[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Querscheiden von einer Materialbahn in
einzelne Materialabschnitte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist vorzugsweise in einem Falzapparat einer Druckmaschine
angeordnet.
[0003] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art wird die Materialbahn von dem den Zylinder
umschlingenden Endloselement an die Mantelfläche des Zylinders gedrückt und dadurch
geführt. An der Schnittstelle ist dem Zylinder ein drehbarer Gegenzylinder angestellt,
so dass die Schnittstelle als ein durch den Zylinder und den Gegenzylinder begrenzter
Spalt ausgebildet ist, den die Materialbahn durchläuft. Das Schneidmesser ist am Gegenzylinder
angeordnet. Jedes Mal, wenn das Schneidmesser im Laufe einer Umdrehung des Gegenzylinders
den Spalt durchläuft, wird ein Materialabschnitt von der Materialbahn abgeschnitten.
Weil das Schneidmesser an der Schnittstelle über die gesamte Breite der Materialbahn
auf diese einwirken muss, um Materialabschnitte vollständig von dieser abschneiden
zu können, muss die Führung durch das Endloselement spätestens unmittelbar vor dem
Spalt enden, damit das Endloselement dem Schneidmesser nicht hinderlich ist, bzw.
damit das Endloselement vom Schneidmesser nicht zerschnitten wird. Jenseits der Schnittstelle
kann ein weiteres Endloselement zur Führung des vorauslaufenden Endabschnittes der
Materialbahn vor Erfolgen des Schnittes, bzw. des Materialabschnittes nach erfolgtem
Schnitt, vorgesehen sein. Wegen des hinderlichen Gegenzylinders können die Führungen
vor und jenseits der Schnittstelle aber nicht beliebig nahe an die Schnittstelle heranreichen.
Somit verbleibt sowohl vor der Schnittstelle als auch jenseits der Schnittstelle stets
ein Abschnitt, in welchem die Materialbahn bzw. die Materialabschnitte ungeführt sind.
Weil die Materialbahn in der Regel mit hoher Geschwindigkeit läuft, ist die Materialbahn
entlang des Zylinders erhöhten Fliehkräften ausgesetzt, so dass es immer wieder vorkommt,
dass das vorauslaufende Ende der Materialbahn nicht sauber in den Spalt einläuft oder
nach Durchlaufen des Spaltes nicht sauber in die jenseitige Führung einläuft. Die
Folge sind beschädigte Materialabschnitte, die in schlimmen Fällen zu Stopfern der
Vorrichtung führen können, welche aufwändig beseitigt werden müssen und wegen der
Wiederherstellungsarbeiten für die Vorrichtung und dem damit einhergehenden Produktionsausfall
kostspielig sind.
[0004] Zwar sind am Zylinder angeordnete Haltemittel wie z.B. Greifer oder Punkturnadeln
zum Halten der Materialbahn und der Materialabschnitte bekannt. Diese halten die Materialbahn
bzw. die Materialabschnitte aber lediglich an deren vorauslaufenden Endabschnitten.
Beispielsweise ist auch im Falle eines Zylinders mit Greifern der vorauseilende Endabschnitt
der Materialbahn unmittelbar nach dem Schnitt zunächst ohne Führung. Erst durch die
nachschiebende Materialbahn wird der Endabschnitt zu den Greifern geschoben und kann
von diesen ergriffen werden. Dabei tritt auch hier das Problem auf, dass die Greifer
den Endabschnitt wegen dessen fehlender Führung oft nicht richtig ergreifen können.
Außerdem muss zwischen dem hinteren Ende des zuletzt abgeschnittenen Materialabschnittes
und dem vorauslaufenden Endabschnitt der Materialbahn ein Abstand vorgesehen werden,
damit die Greifer zum Ergreifen des vorauslaufenden Endabschnitt zwischen beiden hindurchtreten
können. Die dazu nötigen Einrichtungen verkomplizieren die Vorrichtung zusätzlich.
Handelt es sich bei den Haltemitteln dagegen um Punkturnadeln, dann wird die Materialbahn
häufig aufgrund der auftretenden Fliehkräfte von den Punkturnadeln abgezogen, so dass
wiederum beschädigte Produkte und Stopfer die Folge sind. Außerdem reißen wegen der
beim Schnitt auftretenden Schwankungen in der Materialbahnspannung die Materialbahn
bzw. die Materialabschnitte an den Stellen aus, an welchen sie von den Punkturnadeln
durchstoßen werden.
[0005] Die WO 2005/032989 A1 beschreibt einen Zylinder eines Falzapparates mit einem Zylinderkörper
und wenigstens einen Greifer.
[0006] Die US 3 337 211 A offenbart einen Falzmesserzylinder, der mit einem Schneidzylinder
zusammenwirkt. Der Falzmesserzylinder ist an seinem Randbereich von zwei Ketten umschlungen,
die ein Greifelement zum Halten des nach dem Schnitt entstandenen neuen Anfangs tragen.
[0007] Die DE 726 292 C zeigt eine Vorrichtung zum Führen einer Papierbahn zwischen zwei
Querschneidzylindern, wobei die Papierbahn zwischen zwei von Ketten getragenen Klemmelementen
eingeklemmt ist.
[0008] Die DE 20 56 665 A beschreibt eine Transportvorrichtung an rotierenden Querschneidern,
wobei die Materialbahn zwischen zwei Transportbändern eingeklemmt ist. Jedes Transportband
erstreckt sich über die gesamte Breite der Querschneider und weist eine Aussparung
für das Schneidmesser auf.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Querschneiden von
einer Materialbahn in einzelne Materialabschnitte zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass entlang
der ganzen Umschlingung des Zylinders durch das Endloselement die Materialbahn von
den Andrückmitteln an den Zylinder gedrückt wird. Weil sich die Umschlingung über
die Schnittstelle hinaus bis jenseits der Schnittstelle erstreckt, ist die Materialbahn
auch an der Schnittstelle und kurz danach sicher geführt. Dabei sind die Andrückmittel
derart an dem Endloselement angeordnet, dass das Schneidmesser problemlos zwischen
zwei benachbarten Andrückmitteln hindurch auf die Materialbahn einwirken kann. Ein
minimaler Abstand zwischen zwei benachbarten Andrückmitteln, der dem Schneidmesser
einen ungehinderten Durchgang zwischen diesen beiden Andrückmitteln erlaubt, ist aber
nur zwischen solchen Andrückmitteln notwendig, welche die Schnittstelle gerade zur
Zeit eines Schnittes passieren, während der Abstand zwischen allen anderen Andrückmitteln
beliebig sein kann, solange das Schneidmesser nicht zwischen zwei benachbarten Andrückmitteln
hindurch wirkt.
[0012] Mit der Vorrichtung wird eine effektive Führung der Materialbahn sowohl vor als auch
an und jenseits der Schnittstelle erreicht. Zu jedem Zeitpunkt kurz vor, während und
kurz nach dem Schnitt sind die Materialbahn und die Materialabschnitte sicher am Zylinder
gehalten und können sich nicht von diesem lösen. Dadurch werden Beschädigungen der
Materialbahn bzw. Materialabschnitte sowie Stopfer vermieden. Gleichzeitig wird eine
gleichmäßige Spannung der Materialbahn aufrechterhalten, ohne dass es zu Spannungsschwankungen
kommt. Insgesamt arbeitet die Vorrichtung im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen
gleichmäßig und zuverlässig.
[0013] Als Endloselement eignet sich beispielsweise ein Band, eine Kette, ein Riemen, ein
Zahnriemen oder andere endlose Zugorgane.
