[0001] Die Erfindung betrifft einen Kondensator für eine Klimaanlage, insbesondere eines
Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Kondensatoren für Kraffifahrzeugklimaanlagen bestehen größtenteils aus Aluminiumwerkstoffen
und werden daher in einem Lötprozess hartgelötet. Bei einer bekannten Bauweise eines
Kondensators nach der DE 42 38 853 C2 der Anmelderin weist der Kondensator einen integrierten
Sammler auf, d. h. einen rohrförmigen Sammelbehälter, der parallel zu einem der beiden
Sammelrohre des Kondensators angeordnet und käftemitteiseitig mit dem Sammelrohr verbunden
ist. In dem Sammler befindet sich eine Trocknerpatrone, d. h ein Behälter oder Käfig,
in dem ein Trocknermaterial, insbesondere in Form eines Trocknergranulats angeordnet
ist. Das Granulat entzieht dem Kältemittel Feuchtigkeit. Die Trocknerpatrone wird
-bedingt durch die Bauart - nach dem Löten des Kondensators in den offenen Sammler
eingesetzt und dort positioniert. Anschließend wird der Sammler, z. B. durch einen
Schraubverschluss verschlossen. Damit ist die Trocknerpatrone auch später austauschbar,
z. B. zu Wartungszwecken.
[0003] Bei neueren Ausführungen für Kondensatormodule, d. h. mit integriertem Sammler, z.
B. gemäß der DE 102 13 194 A1 ist vorgesehen, dass der Trockner gleichzeitig mit dem
Kondensator und dem Sammler gelötet wird. Dafür ist das Trocknergranulat aus einem
hitzebeständigen Material, welches die beim Lötprozess auftretenden Temperaturen unbeschadet
übersteht.
[0004] Man spricht hier von so genannten lötbaren oder mitlötbaren Trocknern, welche den
Vorteil aufweisen, dass der nachträgliche Einbau der Trocknerpatrone und das Verschließen
des Sammlers entfallen.
[0005] Ein Problem bei der Herstellung von lötbaren Trocknern besteht darin, dass das Trocknergranulat
in der Zeit zwischen dem Einfüllen des Granulats in den Sammler und dem Beginn des
Lötprozesses Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Beim Lötprozess gelangt die Feuchtigkeit
als Wasserdampf in die Lötatmosphäre, was die Qualität des Lötprozesses beeinträchtigt.
In der JP-A 2001-141332 wurde daher vorgeschlagen, das Trocknermaterial unmittelbar
vor dem Lötprozess zu erhitzen (vorzuheizen), damit die Feuchtigkeit entweicht, bevor
das Trocknermaterial in die Lötatmosphäre gelangt. Nachteilig bei dieser Lösung ist,
dass ein zusätzlicher Arbeitsschritt vor dem Lötprozess notwendig wird.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kondensator der eingangs genannten
Art, d. h. mit lötbarem Trockner zu schaffen, bei welchem die störenden Einflüsse
von in dem Trocknermaterial enthaltener Feuchtigkeit beseitigt oder zumindest erheblich
reduziert werden. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren
bereitzustellen, nach welchem ein Lötprozess ohne Feuchtigkedseinflüsse durchführbar
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird zunächst durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst- Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass das Trocknermaterial nach dem Deponieren im Sammler gegenüber
der Atmosphäre abschließbar ist, wobei dies vorteilhafterweise durch ein temperaturempfindliches
Verschlussmittel geschieht. Vorteilhafterweise kann dies ein Lack sein, der auf ein
Sieb des Trockners gesprüht wird und damit die Öffnungen des Siebes verschließt, oder
eine Kunststofffolie, welche eine Stirnseite des Sammlers verschließt. Damit wird
der Vorteil erreicht, dass das Trocknergranulat nach dem Einfüllen in den Sammler
und während der Bereitstellzeit bis zum Lötprozess keine Feuchtigkeit aus der umgebenden
Atmosphäre aufnehmen und damit auch nicht während des Lötprozesses an die Lötatmosphäre
abgeben kann. Die Lötung wird somit nicht durch Feuchtigkeit beeinträchtigt, und das
Lötergebnis wird verbessert. Die temperaturempfindlichen Verschlussmittel in Form
von Lack, PU-Binder oder Folie lösen sich unter der Temperatureinwirkung des Lötprozesses
rückstandslos auf, zumindest ohne schädliche Rückstände. Möglich wäre beispielsweise
auch, das Trocknergranulat vor dem Einfüllen in den Sammler in einer folienartigen
Hülle einzuschließen, welche sich ebenfalls unter der Einwirkung der Löttemperatur
auflöst. Nach dem Lötprozess hat das Kältemittel dann - während des Betriebes des
Kondensators - den erforderlichen Zugang zum Trocknergranulat.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren gelöst, wobei das Trocknermaterial
unmittelbar nach dem Einfüllen gegenüber der Atmosphäre versiegelt wird. Während des
anschließenden Lötprozesses wird die Versiegelung infolge Hitzeweinwirkung beseitigt,
so dass das Kältemittel des Kältemittelkreislaufes Zugang zum Trocknergranulat findet.
Die Qualität der Lötung wird somit verbessert.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Rohr eines Sammlers mit Trockner, verschlossen durch ein versiegeltes Sieb,
- Fig. 2
- ein Rohr eines Sammlers mit Trockner, verschlossen durch eine Folie,
- Fig. 3
- zwei Ausschnitte des Siebes gemäß Fig. 1, vor und nach dem Löten.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Rohr 1 eines nicht vollständig dargestellten Sammlers für einen Kondensator.
Letzterer entspricht in seinem Aufbau bekannten Kondensatoren, wie sie in dem eingangs
genannten Stand der Technik, d. h. der DE 102 13 194 A1 und in der DE 103 38 526 A1
der Anmelderin dargestellt und beschrieben sind. Der Inhalt dieser beiden Anmeldungen
wird voll umfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung einbezogen. Demnach
ist das in Fig. 1 dargestellte Rohr 1, welches ein unteres offenes Rohrende 2 aufweist,
mit einem vorzugsweise extrudierten, nicht dargestellten Rohrabschnitt verbunden,
welcher den Sammler komplettiert. Letzterer ist auf bekannte Weise mit einem nicht
dargestellten Sammelrohr des Kondensators mechanisch und kältemitteiseitig über nicht
dargestellte Überströmöffnungen verbunden. Somit hat das Kältemittel über das untere
Rohrende 2 Zugang zum Inneren des Rohres 1. Letzteres weist ferner ein oberes Rohrende
3 auf, welches durch einen Deckel 4 verschlossen ist, welcher einen Haltearm 4a zur
Befestigung an dem benachbarten nicht dargestellten Sammelrohr aufweist. Der obere
Bereich des Rohres 1 ist als Kammer 5 ausgebildet, welche nach unten durch ein Sieb
6 begrenzt ist. Das Sieb 6 ist mit seinem Umfang an der Innenseite des Rohres 1 befestigt,
beispielsweise durch Sicken 7 im Rohr 1. Die Kammer 5 ist mit einem Trocknergranulat
8 gefüllt, welches die Aufgabe hat, dem Kältemittel Feuchtigkeit zu entziehen. Die
zuvor genannten Teile 1 bis 8 bilden eine Baugruppe, die als Trocknereinheit 9 bezeichnet
ist.
[0011] Die derart vormontierte Trocknereinheit 9 wird mit dem übrigen Kondensator komplettiert
und gelötet. Damit das Trocknergranulat 8 in der Zeitspanne zwischen Vormontage der
Trocknereinheit 9 und der Verbringung in einen Lötofen keine Feuchtigkeit aus der
Umgebung aufnimmt, muss dies möglichst schnell erfolgen. Dennoch kann eine Feuchtigkeitsaufnahme
nicht ausgeschlossen werden. Hier setzt die Erfindung ein, indem die Kammer 5 mit
dem Trocknergranulat 8 nach außen, d. h. in Richtung unteres Rohrende 2 gas- bzw.
feuchtigkeitsdicht abgeschlossen wird. Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine Versiegelung
bzw. Beschichtung des Siebes 6 mit einem geeigneten Lack, der die Öffnungen des Siebes
6 verschließt. in Fig. 3 ist dies genauer dargestellt und wird im Anschluss an Fig.
2 beschrieben.
[0012] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, dargestellt an dem gleichen
Rohr 1 für die gleiche Trocknereinheit 9. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 ist das untere Rohrende 2 durch eine Folie 10, vorzugsweise aus Kunststoff
feuchtigkeitsdicht verschlossen (das Sieb 6 ist hier nicht versiegelt).
