Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydrobuchse.
[0002] Hydrobuchsen sind allgemein bekannt, beispielsweise aus der DE 196 22 248 A1. Die
vorbekannte Hydrobuchse ist als hydraulisch dämpfende Hülsengummifeder ausgebildet,
umfassend einen inneren Stützköper, der von einem äußeren Stützköper mit radialem
Abstand umschlossen ist, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper
aus elastomerem Werkstoff angeordnet ist, der radial innenseitig mit dem inneren Stützköper
verbunden und radial außenseitig mittels eines Stützrings am äußeren Stützköper festgelegt
ist. Die vorbekannte Hydrobuchse umfasst eine mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllte Arbeitskammer,
die mittels eines Dämpfungskanals flüssigkeitsleitend mit einer ebenfalls mit Dämpfungsflüssigkeit
gefüllten ersten Ausgleichskammer verbunden ist. Die vorbekannte Hydrobuchse umfasst
eine weitere, zweite Ausgleichkammer, wobei die erste Ausgleichkammer, im Querschnitt
betrachtet, durch den äußeren Stützköper und eine gummielastische Blähwand begrenzt
ist und wobei in der ersten Ausgleichkammer die zweite Ausgleichkammer angeordnet
ist, die durch einen Verbindungskanal mit der Arbeitskammer verbunden ist.
[0003] Bei Einleitung tieffrequenter, großamplitutiger Schwingungen in die Hülsengummifeder
wird der innere Stützköper, bezogen auf den äusseren Stützköper, derart radial verlagert,
dass durch eine Volumenverkleinerung der Arbeitskammer ein Teil der in der Arbeitskammer
enthaltenen Flüssigkeit durch den Dämpfungskanal in die erste Ausgleichkammer gefördert
wird. In der ersten Ausgleichkammer wird das aus der Arbeitskammer verdrängte Flüssigkeitsvolumen
aufgenommen und bei einer Rückkehr der beiden Stützköper in ihrer Ausgangslage relativ
zueinander wieder in die Arbeitskammer abgegeben. Eine Abstimmung der Hülsengummifeder
auf tieffrequente, großamplitutige Schwingungen kann durch Variationen der Länge und/oder
des Querschnitts des Dämpfungskanals vorgenommen werden.
Zur Isolierung höherfrequenter, kleinamplitutiger Schwingungen erfolgt demgegenüber
keine Flüssigkeitsverlagerung von der Arbeitskammer durch den Dämpfungskanal in die
Ausgleichskammer, sondern nur eine Schwingungsanregung, der in der zweiten Ausgleichskammer
enthaltenen Flüssigkeitsbestandteile, die durch den Verbindungskanal mit der Arbeitskammer
verbunden sind.
Die zweite Ausgleichskammer ist zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften der Hülsengummifeder
im Leerlaufbetrieb vorgesehen. Im Leerlauf des Fahrzeugs werden Motorvibrationen mit
Hilfe einer schwingenden Flüssigkeitssäule derart getilgt, dass sie die dynamische
Steifigkeit der Hülsengummifeder durch synchrones Schwingen mit der Anregung reduzieren.
[0004] Eine entsprechende Hydrobuchse ist aus der DE 42 42 080 C1 bekannt.
[0005] Eine weitere Hydrobuchse, bei der die Wirkung vom Schwingungsdämpfung, Schwingungsisolation
und Tilgung von Leerlaufvibrationen besonders gut ausgeprägt ist, ist die schaltbare
Hydrobuchse gemäß DE 40 15 528 A1. Zwei mit Flüssigkeit gefüllte Arbeitsräume sind
durch elastisch aufblähbare Begrenzungswände begrenzt und durch wenigsten zwei parallel
geschaltete Verbindungsöffnungen miteinander verbunden, wobei die Verbindungsöffnungen
eine Dämpfungsöffnung umfassen, die durch ein Ventil willkürlich verschließbar ist.
Der Betrag der dynamischen Steifigkeit ist bei offenem Ventil und Erreichen der Leerlaufdrehzahl
der Verbrennungskraftmaschine kleiner als bei Motorstillstand, wodurch die von der
Verbrennungskraftmaschine bei Erreichen der Leerlaufdrehzahl ausgehenden Schüttelbewegungen
in ausgezeichneter Weise isoliert werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hydrobuchse der vorbekannten Art derart
weiterzuentwickeln, dass höherfrequente Schwingungen getilgt werden können.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Hydrobuchse vorgesehen, umfassend einen inneren
Stützköper, der von einem äußeren Stützköper mit radialem Abstand umschlossen ist,
wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein Federkörper aus elastomerem Werkstoff
angeordnet ist, der radial innenseitig mit dem inneren Stützköper und radial außenseitig
mit einem Stützring verbunden ist, wobei der Federkörper radial außenseitig mittels
des Stützrings am äußeren Stützköper festgelegt ist, wobei die Hydrobuchse zumindest
eine mit Flüssigkeit gefüllte und teilweise von Federkörper begrenzte Arbeitskammer
umfasst, die flüssigkeitsleitend mit zumindest einer mit Flüssigkeit gefüllten Ausgleichkammer
verbunden ist und wobei die Hydrobuchse zumindest zwei hydraulische Tilger umfasst.
Zusätzlich zu dem hydraulischen System, bestehend aus Arbeitskammer, Ausgleichskammer
und flüssigkeitsleitender Verbindung dazwischen, sowie gegebenenfalls einem Leerlauftilger,
ist ein weiteres hydraulisches System zur Tilgung höherfrequenter Schwingungen vorgesehen.
[0008] Eine solche Hydrobuchse mit einem Gummi-Metall-Teil ist einfach und kostengünstig
herstellbar und kann daher auch in kleinen, kostengünstigen Fahrzeugen zur Anwendung
gelangen.
