[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenzylinder, für eine Rollenrotationsdruckmaschine
mit einer Vorrichtung zur Festlegung von umfangsseitig anbringbaren, mit abgekanteten
Enden versehenen, biegsamen Druckplatten, wobei ein über einen umfangsseitigen Eingangsschlitz
zugänglicher Einbaukanal vorgesehen ist, der auf einer Seite seines Eingangsbereichs
durch eine keilförmige Schnabelkante zum Einhängen der vorderen Plattenenden begrenzt
ist und in dem wenigstens ein Profilkörper festgelegt ist, der wenigstens eine mit
dem hinteren Ende wenigstens einer Druckplatte zum Eingriff bringbare Halteeinrichtung
enthält.
[0002] Eine Anordnung dieser Art ist aus der DE 102 55 707 A1 bekannt. Die den hinteren
Plattenenden zugeordnete Halteeinrichtung ist dabei lediglich als Klemmeinrichtung
ausgebildet, die keine Spannbewegung ausführen kann. Dies erweist sich jedoch in vielen
Fällen als nachteilig.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung
gattungsgemäßer Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, dass
auf die hinteren Plattenenden eine zuverlässige Spannkraft ausgeübt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die den hinteren Plattenenden
zugeordnete Halteeinrichtung eine auf dem Profilkörper aufgenommene, auf den Eingangsschlitz
zu und von diesem weg bewegbare Spannleiste und eine dieser zugeordnete, in den Profilkörper
eingebaute Betätigungseinrichtung enthält, die aus einer Hubeinrichtung und einer
dieser entgegenwirkenden Rückführeinrichtung besteht, wobei die Spannleiste mittels
der Hubeinrichtung in eine an den Eingangsschlitz angenäherte Bestückungsposition,
in der das hintere Ende jeder zugeordneten der Druckplatte an einer spannleistenseitigen
Einhängklaue einhängbar ist, und mittels der Rückführeinrichtung in Spanneingriff
mit dem hinteren Ende jeder zugeordneten Druckplatte bringbar ist.
[0005] Diese Maßnahmen ergeben eine Spannvorrichtung mit hoher Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Gleichzeitig gewährleisten diese Maßnahmen eine so kompakte Anordnung, dass trotz
der Verwendung einer verschiebbaren Spannleiste die komplette, den hinteren Plattenenden
zugeordnete Halteeinrichtung auf dem Profilkörper Platz findet. Die erfindungsgemäße
Anordnung kommt daher in vorteilhafter Weise pro Spannvorrichtung mit nur einer dem
Profilkörper zugeordneten Zylinderausnehmung aus, die praktisch einen gemeinsamen
Bauraum für die Spannleiste und die dieser zugeordneten Hub- und Rückstelleinrichtungen
bilden. Mehrere Bauräume und damit mehrere Zylinderausnehmungen sind in vorteilhafter
Weise nicht erforderlich. Eine unzulässige Schwächung des Zylinders lässt sich daher
auf einfache Weise vermeiden. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen
ist darin zu sehen, dass trotz der Ermöglichung einer zuverlässigen Plattenspannung
ein vergleichsweise schmaler Eingangsquerschnitt der Zylinderausnehmung, d.h. eine
vergleichsweise schmale Unterbrechung des Zylinderumfangs, möglich ist. Hierdurch
ist sichergestellt, dass in der Regel keine Schmitzringe benötigt werden und dass
eine Schwingungsanregung der Farbwalzen weitestgehend unterbleibt.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Vorteilhaft kann auf dem Profilkörper auch wenigstens eine der Spannleiste benachbarte
Klemmfeder angeordnet sein, die an der inneren Flanke der den vorderen Plattenenden
zugeordneten Schnabelkante zur Anlage kommt. Die Klemmung der vorderen Plattenenden
erhöht die Zuverlässigkeit. Die hierzu vorgesehen Klemmfeder macht dabei in vorteilhafter
Weise eine im Prinzip auch mögliche Klemmung mit Hilfe der Spannleiste entbehrlich,
so dass deren Hub vergleichsweise klein sein kann, was sich vorteilhaft auf die erzielbare
Kompaktheit auswirkt.
[0008] Der auf große Kompaktheit gehende Vorteil lässt sich dadurch noch verstärken, dass
der Profilkörper im dem Eingangsschlitz zugewandten Umfangsbereich einen der Spannleiste
und gegebenenfalls der Klemmfeder zugeordneten Ausschnitt aufweist.
