[0001] Die Erfindung betrifft ein Ofenaggregat aus einem Ofen, einem Abhitzekessel und einem
zwischen Ofen und Abhitzekessel angeordnetem Schließring. Die Erfindung betrifft fernerhin
einen Schließring für ein solches Ofenaggregat. Der Schließring ist dafür vorgesehen,
den zwischen Ofen und Abhitzekessel gebildeten Spalt abzudichten. Bei dem Ofen handelt
es sich insbesondere um einen Ofen aus dem Bereich der Nichteisenmetallurgie und zwar
vorzugsweise um einen Konverterofen oder um einen Anodenofen.
[0002] Ofenaggregate der eingangs genannten Art sind aus der Praxis bzw. aus dem Stand der
Technik bekannt. Bei diesen Ofenaggregaten ist man bemüht, die Ofenabgase, die Temperaturen
oberhalb von 1000 °C erreichen, möglichst direkt und ohne Fremdluftvermischung in
den Abhitzekessel zu leiten, damit die Eintrittstemperatur des Abgases in dem Abhitzekessel
möglichst hoch ist. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit des Abhitzekessels optimiert.
Die Abdichtung zwischen dem Ofen und dem Abhitzekessel mit Hilfe des Schließringes
hat zunächst den Zweck zu verhindern, dass Fremdluft bzw. kalte Luft in den Abhitzekessel
dringen kann. Außerdem soll auch verhindert werden, dass heiße, teilweise giftige
Ofenabgase, wie Kohlenmonoxid in die Umgebung gelangen können. Eine funktionssichere
und effektive Abdichtung ist bei den bekannten Ofenaggregaten aber nicht immer gewährleistet.
Problematisch ist die Abdichtung vor allem bei drehbaren Öfen, beispielsweise bei
Öfen, die um ihre Längsachse gedreht werden.
[0003] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Ofenaggregat der eingangs
genannten Art anzugeben, mit dem eine wirksame und funktionssichere Abdichtung des
Spaltes zwischen Ofen und Abhitzekessel mit Hilfe des Schließringes auf einfache und
wenig aufwendige Weise möglich ist. Der Erfindung liegt insbesondere das technische
Problem zugrunde, eine solche Abdichtung für Ofenaggregate mit drehbaren Öfen zu erreichen.
Weiterhin liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen entsprechenden
Schließring anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Ofenaggregat aus einem
Ofen, einem Abhitzekessel und einem zwischen Ofen und Abhitzekessel angeordnetem Schließring,
wobei der Ofen eine Abgasaustrittsöffnung mit über den Umfang der Abgasaustrittsöffnung
umlaufendem Ofenflansch aufweist und wobei der Abhitzekessel eine Abgaseintrittsöffnung
mit über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung umlaufender Öffnungswand aufweist,
wobei der Schließring an der Öffnungswand relativ zur Öffnungswand verschiebbar geführt
ist und mit einem Dichtabschnitt gegen den Ofenflansch mit der Maßgabe andrückbar
ist, dass ein zwischen Ofenflansch und Öffnungswand vorhandener Spalt abgedichtet
wird,
wobei an den Dichtabschnitt ein Innenabschnitt des Schließringes, vorzugsweise spaltfrei
bzw. unterbrechungsfrei anschließt und wobei dieser Innenabschnitt in die Abgaseintrittsöffnung
des Abhitzekessels hineinragt.
[0005] Wie oben bereits dargelegt, handelt es sich bei dem Ofen insbesondere um einen Ofen
aus dem Nichteisenmetallurgie-Bereich, vor allem um einen Konverterofen oder einen
Anodenofen. Das Abgas des Ofens tritt aus der Abgasaustrittsöffnung aus und strömt
in die Abgaseintrittsöffnung des Abhitzekessels. Nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung strömt das Abgas in diesen Abhitzekessel. Grundsätzlich liegt es aber
auch im Rahmen der Erfindung, dass die Abgaseintrittsöffnung bzw. die die Abgaseintrittsöffnung
umgebende Öffnungswand jedem beliebigen Aufnahmeraum für Abgas, beispielsweise einem
Kamin oder dergleichen zugeordnet sein kann. Der Begriff Abhitzekessel meint gemäß
dieser Ausführungsform der Erfindung also auch ganz allgemein einen Aufnahmeraum bzw.
Aufnahmeschacht für Abgas.
[0006] Der Schließring schließt den Spalt zwischen Ofen und Abhitzekessel. Er verhindert,
dass Abgas nach außen dringt und er verhindert, dass Fremdluft nach innen in den Abhitzekessel
dringt. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Schließring
einstückig um den Umfang der Öffnungswand umlaufend ausgebildet. D.h. auch, dass der
Dichtabschnitt und der Innenabschnitt des Schließringes einstückig über den Umfang
der Öffnungswand bzw. Abgaseintrittsöffnung umlaufend ausgeführt ist. Es ist aber
auch denkbar, dass der Schließring aus mehreren Segmenten besteht, die über den Umfang
der Abgaseintrittsöffnung verteilt angeordnet sind und unter Zwischenschaltung von
Dichtungen aneinander angeschlossen sind. Zweckmäßigerweise wird der Schließring gekühlt,
beispielsweise mit Luft, Wasser oder Siedewasser. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass der Schließring an die Form der Abgaseintrittsöffnung des Abhitzekessels angepasst
ist. - Die die Abgaseintrittsöffnung umgebende Öffnungswand besteht nach einer Ausführungsform
aus über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung umlaufenden Kühlrohren. - Mit dem Begriff
Ofenflansch ist grundsätzlich jede an die Abgasaustrittsöffnung des Ofens anschließbare
Ofenwand bzw. jeder Ofenwandabschnitt gemeint, an dem der Dichtabschnitt des Schließringes
dichtend angedrückt werden kann.
[0007] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird der Ofen gedreht, vorzugsweise
um seine Längsachse gedreht und zwar relativ zum Abhitzekessel bzw. zur Öffnungswand
und relativ zum Schließring. Die Drehung des Ofens um die Längsachse kann mehrmals
täglich sowie mehrmals pro Behandlungzyklus stattfinden. Es versteht sich, dass bei
einer Drehung des Ofens der Schließring und die Abdichtungsmaßnahmen entsprechend
ausgelegt sein müssen. Diese Voraussetzungen erfüllen die erfindungsgemäßen Maßnahmen.
Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Schließrings bzw. Dichtrings bleibt die Drehmöglichkeit
des Ofens erhalten. Bei dem Ofen handelt es sich insbesondere um einen zylinderförmigen
Ofen mit horizontal orientierter Zylinderlängsachse. Die Form und Anordnung des Ofens
entspricht also gleichsam einem liegenden Zylinder. Die Abgasaustrittsöffnung ist
zweckmäßigerweise an einer Stirnebene des Zylinders vorgesehen und vorzugsweise kreisförmig
bzw. im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
diese Abgasaustrittsöffnung nicht zentrisch in der Stirnebene des Zylinders angeordnet
sein kann. Es versteht sich, dass dann die Abgaseintrittsöffnung des Abhitzekessels
entsprechend angepasst sein muss, so dass bei einer Drehung des Ofens stets eine Verbindung
zwischen Abgasaustrittsöffnung und Abgaseintrittsöffnung vorhanden ist. Dementsprechend
ist dann auch der Schließring ausgebildet.
[0008] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass zwischen Schließring und Öffnungswand zumindest
ein über den Umfang der Öffnungswand umlaufendes Dichtelement zwischengeschaltet ist.
Der Begriff Dichtelement meint hier auch eine Reihe aus einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung
der Öffnungswand hintereinander angeordneten Dichtsegmenten, die zweckmäßigerweise
dicht aneinander anschließen. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
sind zwischen Schließring und Öffnungswand zumindest zwei über den Umfang der Öffnungswand
umlaufende Dichtelemente zwischengeschaltet. Wie vorstehend bereits angegeben, kann
es sich bei den beiden Dichtelementen auch um zwei Reihen aus einer Mehrzahl von in
Umfangsrichtung der Öffnungswand hintereinander angeordneten Dichtsegmenten handeln.
[0009] Vorzugsweise wird ein Dichtelement aus einem Dichtmaterial aus der Gruppe "Weichmetalldichtung,
Keramikdichtung, Isolierwolle, Faserdichtung, Isolierkissen" eingesetzt. Insbesondere
bei den Dichtmaterialien Weichmetalldichtung, Keramikdichtung und Isolierkissen sind
zweckmäßigerweise eine Mehrzahl von Dichtsegmenten in einer über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung
umlaufenden Reihe hintereinander angeordnet. Wenn Isolierwolle oder eine Faserdichtung
als Dichtelement eingesetzt wird, kann es sich auch um einen über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung
umlaufenden Ring aus diesem Dichtmaterial handeln.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Schließring
und der Öffnungswand zumindest ein als Gleitdichtung ausgeführtes Dichtelement vorgesehen,
welche Gleitdichtung bei einer Verschiebung des Schließringes abdichtend über die
Öffnungswand gleitet. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform weist der Schließring
einen Außenabschnitt auf, der die Außenseite der Öffnungswand übergreift und an diesen
Außenabschnitt ist zumindest ein als Gleitdichtung ausgeführtes Dichtelement angeschlossen,
welche Gleitdichtung beim Verschieben des Schließringes abdichtend über die Außenseite
der Öffnungswand gleitet. Wie oben bereits dargelegt, kann es sich bei dem Dichtelement
um eine Reihe aus einer Mehrzahl von Gleitdichtsegmenten handeln, die über den-Umfang
der Abgaseintrittsöffnung bzw. über den Umfang der Öffnungswand hintereinander angeordnet
sind. Eine solche bevorzugt vorgesehene Reihe aus einer Mehrzahl von hintereinander
angeordneten Gleitdichtsegmenten hat insbesondere den Vorteil, dass eine einfache
Anpassung an nichtkreisförmige bzw. unregelmäßig geformte Abgaseintrittsöffnungen
möglich ist. Bei der Gleitdichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Weichmetalldichtung
oder um eine keramische Gleitdichtung oder um eine Gleitdichtung aus Fasern, insbesondere
aus Kohlefasern. Wenn eine Weichmetalldichtung als Gleitdichtung eingesetzt wird,
besteht diese Weichmetalldichtung zweckmäßigerweise aus kleinen Plättchen, die an
der Öffnungswand und miteinander verschraubt werden können. Diese Plättchen haben
den Vorteil, dass sie einzeln an die Öffnungswand herangeschoben und verschraubt werden
können, so dass zwischen Öffnungswand und Gleitdichtung allenfalls ein sehr kleiner
Spalt verbleibt.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass zumindest eine Dichtung bzw. zumindest ein
Dichtelement aus temperaturbeständigen Dichtteilchen zwischen Schließring und Öffnungswand
angeordnet ist, insbesondere zwischen dem Außenabschnitt des Schließringes und der
Außenseite der Öffnungswand angeordnet ist. Auch diese Dichtung aus temperaturbeständigen
Dichtteilchen kann bei einer Verschiebung des Schließringes gleitend abdichtend über
die Außenseite der Öffnungswand geführt werden. - Temperaturbeständige Dichtteilchen
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass die Dichtteilchen bei (Abgas-)Temperaturen
über 500 °C, vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb 1000 °C beständig sind und vor
allem nicht schmelzen oder sich zersetzen.
[0012] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind zwischen Schließring
und Öffnungswand zwei in Verschieberichtung des Schließringes mit Abstand voneinander
angeordnete als Gleitdichtungen ausgeführte Dichtelemente zwischengeschaltet, welche
Gleitdichtungen beim Verschieben des Schließringes abdichtend über die Öffnungswand
gleiten. Im Zwischenraum zwischen diesen beiden Gleitdichtungen ist eine Dichtung
aus temperaturbeständigen Dichtteilchen vorgesehen. Auch diese letztgenannte Dichtung
gleitet bei Verschiebung des Schließringes abdichtend über die Öffnungswand. Besonders
bewährt hat sich eine Ausführungsform, bei der die beiden Gleitdichtungen und die
zusätzliche Dichtung aus temperaturbeständigen Dichtteilchen zwischen dem Außenabschnitt
des Schließringes und der Außenseite der Öffnungswand vorgesehen sind und bei der
die beiden Gleitdichtungen und die Dichtung aus den temperaturbeständigen Dichtteilchen
beim Verschieben des Schließringes abdichtend auf der Außenseite der Öffnungswand
gleiten. Wie vorstehend bereits dargelegt, handelt es sich bei den Gleitdichtungen
vorzugsweise jeweils um eine Mehrzahl von einzelnen Gleitdichtsegmenten, die über
den Umfang der Öffnungswand dicht hintereinander angeordnet sind. Zweckmäßigerweise
sind die Gleitdichtsegmente in den beiden mit Abstand voneinander angeordneten Gleitdichtungen
dann jeweils versetzt zueinander angeordnet.
[0013] Bei den temperaturbeständigen Dichtteilchen handelt es sich nach einer Ausführungsform
um Fasermaterial, insbesondere um Mineralfasern und gemäß einer anderen Ausführungsform
um Isolierwolle. Diese temperaturbeständigen Dichtteilchen zwischen den beiden Gleitdichtungen
verhindern effektiv, dass eine kleine Gasmenge, die eventuell durch einen kleinen
Schlitz zwischen Gleitdichtung und Öffnungswand gelangt ist, ins Freie gelangen kann
bzw. in den Abhitzekessel eindringen kann. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zwischen dem Schließring, vorzugsweise zwischen dem Dichtabschnitt
des Schließringes und der Öffnungswand bzw. einem an der Öffnungswand fixierten Anschlusselement
zumindest ein Isolierkissen dichtend eingeklemmt. Bevorzugt sind an dieser Stelle
zumindest zwei Isolierkissen dichtend eingeklemmt. Die Isolierkissen sind komprimierbar
und können deshalb Verschiebungsbewegungen des Schließringes problemlos mitmachen.
Ein Isolierkissen weist eine Füllung bzw. einen Kern aus Dichtmaterial auf, das ummantelt
ist. Ein bevorzugt eingesetztes Isolierkissen weist insbesondere eine Füllung aus
einem keramischen Filz und eine Ummantelung aus Glasgewebe bzw. aus hochtemperaturbeständigem
Glasgewebe auf. - Auf der der Öffnungswand abgewandten Seite des Isolierkissens oder
der Isolierkissen befindet sich bevorzugt eine Abdeckung aus einem flexiblen Textilelement.
Dieses Textilelement ist zweckmäßigerweise wärmebeständig und es erstreckt sich vorzugsweise
über den gesamten Umfang der Öffnungswand. Aufgrund der Flexibilität des Textilelementes
ist eine problemlose Verschiebbarkeit des Schließringes gewährleistet.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Verschiebung des Schließringes mit Hilfe
eines elektromechanischen oder eines pneumatischen oder eines hydraulischen Antriebs
erfolgt. Mit Hilfe dieses Antriebs wird der Schließring bzw. wird der Dichtabschnitt
des Schließringes effektiv abdichtend gegen den Ofenflansch des Ofens gedrückt. Der
Schließring ist zweckmäßigerweise auf geeigneten Gleitführungen verschiebbar.
[0015] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Innenabschnitt des Schließringes mit der
Maßgabe in die Abgaseintrittsöffnung hineinragt, dass ein Öffnungsspalt zwischen Innenabschnitt
und Innenseite der Öffnungswand auf einer der Abgasaustrittsöffnung des Ofens abgewandten
Seite angeordnet ist. Dadurch können die Ofenabgase nicht ohne weiteres in den Zwischenraum
zwischen Schließring und Öffnungswand gelangen. Es ist also gleichsam eine Art Labyrinthdichtung
verwirklicht. Die Abgase strömen zumindest im Wesentlichen an dem Innenabschnitt des
Schließringes bzw. an dem genannten Öffnungsspalt vorbei.
[0016] Die Erfindung betrifft fernerhin einen Schließring mit einem Dichtabschnitt zur dichtenden
Anlage an einem Ofenflansch eines Ofens und mit einen Innenabschnitt, der im montierten
Zustand des Schließringes in die Abgaseintrittsöffnung eines Abhitzekessels hineinragt.
[0017] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
eine sehr wirksame und funktionssichere Abdichtung zwischen dem Ofen einerseits und
dem Abhitzekessel andererseits erreicht wird. Diese Abdichtung ist mit Hilfe des Schließringes
bzw. der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Schließringes und den erfindungsgemäßen
Abdichtungsmaßnahmen problemlos und insbesondere auf wenig aufwendige Weise möglich.
Besonders bewährt hat sich die erfindungsgemäße Merkmalskombination bei Öfen, die
um ihre Längsachse drehbar sind. Hier muss der Schließring und hier müssen die Abdichtungsmaßnahmen
im Hinblick auf ständig wechselnde Verhältnisse ausgelegt sein. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen eignen sich dafür in hervorragender Weise.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Ofenaggregat im Schnitt,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Gegenstandes nach Fig. 2 aus Richtung des Pfeiles A, und
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Ofenaggregat aus einem Ofen
1, einem Abhitzekessel 2 und einem zwischen Ofen 1 und Abhitzekessel 2 angeordneten
Schließring 3, mit dem ein Spalt 4 zwischen Ofen 1 und Abhitzekessel 2 verschließbar
bzw. abdichtbar ist. Bei dem Ofen 1 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um einen
zylinderförmigen Ofen 1, der um seine Längsachse L drehbar ist, was in Fig. 1 durch
einen Pfeil angedeutet wurde. Der Abhitzekessel 2 erstreckt sich in Fig. 1 senkrecht
aus der Papierebene nach oben.
[0020] Der Ofen 1 hat eine Abgasaustrittsöffnung 5 mit einem über den Umfang der Abgasaustrittsöffnung
5 umlaufenden Ofenflansch 6. Der Abhitzekessel 2 weist eine Abgaseintrittsöffnung
7 mit über den Umfang dieser Abgaseintrittsöffnung 7 umlaufender Öffnungswand 8 auf.
Die Öffnungswand besteht im Ausführungsbeispiel aus über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung
7 umlaufenden Kühlrohren 9.
[0021] Der Schließring 3 ist an der Öffnungswand 8 (relativ zur Öffnungswand 8) horizontal
verschiebbar geführt und mit einem Dichtabschnitt 10 gegen den Ofenflansch 6 mit der
Maßgabe andrückbar, dass der zwischen Ofenflansch 6 und Öffnungswand 8 vorhandene
Spalt 4 abgedichtet wird. An den Dichtabschnitt 10 schließt ein Innenabschnitt 11
des Schließringes 3 an, welcher Innenabschnitt 11 in die Abgaseintrittsöffnung 7 hineinragt.
Besondere Bedeutung kommt dabei dem Merkmal zu, dass der Innenabschnitt 11 mit der
Maßgabe in diese Abgaseintrittsöffnung 7 hineinragt, dass ein Öffnungsspalt 12 zwischen
Innenabschnitt 11 und Innenseite der Öffnungswand 8 auf einer der Abgasaustrittsöffnung
5 des Ofens 1 abgewandten Seite angeordnet ist. Durch diese Anordnung können die aus
der Abgasaustrittsöffnung 5 austretenden Ofenabgase nicht ohne weiteres in den Zwischenraum
zwischen Schließring 3 und Öffnungswand 8 gelangen und werden vielmehr vollständig
in den Abhitzekessel 2 eingeleitet.
[0022] Der Schließring 3 wird im Übrigen zweckmäßigerweise mit Hilfe eines nicht dargestellten
elektromechanischen, pneumatischen oder hydraulischen Antriebs verschoben bzw. an
den Ofenflansch 6 abdichtend angedrückt. Das wird in den Figuren durch einen Doppelpfeil
verdeutlicht. In den Fig. 2 und 4 wurde im Übrigen der Schließring 3 nur an einer
Seite der Öffnungswand 8 dargestellt. Es versteht sich aber, dass der Schließring
3 über den gesamten Umfang der Öffnungswand 8 umläuft. Dabei ist der Schließring 3
vorzugsweise einstückig bzw. einteilig über den Umfang der Öffnungswand umlaufend
ausgebildet.
[0023] In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist der Schließring 3 einen Außenabschnitt
13 auf, der die Außenseite der Öffnungswand 8 übergreift. An diesem Außenabschnitt
13 sind zwei in Verschieberichtung des Schließringes 3 mit Abstand voneinander angeordnete,
als Gleitdichtungen 14, 15 ausgeführte Dichtelemente zwischengeschaltet. Diese Gleitdichtungen
14, 15 gleiten beim Verschieben des Schließringes 3 abdichtend über die Außenseite
der Öffnungswand 8. Bei den Gleitdichtungen handelt es sich vorzugsweise jeweils um
eine Mehrzahl von über den Umfang der Öffnungswand 8 hintereinander angeordneten Dichtsegmenten.
Das ist in der Fig. 3 dargestellt. Dabei sind die Dichtsegmente 16, 17 der beiden
Gleitdichtungen 14, 15 versetzt zueinander angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2, weist der Außenabschnitt 13 des Schließringes 3 eine der Öffnungswand 8 zugewandte
Nase 18 auf. Die erste Gleitdichtung 14 mit ihren Dichtsegmenten 16 ist außerhalb
des Schließringes 3 kesselseitig vor dieser Nase 18 an dem Schließring 3 fixiert.
Dagegen ist die zweite Gleitdichtung 15 mit ihren Dichtsegmenten 17 innerhalb des
Schließringes gleichsam hinter der Nase 18 an dem Schließring 3 fixiert. Wie bereits
ausgeführt, gleiten beide Gleitdichtungen 14, 15 bei einer Verschiebung des Schließringes
3 (siehe Doppelpfeil) über die Außenseite der Öffnungswand 8. Im Zwischenraum zwischen
den Gleitdichtungen 14, 15 ist nach sehr bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel
eine Dichtung 19 aus temperaturbeständigen Dichtteilchen vorgesehen. Diese Dichtung
19 besteht vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel aus lsolierwolle.
[0024] In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ofenaggregates
dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Schließring 3 lediglich den Dichtabschnitt
10 und den daran angeschlossenen Innenabschnitt 11 auf. Zwischen dem Dichtabschnitt
10 und der Öffnungswand 8 bzw. einem an der Öffnungswand 8 fixierten Anschlusselement
20 sind im Ausführungsbeispiel drei Isolierkissen 21 dichtend eingeklemmt. Diese Isolierkissen
21 sind komprimierbar, so dass problemlos horizontale Verschiebungen des Schließringes
3 möglich sind. Im Ausführungsbeispiel ist ein weiteres Anschlusselement 22 an den
Dichtabschnitt 10 des Schließringes 3 angeschlossen. Zwischen beiden Anschlusselementen
20, 22 verbleibt eine Öffnung 23, die mit einem wärmebeständigen flexiblen Textilelement
24 abgedeckt ist. Dieses Textilelement 24 übernimmt gleichsam die Funktion eines Textilkompensators,
wenn der Schließring 3 in Richtung Abhitzekessel 2 bewegt wird und ermöglicht somit
ebenfalls problemlos Verschiebungen des Schließringes 3. Im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 4 wird die Abdichtungsfunktion zwischen Schließring 3 und Öffnungswand 8 in erster
Linie von den Isolierkissen 21, aber unterstützend auch von dem Textilelement 24 übernommen.
Die Isolierkissen bestehen zweckmäßigerweise aus einer Mehrzahl über den Umfang der
Öffnungswand hintereinander angeordneten Isolierkissensegmenten, die sich also zum
umlaufenden Isolierkissen 21 gleichsam ergänzen. Das Textilelement 24 läuft zweckmäßigerweise
vollständig über den Umfang der Öffnungswand 8 um.
1. Ofenaggregat aus einem Ofen (1), einem Abhitzekessel (2) und einem zwischen Ofen (1)
und Abhitzekessel (2) angeordnetem Schließring (3),
wobei der Ofen (1) eine Abgasaustrittsöffnung (5) mit über den Umfang der Abgasaustrittsöffnung
(5) umlaufendem Ofenflansch (6) aufweist und wobei der Abhitzekessel (2) eine Abgaseintrittsöffnung
(7) mit über den Umfang der Abgaseintrittsöffnung (7) umlaufender Öffnungswand (8)
aufweist,
wobei der Schließring (3) an der Öffnungswand (8) verschiebbar ist und mit einem Dichtabschnitt
(10) gegen den Ofenflansch (6) mit der Maßgabe andrückbar ist, dass ein zwischen Ofenflansch
(6) und Öffnungswand (8) vorhandener Spalt (4) abgedichtet wird,
wobei an den Dichtabschnitt (10) ein Innenabschnitt (11) des Schließringes (3) anschließt
und wobei dieser Innenabschnitt (11) in die Abgaseintrittsöffnung (7) hineinragt.
2. Ofenaggregat nach Anspruch 1, wobei der Ofen (1) um seine Längsachse (L) gedreht wird
und zwar relativ zum Abhitzekessel (2) und relativ zum Schließring (3).
3. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei zwischen Schließring (3) und
Öffnungswand (8) zumindest ein über den Umfang der Öffnungswand (8) umlaufendes Dichtelement
zwischengeschaltet ist.
4. Ofenaggregat nach Anspruch 3, wobei ein Dichtelement aus einem Dichtmaterial aus der
Gruppe "Weichmetalldichtung, Keramikdichtung, Isolierwolle, Faserdichtung, Isolierkissen"
besteht.
5. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Schließring (3) einen Außenabschnitt
(13) aufweist, der die Außenseite der Öffnungswand (8) übergreift und wobei an den
Außenabschnitt (13) zumindest ein als Gleitdichtung (14, 15) ausgeführtes Dichtelement
angeschlossen ist, welche Gleitdichtung (14, 15) beim Verschieben des Schließringes
(3) abdichtend über die Außenseite der Öffnungswand (8) gleitet.
6. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zwischen Schließring (3) und
Öffnungswand (8) zwei in Verschieberichtung des Schließringes (3) mit Abstand voneinander
angeordnete, als Gleitdichtungen (14, 15) ausgeführte Dichtelemente zwischengeschaltet
sind, welche Gleitdichtungen (14, 15) beim Verschieben des Schließringes (3) abdichtend
über die Öffnungswand (8) gleiten und wobei im Zwischenraum zwischen diesen beiden
Gleitdichtungen (14, 15) eine Dichtung aus temperaturbeständigen Dichtteilchen bzw.
Dichtelementen vorgesehen ist.
7. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zwischen dem Schließring (3),
vorzugsweise zwischen dem Dichtabschnitt (10) des Schließringes (3) und der Öffnungswand
(8) bzw. einem an der Öffnungswand (8) fixierten Anschlusselement (20) zumindest ein
Isolierkissen (21) dichtend eingeklemmt ist, bevorzugt zumindest zwei Isolierkissen
(21) dichtend eingeklemmt sind.
8. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Verschiebung des Schließringes
(3) mit Hilfe eines elektromechanischen, pneumatischen oder hydraulischen Antriebs
erfolgt.
9. Ofenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Innenabschnitt (11) des Schließringes
(3) mit der Maßgabe in die Abgaseintrittsöffnung (7) hineinragt, dass ein Öffnungsspalt
(12) zwischen Innenabschnitt (11) und Innenseite der Öffnungswand (8) auf einer der
Abgasaustrittsöffnung (5) des Ofens (1) abgewandten Seite angeordnet ist.
10. Schließring für die Abdichtung eines Spaltes (4) zwischen einem Ofen (1) und einem
Abhitzekessel (2), - mit einem Dichtabschnitt (10) zur dichtenden Anlagen an einem
Ofenflansch (6) des Ofens (1) und mit einem Innenabschnitt (11), der im montierten
Zustand in die Abgaseintrittsöffnung (7) des Abhitzekessels (2) hineinragt.