[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer aus mehreren nebeneinander
angeordneten Windungen bestehenden, einlagigen Wicklung eines flexiblen Fadens, insbesondere
einer Wicklung von Zahnseide, sowie eine Wickelvorrichtung zum Herstellen einer solchen
Wicklung. Die Erfindung ist darüber hinaus auf eine einlagige Wicklung, bestehend
aus mehreren nebeneinander angeordneten Windungen, gerichtet.
[0002] Derartige Wicklungen kommen beispielsweise für Zahnseide zum Einsatz. Die Wicklungen
aus Zahnseide werden meist mit Hilfe von Spulen hergestellt, die Teil einer Wickelvorrichtung
sind. Das Problem ist, dass derartige einlagige Wicklungen leicht auseinanderfallen,
wenn sie von der Spule abgenommen werden, da der Faden flexibel und nicht starr ist
wie z.B. Draht. Somit ist die weitere Handhabung solcher Wicklungen nicht unproblematisch.
[0003] Aus der US 4,881,560, der US 5,787,907 und der US 5,722,439 sind zwei Möglichkeiten
bekannt, um die weitere Verarbeitung von einlagig gewickelter, gewachster Zahnseide
zu ermöglichen. Es wird beschrieben, die gewachste Zahnseide auf eine flache Spule
zu wickeln und die sich berührenden, nebeneinander liegenden Windungen durch Erhitzen
des Wachses miteinander zu verbinden. Dies kann durch Erwärmen der Wicklung mit einem
Bügeleisen geschehen. Die durch das aufgeschmolzene und wieder verfestigte Wachs fixierten
Windungen können dann in einen Zahnseidespender eingebracht werden. Dieser kann beispielsweise
die Form einer Kredit- oder Visitenkarte haben. Eine andere bekannte Möglichkeit,
die Wicklung vor dem Auseinanderfallen zu schützen, ist es, die Wicklung in einen
flachem Beutel aus Plastik zu verpacken.
[0004] Diese bekannten Vorgehensweisen, aufgewickelte Zahnseide zu fixieren, sind nicht
optimal. Das Verschmelzen der Zahnseidewindungen ist nur mit gewachster Zahnseide
möglich. Um die Zahnseide mit einem Bügeleisen fixieren zu können, ist es erforderlich,
sie auf eine flache Spule zu wickeln. Dies hat den Nachteil, dass die Fadengeschwindigkeit
beim Wickeln nicht konstant ist.
[0005] Nicht gewachste Zahnseide oder Windungen eines nicht gewachsten Fadens können mit
diesem Verfahren nicht fixiert werden.
[0006] Das manuelle Verpacken der Zahnseide in dem flachen Beutel aus Plastik ist aufwendig
und teuer. Dieser Arbeitsschritt lässt sich nur mit Schwierigkeiten automatisieren.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die oben aufgezeigten Probleme zu lösen und eine einlagige
Wicklung eines Fadens und eine Wickelvorrichtung sowie ein Verfahren zum Herstellen
einer solchen Wicklung zu schaffen, womit der Aufwand beim Fixieren der Windungen
erheblich geringer ist und auch ein nicht gewachster Faden fixiert werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Wicklung dadurch gelöst, dass die Windungen
der Wicklung mit einem flexiblen Trägerelement verklebt und in ihrer relativen Lage
zueinander fixiert sind. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also die Windungen
der Wicklung mit einem flexiblen Trägerelement verklebt und in ihrer relativen Lage
zueinander fixiert. Die Wicklung des flexiblen Fadens, welcher auch eine Faser, eine
Schnur, ein Band, insbesondere aber Zahnseide sein kann, ist damit gut weiterzuverarbeiten.
