[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladen aus horizontalen Profilstäben, die jeweils
zwei, vorzugsweise gekrümmte, gegenüberliegende Wände und diese unter Abgrenzung von
Kammern verbindende Stege, sowie längs ihrer einen Schmalseite ein Hakenansatz und
längs ihrer anderen Schmalseite ein entgegensetzt geöffnetes Hakenelement zum gelenkigen
Verbinden benachbarter gleicher Profilstäbe aufweisen.
[0002] Rollladen aus horizontalen Profilstäben unterliegen, insbesondere mit ihrer nach
außen gerichteten Fläche, hohen Anforderungen beim Einsatz im Fensterbau bezüglich
der Wetterbeständigkeit, der Stabilität unter Windlast, Temperatureinflüssen, Verschmutzungsgefahr
und auch der Gesamtoptik als Bestandteil einer Fassade.
So ist aus der DE 195 13 700 ein Rollladen bekannt aus horizontalen Profilstäben,
die jeweils zwei, vorzugsweise parallel gekrümmte, Wandstreifen und diese unter Abgrenzung
von Kammern verbindende Stege sowie längs ihrer einen Schmalseite einen Hakenansatz
und längs ihrer anderen Schmalseite einen entgegengesetzt geöffneten Hakenteil zum
gelenkigen Verbindung benachbarter gleicher Profilstäbe mit Vertikalspiel aufweisen.
Der Hakenansatz weist nur einen schmalen Durchtrittsschlitz für den Hakenteil auf,
so dass benachbarte Profilstäbe durch längsgerichtetes Einschieben des Hakenteils
in den Hakenansatz zusammenbaubar sind und zur Sicherung dieser Einschiebstellung
jeder Profilstab mit einem nachträglich in Querrichtung eingesetzten Arretierungsplättchen
versehen ist. Der Profilstab weist insgesamt sechs einstückig mit den vorderen und
hinteren Wandstreifen verbundene Stege auf, wobei die Wandstärke der Stege sowie der
Wandbereiche in etwa gleich dick sind. Durch die Vielzahl der Stege wird die für einen
Rollladen erforderliche Stabilität erreicht, was sich aber nachteilig auf die Optik
bzw. den Materialverbrauch bei derartig hergestellten Rollläden auswirkt.
[0003] Aus der DE 295 09 130 U1 ist ein weiteren Rollladen bekannt. Dieser Rollladen, insbesondere
für Gebäudeaußenfenster und/oder -türen besteht aus einem mit mehreren, gelenkig miteinander
verbundenen Einzelelementen bestehenden Rollladenelement sowie aus einem Rollladenkasten
mit Rollladenwelle zum Aufwickeln des Rollladenelementes, welches durch eine Öffnung
des Rollladenkastens herausgeführt ist. Das Einzelelement bzw. der Profilstab weist
eine Dichtungslippe aus einem elastischen Material auf, die bei vollständig geschlossenen
Rollladen gegen eine an der Innenseite des Rollladenkastens entlang der Öffnung gebildete
Anlagefläche zum zumindest teilweisen Verschließen der Öffnung anliegt. Der Rollladen
weist zwei vorzugsweise parallel gekrümmte Wandstreifen auf und dieser unter Abgrenzung
von Kammern verbindende neun Stege sowie längs der einen Schmalseite einen Hakenansatz
und längs der anderen Schmalseite ein entgegengesetzt geöffnetes Hakenteil. Um die
Stabilität dieses Rollladens zu gewährleisten, sind die einander gegenüberliegenden
gekrümmten Wände durch insgesamt neun einstückig mit diesen Wänden verbundene Stege
verbunden. Durch diese Geometrie der einzelnen Profilelemente, insbesondere auch wieder
wegen der gleichen Wandstärken der Stege und der Wände, ist ein erhöhter Materialverbrauch
negativ festzustellen, wobei auch die Wirtschaftlichkeit der Herstellung derartiger
Profilstäbe fragwürdig erscheint.