[0013] Fig. 3 zeigt zwei Ausschnitte A (vor dem Löten) und B (nach dem Löten) des Siebes 6 in Fig.
1. Im oberen Ausschnitt ist das Siebgewebe mit einem Polyurethan-Binder (PU) versiegelt,
d. h. die Maschen sind durch eine dünne Schicht des PU-Binders geschlossen und bilden
somit einen Feuchtigkeitsabschluss. Während die vormontierte Trocknereinheit 9 für
die Montage mit dem Kondensator und den Lötprozess bereitgestellt ist, kann aus der
Umgebung keine Feuchtigkeit in das Innere der mit Granulat gefüllten Kammer eindringen.
[0014] Der untere Ausschnitt B zeigt das Siebgewebe nach dem Lötprozess, d. h. nachdem der
Kondensator mit Sammler und Trockner in einer Lötatmosphäre bei Löttemperaturen von
ca. 580° Celsius gelötet worden ist. Während des Lötprozesses, beispielsweise in einer
Stickstoffatmosphäre löst sich der Polyurethan-Binder auf bzw. verdampft. Für die
Lötatmosphäre bzw. den Lötprozess ist dies unschädlich. Nach der Entnahme des Kondensators
aus dem Lötofen ist das Sieb wieder voll funktionsfähig, d. h. das Kältemittel des
Kältekreislaufes hat über das Sieb Zugang zum Trocknergranulat, welches somit seine
Aufgabe der Trocknung erfüllen kann.
[0015] Das gleiche geschieht prinzipiell mit der in Fig. 2 dargestellten Folie 10. Das Trocknergranulat
bleibt während der Wartezeit vor dem Lötprozess "trocken", d. h. es kann keine Feuchtigkeit
von außen aufnehmen. Die Trocknereinheit 9 mit Folie 10 wird mit dem extrudierten
Endstück des Sammlers und mit dem restlichen Kondensator komplettiert und in die Lötatmosphäre
verbracht. Dabei schmilzt die Folie 10. Feuchtigkeit kann nicht in die Lötatmosphäre
gelangen, da keine Feuchtigkeit im Granulat während des Lötprozess enthalten war.
Nach dem Löten hat das Kältemittel infolge Auflösung der Folie Zugang zum Trocknergranulat.
1. Kondensator für eine Klimaanlage, insbesondere eines Kraftfahrzeuges mit einem Sammler,
in welchem ein Trocknermaterial, insbesondere ein Granulat (8) deponierbar ist, wobei
Kondensator, Sammler und Trocknermaterial (8) in einer Lötatmosphäre gleichzeitig
lötbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknermaterial (8) nach dem Deponieren in dem Sammler gegenüber der Atmosphäre
abschließbar ist.
2. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknermaterial (8) durch ein temperaturempfindliches Verschlussmittet abschließbar
ist.
3. Kondensator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknermaterial (8) in einer Kammer (5) mit einem Sieb (6) angeordnet und dass
das Sieb (6) mit dem Verschlussmittel applizierbar ist.
4. Kondenstor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel ein Lack oder PU-Binder ist, durch welchen das Sieb (6) versiegelbar
ist.
5. Kondensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammler ein Rohr (1) mit einer offenen Stirnfläche (2) aufweist und dass das
Verschlussmittel als Folie (10) ausgebildet ist, welche die Stimfläche (2) abschließt.
6. Kondensator nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (1) mit dem gegenüber der Atmosphäre versiegelten Trocknermaterial (8) als
vormontierte Baueinheit (9) ausgebildet ist, die vor dem Lötprozess mit dem Kondensator
komplettierbar ist.
7. Verfahren zum gleichzeitigen Löten eines Kondensators mit einem ein Trocknermaterial
(8) enthaltenden Sammler,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Trocknermaterial (8) in einem Vormontageschritt in einem Teil (1) des Sammlers
deponiert,
- dass der Trocknermaterial anschließend gegenüber der Atmosphäre, insbesondere gegenüber
Feuchtigkeit versiegelt,
- dass das Teil (1) des Sammlers mit dem restlichen Kondensator komplettiert und in einen
Lötofen verbracht und
- dass die Versiegelung des Trocknermaterials (8) während des Lötprozesses unter Einwirkung
der Löttemperaturen entfernt wird.