[0014] Am Zylinder kann wenigstens eine umlaufende Ausnehmung vorgesehen sein, in welche
das Endloselement eingreift. Dabei bleiben die Andrückmittel zweckmäßigerweise außerhalb
der Ausnehmung. Bei dieser Ausnehmung kann es sich beispielsweise um eine umlaufende
Nut im Randbereich der Mantelfläche des Zylinders handeln. Die Aussparung kann auch
unmittelbar an eine Stirnfläche des Zylinders angrenzen, so dass der Zylinder in der
Nähe dieser Stirnfläche stufenförmig verjüngt ist.
[0015] Wenigstens abschnittsweise kann das Endloselement schienengeführt sein. Diese schienengeführten
Abschnitte des Endloselementes können sowohl den Zylinder umschlingende als auch den
Zylinder nicht umschlingende Abschnitte sein. Sofern das Endloselement von einer Ausnehmung
des Zylinders aufgenommen ist, kann sich die Schienenführung ebenfalls innerhalb dieser
Ausnehmung erstrecken. Mit der Schienenführung wird dem Endloselement ein wohldefinierter
Laufweg vorgegeben, von dem es auch bei eventuellen äußeren Störeinflüssen nicht abweichen
kann. Dies macht den Betrieb der Vorrichtung zuverlässiger und erhöht die Sicherheit
für das Bedienpersonal der Vorrichtung.
[0016] Bevorzugterweise ist jeder Randbereich des Zylinders von einem der Endloselemente
umschlungen, so dass die Materialbahnabschnitte bzw. Materialbahn wenigstens an ihren
beiden Längsrändern von den Andrückmitteln gegen den Zylinder gedrückt wird. Die Sicherheit
der Führung ist dadurch für die Materialbahnabschnitte bzw. Materialbahn erhöht. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Andrückmittel der beiden
Endloselemente paarweise miteinander verbunden. Bei einer solchen Ausführung wird
die Materialbahnabschnitte bzw. Materialbahn nicht nur an ihren Längsrändern, sondern
auf ihrer gesamten Breite gegen den Zylinder gedrückt, wodurch sich die Spannung in
der Materialbahn leichter aufrechterhalten lässt.
[0017] Die Andrückmittel sind vorteilhaft wenigstens teilweise aus Polyurethan gefertigt.
Beispielweise kann das Andrückmittel eines oder mehrere Andrückelemente aus Polyurethan
aufweisen, das im direkten Kontakt mit den Materialbahnabschnitte bzw. Materialbahn
steht. Es kann sich dabei um geschäumtes Polyurethan handeln, das unter der Bezeichnung
Vulkolan im Handel erhältlich ist. Polyurethan ist aufgrund seiner Elastizitätseigenschaften
und seines Reibungskoeffizienten mit Papier besonders bevorzugt, wenn es sich bei
der Materialbahn bzw. Materialabschnitte um eine Papierbahn handelt, was zum Beispiel
dann der Fall ist, wenn die Vorrichtung in einer Druckmaschine eingesetzt wird.
[0018] Das Endloselement kann einerseits selber am Zylinder abgestützt sein, andererseits
kann es aber auch nur durch die Andrückmittel am Zylinder abgestützt sein. Bei der
Ausführung, in der das Endloselement von einer Ausnehmung des Zylinders aufgenommen
ist, können die Andrückmittel beispielsweise aus der Ausnehmung ausgreifen und das
Endloselement indirekt am Zylinder abstützen, ohne dass das Endloselement selbst in
Kontakt mit dem Zylinder tritt.
[0019] Unabhängig davon, ob das Endloselement selber in Kontakt mit dem Zylinder tritt oder
nur durch die Andrückmittel an diesem abgestützt ist, ist es möglich, das Endloselement
reibschlüssig oder formschlüssig über den Zylinder anzutreiben. Zum Antreiben kann
dem Endloselement aber auch ein eigener Motor zugeordnet sein.
[0020] Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst der Zylinder ein vom Endloselement
umschlungenes Zahnrad, und das Endloselement ist eine Kette oder ein Zahnriemen, wobei
die Zähne des Zahnrades kämmend in das Endloselement eingreifen. Diese Ausführung
hat den besonderen Vorteil, dass die Phasenlage des Endloselements gegenüber dem Zylinder
stets wohldefiniert ist, da kein Schlupf zwischen Endloselement und Zylinder auftreten
kann. Dadurch ist insbesondere gewährleistet, dass immer dann, wenn ein Schnitt erfolgen
soll, eine Lücke zwischen Paaren von Andrückmitteln die Schnittstelle passiert, die
breit genug ist, um einen Durchgang des Schneidmessers zu erlauben.
[0021] Bevorzugterweise ist das Schneidmesser an einem an den Zylinder angestellten Gegenzylinder
angeordnet, so dass es bei jeder Umdrehung des Gegenzylinders mit dem Zylinder zusammenwirkt
und den Materialabschnitt von der Materialbahn abschneidet.. Dieser Gegenzylinder
bildet mit dem Zylinder einen Spalt, der die Schnittstelle definiert.
[0022] Alternativ kann das Schneidmesser aber auch am Zylinder selber angeordnet und aus
diesem ausfahrbar sein. Das aus dem Zylinder ausfahrende Schneidmesser kann beispielsweise
mit dem dann schneidmesserlosen Gegenzylinder zum Abschneiden der Materialabschnitte
zusammenwirken. Insbesondere bei vergleichsweise dünnen und leicht zu durchschneidenden
Materialbahnen kann auf den Gegenzylinder sogar verzichtet werden, wenn die Spannung
des Endloselementes groß genug ist und der Abstand zwischen den Andrückmitteln, zwischen
denen das Schneidmesser hindurchstößt, klein genug ist, um die Materialbahn vor und
hinter der Schnittstelle und nahe an dieser fest gegen den Zylinder zu drücken und
dadurch ein Ausreißen der Materialbahn beim Schnitt zu verhindern.
[0023] Bei einer solchen Ausführung verläuft die Schneide des Schneidmessers vorteilhafterweise
etwas schräg zu dessen Stoßrichtung. Dadurch wird vermieden, dass die Materialbahn
auf ihrer gesamten Breite zu einem gleichen Zeitpunkt geschnitten werden muss, wenn
hohe Kräfte erforderlich wären, die eventuell zu einem Verrutschen der Materialbahn
führen könnten. Das Schneidmesser kann über die gesamte Breite des Zylinders denselben
Winkel mit dessen Mantelfläche bilden und während des Ausfahrens aus dem Zylinder
die Materialbahn von einem der Ränder zum anderen kontinuierlich quer durchschneiden.
In einer anderen Ausführung weist die Schneide des Schneidmessers eine V-förmige Kontur
auf und schneidet die Materialbahn während des Ausfahrens aus dem Zylinder von dessen
beiden Rändern gleichzeitig beginnend zur Mitte hin durch. Diese Ausführung gewährleistet
einen symmetrischen Schnittverlauf von beiden Seiten der Materialbahn her und führt
zu einer gleichmäßig symmetrischen Belastung der Materialbahn während des Schnittes.
Schließlich kann die Schneide des Schneidmessers in der Mitte eine Spitze aufweisen,
mit der das aus dem Zylinder ausfahrende Schneidmesser die Materialbahn zunächst mittig
durchstößt und dann im weiteren Verlauf des Ausfahrens von der Mitte aus zu den Rändern
hin durchschneidet.
[0024] Der Zylinder umfasst Haltemittel, insbesondere Greifer oder Punkturnadeln, zum Halten
der Materialabschnitte. Diese sind dann von Vorteil, wenn die Materialabschnitte von
dem Endloselement beispielsweise deswegen nicht mehr gehalten werden können, weil
sie von dem Zylinder abgeleitet werden. Außerdem ermöglichen solche Haltemittel einen
Sammelbetrieb, bei dem der Zylinder mit einem bereits darauf gehaltenen Materialabschnitt
den Schneidspalt ein weiteres Mal passiert, so dass auf den bereits gehaltenen Materialabschnitt
ein weiterer aufgelegt wird.
