(19)
(11) EP 1 683 634 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2006  Patentblatt  2006/30

(21) Anmeldenummer: 06000891.9

(22) Anmeldetag:  17.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 13/44(2006.01)
B41F 13/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 20.01.2005 DE 102005002847

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Elschner, Jens
    08525 Plauen (DE)
  • Müller, Andreas
    08525 Plauen (DE)
  • Schädlich, Ralf, Dr.
    08529 Plauen (DE)
  • Werner, Ralf
    08525 Plauen (DE)
  • Schenderlein, Uwe
    07957 Langenwetzendorf, OT Erbengrün 1a (DE)

(74) Vertreter: Schober, Stefan 
MAN Roland Druckmaschinen AG, Postfach 10 00 96
86135 Augsburg
86135 Augsburg (DE)

   


(54) Rollenrotationsdruckmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere eine Zeitungsdruckmaschine, mit mindestens zwei Druckmaschinenteilsystemen (11, 12), wobei jedes Druckmaschinenteilsystem (11, 12) eine Druckeinheit aus mehreren Druckwerken, eine Bahnführungseinheit zum Fördern unbedruckter sowie bedruckter Bedruckstoffbahnen und eine Wendestangeneinheit (20, 21) mit mehreren Wendestangen aufweist, und wobei die Druckmaschinenteilsysteme (11, 12) die bedruckten Bedruckstoffbahnen über mindestens eine gemeinsame Falzeinheit (16) führen. Erfindungsgemäß ist mindestens ein Druckmaschinenteilsystem (11) gegenüber dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem (12) derart unterschiedlich ausgebildet, dass in den Druckmaschinenteilsystemen (11, 12) Bedruckstoffbahnen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Druckseiten bedruckbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Es sind Rollenrotationsdruckmaschinen bekannt, die aus mindestens zwei Druckmaschinenteilsystemen bestehen, wobei die Druckmaschinenteilsysteme bedruckte Bedruckstoffbahnen über mindestens eine gemeinsame Falzeinheit führen. Als Druckmaschinenteilsystem sollen alle technischen Mittel bzw. Baugruppen einer Rollenrotationsdruckmaschine verstanden werden, die zum Bedrucken von Bedruckstoffbahnen und zum Fördern der Bedruckstoffbahnen einschließlich des Wendens derselben in Richtung auf eine gemeinsame Falzeinheit verantwortlich sind.

[0003] Nach dem Stand der Technik werden Druckmaschinenteilsysteme hinsichtlich der in denselben druckbaren Druckseiten, nämlich hinsichtlich der mit den entsprechenden Druckzylindern in Längsrichtung nebeneinander sowie in Umfangsrichtung hintereinander auf einen Bedruckstoff druckbaren Druckseiten, unterschieden. Bei einem 2/1-Druckmaschinenteilsystem sind mit den jeweiligen Druckzylindern in Längsrichtung bzw. Axialrichtung zwei Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung eine Druckseite auf einen Bedruckstoff druckbar. Mit einem 4/2-Druckmaschinenteilsystem sind in Längsrichtung vier Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung sind zwei Druckseiten hintereinander auf einen Bedruckstoff druckbar. Verallgemeinert können mit einen X/Y-Druckmaschinenteilsystem in Längsrichtung X Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung Y Druckseiten hintereinander gedruckt werden. Gängige Druckmaschinenteilsysteme sind 2/1-, 3/1-, 4/1-, 2/2-, 3/2-, 4/2- und 6/2-Druckmaschinenteilsysteme.

[0004] Nach dem Stand der Technik werden ausschließlich solche Druckmaschinenteilsysteme zu einer Rollenrotationsdruckmaschine zusammengefasst, die hinsichtlich der Anzahl der in den Druckmaschinenteilsystemen druckbaren Druckseiten gleich sind, bei denen also die Druckzylinder sämtlicher Druckmaschinenteilsysteme einerseits in Längsrichtung und andererseits in Umfangsrichtung durch eine identische Anzahl druckbarer Druckseiten gekennzeichnet sind. Hierdurch ergibt sich zwangsläufig eine beschränkte Flexibilität bekannter Rollenrotationsdruckmaschinen.

[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige Rollenrotationsdruckmaschine zu schaffen.

[0006] Dieses Problem wird durch eine Rollenrotationsdruckmaschine gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist mindestens ein Druckmaschinenteilsystem gegenüber dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem derart unterschiedlich ausgebildet, dass in den Druckmaschinenteilsystemen Bedruckstoffbahnen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Druckseiten bedruckbar sind.

[0007] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird eine Rollenrotationsdruckmaschine aus mehreren Druckmaschinenteilsystemen, die bedruckte Bedruckstoffbahnen über mindestens eine gemeinsame Falzeinheit führen, vorgeschlagen, wobei sich die Druckmaschinenteilsysteme der Rollenrotationsdruckmaschine derart unterscheiden, dass in den Druckmaschinenteilsystemen Bedruckstoffbahnen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Druckseiten bedruckbar sind. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung werden demnach erstmals in einer Rollenrotationsdruckmaschine hinsichtlich der Anzahl der druckbaren Druckseiten unterschiedlich ausgebildete Druckmaschinenteilsysteme, welche die bedruckten Bedruckstoffbahnen über mindestens eine gemeinsame Falzeinheit führen, miteinander kombiniert. Hierdurch kann die Herstellung von Druckprodukten technologisch optimiert werden, der Investitionsaufwand für eine Rollenrotationsdruckmaschine kann bei Erhöhung der Flexibilität minimiert werden.

[0008] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Vorteile von Druckmaschinenteilsystemen, die hinsichtlich der in denselben druckbaren Druckseiten unterschiedlich ausgebildet sind, in einer Rollenrotationsdruckmaschine miteinander zu kombinieren. So verfügen zum Beispiel Druckmaschinenteilsysteme, die in Längsrichtung durch eine geringe Anzahl nebeneinander druckbarer Druckseiten gekennzeichnet sind, gegenüber Druckmaschinenteilsystemen, die in Längsrichtung eine größere Anzahl von Druckseiten nebeneinander auf eine Bedruckstoffbahn drucken, über Vorteile hinsichtlich der Bahnbreitenvariabilität. Druckmaschinenteilsysteme, die in Längsrichtung eine größere Anzahl von Druckseiten nebeneinander auf eine Bedruckstoffbahn drucken, verfügen hingegen über Vorteile im Hinblick auf die Seitenkapazität. Druckmaschinenteilsysteme, die in Umfangsrichtung gesehen lediglich eine Druckseite auf eine Bedruckstoffbahn drucken, verfügen gegenüber Druckmaschinenteilsystemen, die in Umfangsrichtung mehrere Druckseiten hintereinander auf eine Bedruckstoffbahn drucken, über Vorteile hinsichtlich der erzielbaren Produktvielfalt. Mit der erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine können die individuellen Vorteile der einzelnen Druckmaschinenteilsysteme miteinander kombiniert werden.

[0009] Vorzugsweise sind die Druckwerke der unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsysteme derart unterschiedlich ausgebildet, dass in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind.

[0010] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung sind die Druckmaschinenteilsysteme derart unterschiedlich ausgebildet, dass in den Druckmaschinenteilsystemen die Bedruckstoffbahnen mit unterschiedlichen Druckverfahren bedruckbar sind.

[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung sind die Druckmaschinenteilsysteme derart unterschiedlich ausgebildet, dass in den Druckmaschinenteilsystemen die Druckfarbe mit unterschiedlichen Farbauftragverfahren auf die Bedruckstoffbahnen aufgetragen wird.

[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist in mindestens einem Druckmaschinenteilsystem gegenüber dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem ein unterschiedlicher Bedruckstoff bedruckbar.

[0013] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1:
eine erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 2:
eine erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0014] Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 2 in größerem Detail beschrieben.

[0015] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine 10, die als Zeitungsdruckmaschine ausgeführt ist, und die über zwei Druckmaschinenteilsysteme 11, 12 verfügt, wobei in den Druckmaschinenteilsystemen 11, 12 bedruckte Bedruckstoffbahnen 13, 14 und 15 einer gemeinsamen Falzeinheit 16 zugeführt werden. Jedes der Druckmaschinenteilsysteme 11 und 12 verfügt über eine Druckeinheit aus mehreren Druckwerken, wobei die Druckwerke zu Druckwerktürmen 17, 18 und 19 konfiguriert sind. Gemäß Fig. 1 umfasst das Druckmaschinenteilsystem 11 einen Druckwerkturm 19 und das Druckmaschinenteilsystem 12 verfügt über zwei Druckwerktürme 17 und 18.

[0016] Jedes der Druckmaschinenteilsysteme 11, 12 verfügt des weiteren über eine Bahnführungseinheit zum Fördern bzw. Bewegen der unbedruckten sowie bedruckten Bedruckstoffbahnen 13, 14 bzw. 15 und über eine Wendestangeneinheit 20 bzw. 21, mit Hilfe derer bedruckte Bedruckstoffbahnen der Falzeinheit 16 zugeführt werden können.

