[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung
mit einem Stützrohr zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen
beweglichen Anschlagpunkt und mit einem das Stützrohr aufnehmenden, an einer Tragkonstruktion
eines Daches befestigbaren Ankerbolzen.
[0002] Zur Vereinfachung der Montage von Anschlagvorrichtungen zum Anschlagen einer persönlichen
Schutzausrüstung mit einer auf der Tragkonstruktion eines Daches zu befestigenden
Ankerplatte und mit einem auf der Ankerplatte angeschweißten Stützrohr, das an seinem
freien Ende einen Anschlagpunkt für die persönliche Schutzausrüstung trägt, ist es
bekannt (EP 1 403 446 A2), anstelle der Ankerplatte einen vorzugsweise in die Tragkonstruktion
einschraubbaren Ankerbolzen vorzusehen, der das Stützrohr aufnimmt. Die Montage dieser
bekannten Anschlagvorrichtung wird zwar erheblich vereinfacht, weil lediglich der
Ankerbolzen versetzt und anschließend das Stützrohr auf den versetzten Ankerbolzen
aufzuschrauben ist, doch ergeben sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Abtragung der
geforderten statischen und dynamischen Belastungen, weil ein vorteilhaftes Biegeverhalten
für die dynamische Belastung bei einem Sturz einen vergleichsweise kleinen Durchmesser
des Stützrohres erfordert, der jedoch eine Rißgefahr bei einer entsprechenden statischen
Belastung mit sich bringt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung für eine
Absturzsicherung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß sowohl die
statischen als auch die dynamischen Belastungen im Fall eines Sturzes vorteilhaft
aufgenommen werden können.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Anschlagpunkt mit dem Ankerbolzen
mit Hilfe eines durch das Stützrohr geführten Zuggliedes verbunden ist.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahme für eine zusätzliche Zugverbindung zwischen dem Ankerbolzen
und dem Anschlagpunkt gesorgt wird, kann das Stützrohr in vorteilhafter Weise entsprechend
den geforderten dynamischen Belastungen ausgelegt werden, so daß im Fall eines Sturzes
mit einer entsprechenden plastischen Biegeverformung gerechnet werden kann. Die mit
einer solchen plastischen Biegeverformung des Stützrohres verbundene Rißgefahr kann
jedoch die statische Belastungsfähigkeit der Anschlagvorrichtung nicht beeinträchtigen,
weil diese statischen Belastungen auch beim Auftreten von Rissen im Stützrohr sicher
durch das Zugmittel vom Anschlagpunkt zum Ankerbolzen und von diesem in die Tragkonstruktion
abgetragen werden können. Mit Hilfe eines durch das Stützrohr geführten Zuggliedes
zwischen dem Ankerbolzen und dem Anschlagpunkt kann somit mit einem vergleichsweise
geringen Konstruktionsaufwand eine Anschlagvorrichtung geschaffen werden, die den
widersprüchlichen Anforderungen hinsichtlich der statischen und der dynamischen Belastungen
vorteilhaft genügt.
[0006] Das Zugglied, dessen Biegesteifigkeit das gewünschte Biegeverhalten des Stützrohres
nicht beeinträchtigen soll, kann vorteilhaft aus einem Seilstück bestehen. Zur zugfesten
Verbindung des Zuggliedes einerseits mit dem Ankerbolzen und anderseits mit dem Anschlagpunkt
können verschiedene Konstruktionen eingesetzt werden. Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse
ergeben sich allerdings, wenn das Zugglied an den beiden Enden Befestigungsköpfe aufweist
und den Boden zweier die Befestigungsköpfe aufnehmende Befestigungshülsen durchsetzt,
die in das Stützrohr eingesetzt und einerseits mit dem Ankerbolzen und anderseits
mit dem Anschlagpunkt verbunden sind. Diese in den Befestigungshülsen geführten Befestigungsköpfe
an den Enden des Zuggliedes stützen sich bei einer Zugbelastung des Zuggliedes an
den vom Zugglied durchsetzten Böden der beiden Befestigungshülsen ab, was die notwendige
Zugverbindung zwischen dem Zugglied und den Befestigungshülsen sicherstellt. Es brauchen
daher die Befestigungshülsen lediglich in geeigneter Weise mit dem Ankerbolzen bzw.
mit dem Anschlagpunkt verbunden zu werden, was durch eine Schraubverbindung in einfacher
Weise möglich ist. Das Vorsehen solcher Befestigungshülsen stellt darüber hinaus eine
Voraussetzung für ein nachträgliches Befestigen des Stützrohres am Ankerbolzen dar,
weil die beiden Befestigungshülsen auch zur Verbindung des Stützrohres einerseits
mit dem Ankerbolzen und anderseits mit dem Anschlagpunkt genützt werden können. Zu
diesem Zweck sind die Befestigungshülsen vorzugsweise über eine Schraubverbindung
von den beiden Stirnseiten her in das Stützrohr einzusetzen, was bei einer die Stützrohrlänge
nicht übersteigenden Länge des Zuggliedes nur gelingt, wenn das Zugmittel nachträglich
in das mit den Befestigungshülsen versehene Stützrohr eingeführt wird. Dies bedeutet,
daß bei einer entsprechenden Längenabstimmung der Befestigungshülsen das Zugglied
vor dem Befestigen eines der beiden Befestigungsköpfe eingeführt werden muß, um nachträglich
den Befestigungskopf an dem über das Stützrohr vorstehenden Ende des auf Anschlag
eingeführten Zuggliedes zu befestigen. Nach dem Anbringen des Anschlagpunktes am einen
Ende des Stützrohres kann das Stützrohr über die zugehörige Befestigungshülse am anderen
Rohrende mit dem Ankerbolzen verbunden werden, und zwar vorzugsweise über eine Schraubverbindung.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
wird eine erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung in einem
vereinfachten Axialschnitt gezeigt.
[0008] Die darstellte Anschlagvorrichtung weist ein Stützrohr 1 auf, in das von den beiden
Stirnseiten her je eine Befestigungshülse 2, 3 eingeschraubt ist. Diese Befestigungshülsen
2, 3 sind an ihren einander zugekehrten, inneren Enden mit einem Boden 4 versehen,
der von einem Zugglied 5, vorzugsweise einem Drahtseil, durchsetzt wird. Die beiden
Enden des Zuggliedes 5 tragen Befestigungsköpfe 6 in Form von Klemmhülsen, die sich
bei einer Zugbelastung des Zuggliedes 5 am jeweiligen Boden 4 der Befestigungshülsen
2, 3 abstützen. Da die Länge des Zuggliedes 5 kleiner als die des Stützrohres 1 ist,
müssen die Längen der Befestigungshülsen 2, 3 so aufeinander abgestimmt werden, daß
beim Verschieben des Befestigungskopfes 6 in der längeren Befestigungshülse 3 bis
auf Anschlag am Boden 4 das gegenüberliegende Ende des Zuggliedes 5 aus der kürzeren
Befestigungshülse 2 und dem Stützrohr 1 ausreichend vorsteht, um auf dem vorstehenden
Ende den Befestigungskopf 6 anklemmen zu können.
[0009] Da die beiden Befestigungshülsen 2, 3 nicht nur mit einem Außengewinde zur Befestigung
innerhalb des Stützrohres 1, sondern auch mit einem Innengewinde versehen sind, können
in diese Befestigungshülsen 2, 3 einerseits ein Ankerbolzen 7 und anderseits ein Anschlagpunkt
8 durch eine Schraubverbindung befestigt werden. Während zu diesem Zweck der Ankerbolzen
7 mit einem entsprechenden Gewinde versehen ist, um unmittelbar in die Befestigungshülse
2 eingeschraubt werden zu können, ist zur Befestigung des mit einem Ring 9 zur Aufnahme
eines Karabiners zum Anschlagen einer persönlichen Schutzausrüstung versehenen Anschlagpunktes
8 eine Befestigungsschraube 10 vorgesehen, die die Drehbarkeit des Ringes 9 um die
Achse des Stützrohres 1 ermöglicht.
[0010] Zur Montage der dargestellten Anschlagvorrichtung wird der mit dem Stützrohr verbundene
Ankerbolzen 7 auf der Tragkonstruktion eines Daches in herkömmlicher Weise versetzt.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Ankerbolzen 7 zum Einschlagen
in einen entsprechend Dübel ausgebildet. Obwohl es möglich wäre, das Stützrohr 1 erst
auf den versetzten Ankerbolzen aufzuschrauben, empfiehlt es sich, den Ankerbolzen
mit der Befestigungshülse 2 und mit dem Stützrohr 1 z.B. durch eine zusätzliche Verklebung
unlösbar zu verbinden, um die Sicherheit nicht durch ein unvollständiges Aufschrauben
des Stützrohres 1 auf den Ankerbolzen 7 zu gefährden. Mit dem Versetzen des Ankerbolzens
ist die Verankerung der Anschlagvorrichtung abgeschlossen. Bei einer entsprechenden
Belastung des Anschlagpunktes 8 zufolge eines Sturzes wird das Stützrohr 1 wegen der
auftretenden Querkräfte einem Biegemoment unterworfen, das zu einer plastischen Verformung
des Stützrohres 1 und damit zu einem dynamischen Abfangen des Stürzenden führt. Die
mit der plastischen Verformung des Stützrohres 1 auftretende Rißgefahr ist für die
Sicherheit, mit der die statischen Belastungen auf die Dachkonstruktion abgetragen
werden, ohne Belang, weil das zusätzliche Zugglied 5 im Bedarfsfall diese Lastabtragung
übernimmt.
[0011] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, weil es lediglich auf die zusätzliche zugfeste Verbindung des Anschlagpunktes
8 mit dem Ankerbolzen 7 über ein durch das Stützrohr 1 geführtes Zugglied 5 ankommt.
Außerdem spielt die Art des Anschlagpunktes für die Lastabtragung keine Rolle, so
daß das Stützrohr 1 auch eine Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt aufnehmen
kann.
1. Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einem Stützrohr zur Aufnahme eines
Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt und mit einem
das Stützrohr aufnehmenden, an einer Tragkonstruktion eines Daches befestigbaren Ankerbolzen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagpunkt (8) mit dem Ankerbolzen (7) mit Hilfe eines durch das Stützrohr
(1) geführten Zuggliedes (5) verbunden ist.
2. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (5) an den beiden Enden Befestigungsköpfe (6) aufweist und den Boden
(4) zweier die Befestigungsköpfe (6) aufnehmender Befestigungshülsen (2, 3) durchsetzt,
die in das Stützrohr (1) eingesetzt und einerseits mit dem Ankerbolzen (7) und anderseits
mit dem Anschlagpunkt (8) verbunden sind.
3. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (1) über die Befestigungshülsen (2, 3) mit dem Ankerbolzen (7) und
mit dem Anschlagpunkt (8) verbunden sind.