[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ripp-Gestrick-Sektionen
an Schlauch-Rund-Fertiggestricken auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei
sich gegenüberliegenden Nadelbetten, wobei zur Herstellung der Rechtsmaschen auf der
Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen der ersten Gestrickebene auf dem ersten Nadelbett
mit allen Nadeln einer Nadelgruppe zur Bildung der Rechtsmaschen Maschen gebildet
und zur Herstellung der Linksmaschen auf der Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen
auf dem zweiten Nadelbett mit jeder zweiten freien Nadel zwischen den Maschen für
die zweite Gestrickebene tragenden Nadeln Maschen gebildet werden und die Herstellung
der Rechts- und Linksmaschen für die zweite Gestrickebene in analoger Weise mit Nadeln
des zweiten und ersten Nadelbetts durchgeführt wird.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der EP 1 396 565 A1 der Anmelderin zur Herstellung
von Schlauch-Rund-Fertiggestricken mit 1:1- oder 2:2-Ripp-Sektionen, beispielsweise
zur Bildung des Bundes, von Ärmelbündchen oder eines Rollkragens bekannt. Mit diesem
bekannten Verfahren ist es möglich, ohne die Verwendung eines dritten und eines vierten
Nadelbetts Schlauch-Rund-Fertiggestricke herzustellen, bei denen im Glattgestrickbereich
jede Nadel Maschen bilden muss und Muster bedingt auf jeder Gestrickseite linke und
rechte Maschen sein müssen.
[0003] Während sich das bekannte Verfahren zum Ziel gesetzt hat, einzelne, vertikal begrenzte
Ripp-Sektionen in regelmäßigen 1:1- oder 2:2-Mustern in einem Gestrickstück herzustellen,
eignet sich das bekannte Verfahren noch nicht, in Form gestrickte Kleidungsstücke
herzustellen, die beliebig breite Rippen aufweisen, die sich auch vom Gestrickanfang
bis zum Gestrickende, vertikal verlaufend erstrecken können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das bekannte Verfahren derart
weiterzubilden, dass mit ihm auch Schlauch-Rund-Fertiggestricke mit Ripp-Gestrick-Sektionen
hergestellt werden können, die im Bereich dieser Ripp-Gestrick-Sektionen in Form gestrickt
sind, also Bereiche insbesondere mit einer Maschenminderung aufweisen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass zur Minderung des Schlauch-Rund-Fertiggestricks in der Ripp-Gestrick-Sektion
die Maschen einer Linksmaschengruppe an der linken und rechten Seite der ersten und
zweiten Gestrickebene auf benachbarte Nadeln unmittelbar anschließend an die innen
liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe umgehängt, dann zu den Maschen der innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe dazu gehängt werden, während die außen liegend benachbarte
Rechtsmaschengruppe ebenfalls um eine entsprechende Anzahl von Nadeln nach innen gehängt
wird, dann Maschenreihen für die erste und zweite Gestrickebene gebildet und dann
die Maschen der außen liegenden Rechtsmaschengruppe auf die Nadeln der innen liegenden
Rechtsmaschengruppe umgehängt werden, sodass das Schlauch-Rund-Fertiggestrick an der
linken und rechten Seite jeder Gestrickebene um eine Rippe, d. h. um eine Linksmaschengruppe
und eine Rechtsmaschengruppe gemindert worden ist.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind somit Schlauch-Rund-Fertiggestricke mit
längs verlaufenden Rippen herstellbar, bei denen eine Minderung durchgeführt werden
muss. Auch eine Maschenzunahme ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren selbstverständlich
möglich, wobei hierzu Standardverfahren angewendet werden können. Unter Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehen somit Gestrickstücke, beispielsweise Pullover
mit einer Rippenstruktur, die das Aussehen von auf Flachstrickmaschinen mit vier Nadelbetten
hergestellten Gestrickstücken haben und sich auch genauso wie diese anfühlen. Zweibettige
Flachstrickmaschinen sind jedoch kostengünstiger als vierbettige Maschinen und daher
auch weiter verbreitet.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt eine gleichmäßige Maschenoptik, da die Minderung
immer um eine vollständige Rippenbreite erfolgt.
[0008] Das Umhängen der Linksmaschen und Rechtsmaschen auf die Nadeln der innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe kann mithilfe von Transfervorrichtungen erfolgen.