[0025] Einer bevorzugten Ausgestaltung zufolge umfassen die Haltemittel wenigstens einen
Greifer, der zwischen einer im Innern des Körpers des Zylinders versenkten Stellung,
einer ausgefahrenen Stellung und einer Klemmstellung bewegbar ist, wobei in der Klemmstellung
eine Spitze des Greifers einen Materialabschnitt von außen gegen einen Oberflächenabschnitt
des Zylinderkörpers drückt, und wobei eine erste Achse, um die der Greifer zwischen
der versenkten und der ausgefahrenen Stellung eine Schwenkbewegung ausführt, in radialer
Richtung des Zylinderkörpers beweglich ist. In der versenkten Stellung behindert der
Greifer nicht die Heranführung der Materialbahn. Die radiale Beweglichkeit der Achse
erlaubt es, den Greifer schnell und dennoch ohne übermäßige Materialbeanspruchung
von der ausgefahrenen Stellung in die Klemmstellung zu bringen. Da der zum Klemmen
oder Freigeben des Flachmaterials am Greiferzylinder erforderliche radiale Hub klein
im Vergleich zur erforderlichen Bewegungsamplitude des Greifers in Umfangsrichtung
ist, genügt eine geringe Amplitude der radialen Verschiebungsbewegung, die mit geringem
Energieaufwand und geringer Belastung der mechanischen Komponenten erzeugbar ist.
[0026] Eine einfache und robuste Möglichkeit, die radiale Einwärtsbewegung der ersten Achse
anzutreiben, ist, diese an einen ersten Arm zu montieren, der um eine in Bezug auf
den Zylinderkörper ortsfeste zweite Achse schwenkbar ist, so dass die radiale Bewegung
der ersten Achse einer Schwenkbewegung dieses ersten Armes entspricht.
[0027] Diese Schwenkbewegung des ersten Armes kann, wie herkömmlicherweise die Schwenkbewegung
des Greifers selbst, in einfacher Weise durch eine Kurvenscheibe angetrieben sein,
die nicht zusammen mit dem Greiferzylinder rotiert und deren Form von einem mit dem
ersten Arm verbundenen Hebel abgetastet wird.
[0028] Wenn der von dem Greifer festzuklemmende Bahnabschnitt ein Stapel von Bögen ist,
so ist es wünschenswert, im Moment des Festklemmens des Stapels eine Bewegungskomponente
des Greifers in Umfangsrichtung des Zylinders zu vermeiden, damit der Stapel keinen
Scherkräften ausgesetzt ist. Während herkömmlicherweise das Festklemmen nur durch
eine Schwenkbewegung des Greifers zustande kommt und somit die Ausübung einer Scherkraft
auf einen Bogenstapel beim Festklemmen nicht zu vermeiden ist, ist bei dem vorliegenden
Greiferzylinder vorzugsweise vorgesehen, dass in einer Endphase der Schwenkbewegung
in die Klemmstellung die erste Achse sich radial einwärts bewegt.
[0029] Um die Schwenkbewegung des Greifers zwischen der versenkten Stellung und der Klemmstellung
anzutreiben, ist eine Koppelstange vorgesehen, die einerseits an dem Greifer und andererseits
an einem um eine dritte Achse schwenkbaren zweiten Arm angelenkt ist. Auch dessen
Schwenkbewegung kann, wie oben angegeben, durch eine Kurvenscheibe angetrieben sein.
[0030] In einer platzsparenden Anordnung befinden sich die zweite und die dritte Achse bezogen
auf die Umfangsrichtung des Zylinders auf entgegengesetzten Seiten des Greifers.
[0031] Von den zwei Armen ist der erste eher in Umfangsrichtung und der zweite eher in radialer
Richtung des Zylinderkörpers orientiert, mit anderen Worten, die Orientierung des
ersten Armes ist jeweils näher an der Umfangsrichtung als die des zweiten, und die
des zweiten ist näher an der radialen Richtung als die des ersten.
[0032] Am Zylinderkörper ist jedem Greifer ein Widerlager zugeordnet, das im Zusammenwirken
mit einem gemeinsam mit dem Greiferzylinder bewegten Messer zum Schneiden der dem
Zylinder zugeführtem und von dem Greifer zu greifendem Materialbahn dient.
[0033] Bezogen auf die Drehrichtung eines solchen Zylinders ist der Greifer vor dem ihm
zugeordneten Widerlager angeordnet, und der Oberflächenabschnitt des Zylinders, gegen
den der Greifer die Materialbahn drückt, ist vorzugsweise dessen Widerlager selbst,
dessen Elastizität so sowohl den Schneidvorgang als auch das Greifen unterstützt.
[0034] Der Zylinder kann auch als ein Falzmesserzylinder ausgebildet sein. Dann ist zur
Führung der Bahnabschnitte über den Zylinder vorzugsweise zumindest in einem Teil
des Bereichs zwischen Messerzylinder und Falzklappenzylinder ein mit dem Zylinder
zusammenwirkendes Band angeordnet.
[0035] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine räumliche Ansicht des von Endloselementen teilweise umschlungenen Zylinders der
Vorrichtung;
- Fig. 3
- eines der Endloselemente aus Fig. 2 in vergrößerter Ansicht;
- Fig. 4
- eine räumliche Ansicht des Zylinders eines alternativen Ausführungsbeispiel der Vorrichtung;
- Fig. 5
- eines der Endloselemente aus Fig. 4 in vergrößerter Ansicht;
- Fig. 6
- einen vergrößerten Teilschnitt durch den Greiferzylinder, der den Greifer in seiner
versenkten Stellung zeigt;
- Fig. 7
- einen Teilschnitt analog dem der Fig. 6, der den Greifer während des Ausfahrens aus
der versenkten Stellung zeigt;
- Fig. 8
- einen Teilschnitt, der den Greifer in der Klemmstellung zeigt;
- Fig. 9
- einen Teilschnitt, der den Greifer auf dem Rückweg in die versenkte Stellung zeigt;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 6;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 8;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 9;
- Fig. 13
- eine schematische Darstellung entsprechend Fig. 1;
- Fig. 14
- eine schematische Draufsicht eines Greiferzylinders.
- Fig. 15
- einen Zylinder mit aus diesem ausfahrbarem Schneidmesser, dessen Schneiden mit der
Mantelfläche des Zylinders zwei Winkel bilden;
- Fig. 16
- einen Zylinder mit einem alternativen ausfahrbaren Schneidmesser, dessen Schneide
mit der Mantelfläche des Zylinders einen Winkel bildet;
- Fig. 17
- einen Zylinder mit einem weiteren ausfahrbaren Schneidmesser, dessen Schneiden mit
der Mantelfläche des Zylinders zwei Winkel bilden.
[0037] Ein Schnitt durch einen Falzapparat, an dem die Erfindung realisiert ist, ist in
Fig. 1 gezeigt. An einen an sich bekannten Zylinder 01, insbesondere Transportzylinder
01 sind einerseits ein Zylinder 02, insbesondere ein Falzklappenzylinder 02 und andererseits
ein Zylinder 03, insbesondere ein Messerzylinder 03 angestellt. Der Transportzylinder
01 verfügt über Haltemittel in Form von Punkturnadeln oder Greifern, die in der Fig.
nicht dargestellt sind und an späterer Stelle genauer beschrieben werden. Der Transportzylinder
01 kann in Umfangsrichtung ein oder mehrere Falzmesser 51 aufweisen (siehe Fig. 13),
d. h. als Falzmesserzylinder ausgebildet sein. Zusätzlich oder anstelle der Falzmesser
kann der Transportzylinder 01 auch als Sammelzylinder ausgebildet sein. Um einen Hauptbereich
05 (siehe Fig. 2) des Transportzylinders 01 ist eine Materialbahn 04, z. B. eine Papierbahn
04 geschlungen, die den Transportzylinder 01 auf einem Teil seines Umfangs berührt.
