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EP 1 683 741 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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26.07.2006 Patentblatt 2006/30 |
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Anmeldetag: 12.01.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR LV MK YU |
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Anmelder: BakeMark Deutschland GmbH |
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27749 Delmenhorst (DE) |
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Erfinder: |
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- Rethmeier, Jörg Dr.
26127 Oldenburg (DE)
- Pfeifer, Gudrun
27777 Ganderkesee (DE)
- Tholen, Rainer
27777 Ganderkesee (DE)
- Sauermann, Thomas
28215 Bremen (DE)
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Vertreter: Fleck, Thomas |
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Raffay & Fleck
Patentanwälte
Geffckenstrasse 6 20249 Hamburg 20249 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ. |
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Verpackungseinheit für feste, halbfeste oder fliessfähige Nähr-, Anzucht- und/oder
Kulturmedien und Verfahren zum Herstellen gebrauchsfertiger Medien |
(57) Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit und ein Verfahren zum Herstellen gebrauchsfertiger
Nähr-, Anzucht- und/oder Kulturmedien jeglicher Art. Es besteht der Bedarf an einer
Verpackungseinheit bzw. an einem Verfahren, das dem Anwender ermöglicht, sterile Fertignährböden
und dgl. schnell und einfach handhabbar zur Verfügung zu stellen. Dieses wird mit
der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit erreicht, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Verpackung für Mikrowellenstrahlung durchlässig, jedoch für Licht undurchlässig
ist und aus einem mehrschichtigen, faltbaren Verbundstoff mit mindestens einer inneren
Kunststoffschicht besteht und ein Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis im Bereich
von 1:5 bis 1:100 aufweist, wobei sowohl die Verpackung, als auch das bzw. die Kulturmedien
steril und letztere ohne Wasserverlust gebrauchsfertig in Kulturschalen- und/oder
-gefäße gießbar sind.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Herstellen von Medien nach dem Oberbegriff
des Anspruches 8.
[0002] Nährböden für die Anzucht und Vermehrung von Bakterien, Pilzen, Hefen, Algen, Zellkulturen
aber auch für die Pflanzenzucht (siehe DE 20103273 U1) werden in flüssiger, halbfester
und fester Form genutzt. Hierbei beschränkt sich der Einsatz nicht nur auf den Nachweis
und die Quantifizierung von z.B. Bakterienzellen sondern auch auf die Erzeugung von
Biomasse vermehrungsfähiger Organismen. Anwendungsbereiche sind neben der klassischen
und technischen Mikrobiologie, die Medizin, Biochemie, Pharmazie, Pflanzenzucht, Materialprüfung,
Kosmetikindustrie, Ölindustrie, Lebensmittelindustrie etc..
[0003] Das Wachstum der gezüchteten Organismen wird durch die in den Nährböden enthaltenen
Hauptkomponenten und Spurenelemente, sowie durch die Inkubation der Nährmedien bei
verschiedenen, für die jeweiligen Organismen optimalen, Temperaturen für mehrere Stunden
bis Wochen gefördert. Hauptbestandteile der festen Nährmedien sind Salze, Kohlenhydrate,
Vitamine, Agar und Wasser, zusätzlich können organische Säuren, komplexe Substrate
wie Hefeextrakt, Trypton, Casein usw. enthalten sein. Ein Beispiel eines derartigen
Mediums ist in der Gebrauchsmusterschrift DE29710050 U1 dargestellt.
[0004] Die Nährböden dienen dabei nicht nur als Reservoir für Nährstoffe, sondern bieten
den Organismen eine optimierte Umgebung mit stabilen physikalisch-chemischen Bedingungen
wie pH-Wert, Redoxpotential, Wassergehalt usw.. Im Fall der Agar-haltigen, Gelatine-haltigen
oder Silikagel-haltigen Nährböden wird den Organismen gleichzeitig ein Substrat mit
optimaler halbstarrer Oberfläche zur Verfügung gestellt, das den Wachstumsansprüchen
der Organismen entgegen kommt. Au-βerdem werden teilweise feste Trägermaterialien
angeboten, die mit einem Nährboden beschichtet werden, wie z.B. in der Patentschrift
DE19834427C1 beschrieben wurde.