Dabei können als Transfervorrichtungen separat von den Nadeln gelagerte und antreibbare
Transferelemente eingesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, als Transfervorrichtungen
Schieber von Schiebernadeln einzusetzen, wobei die Schieber zwei blattförmige Federelemente
aufweisen, die den Haken der Schiebernadeln seitlich umfassen. Die Verwendung von
separaten Transferelementen hat den Vorteil, dass die Umhängeoperationen insgesamt
schneller durchgeführt werden können als bei Verwendung von Maschinen mit Spezial-Schiebernadeln,
bei denen ein Umhängen von Maschen nur jeweils auf eine Nadel des gegenüberliegenden
Nadelbetts möglich ist.
[0009] Das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe kann ebenfalls mithilfe der Transfervorrichtungen
vorgenommen werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, diese Umhängeoperationen
mithilfe von Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts vorzunehmen.
[0010] Die Erfindung betrifft außerdem Gestricke, die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar sind.
[0011] Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes Gestrick sowie bevorzugte Verfahren zu seiner
Herstellung anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Pullovers mit Ripp-Gestrick-Musterung;
- Fig. 2
- einen Maschenverlauf zur Herstellung einer Ripp-Gestrick-Sektion mit 3:3-Ripp-Charakteristik;
- Fig. 3
- einen Maschenverlauf zur Minderung einer Ripp-Gestrick-Sektion;
- Fig. 4
- einen Maschenverlauf zur Minderung einer Ripp-Gestrick-Sektion nach einer zweiten
Verfahrensvariante.
[0013] In Fig. 1 ist ein Pullover 1 mit Ripp-Gestrick-Musterung dargestellt, der als Schlauch-Rund-Fertiggestrick
auf einer Flachstrickmaschine mit zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten und Umhängeeinrichtungen
sowie Transfervorrichtungen gebildet wird. Im dargestellten Beispiel verläuft das
Rippenmuster am Rumpf 2, am rechten Ärmel 3 und am linken Ärmel 4 jeweils von der
Start-Strickreihe bis zur letzten Strickreihe. Entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden die Rechtsmaschengruppen 21, 31, 41 auf dem Nadelbett der Sichtseite
mit jeder der aufeinander folgenden Nadeln gebildet. Die Linksmaschengruppen 22, 32,
42 werden auf dem Nadelbett, das dem Nadelbett der Sichtseite gegenüberliegt, mit
nur jeder zweiten Nadel gebildet. Soll beispielsweise ein Ripp-Gestrick mit der Optik
einer 3:3-Ripp-Musterung entstehen, so werden die Rechtsmaschen mit Nadelgruppen von
drei Nadeln gebildet, in der jede Nadel strickt, und die Linksmaschen mit Nadelgruppen
von sechs Nadeln, in denen nur jede zweite Nadel strickt. Die Rippen-Struktur kann
beliebig gewählt werden, wobei die Anzahl der Rechtsmaschen und die Anzahl der Linksmaschen
dieselbe oder unterschiedlich sein kann. Die Anzahl der Rechtsmaschen ist dabei identisch
mit der dafür benötigten Anzahl von Nadeln. Für die Anzahl an Linksmaschen wird die
doppelte Anzahl an Nadeln benötigt.
[0014] Im dargestellten Beispiel wird beim Pullover 1 in der Sektion A das Rumpf-Gestrick
mit einer Zunahmetechnik entsprechend dem Stand der Technik verbreitert. In einer
Sektion B wird das Rumpf-Gestrick mit einer Minderungstechnik entsprechend der Erfindung
geschmälert. Die Verbindungslinien 6 und 6' des rechten und linken Ärmels 3, 4 mit
dem Rumpf 2 sind im dargestellten Beispiel schräg verlaufend. Der Halsausschnitt 5
ist als Rundhalsausschnitt ausgebildet.
[0015] Die Figuren 2.1 bis 2.3 zeigen den Maschenverlauf zur Herstellung des Ripp-Gestrick-Pullovers
aus Fig. 1 mit 3:3-Rippen in einem Bereich ohne Maschenzunahme oder Minderung.
[0016] In Reihe R1 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite
auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. Anschließend werden in Reihe R2 die
Gruppen der Links- und Rechtsmaschen der hinteren Gestrickseite auf dem vorderen und
hinteren Nadelbett gebildet. Danach werden in Reihe R3 die Linksmaschengruppen der
hinteren Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt. Reihe
R03 zeigt nun den Maschenverband der hinteren Gestrickseite, nachdem eine Maschenreihe
gebildet wurde. Die Rechtsmaschengruppen umfassen drei Nadeln: von links nach rechts
sind dies die Nadeln 1-2-3, 10-11-12, 19-20-21, 28-29-30, 37-38-39. Die Linksmaschengruppen
umfassen sechs Nadeln, von denen nur jede zweite Maschen bildet. Von links nach rechts
sind dies die Nadeln 5-7-9, 14-16-18, 23-25-27, 32-34-36. In den Reihen R4 bis R6
wird nun das Vorbereiten und Bilden einer Maschenreihe für die vordere Gestrickseite
gezeigt. In Reihe R4 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite
auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt und anschließend in Reihe R5 die Gruppen
der Links- und Rechtsmaschen der vorderen Gestrickseite auf dem vorderen und hinteren
Nadelbett gebildet. Anschließend werden in Reihe R6 die Linksmaschengruppen der vorderen
Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt. Reihe R06 zeigt
den Maschenverband der vorderen Gestrickseite, nachdem eine Maschenreihe gebildet
wurde. Die Nadelgruppen der Rechts- und Linksmaschen sind identisch mit der hinteren
Gestrickseite (R03). Im Gegensatz zur Reihe R03 werden die Linksmaschen mit den Nadeln
4-6-8, 13-15-17, 22-24-26, 31-33-35 gebildet.
[0017] Der Strickablauf R1 bis R3 und R4 bis R6 wird solange wiederholt, bis die Anzahl
der Strickreihen gebildet ist, welche für das jeweilige Gestrickstück benötigt wird.
[0018] Die hier gewählte Darstellung des Gestrickablaufs entspricht einer Strickmaschine,
mit der bei einer Schlittenbewegung eine Strickreihe gebildet werden kann. Es ist
selbst verständlich, dass bei mehrsystemigen Maschinen die einzelnen dargestellten
Strickreihen zusammengefasst werden können.
[0019] Die Figuren 3.1 bis 3.8 zeigen nun den Minderungsvorgang an der linken und rechten
Vorder- und Rückseite des Pullovers 1 aus Fig. 1 in der Sektion B nach einem ersten
erfindungsgemäßen Verfahren.
[0020] Bei den als Vorbereitung für den eigentlichen Minderungsvorgang benötigten Umhängeoperationen
der Linksmaschen geschieht der Maschentransfer von Nadel zu Nadel (R1 bis R7). Beim
eigentlichen Minderungsvorgang geschieht der Maschentransfer von Nadel zu einem Transferelement
zu einer Nadel (R8 bis R11, R18 bis R21).
[0021] In Reihe R1 werden die Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs
der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks auf ihre gegenüberliegenden
Nadeln umgehängt. Anschließend wird in Reihe R2 das hintere Nadelbett um eine Nadel
nach rechts versetzt. Die innersten Linksmaschen werden auf ihre gegenüberliegenden
Nadeln umgehängt (8 nach 9, 32 nach 31). Danach wird in Reihe R3 das hintere Nadelbett
um eine weitere Nadel nach rechts versetzt. Die jetzt zu den innersten Linksmaschen
gewordenen Maschen werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (6 nach 8,
34 nach 32). In Reihe R4 wird das hintere Nadelbett erneut um eine Nadel nach rechts
versetzt. Die letzten Linksmaschen werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt
(4 nach 7, 36 nach 33). In Reihe R5 ist das hintere Nadelbett in seine Grundposition
gebracht worden. Die äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs
der linken Rückseite und der rechten Vorderseite des Gestricks werden auf ihre gegenüberliegenden
Nadeln umgehängt. Danach wird das hintere Nadelbett um eine Nadel nach links versetzt,
und die zu den äußersten Linksmaschen gewordenen Maschen der linken Rückseite und
der rechten Vorderseite werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (7 nach
6, 33 nach 34), bevor in Reihe R7 das hintere Nadelbett um weitere zwei Nadeln nach
links versetzt wird und die beiden Linksmaschen der linken Rückseite und der rechten
Vorderseite des Gestricks auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt werden (5 nach
7, 6 nach 8, 34 nach 32, 35 nach 33).
[0022] Reihe R07 zeigt die Situation, in der die für die eigentliche Minderung des Ripp-Bereichs
benötigen Maschenumhänge-Abläufe der Linksmaschen abgeschlossen sind. Die an der Ripp-Minderung
beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickrückseite befinden sich auf
den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des hinteren Nadelbetts und somit direkt neben einer
Rechtsmaschengruppe. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken
und rechten Gestrickvorderseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des
vorderen Nadelbetts und somit direkt neben einer Rechtsmaschengruppe.
[0023] In Reihe R8 wird das hintere Nadelbett in seine Grundposition gebracht. Die Links-
und Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite
und der linken Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf zugehörige Transferelemente
übergeben (31-32-33, 37-38-39, 1-2-3, 7-8-9). Dann wird in Reihe R9 das hintere Nadelbett
und die hinteren Transferelemente um drei Nadeln nach links versetzt. Die sich auf
den Transferelementen befindenden Maschen der rechten Vorderseite und der linken Rückseite
des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt
(28-29-30, 34-35-36, 4-5-6, 10-11-12). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten
Linksmaschen auf die Nadeln ihrer zur Gestrickmitte hin benachbarten Rechtsmaschen
dazu gehängt worden. In Reihe R10 werden die Links- und Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang
beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks
von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (1-2-3, 7-8-9, 31-32-33,
37-38-39). Anschließend werden das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente
in ihrer Grundposition gebracht. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen
der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln
im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (4-5-6, 10-11-12, 28-29-30, 34-35-36).
Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten Linksmaschen auf die Nadeln ihrer
innen liegend benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden (Reihe R11). In Reihe
R12 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite auf ihre
gegenüberliegenden Nadeln umgehängt, bevor in Reihe R13 für die hintere Gestrickseite
die erste Maschenreihe nach dem Minderungsvorgang der Linksmaschen des Ripp-Bereichs
auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet wird. In Reihe R14 werden die Linksmaschengruppen
der hinteren Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt und
in Reihe R15 die Maschen der Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite auf ihre
gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. In Reihe R16 wird für die vordere Gestrickseite
die erste Maschenreihe nach dem Minderungsvorgang der Linksmaschen des Ripp-Bereichs
auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet, bevor in Reihe R17 die Linksmaschengruppen
der vorderen Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt werden.
Anschließend werden die Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs
der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf
ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (Reihe R18). In Reihe R19 werden das hintere
Nadelbett und die hinteren Transferelemente um sechs Nadeln nach links versetzt. Die
sich auf den Transferelementen befindenden Maschen der rechten Vorderseite und der
linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett
umgehängt (28-29-30, 10-11-12). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten
Rechtsmaschen auf die Nadeln ihrer zur Gestrickmitte hin benachbarten Rechtsmaschen
dazu gehängt worden. In Reihe R20 werden die Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang
beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks
von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (4-5-6, 34-35-36).
Anschließend werden in Reihe R21 das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente
in ihre Grundposition gebracht. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen
der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln
im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (10-11-12, 28-29-30). Dadurch sind die
am Minderungsvorgang beteiligten Rechtsmaschen auf die Nadeln ihrer innen liegend
benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden. Das komplette Gestrickstück ist an
der linken und rechten Vorderseite sowie an der linken und rechten Rückseite um je
einen Ripp-Bereich (drei Links- und drei Rechtsmaschen) gemindert worden.
[0024] Die Figuren 4.1 bis 4.4 zeigen eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Minderung von Schlauch-Rund-Fertiggestricken mit Ripp-Struktur. Bei den als Vorbereitung
für den eigentlichen Ripp-Minderungsvorgang nötigten Umhängeoperationen der Linksmaschen
geschieht bei dieser Verfahrensvariante der Maschentransfer von Nadel zu Transferelement
zu Nadel. Der eigentliche Ripp-Minderungsvorgang ist identisch zu dem in den Figuren
3. 1 bis 3. 8 (R8 bis R11 und R18 bis R21) beschriebenen.
[0025] In Reihe R1 werden die zum Gestrickrand hin mittleren und äußersten Linksmaschen
des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken
Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben
(33 bis 35, 5 bis 7). Anschließend erfolgt in Reihe R2 der Versatz der hinteren Transferelemente
um eine Nadel nach links und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach rechts.
Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der rechten Vorderseite
und der linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren
Nadelbett umgehängt (32 bis 34, 6 bis 8). In Reihe R3 werden die vorderen und hinteren
Transferelemente in ihre Grundposition gebracht. Die äußersten Linksmaschen des an
der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken Rückseite
des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben
(34, 6). In Reihe R4 erfolgt ein Versatz der hinteren Transferelemente um eine Nadel
nach links und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach rechts. Die sich auf
den Transferelementen befindenden Linksmaschen der rechten Vorderseite und der linken
Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett
umgehängt (33, 7). Danach werden in Reihe R5 die vorderen und hinteren Transferelemente
wieder in ihre Grundposition gebracht. Alle Linksmaschen des an der Minderung beteiligten
Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden
von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (4-6-8, 32-34-36).
In Reihe R6 erfolgt ein Versatz der hinteren Transferelemente um eine Nadel nach rechts
und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach links. Die sich auf den Transferelementen
befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks
werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (5-7-9, 31-33-35).
Anschließend werden die vorderen und hinteren Transferelemente wieder in ihre Grundposition
gebracht (Reihe R7). Die zum Gestrickrand hin mittleren und äußersten Linksmaschen
des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und rechten
Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente
übergeben (5 bis 7, 33 bis 35). In Reihe R8 werden die hinteren Transferelemente um
eine Nadel nach rechts und die vorderen Transferelemente um eine Nadel nach links
versetzt. Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite
und der rechten Rückseite des Gestricks werden anschließend auf ihre Nadeln im vorderen
und hinteren Nadelbett umgehängt (6 bis 8, 32 bis 34). Anschließend werden in Reihe
R9 die vorderen und hinteren Transferelemente wieder in ihre Grundposition gebracht.
Die zum Gestrickrand hin äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs
der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln
auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (6, 34). In Reihe R10 werden die sich
auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite und der
rechten Rückseite des Gestricks auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett
umgehängt (7, 33).
[0026] Reihe R010 zeigt die Situation nach Abschluss der für die eigentliche Minderung des
Ripp-Bereichs benötigten vorbereitenden Maschenumhängeoperationen der Linksmaschen.
Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickrückseite
befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des hinteren Nadelbetts und somit
direkt neben einer Rechtsmaschengruppe. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen
der linken und rechten Gestrickvorderseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und
31-32-33 des vorderen Nadelbetts und somit ebenfalls direkt neben einer Rechtsmaschengruppe.
[0027] Anschließend kann nun der in den Fig. 3.1 bis 3.8 beschriebene Minderungsvorgang
(R8 bis R11 und R18 bis R21) durchgeführt werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Ripp-Gestrick-Sektionen an Schlauch-Rund-Fertiggestricken
auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten,
wobei zur Herstellung der Rechtsmaschen auf der Sichtseite der ersten Gestrickebene
auf dem ersten Nadelbett mit allen Nadeln einer Nadelgruppe zur Bildung der Rechtsmaschen
Maschen gebildet und zur Herstellung der Linksmaschen auf der Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen
auf dem zweiten Nadelbett mit jeder zweiten freien Nadel zwischen den Maschen für
die zweite Gestrickebene tragenden Nadeln Maschen gebildet werden und die Herstellung
der Rechts- und Linksmaschen für die zweite Gestrickebene in analoger Weise mit Nadeln
des zweiten und ersten Nadelbetts durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Minderung des Schlauch-Rund-Fertiggestricks in einer Ripp-Gestrick-Sektion die
Maschen einer Linksmaschengruppe an der linken und rechten Seite der ersten und zweiten
Gestrickebene auf benachbarte Nadeln unmittelbar anschließend an die innen liegend
benachbarte Rechtsmaschengruppe umgehängt, dann zu den Maschen der innen liegend benachbarten
Rechtsmaschengruppe dazu gehängt werden, während die außen liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe
ebenfalls um eine entsprechende Anzahl von Nadeln nach innen gehängt wird, dann Maschenreihen
für die erste und zweite Gestrickebene gestrickt werden und anschließend die Maschen
der außen liegenden Rechtsmaschengruppe auf die Nadeln der innen liegenden Rechtsmaschengruppe
umgehängt werden, sodass das Schlauch-Rund-Fertiggestrick an der linken und rechten
Seite jeder Gestrickebene um eine Rippe, bestehend aus einer Linksmaschengruppe und
einer Rechtsmaschengruppe, gemindert worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der Linksmaschen und Rechtsmaschen auf die Nadeln der innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Transfervorrichtungen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Transfervorrichtungen separat von den Nadeln gelagerte Transferelemente eingesetzt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Transfervorrichtungen Schieber von Schiebernadeln eingesetzt werden, wobei die
Schieber zwei plattenförmige Federelemente aufweisen, die den Haken der Schiebernadeln
seitlich umfassen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Transfervorrichtungen vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend
benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts
vorgenommen wird.
7. Gestrick, herstellbar nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.