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EP 1 686 033 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.08.2006 Patentblatt 2006/31 |
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Anmeldetag: 30.12.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR MK YU |
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Priorität: |
27.01.2005 DE 102005003900
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Henz, Marco
47809, Krefeld (DE)
- Kleba-Keydel, Hubert
40670, Meerbusch (DE)
- Schillings, Dirk
41472, Neuss (DE)
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Untergestell eines Fahrwerkmoduls für Niederflur-Schienenfahrzeuge |
(57) Ein Untergestell eines Fahrwerkmoduls für Niederflur-Schienenfahrzeuge hat zumindest
eine untere Bodenplatte (1) sowie in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende seitliche Wandungen
(2), die Radkästen für Räder eines Fahrwerks bilden. Die Bodenplatte (1) weist ein
zentrales, horizontal angeordnetes Bodenblechteil (1a) und zwei an dieses Bodenblechteil
(1a) angrenzende, nach unten geneigte Rampenblechteile (1b) auf. Die seitlichen Wandungen
(2) sind mit dem zentralen Bodenblechteil (1a) und den Rampenblechteilen (1b) verbunden
sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Untergestell eines Fahrwerkmoduls für Niederflur-Schienenfahrzeuge,
mit zumindest einer unteren Bodenplatte sowie in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden
seitlichen Wandungen, die Radkästen für Räder eines Fahrwerks bilden.
[0002] Durch die DE 196 18 637 A1 und speziell durch die Zeitschrift "Der Nahverkehr", Nr.6/96,
Seite 50, ist ein als zweiachsiges Fahrwerkmodul ausgeführter Wagenkasten eines niederflurigen
Straßenfahrzeuges bekannt. Bei diesem Fahrwerkmodul sind zwischen zwei unteren Gelenkendträgern
und einer mittigen, horizontal verlaufenden Bodenplatte zwei Aluminiumplatten als
Anrampung eingeschweißt und weiter mit aus Blechen hergestellten Radkästen durch Schweißen
verbunden. Bei derartigen Schweißkonstruktionen treten unabhängig davon, ob sie aus
Aluminium oder Stahl erstellt sind, durch Schweißwärme und Schrumpf relativ hohe Verformungen
(Schweißverzug) auf, deren Ausgleich durch nachträgliches Richten einen beträchtlichen
Aufwand verursacht. Besonders bei Schweißkonstruktionen aus Aluminium müssen Festigkeitsverluste
im Bereich der Schweißnähte berücksichtigt werden, entweder durch Reduzieren der zulässigen
Spannungen oder durch Vergrößern der Wanddicken mit der Folge eines Gewichtsanstiegs.
Zusammenfassend betrachtet sind als Schweißkonstruktion ausgeführte Wagenkästen sehr
kostenintensiv und speziell bei hohen Beanspruchungen im Bereich der Schweißnähte
hinsichtlich der Dauerfestigkeit anfällig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Untergestell der gattungsgemäßen Art
unter Beseitigung der vorgenannten Nachteile auf möglichst einfache und von den Kosten
her günstige Weise so auszubilden, dass vor allem eine hohe Maßgenauigkeit und eine
den Beanspruchungen angepasste Festigkeit bei niedrigem Gewicht erreichbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bodenplatte ein zentrales,
horizontal angeordnetes Bodenblechteil und zwei an dieses Bodenblechteil angrenzende,
nach unten geneigte Rampenblechteile aufweist, wobei die seitlichen Wandungen mit
dem zentralen Bodenblechteil und den Rampenblechteilen verbunden sind.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der der Zeichnung prinzipartig dargestellt
und werden im Folgenden näher beschrieben.
[0007] Die Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils unterschiedlich ausgeführte Untergestelle eines niederflurigen
Fahrwerkmoduls in perspektivischer Darstellung.
[0008] In allen Ausführungsbeispielen weist eine Bodenplatte 1 eines Untergestelles ein
zentrales Bodenblechteil 1a auf, das horizontal angeordnet ist. Zur Bodenplatte 1
gehören weiter zwei an das Bodenblechteil 1a angrenzende, nach unten geneigte Rampenblechteile
1b. Mit dem zentralen Bodenblechteil 1a und den Rampenblechteilen 1b sind seitliche
Wandungen 2 verbunden, die in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen und Radkästen für Räder
eines Fahrwerks bilden. Die seitlichen Wandungen 2 weisen an ihrem dem Bodenblechteil
1a und den Rampenblechteilen 1b zugewandten Endabschnitt jeweils eine durch Kanten
hergestellte Abschrägung 2a auf. Im Übrigen hat das Untergestell zwei identisch gestaltete
Gabelprofile als Endquerträger 3, die unter Einsatz von Formstücken 4 mit den Rampenblechteilen
1b der Bodenplatte 1 und den seitlichen Wandungen 2 verschweißt werden. Von den insgesamt
vier Formstücken 4 sind die in Zeichnungsebene diagonal gegenüberliegenden Formstücke
4 identisch.
[0009] Gemäß Fig. 1 sind das zentrale Bodenblechteil 1a und die beiden Rampenblechteile
1b der Bodenplatte 1 sowie die seitlichen Wandungen 2 eine vollständig durch U-förmiges
Kanten eines einzigen Bleches hergestellte Baugruppe. Bei dieser Baugruppe wird der
nach unten geneigte Verlauf der Rampenblechteile 1b durch weiteres Umformen geschaffen.
[0010] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind das zentrale Bodenblechteil 1a und die beiden
Rampenblechteile 1b der Bodenplatte 1 sowie die seitlichen Wandungen 2 jeweils eine
von insgesamt drei in Längsrichtung des Untergestelles hintereinander angeordneten
Baugruppen. Dabei ist jede dieser Baugruppen durch Kanten eines entsprechenden Bleches
erzeugt. Die beiden äußeren Baugruppen sind identisch.
[0011] Aus Fig. 3 ist erkennbar, dass das Bodenblechteil 1a und die beiden Rampenblechteile
1b der Bodenplatte 1 einstückig ausgebildet sind. Die seitlichen Wandungen 2 sind
als separate, S-förmig gekantete Bauelemente vorgesehen, wobei der rampenförmige Verlauf
im unteren Bereich der Bodenplatte 1 berücksichtigt ist. Die seitlichen Wandungen
2 sind einerseits mit den Blechteilen 1a und 1b der Bodenplatte 1 und andererseits
mit oberen Seitenblechen 5 jeweils durch Schweißen verbunden. Bei der Ausführung nach
Fig. 3 sind die beiden Mittelteile und die vier Außenteile der seitlichen Wandungen
2 jeweils identisch.
[0012] Das Untergestell nach der Erfindung zeichnet sich aus durch eine kostengünstige Bauweise,
eine hohe Maßgenauigkeit sowie eine den Beanspruchungen angepasste Festigkeit. Diese
Vorteile werden insbesondere erzielt durch die Reduzierung von Bauteilen und Schweißnahtverbindungen,
die jedenfalls außerhalb der Bereiche hoher Spannungen angeordnet sind.
1. Untergestell eines Fahrwerkmoduls für Niederflur-Schienenfahrzeuge, mit zumindest
einer unteren Bodenplatte (1) sowie in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden seitlichen
Wandungen (2), die Radkästen für Räder eines Fahrwerks bilden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenplatte (1) ein zentrales, horizontal angeordnetes Bodenblechteil (1a) und
zwei an dieses Bodenblechteil (1a) angrenzende, nach unten geneigte Rampenblechteile
(1b) aufweist, wobei die seitlichen Wandungen (2) mit dem zentralen Bodenblechteil
(1a) und den Rampenblechteilen (1b) verbunden sind.
2. Untergestell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zentrale Bodenblechteil (1a) und die beiden Rampenblechteile (1b) der Bodenplatte
(1) sowie die seitlichen Wandungen (2) eine vollständig durch Kanten eines einzigen
Bleches hergestellte Baugruppe sind, bei welcher der nach unten geneigte Verlauf der
Rampenblechteile (1b) durch weiteres Umformen geschaffen ist.
3. Untergestell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zentrale Bodenblechteil (1a) und die beiden Rampenblechteile (1b) der Bodenplatte
(1) sowie die seitlichen Wandungen (2) jeweils eine von insgesamt drei in Längsrichtung
des Untergestelles hintereinander angeordneten Baugruppen sind, wobei jede dieser
Baugruppen durch Kanten eines entsprechenden Bleches erzeugt ist.
4. Untergestell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenblechteil (1a) und die beiden Rampenblechteile (1b) der Bodenplatte (1)
einstückig ausgebildet sind, wobei die seitlichen Wandungen (2) als separate Bauelemente
vorgesehen und mit den Blechteilen (1a, 1b) der Bodenplatte (1) jeweils durch Schweißen
verbunden sind.
5. Untergestell nach eine der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die seitlichen Wandungen (2) an ihrem dem Bodenblechteil (1a) und den Rampenblechteilen
(1b) zugewandten Endabschnitt jeweils eine durch Kanten hergestellte Abschrägung (2a)
aufweisen.