[0005] Um in verschiedenen Laborbereichen vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, insbesondere
zur effizienten Handhabung und zur Überprüfung der mikrobiologischen Unbedenklichkeit
von Genuss- und Nahrungsmitteln, aber auch Medikamenten, werden standardisierte Nährböden
mit festgelegten Rezepturen (Nährstoffgehalten) verwendet. Dazu werden geringe Mengen
des Untersuchungsmaterials entweder in die Nährböden eingegossen oder aber auf der
Oberfläche ausgegossen, ausgestrichen oder ausplattiert.
[0006] Diese standardisierten Nährböden können entweder als Fertigmischung (Trockenmischung),
Fertigmedien in Glasflaschen, Röhrchen oder Petrischalen kommerziell bezogen werden,
oder der Anwender muss die Nährböden nach den bekannten-Rezepturen selbst herstellen.
Die Herstellung der Nährmedien aus den Einzelsubstanzen oder aus einer Trockenmischung
hat den Nachteil, dass die Herstellung und insbesondere die Sterilisation der Nährböden
extrem zeitaufwendig ist. Eine Sterilisation erfolgt in der Regel in einem Autoklaven,
wobei die Dampftemperatur min. 121°C betragen muß. In seltenen Fällen erfolgt eine
Sterilisation von Flüssigmedien durch Filtration, wie sie auch im Lebensmittelbereich
üblich ist (z.B. Verfahren zur Herstellung von steriler entrahmter Milch, DE 69818821
T2). Dieses Verfahren ist jedoch für agarhaltige Medien nicht anwendbar, da die Poren
der Filter durch den Agar blockiert werden.
[0007] Ein wesentliches Problem stellt die Verpackung der Nährmedien dar, die meisten Verpackungen
von Fertignährböden sind durchsichtig, wobei die Produkte nicht lichtsensitiv sein
dürfen, bestehen aus bruchgefährdeten Verpackungen (z.B. Glas oder Kunststoff) und
sind nicht oder nur schlecht stapelbar. Oft sind die Verpackungsvolumina für einen
Einsatz im Labor zu groß, so dass Restmaterial anfällt, was verworfen oder erneut
sterilisiert werden muss. Angebotene Alternativen sind oft für einen Einsatz im Routinelabor
zu kompliziert, wie z.B. an Hand eines luftdicht verbundenen Behälters mit einer transparenten
Behälterabdeckung (DE 10051514 A1) ersichtlich wird. Auch hier muss erst ein steriles
Medium bereitgestellt werden, bevor ein Einsatz in der Mikrobiologie erfolgen kann.
[0008] Die kommerziell erhältlichen Fertignährböden sind dagegen in der Regel nicht lange
haltbar, da die Verpackung (z.B. Petrischalen) einen Wasserverlust nicht verhindern.
Andere Verpackungsformate wie Glasflaschen sind ebenfalls schwer zu handhaben und
müssen erst im Autoklaven oder im Wasserbad erhitzt werden, was ebenfalls sehr zeitaufwendig
ist.
[0009] Die wichtigste Forderung der Anwender ist eine Langzeitstabilität der Medien, wobei
Wasserverluste, chemische Reaktionen, photochemische Veränderungen oder Unsterilitäten
die Untersuchungsergebnisse gefährden können, bzw. auch das Wachstum von z.B. Pflanzenschösslingen
negativ beeinflussen.
[0010] Insbesondere sollte auch auf eine Nachsterilisierung verzichtet werden können, um
eine leichte und schnelle Handhabung sicherzustellen.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nachteil der zeitaufwendigen
Herstellung von Nährböden durch die Anwender zu beseitigen und eine Möglichkeit aufzuzeigen,
sterile Fertignährböden und dgl. in kürzester Zeit für den Anwender ohne zusätzlichen
technischen Aufwand zum Einsatz bringen zu können.
[0012] Die Aufgabe wird durch die sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1, bzw. das Verfahren
nach Anspruch 8 gelöst, was eine überraschend einfache Alternative zu herkömmlichen
Nährböden bzw. Nährbodenverpackungen darstellt.
