[0001] Die Erfindung betrifft ein Seilfahrwerk, insbesondere für ein Inspektions- oder Arbeitsgerät
für Hänge- und Schrägseilbrücken oder eine Aufstiegssicherung für Personen, welches
sich gegenüber zumindest einem Seil abstützt und durch weitere Hilfsmittel entlang
des Seils verfahrbar ist.
[0002] Hänge- und Schrägseilbrücken müssen gemäß DIN 1076 in regelmäßigen Abständen einer
Überprüfung unterzogen werden. Dies gilt insbesondere auch für die Seil- beziehungsweise
Brückenkabel von derartigen Brücken, die als Zugglieder dienen. Zum Überprüfen der
Brückenkabel gibt es spezielle Arbeitsgeräte, die auf den Brückenkabeln verfahrbar
sind. Auf diese Weise kann durch Befahren des Brückenkabels eine direkte Kontrolle
vorgenommen werden, wobei gleichzeitig auch Reparaturarbeiten und Konservierungsarbeiten
mit dem Arbeitsgerät durchgeführt werden können. Diese Arbeitsgeräte, die prinzipiell
gattungsgemäßen Seilbahngondeln ähneln, haben im Unterschied zu den gattungsgemäßen
Seilbahngondeln eine Aufhängung, bei der die als Tragseil dienenden Brückenkabel durch
die Kabine des Arbeitsgerätes hindurchgeführt werden. Ein oder mehrere Brückenkabel
dienen hierbei zur Aufhängung des Arbeitsgerätes. Ein bekanntes Gerät zum Befahren
der Brückenkabel von Hänge- und Schrägseilbrücken ist das sogenannte Köhlbrand-Inspektionsgerät.
Es besteht aus einem längs des Brückenkabels verfahrbaren Wagens, der endseitig mit
Rollen versehen ist, die durch einen Bügel miteinander verbunden sind. Unterhalb dieses
Wagens ist eine Arbeitsbühne in Form eines Arbeitskorbs aufgehängt. Der Antrieb des
Wagens zusammen mit der Arbeitsbühne erfolgt über Hilfsmittel in Form eines Zugseils,
das am Wagen angreift und über eine Umlenkrolle am Pylon zu einer Haspel geführt ist.
Durch Betätigung der Haspel wird der Wagen entweder das Brückenkabel heraufgezogen
oder hinabgelassen. Die Arbeitsgeräte sind üblicherweise über eine Rollenbatterie
aufgehängt, die über das Brückenkabel fährt.
[0003] Im Unterschied zu einer gattungsgemäßen Seilbahn, bei der das Tragseil eine gleichmäßig
zylindrische Oberfläche bietet und die Rollen der Rollenbatterie entsprechend dieser
Rundung geformt sind, ist bei einem Brückenkabel eine gleichmäßige mit der Brückenkabel-Mantelflächengeometrie
korrespondierende Abrollgeometrie nicht zwingend gegeben. Brückenkabel können rund
ausgebildet sein, werden aber üblicherweise in Paketen angeordnet, wobei die Brückenkabel
selber auch gewunden sein können und so keine ideale Abrollfläche bieten. Eine entsprechende
Anformung der Rollen ist deshalb schwierig, sodass hier üblicherweise auf Walzen zurückgegriffen
wird, die prinzipiell die Mantelfläche des Kabelbündels in ihrer Abrollfläche einhüllen
oder auf dieser aufliegen. Bei diesem bekannten Arbeitsgerät ist von Nachteil, dass
die Rollen des Wagens, auf denen sich dieser auf dem Brückenkabel abstützt, die Beschichtung
auf den Brückenkabel beschädigen kann. Dies ist besonders dann der Fall, wenn bei
Konservierungsarbeiten die Brückenkabel frisch gestrichen sind und der Lack auf den
Brückenkabeln nicht vollständig ausgehärtet ist. Zwar besteht prinzipiell die Möglichkeit,
das Brückenkabel von oben nach unten zu konservieren, wobei der Wagen eine Aufhängung
bietet, die nicht über den frisch gestrichenen Teil des Brückenkabels abrollt. In
diesem Falle ist es aber nicht möglich, den Wagen ein zweites Mal, beispielweise für
einen zweiten Anstrich, über das Brückenkabel zu fahren, ohne den Schutzanstrich des
Brückenkabels zu beschädigen. Aber nicht nur frisch gestrichene Brückenkabel sind
empfindlich gegenüber mechanischen Beschädigungen, sondern auch gerade ältere Brückenkabel,
deren Zustand des Korrosionsschutzanstriches nicht bekannt ist, können durch das Arbeitsgerät
beschädigt werden, beispielweise bei einer Inspektionsfahrt. Durch das Eindrängen
von Feuchtigkeit wird in einem solchen Fall die Korrosion der Brückenkabel gefördert.
[0004] In der österreichischen Patentschrift AT 406 852 B werden an die Tragseil-Mantelflächengeometrie
angepasste Rollenbatterien für Seilbahnen zur Schonung der Tragseile offenbart. Die
Korrespondenz des Abrollprofils der Rollenbatterie mit der Tragseil-Mantelflächengeometrie
führt vor allem zu einer erhöhten Sicherheit gegenüber Entseilen aber auch zu einer
Verringerung einer schädlichen Abnutzung, zur Verhinderung von Geräuschentwicklungen
und zur Vermeidung von Klemmstößen. Die Verwendung einer derart gestalteten Rollenbatterie
ist aber für die Verwendung in Arbeitsgeräten zur Brückeninspektion und -konservierung
aus den oben genannten Gründen nicht geeignet.
In der DE 36 41 778 C1 wird deshalb vorgeschlagen, das Arbeitsgerät an einem eigens
für die Inspektion aufgehängten Tragseil aufzuhängen, sodass das eigentlich zu inspizierende
und zu konservierende Brückenkabel gar keiner mechanischen Belastung ausgesetzt ist.
Die Verwendung eines zusätzlichen Tragseils ist aber nur bei solchen Brücken möglich,
deren Pylon baulich konstruktive Möglichkeiten zur Anbringung eines zusätzlichen Tragseils
bietet. Darüber hinaus hat die Verwendung eines zusätzlichen Tragseils den Nachteil,
dass das Tragseil gegenüber den Brückenkabel zu Schwingungen neigt, sodass das Arbeitsgerät
während der Fahrt oder im Ruhezustand in Kontakt mit dem Trageseilen treten kann und
somit zu Beschädigungen führt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Seilfahrwerk, insbesondere für Inspektions-
oder Arbeitsgeräte für Hänge- oder Schrägseilbrücken, zur Verfügung zu stellen, welches
auf dem zu inspizierenden Brückenkabel aufsitzt, ohne dabei eine frisch aufgebrachte
Lackschicht oder Konservierungsschicht oder auch eine gealterte Konservierungsschicht
unbekannten Zustands zu beschädigen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Last auf das wenigstens eine
Seil durch zumindest ein umlaufendes Band übertragen wird. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Verwendung eines beispielweise flexiblen Bands in dem Seilfahrwerk ermöglicht
eine gleichmäßige Auflage des Seilfahrwerks auf dem Seil, wobei ein Flächenkontakt
zwischen Seilfahrwerk und Seil ausgebildet wird. Hierdurch wird erreicht, dass im
Gegensatz zu Seilfahrwerken, die Rollenbatterien aufweisen, großflächige Flächenkontakte
entstehen, die einen sehr geringen Druck auf ein Oberflächenelement des Seils ausüben.
Im Gegensatz dazu üben Rollenbatterien einer gattungsgemäßen Seilfahrwerkanordnung
Linienkontakte auf das Seil aus, welche die Last unter hohen Drücken auf das Seil
verteilen. Hierdurch könnte es zu Beschädigungen der Seiloberfläche kommen. Diese
mögliche Schädigung wird durch das erfindungsgemäße Seilfahrwerk unterbunden.
[0008] In vorteilhafter Weise weist das flexible Band auf der zum Seil gewandten Seite eine
Gleitschicht auf. Durch die Verwendung einer Gleitschicht unter dem flexiblen Band
wird des Weiteren erreicht, dass keine Lateralkräfte auf die Seiloberfläche ausgeübt
werden, die ebenfalls eine Beschädigung der Seiloberfläche, speziell nach frischer
Konservierungsbehandlung, zur Folge haben könnte. Die Gleitschicht besteht dabei in
vorteilhafter Weise aus einem polyfluoriertem Polymer. Es ist auch möglich, beispielsweise
Polyethylen oder Polypropylen als Gleitschicht zu verwenden, jedoch ist die Gleitfähigkeit
von polyfluoriertem Polymeren höher, sodass diesen der Vorzug gegeben wird.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung bildet das flexible Band einen geschlossenen
Ring und wird über Rollen geführt. Durch die Ausführungsform eines geschlossenen Rings
wird das flexible Band ähnlich einer Panzerkette zwischen zwei Rollen geführt, wobei
die Auflagefläche des flexiblen Bands zwischen den Rollen erfolgt. Durch die Verwendung
des geschlossenen Rings läuft das Band über die Rollen und verbleibt während des Abrollens
und Verholens der Last stationär in Bezug auf die Seiloberfläche. Auch hierdurch wird
erreicht, dass nur geringere Lateralkräfte auf die frisch konservierte Seiloberfläche
ausgeübt werden, da das flexible Band lediglich einen Druck von oben senkrecht zur
Seiloberfläche ausübt. Dadurch, dass Band freilaufend über die Rollen geführt ist,
wird verhindert, dass das flexible Band unter Anwendung von Kraft und Reibung über
die behandelte Seiloberfläche gezogen wird und somit gegebenenfalls die Seiloberfläche
beschädigt.
[0010] Um den Druck entlang der Auflagefläche des flexiblen Bands auf das Seil gleichmäßig
zu verteilen, ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das flexible Band streifenförmig
ausgebildet ist und an den Rändern vergleitbar eingefasst ist, wobei eine Einfassung,
welche mit der Last verbunden ist, die Last auf das flexible Band überträgt. Die Einfassung
an den Rändern des flexiblen Bands bewirkt, dass ein Kraftschluss gleichmäßig über
die gesamte Länge der Auflagefläche erfolgt, wobei die Einfassung im Kraftschluss
mit der Lastaufhängung des Seilfahrwerks verbunden ist, sodass die Einfassung gleichmäßig
die Last auf das Seil überträgt. Dabei ist die Einfassung so ausgeprägt, dass diese
zwischen zwei Rollen angeordnet linienförmig verläuft und so die Seiten des flexiblen
Bandes in gerader Weise spannt.
[0011] In vorteilhafter Weise ist die Einfassung und die Breite des flexiblen Bands so gewählt,
dass das flexible Band auf dem Seil aufliegt und bis mindestens über den halben Durchmesser
des Seils geführt ist, wobei die radiale Breite der Auflagefläche des flexiblen Bands
10% bis 50% des Seilumfangs beträgt und der verbleibende Rest der Breite des flexiblen
Bands zwischen der Einfassung und der Auflagefläche gespannt ist. Dadurch, dass das
flexible Band so breit ist, dass dieses sich um 10% bis 50% des Seilumfangs schmiegen
kann, wird erreicht, dass nicht nur die Auflagefläche des Bandes besonders hoch ist,
sondern es wird ebenfalls erreicht, dass eine Seitwärtsbewegung oder eine seitwärts
gerichtete Kraft gegen das Seilfahrwerk nicht zum Entseilen führt. Durch die Wahl
der Breite des Bandes, so dass die Einfassung unterhalb des halben Durchmessers des
Seils angeordnet ist, wird des Weiteren erreicht, dass der Angriffspunkt der Einfassung
an das flexible Band in einer stabilen Lage erfolgt, wobei die Kraft unterhalb des
Drehpunktes, der in der Seilmitte liegt, angreift. Hierdurch wird somit eine Stabilität
der Lastaufnahme erreicht, die ein Entseilen erschwert.