[0009] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann der Profilkörper einen
der Betätigungseinrichtung der Spannleiste zugeordneten Kanal aufweisen, von dem Bohrungen
abgehen, in welche die Spannleiste tragende, mit der Betätigungseinrichtung zusammenwirkende
Stößel eingreifen. Diese können in den Bohrungen geführt werden, was eine hohe Zuverlässigkeit
ermöglicht. Gleichzeitig ermöglichen diese Maßnahmen auch eine Abdichtung des der
Betätigungseinrichtung zugeordneten Bauraums von dem über den Eingangsschlitz offenen
Bereich des Einbaukanals, was einen zuverlässigen Schutz gegen Beschädigung und Verschmutzung
ergibt.
[0010] Eine besonders komfortable Ausführung der Hubeinrichtung kann darin bestehen, dass
diese ein die Stößel untergreifendes, mit einem Druckmittel beaufschlagbares Hubkissen
aufweist. Eine derartige Anordnung arbeitet besonders verschleißarm.
[0011] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Hubeinrichtung kann darin bestehen, dass
diese eine im zugeordneten Kanal des Profilkörpers verschiebbar angeordnete Schubstange
aufweist, durch welche zum Anheben der Stößel vorgesehene Anlauforgane und hiermit
zusammenwirkende Rampenelemente relativ zueinander bewegbar sind. Diese mechanische
Lösung erweist sich als besonders robust.
[0012] Zweckmäßig kann die Schubstange dabei die vorzugsweise als Anlaufrollen ausgebildeten
Anlauforgane enthalten und auf Laufrollen aufgenommen sein. Dies ergibt eine besonders
kompakte und gleichzeitig leichtgängige Anordnung.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann in diesem Zusammenhang darin bestehen, dass
der Profilkörper zweiteilig ausgebildet ist und ein den die Schubstange aufnehmenden
Kanal verschließendes, eine der Schubstange zugeordnete Lauffläche enthaltendes Ansatzstück
aufweist. Dieses kann dabei in vorteilhafter Weise aus höherwertigem Material bestehen
und/oder gehärtet sein, so dass sich eine hohe Laufflächenqualität erreichen lässt.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
In der Zeichnung zeigen:
[0015]
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Doppeldruckwerks,
- Figur 2
- eine erste Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Festlegung der Druckplatten
mit pneumatischer Hubeinrichtung,
- Figur 3
- eine Variante zu Figur 2 mit mechanischer Hubeinrichtung und
- Figur 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV/IV in Figur 3.
[0016] Das in Figur 1 dargestellte Doppeldruckwerk enthält in an sich bekannter Weise zwei
aufeinander abrollende Übertragungszylinder 1, denen jeweils ein hier als Plattenzylinder
2 ausgebildeter Formzylinder zugeordnet ist. Zwischen den beiden Übertragungszylindern
1 wird eine Bedruckstoffbahn 3 hindurchgeführt. Der Durchmesser der Übertragungszylinder
1 ist und Durchmesser der Plattenzylinder 2 sind gleich groß. Bei einer Umdrehung
der Übertragungszylinder 1 wickeln sich die Plattenzylinder 2 daher einmal auf dem
jeweils zugeordneten Übertragungszylinder 1 ab.
[0017] Am Umfang der Plattenzylinder 2 werden biegsame Druckplatten aufgespannt. Dies kann
manuell erfolgen oder mittels einer automatischen Plattenwechseleinrichtung bewerkstelligt
werden. Die nachstehend beschriebene zylinderseitig vorgesehene, erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Festlegung der Druckplatten erweist sich im Zusammenhang mit einer
automatischen Plattenwechseleinrichtung als besonders vorteilhaft.
[0018] Über der Länge der Plattenzylinder 2 können mehrere nebeneinander angeordnete Druckplatten
vorgesehen sein. Der Umfang der Plattenzylinder 2 entspricht der doppelten Plattenlänge,
so dass jeweils zwei Druckplatten am Umfang aufgespannt werden kann. Dementsprechend
werden diese Plattenzylinder 2 als sogenannte doppelt runde Plattenzylinder bezeichnet.
[0019] Die am Umfang der Plattenzylinder 2 aufnehmbaren Druckplatten 4 sind, wie aus Figur
2 ersichtlich ist, an ihren Enden abgekantet, so dass sich vordere und hintere Einhänglaschen
5 ergeben. Diese werden zum Eingriff mit einer plattenzylinderseitig vorgesehenen
Fixiereinrichtung gebracht, die nachstehend näher erläutert wird. Jeder Plattenzylinder
2 besitzt hier zwei Fixiereinrichtungen am Umfang, wie aus Figur 1 ersichtlich ist.