[0009] Die Wickelvorrichtung nach der Erfindung weist einen Spulenkörper auf, auf den der
Faden aufgewickelt wird. Die Wickelvorrichtung bzw. deren Spulenkörper ist zweckmäßig
über eine Antriebswelle von einem elektrischen Motor oder einem anderen geeigneten
Antrieb drehbar. Nachdem die Windungen auf dem Spulenkörper aufgewickelt sind, wird
das flexible Trägerelement vorzugsweise auf die Außenseite der Windungen geklebt.
Das flexible Trägerelement kann aus Plastik, Papier oder auch dünner Pappe bestehen
und ist vorzugsweise mit einer oder mehreren Klebebeschichtungen versehen, die häufig
auch als Selbstklebeschicht bezeichnet wird. Dabei ist die Anordnung zweckmä-βig so
getroffen, dass die Klebebeschichtung keine dauerhafte Verbindung mit der Zahnseide
eingeht, so dass sich der Faden mit geringem Kraftaufwand vom Trägerelement wieder
abziehen lässt, wobei natürlich die Klebebeschichtung vollständig am Trägerelement
verbleiben sollte, also kein Klebstoff am Faden dauerhaft anhaftet und mit abgezogen
wird.
[0010] Die Klebebeschichtung kann zweckmäßig auch nur auf Teile des flexiblen Trägerelements
aufgebracht sein, damit sich der Faden leicht von dem flexiblen Trägerelement abziehen
lässt. Vorteilhaft ist eine netzartige Form der Klebebeschichtung des flexiblen Trägerelements.
Eine andere vorteilhafte Möglichkeit ist es, das selbstklebende flexible Trägerelement
über seine Fläche mit Löchern zu versehen, die bspw. ausgestanzt werden können. Das
flexible Trägerelement hat dann eine netzartige Struktur und klebt mit seinen zwischen
den Öffnungen verbliebenen Stegen an dem Faden, womit die Windungen nicht zu stark
an diesem haften und mit geringer Kraft wieder gelöst werden können. Das Verkleben
ist damit einfach und wenig arbeitsintensiv, indem einfach das Trägerelement mit seiner
selbstklebenden Seite auf die aufgewickelten Windungen gedrückt wird. Die Länge des
flexiblen Trägerelements entspricht vorzugsweise etwa der Länge der Wicklung. Die
Breite des flexiblen Trägerelements kann zweckmäßig im Bereich zwischen einem Viertel
und dem Eineinhalbfachen des Umfangs einer Windung liegen. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn das flexible Trägerelement etwas breiter ist als der Umfang der Wicklung,
so dass beim äußeren Umkleben der Windungen das flexible Trägerelement die Windungen
vollständig ummantelt und die Breitseiten des flexiblen Trägerelements überlappend
verklebt sind. Damit sind die Windungen durch das flexible Trägerelement in einem
sie vollständig umgebenden Mantel fixiert. Die gesamte Wicklung ist auf diese Weise
besonders gut geschützt und lässt sich problemlos weiterverarbeiten, ohne dass die
Gefahr besteht, dass die Wicklung ungewollt wieder auseinanderfällt. Insbesondere
läßt sich die vorzugsweise vor dem Abnehmen von der Wickelvorrichtung umklebte Wicklung
gut von der Wickelvorrichtung abnehmen.
[0011] Die mit dem flexiblen Trägerelement versehene, fertige Wicklung ist vorzugsweise
flach ausgeführt. Wenn die Wicklung durch Aufwickeln des Fadens auf einer etwa zylindrischen
Spule hergestellt wird, kann nach dem Abnehmen der mit dem flexiblen Trägerelement
versehenen, fixierten Wicklung durch Zusammendrücken oder -pressen des dann entstandenen
"Wicklungsrohlings" ein flaches "Briefchen" erzeugt werden, welches z.B. in Zahnseidespender
in Kredit- oder Visitenkartenformat integriert werden kann.
