[0001] Die Erfindung betrifft eine Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Malgeräte nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Minen oder Feinminen zum Schreiben, Zeichnen oder Malen sind prinzipiell bekannt.
[0003] Im folgenden werden unter Minen Schreib-, Zeichen- und/oder Malmittel verstanden,
die in holzgefassten Stiften, d.h. zwischen Holzbrettchen eingeleimt sind oder als
separate Minen vorliegen, die in Fall- oder Feinminenstiften eingesetzt werden.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind gebrannte oder ungebrannte Minen bekannt, die als
Blei- oder Farbminen vorliegen. Nachteilig bei allen Minen ist es, dass sich von der
Oberfläche derartiger Minen Abrieb, beispielsweise in Form von farbgebendem Staub,
ablöst. Beispielsweise sammelt sich Graphitstaub im Inneren des Feinminenstiftes an
und rieselt bei Benutzung vorne über die Schreibspitze auf das zu beschriftende Medium,
welches dadurch verschmutzt wird oder es kommt zu Verklemmungen in der Mechanik derartiger
Stifte, wodurch die Funktionssicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Der Minenvorschub
kann beispielsweise nicht mehr zufriedenstellend arbeiten oder die Klemmwirkung wird
herabgesetzt.
Auch beim Handling von einzelnen Minen werden die Finger des Benutzers mit Graphitstaub
beschmutzt.
Weiter ist es als nachteilig anzusehen, dass der Benutzer mit bloßem Auge nicht erkennen
kann, um welche Art von Minen es sich handelt, d.h. Informationen zur Minenstärke,
dem Hersteller usw. bleiben verborgen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Mine zum Schreiben, Zeichen oder Malen zu
schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist und welche insbesondere nicht
abfärbt und über optisch wahrnehmbare Merkmale Informationen zur Art der verwendeten
Mine liefert. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Zusammenwirken
zwischen der Minenoberfläche und den Berührpunkten des Minenhalters zu erreichen.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den untergeordneten Ansprüchen.
[0007] Unter Minen zum Schreiben-, Zeichnen, oder Malen versteht man einerseits Minen, die
fest in Holz oder andere spitzbare Materialien eingebracht werden und andererseits
Minen, die verschiebbar in einer biegesteifen Hülle gehaltert sind. Beispiele hierfür
sind holzgefasste Bleistifte, Feinminen für mechanische Stifte, sogenannte Druckbleistifte
und Minen für Fallstifte.
Dabei weisen die Minen üblicherweise einen Außendurchmesser im Bereich von etwa 0,3
mm bis 6 mm auf.
Bei den Minen kann es sich sowohl um gebrannte als auch ungebrannte Minen verschiedener
Farben handeln.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass die erfindungsgemäße Mine mindestens eine Teilbeschichtung
auf ihrer Oberfläche aufweist. Teilbeschichtungen können achsparallel, spiralförmig
und/oder ringförmig auf die Oberfläche der Mine aufgebracht sein.
Vorteilhaft kann eine Voll- oder Teilbeschichtung in Längsrichtung sein, da diese
Beschichtung bereits bei der Minenherstellung aufgebracht werden kann.
[0009] Hierbei ist es unerheblich welchen Querschnitt eine komplett oder teilbeschichtete
Mine aufweist.
Der Minenquerschnitt kann kreisförmig, oval, drei-, sechseckig, rechteckig oder nahezu
beliebig gestaltet ausgebildet sein.
Den besten Schutz gegen Abrieb oder Abfärbungen bietet eine komplette Beschichtung.
Hierbei kann die Beschichtung ein- oder mehrfarbig ausgestaltet sein.
Weiter hat sich gezeigt, dass durch die beschriebenen Beschichtungen keine augenscheinlich
wahrnehmbare Verminderung der Qualität des Abstriches erfolgt.
Es hat sich gezeigt, dass durch derartige Beschichtungen die Festigkeit gegen Minenbruch
und/oder die Spitzbarkeit der Mine nicht negativ beeinträchtigt wird, sondern im Gegenteil
eine geringe Erhöhung der Biegebruchfestigkeit einher geht, durch Auffüllen bzw. durch
Abrunden von Oberflächendefekten beispielsweise in Form von Kerben.
[0010] Anhand einiger Abbildungen wird der erfindungsgemäße Gedanke nachfolgend näher beschrieben.
[0011] Hierbei zeigen:
Figur 1: eine Mine mit einer Teilbeschichtung;
Figur 2: den Querschnitt der Mine gemäß Figur 1;
Figur 3: erfindungsgemäße Mine in angespitzter Form
[0012] Figur 1 zeigt eine Feinmine 1, welche beschichtete 11 und unbeschichtete Bereiche 12 aufweist.
Entlang ihrer Längsachse sind Längsstreifen aufgebracht. Der dargestellten Streifung
kann eine bestimmte Information zur Minenhärte, Minendurchmesser oder Hersteller hinterlegt
sein.
[0013] Figur 2 zeigt den Querschnitt der Mine 1 gemäß Figur 1. Die Beschichtung ist in dieser Ausführungsform
derart Dünn ausgebildet, dass im Querschnitt die beschichteten und unbeschichteten
Bereiche nicht ersichtlich und daher auch nicht mit Positionen bezeichnet sind.
[0014] Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäßen Mine 1, welche komplett beschichtet ist, wobei die Minen
im Spitzenbereich 13 angespitzt ist. Hier ist zu erkennen, dass bei angespitzter Mine
der beschichtete Bereich 11 nicht in der Abstrichzone des Spitzenbereiches 13 der
Mine liegt.
[0015] Ein mögliches Verfahren zur Beschichtung, bzw. Teilbeschichtung der Minen ist das
Verfahren der "Physical Vapour Deposition" (PVD).
Hier handelt es sich um Dampfabscheidungsprozesse mit Hilfe plasmaaktiver Verfahren,
wie beispielsweise das Ionenplattieren, das aktivierte reaktive Bedampfen, die Hohlkathoden-Ionenplattierung
sowie das Hochfrequenz- und Magnetronsputtern. Das Verfahren eignet sich hierbei besonders,
da die zu beschichtenden Minen einfache geometrische Formen darstellen. Die Beschichtungssubstanzen
können auf der Basis von Al, Cu, TiC und und/oder Titan aufgebaut sein.
Durch dieses Verfahren können dünne Metallschichten aufgebracht werden. Die Schichtdicken
liegen im Bereich von 100 bis 1000 nm.
Beispielhaft seinen die mit der Beschichtung erhalten Farben, Silber, Gold oder Interferenzfarben
angeführt.
[0016] Als weiteres Verfahren der Beschichtung sei beispielhaft das CVD-Verfahren (chemical
vapour deposition) genannt. Durch SiO
x Abscheidung wird eine Beschichtung erreicht, die glasartig erscheint.
Es hat sich gezeigt, dass durch derartige Beschichtungen die Festigkeit gegen Minenbruch
und/oder die Spitzbarkeit der Mine nicht negativ beeinträchtigt wird, sondern im Gegenteil
eine Erhöhung der Festigkeit gegen Spitzenbruch festgestellt werden konnte.
Es könnte durch derartige Beschichtungen von einer Minenvergütung gesprochen werden,
da Schadstellen und/oder Unebenheiten an der Oberfläche ausgeglichen werden können.
Die Schichtdicken liegen hierbei zwischen 25 und 300nm.
[0017] Die Verfahren PVD und CVD bieten sich besonders für Feinminenbeschichtungen an, da
auch dünne und exakte Schichten erreicht werden können.
Beispielsweise kann durch eine metallische Oberflächenbeschichtung einer Feinmine,
welche in einer Klemmzange aus Metall gehalten werden soll, eine wesentlich bessere
Klemmwirkung erzielt werden, als bei Graphitoberflächen, also unbeschichteten Minen,
in Metallklemmzangen von Feinminenstiften. In diesem Fall ist die mindestens eine
Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung als eine Sperr-, Abdeck- oder
Versiegelungsschicht zur farbabgebenden Oberfläche ausgebildet.
Die Beschichtung kann speziell auf die Oberfläche des Innenleben eines mechanischen
Minenhalters abgestimmt sein, um einen sicheren Minenvorschub und gute Minenklemmwirkung
in der Klemmzange zu gewährleisten.
[0018] Des weiteren besteht die Möglichkeit die Mine mit einer dünnen Kunststoff- oder Lackschicht
zu versehen. Beispiele für Kunststoffe sind PU, PA und PVA.
[0019] Die Erfindung betrifft eine Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Malgeräte, bei der
die Oberfläche der Mine mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung
aufweist. Der mindestens einen Beschichtung oder mindestens einen Teilbeschichtung
ist eine minenspezifische Information zugeordnet, wobei die minenspezifische Information
als eine Herstellerkennung, Härtekennung, Qualitätsmerkmal und/oder Strichstärkenkennung
ausgebildet ist.
Die mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung weist eine
Schichtdicke von 1 bis 3000 nm auf.
Die mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung ist als
eine metallische Beschichtung ausgebildet, wobei das Metall aus der Gruppe der Edelmetalle,
Kupfer-, Titan- oder Aluminiumverbindungen ausgewählt ist, oder sich aus einer Kombinationen
derartiger Metallgruppen zusammensetzt.
Die mindestens eine Teilbeschichtung im wesentlichen parallel, ringförmig und/oder
schraubenförmig ausgebildet ist.
Die mindestens eine Beschichtung oder mindestens eine Teilbeschichtung kann in ISO-Farben
ausgebildet sein.
Positionsliste
[0020]
- 1
- Mine
- 11
- beschichtete Bereich (dunkel dargestellt)
- 12
- unbeschichteter Bereich (hell dargestellt)
- 13
- Spitzenbereich
1. Mine für Schreib-, Zeichen- und/oder Malgeräte
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Mine mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung
aufweist.
2. Mine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens einen Beschichtung und/oder der mindestens einen Teilbeschichtung
eine oder mehrere minenspezifische Informationen zugeordnet sind.
3. Mine nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet
dass die minenspezifische Information als eine Herstellerkennung, Härtekennung, Qualitätsmerkmal
und/oder Strichstärkenkennung ausgebildet ist.
4. Mine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass das die mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung eine
Schichtdicke von 1 bis 3000 nm aufweist.
5. Mine nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Beschichtung und/oder mindestens eine Teilbeschichtung eine metallische
Beschichtung ist
und dass das Metall aus der Gruppe der Edelmetalle, Kupfer-, Titan- oder Aluminiumverbindungen
ausgewählt ist, oder sich aus einer Kombinationen derartiger Metallgruppen zusammensetzt.
6. Mine nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Teilbeschichtung im wesentlichen parallel, ringförmig und/oder
schraubenförmig ausgebildet ist.
7. Mine nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Beschichtung oder mindestens eine Teilbeschichtung in ISO-Farben
ausgebildet ist.