Die Umfangsgeschwindigkeit des Transportzylinders 01 entspricht genau der Zufuhrgeschwindigkeit
der Papierbahn 04, so dass von der Papierbahn 04 abgeschnittene Abschnitte auf den
Umfang des Transportzylinders 01 lückenlos aufeinanderfolgen, d. h. zwischen dem Ballen
des Transportzylinders 01 und einer ihn berührenden Lage der (evtl. aus mehreren Lagen
bestehenden) Papierbahn ist keine Relativbewegung.
[0038] "Genau" und "keine" ist im technischen Sinn zu verstehen, d. h. evtl. können vernachlässigbare
kleine Toleranzen auftreten.
[0039] Der Hauptbereich 05 des Ballens des Zylinders 01 ist in axialer Richtung durch die
maximale Breite einer zu verarbeiteten Papierbahn 04 festgelegt. Die Papierbahn 04
läuft in einen vom Transportzylinder 01 und vom Messerzylinder 03 begrenzten Spalt
06, z. B. Schneidspalt 06 ein. An von einander abgewandten Randbereichen 10 ist der
Transportzylinder 01 von jeweils einem Endloselement 07 in Form einer Kette 07 umschlungen,
wie insbesondere Fig. 2 zeigt, bei der es sich um eine räumliche Darstellung des Transportzylinders
01 und der Ketten 07 handelt. Die zugehörige Fig. 3 ist eine vergrößerte Detailansicht
einer der Ketten 07.
[0040] Wieder auf Fig. 1 bezogen, liegt der vom Messerzylinder 03 und dem Transportzylinder
01 begrenzte Spalt 06 auf einem von den Ketten 07 umschlungenen Umfangsabschnitt des
Transportzylinders 01. Die Ketten 07 sind über verschiebbare Umlenkrollen 08 geführt,
mit denen sich eine Spannung in den Ketten 07 einstellen lässt. Der Transportzylinder
01 weist an seinen Randbereichen 10 jeweils eine stufenförmige Ausnehmung 09 auf,
in welche jeweils eine der Ketten 07 eingreift (Fig. 2). An den Ketten 07 sind in
deren Längsrichtung voneinander beabstandete Andrückmittel 11 in einem Abstand a11
angeordnet, die jeweils zur Mitte des Transportzylinders 01 hin von den Ketten 07
abstehen. In Fig. 2 und 3 sind an jeder Kette 07 jeweils nur zwei Andrückmittel 11
gezeigt, doch versteht sich, dass sie normalerweise in größerer Zahl, vorzugsweise
gleichmäßig beabstandet, vorgesehen werden. Über die Andrückmittel 11 sind die Ketten
07 auf der Mantelfläche des Transportzylinders 01 abgestützt.
[0041] Die fingerartigen Andrückelemente 11 umfassen hier jeweils ein starres Winkelelement
12, von dem ein erster Schenkel an einem Glied der Kette 07 befestigt ist, und einen
an einem zweiten Schenkel des Winkelelements 12 befestigten Andrückblock 13. Die Andrückblöcke
13 erstrecken sich so weit zur Mitte des Hauptbereichs 05 des Ballens des Zylinders
01 hin, dass sie auch die schmalste auf dem Falzapparat verarbeitbare Papierbahn 04
an ihren Längsrändern berühren und gegen den Hauptbereich 05 des Ballens des Zylinders
01 drücken.
[0042] Die Andrückblöcke 13 bestehen aus einem Polyurethan, insbesondere Schaum, der unter
der Bezeichnung Vulkolan im Handel erhältlich ist.
[0043] Am Messerzylinder 03 sind diametral gegenüberliegend zwei axial ausgerichtete Schneidmesser
14 vorgesehen (Fig. 1). Wenn sich der Messerzylinder 03 dreht, durchstoßen die Schneidmesser
14 bei jedem Schneidvorgang eine infolge der beabstandeten Anordnung der Andrückmittel
11 zwischen je zwei Andrückmitteln 11 vorhandene Lücke 16, die groß genug ist, um
den ungehinderten Durchgang der Schneidmesser 14 zu gewähren.
[0044] Eine dem Falzapparat der Fig. 1 zugeführte Papierbahn 04 gelangt zunächst in Höhe
eines Spalts 22 zwischen einer ersten der Umlenkrollen 08 und dem Transportzylinder
01 in Kontakt mit dem Hauptbereich 05 des letzteren und wird von den Andrückmitteln
11 der Ketten 07 an den Hauptbereich 05 angedrückt. Die Ketten 07 sind durch Reibschluss
oder Formschluss über den Transportzylinder 01 angetrieben.
[0045] Nicht gezeigte Haltemittel, insbesondere Greifer fahren zwischen den Spalten 22 und
06 aus dem Transportzylinder 01 aus und halten die Papierbahn 04 fest. Kurz bevor
die Haltemittel den Spalt 06 passieren, taucht eines der Schneidmesser 14 durch die
Lücke 16 zwischen benachbarten Andrückmitteln 11 und durchtrennt die Papierbahn 04.
Die Spannung innerhalb der in dem Spalt 22 einlaufenden Papierbahn 04 wird dank der
Andrückmittel 11 trotz des Schnittes unverändert aufrecht erhalten. Da die Papierbahn
04 auch nach dem Schnitt von den Andrückmitteln 11 am Zylinder 01 festgehalten wird,
kann ihre führende Kante weder durch die Fliehkräfte von den Haltemitteln abgleiten,
noch kann sie an den Haltemitteln ausreißen oder Verfaltungen bilden.
[0046] Der Transportzylinder 01 bildet einen Falzspalt 52 mit dem Falzklappenzylinder 02.
Während des Durchganges durch den Falzspalt sind die Falzmesser 51 aus dem Transportzylinder
01 ausgefahren, um die von der Papierbahn 04 geschnittenen Abschnitte entlang einer
Mittellinie in (nicht dargestellte) Falzklappen des Falzklappenzylinders 02 einzuführen.
Die auf diese Weise quer gefalzten Abschnitte werden am Falzklappenzylinder 02 bis
zu einer Stelle weiterbefördert, wo sie beispielsweise an ein (nicht dargestelltes)
Schaufelrad zum Auslegen auf ein Förderband übergeben werden.
[0047] Anstelle von Punkturnadeln kann zum Halten der führenden Kante der Papierbahn 04
der Transportzylinder 01 auch Greifer aufweisen, die jeweils nach dem Schneiden aus
dem Transportzylinder 01 ausgefahren werden, um die beim Schneiden neu erhaltene führende
Kante zu fassen und gegen die Mantelfläche des Zylinders 01 zu drücken. Da die Andrückmittel
11 auch hier verhindern, dass sich die führende Kante unmittelbar nach dem Schnitt
und bevor die Greifer zufassen können, aufgrund der Fliehkraft von der Mantelfläche
löst, ist auch die Betriebssicherheit der Greifer durch die Erfindung verbessert.
[0048] Eine alternative Ausführung der Vorrichtung zeigt die Fig. 4.
[0049] Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt davon. In dieser Ausführung sind die gekröpften
Abschnitte der Winkelelemente 12 der beiden Ketten 07 jeweils paarweise zu Stegen
17 miteinander verbunden, die sich über die gesamte Breite des Transportzylinder 01
erstrecken. Entlang der Stege 17 sind mehrere Andrückblöcke 13 vorgesehen, die die
Papierbahn 04 entlang der ganzen Breite des Transportzylinder 01 gegen dessen Hauptbereich
05 des Ballens des Zylinders 01 drücken. Auch hier ist die Lücke 16 zwischen zwei
benachbarten Andrückmitteln 11 derart gewählt, dass die Schneidmesser 14 des Messerzylinders
03 problemlos zwischen beiden hindurchstoßen können.