[0012] Vorteilhaft zum Abwickeln des Fadens bzw. der Zahnseide ist es, wenn ein Fadenstück
an einem ersten Fadenende von den Wicklungen umschlossen wird. Das erste Fadenende
mit dem Fadenstück liegt dann lose im Inneren der Windungen. Der Faden läßt sich durch
leichtes Ziehen an diesem ersten Fadenende abwickeln, wobei die nicht zu starke Haftkraft
der Klebebeschichtung ein Lösen des Fadens ermöglicht. Die Haftkraft ist zweckmäßig
so bemessen, dass einerseits im normalen Gebrauch weder der Faden noch das flexible
Trägerelement während des Abwickelns reißt und das Abwickeln nur eine geringe Zugkraft
an dem ersten Fadenende erfordert , andererseits jedoch der Faden sich nicht unbeabsichtigt
von dem flexiblen Trägerelement löst. Das zweite Fadenende ist vorzugsweise zwischen
den einander überlappenden Breitseiten des flexiblen Trägerelements mit dessen Klebebeschichtung
eingeklebt. Durch diese Anordnung der Fadenenden wird ein unbeabsichtigtes Abwickeln
der Windungen erschwert.
[0013] Vorzugsweise wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Faden mit Hilfe der Wickelvorrichtung
aufgewickelt. Dabei kann zuerst ein nahe eines ersten Fadenendes befindliches Fadenstück
etwa parallel zu der Wickelvorrichtung entlang der zu umwickelnden Achse ausgerichtet
werden. Die Windungen werden dann zweckmäßig nebeneinander liegend um dieses Fadenstück
in Richtung auf das erste Fadenende aufgebracht. Es besteht die Möglichkeit, dass
der Faden um die Wickelvorrichtung geführt wird und/oder dass die Wickelvorrichtung
gedreht wird.
[0014] Das flexible Trägerelement kann dann mit einer ersten Breitseite auf die Windungen
aufgeklebt werden. Auf diese erste Breitseite wird dann das zweite Fadenende gelegt
und das flexible Trägerelement wird von außen um die Windungen überlappend über die
erste Breitseite und somit auch über das zweite Fadenende geklebt, das dann zwischen
der ersten vorderen Breitseite und der zweiten hinteren Breitseite eingeklebt und
fixiert ist. Die Windungen sowie das zweite Fadenende sind dann in ihrer relativen
Lage zueinander fixiert und durch einen Mantel aus dem flexiblen Trägerelement geschützt.
Anschließend wird die Wicklung von der Wickelvorrichtung abgenommen und kann dann
mit dem flexiblen Trägerelement flach gedrückt oder gepresst werden. Ein Briefchen
mit insbesondere Zahnseide wird vorzugsweise gebildet durch ein Aufwickeln der Windungen
auf einer Wickelvorrichtung, ein anschließendes Umkleben der Windungen auf der Wickelvorrichtung,
ein Abnehmen der umklebten Windungen und schließlich ein Flachdrücken der umklebten
Windungen. Natürlich ist es auch möglich, dass die Wickelvorrichtung schon einen flachen
Spulenkörper aufweist so dass beim Aufwickeln des Fadens sich die erzeugten Windungen
schon in eine ebene Wicklung formieren und somit die flache Wicklung nur noch von
diesem genommen wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Wickelvorrichtung weist einen mindestens zweiteiligen Spulenkörper
auf, dessen Umfang veränderbar ist. Die Spulenkörperteile erstrecken sich zweckmäßig
entlang der Drehachse der Wickelvorrichtung und sind an einem Ende der Drehachse an
einem Verbindungselement angeordnet. Das Verbindungselement, an dem die Spulenkörperteile
befestigt sind, ist seinerseits mit einem geeigneten Antrieb gekoppelt, beispielsweise
einem Getriebemotor oder aber auch mit einer einfachen Handkurbel.