Die Hydrobuchse kann durch die beiden zur Anwendung gelangenden Tilger derart abgestimmt
sein, dass sie besonders gut geeignet ist, ausgeprägte Brummgeräusche im Innenraum,
die bei Verbrennungskraftmaschinen hauptsächlich in einem Drehzahlbereich zwischen
4000 und 6000 min
-1 auftreten, wirkungsvoll zu reduzieren. Darüber hinaus werden zusätzlich durch einen
als Leerlauftilger ausgebildeten Tilger, besonders bei Dieselmotoren, Schwingungen
im Frequenzbereich zwischen 25 und 80 Hz getilgt.
Zusätzlich zu dem üblicher Weise bei Hydrobuchsen vorhandenen hydraulischen System,
bestehend aus Arbeitskammer, Ausgleichskammer und Verbindungskanal zwischen diesen
sowie einem Leerlauftilger mit vergleichsweise kurzem Kanal, ist bei der erfindungsgemäßen
Hydrobuchse ein weiterer Tilger vorgesehen, mit einer Kammerwand, die auf die zu tilgende,
höhere Frequenz abgestimmt und flexibel und blähfähig ist.
Der erste hydraulische Tilger ist beispielsweise bevorzugt als Leerlauftilger ausgebildet,
der zweite hydraulische Tilger als Hochfrequenztilger. Die Blähfedereigenschaften
der Kammerwand des zweiten hydraulischen Tilgers und die Fluidmasse im quasi starren
Tilgerkanal des zweiten Tilgers, ergeben ein schwingfähiges System, das auf die kritischen
Frequenzen zwischen etwa 130 Hz (das entspricht einer Drehzahl von etwa 4000 min
-1 in der zweiten Motorordnung) und 200 Hz (das entspricht einer Drehzahl von 6000 min
-1) abgestimmt ist. Der erste hydraulische Tilger kann mit einer weicheren Abstimmung
auf Leerlaufdrehzahlen von Dieselmotoren abgestimmt sein, im Bereich zwischen 25 bis
80 Hz.
Die beanspruchte Hydrobuchse kann durch die beiden Tilger besonders gut an die jeweiligen
Gegebenheiten des Anwendungsfalles angepasst werden.
[0009] Jeder der Tilger weist zumindest eine schwingfähige Kammerwand und einen Tilgerkanal
auf. Der Frequenzbereich der zu tilgenden Schwingung ist abhängig von der elastischen
Nachgiebigkeit der Kammerwand.
[0010] Die beiden Tilger können bevorzugt in einer funktionstechnischen Parallelschaltung
angeordnet sein. Zwei parallel geschaltete Kammern weisen zusammen mit den Tilgerkanälen
beispielsweise gleiche Geometrie und gleiche Blähsteifigkeit auf. Daneben ist aber
auch denkbar, dass aus geometrischen Gründen anderer Art zwei Kammern unterschiedlich
gestaltet werden und auch die blähfähigen Wände sich unterschiedlich verhalten. Dann
kann man durch eine auf die Blähfähigkeit der Wände entsprechend abgestimmte Kanäle
(hinsichtlich Querschnitt und Länge) eine gleiche Tilgerfrequenz einstellen. Schaltet
man zwei solche hydraulische Tilger mit gleicher Tilgerfrequenz parallel, erhöht sich
die Tilgerwirkung, d.h. die dynamische Federrate der gesamten Buchse ist niedriger
als mit einem Tilger. Niedrigere Federrate bedeutet bessere Eigenschaften der Buchse
im Bereich der Akustik und der Absorption von Vibrationen.
[0011] Nach einer anderen Ausgestaltung besteht die Möglichkeit, dass die Tilger in einer
funktionstechnischen Reihenschaltung angeordnet sind. Reihenschaltungen von Tilgern
sind zwar möglich, aber problematisch hinsichtlich Beeinflussungen der Tilger untereinander
und dadurch unerwünschten Resonanzen.
[0012] Der Stützring kann in Umfangsrichtung verteilte, jeweils mit umfangsseitigem Abstand
zueinander benachbart angeordnete, sich jeweils in axialer Richtung erstreckende Sprossen
aufweisen, wobei sich jede Kammerwand zwischen in Umfangsrichtung zu einander benachbart
angeordneten Sprossen erstreckt und mit diesen verbunden ist. Die Sprossen stabilisieren
einerseits den Stützring und andererseits bilden sie Fixpunkte, zwischen denen in
Umfangsrichtung die schwingfähige Kammerwand der jeweiligen Tilger angeordnet ist.
Die Sprossen können dabei, in Umfangsrichtung der Hydrobuchse betrachtet, eine Ausdehnung
aufweisen, die an die jeweils zu tilgenden Frequenzen angepasst sind. Die Ausdehnung
einer Sprosse in Umfangsrichtung entspricht dabei der Länge des entsprechenden Tilgerkanals,
in dem die Flüssigkeitssäule zur Tilgung der eingeleiteten Schwingungen hinund her
schwingt. Dazu ist es erforderlich, dass die Sprossen im Bereich des jeweiligen Tilgerkanals
dem äußeren Stützköper mit radialem Abstand benachbart zugeordnet sind, wobei der
jeweilige Tilgerkanal, im Querschnitt der Hydrobuchse betrachtet, radial innenseitig
durch eine, gegebenenfalls mit elastomerem Werkstoff ummantelte, Sprosse und radial
außenseitig durch den äußeren Stützköper begrenzt ist, oder die elastische Wand eines
nicht geblähten und nicht schwingenden Elastomerbereichs zwischen den Sprossen umfassen
kann.