[0004] Um die oftmals großen Flächen von Rollladen, insbesondere bei Fassaden nicht zu eintönig
wirken zu lassen, werden die Profilstäbe in bekannter Weise an der nach außen weisenden
Wand mit Zierriefen versehen, welche die Ansichtsbreite unterteilen sollen. Diese
Zierriefen haben nur optische Auswirkungen und keinerlei Einfluss auf die Stabilität
und Festigkeit der aus den Profilstäben zusammengesetzten Rollladen.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, den bekannten
Stand der Technik zu verbessern und einen Rollladen aus horizontalen Profilstäben
aufzuzeigen, der wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar ist und der bei reduzierter
Wanddicke und reduzierter Anzahl von Stegen eine normgerechte Stabilität und Festigkeit
aufweist und der eine entsprechende angenehme Optik aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst, weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Es hat sich überraschend herausgestellt, dass bei Rollladen aus horizontalen Profilstäben
nach dem Stand der Technik durch das Einbringen von Sicken in die nach außen und die
nach innen weisenden Wände der Profilstab an sich steifer und stabiler wird und höhere
Kräfte insbesondere bei Windlasten aufnehmen kann, als die aus dem bekannten Stand
der Technik. Durch das Einbringen von Sicken in beide Wände des Profilstabes ist es
auch überraschend möglich, die Anzahl der die Wände verbindenden Stege auf ein Minimum
zu reduzieren und dennoch eine ausreichende Formstabilität zu erhalten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Rollladens besteht darin, dass dieser beim
Einsatz in einem sogenannten Vorsatzrollladenelement, welches nicht auf, sondern vor
einem bspw. Fensterelement montiert ist, der erfindungsgemäße Rollladen als sogenannter
Linksroller mit der ursprünglichen Innenseite nach außen einsetzbar ist, so dass der
erfindungsgemäße Rollladen die gleiche gewohnte Optik eines Rollladens aus dem bekannten
Stand der Technik aufweist.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, dass durch eine Anordnung der
Sicken in den nach innen und nach außen weisenden Wänden der Profilstäbe zwischen
den wenigen Stegen immer noch zu einer ausreichenden Formstabilität führt.
Weiterhin vorteilhaft konnte festgestellt werden, dass durch eine Anordnung der Sicken
in den nach innen bzw. nach außen weisenden Wänden direkt über den Stegen die Steifigkeit
und Festigkeit der den Rollladen bildenden Profilstäbe wesentlich verbessert ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Sicken auch im Hakenelement
und/oder am Hakenansatz angeordnet sein, so dass auch in diesem Bereich die Festigkeitseigenschaften
positiv verbesserbar sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Sicken des erfindungsgemäßen
Rollladens einander gegenüberliegend in der nach innen und der nach außen weisenden
Wand der Profilstäbe angeordnet, was insbesondere bei einer Verwendung des erfindungsgemäßen
Rollladens in einem Vorsatzrollladenelement zu vorteilhaften optischen Eindrücken
führt.
Es hat sich weiterhin herausgestellt, dass bei einer Anordnung der Sicken alternierend
gegenüberliegend in den nach innen und nach außen weisenden Wänden des Profilstabes
die Festigkeit und Steifigkeit in Abhängigkeit von der Größe und Breite und somit
vom Gewicht des erfindungsgemäßen Rollladens verbessert ist.
In einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Rollladens sind die Sicken
horizontal längs verlaufend in der nach innen und der nach außen weisenden Wand der
Profilstäbe angeordnet, wobei diese Sicken über die gesamte Breite eines Profilstabes
eingebracht sind.
[0008] Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die horizontal in der nach innen
und der nach außen weisenden Wand des Profilstabes angeordneten Sicken nur in definierten
Abständen voneinander angeordnet sind.
[0009] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Breite der Sicken etwa der Dicke der
nach innen und nach außen weisenden Wände der Profilstäbe entspricht, was insbesondere
in der Herstellung der erforderlichen Extrusionswerkzeuge sowie in der Fertigung derartiger
Profile Vorteile mit sich bringt. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
entspricht die Tiefe der Sicke etwa der halben Dicke der nach innen und nach außen
weisenden Wände des Profilstabes, ohne dass eine Beeinträchtigung der mechanischen
bzw. optischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Rollladens erkennbar sind.
[0010] Die in die nach innen und nach außen weisenden Wände der Profilstäbe eingebrachten
Sicken können einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen, wobei es jedoch
auch im Rahmen der Erfindung liegt, hier einen anderweitigen Querschnitt wie beispielsweise
einen prismatischen Querschnitt einzubringen.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rollladens
ist das untere freie Ende der beispielsweise nach außen weisenden Wand des Profilstabes
durch eine Öffnung vom Hakenansatz beabstandet, diesen jedoch überdeckend, angeordnet.
Hierdurch kann sowohl eine einheitliche Optik des erfindungsgemäßen Rollladens hergestellt
werden, wobei zusätzlich noch eine Führung des Hakenelementes 11 durch das untere
freie Ende der ihm gegenüberliegenden Wand des Profilstabes erreichbar ist.
[0012] Der erfindungsgemäße Rollladen soll nun an einem diesen nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel
näher beschrieben werden.
Es zeigt:
- Fig. 1:
- Erfindungsgemäßer Rollladen aus horizontalen Profilstäben
[0013] Der in Fig. 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Rollladen ist durch die Profilstäbe
1, 1' und weitere in dieser Darstellung nicht offenbarte Profilstäbe gekennzeichnet.