[0013] Die Abfüllung der sterilisierten Nährböden erfolgt in glas- und metallfreie sterile
Verpackungen, die für Mikrowellen durchlässig, für Licht undurchlässig sind, wobei
das Abfüllsystem ein geschlossenes System darstellt und zu der gewünschten erfindungsgemäßen
sterilen Verpackungseinheit führt.
[0014] Die der Erfindung zugrunde liegende Verpackungseinheit verhindert einen Wasserverlust,
so dass die Kulturmedien wesentlich länger haltbar sind, als herkömmliche Medien.
[0015] Die fehlende Transparenz der Verpackung bzw. seine Lichtundurchlässigkeit verhindert
außerdem eine photochemische Schädigung der enthaltenen Stoffe.
[0016] Die erfindungsgemäße Verpackungseinheit zeichnet sich durch ein sehr günstiges Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis
aus. Die Verpackungen sind sehr leicht und nehmen wenig Platz ein, was für den Anwender
deutliche Vorteile hat (weniger Abfall, leichtere Handhabbarkeit). Außerdem wird wenig
Energie beim Erhitzen der Verpackungen von diesen absorbiert, was die Erhitzungszeit
deutlich reduziert.
[0017] Die erfindungsgemäße Verpackungseinheit besteht aus einem mehrschichtigen, faltbaren
Verbundstoff mit mindestens einer Kunststoffschicht, wobei die Kunststoffschicht vorteilhafterweise
aus Polypropylen besteht. Weitere Schichten können aus Papier, Pappe und/oder Polypropylen
bestehen.
[0018] Durch das erfindungsgemäße Verfahren entfällt für den Anwender die zeitintensive
Vorbereitung der Nährmedien (z.B. Einwiegen der Chemikalien, Lösen, Sterilisieren).
[0019] Die Faltbarkeit ist für die schnelle, automatische Verpackung und Befüllung derselben
mittels geeigneter Maschinen wichtig.
[0020] Die Sterilität des fertigen Nährbodens wird vorteilhafterweise durch eine Erhitzungstemperatur
von mind. 140°C erreicht.
[0021] Der Nährboden kann Salze, Zucker, Kohlenhydrate, Fette/Öle,
[0022] Vitamine, organische Polymere, aromatische und aliphatische Verbindungen usw. enthalten.
[0023] Die Verflüssigung von festen Agar-, Gelatine oder Silica-Gel enthaltenen Nährböden
kann vorteilhafterweise sowohl mit Mikrowellen, als auch in Wasser- oder Ölbädern
bei min 90°C erfolgen.
[0024] Zusätzlich zur Verflüssigung der festen und halbfesten Bestandteile der Nährböden
mittels Mikrowellen wird eine Sterilisation der Verpackungsoberflächen erreicht, so
dass das Erzeugnis als Sterilverpackung direkt zum Ausgießen des Mediums z.B. in Petrischalen
genutzt werden kann. Die notwendige Leistung der Mikrowellen liegt dabei vorteilhafterweise
bei mindestens 150 Watt bei einer Einwirkzeit von bis zu 10 min ohne dass es zu einem
Überkochen des Mediums kommt.
[0025] Weiterhin kann die Form der Verpackungen und auch der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit
so gewählt werden, dass sieleicht stapelbar und mechanisch belastbar sind.
[0026] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele zum besseren Verständnis der
Erfindung näher erläutert, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
Beispiel 1:
[0027] 20 ml Verpackung (4g) mit einem Verpackungsgewichts/Volumenverhältnis von 1:5 gefüllt
mit Plate Count Agar bestehend aus:
5g Trypton
2,5 g Hefe-Extrakt
1g Glukose
15 g Agar-Agar
ad 1000 ml Aqua dest.
pH 7.0
[0028] Das Erhitzen auf 90°C erfolgt bei 300 Watt für 2 Minuten in der Mikrowelle, wonach
das Kulturmedium zur Animpfung bereit ist.