[0013] Die Kammerwände können sich in Umfangsrichtung mit radialem Abstand im Wesentlichen
konzentrisch zum äußeren Stützköper erstrecken. Hinsichtlich einer möglichst effizienten
Tilgung von Schwingungen, ist eine derartige Ausgestaltung von Vorteil, weil die Flüssigkeitssäule
innerhalb des Tilgerkanals ohne Behinderungen, beispielsweise Verwirbelungen, durch
den Tilgerkanal hindurch schwingen kann.
[0014] Die Kammerwände können symmetrisch zu einer den inneren Stützköper zentrisch und
radial durchschneidende, gedachten Radialebene angeordnet sein. Eine solche Hydrobuchse
weist einen besonders einfachen und kostengünstigen Aufbau auf und kann daher in großen
Stückzahlen hergestellt werden und deshalb in kleinen, kostengünstigen Fahrzeugen
zur Anwendung gelangen.
[0015] Der erste hydraulische Tilger kann als Leerlauftilger ausgebildet sein. Radial zwischen
einer der Sprossen und dem äußeren Stützkörper kann dafür ein sich in Umfangsrichtung
erstreckender, im Querschnitt betrachtet schlaufenförmiger Tilgerkanal, der als Leerlauftilgerkanal
ausgebildet ist, angeordnet sein. Der schlaufenförmige Leerlauftilgerkanal umfasst
dabei einen ersten Teilbereich, der, im Querschnitt der Hydrobuchse betrachtet, durch
eine Sprosse des Stützrings, die gegebenenfalls von elastomerem Werkstoff ummantelt
ist, und dem äußeren Stützköper begrenzt ist. Daran schließt sich in einem zweiten
Teilbereich in Richtung der schwingenden Flüsigkeitssäule eine schlaufenförmige Blähfeder
aus elastomerem Werkstoff an. Die zu tilgende Frequenz ist abhängig von der Blähfederrate
des schlaufenförmigen Leerlauftilgerkanals und der im Tilgerkanal bewegten Flüssigkeitsmasse.
[0016] Die flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen Arbeits- und Ausgleichskammer ist bevorzugt
als Dämpfungskanal ausgebildet. Eine solche Ausgestaltung ist für gute Dämpfungsseigenschaften
der Hydrobuchse von Vorteil, da beispielsweise fahrbahnerregte Motorschwingungen dadurch
effizient gedämpft werden können.
[0017] Um eine möglichst effiziente Dämpfung solcher Schwingungen zu erreichen, ist ein
möglichst langer Dämpfungskanal von Vorteil. Der Dämpfungskanal kann deshalb zwischen
Arbeits- und Ausgleichskammer eine Länge aufweisen, die der Summe aus 1,5-fachem Umfang
und 2-facher axialer Länge der Hydrobuchse entspricht. Das Verhältnis aus maximaler
Länge des Dämpfungskanals zur Baugröße der Hydrobuchse ist bei einer solchen Ausgestaltung
besonders vorteilhaft; eine kompakte Hydrobuchse weist dadurch einen langen Dämpfungskanal
auf.
[0018] Der Federkörper und die Kammerwände können einstückig und materialeinheitlich ausgebildet
sein. Die Herstellung einer solchen Hydrobuchse ist in fertigungstechnischer und wirtschaftlicher
Hinsicht von Vorteil. Nur ein gemeinsamer elastomerer Werkstoff für Federkörper und
Kammerwände gelangt zur Anwendung.
[0019] Das Material von Federkörper und Kammerwänden kann den inneren Stützköper und den
Stützring mit seinen Sprossen, mit Ausnahme der Anschraubstellen, bevorzugt vollständig
ummanteln. Hierbei ist von Vorteil, dass einerseits der innere Stützköper und der
Stützring, die zumeist aus metallischen Werkstoffen bestehen, vor einer Beaufschlagung
mit der Flüssigkeit aus dem Inneren der Hydrobuchse geschützt sind. Andererseits lassen
sich dadurch gut und einfach Anschlagpuffer zur Begrenzung extremer Auslenkbewegungen
vom inneren und äußeren Stützköper, relativ zueinander, vorsehen. Außerdem ist es
durch eine derartige Ausgestaltung entbehrlich, separat hergestellte und in der Hydrobuchse
zu montierende Anschlagpuffer vorzusehen. Die Ummantelung kann als Anschlagpuffer
vorgesehen sein. Hinsichtlich einer verbesserten Gebrauchsdauer besteht die Möglichkeit,
den elastomeren Werkstoff im Bereich seiner Anschlagflächen mit einer Armierung zu
versehen, die während der Gebrauchsdauer der Hydrobuchse keinen abrasiven Veränderungen
unterliegt.
[0020] Die Ummantelung von zumindest einer Sprosse kann ein Schott bilden, zur räumlichen
Begrenzung von zumindest einem Tilgerkanal in Umfangsrichtung. Die Hydrobuchse weist
dadurch nur eine geringe Anzahl von zu montierenden Einzelteilen auf, was in fertigungstechnischer
und wirtschaftlicher Hinsicht von Vorteil ist. Das Schott kann sich am Innenumfang
des äußeren Stützköpers durch einen Dichtwulst abstützen.