[0012] Zur vereinfachten Einfassung des flexiblen Bands weist der Rand des flexiblen Bands
eine Verdickung auf, um welche die Einfassung herumgreift. Die Verdickung ist dabei
so stabil ausgebildet, dass diese nicht durch die Einfassung hindurch gleiten kann
und so die gesamte Last aufnimmt. Es ist aber ebenso möglich, dass der Rand des flexiblen
Bands in Reiter gefasst ist, wobei die Reiter Rollen aufweisen, die in der Einfassung
auf einer Schiene geführt sind. In dieser Ausführungsform erinnert die Aufhängung
des flexiblen Bands an eine Gardinenaufhängung, wodurch das flexible Band unter geringerem
Widerstand in der Einfassung entlang gleiten kann. Bei Verwendung eines verdickten
Rands ist die Führung zwischen einem Spurkranz auf den Rollen und der Einfassung einfacher
gestaltbar, da hier der Rand für den Übergang kurze Zeit freilaufen kann. Bei einem
mit Reitern ausgerüsteten Rand muss die Übergabe zwischen Einfassung und Rolle entsprechend
konstruktiv ausgestaltet sein.
[0013] Es ist aber auch möglich, die Reiter an dem Gehäuse des erfindungsgemäßen Seilfahrwerks
zu befestigen. Dabei greifen die Rollen der Reiter um die Verdickung des flexiblen
Bands und rollen an ihr wie entlang einer Schiene. Dies hat den Vorteil, dass die
Reiter stationär an dem Gehäuse verbleiben können und das flexible Band durch einen
Freilauf zwischen Reiter und Umlenkrolle ohne der Gefahr einer Entseilung geführt
werden kann. Vorzugsweise werden zwei beabstandete Reiterpaare eingesetzt. Alternative
können mehrere Reiterpaare nebeneinanderliegend verwendet werden.
[0014] In vorteilhafter Weise weist das Seilfahrwerk eine manuelle oder eine automatische
Spannvorrichtung auf. Die Spannvorrichtung kann entweder so ausgerüstet sein, dass
sie das flexible Band quer zur Rollrichtung spannt, wodurch sich die Auflagefläche
in der radialen Breite des Seiles geringfügig verkleinert. Daneben kann das flexible
Band auch durch Verlängerung des Rollweges gespannt werden, beispielsweise durch Einführung
einer weiteren verschiebbaren Rolle, die das flexible Band um einen Punkt führt, der
außerhalb der direkten Verbindungslinie zweier Rollen liegt, sodass das flexible Band
gespannt wird.
[0015] Das flexible Band besteht vorzugsweise aus Stahlgewebe, aus Nylon, aus Kevlar, aus
Kohlefasern, aus perfluoriertem Polymer, aus Gummi oder aus einer beliebigen Kombination
aus diesen Materialien. In vorteilhafter Weise besteht das flexible Band aus Nylon,
auf welches eine Schicht von perfluoriertem Polymer aufgebracht ist. Dabei kann das
perfluorierte Polymer direkt auf die Nylonfaser aufgegeben werden, wobei das flexible
Band aus dem mit polyoder perfluoriertem Polymer beschichteten Fasern gewebt wird
oder es ist möglich, dass das Nylonband eine Armierung für das perfluorierte Polymer,
Gummi oder einem anderen Kohlenstoff bildet, sodass äußerlich lediglich die Polymerschicht
zu sehen ist, aber innerlich das flexible Band aus Nylon, Kevlar oder Kohlefasern
vorliegt. Ebenfalls ist es möglich, das flexible Band aus einem Stahlgewebe zu fertigen.
Neben einer Gewebeform ist auch eine Gewirkform für das flexible Band denkbar, sofern
das Gewirk so feinmaschig ist, dass eine zu hohe Elastizität ausgeschlossen werden
kann.
[0016] Das flexible Band zur Lastübertragung kann flach gewebt sein, wobei die eigentliche
Lastaufnahme nur zwischen den Einfassungen vorgenommen wird und beim Umlenken über
die Rollen, das flexible Band zwischen den Spurkränzen locker auf der Rolle aufliegt.
Es ist aber auch möglich, ein torisches flexibles Band zu verwenden, welches um Rollen
geführt wird und wobei die Rollen zur Umlenkung des flexiblen Bands eine entsprechend
der torischen Form des Bandes ausgeformtes Profil aufweisen. Daneben ist es auch möglich,
das Band nicht nur torisch, sondern auch toroidal auszubilden, das bedeutet, dass
der Radius in der Mitte bezüglich der Breite des Bandes kleiner ist als an den Rändern
des Bandes, wobei der Radiuszuwachs von der Mitte des Bandes zum Rand des Bandes mit
einer beliebigen Funktion zunimmt.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Seilfahrwerkgehäuse
mindestens einen, vorzugsweise mehrere paarweise angeordnete Reiter aufweist, die
je zwei gegenüberliegende, auf einer kollinearen Achse gelagerte Halbwalzen aufweisen,
wobei die Halbwalzen eine an eine randseitige Verdickung des flexiblen Bands angepasste
Form aufweisen und auf der Verdickung des flexiblen Bandes entlang rollen.
[0018] In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Band als Gleitband
ausgebildet und die zu übertragende Last durch wenigstens ein feststehendes Andruckelement
zusätzlich großflächig verteilt wird.
[0019] Die Verwendung einer Andruckplatte statt einer Rollenbatterien nach dem Stand der
Technik bringt weiterhin den Vorteil mit sich, dass die Flächenbelastung, die durch
die Andruckplatte auf das Seil ausgeübt wird, weit geringer ist, als die Belastung
durch beispielsweise eine Rollenbatterie, bei der die einzelnen Rollen unter Ausbildung
eines Linienkontaktes mit dem Seil in Kontakt stehen. Bei dem Vergleich von Flächenkontakte
zu Linienkontakte ist zu beachten, dass der Linienkontakt tatsächlich ein Flächenkontakt
mit sehr geringer Breite ist, sodass sich hier die Drücke der Flächenbelastung mit
dem Druck der Linienbelastung vergleichen lassen. Die Andruckplatte verteilt das Gewicht
des Arbeitsgerätes gleichmäßig über einen größeren Bereich des Brückenkabels, sodass
die Flächenlast auf der Lackschicht so gering ist, dass eine Verletzung der Lackschicht
nicht zu erwarten ist. Die Fläche der Andruckplatte kann hierbei je nach geplanter
Gesamtbelastung ausgelegt werden.
[0020] Bei speziellen Brückenkabeln mit einem eckigen Querschnittsprofil werden bevorzugt
zwei oder mehrere Andruckplatten verwendet, welche unter einem Winkel zur senkrechten
Mittelachse des Seils angeordnet sind, sodass eine weitere Aufteilung der Last erfolgen
kann.
[0021] In vorteilhafter Weise weist die Andruckplatte auf der zum Seil gewandten Seite eine
Gleitschicht auf. Durch die Gleitschicht kann die Andruckplatte über das Seil geführt
werden, ohne durch Lateralkräfte beim Verholen des Arbeitsgerätes gegebenenfalls Lackschichten
von der Seiloberfläche abzutragen oder zu beschädigen. Dabei kann die Gleitschicht
so ausgebildet sein, dass diese unter geringfügiger elastischer Verformung das Gewicht
gleichmäßig auf die vorhandene Oberfläche der Auflagepunkte der Andruckplatte auf
dem Brückenkabel ermöglicht.
[0022] In besonders bevorzugter Weise ist zwischen der Andruckplatte und dem Seil beziehungsweise
Brückenkabel ein Gleitband als Gleitelement angeordnet. Dieses Gleitband weist eine
gleitfähige aber trockene Schicht zur seilwärts gerichteten Seite auf, sodass für
das Gleitband die gleichen vorteilhaften Wirkungen zu verzeichnen sind wie für die
Gleitbeschichtung der Andruckplatte. In bevorzugter Weise bildet dabei das Gleitband
einen geschlossenen Ring, der die Andruckplatte umschließt und zwischen Tragseil und
Andruckplatte angeordnet ist. Bei einem Verholen des Arbeitsgerätes schiebt sich somit
das Gleitband unter die Andruckplatte, wobei das Gleitband keine gleitende Bewegung
auf dem Seil vollzieht, sondern nur eine geringe Gleitbewegung zwischen der Andruckplatte
und dem Gleitband auftritt. Hierdurch bewegt sich das Gleitband ähnlich wie eine Panzerkette
um die Andruckplatte herum. Lateralkräfte beim Verschieben des Arbeitsgerätes werden
von den Oberflächen der Andruckplatte und des Gleitbandes aufgenommen. Hingegen wird
bei dieser Fortbewegung keine reibende Lateralkraft auf die Beschichtung des Brückenkabels
ausgeübt.
[0023] In bevorzugter Weise ist dabei das Gleitband oberhalb sowie vor und hinter der Andruckplatte
über Rollen geführt, wobei die Rollen keinen Kontakt mit dem Brückenkabel aufweisen.
Durch die Rollenführung wird sichergestellt, dass das Gleitband auch bei gegebenenfalls
nicht optimalen Bedingungen unter der Andruckplatte verbleibt und somit die Andruckplatte
keinesfalls mit dem Tragseil in Berührung kommt und die Beschichtung der Brückenkabel
beschädigen kann.
[0024] Vorzugsweise weist das Gleitband eine innere Bewehrung oder eine einseitige Verstärkungsstruktur
auf. Die innere Bewehrung dient zur Erhöhung der Festigkeit des Gleitbandes, damit
dieses beim Verholen des Arbeitsgerätes nicht reißt. Die Bewehrung kann aus einem
Textilgewebe, aber auch aus einem geflochtenen Metallgewebe bestehen. Die einseitige
Verstärkungsstruktur kann ebenfalls aus einem Textilgewebe oder einem geflochtenen
Metallgewebe bestehen, wobei das Gewebe einseitig eine Gleitschicht trägt.
[0025] Das Gleitband kann in vorteilhafter Weise kontinuierlich ausgebildet sein, sodass
dieses gleichmäßig und elastisch verformbar um die Rollen und um die Andruckplatte
herum gleitet. Es ist aber auch möglich, das Gleitband in einzelne Glieder zu unterteilen,
sodass es ähnlich einem Panzerkettenverbund durch eine vordere Rolle beim Verholen
langsam auf das Brückenkabel abgesenkt wird und von der Andruckplatte erfasst wird,
wobei die Andruckplatte die Last des Arbeitsgerätes auf die Glieder des Gleitbandes
verteilt.
[0026] Zur zusätzlichen Schmierung kann neben einer einfachen trockenen Gleitbeschichtung
auf weitere pulver- oder fettförmige Gleitmittel gegebenenfalls zurückgegriffen werden.
[0027] In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist das Gleitband mit einer perfluorierten
Polymerbeschichtung versehen, beispielweise mit einer Beschichtung aus Teflon, einen
Markennamen für ein perfluoriertes Polymer des Unternehmens DuPont. Polyfluorierte
Polymere haben den Vorteil, trotz ihrer Festigkeit und ihrer kunststoffartigen Konsistenz
leicht auf flächigen Kontakten zu gleiten.
[0028] Um das Seilfahrwerk dieser Ausführungsvariante ebenfalls vor Entseilungen zu schützen,
ist vorgesehen, dass das Seilfahrwerk seitliche Rollen oder Walzen aufweist, die ebenfalls
mit einer Gleitschicht beschichtet sein können, sodass die Rollen oder Walzen, die
das Seilfahrwerk vor seitlichem Entseilen schützen, ebenfalls das Brückenkabel nicht
beschädigen. Es ist ebenfalls möglich, die seitliche Führungsanordnung nicht aus Walzen
oder Rollen zu konstruieren, sondern eine seitliche Führungsanordnung vorzusehen,
die funktionsgleich zur tragenden Anordnung ausgebildet ist, die seitliche Führungsanordnung
also im wesentlichen baugleich mit der beschriebenen Anordnung aus Andruckplatte und
Gleitband ist. Hierdurch ist ein besonders hochwertiger Schutz der Brückenkabelpakete
möglich, sodass die Kabine des Arbeitsgerätes auch bei böigem Wind und heftigen Bewegungen
der Kabine das Brückenkabel nicht beschädigen. Die tragende sowie die seitlich führende
Anordnung des Seilfahrwerks kann dabei manuelle Spannvorrichtungen aufweisen, mit
der die Spannung der Rollen gegen die Brückenkabel oder die Spannung des Gleitbandes
eingestellt werden kann. Es ist auch möglich, das Seilfahrwerk mit einem automatischen
Spanner zu versehen, sodass das Gleitband stetig eine Mindestspannung aufweist, die
verhindert, dass das Gleitband aus der Seil- und Andruckplattenanordnung entweicht
und somit die Andruckplatte im direkten Kontakt mit dem Brückenkabel kommt und dieses
beschädigt.
[0029] Da das Arbeitsgerät nicht nur für Inspektionen, sondern auch für Konservierungsarbeiten
genutzt werden soll, bei denen Strahlmittel zum Einsatz kommen, ist vorgesehen, das
Seilfahrwerk zu umkapseln. Die Umkapselung umschließt dabei auch das Brückenkabelpaket,
wobei die Umkapselung dafür Sorge tragen soll, das keine Strahlmittel unter das Gleitband
gelangen und somit gegebenenfalls durch Punktkontakte, die durch das Strahlmittel
auf die Brückenkabelbeschichtung ausgeübt werden, das Brückenkabelbeschichtungsmaterial
zerstört oder beschädigt wird. Dabei kann das Brückenkabeleingangsloch sowie das -ausgangsloch
mit Bürsten versehen sein, die das Brückenkabel vor Eintritt in die gekapselte Seilfahrwerkanordnung
von gegebenenfalls vorhandenem Strahlmaterial und grobkörnigem Dreck befreien. Daneben
wird das flexible Band auch vor Eindringen von zu viel Nässe geschützt.
[0030] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zum Überfahren von
Kabelschellen mehrere Seilfahrwerke vorgesehen sind, welche über eine Hubeinrichtung
jeweils getrennt anhebbar ausgebildet sind, woher manuell oder hydraulisch eine Anhebung
erfolgt. Somit können die sich einer Kabelschelle nähernden Seilfahrwerke angehoben
und anschließend wieder auf das Seil aufgesetzt werden. Durch eine größere Zahl von
Seilfahrwerken ist gleichzeitig sichergestellt, dass eine gleichmäßige Gewichtsübertragung
auf die vorhandenen Seile ohne Beschädigung erfolgt.
[0031] In weiterer besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das umlaufende
Band mit quer zur Laufrichtung in äquidistanten Abständen angeordneten Ausnehmungen
versehen ist, welche bis zu 70% der Bandbreite erreichen. Durch die Anordnung von
Ausnehmungen die beispielweise länglich mit abgerundeten Enden ausgeführt werden,
kann das Band wesentlich besser über die Umlenkrollen ablaufen, weil die Flexibilität
erhöht wird. Hierdurch werden beispielweise Materialstauchungen im Umlenkbereich vermieden
und ein kontinuierlicher Rundlauf des Bandes gewährleistet.
[0032] Die Erfindung wird im Weiteren anhand von zehn Figuren näher erläutert.
[0033] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seilfahrwerks in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine Frontansicht mit geschnittenem Brückenkabel des erfindungsgemäßen Seilfahrwerks,
- Fig. 3
- die Frontansicht gemäß Figur 2 des gleichen Seilfahrwerks, welches zusätzlich einen
Entseilungsschutz und eine zusätzliche Gleitschicht aufweist,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seilfahrwerks in einer zweiten Ausführungsform,
wobei zur Verdeutlichung jeweils Teilaspekte des Seilfahrwerks gezeigt werden,
- Fig. 5
- eine Frontansicht mit geschnittenem Seil auf das erfindungsgemäße Seilfahrwerk gemäß
Figur 4 mit einer schwenkbaren Befestigung des Bandes am Seilfahrwerkgehäuse,
- Fig. 6
- eine Frontansicht mit geschnittenem Seil auf das erfindungsgemäße Seilfahrwerk gemäß
Figur 4 mit einer seitlichen flexiblen Befestigung des Bandes im Seilfahrwerkgehäuse,
- Fig. 7
- eine Frontansicht mit einer Einfassung aus Rollen,
- Fig. 8
- ein torisches flexibles Band zur Verwendung in dem zweiten erfindungsgemäßen Seilfahrwerk,
- Fig. 9
- ein toroidales flexibles Band zur Verwendung in dem zweiten erfindungsgemäßen Seilfahrwerk
und
- Fig. 10
- ein zylindrisches flexibles Band zur Verwendung in dem zweiten erfindungsgemäßen Seilfahrwerk.
[0034] Figur 1 zeigt ein erstes erfindungsgemäßes Seilfahrwerk 1, in welchem eine Andruckplatte
2 auf einem Brückenkabel 50 aufliegt. Zwischen Andruckplatte 2 und Brückenkabel 50
liegt ein Gleitband 3, auf welchem die Andruckplatte 2 entlang gleiten kann. Das Gleitband
3 verschiebt sich beim Verholen des Arbeitsgerätes, welches durch das erfindungsgemäße
Seilfahrwerk 1 gehalten wird, nicht auf der Oberfläche des Brückenkabels 50, sondern
gleitet unter der Andruckplatte 2 hindurch und rollt über die Laufrollen 4, 5 ab,
wobei über eine Spannrolle 6 das Gleitband 3 in einen gespannten Zustand gehalten
wird. Die Andruckplatte 2 ist durch eine Queraufnahme 7 zwischen zwei Holmen 10 des
Seilfahrwerks 1 aufgenommen und die Last eines an dem Seilfahrwerk 1 befindlichen
Arbeitsgerätes wird über die Queraufnahme 7 auf die Andruckplatte 2 übertragen. Der
Winkel α zwischen dem Brückenkabel 50 und dem Gleitband 3 kann durch Lage der Achsen
8, 9 der Rollen 4, 5 sowie der Durchmesser der Rollen 4, 5 kontrolliert werden. Zum
Schutz des Brückenkabels 50 und des Seilfahrwerks 1 ist eine Kapselung 20 vorgesehen,
welche auch das Brückenkabel 50 umschließt. Hierzu tritt das Brückenkabel 50 in eine
erste Öffnung 22 in das Seilfahrwerk 1 hinein und an einer zweiten Öffnung 23 wieder
aus dem Seilfahrwerk 1 heraus. Gegebenenfalls vorhandene Bürsten 31, 32 schützen das
Eindringen von grobkörnigem Dreck in den Seilfahrwerk 1.
[0035] Figur 2 zeigt das gleiche Seilfahrwerk 1 wie in Figur 1 jedoch in einer Frontansicht
und mit geschnittenem Brückenkabel 50. Deutlich ist in der Frontansicht zu sehen,
wie die Andruckplatte 2 von dem Gleitband 3 umschlossen wird und wie das Gleitband
3 zwischen dem Brückenkabel 50 und der Andruckplatte 2 angeordnet ist. Bewegt sich
ein Arbeitsgerät mit dem Seilfahrwerk 1, so gleitet das Gleitband 3 unter der Andruckplatte
2 hindurch und wird durch die Rollen 4, 5 geführt. Die Last des Arbeitsgerätes wird
von dem Seilfahrwerk 1 auf die Queraufnahme 7 und dann auf die Andruckplatte 2 übertragen.
Beim Verholen des Arbeitsgerätes schiebt sich das Seilfahrwerk 1 entlang des Brückenkabels
50, wobei das Brückenkabel 50 durch eine Öffnung 22, 23 mit Bürsten 31, 32 in der
Kapselung 20 hindurchtritt. Der Eintrag von Strahlmitteln, die gegebenenfalls bei
der Konservierungsbehandlung des Brückenkabels 50 haften bleiben, wird durch die Kapselung
20 mit Bürsten 31, 32 weitgehend vermieden.
[0036] Figur 3 zeigt die gleiche Frontansicht eines Seilfahrwerkes 1 wie Figur 2 jedoch
mit zusätzlicher Gleitschicht 40 unter der Andruckplatte 2 und einem zusätzlichen
Entseilungsschutz 41, 42 in Form von Walzen, die ein seitliches Entseilen verhindern.
Die Öffnungen 22, 23 weisen zusätzlich Bürsten 31, 32 auf, die ein Eindringen von
grobkörnigem Schmutz in das Seilfahrwerk 1 verhindern.
[0037] In Figur 4 ist ein zweites erfindungsgemäßes Seilfahrwerk 51 abgebildet, in welchem
ein toroidales und flexibles Band 52 über Umlenkrollen 53 geführt wird und zur Lastübertragung
in einer Einfassung 54 durch eine Verdickung 55 gehalten ist. Das Seilfahrwerk 51
befindet sich im Kraftschluss mit einer Last, wobei die Kraft der Last über das Seilfahrwerkgehäuse
57 übertragen wird und das Seilfahrwerkgehäuse 57 gibt die Kraft über die Einfassung
54 an den verdickten Rand 55 weiter, der die Kraft wiederum auf das flexible Band
52 überträgt. Das flexible Band 52 schmiegt sich um ein Seil 58 und bildet auf diesem
eine Auflagefläche, die sich entlang der Einfassung 54 ausbildet und somit zu einem
großem Flächenkontakt zwischen dem flexiblen Band 52 und dem Seil 58 führt. Der Übergang
von der Einfassung 54 zur Umlenkrolle 53 zwischen Punkten 59 und 60 ist frei ausgebildet.
Dies bedeutet, dass an dieser Stelle keine Lastübertragung stattfindet. Die Achse
56 ist hierbei lastfrei ausgebildet, wobei die Achse 56 der Umlenkrolle 53 nur die
Kraft durch einen gegebenenfalls vorhandenen Bandspanner aufnehmen muss.
[0038] In Figur 5 ist das gleiche erfindungsgemäße Seilfahrwerk 51 wie in Figur 4 abgebildet,
jedoch in einer Frontansicht und mit geschnittenem Seil 58. Deutlich ist der Figur
5 zu entnehmen, wie sich das flexible Band 52 radial um den Umfang des Seils 58 schmiegt,
wobei die Kraft 80 einer Last am Seilfahrwerkgehäuse 57 anliegt, das Seilfahrwerkgehäuse
57 diese Kraft 80 an die Einfassung 54 übergibt, und die Einfassung 54 im Kraftschluss
mit der Verdickung 55 des flexiblen Bands 52 steht. Somit trägt das flexible Band
52 die Kraft 80 durch eine an dem Seilfahrwerkgehäuse angebrachten Last. Die Einfassung
54 ist über Lager 61 beweglich gelagert, so dass die Zugkraft des flexiblen Bandes
52 optimal und der Richtung nachgehend aufgenommen werden kann.
[0039] Figur 6 zeigt eine alternative Befestigungsform für das erfindungsgemäß eingesetzte
Band 52, welches bei dieser Ausführung mit seiner Verdickung 54 in einer Rohrführung
65 aufgenommen ist, welche wiederum über ein Gelenk 66 mit einem Federstahlband 67
verbunden ist, welches durch das Seilfahrwerkgehäuse 57 hindurch geführt und auf der
Außenseite durch eine Verdickung 68 gehalten ist.
[0040] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Seilfahrwerks 51
dargestellt, wobei Figur 7 nur eine Ausführungsform der Einfassung detailliert darstellt.
Auch in dem Seilfahrwerk 51 gemäß Figur 7 greift ein flexibles Band 52 um ein Seil
58, wobei das flexible Band 52 je zu beiden Seiten eine Verdickung 55 aufweist. Die
Verdickung 55 dient zur Aufnahme des flexiblen Bandes 52 in einer Einfassung 70. Die
Einfassung 70, in Figur 7 durch eine gestrichelte Linie umrandet, weist zwei Halbwalzen
71, 74 auf, die jeweils in einem Lagerbock 72, 75 gelagert sind und sich um die Lagerachsen
73, 76 drehen können. Die beiden Halbwalzen 71, 74 berühren einander nicht und drehen
sich um zwei kollineare Lagerachsen 73, 76, wobei das flexible Band 52 zwischen den
beiden Halbwalzen 71, 74 angeordnet ist. Beim Verschieben des Seilfahrwerks 70 drehen
sich die Halbwalzen, die ein Profil aufweisen, dass der Verdickung 55 entspricht,
entlang der Verdickung 55 und ermöglichen so eine Bewegung des Seilfahrwerks 70 entlang
des Seiles 58. In dieser geschnittenen Darstellung in Figur 7 ist nur die Auflage
des flexiblen Bandes 52 auf dem Seil 58 zu erkennen. Nicht dargestellt sind die Umlenkrollen,
um die das flexible Band 52 wie eine Panzerkette geführt wird.
[0041] Figur 8 zeigt ein torisches flexibles Band 81, welches zur Lastübertragung in dem
erfindungsgemäßen Seilfahrwerk 51 eingesetzt werden kann. Die Faserführung innerhalb
des flexibles Bandes 81 kann gitterförmig gewebt, wie in Figur 8 angedeutet oder kreuzförmig
gewebt sein, wie in Figur 9 und Figur 10 angedeutet ist.
[0042] Figur 9 zeigt ein toroides flexibles Band 82, welches zur Lastübertragung in dem
erfindungsgemäßen Seilfahrwerk 51 eingesetzt werden kann. Die Faserführung innerhalb
des flexibles Bandes 82 kann gitterförmig gewebt, wie in Figur 9 angedeutet oder kreuzförmig
gewebt sein.
[0043] Figur 10 zeigt ein zylindrisches flexibles Band 83, welches zur Lastübertragung in
dem erfindungsgemäßen Seilfahrwerk 51 eingesetzt werden kann. Die Faserführung innerhalb
des flexibles Bandes 83 kann gitterförmig gewebt, wie in Figur 10 angedeutet oder
kreuzförmig gewebt sein.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Seilfahrwerk
- 2
- Andruckplatte
- 3
- Gleitband
- 4
- Laufrolle
- 5
- Laufrolle
- 6
- Spannrolle
- 7
- Queraufnahme
- 8
- Achse
- 9
- Achse
- 10
- Holm
- 20
- Kapselung
- 22
- Öffnung
- 23
- Öffnung
- 31
- Bürste
- 32
- Bürste
- 40
- Gleitschicht
- 41
- Entseilungsschutz
- 42
- Entseilungsschutz
- 50
- Brückenkabel
- 51
- Seilfahrwerk
- 52
- Band
- 53
- Umlenkrollen
- 54
- Einfassung
- 55
- Verdickung
- 56
- Achse
- 57
- Seilfahrwerkgehäuse
- 58
- Seil
- 59
- Punkt
- 60
- Punkt
- 61
- Lager
- 65
- Rohrführung
- 66
- Gelenk
- 67
- Stahlband
- 68
- Verdickung
- 70
- Einfassung
- 71
- Halbwalze
- 72
- Lagerbock
- 73
- Lagerachse
- 74
- Halbwalze
- 75
- Lagerbock
- 76
- Lagerachse
- 80
- Kraft
- 81
- torisches flexibles Band
- 82
- toroides flexibles Band
- 83
- zylindrisches flexibles Band
1. Seilfahrwerk (1,51), insbesondere für ein Inspektions- oder Arbeitsgerät für Hänge-
und Schrägseilbrücken oder eine Aufstiegssicherung für Personen, welches sich gegenüber
zumindest einem Seil (50,58) abstützt und durch weitere Hilfsmittel entlang des Seils
verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Last auf das wenigstens eine Seil (50,58) durch zumindest ein umlaufendes Band
(2) übertragen wird.
2. Seilfahrwerk (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (52) auf der zum Seil (58) gewandten Seite eine Gleitschicht aufweist und/oder
dass das Band (52) flexibel ausgeführt einen geschlossenen Ring bildet und über Rollen
geführt ist.
3. Seilfahrwerk (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (52) streifenförmig ausgebildet und an den Rändern vergleitbar eingefasst
ist, wobei eine Einfassung (54), welche mit der Last verbunden ist, die Last auf das
flexible Band (52) überträgt.
4. Seilfahrwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (52) auf dem Seil (58) aufliegt und mindestens über den halben Durchmesser
des Seils (58) geführt ist, wobei die radiale Breite der Auflagefläche des flexiblen
Bands (52) 10% bis 50% des Seilumfangs beträgt und der verbleibende Rest der Breite
des flexiblen Bands (52) zwischen der Einfassung und der Auflagefläche gespannt ist.
5. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rand des flexiblen Bands (52) eine Verdickung (55) aufweist, um welche die Einfassung
(54) greift.
6. Seilfahrwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rand des flexiblen Bands (52) in Reiter gefasst ist, wobei die Reiter Halbwalzen
(71, 74) aufweisen und/oder dass die Reiter mit einem Seilfahrwerkgehäuse (57) verbunden
sind und auf der Verdickung (55) entlang rollen.
7. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reiter mit dem flexiblen Band (52) verbunden sind und in einer Schiene an einem
Seilfahrwerkgehäuse (57) rollen.
8. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine manuelle oder eine automatische Spannvorrichtung für das flexible Band (52)
vorgesehen ist.
9. Seilfahrwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band (52) aus Stahlgewebe, Nylon, Kevlar, Kohlefasern, perfluoriertem
Polymer, Gummi, oder einer beliebigen Kombination aus diesen Materialien besteht und/oder
dass das flexible Band (52) eine Armierung aus einem zugfesten Material aufweist,
wobei die Armierung vorzugsweise in Gewebe- oder Gewirkform vorliegt.
10. Seilfahrwerk nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Armierung aus Stahl, Nylon, Kevlar, Kohlefasern oder beliebigen Kombination dieser
Materialien besteht.
11. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band (52) eben, zylindrisch oder toroidal oder mit einem kleineren Radius
in der Mitte des Bandes (52) als an den Rändern des Bandes (52) geformt ist.
12. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band (52) nahezu inelastisch ist.
13. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Seilfahrwerkgehäuse (57) mindestens einen, vorzugsweise mehrere paarweise angeordnete
Reiter aufweist, die je zwei gegenüberliegende, auf einer kollinearen Achse gelagerte
Halbwalzen (71, 74) aufweisen, wobei die Halbwalzen (71, 74) eine an eine randseitige
Verdickung (55) des flexiblen Bands (52) angepasste Form aufweisen und auf der Verdickung
(55) des flexiblen Bandes (52) entlang rollen.
14. Seilfahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band (3) als Gleitband ausgebildet und die zu übertragende Last durch wenigstens
ein feststehendes Andruckelement (2) zusätzlich großflächig verteilt wird.
15. Seilfahrwerk nach Anspruch 1 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Last auf dem Seil (58) durch vorzugsweise zwei oder mehrere Andruckplatten (2),
welche unter einem Winkel zur senkrechten Mittelachse des Seils angeordnet sind, verteilt
wird.
16. Seilfahrwerk nach Anspruch 1, 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andruckplatte (2) auf der zum Seil (58) gewandten Seite eine Gleitschicht (40)
aufweist.
17. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitband (3) einen geschlossenen Ring bildet und über Rollen (4, 5) geführt
ist und/oder dass das Gleitband (3) kontinuierlich oder aus Kettengliedern aufgebaut
ist und/oder dass das Gleitband (3) panzerkettenartig über Rollen (4, 5) geführt ist.
18. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitband (3) eine innere Bewehrung oder eine einseitige Verstärkungsstruktur
aufweist, beispielweise ein innenliegendes Gewebeband, oder aus einem Gewebeband besteht,
welches zumindest auf einer Seite eine Gleitbeschichtung aufweist.
19. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine, vorzugsweise mehrere seitliche Führungsanordnungen (41,42) vorgesehen
sind, welche sich gegenüber dem Seil (58) zumindest teilweise abstützen und/oder dass
die zumindest eine seitliche Führungsanordnung (41,42) aus Walzen oder Rollen besteht.
20. Seilfahrwerk nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine seitliche Führungsanordnung (41,42) funktionsgleich zur lasttragenden
Anordnung aufgebaut ist.
21. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitschicht (40) der Andruckplatte (2) ein polyfluoriertes Polymer ist.
22. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Band oder Gleitband (3) zumindest eine polyfluorierte Polymerbeschichtung auf
einer Seite aufweist oder aus einem polyfluorierte Polymer besteht und/oder dass das
Gleitband (3) eine polyfluorierte Polymerbeschichtung zu der dem Seil (58) zugewandten
Seite aufweist.
23. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gleitband (3) eine manuelle oder eine automatische Spannvorrichtung (6) aufweist.
24. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kapselung (20) vorgesehen ist, die auch das Seil (58) umschließt.
25. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Ein- und Austrittsöffnung (22, 23) der Kapselung (20) Bürsten (31, 32) zur
Verhinderung des Eindringens von grobkörnigem Schmutz vorhanden sind.
26. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 oder 14 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Überfahren von Kabelschellen mehrere Seilfahrwerke (1,51) vorgesehen sind, welche
über eine Hubeinrichtung jeweils getrennt anhebbar ausgebildet sind, woher manuell
oder hydraulisch eine Anhebung erfolgt.
27. Seilfahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umlaufende Band (3, 52) mit quer zur Laufrichtung in äquidistanten Abständen
angeordneten Ausnehmungen versehen ist, welche bis zu 70% der Bandbreite erreicht.