Beispiel 2:
[0029] 200 ml Verpackung (11g) mit einem Verpackungsgewichts/Volumenverhältnis von 1:18
gefüllt mit Plate Count Agar bestehend aus:
5g Trypton
2,5 g Hefe-Extrakt
1g Glukose
15 g Agar-Agar
ad 1000 ml Aqua dest.
pH 7.0
[0030] Das Erhitzen auf 90°C erfolgt bei 300 Watt für 6 Minuten in der Mikrowelle, wonach
das Kulturmedium zur Animpfung bereit ist.
Beispiel 3:
[0031] 1.000 ml Verpackung (27g) mit einem Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis von 1:37
gefüllt mit Bouillon-Agar bestehend aus:
10 g Pepton
10 g Fleisch-Extrakt
5g Natriumchlorid
15 g Agar-Agar
ad 1000 ml Aqua dest.
pH 7.0 - 7.2
[0032] Das Erhitzen auf 90°C erfolgt bei 300 Watt für 30 Minuten in der Mikrowelle, wonach
das Kulturmedium zur Animpfung bereit ist.
[0033] Andere Rezepturen mit anderen Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis sind für den Fachmann
im Rahmen der Ansprüche denkbar.
[0034] Die innere, dem Kulturmedium zugewandte Seite der erfindungsgemäßen und in den Beispielen
1-3 eingesetzten Verpackungseinheit besteht aus Polypropylen mit maximalen spezifischen
Migrationslimits für 1-Hexen von 3 mg/kg, für 1-Octen von 15 mg/kg und für Octadecyl
3-(3,5-di-tert. Butyl-4-hydroxy-phenyl)-Popionat von 6 mg/kg, während die äußere Schicht
der Verpackungseinheit aus PE-beschichtetem Papier besteht.
[0035] Das Erhitzen der Verpackungseinheit ist von der Geometrie der Mikrowellengeräte abhängig.
Es hat sich gezeigt, dass der Inhalt einer einzelnen 200 ml Packung bei 300 Watt innerhalb
von 6 min gut zu verflüssigen ist. Bei Befüllung des Mikrowellengerätes mit 2 Packungen
sind bei einer Leistung von 300 Watt 10 min, bei 4 Packungen und gleicher Leistung
20 min anzusetzen.
1. Verpackungseinheit, enthaltend eine Verpackung mit festen, halbfesten und/oder fließfähigen
Nähr-, Anzucht- und/oder Kulturmedien für die Anzucht und Vermehrung von Bakterien,
Pilzen, Hefen, Algen, Zellkulturen und/oder Pflanzensprösslingen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung für Mikrowellenstrahlung durchlässig, jedoch für Licht undurchlässig
ist und aus einem mehrschichtigen, faltbaren Verbundstoff mit mindestens einer inneren
Kunststoffschicht besteht und ein Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis im Bereich
von 1:5 bis 1:100 aufweist, wobei sowohl die Verpackung, als auch das bzw. die Kulturmedien
steril und letztere ohne Wasserverlust gebrauchsfertig in Kulturschalen- und/oder
-gefäße gießbar sind.
2. Verpackungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien durch Erhitzen mittels Mikrowellenstrahlung oder eines
Wasser- oder Ölbades fließfähig machbar sind.
3. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien standardisiert und/oder Sondermischungen sind.
4. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des bzw. der Kulturmedien mindestens im Bereich von 20 ml bis 10.000
ml liegt.
5. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien Silica-Gel und/oder Gelrite und/oder Gelantine und/oder
Öle und Farbstoffe und/oder Kohlenhydrate und Fette und/oder Agar-Agar enthält.
6. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien ein pH-Wert im Bereich von 2 bis 10 aufweisen.
7. Sterile Verpackungseinheit nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die für Mikrowellenstrahlung durchlässige und mehrschichtige Verpackung ein Papierbahnmaterial
umfasst, das mit mindestens einer thermoplastischen Kunststoffschicht beschichtet
ist.