[0017] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind die Druckwerke der Druckmaschinenteilsysteme 11 und 12 der Rollenrotationsdruckmaschine 10 derart unterschiedlich ausgebildet, dass in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind, sodass sich die Druckmaschinenteilsysteme also hinsichtlich der Anzahl der auf die Bedruckstoffbahnen druckbaren Druckseiten unterscheiden.

[0018] Nach einer ersten Alternative unterscheiden sich die Druckwerke der Druckmaschinenteilsysteme derart, dass in Längsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten, in Umfangsrichtung hingegen eine identische Anzahl an Druckseiten druckbar sind. Nach einer zweiten Alternative unterscheiden sich die Druckwerke der Druckmaschinenteilsysteme derart, dass in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind, wohingegen in Längsrichtung die Anzahl der druckbaren Druckseiten identisch ist. Nach einer dritten Alternative sind sowohl in Längsrichtung als auch in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten auf den Bedruckstoff druckbar. In den Fällen, in welchen in den unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsystemen in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar ist, sind die Umfänge der in Umfangsrichtung größeren Druckzylinder ganzzahlige Vielfache des Umfangs des in Umfangsrichtung kleinsten Druckzylinders. Des weiteren werden in diesen Fällen die Druckmaschinenteilsysteme im sogenannten Straightbetrieb (ungesammelter Druckbetrieb) und nicht im sogenannten Collectbetrieb (gesammelter Druckbetrieb) betrieben.

[0019] In einer konkreten Ausführungsform kann das Druckmaschinenteilsystem 12 als 4/2-Druckmaschinenteilsystem und das Druckmaschinenteilsystem 11 als 2/2-Druckmaschinenteilsystem ausgebildet sein. In diesem Fall würden in den Druckwerktürmen 17 und 18 die Druckzylinder der jeweiligen Druckwerke in Längsrichtung jeweils vier Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung jeweils zwei Druckseiten hintereinander auf die Bedruckstoffbahnen 13 und 14 drucken. Im Druckwerkturm 19 würden die Druckzylinder auf die Bedruckstoffbahn 15 jeweils in Längsrichtung zwei Druckseiten nebeneinander und in Umfangsrichtung jeweils zwei Druckseiten hintereinander drucken. Die Rollenrotationsdruckmaschine 10 würde dann unter Berücksichtigung des Bedruckens von Vorderseite und Rückseite der Bedruckstoffbahnen über eine Kapazität von 40 Druckseiten verfügen.

[0020] Ebenso ist es möglich, dass das Druckmaschinenteilsystem 12 als 6/2-Druckmaschinenteilsystem und das Druckmaschinenteilsystem 11 als 2/2-Druckmaschinenteilsystem ausgebildet ist, wobei die Rollenrotationsdruckmaschine dann über eine Kapazität von 56 Druckseiten verfügt. Ebenso kann das Druckmaschinenteilsystem 12 als 4/1-Druckmaschinenteilsystem und das Druckmaschinenteilsystem 11 als 2/1-Druckmaschinenteilsystem ausgebildet sein, wodurch sich dann eine Kapazität von 12 Druckseiten für die Rollenrotationsdruckmaschine ergibt.

[0021] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung können die Druckmaschinenteilsysteme 11 und 12 der Rollenrotationsdruckmaschine 10 des weiteren derart unterschiedlich ausgebildet sein, dass die Bedruckstoffbahnen in den jeweiligen Druckmaschinenteilsystemen mit unterschiedlichen Druckverfahren bedruckbar sind. So können die Druckwerke der Druckwerktürme 17 und 18 des Druckmaschinenteilsystems 12 zum Beispiel im Offsetdruck drucken, wohingegen die Druckwerke des Druckwerkturms 19 des Druckmaschinenteilsystems 11 die Bedruckstoffbahn im Digitaldruck bedruckt. Darüber hinaus sind weitere Kombinationen unterschiedlicher Druckverfahren möglich, so zum Beispiel Kombinationen zwischen Offsetdruck und Flexodruck oder auch Digitaldruck und Flexodruck.

[0022] Weiterhin können in den Druckmaschinenteilsystemen 11 und 12 unterschiedliche Bedruckstoffe, das heißt Bedruckstoffe unterschiedlicher Eigenschaften, bedruckt werden.