[0020] Pro Fixiereinrichtung besitzen, wie Fig. 2 weiter zeigt, die Plattenzylinder 2 jeweils
einen durch eine achsparallele Ausnehmung gebildeten Einbaukanal 6, der über einen
umfangsseitigen Eingangsschlitz 7 zugänglich ist. Zur Bildung de Einbaukanals 6 ist
als Füllkörper eine umfangsnahe, achsparallele Bohrung vorgesehen, von der ein nach
außen keilförmig sich verjüngender Eingangsbereich abgeht, so dass sich ein vergleichsweise
schmaler Eingangsschlitz 7 und diesen flankierende Schnabelkanten 8 ergeben. Im bohrungsförmigen
Bereich des Einbaukanals 6 ist ein aus einem Rundstangenabschnitt hergestellter Profilkörper
9 angeordnet, der am Zylinderkörper befestigt ist, wie durch eine in Fig. 1 dargestellte
Verbindungslasche 10 angedeutet ist. Der Durchmesser des Profilkörpers 6 entspricht
dem Bohrungsdurchmesser. Bei zweifach runden Zylindern der in Fig. 1 gezeigten Art
ergibt sich zwischen Lagerzapfen und Zylindermantel ein vergleichsweise dicker Ringbereich
zur Aufnahme der vorstehend umrissenen Anordnung vorhanden. Zweckmäßig findet die
Erfindung daher vorzugsweise bei zweifach runden Zylindern Verwendung.
[0021] Auf dem Profilkörper 9 ist eine dem Eingangsschlitz 7 zugewandte, mit einer Einhängklaue
11 versehene Spannleiste 12 sowie eine dieser zugeordnete Betätigungseinrichtung aufgenommen.
Diese besteht aus einer Hubeinrichtung und einer dieser entgegenden Rückführeinrichtung.
Hiermit ist die Spannleiste 12 an den Eingangsschlitz 7 annäherbar bzw. hiervon weg
bewegbar. Die der Spannleiste 12 benachbarte innere Begrenzung 8a der hinteren Schnabelkante
8 verläuft rechtwinlig zur Hubrichtung der Spannleiste 12 und damit etwa parallel
zur Oberseite der Spannleiste 12, was besonders platzsparend ist und einen zuverlässigen
Endanschlag für die Spannleiste 12 bildet.
[0022] Die vorderen, abgekanteten Enden der Druckplatten 4 werden an einer zugeordneten
Schnabelkante 8, im dargestellten Beispiel an der rechts gezeichneten Schnabelkante
8, eingehängt. Anschließend werden die Druckplatten 4 satt an den Zylinderumfang angelegt.
Im dargestellten Beispiel findet hierzu eine Andrückrolle 13 Verwendung. Zur Sicherung
der vorderen Plattenenden während dieses Vorgangs ist hier eine Klemmfeder 14 vorgesehen,
die einen an der inneren Flanke der den vorderen Plattenenden zugeordneten, keilförmigen
Schnabelkante 8 zur Anlage kommenden Kopf aufweist. Selbstverständlich wäre es auch
denkbar, zur Bewerkstelligung der genannten Klemmung die Spannleiste 12 an die innere
Flanke der Schnabelkante 8 anzustellen. Hierzu wäre allerdings eine vergleichsweise
große Hubbewegung der Spannleiste 12 notwendig. Nachdem die Druckplatten 4 am Umfang
des jeweils zugeordneten Plattenzylinders 2 angelegt sind, werden ihre hinteren Enden
an der jeweils zugeordneten Spannleiste 12 d.h. an deren Einhängklaue 11 eingehängt.
Dies erfolgt hier durch Abrollen der Andruckrolle 13. Zum Einhängen der hinteren Enden
der Druckplatten 4 wird die Spannleiste 11 in eine obere, in Fig. 2 mit unterbrochenen
Linien angedeutete Bestückungsposition gebracht. Nach dem Einhängen der hinteren Plattenenden
wird die Spannleiste 12 zurückgeholt, d.h. vom Eingangsschlitz wieder weiter entfernt,
wie mit durchgezogenen Linien gezeichnet ist, wodurch eine auf die Druckplatten 4
wirkende Spannkraft ausgeübt wird.
[0023] Zur Erzielung einer kompakten Bauweise ist der Profilkörper 9 im dem Eingangsschlitz
7 zugewandten Umfangsbereich mit einem dreieckförmigen Ausschnitt 15 versehen, in
welchem die Spannleiste 12 und die dieser benachbarte Klemmfeder 14 angeordnet sein
können. Diese ist hier als Blattfeder ausgebildet, die mit einer einen Fuß bildenden
Abwicklung an einer Flanke des Ausschnitts 15 aufgenommen und befestigt ist. Der Ausschnitt
15 ist durch in Bewegungsrichtung der Spannleiste 12 verlaufende Bohrungen 16 mit
einem dem Ausschnitt 15 gegenüberliegenden, in Längsrichtung des Profilkörpers 9 durchgehenden
Kanal 17 verbunden. In diesem befindet sich die der Spannleiste 12 zugeordnete Hubeinrichtung.
[0024] An der Spannleiste 12 sind die Bohrungen 16 durchgreifende Stößel 18 befestigt, die
mit ihrem von der Spannleiste 12 abgewandten Ende mit der vorstehend genannten Hubeinrichtung
zusammenwirken, die weiter unten noch näher erläutert wird. Durch die Hubeinrichtung
können die Stößel 18 und mit diesen die Spannleiste 12 an den Eingangsschlitz 7 angenähert
werden. Zur Rückführung in eine hiervon abgestellte Stellung ist eine Rückführeinrichtung
vorgesehen. Diese wird hier durch die Stößel 18 umgreifende Federn 19 gebildet, die
einerseits an einer bohrungsseitigen Schulter 20 und andererseits an einem am unteren
Ende der Stößel 18 angebrachten Federteller 21 abgestützt sind. Zur Bildung der Schulter
20 sind die Bohrungen 16 als Stufenbohrungen ausgebildet, die einen den Federn 19
zugeordneten, erweiterten, unteren Bereich aufweisen. Oberhalb der Schulter 20 bildet
die Wand der Bohrung 16 einen dem zugeordneten Stößel 18 zugeordneten Führungsbereich
22. Dieser kann eine den Führungsspalt abdichtende Dichteinrichtung 23 enthalten.
Hierdurch werden die darunter sich befindenden Aggregate in Form der als Rückführeinrichtung
fungierenden Federn 19 und der im Kanal 17 angeordneten Hubeinrichtung gegenüber dem
Eingangsbereich des Einbauraums 6 abgedichtet und damit vor Verschmutzung geschützt.
Die Unterbringung im Profilkörper 9 gewährleistet gleichzeitig einen zuverlässigen
Stoß-und Eingriffsschutz.
[0025] Bei der Ausführung gemäß Figur 2 ist die oben erwähnte Hubeinrichtung als mit der
Unterseite der Federteller 21 zusammenwirkendes, mit einem Druckmittel beaufschlagbares
Hubkissen 24 ausgebildet. Dieses kann mit hier nicht näher dargestellten, im Bereich
einer Zylinderstirnseite zugänglichen Anschlüssen für Ver- und Entsorgungsleitungen
versehen sein. Als Druckmittel findet vorzugsweise Druckluft Verwendung, die einfach
aus dem in jeder Druckerei vorhandenen Druckluftnetz entnehmbar ist. Die durch die
Druckmittelbeaufschlagung des Hubkissens 24 bewerkstelligte Hubbewegung wird zweckmäßig
durch eine Anschlageinrichtung begrenzt. Im dargestellten Beispiel fungieren die im
Kanal 17 angeordneten Federteller 21 als Anschläge. Der Durchmesser der Federteller
21 ist hierzu größer als der Durchmesser des unteren Abschnitts der als Stufenbohrung
ausgebildeten Bohrung 16. Die Hubbewegung erfolgt gegen die Kraft der Federn 19. Sobald
das Hubkissen 24 entlastet wird, bewerkstelligen die Federn 19 eine vom Eingangsschlitz
7 weg führende Bewegung der Spannleiste 12, wodurch auf die hieran angehängten, hinteren
Plattenenden eine Zugkraft ausgeübt wird.