[0050] Auch diese Ausführungsform ist sowohl bei einem Transportzylinder 01 mit Punkturnadeln
als auch bei einem Transportzylinder 01 mit Greifern anwendbar. Vorzugsweise sollten
hier jedoch die aus dem Transportzylinder 01 ausfahrenden Greifer eine Kammstruktur
mit einer Mehrzahl von Zinken haben, die beim Ausfahren jeweils in eine Lücke 23 zwischen
benachbarten Andrückblöcken 13 eingreifen.
[0051] Aufbau und Arbeitsweise von bei den oben beschriebenen Ausführungsformen des Falzapparats
einsetzbaren Greifern werden im Folgenden anhand der Figuren 6 bis 14 erläutert.
[0052] Fig. 6 zeigt in einem Teilschnitt quer zur Achse des Transportzylinders 01 einen
Greifer 26 und dessen Umgebung. Der Greifer 26 umfasst einen Trägerbalken 27, der
sich über die gesamte nutzbare Breite des Transportzylinders 01 erstreckt und an einer
radial nach außen gerichteten Seite ein Doppel-L- oder Z-Profil 28 aus einem elastischen
Material wie etwa Federstahl trägt, das zum Festklemmen der Materialabschnitte ausfahrbar
ist. Das Profil 28 kann sich durchgehend in axialer Richtung des Greiferzylinders
01 erstrecken oder in eine Mehrzahl von in axialer Richtung beabstandeten Zinken unterteilt
sein, die jeweils durch eine Öffnung im Mantel des Greiferzylinders 01 greifen.
[0053] Der Trägerbalken 27 ist einerseits an einen ersten Arm 31 angelenkt, der mit einer
drehbar in dem Transportzylinder 01 gelagerten, d. h. zylinderortsfesten Welle 32
fest verbunden ist. Der erste Arm 31 erstreckt sich in etwa parallel zur Mantelfläche
des Greiferzylinders 01. Der Trägerbalken 27 ist ferner über eine relativ zum Transportzylinder
01 ortsveränderbare Schwenkachse 33 an eine Koppelstange 34 angelenkt, die ebenfalls
in etwa parallel zur Mantelfläche des Greiferzylinders 01 ausgerichtet ist und ihrerseits
über eine relativ zum Transportzylinder 01 ortsveränderbare Schwenkachse 36 an einen
in etwa radial orientierten zweiten Arm 37 angelenkt ist. Dieser zweite Arm 37 ist
fest mit einer Welle 38 verbunden, die in dem Transportzylinder 01 drehbar gelagert
ist. Die Drehstellung der zwei Arme 31; 37 ist, wie in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellt
über zwei Kurvenscheiben 39, 41 festgelegt, die nicht gemeinsam mit dem Transportzylinder
01 rotieren und die jeweils von einer Laufrolle 42, 43 abgetastet werden, die über
jeweils einen Arm 44, 46 mit der Welle 32 bzw. 38 verbunden ist.
[0054] Die Laufrollen 42, 43 werden vorzugsweise gefedert an die Kurvenscheiben 39, 41 angedrückt,
insbesondere durch eine Drehstabfeder. Die Kurvenscheiben 39; 41 sind in axialer Richtung
versetzt angeordnet.
[0055] Es ist anhand der Fig. 6 leicht nachzuvollziehen, dass eine Drehung des Armes 31
um die Welle 32 im Wesentlichen eine radiale Ein- oder Auswärtsbewegung des Greifers
26 bewirkt, und allenfalls in geringerem Umfang eine Schwenkbewegung des Greifers
26 um die Achse 47, an der der Trägerbalken 27 und der erste Arm 31 aneinandergelenkt
sind.
[0056] Eine Drehung der Welle 38 hingegen würde - bei als fest angenommener Welle 32 - eine
Schwenkbewegung des Greifers 26 um die Achse 47 antreiben.
[0057] Über die beiden Kurvenscheiben 39; 41 ist daher eine zweistufige Bewegung möglich.
Die Kurvenscheiben 39; 41 bewirken, dass die Schwenkbewegung und die Klemmbewegen
des Greifers 26 jeweils im wesentlichen unabhängig voneinander erfolgen kann.
[0058] Der in Fig. 6 ausschnittweise gezeigte Transportzylinder 01 rotiert im Gegenuhrzeigersinn.
Im Uhrzeigersinn hinter der das Profil 28 aufnehmenden Öffnung des Zylindermantels
ist in diesen ein Hartgummistreifen eingelassen, der Oberflächenabschnitt 48, der
z. B. als in axialer Richtung erstreckendes Widerlager 48 für die Messer 14 des Messerzylinders
03 beim Schneiden der Materialbahn 04 dient. Der Greifer 26 ist in Bewegungsrichtung
des Zylinders 01 unmittelbar vor dem Widerlager 48 zum Schneiden angeordnet. Der Abstand
a einer Spitze des Greifers 26 im versenkten Zustand und eines Randes des Widerlagers
48 ist kleiner als 30 mm, insbesondere kleiner als 10 mm. In der in Fig. 6 gezeigten
Konfiguration, in der der Greifer 26 ins Innere des Transportzylinders 01 versenkt
ist, kann der Greifer 26 den Schneidspalt 06 passieren, wobei die (in Fig. 6 nicht
gezeigte) Materialbahn 04 in Höhe des Widerlagers 48 durchtrennt wird. Um die dabei
entstehende führende Kante der Materialbahn 04 zu greifen und gegen das Widerlager
48 zu drücken, wird der Greifer 26 aus dem Transportzylinder 01 ausgefahren.
[0059] Fig. 7 zeigt eine intermediäre Stellung während des Ausfahrens. Wie man sieht, hat
sich zwischen den Konfigurationen der Fig. 6 und 7 die Welle 32 deutlich im Gegenuhrzeigersinn
gedreht, wodurch die Achse 47 radial nach außen verschoben wurde und das Profil 28
des Greifers 26 aus der Öffnung des Zylindermantels aufgetaucht ist. Durch eine leichte
Drehung der Welle 38 im Uhrzeigersinn ist der Greifer 26 außerdem im Uhrzeigersinn
um die Achse 47 geschwenkt, so dass das die Spitze des freien Schenkels 29 des Profils
28 radial über dem Widerlager 48 liegt.
[0060] Durch eine Drehung der Welle 32 im Uhrzeigersinn wird, wie in Fig. 8 gezeigt, wird
die Achse 47 des Greifers 26 wieder radial ins Innere des Greiferzylinders 01 verschoben,
so dass sich das freie Ende 29 des Profils 28 auf den Widerlager 48 absenkt und dabei
das zwischen sich und dem Widerlager 48 liegende führende Ende der Materialbahn 04
(in der Figur nicht gezeigt) einklemmt.
[0061] Nach dem Durchgang des Greifers 26 durch den Falzspalt 52 wird der Greifer 26 durch
eine Drehung der Welle 32 im Gegenuhrzeigersinn wieder angehoben und der zwischen
dem freien Ende und dem Widerlager 26 eingeklemmte Materialabschnitt wird freigegeben,
wie in Fig. 9 gezeigt. Aus diesem Stadium heraus schwenkt die Welle 38 im Gegenuhrzeigersinn,
um den freien Schenkel 29 des Greifers 26 über dem Widerlager 48 weg und über die
Öffnung des Zylindermantels zu ziehen. Durch eine anschließende Drehung der Welle
32 im Uhrzeigersinn wird der Greifer 26 wieder ins Innere des Greiferzylinders 01,
in die in Fig. 6 gezeigte Stellung, zurückgezogen. Der Greifer 26 ist nun für einen
weiteren Durchgang durch den Schneidspalt bereit.
