(19)
(11) EP 1 683 932 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2006  Patentblatt  2006/30

(21) Anmeldenummer: 05450008.7

(22) Anmeldetag:  25.01.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 4/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(71) Anmelder: Polytherm Kunstoff- und Metalltechnik GmbH
4675 Weibern (AT)

(72) Erfinder:
  • Weissenecker, Hermann
    A - 4632 Pichl bei Wels (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael 
Patentanwalt, Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) Vorgefertigtes Schwimmbecken mit gewölbtem Boden


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Schwimmbecken aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, oder aus Kunststoff, welches einstückig oder aus einzelnen Segmenten (1') zusammengesetzt ist und über eine Wasserumwälzeinrichtung (8) entweder ständig oder in regelmäßigen Zeitabständen Teile des Beckenwassers aus dem Schwimmbecken entfernt, durch einen Schmutzfilter leitet und wieder in das Becken zurückführt, wodurch eine Strömung im Beckenwasser durch die Umwälzung des Beckenwassers erzielt wird. Das Schwimmbecken zeichnet sich dadurch aus, dass der Beckenboden (1) zumindest teilweise entlang einer seiner Achsen, bevorzugt entlang seiner Querachse gewölbt ist, wobei mindestens 25 Prozent, bevorzugt mindestens die Hälfte, und insbesondere bevorzugt die gesamte Fläche des Beckenbodens (1) entlang dieser Achse gewölbt ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Schwimmbecken, welches aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, aus Kunststoff, aus Kunststoff mit Keramikeinlage oder aus Betonfertigteilen gefertigt ist und entweder im vollständig vorgefertigten Zustand zur Baustelle transportiert wird, oder aus fabrikmäßig vorgefertigten Teilen besteht, welche auf der Baustelle zusammengefügt werden. Das Schwimmbecken zeichnet sich dadurch aus, dass der Beckenboden zumindest teilweise gewölbt ist.

[0002] Schwimmbecken aus Edelstahl oder aus Kunststoff, welche fabriksmäßig vorgefertigt sind und am Ort ihrer Aufstellung mittels Hebekran montiert werden, sind seit langem bekannt. Sie weisen genau so wie die aus Formsteinen gebauten Schwimmbecken, welche innen mit einer wasserdichten Folie ausgekleidet sind, den Nachteil auf, dass die umlaufende Wasserströmung im Bereich der Bodenecken und Bodenkanten aufgrund der Scheerkräfte zwischen dem Beckenwasser und den Seitenwänden bzw. dem Beckenboden, in diesen Bereichen besonders verlangsamt ist. Dies begünstigt die Entstehung von Ablagerungen in diesen Bereichen und führt dort zu einer bevorzugten Ansammlung von Feststoffverunreinigungen, welche nur durch zusätzlichen Reinigungsaufwand entfernbar sind.

[0003] Um hier zumindest größtenteils Abhilfe zu schaffen, stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, das Schwimmbecken so auszugestalten, dass zumindest im Bereich einer Achse des Beckens, bevorzugt entlang seiner Längsachse keine erhöhten Scheerkräfte auftreten.

[0004] Schon bisher wurde versucht, dies durch entsprechende Abrundung der Bodenkanten zu erreichen, jedoch nur mit unzureichendem Erfolg. Trotz der Abrundung der Bodenkanten und Bodenecken treten nach wie vor in diesen Bereichen vermehrt Ansammlungen von Feststoffverunreinigungen auf bzw. kommt es in diesen Bereichen leichter zur Algenbildung als an den übrigen Begrenzungsflächen des Beckens. Der Grund liegt darin, dass die bekannten Kantenrundungen in ihrem Ausmaß viel zu gering sind, um einen Einfluss auf die Scheerkräfte nehmen zu können. Die herkömmlichen Kantenrundungen haben meist eine Schenkellänge von 10 Zentimeter. Diese knappe Bemessung der Kantenrundung wird bei bekannten Schwimmbecken bewusst in Kauf genommen, um den optischen Eindruck eines flachen Beckenbodens nicht zu beeinträchtigen.

[0005] Die vorliegende Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Beckenboden zumindest entlang seiner Längsachse zumindest in einem so weiten Bereich gewölbt ausgeführt ist, dass es zu keiner Erhöhung der Scheerkräfte im Bezug zur Seitenfläche nahe dem Beckenrand kommt.