[0023] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine 22, die wiederum aus zwei Druckmaschinenteilsystemen 23 und 24 besteht. In den Druckmaschinenteilsystemen 23 und 24 werden wiederum Bedruckstoffbahnen 25, 26 und 27 bedruckt, wobei die in den Druckmaschinenteilsystemen 23 und 24 bedruckten Bedruckstoffbahnen 25 bis 27 wiederum über Wendestangeneinheiten 28 und 29 einer gemeinsamen Falzeinheit 30 zugeführt werden. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind die beiden Druckmaschinenteilsysteme 23 und 24 der Rollenrotationsdruckmaschine 22 der Fig. 2 wiederum derart unterschiedlich ausgebildet, dass in den beiden Druckmaschinenteilsystemen 23 und 24 Bedruckstoffbahnen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Druckseiten bedruckbar sind. Die Druckwerke der Druckmaschinenteilsysteme 23 und 24 können dabei wiederum derart unterschiedlich ausgebildet sein, dass in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten auf die Bedruckstoffbahnen 25, 26 und 27 druckbar sind.

[0024] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind die Druckwerke des Druckmaschinenteilsystems 23 in Form von zwei Druckwerktürmen 31 und 32 konfiguriert. Im Druckmaschinenteilsystem 24 hingegen ist lediglich ein Druckwerkturm 33 vorhanden. Optional kann, wie in Fig. 2 in gestrichelter Linienführung dargestellt ist, jedoch auch das Druckmaschinenteilsystem 24 einen zweiten Druckwerkturm 34 zum Bedrucken einer weiteren Bedruckstoffbahn 35 aufweisen.

[0025] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheiden sich die Druckmaschinenteilsysteme 23 und 24 des weiteren dadurch, dass in den Druckmaschinenteilsystemen 23 und 24 die Druckfarbe mit unterschiedlichen Farbauftragverfahren auf die Bedruckstoffbahnen aufgetragen wird. So erfolgt im Druckmaschinenteilsystem 23 der Farbauftrag im sogenannten Coldsetverfahren und im Druckmaschinenteilsystem 24 im sogenannten Heatsetverfahren. Heatset-Trocknungseinrichtungen des Druckmaschinenteilsystems 24 sind in Fig. 2 mit Bezugsziffern 36 gekennzeichnet.

[0026] In einem konkreten Ausführungsbeispiel können die Druckwerke der Druckwerktürme 31 und 32 des Druckmaschinenteilsystems 23 als sogenannte 6/2-Druckwerke zur Bereitstellung eines 6/2-Druckmaschinenteilsystems ausgeführt sein, wobei dann mit den entsprechenden Druckzylindern in Längsrichtung nebeneinander jeweils sechs und in Umfangsrichtung hintereinander jeweils zwei Druckseiten auf die im Druckmaschinenteilsystem 23 zu bedruckenden Bedruckstoffbahnen 25 und 26 aufgedruckt werden können. Die Druckwerke der Druckwerktürme 27 und 34 des Druckmaschinenteilsystems 24 können zur Bereitstellung eines 2/2-Druckmaschinenteilsystems als 2/2-Druckwerke ausgeführt sein. Hierdurch können dann die Vorteile der 6/2-Druckeinheiten hinsichtlich der Seitenkapazität mit den Vorteilen der 2/2-Druckeinheiten hinsichtlich der Heatset-Druckfähigkeit in einer Rollenrotationsdruckmaschine kombiniert werden.

[0027] Weiterhin können sich auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 die Druckmaschinenteilsysteme 23 und 24 hinsichtlich der Druckverfahren sowie der zu bedruckenden Bedruckstoffbahnen unterscheiden.

[0028] In den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 werden die in den unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsystemen bedruckten Bedruckstoffbahnen einer gemeinsamen Falzeinheit zugeführt. Es sei darauf hingewiesen, dass auch zwei oder mehr gemeinsame Falzeinheiten vorhanden sein können.

Bezugszeichenliste



[0029] 
10
Rollenrotationsdruckmaschine
11
Druckmaschinenteilsystem
12
Druckmaschinenteilsystem
13
Bedruckstoffbahn
14
Bedruckstoffbahn
15
Bedruckstoffbahn
16
Falzeinheit
17
Druckwerkturm
18
Druckwerkturm
19
Druckwerkturm
20
Wendestangeneinheit
21
Wendestangeneinheit
22
Rollenrotationsdruckmaschine
23
Druckmaschinenteilsystem
24
Druckmaschinenteilsystem
25
Bedruckstoffbahn
26
Bedruckstoffbahn
27
Bedruckstoffbahn
28
Wendestangeneinheit
29
Wendestangeneinheit
30
Falzeinheit
31
Druckwerkturm
32
Druckwerkturm
33
Druckwerkturm
34
Druckwerkturm
35
Bedruckstoffbahn
36
Heatset-Trocknungseinrichtung



Ansprüche

1. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere Zeitungsdruckmaschine, mit mindestens zwei Druckmaschinenteilsystemen (11, 12; 23, 24), wobei jedes Druckmaschinenteilsystem eine Druckeinheit aus mehreren Druckwerken, eine Bahnführungseinheit zum Fördern unbedruckter sowie bedruckter Bedruckstoffbahnen und eine Wendestangeneinheit mit mehreren Wendestangen aufweist, und wobei die Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) die bedruckten Bedruckstoffbahnen über mindestens eine gemeinsame Falzeinheit (16; 30) führen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Druckmaschinenteilsystem (11; 23) gegenüber dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem (12; 24) derart unterschiedlich ausgebildet ist, dass in den Druckmaschinenteilsystemen (11, 12; 23, 24) Bedruckstoffbahnen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Druckseiten bedruckbar sind.
 
2. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwerke der unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) derart unterschiedlich ausgebildet sind, dass in Längsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind.
 
3. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwerke der unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) derart unterschiedlich ausgebildet sind, dass in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind.
 
4. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwerke der unterschiedlich ausgebildeten Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) derart unterschiedlich ausgebildet sind, dass in Längsrichtung und in Umfangsrichtung der entsprechenden Druckzylinder eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind.
 
5. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn in Umfangsrichtung eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind, die Umfänge der in Umfangsrichtung größeren Druckzylinder ganzzahlige Vielfache des Umfangs des in Umfangsrichtung kleinsten Druckzylinders sind.
 
6. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn in Umfangsrichtung eine unterschiedliche Anzahl an Druckseiten druckbar sind, die Druckmaschineteilsysteme im Straightbetrieb betrieben werden.
 
7. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) derart unterschiedlich ausgebildet sind, dass in den Druckmaschinenteilsystemen die Bedruckstoffbahnen mit unterschiedlichen Druckverfahren bedruckbar sind.
 
8. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Druckmaschinenteilsystem mindestens eine Bedruckstoffbahn im Digitaldruck bedruckt wird, wohingegen in dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem die oder jede Bedruckstoffbahn im Offsetdruck bedruckt wird.
 
9. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Druckmaschinenteilsystem die oder jede Bedruckstoffbahn im Flexodruck bedruckt wird, wohingegen in dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem die oder jede Bedruckstoffbahn im Offsetdruck bedruckt wird.
 
10. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschinenteilsysteme (11, 12; 23, 24) derart unterschiedlich ausgebildet sind, dass in den Druckmaschinenteilsystemen die Druckfarbe mit unterschiedlichen Farbauftragverfahren auf die Bedruckstoffbahnen aufgetragen wird.
 
11. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Druckmaschinenteilsystem die Druckfarbe im Heatsetverfahren auf die oder jede Bedruckstoffbahn aufgetragen wird, wohingegen in dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem die Druckfarbe im Coldsetverfahren auf die oder jede Bedruckstoffbahn aufgetragen wird.
 
12. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarbe in solchen Druckmaschinenteilsystemen im Heatsetverfahren auf die oder jede Bedruckstoffbahn aufgetragen wird, in welchen in Längsrichtung der entsprechenden Druckzylindar eine geringe Anzahl anDruckseiten gedruckt wird als in den Druckmaschinenteilsystemen, in welchen die Druckfarbe im Coldsetverfahren auf die oder jede Bedruckstoffbahn aufgetragen wird.
 
13. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch ein erstes Druckmaschinenteilsystem umfassend eine 6/2-Druckeinheit aus zwei 6/2-Druckwerktürmen und ein zweites Druckmaschinenteilsystem umfassend eine 2/2-Druckeinheit aus einem 2/2-Druckwerkturm.
 
14. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der 6/2-Druckeinheit die Druckfarbe im Coldsetverfahren und in der 2/2-Druckeinheit die Druckfarbe im Heatsetverfahren aufgetragen wird.
 
15. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Druckmaschinenteilsystem gegenüber dem oder jedem anderen Druckmaschinenteilsystem ein unterschiedlicher Bedruckstoff bedruckbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht