[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit Kohlendioxid,
insbesondere bei Atmosphärendruck sowie einen Kohlendioxid-enthaltenden Behälter,
insbesondere hergestellt nach diesem Verfahren.
[0002] Um Kohlendioxid (CO
2) bereitzustellen, z.B. für die Zugabe zu Flüssigkeiten oder Gasen (Fluide) wird es
gasförmig unter Druck in einen Vorrats-Druckbehälter eingebracht, aus dem es dann
über ein Ventil nach außen dosiert oder undosiert abgegeben wird. Das Kohlendioxid-Gas
wird dabei unter Überdruck über das ZweiwegeVentil des Behälters in den Druckbehälter
eingeführt, wobei das Volumen des Behälters um so geringer sein kann, je höher der
Druck im Behälter ist.
[0003] Zur Druckreduzierung in dem Vorratsbehälter ist es bereits bekannt, in diesen vor
der Befüllung mit CO
2 Aktivkohle einzubringen. Aktivkohle absorbiert das Kohlendioxid und gibt es bei Entnahme
und Druckreduzierung allmählich wieder frei. Nachteilig ist dieses Verfahren der Behältervorbereitung
insofern, als für die Befüllung auch im Behälter zunächst auch ein hoher Druck erforderlich
ist und die Befüllung nur in mehreren Stufen erfolgen kann.
[0004] Sollen z.B. 20g CO
2 in einen teilweise mit Aktivkohle befüllten Druckbehälter (maximal 20 bar) mit einem
Volumen von 125 ccm eingefüllt werden, muß zunächst eine geringere Menge des Kohlendioxids
mit einem Druck von 20 bar eingebracht werden. Nach einer gewissen Haltezeit reduziert
sich der Druck im Behälter auf etwa 5bar und dann kann in einem weiteren Schritt eine
nächste Menge CO
2 eingefüllt werden. Dieses Stufenverfahren ist daher langwierig und für die Serienproduktion
von CO
2-enthaltenden Behältern ungeeignet, zeitaufwendig und damit teuer und erfordert darüber
hinaus auch Druckbehälter, die für wesentlich höhere Drücke (z.B. 20 bar) wie die
Betriebsdrücke (z.B. 5 bar) ausgelegt werden müssen, so daß diese Behälter ebenfalls
für die Serienproduktion verhältnismäßig geringvolumiger, CO
2-enthaltende Behälter unwirtschaftlich sind.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Befüllen eines
Behälters mit Kohlendioxid anzugeben, welches eine wesentliche Druckreduzierung im
Befüllungsvorgang gestattet, so daß auch Behälter, die in kleinen Mengen CO
2 bereitstellen, wirtschaftlich hergestellt, d.h. befüllt werden können und die Handhabung
des Befüllvorganges sich vereinfacht. Darüber hinaus soll erfindungsgemäß ein entsprechender,
CO
2-enthaltender Behälter angegeben werden.
[0006] Die vorgenannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in einen offenen Behälter ein Kohlendioxid absorbierender oder
adsorbierender Stoff, z.B. Aktivkohle, und Kohlendioxid (CO2) in fester Form, in den
Behälter eingefüllt werden, vorzugsweise bei Atmosphärendruck, und anschließend der
Behälter verschlossen wird, wobei ein Innenraum des Behälters mit der Umgebung durch
eine steuerbare Ausströmöffnung, insbesondere ein Ein- oder Zweiwegeventil (6) enthaltend,
verbunden wird.
[0007] Vorzugsweise erfolgt die Befüllung des Behälters über eine verhältnismäßig großflächige
Einfüllöffnung bei Atmosphärendruck und wird das Kohlendioxid, vorzugsweise in den
den ad- oder absorbierenden Stoff z.B., die Aktivkohle ganz oder teilweise bereits
enthaltenden Behälter in festem Aggregatzustand, z.B. in Form von Trockeneispellets,
eingeführt. Die Reihenfolge kann aber auch umgekehrt werden.
[0008] Die Trockeneis-Pellets verdampfen nach dem Einfüllen und Verschließen der Dose mit
einem, vorzugsweise ein Ein- oder Zweiwegventil enthaltenden Deckel allmählich und
das freiwerdende, gasförmige Kohlendioxid (CO
2) wird von der Aktivkohle adsorbiert.
[0009] Für die Behälter können daher vorzugsweise Niederdruckbehälter, wie z.B. auch Aerosoldosen
mit handelsüblichem Aerosolventil verwendet werden.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann in dem Behälter neben der
Aktivkohle ein z.B. als Aerosol zu versprühendes Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit
oder ein Gas aufgenommen sein, die das mittels des nach Verdampfen in dem Behälter
gasförmig vorliegende Kohlendioxid (CO
2) als Aerosol versprüht.
[0011] Weitere, bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den übrigen
Unteransprüchen dargestellt.
[0012] Die vorgenannte Aufgabe wird hinsichtlich des Kohlendioxid (CO
2)-enthaltenden Behälters mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigt die
[0014] Figur in einem schematischen Ablauf in vier Phasen das Verfahren zum Befüllen eines
Behälters mit Kohlendioxid jeweils im Schnitt und in schematischer Darstellung.
[0015] In der mit A, B und C bezeichneten Füllphase wird ein Behälter 1 über eine Einfüllöffnung
2 mit einer 1. Komponente 3, die ein CO
2 bindender Feststoff ist und vorzugsweise aus Aktivkohle besteht, teilweise befüllt.
Die Aktivkohle dient dazu, Kohlendioxid zu adsorbieren und es bei verbrauchsabhängig
sich verringerndem Innendruck freizugeben.
[0016] Sodann wird der Behälter 1 mit Kohlendioxid in fester Form, z.B. als Trockeneis-Pellets,
als 2. Komponente 4 befüllt, ebenfalls durch die Einfüllöffnung 2 (Phase B). Anschließend
wird der auf diese Weise, wie in Phase C gezeigt ist, teilweise befüllte Behälter
mit einem Deckel 5, der zugleich ein Ein- oder Zweiwegeventil 6 enthält, das z.B.
ein handelsübliches Aerosolventil sein kann, druckdicht verschlossen.
[0017] Das CO
2-Trockeneis in dem Behälter 1 verdampft nach dem Einfüllen und Verschließen des Behälters
1 allmählich und das freiwerdende, gasförmige CO
2 wird von der Aktivkohle aufgenommen bzw. adsorbiert. Dieser Zustand ist in (D) dargestellt.
Gegebenenfalls kann auch ein anderer Kohlendioxid (CO
2)-absorbierender Stoff oder ein solches Stoffgemisch verwendet und die Reihenfolge
des Befüllens auch umgekehrt werden.
[0018] Auf diese Weise kann ein Kohlendioxid (CO
2)-Befüllvorgang für einen Kohlendioxid (CO
2)-enthaltenden Behälter in einem Zuge erfolgen und das Kohlendioxid kann in großer
Menge in den Behälter rasch eingeführt werden.
[0019] Es können überdies preiswertere Druckbehälter verwendet werden, da an deren Druckfestigkeit
geringere Anforderungen bestehen, weil hohe Einfülldrücke vermieden werden.
[0020] Außerdem erfolgt die Behälterfüllung nicht über ein Ventil, sondern über die Einfüllöffnung
2, was eine einfache Handhabung und hohe Arbeitsgeschwindigkeiten sichert.
[0021] Überdies ist es nicht länger erforderlich, ein Zweiwegeventil zu verwenden, sondern
es kann ein einfaches Einwegventil verwendet werden, da das gasförmige Kohlendioxid
nur noch von innen nach außen aus dem Behälter 1 abströmt, z.B. in einem Aerosol-Sprühvorgang.
[0022] Es ist selbstverständlich auch möglich, das in festem Aggregatzustand befindliche
CO
2 in anderen Formen als in Pellets und in andere Arten von Behälter einzugeben.
[0023] Solche vorerläuterten CO
2-Behälter können vorzugsweise zur Karbonisierung von Flüssigkeiten, z.B. Mineralwässer
oder andere, vorzugsweise nicht-alkoholische Getränke verwendet werden. Sie können
vorzugsweise über flexible oder feste Rohrleitungen mit Behältern verbunden sein,
die eine Flüssigkeit (oder Gas) enthalten, in die das CO
2 eingemischt werden soll. Hierbei können innerhalb der Rohrleitungswege weitere Steuerarmaturen
(Ventile) und/oder thermische oder Druck-Konditionseinrichtungen vorgesehen sein,
wie auch der Behälter 1 selbst in einer thermisch oder druckkonditionierenden Atmosphäre
angeordnet sein kann. Bei einer Festverbindung des Behälters 1 kann also das Ventil
6 auch unabhängig von dem Deckel 5 und anderer Stelle des Behälters angeordnet sein.
[0024] In einem anderen Ausführungsbeispiel könnte auch zusätzlich zu Kohlendioxid (CO
2) und Aktivkohle (oder einem entsprechend CO
2-adsorbierenden oder -absorbierenden Feststoff) ein weiteres Fluid, insbesondere eine
Flüssigkeit enthalten sein, die als Spray über das Ventil 6 mit Hilfe des Kohlendioxids
(CO
2) als Treibgas ausgesprüht werden kann.
1. Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit Kohlendioxid (CO2), insbesondere bei Atmosphärendruck, dadurch gekennzeichnet, daß in einen offenen Behälter (1) zumindest ein Kohlendioxid-adsorbierender oder -absorbierender
Stoff, insbesondere Aktivkohle, und Kohlendioxid (CO2) in fester Form eingefüllt werden und anschließend der Behälter (1) verschlossen
wird, wobei ein Innenraum des Behälters (1) mit der Umgebung durch eine steuerbare
Ausströmöffnung, insbesondere ein Einwegventil (6) oder ein Zweiwegeventil enthaltend,
verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kohlendioxid (CO2) in festem Zustand als Trockeneis in Form von Pellets (4) in den Behälter (1) eingefüllt
wird, insbesondere das gesamte Kohlendioxid in einem kontinuierlichen Befüllschritt
in den Behälter (1) eingefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des Behälters (1) zunächst partiell mit Aktivkohle befüllt und anschließend
Kohlendioxid (CO2) in festem Zustand als Trockeneis, z.B. in Form von Pellets (4) in den Behälter (1)
eingefüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des Behälters (1) zunächst partiell mit Kohlendioxid (CO2) in festem Zustand des Trockeneis, z.B. in Form von Pellets (4), in den Behälter
(1) eingefüllt wird und anschließend Aktivkohle in den Behälter (1) eingefüllt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einfüllöffnung (2) des Behälters (1) nach einem Befüllen desselben mit Aktivkohle
und Kohlendioxid (CO2) in fester Form durch einen die Ausströmöffnung mit einem Ein- oder Zweiwegeventil
(6) enthaltenden Deckel (5) verschlossen wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nach dem Befüllen und Verschließen des Behälters (1) in dem Innenraum desselben
frei werdende Kohlendioxid (CO2) von einem CO2-aktiven Feststoff, z.B. Aktivkohle adsorbiert oder absorbiert wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Verbindung des Behälters (1) mit einem weiteren, ein Fluid, insbesondere eine
Flüssigkeit, enthaltenden Behälter.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Behälter ein auszuspendendes Fluid, insbesondere eine Sprayflüssigkeit als
erste Komponente eingefüllt sowie Aktivkohle und Kohlendioxid in fester Form als zweite
Komponente eingefüllt und anschlie-βend der Behälter durch einen Deckel mit Einweg-
oder Zweiwegeventil verschlossen wird.
9. Kohlendioxid (CO2)-enthaltender Behälter, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren nach zumindest
einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) unmittelbar nach Abschluß der Befüllung zumindest Aktivkohle (3)
und Kohlendioxid (4) in festem Aggregatzustand enthält.
10. Kohlendioxid (CO2)-enthaltender Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) ein Aerosolbehälter ist und eine erste Komponente, die mit Hilfe
gasförmigen Kohlendioxids auszuspenden ist, und Aktivkohle enthält, zur Bindung des
Kohlendioxids und mit Druckreduzierung zunehmenden Freigabe desselben.
11. Kohlendioxid (CO2)-enthaltender Behälter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, gekennzeichnet durch ein Ein- oder Zweiwegeventil (6) zum Auslaß des Kohlendioxids.
12. Kohlendioxid (CO2)-enthaltender Behälter nach Anspruch 8 oder 10, gekennzeichnet durch eine Verbindung mit einem weiteren Behälter zur Einleitung von Kohlendioxid (CO2) in diesen und/oder von in diesem befindlichen Medien, insbesondere zu karbonisierenden
Flüssigkeiten.