[0062] Wie man sieht, genügt ein geringer Schwenkwinkel des Greifers 26, um diesen zwischen
der Klemmstellung und der versenkten Stellung bewegen zu können, und auch der radiale
Hub beschränkt sich - in Abhängigkeit von der Dicke der zu verarbeitenden Materialbahn
04 - auf wenige Millimeter. Da der Greifer 26 einfach aufgebaut sein kann, ist sein
Gewicht und Trägheitsmoment gering. Die kurzen Hübe zwischen versenkter Stellung und
Klemmstellung des Greifers 26 erfordern geringe Beschleunigungen und damit mäßige,
materialschonende Antriebskräfte.
[0063] Fig. 13 zeigt einen Transportzylinder 01 mit drei Greifersystemen 26, z. B. Greifern
26, wobei das sich im Bereich des Messerzylinders 03 befindliche Greifersystem 26
in versenkter Stellung, d. h. in Schneidposition, das sich im Bereich zwischen Messerzylinder
03 und Falzklappenzylinder 02 befindliche Greifersystem 26 in geschlossener Stellung,
d. h. Klemmposition und das nach dem Falzklappenzylinder 02 angeordnete Greifersystem
26 in geöffneter Stellung, d. h. in Loslassposition befindet. Jedem Greifersystem
26 ist ein Falzmesser 51 zugeordnet, das beim Durchgang durch den Falzspalt 52 ausfahrbar
ist, um einen Materialabschnitt an den Falzklappenzylinder 02 zu übergeben.
[0064] Zwischen Messerzylinder 04 und Falzklappenzylinder 14 kann zusätzlich eine Bänderführung
49 angeordnet sein. Diese Bänder drücken die Abschnitte der Materialbahn 04, d. h.
die Signaturen, gegen die Mantelfläche des Transportzylinders 01. In axialer Richtung
sind mehrere Bänder beabstandet angeordnet, damit die voneinander beabstandeten freien
Schenkel 29 jedes Greifers 26 in die Zwischenräume zwischen den Bändern störungsarm
eingreifen können.
[0065] Die Bänderführung 49 kann jeweils vom Transportzylinder 01 oder vom Falzklappenzylinder
02 mit angetrieben werden. Die Bänderführung 49 kann aber auch reibschlüssig oder
durch einen eigenständigen Motor angetrieben werden.
[0066] Fig. 14 zeigt eine schematische Draufsicht eines Greifersystems 02.
[0067] Die Greifer 26 erlauben in Verbindung mit den Andrückmitteln 11 auf einfache Weise
einen Sammelbetrieb des Falzapparats. Wenn ein Greifer 26 den Falzspalt 52 passiert,
ohne dass er anschließend geöffnet wird und das ihm zugeordnete Falzmesser 51 ausgefahren
wird, gelangt ein von dem Greifer 26 gehaltener Materialabschnitt ein zweites Mal
in den Schneidspalt 06. Während des Durchgangs durch den Schneidspalt 06 wird er durch
die zugeführte Materialbahn 04 und die Andrückelemente 11 gegen den Transportzylinder
01 gedrückt gehalten und kann sich von diesem nicht lösen, obwohl währenddessen der
Greifer 26 vollständig im Innern des Transportzylinders 01 versenkt ist. Wenn der
Greifer 26 nach Durchgang durch den Schneidspalt wieder ausfährt, klemmt er beide
Materialabschnitte fest gegen den Transportzylinder 01. Der Greifer 26 kann bei entsprechender
Auslegung der Kurvenscheiben 39,41 den Falzspalt 51 mehrmals nacheinander durchlaufen,
ohne die Abschnitte freizugeben. Sobald die gewünschte Zahl von Abschnitten gesammelt
ist, werden sie an den Falzklappenzylinder 02 übergeben.
[0068] Im Sammelbetrieb des Falzapparates drückt bei einer ersten Umdrehung des Zylinders
01 das Andrückmittel 11 einer erste Anzahl von Materialabschnitten an den Zylinder
01 an. Bei einer zweiten, direkt nach der ersten Umdrehung des Zylinders 01 folgenden
Umdrehung des Zylinders 01 drückt das Andrückmittel 11 zweite Anzahl von Materialabschnitten
an den Zylinder 01 an.
[0069] Die Materialabschnitte werden von zwei Andrückmitteln 11, die in Umfangsrichtung
zueinander versetzt sind, angedrückt. Ein erstes Andrückmittel 11 drückt ein vorlaufendes
Ende eines Materialabschnittes an den Zylinder 01. Ein zweites Andrückmitteln 11 drückt
ein nachlaufendes Ende dieses Materialabschnittes an den Zylinder 01.
[0070] Zwei Andrückmittel 11 sind während des Schneidens in einem Abstand a11 in Umfangsrichtung
des Zylinders 01 benachbart zu dem Schneidmesser 14; 18; 19; 21 angeordnet. Diese
Abstand a11 ist beispielsweise kleiner 150 mm, vorzugsweise kleiner 100 mm, insbesondere
kleiner 50 mm. Dadurch wird dem Schneidmesser 14; 18; 19; 21 ein ungehinderter Durchgang
zwischen den beiden benachbarten Andrückmitteln 11 ermöglicht.
[0071] Bei einen weiteren Ausführungsbeispiel der Vorrichtung sind die Schneidmesser 14
am Transportzylinder 01 ausfahrbar angeordnet. Statt des Messerzylinders 03 ist ein
einfacher Gegenzylinder vorgesehen, der zusammen mit dem Transportzylinder 01 den
Spalt 06 begrenzt. Um von der Papierbahn 04 Papierabschnitte abzuschneiden, fahren
die Schneidmesser aus dem Transportzylinder 01 aus und wirken mit dem Gegenzylinder
im Spalt 06 zusammen, so dass ein Papierabschnitt von der Papierbahn 04 abgeschnitten
wird (nicht dargestellt).
[0072] Weil die Lücken 16 zwischen an den Ketten 07 aufeinanderfolgenden Andrückmitteln
11 im Prinzip beliebig eng gemacht werden können, solange nur genügend Platz zum Einführen
einer Messerklinge bleibt, ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Vorrichtung, wenn mit ihr dünne Papierbahnen 04 bzw. Papierbahnen 04 geschnitten werden
sollen, die aus einem leicht zu durchtrennenden Papier bestehen. Dann ist es nämlich
möglich, auf einen Gegenzylinder völlig zu verzichten und die Andrückmittel, vorzugsweise
solche mit durchgehenden Stegen 17 gemäß Fig. 4 und 5, als Widerlager für das Schneiden
zu nutzen.
[0073] Fig. 15 zeigt einen Transportzylinder 01 mit einem bevorzugten Schneidmesser 18 einer
solchen Ausführung. Das Schneidmesser 18 ist im Wesentlichen V-förmig mit einer Schneide,
die mit der Mantelfläche des Zylinders 01 zwei Winkel bildet. Wenn das Schneidmesser
18 aus dem Transportzylinder 01 ausfährt, beginnt das Schneidmesser 18 die Papierbahn
04 beidseitig von dessen Rändern ausgehend zur Mitte hin zu schneiden. Dies ist möglich,
weil das Schneidmesser 18 zwischen zwei Andrückmitteln 11 aus dem Transportzylinder
01 ausfährt und die Papierbahn 04 von den Andrückmitteln 11 bei der Schnittstelle
straff gehalten wird.
[0074] Einen Transportzylinder 01 mit alternativem Schneidmesser 19 zeigt die Fig. 16. Das
Schneidmesser 19 weist eine Schneide mit über die ganze Breite des Hauptbereichs 05
des Transportzylinder 01 gleichmäßiger Steigung auf. Bei Ausfahren des Schneidmessers
19 beginnt die Schneide am in Fig. 7 linken Rand der Papierbahn 04 zu schneiden und
schneidet mit fortlaufendem Ausfahren des Schneidmessers 19 die Papierbahn 04 von
links nach rechts durch.