Die Profilstäbe 1, 1' weisen zwei vorzugsweise gekrümmte, gegenüberliegende Wände
2, 3 und diese unter Abgrenzung von Kammern 8 bis 10 verbindende Stege 4 bis 7 auf.
Längs ihrer einen Schmalseite ist ein Hakenansatz 12 und längs ihrer anderen Schmalseite
ein entgegengesetzt geöffnetes Hakenelement 11 zum gelenkigen Verbinden benachbarter
gleicher Profilstäbe 1, 1' angeordnet.
[0014] Die in diesem Ausführungsbeispiel nach außen weisende Wand 2 des Profilstabes 1 weist
insgesamt fünf Sicken 20 auf, die horizontal längs verlaufend in die Wand 2 eingebracht
sind.
Die in diesem Ausführungsbeispiel nach innen beispielsweise zu einer Fensterscheibe
weisende Wand 3 des Profilstabes 1 weist fünf Sicken 30 auf. Die Sicken 20 der Wand
2 und die Sicken 30 der Wand 3 sind einander gegenüberliegend angeordnet und weisen
in diesem Ausführungsbeispiel etwa die halben Dicke der Wand 2 und der Wand 3 auf.
Zwischen der Wand 2 und der Wand 3 des Profilstabes sind die Stege 4, 5, 6 und 7 angeordnet,
welche in diesem Ausführungsbeispiel einstückig mit der Wand 2 und der Wand 3 des
Profilstabes 1 verbunden sind. Oberhalb des Anbindungspunktes der Stege 5, 6 und 7
sind in die Wand 2 und die Wand 3 des Profilstabes 1 Sicken 20, 30 eingebracht. Diese
Sicken 20, 30 weisen in etwa die Dicke der Wände 2, 3 auf. Am Profilstab 1 ist ein
weiterer Profilstab 1' angeordnet, welcher durch Hineinschieben des Hakenelementes
11' in eine durch das untere freie Ende der Wand 2 und dem Hakenansatz 12 gebildeten
Kammer. Das Hakenelement 11' kommuniziert mit dem Hakenansatz 12 und wird durch das
untere freie Ende der Wand 2 gestützt bzw. geführt. Das untere freie Ende der Wand
2 ist durch die Öffnung 14 vom Hakenansatz 12 beabstandet, diesen abdeckend, angeordnet.
Um einen erfindungsgemäßen Rollladen in der erforderlichen Breite bzw. Länge zu erhalten,
wird in die Öffnung 14' des Profilstabes 1' ein weiteres hier nicht dargestelltes
Profilelement 1" eingeschoben, welches sich am Hakenansatz 12' des Profilstabes 1'
abstützt.
1. Rollladen aus horizontalen Profilstäben (1, 1'), die jeweils zwei vorzugsweise gekrümmte,
gegenüberliegende Wände (2, 3) und diese unter Abgrenzung von Kammern (8 bis 10) verbindende
Stege (4 bis 7), sowie längs ihrer einen Schmalseite einen Hakenansatz (12) und längs
ihrer anderen Schmalseite ein entgegengesetzt geöffnetes Hakenelement (11) zum gelenkigen
Verbinden benachbarter gleicher Profilstäbe (1, 1') aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand (2) und die Wand (3) wenigstens eine Sicke (20, 30) aufweisen.
2. Rollladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) zwischen den Stegen (4 bis 7) in der Wand (2) und der Wand (3)
angeordnet ist.
3. Rollladen nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) oberhalb des Steges (4 bis 7) in der Wand (2) und der Wand (3)
angeordnet ist.
4. Rollladen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) am Hakenelement (11) angeordnet ist.
5. Rollladen nach Anspruch 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) am Hakenansatz (12) angeordnet ist.
6. Rollladen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) einander gegenüberliegend in der Wand (2) und der Wand (3) angeordnet
sind.
7. Rollladen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) alternierend gegenüberliegend in der Wand (2) und der Wand (3)
angeordnet sind.
8. Rollladen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) horizontal längsverlaufend in der Wand (2) und der Wand (3) angeordnet
sind.
9. Rollladen nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Sicke (20, 30) etwa die Dicke der Wände (2, 3) entspricht.
10. Rollladen nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Sicke (20, 30) etwa der halben Dicke der Wände (2, 3) entspricht.
11. Rollladen nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen.
12. Rollladen nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (20, 30) einen etwa prismatischen Querschnitt aufweisen.
13. Rollladen nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das untere freie Ende der Wand (2) durch eine Öffnung (14) vom Hakenansatz (12) beabstandet,
diesen abdeckend, angeordnet ist.