[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Beckenboden zumindest entlang einer Achse gewölbt ausgebildet ist, wobei die gewölbte Fläche mindestens 25%, bevorzugt 50%, und insbesondere bevorzugt 100% der gesamten Bodenfläche abdeckt. Dabei wird die Veränderung des optischen Erscheinungsbildes bewusst in Kauf genommen. Die Wölbung ist in einem so weiten Bereich ausgeführt, dass sie optisch klar erkennbar ist.

[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Beckenboden tonnenförmig gewölbt, wobei der Radialschnitt durch den Beckenboden den Umriss eines Halbkreises oder einer Halbellipse hat. Natürlich kann der erfindungsgemäße Vorteil auch bei einem Beckenboden erzielt werden, dessen Radialschnitt den Umriss eines Viertelkreises oder einer Viertelellipse aufweist. Diese Ausführungsform ist jedoch entlang einer Bodenkante wieder mit den bekannten Nachteilen behaftet, hat aber den Vorteil, einen größeren Bereich mit entsprechender Tiefe für ungehindertes Schwimmen aufzuweisen. Diese Ausführungsvariante wird bevorzugt dann zur Anwendung kommen, wenn die freie Grundstücksfläche eher gering ist.

[0008] Eine optimale Ausführung stellt ein Beckenboden dar, dessen Querschnitt die Form einer Halbellipse hat und der eine durchgehende Wölbung entlang seiner Querachse hat. Hier sind die beiden Längskanten aufgelöst und mittig befindet sich ein breiter Bereich mit ausreichender Schwimmtiefe, d.h. die Beckentiefe ermöglicht ein ungehindertes Brustschwimmen, ohne dass ein störender Kontakt der Füße beim Schwimmen mit dem Beckenboden zu befürchten ist.

[0009] Diese optimale Ausführungsform ist in den Figuren in verschiedenen Varianten wiedergegeben. Darin zeigt Fig. 1 eine Beckenansicht von unten mit einem durchgehend gewölbten Beckenboden und senkrechten Seitenwänden, welche zugleich als Stützspanten ausgebildet sind.

[0010] In Fig. 2 ist dieselbe Beckenansicht mit zusätzlichen Stützspanten über den Beckenboden verteilt zu sehen.

[0011] Fig. 3 zeigt eine Schrägansicht von oben des Beckens nach Fig. 2, wobei an einem Beckenrand eine Überlaufrinne angeformt ist. Selbstverständlich, können auch an mehreren Beckenrändern solche Überlaufrinnen vorhanden sein.

[0012] In Fig. 4 ist eine weitere Variante mit einer sogenannten Römertreppe an einer Schmalseite dargestellt.

[0013] Die Figuren 5 und 6 zeigen zwei mögliche Beckenquerschnitte. Ein vollständig entlang einer Achse gewölbter Beckenboden nach Fig. 5 weist beispielsweise wie hier gezeigt, den Querschnitt einer Halbellipse auf. Eine weitere Variante hingegen weist den Querschnitt einer Viertelellipse mit angrenzendem Flachbereich wie in Fig. 6 gezeigt auf. Statt Halb- oder Viertelellipsen sind jedoch auch Halb- oder Viertelkreise denkbar.

[0014] Eine optimale Ausführung stellt ein Beckenboden dar, dessen Querschnitt die Form einer Halbellipse hat und der eine durchgehende Wölbung entlang seiner Querachse hat. Hier sind die beiden Längskanten aufgelöst und mittig befindet sich ein breiter Bereich mit ausreichender Schwimmtiefe, d.h. die Beckentiefe ermöglicht ein ungehindertes Brustschwimmen, ohne dass ein störender Kontakt der Füße beim Schwimmen mit dem Beckenboden zu befürchten ist.

[0015] Die Ausführungsvariante nach Fig. 1 besitzt einen entlang der Querachse durchgehend gewölbten Beckenboden 1 mit halbellipsenförmigem Querschnitt. Je nach gewünschter Beckenlänge setzt sich der Beckenboden 1 aus mehreren Segmenten 1' zusammen. Die beiden Schmalseiten werden von senkrechten Seitenwänden 2 und 3 gebildet, welche angeformte Stützspanten 4 und 5 besitzen, mit welchen das Becken gegen den Untergrund hin abgestützt wird.

[0016] In der bevorzugten Ausführungsvariante nach Fig. 2 sind zusätzlich über den Beckenboden 1 gleichmäßig weitere Stützspanten 6, 7 verteilt angeordnet, wodurch die Formstabilität des Beckens während der Hinterfüllung erhöht wird.