[0026] Die Ausführung gemäß Figur 3 unterscheidet sich von der oben beschriebenen Ausführung
gemäß Figur 2 im wesentlichen nur durch die Ausgestaltung der der Spannleiste 12 zugeordneten
Hubeinrichtung. Diese ist dabei als mechanische Hubeinrichtung ausgebildet. Hierzu
sind eine schiefe Ebene enthaltende Rampenflächen 25 und hiermit zusammenwirkende
Anlauforgane 26 vorgesehen. Zur Erzielung einer Hubbewegung werden die Anlauforgane
26 und die Rampenflächen 25 relativ zueinander bewegt. Die Relativbewegung wird durch
eine im der Hubeinrichtung zugeordneten Kanal 17 des Profilkörpers 9 in axialer Richtung
verschiebbar angeordnete Schubstange 27 bewerkstelligt.
[0027] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rampenflächen 25 an der Unterseite
der Stößel 18 angebracht. Die Schubstange 27 enthält die den Rampenflächen 25 zugeordneten
Anlauforgane, die hier als Anlaufrollen 26 ausgebildet sind, wie am besten aus Figur
4 ersichtlich ist. Die Anlaufrollen 26 können tief in die Schubstange 27 eingreifen,
was der Erzielung einer kompakten Anordnung sehr förderlich ist. Die Schubstange kann
als Gleitelement ausgebildet sein. Im dargestellten Beispiel ist die Schubstange mit
Laufrollen 28 versehen, was eine leichtgängige Anordnung ergibt.
[0028] Die Schubstange 27 läuft hier mit ihren Laufrollen 28 auf einer zugeordneten Lauffläche
des Profilkörpers 9. Diese ist zweckmäßig gehärtet. Um dies zu erleichtern, ist der
Profilkörper 9 hier zweiteilig ausgebildet. Die Teilfuge befindet sich im Bereich
des der Hubeinrichtung zugeordneten Kanals 17, so dass sich ein den Kanal 17 verschließendes,
die genannte Lauffläche enthaltendes Ansatzstück 9a ergibt, das aus einem geeigneten
Laufflächenmaterial besteht und zumindest im Bereich der Lauffläche, vorzugsweise
ganz gehärtet sein kann. Zur Erleichterung der Bearbeitung kann auch die die vordere
Schnabelkante 8 enthaltende Begrenzung des Einbaukanals 6 als nachträglich ansetzbares
Ansatzstück 2a ausgebildet sein.
[0029] Zur Betätigung der Schubstange 27 kann dieser eine im Bereich einer Stirnseite des
zugeordneten Plattenzylinders 2 vorgesehene Betätigungseinrichtung, beispielsweise
in Form eines in Fig. 1 bei 29 angedeuteten Pneumatik- und/oder Hydraulikzylinderaggregats
vorgesehen sein.
[0030] Der Einbaukanal 6 geht zweckmäßig über die Länge des zugehörigen Plattenzylinders
2 durch. Der Profilkörper 9 kann ebenfalls durchgehen. Vorteilhaft können zwei Profilkörper
9 vorgesehen sein, die von unterschiedlichen Zylinderstirnseiten her in den Einbauraum
6 einführbar und jeweils einer halben Zylinderlänge zugeordnet sind. Dasselbe gilt
für die Spannleisten 12. Auf jedem Profilkörper 9 ist dementsprechend eine gleich
lange Spannleiste 12 aufgenommen, die zweckmäßig zwei voneinander beabstandete Stößel
18 aufweist, denen eine gemeinsame Hubeinrichtung zugeordnet ist. Dementsprechend
erstrecken sich das Hubkissen 24 bzw. die Schubstange 27 jeweils über sämtliche Stößel
18 einer Spannleiste 12. Die in die beiden Profilkörper 9 integrierten Hubeinrichtungen
sind jeweils von den einander gegenüberliegenden Zylinderseiten her zugänglich.
1. Plattenzylinder für eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zur Festlegung
von umfangsseitig anbringbaren, mit abgekanteten Enden versehenen, biegsamen Druckplatten
(4), wobei ein über einen umfangsseitigen Eingangsschlitz (7) zugänglicher Einbaukanal
(6) vorgesehen ist, der auf einer Seite seines Eingangsbereichs durch eine keilförmige
Schnabelkante (8) zum Einhängen der vorderen Plattenenden begrenzt ist und in dem
wenigstens ein Profilkörper (9) festgelegt ist, der wenigstens eine mit dem hinteren
Ende wenigstens einer Druckplatte (4) zum Eingriff bringbare Halteeinrichtung enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die den hinteren Plattenenden zugeordnete Halteeinrichtung als Spanneinrichtung ausgebildet
ist, die eine auf dem Profilkörper (9) aufgenommene, auf den Eingangsschlitz (7) zu
und von diesem weg bewegbare Spannleiste (12) und eine dieser zugeordnete, in den
Profilkörper (9) eingebaute Betätigungseinrichtung enthält, die aus einer Hubeinrichtung
und einer dieser entgegenwirkenden Rückführeinrichtung besteht, wobei die Spannleiste
(12) mittels der Hubeinrichtung in eine an den Eingangsschlitz (7) angenäherte Bestückungsposition,
in welcher die hinteren Plattenenden an einer spannleistenseitigen Einhängklaue (11)
einhängbar sind, und mittels der Rückführeinrichtung in Spanneingriff mit den hinteren
Plattenenden bringbar ist.
2. Plattenzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Profilkörper (9) wenigstens eine der Spannleiste (12) benachbarte Klemmfeder
(14) angeordnet ist, die an der inneren Flanke der den vorderen Plattenenden zugeordneten,
keilförmigen Schnabelkante (8) zur Anlage kommt.
3. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (9) im dem Eingangsschlitz (7) zugewandten Umfangsbereich einen
der Spannleiste (12) und gegebenenfalls der Klemmfeder (14) zugeordneten Ausschnitt
(15) aufweist.
4. Plattenzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfeder (14) als Blattfeder ausgebildet ist, die mit einer Fußleiste an einer
Flanke des Ausschnitts (15) festlegbar ist.
5. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (9) einen der Hubeinrichtung zugeordneten Kanal (17) aufweist, von
dem Bohrungen (16) abgehen, in welche die Spannleiste (12) tragende, mit der Hubeinrichtung
und der Rückführeinrichtung zusammenwirkende Stößel (18) eingreifen.
6. Plattenzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (16) den Ausschnitt (15) mit dem Kanal (17) verbinden.
7. Plattenzylinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stößel (18) in der jeweils zugeordneten Bohrung (16) geführt sind.
8. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bohrungen (16) eine mit dem jeweils zugeordneten Stößel (18) zusammenwirkende
Dichteinrichtung (23) vorgesehen ist.
9. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführeinrichtung durch die Stößel (18) umgreifende Federn (19) gebildet wird,
die einerseits an einer bohrungsseitigen Schulter (20) und andererseits an einem am
zugeordneten Stößel (18) angebrachten Federteller (21) abgestützt sind.
10. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Stößeln (18) zugeordnete Hubeinrichtung als mit einem Druckmittel beaufschlagbares
Hubaggregat ausgebildet ist.
11. Plattenzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung als die Stößel (18) untergreifendes, mit einem Druckmittel beaufschlagbares
Hubkissen (24) ausgebildet ist.
12. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung als mechanisches Aggregat ausgebildet ist, das relativ zueinander
bewegbare Rampenflächen (25) und hiermit zusammenwirkende Anlauforgane (26) aufweist.
13. Plattenzylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung eine im zugeordneten Kanal (17) des Profilkörpers (9) verschiebbar
angeordnete Schubstange (27) aufweist, durch welche die Anlauforgane (26) und Rampenflächen
(25) relativ zueinander bewegbar sind.
14. Plattenzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise als Anlaufrollen ausgebildeten Anlauforgane (26) auf der Schubstange
(27) angeordnet und die Rampenflächen (25) mit den Stößeln (18) verbunden sind.
15. Plattenzylinder nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (27) mit Laufrollen (28) versehen ist.
16. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die der Schubstange (27) zugeordnete Lauffläche des Kanals (17) gehärtet
ist.
17. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (9) mehrteilig ausgebildet ist und ein den Kanal (17) verschließendes,
die Lauffläche enthaltendes Ansatzstück (9a) aufweist, das vorzugsweise aus härtbarem
Material besteht und gehärtet ist.
18. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (27) mittels eines im Bereich einer Zylinderstirnseite angeordneten
Hubzylinderaggregats betätigbar ist.
19. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauraum (6) über die Zylinderlänge durchgeht.
20. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über der Zylinderlänge mehrere, vorzugsweise zwei Profilkörper (9) mit jeweils einer
Spannleiste (12) und dieser zugeordneter Betätigungseinrichtung vorgesehen sind.
21. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf dem Zylinderumfang abrollbare Andrückeinrichtung (13) vorgesehen ist.
22. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (4) maschinell anlegbar sind.
23. Plattenzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als doppelt runder Zylinder ausgebildet ist.