8. Verfahren zum Herstellen gebrauchsfertiger Nähr-, Anzucht- und/oder Kulturmedien jeglicher
Art für die Anzucht und/oder Vermehrung von Bakterien, Pilzen, Hefen, Algen, Zellkulturen
und/oder Pflanzensprösslingen, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien und die Verpackung sterilisiert und in letzterer verpackt
werden, die für die Mikrowellenstrahlung durchlässig, für Licht undurchlässig ist,
und aus einem mehrschichtigen, faltbaren Verbundsstoff mit mindestens einer inneren
Kunststoffschicht besteht und ein Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis im Bereich
von 1:5 bis 1:100 aufweist, und dass das bzw. die Kulturmedien aus der Verpackung
unmittelbar in Petrischalen oder andere Kulturgefäße ausgießbar sind und sofort zur
Animpfung bereitstehen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien durch Erhitzen mittels Mikrowellenstrahlung oder eine Wasser-
oder Ölbades vor dem Ausgießen fließfähig gemacht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Erhitzung mittels Mikrowellenstrahlung gleichzeitig eine Sterilisation
der Außenwandung der Verpackung erfolgt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung der Mikrowellenstrahlung im Bereich von 100 bis 750 W liegt, während
die Einwirkzeit 3 bis 15 Minuten beträgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verpackungseinheit, enthaltend eine Verpackung mit festen, halbfesten und/oder fließfähigen
Nähr-, Anzucht- und/oder Kulturmedien für die Anzucht und Vermehrung von Bakterien,
Pilzen, Hefen, Algen, Zellkulturen und/oder Pflanzensprösslingen, wobei die Verpackung
für Mikrowellenstrahlung durchlässig ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie jedoch für Licht undurchlässig ist und aus einem mehrschichtigen, faltbaren Verbundstoff
mit mindestens einer inneren Kunststoffschicht besteht und ein Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis
im Bereich von 1:5 g/ml bis 1:100 g/ml aufweist, wobei sowohl die Verpackung, als
auch das bzw. die Kulturmedien steril und letztere ohne Wasserverlust gebrauchsfertig
in Kulturschalen- und/oder -gefäße gießbar sind.
2. Verpackungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien durch Erhitzen mittels Mikrowellenstrahlung oder eines
Wasser- oder Ölbades fließfähig machbar sind.
3. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien standardisiert und/oder Sondermischungen sind.
4. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des bzw. der Kulturmedien mindestens im Bereich von 20 ml bis 10.000
ml liegt.
5. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien Silica-Gel und/oder Gelrite und/oder Gelantine und/oder
Öle und Farbstoffe und/oder Kohlenhydrate und Fette und/oder Agar-Agar enthält.
6. Sterile Verpackungseinheit nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien ein pH-Wert im Bereich von 2 bis 10 aufweisen.
7. Sterile Verpackungseinheit nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die für Mikrowellenstrahlung durchlässige und mehrschichtige Verpackung ein Papierbahnmaterial
umfasst, das mit mindestens einer thermoplastischen Kunststoffschicht beschichtet
ist.
8. Verfahren zum Herstellen gebrauchsfertiger Nähr-, Anzucht- und/oder Kulturmedien
jeglicher Art in einer Verpackung für die Anzucht und/oder Vermehrung von Bakterien,
Pilzen, Hefen, Algen, Zellkulturen und/oder Pflanzensprösslingen, wobei das bzw. die
Kulturmedien und die Verpackung sterilisiert und die Kulturmedien in die Verpackung
verpackt werden, die für die Mikrowellenstrahlung durchlässig ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie für Licht undurchlässig ist, und aus einem mehrschichtigen, faltbaren Verbundsstoff
mit mindestens einer inneren Kunststoffschicht besteht und ein Verpackungsgewicht/Volumenverhältnis
im Bereich von 1:5 g/ml bis 1:100 g/ml aufweist, und dass das bzw. die Kulturmedien
aus der Verpackung unmittelbar in Petrischalen oder andere Kulturgefäße ausgießbar
sind und sofort zur Animpfung bereitstehen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. die Kulturmedien durch Erhitzen mittels Mikrowellenstrahlung oder eine Wasser-
oder Ölbades vor dem Ausgießen fließfähig gemacht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Erhitzung mittels Mikrowellenstrahlung gleichzeitig eine Sterilisation
der Außenwandung der Verpackung erfolgt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung der Mikrowellenstrahlung im Bereich von 100 bis 750 W liegt, während
die Einwirkzeit 3 bis 15 Minuten beträgt.