[0075] Schließlich ist in Fig. 17 ein Sammelzylinder 01 mit einem Schneidmesser 21 gezeigt,
das sich insbesondere für sehr dünne Papierbahnen 04 eignet. Eine mittige Spitze des
Schneidmessers 21 durchstößt zuerst die Mitte der Papierbahn 04, und mit fortlaufendem
Ausfahren des Schneidmessers 21 wird die Papierbahn 04 von den geradlinig geneigten
Flanken der Schneide jeweils von der Mitte aus zu ihren Rändern hin durchgeschnitten.
[0076] Der Schneidzylinder trägt vorzugsweise eine ganzzahlige, geradzahlige Anzahl von
Schneidmessern (z. B. 2) und der Transportzylinder trägt vorzugsweise eine ganzzahlige,
ungeradzahlige Anzahl von Gegenleisten (z. B. 3, 5 oder 7) für die Schneidmesser.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 01
- Zylinder, Transportzylinder
- 02
- Zylinder, Falzklappenzylinder
- 03
- Zylinder, Messerzylinder
- 04
- Materialbahn, Papierbahn
- 05
- Hauptbereich
- 06
- Spalt, Schneidspalt
- 07
- Endloselement, Kette
- 08
- Umlenkrolle
- 09
- Ausnehmung
- 10
- Randbereich
- 11
- Andrückmittel
- 12
- Winkelelement
- 13
- Andrückblock
- 14
- Schneidmesser
- 15
- -
- 16
- Lücke
- 17
- Steg
- 18
- Schneidmesser
- 19
- Schneidmesser
- 20
- -
- 21
- Schneidmesser
- 22
- Spalt
- 23
- Lücke
- 24
- -
- 25
- -
- 26
- Greifer
- 27
- Trägerbalken
- 28
- Profil
- 29
- freier Schenkel
- 30
- -
- 31
- 1.Arm
- 32
- Welle
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Koppelstange
- 35
- -
- 36
- Schwenkachse
- 37
- 2. Arm
- 38
- Welle
- 39
- Kurvenscheibe
- 40
- -
- 41
- Kurvenscheibe
- 42
- Laufrolle
- 43
- Laufrolle
- 44
- Arm
- 45
- -
- 46
- Arm
- 47
- Achse
- 48
- Widerlager
- 49
- Bänderführung
- 50
- -
- 51
- Falzmesser
- 52
- Falzspalt
- a11
- Abstand
1. Vorrichtung zum Querschneiden einer Materialbahn (04) in einzelne Materialabschnitte,
mit einem Zylinder (01), der in einem Hauptbereich (05) seiner Mantelfläche von einem
durch die Vorrichtung verlaufenden Weg der Materialbahn (04) umschlungen ist, und
einem Schneidmesser (14; 18; 19; 21), das an einer festgelegten Schnittstelle des
Zylinders (01) die Materialbahn (04) querschneidet und mit dem Zylinder (01) einen
Schneidspalt (06) bildet, und wenigstens einem den Zylinder (01) umschlingenden Endloselement
(07), dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) in Umfangsrichtung des Zylinders (01) gesehen sowohl vor als
auch nach dem Schneidspalt (06) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) einen die Materialbahn (04) aufnehmenden Hauptbereich (05) und
einen in axialer Richtung von dem Hauptbereich (05) entfernt einen Randbereich (10)
aufweist, der von dem Endloselement (07) über dem Schneidspalt (06) hinweg umschlungen
ist, und dass das Endloselement (07) sich in der axialen Richtung bis in den Hauptbereich
(05) hinein erstreckende Andrückmittel (11) zum Andrücken der Materialbahn (04) gegen
den Hauptbereich (05) des Zylinders (01) trägt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) ein Band oder eine Kette oder ein Riemen oder ein Zahnriemen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) in eine umlaufende Ausnehmung (09) des Zylinders (01) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) wenigstens abschnittsweise schienengeführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) zwei Randbereiche (10) aufweist, die jeweils von einem der Endloselemente
(07) umschlungen sind.
7. Vorrichtung nach einem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (11) der beiden Endloselemente (07) paarweise miteinander verbunden
sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (11) wenigstens teilweise aus Polyurethan gefertigt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) durch die Andrückmittel (11) am Zylinder (01) abgestützt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) reibschlüssig über den Zylinder (01) angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) von einem Motor angetrieben ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) ein vom Endloselement (07) umschlungenes Zahnrad umfasst.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (14; 18; 19; 21) an einem an den Zylinder (01) angestellten Messerzylinder
(03) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (14; 18; 19; 21) an dem Zylinder (01) angeordnet und aus diesem
ausfahrbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide des Schneidmessers (18; 19; 21) mit der Mantelfläche des Zylinders (01)
wenigstens einen Winkel bildet.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) Haltemittel, insbesondere Greifer oder Punkturnadeln, zum Halten
der Materialabschnitte umfasst.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) einen Zylinderkörper umfasst und die Haltemittel wenigstens einen
Greifer (26) umfassen, der zwischen einer im Innern des Zylinderkörpers versenkten
Stellung, einer ausgefahrenen Stellung und einer Klemmstellung bewegbar ist, wobei
in der Klemmstellung eine Spitze des Greifers (26) Flachmaterial (04) von außen gegen
einen Oberflächenabschnitt (48) des Zylinderkörpers drückt, und wobei eine erste Achse
(47), um die der Greifer (26) zwischen der versenkten und der ausgefahrenen Stellung
eine Schwenkbewegung ausführt, in radialer Richtung des Zylinderkörpers beweglich
ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse (47) durch einen ersten Arm (31) getragen ist, der um eine in Bezug
auf den Zylinderkörper ortsfeste zweite Achse (32) schwenkbar ist, um die radiale
Einwärtsbewegung der ersten Achse (47) anzutreiben.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung des Greifers (26) und die radiale Bewegung der ersten Achse (47)
so gekoppelt sind, dass in einer Endphase der Schwenkbewegung in die Klemmstellung
die erste Achse (47) sich radial einwärts bewegt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung des ersten Arms (31) mit Hilfe einer Kurvenscheibe (39) angetrieben
ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Koppelstange (34) einerseits an dem Greifer (26) und andererseits an einen um
eine dritte Achse (38) schwenkbaren zweiten Arm (37) angelenkt ist, um die Schwenkbewegung
des Greifers (26) anzutreiben.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Achse (38) in Bezug auf den Zylinderkörper ortsfest ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung des zweiten Arms (37) mit Hilfe einer Kurvenscheibe (41) angetrieben
ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21, 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass von den zwei Armen (31, 37) der erste Arm (31) eher in Umfangsrichtung und der zweite
Arm (37) eher in radialer Richtung des Zylinderkörpers orientiert ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenabschnitt (48) ein Widerlager (48) zum Schneiden von von dem Greifer
(26) zu greifendem Flachmaterial (04) umfasst.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Drehrichtung des Zylinders (01) der Greifer (26) vor dem ihm zugeordneten
Oberflächenabschnitt (48) angeordnet ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (a) einer Spitze des Greifers (26) im versenkten Zustand und eines Randes
des Widerlagers (48) kleiner als 30 mm, insbesondere kleiner als 10 mm ist.