[0016] Der Umfang des Spulenkörpers kann dadurch veränderbar sein, dass mindestens ein Spulenkörperteil
in Richtung der Drehachse des Spulenkörpers, also radial nach innen kippbar gelagert
bzw. biegbar ist. Die Windungen werden bei einem großen Umfang des Spulenkörpers aufgewickelt,
wenn die äußere Umfangsfläche der Spulenkörperteile im wesentlichen parallel zur Drehachse
ausgerichtet ist. Nachdem die Wicklung hergestellt und mit dem flexiblen Trägerelement
fixiert ist, kann der Spulenkörper verkleinert werden, indem das bzw. die kipp- oder
biegbaren Spulenkörperteile um ihre Kippachse am Verbindungselement bewegt werden
und dann eine etwa konische Lage einnehmen. Von einem solchen Konus, bei dem sich
der von den Spulenkörperteilen gebildete Umfang ausgehend vom Verbindungselement hin
zum freien Ende der Spulenkörperteile verringert, kann die Wicklung ganz einfach von
der Spule abgezogen werden.
[0017] An einem Spulenkörperteil ist vorzugsweise längs der Drehachse ein radialer Schlitz
oder eine von der Außenfläche des Spulenkörpers sich in Richtung der Drehachse erstreckende
Radialnut mit einem darin kippbar angeordneten Hakenelement vorgesehen. Das Hakenelement
ist in dem Schlitz kippbar gelagert. Eine im Schlitz angeordnete Feder greift an dem
Hakenelement und dem Spulenkörperteil an. In einer ersten Position ragt ein Haken
an einem Ende des Hakenelements an der Außenseite des Spulenkörpers aus dem Schlitz
und das andere Ende des Hakenelements ragt zwischen die Spulenkörperteile in das Innere
des Spulenkörpers. In dieser ersten Position lässt sich der Faden vor dem Wickeln
an dem Haken einhängen. Der Haken dient zur Fixierung des ersten Fadenstücks, welches
mit dem restlichen Faden umwickelt wird. Werden die Spulenkörperteile zur Drehachse
hin radial nach innen eingeschwenkt oder verbogen, wird das Hakenelement entgegen
der Wirkung der Feder gekippt und der zuvor radial nach außen vorspringende Haken
in dem Schlitz im Spulenkörperteil versenkt. Die mit dem flexiblen Trägerelement verklebte
Wicklung kann von der Spule gezogen werden, ohne dass der Haken dabei stört.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand eines
Beispiels näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Wickelvorrichtung nach der Erfindung mit parallelen Spulenkörperteilen in einem
Längsschnitt;
- Fig. 2
- den Gegenstand der Fig.1 mit anderer Stellung seiner Spulenkörperteile;
- Fig. 3
- die Wickelvorrichtung in einer Ansicht I nach Fig.1;
- Fig. 4
- den Gegenstand der Fig. 1 mit mehreren darauf aufgewickelten Windungen eines Zahnseidefadens
im Längsschnitt;
- Fig. 5
- die von der Wickelvorrichtung abgenommene, fertige Wicklung mit dem flexiblen Trägerelement
in teilweise geschnittener Darstellung; und
- Fig. 6
- eine alternative Ausführungsform eines flexiblen Trägerelements.
[0019] Fig. 1, 2 und 4 zeigen eine in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Wickelvorrichtung
mit einem kippbar gelagerten Spulenkörperteil 11 und einem starren Spulenkörperteil
12. Die Spulenkörperteile 11, 12 bestehen aus Metall, wie z.B. Stahl. Auf den in der
Figur rechts gezeigten Abschnitt der Spulenkörperteile 11, 12 ist ein Faden 13 aus
Zahnseide aufwickelbar, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
[0020] An ihrem in den Fig. 1 bis 3 linkseitigen Ende ist die Wickelvorrichtung mit einem
Wellenanschluss in Form einer Gewindebohrung 14 versehen, womit die Wickelvorrichtung
einer Antriebswelle eines Motors (nicht dargestellt) verbindbar ist, der die Wickelvorrichtung
10 um ihre Drehachse drehend antreibt. Der kippbare Spulenkörperteil 11 ist um eine
Kippachse 15 ein Stück weit radial in Richtung auf den feststehenden Spulenkörperteil
12 bzw. von diesem weg verschwenkbar. Eine beide Spulenkörperteile durchsetzende,
einstellbare Halteschraube 16 begrenzt dabei die Beweglichkeit des Teils 11 nach außen.
