(19)
(11) EP 1 683 900 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2006  Patentblatt  2006/30

(21) Anmeldenummer: 05001082.6

(22) Anmeldetag:  20.01.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 1/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co. KG
72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Henning
    72770 Reutlingen (DE)
  • Collura, Francesco
    70806 Kornwestheim (DE)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus 
Patentanwälte Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung von Ripp-Gestrick-Sektionen


(57) Ein Verfahren zur Minderung von Schlauch-Rund-Fertiggestricken mit Ripp-Gestrick-Sektionen im Bereich einer Ripp-Gestrick-Sektion auf einer Flachstrickmaschine mit zwei gegenüberliegenden Nadelbetten, wobei die Rechtsmaschen mit jeder Nadel und die Linksmaschen mit jeder zweiten Nadel gestrickt werden und eine Minderung um eine vollständige Rippe erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ripp-Gestrick-Sektionen an Schlauch-Rund-Fertiggestricken auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten, wobei zur Herstellung der Rechtsmaschen auf der Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen der ersten Gestrickebene auf dem ersten Nadelbett mit allen Nadeln einer Nadelgruppe zur Bildung der Rechtsmaschen Maschen gebildet und zur Herstellung der Linksmaschen auf der Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen auf dem zweiten Nadelbett mit jeder zweiten freien Nadel zwischen den Maschen für die zweite Gestrickebene tragenden Nadeln Maschen gebildet werden und die Herstellung der Rechts- und Linksmaschen für die zweite Gestrickebene in analoger Weise mit Nadeln des zweiten und ersten Nadelbetts durchgeführt wird.

[0002] Ein solches Verfahren ist aus der EP 1 396 565 A1 der Anmelderin zur Herstellung von Schlauch-Rund-Fertiggestricken mit 1:1- oder 2:2-Ripp-Sektionen, beispielsweise zur Bildung des Bundes, von Ärmelbündchen oder eines Rollkragens bekannt. Mit diesem bekannten Verfahren ist es möglich, ohne die Verwendung eines dritten und eines vierten Nadelbetts Schlauch-Rund-Fertiggestricke herzustellen, bei denen im Glattgestrickbereich jede Nadel Maschen bilden muss und Muster bedingt auf jeder Gestrickseite linke und rechte Maschen sein müssen.

[0003] Während sich das bekannte Verfahren zum Ziel gesetzt hat, einzelne, vertikal begrenzte Ripp-Sektionen in regelmäßigen 1:1- oder 2:2-Mustern in einem Gestrickstück herzustellen, eignet sich das bekannte Verfahren noch nicht, in Form gestrickte Kleidungsstücke herzustellen, die beliebig breite Rippen aufweisen, die sich auch vom Gestrickanfang bis zum Gestrickende, vertikal verlaufend erstrecken können.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das bekannte Verfahren derart weiterzubilden, dass mit ihm auch Schlauch-Rund-Fertiggestricke mit Ripp-Gestrick-Sektionen hergestellt werden können, die im Bereich dieser Ripp-Gestrick-Sektionen in Form gestrickt sind, also Bereiche insbesondere mit einer Maschenminderung aufweisen.

[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur Minderung des Schlauch-Rund-Fertiggestricks in der Ripp-Gestrick-Sektion die Maschen einer Linksmaschengruppe an der linken und rechten Seite der ersten und zweiten Gestrickebene auf benachbarte Nadeln unmittelbar anschließend an die innen liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe umgehängt, dann zu den Maschen der innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe dazu gehängt werden, während die außen liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe ebenfalls um eine entsprechende Anzahl von Nadeln nach innen gehängt wird, dann Maschenreihen für die erste und zweite Gestrickebene gebildet und dann die Maschen der außen liegenden Rechtsmaschengruppe auf die Nadeln der innen liegenden Rechtsmaschengruppe umgehängt werden, sodass das Schlauch-Rund-Fertiggestrick an der linken und rechten Seite jeder Gestrickebene um eine Rippe, d. h. um eine Linksmaschengruppe und eine Rechtsmaschengruppe gemindert worden ist.

[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind somit Schlauch-Rund-Fertiggestricke mit längs verlaufenden Rippen herstellbar, bei denen eine Minderung durchgeführt werden muss. Auch eine Maschenzunahme ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren selbstverständlich möglich, wobei hierzu Standardverfahren angewendet werden können. Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehen somit Gestrickstücke, beispielsweise Pullover mit einer Rippenstruktur, die das Aussehen von auf Flachstrickmaschinen mit vier Nadelbetten hergestellten Gestrickstücken haben und sich auch genauso wie diese anfühlen. Zweibettige Flachstrickmaschinen sind jedoch kostengünstiger als vierbettige Maschinen und daher auch weiter verbreitet.

[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt eine gleichmäßige Maschenoptik, da die Minderung immer um eine vollständige Rippenbreite erfolgt.

[0008] Das Umhängen der Linksmaschen und Rechtsmaschen auf die Nadeln der innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe kann mithilfe von Transfervorrichtungen erfolgen. Dabei können als Transfervorrichtungen separat von den Nadeln gelagerte und antreibbare Transferelemente eingesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, als Transfervorrichtungen Schieber von Schiebernadeln einzusetzen, wobei die Schieber zwei blattförmige Federelemente aufweisen, die den Haken der Schiebernadeln seitlich umfassen. Die Verwendung von separaten Transferelementen hat den Vorteil, dass die Umhängeoperationen insgesamt schneller durchgeführt werden können als bei Verwendung von Maschinen mit Spezial-Schiebernadeln, bei denen ein Umhängen von Maschen nur jeweils auf eine Nadel des gegenüberliegenden Nadelbetts möglich ist.

[0009] Das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe kann ebenfalls mithilfe der Transfervorrichtungen vorgenommen werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, diese Umhängeoperationen mithilfe von Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts vorzunehmen.

[0010] Die Erfindung betrifft außerdem Gestricke, die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind.

[0011] Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßes Gestrick sowie bevorzugte Verfahren zu seiner Herstellung anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Ansicht eines Pullovers mit Ripp-Gestrick-Musterung;
Fig. 2
einen Maschenverlauf zur Herstellung einer Ripp-Gestrick-Sektion mit 3:3-Ripp-Charakteristik;
Fig. 3
einen Maschenverlauf zur Minderung einer Ripp-Gestrick-Sektion;
Fig. 4
einen Maschenverlauf zur Minderung einer Ripp-Gestrick-Sektion nach einer zweiten Verfahrensvariante.


[0013] In Fig. 1 ist ein Pullover 1 mit Ripp-Gestrick-Musterung dargestellt, der als Schlauch-Rund-Fertiggestrick auf einer Flachstrickmaschine mit zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten und Umhängeeinrichtungen sowie Transfervorrichtungen gebildet wird. Im dargestellten Beispiel verläuft das Rippenmuster am Rumpf 2, am rechten Ärmel 3 und am linken Ärmel 4 jeweils von der Start-Strickreihe bis zur letzten Strickreihe. Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Rechtsmaschengruppen 21, 31, 41 auf dem Nadelbett der Sichtseite mit jeder der aufeinander folgenden Nadeln gebildet. Die Linksmaschengruppen 22, 32, 42 werden auf dem Nadelbett, das dem Nadelbett der Sichtseite gegenüberliegt, mit nur jeder zweiten Nadel gebildet. Soll beispielsweise ein Ripp-Gestrick mit der Optik einer 3:3-Ripp-Musterung entstehen, so werden die Rechtsmaschen mit Nadelgruppen von drei Nadeln gebildet, in der jede Nadel strickt, und die Linksmaschen mit Nadelgruppen von sechs Nadeln, in denen nur jede zweite Nadel strickt. Die Rippen-Struktur kann beliebig gewählt werden, wobei die Anzahl der Rechtsmaschen und die Anzahl der Linksmaschen dieselbe oder unterschiedlich sein kann. Die Anzahl der Rechtsmaschen ist dabei identisch mit der dafür benötigten Anzahl von Nadeln. Für die Anzahl an Linksmaschen wird die doppelte Anzahl an Nadeln benötigt.

[0014] Im dargestellten Beispiel wird beim Pullover 1 in der Sektion A das Rumpf-Gestrick mit einer Zunahmetechnik entsprechend dem Stand der Technik verbreitert. In einer Sektion B wird das Rumpf-Gestrick mit einer Minderungstechnik entsprechend der Erfindung geschmälert. Die Verbindungslinien 6 und 6' des rechten und linken Ärmels 3, 4 mit dem Rumpf 2 sind im dargestellten Beispiel schräg verlaufend. Der Halsausschnitt 5 ist als Rundhalsausschnitt ausgebildet.

[0015] Die Figuren 2.1 bis 2.3 zeigen den Maschenverlauf zur Herstellung des Ripp-Gestrick-Pullovers aus Fig. 1 mit 3:3-Rippen in einem Bereich ohne Maschenzunahme oder Minderung.

[0016] In Reihe R1 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. Anschließend werden in Reihe R2 die Gruppen der Links- und Rechtsmaschen der hinteren Gestrickseite auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet. Danach werden in Reihe R3 die Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt. Reihe R03 zeigt nun den Maschenverband der hinteren Gestrickseite, nachdem eine Maschenreihe gebildet wurde. Die Rechtsmaschengruppen umfassen drei Nadeln: von links nach rechts sind dies die Nadeln 1-2-3, 10-11-12, 19-20-21, 28-29-30, 37-38-39. Die Linksmaschengruppen umfassen sechs Nadeln, von denen nur jede zweite Maschen bildet. Von links nach rechts sind dies die Nadeln 5-7-9, 14-16-18, 23-25-27, 32-34-36. In den Reihen R4 bis R6 wird nun das Vorbereiten und Bilden einer Maschenreihe für die vordere Gestrickseite gezeigt. In Reihe R4 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt und anschließend in Reihe R5 die Gruppen der Links- und Rechtsmaschen der vorderen Gestrickseite auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet. Anschließend werden in Reihe R6 die Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt. Reihe R06 zeigt den Maschenverband der vorderen Gestrickseite, nachdem eine Maschenreihe gebildet wurde. Die Nadelgruppen der Rechts- und Linksmaschen sind identisch mit der hinteren Gestrickseite (R03). Im Gegensatz zur Reihe R03 werden die Linksmaschen mit den Nadeln 4-6-8, 13-15-17, 22-24-26, 31-33-35 gebildet.

[0017] Der Strickablauf R1 bis R3 und R4 bis R6 wird solange wiederholt, bis die Anzahl der Strickreihen gebildet ist, welche für das jeweilige Gestrickstück benötigt wird.

[0018] Die hier gewählte Darstellung des Gestrickablaufs entspricht einer Strickmaschine, mit der bei einer Schlittenbewegung eine Strickreihe gebildet werden kann. Es ist selbst verständlich, dass bei mehrsystemigen Maschinen die einzelnen dargestellten Strickreihen zusammengefasst werden können.

[0019] Die Figuren 3.1 bis 3.8 zeigen nun den Minderungsvorgang an der linken und rechten Vorder- und Rückseite des Pullovers 1 aus Fig. 1 in der Sektion B nach einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren.

[0020] Bei den als Vorbereitung für den eigentlichen Minderungsvorgang benötigten Umhängeoperationen der Linksmaschen geschieht der Maschentransfer von Nadel zu Nadel (R1 bis R7). Beim eigentlichen Minderungsvorgang geschieht der Maschentransfer von Nadel zu einem Transferelement zu einer Nadel (R8 bis R11, R18 bis R21).

[0021] In Reihe R1 werden die Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. Anschließend wird in Reihe R2 das hintere Nadelbett um eine Nadel nach rechts versetzt. Die innersten Linksmaschen werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (8 nach 9, 32 nach 31). Danach wird in Reihe R3 das hintere Nadelbett um eine weitere Nadel nach rechts versetzt. Die jetzt zu den innersten Linksmaschen gewordenen Maschen werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (6 nach 8, 34 nach 32). In Reihe R4 wird das hintere Nadelbett erneut um eine Nadel nach rechts versetzt. Die letzten Linksmaschen werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (4 nach 7, 36 nach 33). In Reihe R5 ist das hintere Nadelbett in seine Grundposition gebracht worden. Die äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Rückseite und der rechten Vorderseite des Gestricks werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. Danach wird das hintere Nadelbett um eine Nadel nach links versetzt, und die zu den äußersten Linksmaschen gewordenen Maschen der linken Rückseite und der rechten Vorderseite werden auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt (7 nach 6, 33 nach 34), bevor in Reihe R7 das hintere Nadelbett um weitere zwei Nadeln nach links versetzt wird und die beiden Linksmaschen der linken Rückseite und der rechten Vorderseite des Gestricks auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt werden (5 nach 7, 6 nach 8, 34 nach 32, 35 nach 33).

[0022] Reihe R07 zeigt die Situation, in der die für die eigentliche Minderung des Ripp-Bereichs benötigen Maschenumhänge-Abläufe der Linksmaschen abgeschlossen sind. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickrückseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des hinteren Nadelbetts und somit direkt neben einer Rechtsmaschengruppe. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickvorderseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des vorderen Nadelbetts und somit direkt neben einer Rechtsmaschengruppe.

[0023] In Reihe R8 wird das hintere Nadelbett in seine Grundposition gebracht. Die Links- und Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf zugehörige Transferelemente übergeben (31-32-33, 37-38-39, 1-2-3, 7-8-9). Dann wird in Reihe R9 das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente um drei Nadeln nach links versetzt. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (28-29-30, 34-35-36, 4-5-6, 10-11-12). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten Linksmaschen auf die Nadeln ihrer zur Gestrickmitte hin benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden. In Reihe R10 werden die Links- und Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (1-2-3, 7-8-9, 31-32-33, 37-38-39). Anschließend werden das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente in ihrer Grundposition gebracht. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (4-5-6, 10-11-12, 28-29-30, 34-35-36). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten Linksmaschen auf die Nadeln ihrer innen liegend benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden (Reihe R11). In Reihe R12 werden die Maschen der Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt, bevor in Reihe R13 für die hintere Gestrickseite die erste Maschenreihe nach dem Minderungsvorgang der Linksmaschen des Ripp-Bereichs auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet wird. In Reihe R14 werden die Linksmaschengruppen der hinteren Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt und in Reihe R15 die Maschen der Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite auf ihre gegenüberliegenden Nadeln umgehängt. In Reihe R16 wird für die vordere Gestrickseite die erste Maschenreihe nach dem Minderungsvorgang der Linksmaschen des Ripp-Bereichs auf dem vorderen und hinteren Nadelbett gebildet, bevor in Reihe R17 die Linksmaschengruppen der vorderen Gestrickseite auf die Nadeln ihres Maschenverbandes zurückgehängt werden. Anschließend werden die Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (Reihe R18). In Reihe R19 werden das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente um sechs Nadeln nach links versetzt. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (28-29-30, 10-11-12). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten Rechtsmaschen auf die Nadeln ihrer zur Gestrickmitte hin benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden. In Reihe R20 werden die Rechtsmaschen des am Minderungsvorgang beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (4-5-6, 34-35-36). Anschließend werden in Reihe R21 das hintere Nadelbett und die hinteren Transferelemente in ihre Grundposition gebracht. Die sich auf den Transferelementen befindenden Maschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (10-11-12, 28-29-30). Dadurch sind die am Minderungsvorgang beteiligten Rechtsmaschen auf die Nadeln ihrer innen liegend benachbarten Rechtsmaschen dazu gehängt worden. Das komplette Gestrickstück ist an der linken und rechten Vorderseite sowie an der linken und rechten Rückseite um je einen Ripp-Bereich (drei Links- und drei Rechtsmaschen) gemindert worden.

[0024] Die Figuren 4.1 bis 4.4 zeigen eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Minderung von Schlauch-Rund-Fertiggestricken mit Ripp-Struktur. Bei den als Vorbereitung für den eigentlichen Ripp-Minderungsvorgang nötigten Umhängeoperationen der Linksmaschen geschieht bei dieser Verfahrensvariante der Maschentransfer von Nadel zu Transferelement zu Nadel. Der eigentliche Ripp-Minderungsvorgang ist identisch zu dem in den Figuren 3. 1 bis 3. 8 (R8 bis R11 und R18 bis R21) beschriebenen.

[0025] In Reihe R1 werden die zum Gestrickrand hin mittleren und äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (33 bis 35, 5 bis 7). Anschließend erfolgt in Reihe R2 der Versatz der hinteren Transferelemente um eine Nadel nach links und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach rechts. Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (32 bis 34, 6 bis 8). In Reihe R3 werden die vorderen und hinteren Transferelemente in ihre Grundposition gebracht. Die äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (34, 6). In Reihe R4 erfolgt ein Versatz der hinteren Transferelemente um eine Nadel nach links und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach rechts. Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der rechten Vorderseite und der linken Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (33, 7). Danach werden in Reihe R5 die vorderen und hinteren Transferelemente wieder in ihre Grundposition gebracht. Alle Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (4-6-8, 32-34-36). In Reihe R6 erfolgt ein Versatz der hinteren Transferelemente um eine Nadel nach rechts und der vorderen Transferelemente um eine Nadel nach links. Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (5-7-9, 31-33-35). Anschließend werden die vorderen und hinteren Transferelemente wieder in ihre Grundposition gebracht (Reihe R7). Die zum Gestrickrand hin mittleren und äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und rechten Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (5 bis 7, 33 bis 35). In Reihe R8 werden die hinteren Transferelemente um eine Nadel nach rechts und die vorderen Transferelemente um eine Nadel nach links versetzt. Die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden anschließend auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (6 bis 8, 32 bis 34). Anschließend werden in Reihe R9 die vorderen und hinteren Transferelemente wieder in ihre Grundposition gebracht. Die zum Gestrickrand hin äußersten Linksmaschen des an der Minderung beteiligten Ripp-Bereichs der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks werden von den Nadeln auf ihre zugehörigen Transferelemente übergeben (6, 34). In Reihe R10 werden die sich auf den Transferelementen befindenden Linksmaschen der linken Vorderseite und der rechten Rückseite des Gestricks auf ihre Nadeln im vorderen und hinteren Nadelbett umgehängt (7, 33).

[0026] Reihe R010 zeigt die Situation nach Abschluss der für die eigentliche Minderung des Ripp-Bereichs benötigten vorbereitenden Maschenumhängeoperationen der Linksmaschen. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickrückseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des hinteren Nadelbetts und somit direkt neben einer Rechtsmaschengruppe. Die an der Ripp-Minderung beteiligten Linksmaschen der linken und rechten Gestrickvorderseite befinden sich auf den Nadeln 7-8-9 und 31-32-33 des vorderen Nadelbetts und somit ebenfalls direkt neben einer Rechtsmaschengruppe.

[0027] Anschließend kann nun der in den Fig. 3.1 bis 3.8 beschriebene Minderungsvorgang (R8 bis R11 und R18 bis R21) durchgeführt werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Ripp-Gestrick-Sektionen an Schlauch-Rund-Fertiggestricken auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei sich gegenüberliegenden Nadelbetten, wobei zur Herstellung der Rechtsmaschen auf der Sichtseite der ersten Gestrickebene auf dem ersten Nadelbett mit allen Nadeln einer Nadelgruppe zur Bildung der Rechtsmaschen Maschen gebildet und zur Herstellung der Linksmaschen auf der Sichtseite der Ripp-Gestrick-Sektionen auf dem zweiten Nadelbett mit jeder zweiten freien Nadel zwischen den Maschen für die zweite Gestrickebene tragenden Nadeln Maschen gebildet werden und die Herstellung der Rechts- und Linksmaschen für die zweite Gestrickebene in analoger Weise mit Nadeln des zweiten und ersten Nadelbetts durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Minderung des Schlauch-Rund-Fertiggestricks in einer Ripp-Gestrick-Sektion die Maschen einer Linksmaschengruppe an der linken und rechten Seite der ersten und zweiten Gestrickebene auf benachbarte Nadeln unmittelbar anschließend an die innen liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe umgehängt, dann zu den Maschen der innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe dazu gehängt werden, während die außen liegend benachbarte Rechtsmaschengruppe ebenfalls um eine entsprechende Anzahl von Nadeln nach innen gehängt wird, dann Maschenreihen für die erste und zweite Gestrickebene gestrickt werden und anschließend die Maschen der außen liegenden Rechtsmaschengruppe auf die Nadeln der innen liegenden Rechtsmaschengruppe umgehängt werden, sodass das Schlauch-Rund-Fertiggestrick an der linken und rechten Seite jeder Gestrickebene um eine Rippe, bestehend aus einer Linksmaschengruppe und einer Rechtsmaschengruppe, gemindert worden ist.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der Linksmaschen und Rechtsmaschen auf die Nadeln der innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Transfervorrichtungen erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Transfervorrichtungen separat von den Nadeln gelagerte Transferelemente eingesetzt werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Transfervorrichtungen Schieber von Schiebernadeln eingesetzt werden, wobei die Schieber zwei plattenförmige Federelemente aufweisen, die den Haken der Schiebernadeln seitlich umfassen.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Transfervorrichtungen vorgenommen wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhängen der zu mindernden Linksmaschen auf benachbarte Nadeln zur innen liegend benachbarten Rechtsmaschengruppe mithilfe von Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts vorgenommen wird.
 
7. Gestrick, herstellbar nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
 




Zeichnung




















































Recherchenbericht