(19)
(11) EP 1 683 931 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2006  Patentblatt  2006/30

(21) Anmeldenummer: 06450007.7

(22) Anmeldetag:  13.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 21.01.2005 AT 892005

(71) Anmelder: INNOTECH ARBEITSSCHUTZ GMBH
4694 Ohlsdorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Reiter, Gerald
    4694 Ohlsdorf (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut 
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung


(57) Es wird eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem Stützrohr (1) zur Aufnahme eines Anschlagpunktes (8) oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt und mit einem das Stützrohr (1) aufnehmenden, an einer Tragkonstruktion eines Daches befestigbaren Ankerbolzen (7) beschrieben. Um vorteilhafte Konstruktionsverhältnisses zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß der Anschlagpunkt (8) mit dem Ankerbolzen. (7) mit Hilfe eines durch das Stützrohr (1) geführten Zuggliedes (5) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem Stützrohr zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt und mit einem das Stützrohr aufnehmenden, an einer Tragkonstruktion eines Daches befestigbaren Ankerbolzen.

[0002] Zur Vereinfachung der Montage von Anschlagvorrichtungen zum Anschlagen einer persönlichen Schutzausrüstung mit einer auf der Tragkonstruktion eines Daches zu befestigenden Ankerplatte und mit einem auf der Ankerplatte angeschweißten Stützrohr, das an seinem freien Ende einen Anschlagpunkt für die persönliche Schutzausrüstung trägt, ist es bekannt (EP 1 403 446 A2), anstelle der Ankerplatte einen vorzugsweise in die Tragkonstruktion einschraubbaren Ankerbolzen vorzusehen, der das Stützrohr aufnimmt. Die Montage dieser bekannten Anschlagvorrichtung wird zwar erheblich vereinfacht, weil lediglich der Ankerbolzen versetzt und anschließend das Stützrohr auf den versetzten Ankerbolzen aufzuschrauben ist, doch ergeben sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Abtragung der geforderten statischen und dynamischen Belastungen, weil ein vorteilhaftes Biegeverhalten für die dynamische Belastung bei einem Sturz einen vergleichsweise kleinen Durchmesser des Stützrohres erfordert, der jedoch eine Rißgefahr bei einer entsprechenden statischen Belastung mit sich bringt.

[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß sowohl die statischen als auch die dynamischen Belastungen im Fall eines Sturzes vorteilhaft aufgenommen werden können.

[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Anschlagpunkt mit dem Ankerbolzen mit Hilfe eines durch das Stützrohr geführten Zuggliedes verbunden ist.

[0005] Da zufolge dieser Maßnahme für eine zusätzliche Zugverbindung zwischen dem Ankerbolzen und dem Anschlagpunkt gesorgt wird, kann das Stützrohr in vorteilhafter Weise entsprechend den geforderten dynamischen Belastungen ausgelegt werden, so daß im Fall eines Sturzes mit einer entsprechenden plastischen Biegeverformung gerechnet werden kann. Die mit einer solchen plastischen Biegeverformung des Stützrohres verbundene Rißgefahr kann jedoch die statische Belastungsfähigkeit der Anschlagvorrichtung nicht beeinträchtigen, weil diese statischen Belastungen auch beim Auftreten von Rissen im Stützrohr sicher durch das Zugmittel vom Anschlagpunkt zum Ankerbolzen und von diesem in die Tragkonstruktion abgetragen werden können. Mit Hilfe eines durch das Stützrohr geführten Zuggliedes zwischen dem Ankerbolzen und dem Anschlagpunkt kann somit mit einem vergleichsweise geringen Konstruktionsaufwand eine Anschlagvorrichtung geschaffen werden, die den widersprüchlichen Anforderungen hinsichtlich der statischen und der dynamischen Belastungen vorteilhaft genügt.

[0006] Das Zugglied, dessen Biegesteifigkeit das gewünschte Biegeverhalten des Stützrohres nicht beeinträchtigen soll, kann vorteilhaft aus einem Seilstück bestehen. Zur zugfesten Verbindung des Zuggliedes einerseits mit dem Ankerbolzen und anderseits mit dem Anschlagpunkt können verschiedene Konstruktionen eingesetzt werden. Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich allerdings, wenn das Zugglied an den beiden Enden Befestigungsköpfe aufweist und den Boden zweier die Befestigungsköpfe aufnehmende Befestigungshülsen durchsetzt, die in das Stützrohr eingesetzt und einerseits mit dem Ankerbolzen und anderseits mit dem Anschlagpunkt verbunden sind. Diese in den Befestigungshülsen geführten Befestigungsköpfe an den Enden des Zuggliedes stützen sich bei einer Zugbelastung des Zuggliedes an den vom Zugglied durchsetzten Böden der beiden Befestigungshülsen ab, was die notwendige Zugverbindung zwischen dem Zugglied und den Befestigungshülsen sicherstellt. Es brauchen daher die Befestigungshülsen lediglich in geeigneter Weise mit dem Ankerbolzen bzw. mit dem Anschlagpunkt verbunden zu werden, was durch eine Schraubverbindung in einfacher Weise möglich ist. Das Vorsehen solcher Befestigungshülsen stellt darüber hinaus eine Voraussetzung für ein nachträgliches Befestigen des Stützrohres am Ankerbolzen dar, weil die beiden Befestigungshülsen auch zur Verbindung des Stützrohres einerseits mit dem Ankerbolzen und anderseits mit dem Anschlagpunkt genützt werden können. Zu diesem Zweck sind die Befestigungshülsen vorzugsweise über eine Schraubverbindung von den beiden Stirnseiten her in das Stützrohr einzusetzen, was bei einer die Stützrohrlänge nicht übersteigenden Länge des Zuggliedes nur gelingt, wenn das Zugmittel nachträglich in das mit den Befestigungshülsen versehene Stützrohr eingeführt wird. Dies bedeutet, daß bei einer entsprechenden Längenabstimmung der Befestigungshülsen das Zugglied vor dem Befestigen eines der beiden Befestigungsköpfe eingeführt werden muß, um nachträglich den Befestigungskopf an dem über das Stützrohr vorstehenden Ende des auf Anschlag eingeführten Zuggliedes zu befestigen. Nach dem Anbringen des Anschlagpunktes am einen Ende des Stützrohres kann das Stützrohr über die zugehörige Befestigungshülse am anderen Rohrende mit dem Ankerbolzen verbunden werden, und zwar vorzugsweise über eine Schraubverbindung.

[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung in einem vereinfachten Axialschnitt gezeigt.

[0008] Die darstellte Anschlagvorrichtung weist ein Stützrohr 1 auf, in das von den beiden Stirnseiten her je eine Befestigungshülse 2, 3 eingeschraubt ist. Diese Befestigungshülsen 2, 3 sind an ihren einander zugekehrten, inneren Enden mit einem Boden 4 versehen, der von einem Zugglied 5, vorzugsweise einem Drahtseil, durchsetzt wird. Die beiden Enden des Zuggliedes 5 tragen Befestigungsköpfe 6 in Form von Klemmhülsen, die sich bei einer Zugbelastung des Zuggliedes 5 am jeweiligen Boden 4 der Befestigungshülsen 2, 3 abstützen. Da die Länge des Zuggliedes 5 kleiner als die des Stützrohres 1 ist, müssen die Längen der Befestigungshülsen 2, 3 so aufeinander abgestimmt werden, daß beim Verschieben des Befestigungskopfes 6 in der längeren Befestigungshülse 3 bis auf Anschlag am Boden 4 das gegenüberliegende Ende des Zuggliedes 5 aus der kürzeren Befestigungshülse 2 und dem Stützrohr 1 ausreichend vorsteht, um auf dem vorstehenden Ende den Befestigungskopf 6 anklemmen zu können.

[0009] Da die beiden Befestigungshülsen 2, 3 nicht nur mit einem Außengewinde zur Befestigung innerhalb des Stützrohres 1, sondern auch mit einem Innengewinde versehen sind, können in diese Befestigungshülsen 2, 3 einerseits ein Ankerbolzen 7 und anderseits ein Anschlagpunkt 8 durch eine Schraubverbindung befestigt werden. Während zu diesem Zweck der Ankerbolzen 7 mit einem entsprechenden Gewinde versehen ist, um unmittelbar in die Befestigungshülse 2 eingeschraubt werden zu können, ist zur Befestigung des mit einem Ring 9 zur Aufnahme eines Karabiners zum Anschlagen einer persönlichen Schutzausrüstung versehenen Anschlagpunktes 8 eine Befestigungsschraube 10 vorgesehen, die die Drehbarkeit des Ringes 9 um die Achse des Stützrohres 1 ermöglicht.

[0010] Zur Montage der dargestellten Anschlagvorrichtung wird der mit dem Stützrohr verbundene Ankerbolzen 7 auf der Tragkonstruktion eines Daches in herkömmlicher Weise versetzt. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ankerbolzen 7 zum Einschlagen in einen entsprechend Dübel ausgebildet. Obwohl es möglich wäre, das Stützrohr 1 erst auf den versetzten Ankerbolzen aufzuschrauben, empfiehlt es sich, den Ankerbolzen mit der Befestigungshülse 2 und mit dem Stützrohr 1 z.B. durch eine zusätzliche Verklebung unlösbar zu verbinden, um die Sicherheit nicht durch ein unvollständiges Aufschrauben des Stützrohres 1 auf den Ankerbolzen 7 zu gefährden. Mit dem Versetzen des Ankerbolzens ist die Verankerung der Anschlagvorrichtung abgeschlossen. Bei einer entsprechenden Belastung des Anschlagpunktes 8 zufolge eines Sturzes wird das Stützrohr 1 wegen der auftretenden Querkräfte einem Biegemoment unterworfen, das zu einer plastischen Verformung des Stützrohres 1 und damit zu einem dynamischen Abfangen des Stürzenden führt. Die mit der plastischen Verformung des Stützrohres 1 auftretende Rißgefahr ist für die Sicherheit, mit der die statischen Belastungen auf die Dachkonstruktion abgetragen werden, ohne Belang, weil das zusätzliche Zugglied 5 im Bedarfsfall diese Lastabtragung übernimmt.

[0011] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, weil es lediglich auf die zusätzliche zugfeste Verbindung des Anschlagpunktes 8 mit dem Ankerbolzen 7 über ein durch das Stützrohr 1 geführtes Zugglied 5 ankommt. Außerdem spielt die Art des Anschlagpunktes für die Lastabtragung keine Rolle, so daß das Stützrohr 1 auch eine Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt aufnehmen kann.


Ansprüche

1. Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem Stützrohr zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt und mit einem das Stützrohr aufnehmenden, an einer Tragkonstruktion eines Daches befestigbaren Ankerbolzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagpunkt (8) mit dem Ankerbolzen (7) mit Hilfe eines durch das Stützrohr (1) geführten Zuggliedes (5) verbunden ist.
 
2. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (5) an den beiden Enden Befestigungsköpfe (6) aufweist und den Boden (4) zweier die Befestigungsköpfe (6) aufnehmender Befestigungshülsen (2, 3) durchsetzt, die in das Stützrohr (1) eingesetzt und einerseits mit dem Ankerbolzen (7) und anderseits mit dem Anschlagpunkt (8) verbunden sind.
 
3. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (1) über die Befestigungshülsen (2, 3) mit dem Ankerbolzen (7) und mit dem Anschlagpunkt (8) verbunden sind.
 




Zeichnung