Zwei am verschwenkbaren Spulenkörperteil 11 und dem feststehenden Spulenkörperteil
12 in Federaussparungen 17 geführt angeordnete Schraubendruckfedern 17a - rechts in
der Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt - bewirken, dass der bewegliche Spulenkörperteil
unter der Federvorspannung mit seinem freien Ende radial nach außen gedrückt wird.
[0021] Der maximale Abstand der Spulenkörperteile 11, 12 voneinander ist durch die Halteschraube
16 begrenzt, wobei die Halteschraube so eingestellt ist, dass die Spulenkörperteile
mit ihren äußeren Umfangsflächen parallel zueinander verlaufen und dann einen maximalen
Umfang haben. Die Wickelvorrichtung 10 hat also einen im wesentlichen konstanten,
größten Umfang in dem umwickelbaren Bereich, wenn sich die Spulenkörperteile 11, 12
in ihrer in Fig. 1 dargestellten, also nicht gegeneinander gekippten Wickelstellung
befinden.
[0022] Der starre Spulenkörperteil 12 ist im seitlich neben der Halteschraube 16 befindlichen
Wickelbereich mit einem Schlitz 19 versehen, in dem ein Hakenelement 18 kippbar um
eine Kippachse 20 gelagert ist. Der zwischen dem freien Ende des starren Spulenkörperteils
12 und der Halteschraube 16 angeordnete Schlitz 19 ist an der Außenseite des starren
Spulenkörperteils 12 offen, wobei das Hakenelement 18 von einer Feder 21 nach außen
aus dem Schlitz 19 gedrückt wird, so dass ein am Hakenelement 18 ausgebildeter Haken
22 ein Stück weit aus dem Schlitz über die Umfangsfläche des Spulenkörperteils 12
ragt und der Faden 13 um den Haken 22 gelegt werden kann. Der Faden wird also mit
einem Fadenstück 23 (siehe auch Fig.5) an seinem ersten Fadenende 24 um den Haken
22 gelegt und an einer an der Stirnseite des starren Spulenkörperteils 12 angeordneten
Klemmvorrichtung 25 fixiert. Die Klemmvorrichtung 25 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einem an den Spulenkörperteil 12 geschraubten,
leicht gebogenen Metallplättchen, an dem der Faden 13 einklemmbar ist. Der Faden 13
wird dann über das längs am Spulenkörperteil anliegende Fadenstück 23 gewickelt, wie
dies in Fig. 3 dargestellt ist. Anschließend werden die auf der Wickelvorrichtung
aufgewickelten Windungen 26 des Fadens mit einem flexiblen Trägerelement 27 verklebt
und somit fixiert.
[0023] Wenn der bewegliche Spulenkörperteil 11 gegen das starre Spulenkörperteil 12 in eine
Lage verschwenkt wird, wie in Fig.2 dargestellt ist, findet das Hakenelement 18 mit
seinem zum schwenkbaren Spulenkörperteil hin weisenden Fuß an jenem ein Widerlager
und schwenkt dann um seine Achse 20, was zur Folge hat, dass der zuvor aus dem Schlitz
herausragende Haken in den Schlitz 19 zurückgezogen wird und das Fadenstück 23 durch
infolge des Versenkens des Hakens 22 in den Schlitz 19 freigegeben wird und sich die
mit dem Trägerelement 27 fixierte Wicklung 5 von der Wickelvorrichtung 10 abziehen
lässt.
[0024] Bei der in Fig. 2 gezeigten Entnahmestellung des beweglichen Spulenkörperteils 11,
in der dieses gegen das Spulenkörperteil 12 gekippt ist, konvergieren die beiden Spulenkörperteile
11, 12 zu ihren freien Enden bzw. bilden einen konisch zulaufenden Wicklungsträger.
Der Umfang der Wickelvorrichtung 10 nimmt somit ausgehend von der Kippachse 15 hin
zu den freien Enden der beiden Teile über deren Länge ab. Dabei sind die Federn 17a
in den Federaussparungen 17 zusammengedrückt. Die Halteschraube 16 ragt ein Stück
weit aus der Bohrung 28 im starren Spulenkörperteil 12 und das Hakenelement 18 ist
in dem Schlitz 19 versenkt.
[0025] Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Wickelvorrichtung 10. Man erkennt, dass der Querschnitt
der Wickelvorrichtung 10 etwa kreisförmig ist, so dass die Geschwindigkeit des Fadens
13 beim Wickeln bei gleichbleibender Umdrehungszahl der Eingangswelle weitestgehend
konstant bleibt. Denkbar sind jedoch auch elliptische oder flache Querschnitte der
Wickelvorrichtung 10. Die Klemmvorrichtung 25 bildet ein seitlich von ihrer Befestigungsschraube
vorragendes, von der Stirnseite der Wickelvorrichtung 10 etwas vorragendes Klemmblech,
hinter das der Faden 13 eingeklemmt werden kann.
[0026] Fig. 4 zeigt die Wickelvorrichtung 10 mit der am einem ersten Fadenende 24 an dem
Haken 22 und an der Klemmvorrichtung 25 fixierten Wicklung 5 ohne das flexible Trägerelement
27. In der Darstellung ist auf der Wickelvorrichtung 10 ein Wicklungsrohling bereits
fertig aufgewickelt, d.h. die beiden Spulenkörperteile 11, 12 sind mit einer Reihe
Windungen 26 des Fadens 13 umwickelt. Dessen erstes Fadenende 24 ist an der Klemmvorrichtung
25 eingeklemmt und somit fixiert. Das anschließende Fadenstück 23 führt unter den
Windungen 26 hindurch und verläuft an der Außenseite des starren Spulenkörperteils
12 bis zu dem Haken 22. An dem Haken 22 ist das Fadenstück 23 tangential umgelenkt
und geht in die erste Windung über. Ausgehend von dieser ersten Windung legen sich
die benachbarten Windungen dicht an dicht an die jeweils vorherige Windung an und
sind so in Richtung der Klemmvorrichtung 25 aufgewickelt. Dieser Wicklungsrohling
wird anschließend durch Aufkleben des flexiblen Trägerelements 27 fixiert. Das an
die letzte Windung anschließende, zweite Fadenende 30 am Ende der Wicklung 5 ist zwischen
den einander überlappenden Breitseiten des flexiblen Trägerelements 27 (siehe Fig.5)
verklebt und somit fixiert.
[0027] In Fig. 5 ist die fertige, mit dem flexiblen Trägerelement 27 umklebte Wicklung 5
dargestellt. Das flexible Trägerelement 27 besteht im wesentlichen aus einem Selbstklebeetikett
aus vorzugsweise feuchtigkeitsunempfindlichem Papier, das an seiner der Wicklung 5
zugewandten Innenseite mit einer Selbstklebebeschichtung aus einem lebensmittelechten,
ungiftigen Klebstoff versehen ist. Die Klebekraft bzw. das Klebeverhalten dieser Selbstklebebeschichtung
ist so gewählt, dass der Faden bei Fehlen einer äußeren, auf ihn wirkenden Kraft sicher
an der Beschichtung haftet, sich aber auch problemlos von der Klebebeschichtung wieder
löst, wenn er bewusst abgezogen wird, wobei dann kein Klebstoff am Faden haften bleibt.