[0021] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
weiter erläutert. Diese zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Hydrobuchse mit hydraulischer Dämpfung und jeweils
einem hydraulischen Tilger für Leerlaufentkopplung und Hochfrequenztilgung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Hydrobuchse aus Fig. 1, entlang der Linie A-A,
- Fig. 3
- eine Kennlinie der Hydrobuchse aus den Fig. 1 und 2, wobei die dynamische Federrate
der Hydrobuchse über der Frequenz aufgetragen ist, wobei die dynamische Federrate
als Maß für die Isolationseigenschaften möglichst niedrig liegen soll,
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hydrobuchse mit zwei Hochfrequenz-Tilgern,
- Fig. 5
- eine Kennlinie der Hydrobuchse aus Fig. 4, bei dem die dynamische Federrate über der
Frequenz aufgetragen ist,
- Fig. 6
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Hydrobuchse, die einen langen Dämpfungskanal
und elastische Kammerwände für mehrere hydraulische Schwingungsformen zur Dämpfung
und Tilgung aufweist,
- Fig. 7
- ein Längsschnitt durch die Hydrobuchse aus Fig. 6, entlang der Linie B-B
- Fig. 8
- den Verlauf des Dämpfungskanals aus den Fig. 6 und 7,
- Fig. 9
- eine Kennlinie, bei der die dynamische Steifigkeit über der Frequenz aufgetragen ist,
wobei in strichpunktierter Linie das Betriebsverhalten einer klassischen Hydrobuchse
ohne zweiten Tilger gezeigt ist und mit durchgezogener Linie das Betriebsverhalten
der erfindungsgemäßen Hydrobuchse,
- Fig. 10
- eine weitere Kennlinie, bei der der Verlustwinkel über der Frequenz aufgetragen ist.
Wie in Fig. 9 ist die Kennlinie der klassischen Hydrobuchse gestrichelt, die Kennlinie
der erfindungsgemäßen Hydrobuchse demgegenüber mit durchgezogener Linie gezeigt,
- Fig. 11
- ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hydrobuchse, mit zwei Tilgern,
die in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet sind, wahlweise abstimmbar
auf Hochfrequenz- oder Leerlaufvibrationstilgung,
- Fig. 12
- einen Längsschnitt durch die Hydrobuchse aus Fig. 11, entlang der Linie C-C,
- Fig. 13
- ein fünftes Ausführungsbeispiele einer Hydrobuchse mit parallel wirkenden Tilgern
und einem langen Dämpfungskanal.
[0022] In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hydrobuchse
gezeigt. Die Hydrobuchse umfasst einen hydraulischen Dämpfer 19 und zwei hydraulische
Tilger 8, 9, wobei einer der Tilger 8 zur Tilgung von Motorvibrationen im Leerlauf
in einem Frequenzbereich zwischen 25 und 80 Hz vorgesehen ist und der andere Tilger
9 als Hochfrequenztilger zur Tilgung von Motorvibrationen in einem Frequenzbereich
zwischen 130 und 200 Hz, was 4000 bis 6000 min
-1 entspricht. Die Arbeitskammer 6 ist durch den Federkörper 4 und den äußeren Stützköper
2 begrenzt und treibt in Folge dynamischer Volumenänderungen während der bestimmungsgemäßen
Verwendung der Hydrobuchse mehrere hydraulische Schwingungssysteme an. Zur Dämpfung
von der Fahrbahn angeregten niederfrequenten Schwingungen, dem sogenannten Stuckern,
dient der Dämpfer 19, der durch einen Dämpfungskanal 16 gebildet ist, der sich aus
der Arbeitskammer 6 in die Ausgleichskammer 7 erstreckt. Der Dämpfer 19 ist so abgestimmt,
dass maximale Dämpfung bei einer Frequenz zwischen 5 und 16 Hz entsteht. Der Dämpfungskanal
16 arbeitet beim Dämpfen phasenverschoben, im Wesentlichen gegenphasig zur Anregung
der Schwingung, so dass mechanische Energie über die Hydraulik in Wärme umgesetzt
wird. Dämpfung hat generell eine dynamische Verhärtung der Hydrobuchse zur Folge.
[0023] Zum Isolierung von Leerlaufvibrationen ist der erste hydraulische Tilger 8 vorgesehen,
der einen vergleichsweise kurzen Tilgerkanal 20.1 /Leerlauftilgerkanal 15 umfasst,
der, im hier dargestellten Querschnitt betrachtet, schlaufenförmig ausgebildet ist.
Der Leerlauftilgerkanal 15 ist so abgestimmt, dass er mit der Anregung der Hydrobuchse
gleichphasig schwingt und damit die dynamische Federsteifigkeit im Frequenzbereich
zwischen etwa 25 und 80 Hz absenkt. Die Absenkung erfolgt unter die statische Federrate
des Federkörpers 4. Damit wird die hydraulische Verhärtung des Dämpfers 19, wie zuvor
beschrieben, kompensiert.
[0024] Der zweite hydraulische Tilger 9 hat die Aufgabe der Absenkung der dynamischen Federrate
im kritischen Bereich hinsichtlich unerwünschter Brumm-Geräusche. Derartige Brumm-Geräusche
treten in einem höher frequenten Frequenzbereich zwischen 100 und 200 Hz auf und werden
dadurch verhindert, dass der zweite Tilgerkanal 20.2 einen großen Querschnitt hat,
wobei die entsprechende Kammerwand 9 zwar schwingfähig, jedoch weitgehend unelastisch
ist. Die harte Kammerwand 11 soll sich möglichst wenig bewegen damit im Dämpfungsbereich
nicht zuviel gefördertes Fluid-Volumen im zweiten Tilger 9 aufgenommen wird und nicht
durch den Dämpfungskanal 16 des Dämpfers 19 fließt. Der zweite Tilger 9 arbeitet gleichphasig
mit der Schwingungs-Anregung und reduziert so die dynamische Verhärtung aus den beiden
anderen hydraulischen Systemen. Dämpfer 19 und erster Tilger 8. Bezüglich der Elastizität
und der Volumenaufnahme ist anzumerken, dass das aufgenommene Volumen nicht als bewegte
Masse dem Dämpfungskanal wirksam ist, wenn die Wand 11 oder die Wand 10 durch den
Druck des Fluids sehr stark verformt werden. Je weicher die Wände 10, 11, desto geringer
ist die Dämpfung des langen Dämpfungskanals 16.
[0025] In Fig. 3 ist eine Kennlinie gezeigt, bei der die dynamische Federrate der Hydrobuchse
aus den Fig. 1 und 2 über der Frequenz aufgetragen ist. Je niedriger die dynamische
Federrate, desto leiser läuft das Fahrzeug, in dem die Hydrobuchse zur Abstützung
der Verbrennungskraftmaschine zur Anwendung gelangt.
[0026] Die Kennlinie zeigt, dass über der Frequenz die dynamische Federrate an drei Stellen
abgesenkt wird. Die erste Absenkung der dynamischen Federrate erfolgt während des
Anlassens der Verbrennungskraftmaschine, bevor die Verbrennungskraftmaschine im Leerlauf
läuft. Der erste Tilger 8 ist als Leerlauftilger ausgebildet und bewirkt die Absenkung
der dynamischen Federrate zwischen etwa 25 und 80 Hz.
Die zweite Absenkung der dynamischen Federrate erfolgt im Hochfrequenzbereich durch
den zweiten hydraulischen Tilger 9 im Bereich zwischen 4000 und 6000 min
-1, was einem Frequenzbereich von etwa 130 bis 200 Hz entspricht.
[0027] Über die zuvor beschriebene Kennlinie wurde zur besseren Verdeutlichung eine Strich-2-punktierte
Kennlinie einer klassischen Hydrobuchse gelegt, wobei im Leerlauf die dynamische Federrate
bereits wesentlich größer ist als bei der beanspruchten Hydrobuchse und dieses unerwünscht
hohe Niveau weitgehend hält.
[0028] In den Fig. 1 und 2 ist der Dämpfungskanal 16 durch zwei Kanalöffnungen 21, 22 begrenzt,
wobei die erste Kanalöffnung 21 in die Arbeitskammer 6 und zweite Kanalöffnung 22
in die Ausgleichskammer 7 mündet. Auf der der Arbeitskammer 6 radial abgewandten Seite
weist die Hydrobuchse einen Ausfederanschlag 23 auf, zur Begrenzung von Extremauslenkungen
in radialer Richtung.
[0029] Der innere Stützköper 1 wird in den hier gezeigten Ausführungsbeispielen beispielsweise
mit einem Motortragarm verbunden; der äußere Stützköper 2 ist demgegenüber mit der
Karosserie verbunden.
[0030] Um einen Strömungskurzschluss zwischen der Arbeitskammer 6 und der Ausgleichskammer
7 zu verhindern, ist das Schott 18 vorgesehen, wobei das Schott 18, wie in Fig. 1
gezeigt, in Umfangsrichtung 12 zwischen der Ausgleichskammer 7 und dem zweiten Tilgerkanal
20.2 angeordnet ist.
[0031] In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hydrobuchse
mit Hochfrequenz-Doppeltilger dargestellt. Für manche Anwendungsfälle ist eine hydraulische
Dämpfung weniger wichtig, als gute lsolationseigenschaften der Hydrobuchse im Drehzahlbereich
zwischen 3000 und 6000 min
-1, wobei dieser Drehzahlbereich einem Frequenzbereich der Hydrobuchse von etwa 100
bis 200 Hz entspricht. Eine besonders gute entsprechende Tilgerwirkung erzielt man
mit zwei Tilgern 8, 9, die in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet
sind. Da die hydraulischen Tilger 8, 9, wie alle Tilger, oberhalb ihrer Tilgerfrequenz
in der Hydrobuchse unerwünschte dynamische Verhärtungen erzeugen, empfiehlt es sich,
im Frequenzband der Verhärtung weitere Tilger zu verwenden, um den Bereich der niedrigen
dynamischen Federraten zu höheren Frequenzen hin zu erweitern.
[0032] Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird dazu, ausgehend von der Arbeitskammer
6, außen in der Hydrobuchse umlaufend, nur ein breiter Tilgerkanal 24 vorgesehen,
der sich fast vollständig über die gesamte axiale Breite der Hydrobuchse erstreckt.
Die Kammerwände 10, 11 der Tilger 8, 9 werden steif ausgeführt und dienen sowohl der
Volumenaufnahme der Flüssigkeitsmenge, die die Arbeitskammer 6 während der bestimmungsgemäßen
Verwendung der Hydrobuchse verdrängt, wie auch durch seine Blähfeder der Tilgerfunktion.
Der Stützring 5 enthält zur Stabilisierung der Kammerwände 10, 11 sich axial erstreckende
Sprossen 13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ..., die die Kammerwände 10, 11 in einzelne Feder
unterteilen. Mit Hilfe der Dicke der Kammerwände 10, 11 und der Lage der Sprossen
13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ... und damit der Geometrie der Tilgerkanäle 20,1, 20.2, werden
die Tilgerfrequenzen eingestellt. Die in Fig. 4 gezeigte Hydrobuchse hat über ihren
Umfang verteilt die beiden Kammerwände 10, 11, wobei jede der Kammerwände 10, 11 jeweils
in zwei Teil-Kammerwände 10.1,10.2; 11.1; 11.2 unterteilt ist, von denen immer je
zwei 10.1, 11.1; 10.2, 11.2 funktionstechnisch parallel arbeiten, um die Tilgerwirkung
zu erhöhen. Die in Umfangsrichtung 12 am weitesten von der Arbeitskammer 6 entfernt
liegenden Teil-Kammerwände 10.2, 11.2 wirken zusammen mit einem längeren Tilgerkanal
20.2 bei niedrigeren Frequenzen.
Die Teil-Kammerwände 10.1, 11.1, die sich an den Federkörper 4 anschließen und einen
kurzen Tilgerkanal 20.1 erzeugen, wirken dann bei höheren Frequenzen und vermeiden
Verhärtungen, die aus dem zweiten Tilgerkanal 9 bei niedrigen Frequenzen herrühren.
Der Stützring 5 weist in Umfangsrichtung 12 verteilte, ebenfalls mit umfangsseitigem
Abstand zueinander benachbart angeordnet Sprossen 13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ... auf,
wobei sich jede Teil-Kammerwand 10.1, 10.2; 11.1, 11.2; ... zwischen in Umfangsrichtung
12 zueinander benachbart angeordneten und jeweils in axialer Richtung erstreckenden
Sprossen 13.1, 13.2; 13.3, 13.4; .... erstreckt und mit diesen verbunden ist.
[0033] In Fig. 5 ist eine Kennung der Hydrobuchse aus Fig. 4 gezeigt, wobei die dynamische
Federrate über der Frequenz aufgetragen ist. Durch die funktionstechnische Parallelschaltung
der beiden Tilger 8, 9 ergeben sich zwei Absenkungen der dynamischen Federrate; die
vergleichsweise tieffrequentere Absenkung der dynamischen Federrate erfolgt, wenn
die Teil-Kammerwände 10.2, 11.2 des zweiten Tilgers 9 in Funktion sind; die etwas
höherfrequente Absenkung der dynamischen Federrate erfolgt demgegenüber, wenn die
in Richtung der Arbeitskammer 6 angeordneten Teil-Kammerwände 10.1, 11.1 des ersten
Tilger 8 in Funktion sind.
[0034] Werden die beiden Kammerwände durch eine größere Anzahl von Sprossen 13.1, 13.2;
13.3, 13.4; ... des Stützrings 5 unterteilt, können weitere Tilgereffekte erzeugt
werden, unter anderem auch Tilgereffekte zu höheren Frequenzen hin verschoben werden.
[0035] In den Fig. 6 und 7 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Hydrobuchse mit zwei
Tilgern 8, 9 gezeigt. Außerdem umfasst die gezeigte Hydrobuchse einen Dämpfer 19,
der einen langen Dämpfungskanal 16 umfasst.
Werden beispielsweise in einem Fahrzeug sowohl Dämpfungs- als Tilgungsfunktionen durch
Verwendung einer Hydrobuchse benötigt, kann es vorkommen, dass der übliche lange Dämpfungskanal
16, der sich einmal rund um die Hydrobuchse erstreckt, nicht hinreichend Dämpfung
bei einer Frequenz liefern kann. Der Grund dafür können die hydraulischen Tilgersysteme
8,9 sein, Fluid vom geförderten Volumen der Arbeitskammer 6 abzweigen. In einem solchen
Fall müssen sowohl Länge als auch Querschnitt des Dämpfungskanals 16 verlängert werden.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Dämpfungskanal 16 sowohl
den Umfang der Hydrobuchse an beiden stirnseitigen Ende nutzt, wobei die Verbindung
von Arbeits- 6 und Ausgleichskammer 7 über die sich axial erstreckenden Sprossen erfolgt.
Dadurch, dass die Sprossen 13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ... , wie hier dargestellt, vom
elastomeren Werkstoff des Federkörpers 4 und der Kammerwände 10, 11 umschlossen sind,
kann nicht nur eine einfache und kostengünstige Herstellung der Hydrobuchse erreicht
werden, sondern durch die Abstimmung der Elastizität der Kammerwände 10, 11 können
eine Verbreiterung des Frequenzbandes des Dämpfers oder weitere nutzbare Eigenformen,
die mit den Tilgerbereichen zusammenwirken, erzielt werden. Außerdem bieten die elastischen
Kanalwände 10.2 und 11.2 die Möglichkeit, bei harten Einfederungen, zum Beispiel beim
Überfahren von Bordsteinkanten, den Druck durch Verformen der Kammerwände 10, 11,
so dass ein Ventil entsteht, nach oben zu begrenzen. Der erste Tilger 8 ist in diesem
Beispiel wieder als Leerlauftilger ausgebildet, wobei die Kammerwand 10 in zwei Teil-Kammerwände
10.1, 10.2 unterteilt ist, die elastisch nachgiebig ausgebildet sind. Der Leerlauftilgerkanal
ist auch in diesem Ausführungsbeispiel mit Bezugszeichen 15 versehen. Der zweite Tilger
9 ist um die gedachte Radialebene 14 gespiegelt zum ersten Tilger 8 angeordnet, wobei
der sich in axialer Richtung erstreckende Kanalabschnitt durch zwei elastische Teil-Kammerwände
(11.1, 11.2) begrenzt ist. Die sich in axialer Richtung erstreckenden Kanalabschnitte
haben drei Funktionen. Sie begrenzen die Kammern, die einen Leerlauf- oder Hochfrequenztilger
bewirken, je nach Dimensionierung der Kammerwände und Kanalabschnitte, wobei zwei
Systeme parallel arbeiten können. Es ist aber durch unterschiedliche Dimensionierung
auch eine Leerlauf- und ein Hochfrequenztilger möglich. Außerdem verbinden die axial
verlaufenden Abschnitte die an den Stirnseiten angeordneten, in Umfangsrichtung verlaufenden
Kanalabschnitte, um einen extrem langen Dämpfungskanal zu erhalten. Dieses ist dann
besonders wichtig, wenn die Buchse relativ kleine Abmessungen aufweist, so dass ein
relativ hartes Elastomer verwendet werden muss, um die schwingungstechnisch notwendigen
statischen Eigenschaften zu erreichen. Damit werden gleichzeitig die für die Dämpfung
notwendigen Bläheigenschaften so verschoben, dass ein langer Kanal notwendig wird.
Die axial verlaufenden Abschnitte haben außerdem die Funktion eines Überdruckventils,
wenn bei extremen Stoßbelastungen auf die Arbeitskammer ein Platzen der Blähfederwände
der Tilger verhindert werden soll.
[0036] Im dargestellten Beispiel fördert die Arbeitskammer 6 in jeweils einen als hydraulischen
Tilger 8, 9 ausgebildeten Tilger-Kanal (20.1, 20.2). Die entsprechenden Kammerwände
10, 11 werden auf Tilgung vergleichsweise blähhart abgestimmt. An einen der beiden
Tilger 8 kann beispielsweise der Dämpfungskanal 16 mit seiner Kanalöffnung 21 angeschlossen
werden; der lange Dämpfungskanal 16 mündet in die Ausgleichskammer 7. Diese Ausgleichskammer
7 besitzt, wie üblich, eine sehr flexible Begrenzungswand, um quasi drucklos aus der
Arbeitskammer 6 verdrängtes Volumen aufnehmen zu können.
[0037] Die Erstreckung des Dämpfungskanals 16 ist in Fig. 8 dargestellt. Der Dämpfungskanal
16 erstreckt sich zwischen Arbeits-6 und Ausgleichskammer 7 und weist eine Länge auf,
die der Summe aus 1,5-fachem Umfang und 2-facher axialer Länge der Hydrobuchse entspricht.
[0038] In Fig. 9 ist eine Kennlinie gezeigt, bei der die dynamische Steifigkeit der Hydrobuchse
aus den Fig. 6 bis 8 über der Frequenz aufgetragen ist. Im Leerlaufbereich zwischen
25 und 30 Hz ergibt sich, bezogen auf klassische Hydrobuchsen, eine Halbierung der
dynamischen Steifigkeit. Gleichzeitig erreicht man eine sehr breitbandige Dämpfung,
wobei durch die Volumenaufnahme der elastischen Kammerwände 10, 11 zwangsläufig etwas
Dämpfung verloren geht. Je höher frequent die Tilger abgestimmt werden, desto geringer
die Elastizität und die Volumenaufnahme der Kammerwände 10, 11, so dass der Dämpfungsverlust
bei einer Hochfrequenzabstimmung vernachlässigbar gering ist und nur im Bereich von
Fertigungstoleranzen liegt.
[0039] Der Verlustwinkel über der Frequenz ist in Fig. 10 gezeigt.
[0040] In den Fig. 11 und 12 ist ein viertes Ausführungsbeispiel einer Hydrobuchse gezeigt,
Die hier dargestellte Hydrobuchse eignet sich ebenfalls zur Tilgung von höherfrequenten
Brumm-Geräuschen. Die Kammerwände 10, 11 sind dabei vergleichsweise blähhärter auszuführen.
Gleichzeitig verbessert sich damit auch die Dämpfung des Dämpfers 19. Der Verbindungskanal
26 zwischen der Arbeitskammer 6 und der Ausgleichskammer 7 ist in dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel nicht als Dämpfungskanal 16 ausgebildet, sondern dient nur dem
Volumenausgleich bei statischer Belastung der Hydrobuchse. Statt des hier dargestellten
Verbindungskanals 26 kann auch eine kleine Aussparung im Schott 18.2 vorgesehen sein,
die die Verbindung zwischen Arbeitskammer 6 und Ausgleichskammer 7 herstellt. In dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Tilger 8, 9 wieder in einer funktionstechnischen
Parallelschaltung angeordnet, wie auch im Ausführungsbeispiel Fig. 4 gezeigt und beschrieben.
Die Kammerwände 10, 11 der hydraulischen Tilger 8, 9 sind einander funktionstechnisch
parallel geschaltet. Die Ausgleichskammer 7 erstreckt sich in Umfangsrichtung 12 zwischen
dem ersten und dem zweiten Schott 18.1, 18.2 und ist sehr elastisch ausgebildet.
[0041] Die hier gezeigte Hydrobuchse gelangt in Fahrzeugen zur Anwendung, bei denen nicht
notwendigerweise Dämpfung zur Verbesserung des Fahrkomfort benötigt wird, jedoch Tilgung
zwischen 3000 min
-1 und 6000
-1, was etwa 100 bis 200 Hz bei Schwingungen zweiter Ordnung entspricht.
[0042] Die Hydrobuchse hat einen einfachen Aufbau und ist daher in großen Stückzahlen kostengünstig
herstellbar.
[0043] Die Arbeitskammer 6 ist strömungsleitend mit den beiden Tilgern 8, 9 verbunden, wobei
die beiden Tilger 8, 9 jeweils einen Tilgerkanal 20.1, 20.2 aufweisen und durch eine
elastisch nachgiebige Kammerwand 10, 11 begrenzt sind. Die beiden Tilger 8, 9 sind
im Wesentlichen gleich ausgeführt, wobei durch ihr gleichzeitiges Wirken die dynamische
Federrate besonders gut abgesenkt wird.
[0044] Beide Tilger 8, 9 sind in Umfangsrichtung 12 durch jeweils ein Schott 18.1, 18.2
begrenzt. Hinter den Schotts (18,1, 18.2) liegt 180° zur Arbeitskammer 6 versetzt,
der Ausgleichsraum 7. Der Verbindungskanal 26, der den zweiten Tilger 9 mit der Ausgleichskammer
7 verbindet, sorgt für den Volumenausgleich bei quasi statischer Belastung und großen
einmaligen, aber langsamen Bewegungen. Dieser Verbindungskanal 26 kann beispielsweise
durch eine kleine Bypassöffnung 25 von z.B. 2 bis 4 mm
2 Querschnitt im Schott 18.2 ersetzt werden. Dann kann die Breite des langen Kanals
16 den Tilgern 8, 9 zugefügt werden, so dass deren Querschnitte größer werden und
damit die erreichbare Tilgerfrequenz steigt und die Wirkung besser an hohe Frequenzen
angepasst wird.
[0045] In Fig. 13 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel gezeigt, das im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel
aus den Fig. 11 und 12 entspricht. Die hier gezeigte Hydrobuchse ist mit zwei parallel
wirkenden Tilgern 8, 9 ausgeführt, weist aber zusätzlich einen langen Dämpfungskanal
16 auf. Der klassische Fall, Motoren in kleineren PKW zu lagern, bedeutet Dämpfen
der Hub-Nickbewegungen der Aggregate (Stuckern), Isolieren von Motorkörperschall und
- in letzter Zeit zunehmend - auch Tilgen von Hochfrequenz-Brummen, wie zuvor beschrieben.
[0046] Dafür bietet sich die Konstruktion mit Arbeitsraum 6, Dämpfungskanal 16 und Ausgleichsraum
7 an, der 180° gegenüber der Arbeitskammer 6 versetzt angeordnet ist. Die Kanalöffnungen
21, 22 des Dämpfungskanals 16 begrenzen einen vergleichsweise langen Dämpfungskanal
16. Damit kann die Lagerung besonders weich und niederfrequent abgestimmt werden,
was einen besonders guten Kompromiss zwischen Fahrkomfort einerseits und Akustik andererseits
ergibt. Die beiden Tilger 8, 9 zur Unterdrückung von Hochfrequenz-Brummen liegen,
in Umfangsrichtung 12 betrachtet, symmetrisch zur Radialebene 14, rechts und links
der Arbeitskammer 6, wobei die FluidStrömung die Anbindung des Federkörpers 4 am Stützring
5 umströmt. Die beiden parallel wirkenden Tilger 8, 9 erzeugen dabei eine bessere
Wirkung als ein einzelnes Tilger-System, wobei blähharte flexible Kammerwände 10,
11 bevorzugt verwendet werden, was die Dämpfung erhöht, da nicht so viel Flüssigkeit
aus dem Dämpfungssystem 19 mit dem langen Dämpfungskanal 16 in den Tilgerkanälen 20.1,
20.2 verloren geht.
1. Hydrobuchse, umfassend einen inneren Stützköper (1), der von einem äußeren Stützköper
(2) mit radialem Abstand umschlossen ist, wobei in dem durch den Abstand gebildeten
Spalt (3) ein Federkörper (4) aus elastomerem Werkstoff angeordnet ist, der radial
innenseitig mit dem inneren Stützköper (1) und radial außenseitig mit einem Stützring
(5) verbunden ist, wobei der Federkörper (4) radial außenseitig mittels des Stützrings
(5) am äußeren Stützköper (2) festgelegt ist, wobei die Hydrobuchse zumindest eine
mit Flüssigkeit gefüllte und teilweise vom Federkörper (4) begrenzte Arbeitskammer
(6) umfasst, die flüssigkeitsleitend mit zumindest einer mit Flüssigkeit gefüllten
Ausgleichskammer (7) verbunden ist und wobei die Hydrobuchse zumindest zwei hydraulische
Tilger (8, 9) umfasst.
2. Hydrobuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Tilger (8, 9) zumindest eine schwingfähige Kammerwand (10, 11) und einen
Tilgerkanal (20.1, 20.2) aufweist.
3. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tilger (8, 9) in einer funktionstechnischen Parallelschaltung angeordnet sind.
4. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tilger (8, 9) in einer funktionstechnischen Reihenschaltung angeordnet sind.
5. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützring (5) in Umfangsrichtung (12) verteilte, jeweils mit umfangsseitigem
Abstand zueinander benachbart angeordnete, sich jeweils in axialer Richtung erstreckende
Sprossen (13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ...) aufweist und dass sich jede Kammerwand (10,
11) zwischen in Umfangsrichtung (12) zueinander benachbart angeordneten Sprossen (13.1,
13.2; 13.3, 13.4; ...) erstreckt und mit diesen verbunden ist.
6. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kammerwände (10, 11) in Umfangsrichtung (12) mit radialem Abstand im Wesentlichen
konzentrisch zum äußeren Stützköper (2) erstrecken.
7. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammerwände (10, 11) symmetrisch zu einer den inneren Stützköper (1) zentrisch
und radial durchschneidenden, gedachten Radialebene (14) angeordnet sind.
8. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass radial zwischen einer der Sprossen (13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ...) und dem äußeren
Stützköper (2) ein sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung (12) erstreckender, im
Querschnitt betrachtet, schlaufenförmiger Tilgerkanal (20.1) angeordnet ist, der als
Leerlauftilgerkanal (15) ausgebildet ist.
9. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen Arbeit-(6) und Ausgleichskammer (7)
als Dämpfungskanal (16) ausgebildet ist.
10. Hydrobuchse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfungskanal (16) zwischen Arbeits- (6) und Ausgleichskammer (7) eine Länge
aufweist, die der Summe aus 1, 5-fachem Umfang und zweifacher axialer Länge der Hydrobuchse
entspricht.
11. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Federkörper (4) und die Kammerwände (10, 11) einstückig und materialeinheitlich
ausgebildet sind.
12. Hydrobuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material von Federkörper (4) und Kammerwänden (10, 11) den inneren Stützköper
(1) und den Stützring (5) mit seinen Sprossen (13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ...) vollständig
ummanteln.
13. Hydrobuchse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung (17) zumindest einer Sprosse (13.1, 13.2; 13.3, 13.4; ...) ein Schott
(18, 18.1, 18.2) bildet, zur räumlichen Begrenzung von zumindest einem der Tilger
(8, 9) in Umfangsrichtung (12).