[0017] Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Becken mit allen bekannten Zusatzeinrichtungen ausgestattet werden, etwa mit Skimmer 8 oder Überlaufrinnen 9, wie aus Fig. 3 hervorgeht. Es sind aber auch angeformte Senkkästen für Rollabdeckungen, integrierte Unterwasserscheinwerfer, Unterwassermassagedüsen und vieles mehr denkbar.

[0018] Auch weitere Ausführungsvarianten sind möglich, etwa die in Fig. 4 dargestellte Römertreppe 10. Eine solche Einstiegstreppe lässt sich jedoch auch sehr vorteilhaft in eine gewölbte Längsseite integrieren.

[0019] Es ist auch möglich das Becken so auszuführen, dass die Wölbung sowohl entlang der Querachse als auch entlang der Längsachse ausgebildet ist. Auch sind andere Varianten von Einstiegstreppen denkbar. Diese können auch im Eckbereich angeordnet sein.

[0020] Es versteht sich von selbst, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungen beschränkt ist. Die Darstellungen zeigen lediglich exemplarisch einige Ausführungsvarianten einer großen Vielzahl von Ausführungsmöglichkeiten.


Ansprüche

1. Vorgefertigtes Schwimmbecken welches aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, aus Kunststoff, aus Kunststoff mit Keramikeinlage oder aus Betonfertigteilen gefertigt ist und entweder im vollständig vorgefertigten Zustand zur Baustelle transportiert wird, oder aus fabrikmäßig vorgefertigten Teilen besteht, welche auf der Baustelle zusammengefügt werden und über eine Wasserumwälzeinrichtung entweder ständig oder in regelmäßigen Zeitabständen Teile des Beckenwassers aus dem Schwimmbecken entfernt, durch einen Schmutzfilter leitet und wieder in das Becken zurückführt, wodurch eine Strömung im Beckenwasser durch die Umwälzung des Beckenwassers erzielt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Beckenboden (1) zumindest teilweise entlang einer seiner Achsen, bevorzugt entlang seiner Querachse gewölbt ist, wobei mindestens 25 Prozent, bevorzugt mindestens die Hälfte, und insbesondere bevorzugt die gesamte Fläche des Beckenbodens (1) entlang dieser Achse gewölbt ausgebildet ist.
 
2. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schnitt durch den gewölbten Beckenboden (1) den Umriss eines Halbkreises oder einer Halbellipse zeigt.
 
3. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schnitt durch den gewölbten Beckenboden (1) den Umriss eines Viertelkreises oder einer Viertelellipse zeigt, wobei an diesen gewölbten Bereich bevorzugt ein flacher Bereich (11) angrenzt.
 
4. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Beckenboden (1) entlang seiner Querachse oder entlang seiner Längsachse oder entlang beider Achsen gewölbt ist.
 
5. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwimmbecken quer zur Wölbungsfläche von senkrechten Seitenwänden (2, 3) begrenzt ist.
 
6. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrechten Seitenwände (2, 3) unterhalb des Beckens jeweils eine Stützspante (4, 5) aufweisen.
 
7. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Beckenboden (1) unterhalb seiner gewölbten Fläche über diese Fläche verteilt mehrere im Abstand zueinander angeordnete Stützspanten (6, 7) aufweist.
 
8. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nahe der Beckenoberkante (12) mindestens ein Skimmer (8) eingebaut ist.
 
9. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an eine der senkrechten Seitenwände (2, 3) ein Senkkasten für eine Rollabdeckung angeformt ist.
 
10. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an eine der senkrechten Seitenwände (2, 3) eine Einstiegstreppe (10) angeformt ist.
 
11. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in eine der Seitenflächen des gewölbten Beckenbodens eine Einstiegstreppe integriert ist.
 
12. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Eckbereich des gewölbten Beckenbodens eine Einstiegstreppe integriert ist.
 
13. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegstreppe eckig oder rund ausgebildet ist.
 
14. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil einer der senkrechten Seitenwände (2, 3) durch eine halbkreisförmige Seitenwand gebildet ist.
 
15. Schwimmbecken nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in die halbkreisförmige Seitenwand eine Einstiegstreppe (10) integriert ist.
 
16. Schwimmbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Rand (12) des Schwimmbeckens zumindest teilweise als Überlaufrinne (9) ausgebildet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht