrichtung
- 58
- zweite Verschiebungsrichtung
- 60
- pneumatische Anstellungseinrichtung
- 62
- Anstellungsrichtung
- 64
- Steuerungseinrichtung
- 66
- Oszillationseinrichtung
- 68
- separater Antrieb
- 70
- Tiefdruckmodul
- 72
- Lagerschild des Gegendruckzylinders
- 74
- Abdeckhaube
- 76
- Schwenkrichtung
- 78
- Umlenkrolle
1. Tiefdruckwerk (10) zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn (34) in einer Druckmaschine
(12), mit wenigstens einem Druckzylinder (14), einer Farbauftragseinrichtung (18)
und einem Gegendruckzylinder (16),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) wenigstens ein Verbindungselement (36, 48,50) zur lösbaren
Aufnahme an wenigstens einer Verbindungsplattform (38, 52,54) der Druckmaschine (12)
und zur Herstellung einer lösbaren Wirkverbindung mit einem separaten Antrieb (68)
für den Druckzylinder (14) aufweist, so dass der Druckzylinder (14) und die Farbauftragseinrichtung
(18) von der wenigstens einen Verbindungsplattform (38,52,54) trennbar sind, wobei
der Gegendruckzylinder (16) in der Druckmaschine (12) verbleibt.
2. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die trennbare Verbindung erfolgt, ohne den Verlauf der Bedruckstoffbahn (34) durch
die Druckmaschine (12) zu verändern und/oder ohne die Bedruckstoffbahn (34) zu durchtrennen.
3. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) wenigstens zwei Verbindungselemente (48, 50) aufweist, wobei
wenigstens ein erstes Verbindungselement (48) zur lösbaren Aufnahme des Druckzylinders
(14) an einer ersten Verbindungsplattform (52) der Druckmaschine (12) und wenigstens
ein zweites Verbindungselement (50) zur lösbaren Aufnahme der Farbauftragseinrichtung
(18) an einer zweiten Verbindungsplattform (54) der Druckmaschine (12) ausgeführt
ist.
4. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und die zweite Verbindungsplattform (52,54) relativ zueinander bewegbar
ausgeführt sind.
5. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Verbindungsplattform (38,48,50) in im Wesentlichen horizontaler
Richtung verschiebbar ausgeführt ist.
6. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Farbauftragseinrichtung (18) ein mit dem Druckzylinder (14) zusammenwirkendes
Farbkammerrakel (26) ist.
7. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) eine pneumatische Einrichtung (60) zur Anstellung des Farbkammerrakels
(26) an den Druckzylinder (14) aufweist.
8. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) eine Bewegungseinrichtung (66) zur seitlichen Oszillation
des Farbkammerrakels (26) aufweist.
9. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) eine separate Antriebsvorrichtung (68) zum direkten Antrieb
des Druckzylinders (14) aufweist.
10. Tiefdruckwerk (10) gemäß Anspruch 9,
da d u r c h gekennzeichnet,
dass die separate Antriebsvorrichtung (68) in der Druckmaschine (12) aufgenommen ist
und lösbar verbindbar mit dem Druckzylinder (14) ist.
11. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) eine Antischabloniereinrichtung (32) umfasst.
12. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Farbauftragseinrichtung (18) und/oder der Druckzylinder (14) wenigstens ein Heizelement
aufweist, so dass die zu verdruckende Farbe temperierbar ist.
13. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gegendruckzylinder (16) lösbar verbunden in der Druckmaschine (12) aufgenommen
ist.
14. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckzylinder (14) und der Gegendruckzylinder (16) derart in der Druckmaschine
(12) angeordnet sind, dass ihre Rotationsachsen im Wesentlichen in einer horizontalen
Ebene liegen.
15. Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) zum Verdrucken von mit UV-Licht härtender Druckfarbe einsetzbar
ausgeführt ist.
16. Tiefdruckwerkmodul (70) mit wenigstens einem Druckzylinder (14) und einer Farbauftragseinrichtung
(18),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerkmodul (70) in Zusammenwirkung mit einem Gegendruckzylinder (16)
einer Druckmaschine (12) ein Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche
realisiert.
17. Druckmaschine (12), geeignet zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn (34) mit einer Mehrzahl
von verschiedenen Druckverfahren,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Tiefdruckwerk (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
18. Druckmaschine (12) gemäß Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tiefdruckwerk (10) wenigstens eine zusätzliche Umlenkrolle (78) aufweist, welche
derart oberhalb des Gegendruckzylinders (16) angeordnet ist, dass die Umschlingung
des Gegendruckzylinders (16) durch die Bedruckstoffbahn (34) im Vergleich zum Betrieb
ohne die wenigstens eine Umlenkrolle (78) reduziert ist.