28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) als Falzmesserzylinder ausgebildet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zylinder (01) ein Falzklappenzylinder (02) nachgeordnet ist und dass mindestens
ein mit dem Zylinder (01) zumindest teilweise im Bereich zwischen Messerzylinder (03)
und Falzklappenzylinder (02) zusammenwirkendes Band (49) angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückmittel (11) eine erste Anzahl von Materialabschnitten an den Zylinder
(01) andrückend angeordnet ist, dass bei einer zweiten, direkt nach der ersten Umdrehung
des Zylinders (01) folgenden Umdrehung des Zylinders (01) eine zweite Anzahl von Materialabschnitten
an den Zylinder (01) andrückend angeordnet ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Andrückmittel (11) angeordnet sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Andrückmittel (11) ein vorlaufendes Ende eines Materialabschnittes an
den Zylinder (01) andrückend angeordnet ist, dass ein zweites Andrückmitteln (11)
ein nachlaufendes Ende dieses Materialabschnittes an den Zylinder (01) andrückend
angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Andrückmittel (11) in einem Abstand (a11) in Umfangsrichtung des Zylinders (01)
benachbart zu dem Schneidmesser (14; 18; 19; 21) während des Schneidens angeordnet
sind.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) dem Schneidmesser (14; 18; 19; 21) einen ungehinderten Durchgang
zwischen den zwei benachbarten Andrückmittel (11) ermöglichend angeordnet ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 150 mm ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 100 mm ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 50 mm ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung in einem Falzapparat angeordnet ist, dass im Sammelbetrieb des Falzapparates
das Andrückmittel (11) bei zwei aufeinanderfolgenden Umdrehungen des Zylinders (01)
zwei verschiedene Anzahlen von Materialabschnitten an den Zylinder (01) andrückend
angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Querschneiden einer Materialbahn (04) in einzelne Materialabschnitte,
mit einem Zylinder (01), der in einem Hauptbereich (05) seiner Mantelfläche von einem
durch die Vorrichtung verlaufenden Weg der Materialbahn (04) umschlungen ist, und
einem Schneidmesser (14; 18; 19; 21), das an einer festgelegten Schnittstelle des
Zylinders (01) die Materialbahn (04) querschneidet und mit dem Zylinder (01) einen
Schneidspalt (06) bildet, und wenigstens einem den Zylinder (01) umschlingenden Endloselement
(07), wobei das Endloselement (07) in Umfangsrichtung des Zylinders (01) gesehen sowohl
vor als auch nach dem Schneidspalt (06) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) einen die Materialbahn (04) aufnehmenden Hauptbereich (05) und
einen in axialer Richtung von dem Hauptbereich (05) entfernt einen Randbereich (10)
aufweist, der von dem Endloselement (07) über dem Schneidspalt (06) hinweg umschlungen
ist, und dass das Endloselement (07) sich in der axialen Richtung bis in den Hauptbereich
(05) hinein erstreckende Andrückmittel (11) zum Andrücken der Materialbahn (04) gegen
den Hauptbereich (05) des Zylinders (01) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) ein Band oder eine Kette oder ein Riemen oder ein Zahnriemen
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) in eine umlaufende Ausnehmung (09) des Zylinders (01) eingreift.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) wenigstens abschnittsweise schienengeführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) zwei Randbereiche (10) aufweist, die jeweils von einem der Endloselemente
(07) umschlungen sind.
6. Vorrichtung nach einem Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (11) der beiden Endloselemente (07) paarweise miteinander verbunden
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (11) wenigstens teilweise aus Polyurethan gefertigt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) durch die Andrückmittel (11) am Zylinder (01) abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) reibschlüssig über den Zylinder (01) angetrieben ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Endloselement (07) von einem Motor angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) ein vom Endloselement (07) umschlungenes Zahnrad umfasst.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (14; 18; 19; 21) an einem an den Zylinder (01) angestellten Messerzylinder
(03) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (14; 18; 19; 21) an dem Zylinder (01) angeordnet und aus diesem
ausfahrbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide des Schneidmessers (18; 19; 21) mit der Mantelfläche des Zylinders (01)
wenigstens einen Winkel bildet.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) Haltemittel, insbesondere Greifer oder Punkturnadeln, zum Halten
der Materialabschnitte umfasst.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) einen Zylinderkörper umfasst und die Haltemittel wenigstens einen
Greifer (26) umfassen, der zwischen einer im Innern des Zylinderkörpers versenkten
Stellung, einer ausgefahrenen Stellung und einer Klemmstellung bewegbar ist, wobei
in der Klemmstellung eine Spitze des Greifers (26) Flachmaterial (04) von außen gegen
einen Oberflächenabschnitt (48) des Zylinderkörpers drückt, und wobei eine erste Achse
(47), um die der Greifer (26) zwischen der versenkten und der ausgefahrenen Stellung
eine Schwenkbewegung ausführt, in radialer Richtung des Zylinderkörpers beweglich
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse (47) durch einen ersten Arm (31) getragen ist, der um eine in Bezug
auf den Zylinderkörper ortsfeste zweite Achse (32) schwenkbar ist, um die radiale
Einwärtsbewegung der ersten Achse (47) anzutreiben.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung des Greifers (26) und die radiale Bewegung der ersten Achse (47)
so gekoppelt sind, dass in einer Endphase der Schwenkbewegung in die Klemmstellung
die erste Achse (47) sich radial einwärts bewegt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung des ersten Arms (31) mit Hilfe einer Kurvenscheibe (39) angetrieben
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Koppelstange (34) einerseits an dem Greifer (26) und andererseits an einen um
eine dritte Achse (38) schwenkbaren zweiten Arm (37) angelenkt ist, um die Schwenkbewegung
des Greifers (26) anzutreiben.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Achse (38) in Bezug auf den Zylinderkörper ortsfest ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung des zweiten Arms (37) mit Hilfe einer Kurvenscheibe (41) angetrieben
ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 20, 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass von den zwei Armen (31, 37) der erste Arm (31) eher in Umfangsrichtung und der zweite
Arm (37) eher in radialer Richtung des Zylinderkörpers orientiert ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberflächenabschnitt (48) ein Widerlager (48) zum Schneiden von von dem Greifer
(26) zu greifendem Flachmaterial (04) umfasst.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Drehrichtung des Zylinders (01) der Greifer (26) vor dem ihm zugeordneten
Oberflächenabschnitt (48) angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (a) einer Spitze des Greifers (26) im versenkten Zustand und eines Randes
des Widerlagers (48) kleiner als 30 mm, insbesondere kleiner als 10 mm ist.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (01) als Falzmesserzylinder ausgebildet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass dem Zylinder (01) ein Falzklappenzylinder (02) nachgeordnet ist und dass mindestens
ein mit dem Zylinder (01) zumindest teilweise im Bereich zwischen Messerzylinder (03)
und Falzklappenzylinder (02) zusammenwirkendes Band (49) angeordnet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückmittel (11) eine erste Anzahl von Materialabschnitten an den Zylinder
(01) andrückend angeordnet ist, dass bei einer zweiten, direkt nach der ersten Umdrehung
des Zylinders (01) folgenden Umdrehung des Zylinders (01) eine zweite Anzahl von Materialabschnitten
an den Zylinder (01) andrückend angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Andrückmittel (11) angeordnet sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Andrückmittel (11) ein vorlaufendes Ende eines Materialabschnittes an
den Zylinder (01) andrückend angeordnet ist, dass ein zweites Andrückmitteln (11)
ein nachlaufendes Ende dieses Materialabschnittes an den Zylinder (01) andrückend
angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Andrückmittel (11) in einem Abstand (a11) in Umfangsrichtung des Zylinders (01)
benachbart zu dem Schneidmesser (14; 18; 19; 21) während des Schneidens angeordnet
sind.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) dem Schneidmesser (14; 18; 19; 21) einen ungehinderten Durchgang
zwischen den zwei benachbarten Andrückmittel (11) ermöglichend angeordnet ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 150 mm ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 100 mm ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a11) kleiner 50 mm ist.
37. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung in einem Falzapparat angeordnet ist, dass im Sammelbetrieb des Falzapparates
das Andrückmittel (11) bei zwei aufeinanderfolgenden Umdrehungen des Zylinders (01)
zwei verschiedene Anzahlen von Materialabschnitten an den Zylinder (01) andrückend
angeordnet ist.