[0028] In Fig. 6 ist eine andere Ausführungsform des flexiblen Trägerelements 27a dargestellt.
Dieses Trägerelement 27a ist über seine ganze Fläche mit runden und länglichen Löchern
versehen. Dadurch hat es eine netzartige Struktur, die auch die Verwendung von stärker
haftender Selbstklebebeschichtung ermöglicht, da der Faden nun nur noch stückweise
an dem flexiblen Trägerelement 27a haftet.
[0029] Die Windungen 26 und das zweite Fadenende 30 sind mit dem flexiblen Trägerelement
27 verklebt und so in ihrer relativen Lage zueinander fixiert. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, dass die beiden Längsseiten des flexiblen Trägerelements 27 im umklebten
Zustand einander überlappen und einen die Wicklung 5 über deren gesamten Umfang umgebenden
Mantel bilden. Das erste Fadenstück 23 liegt lose im Inneren der Windungen 26 und
ragt aus den Windungen 26 am einen Ende der Wicklung 5 heraus.
Die Vorrichtung funktioniert wie folgt:
[0030] Zunächst wird der Faden eines beispielsweise von einer Vorratsrolle abgezogenen Zahnseidefadens
tangential zum Spulenkörper bis zu dem Haken 22 geführt und dort in Richtung der Klemmvorrichtung
25, d.h. in axiale Richtung umgelenkt. Bei paralleler Ausrichtung der Spulenkörperteile
11, 12 (Fig.1) wird von dem Haken 22 ausgehend das Fadenstück 23 entlang der Außenseite
des starren Spulenkörperteils 12 zur Klemmvorrichtung 25 geführt und an dieser mit
dem ersten Fadenende 24 eingeklemmt. Durch Drehen der Wickelvorrichtung 10 mit Hilfe
ihres Antriebsmotors wird dann der Zahnseidefaden ausgehend vom Haken 22 in Richtung
auf die Klemmvorrichtung 25 aufgewickelt, wobei die dabei erzeugten Windungen 26 dicht
nebeneinander liegen. Die Wickelvorrichtung 10 kann hierbei auch durch eine Handkurbel
angetrieben werden und es ist auch denkbar, dass der Faden 13 zum Aufwickeln um die
Wickelvorrichtung 10 geführt, die Wickelvorrichtung 10 also beim Wickelvorgang fest
steht. Natürlich sind auch Kombinationen beider Wickelmethoden denkbar.
[0031] Anschließend wird das flexible Trägerelement 27 mit seiner ersten Breitseite auf
die Windungen 26 von außen aufgeklebt. Das zweite Fadenende 30 wird danach über diese
erste Breitseite 26 gelegt. Dann werden die Windungen 26 bis über die erste Breitseite
und damit auch das zweite Fadenende 30 mit dem flexiblen Trägerelement 27 lappend
umklebt. Das erste Fadenende 24 wird dann aus der Klemmvorrichtung 25 gelöst, da die
Windungen 26 durch das flexible Trägerelement 27 fixiert sind. Das bewegliche Spulenkörperteil
11 wird gegen das starre Spulenkörperteil 12 verschwenkt, wodurch die beiden Spulenkörperteile
11, 12 einen konisch zulaufenden Wicklungsträger bilden bzw. konisch in Richtung ihrer
freien Enden zulaufen und das Hakenelement 18 in dem Schlitz 19 vollständig versenkt
wird. Dabei klinkt das Fadenstück 23 aus dem Haken 22 und die fertige Wicklung 5 kann
von der Wickelvorrichtung 10 abgezogen und in einem letzten Schritt flachgedrückt
oder gepreßt werden.
[0032] Als solche flache Wicklung 5 kann die Zahnseide problemlos gehandhabt werden. Insbesondere
ist es möglich, die nun in Form eines kleinen Briefchens vorliegende Zahnseide zur
Weiterverarbeitung zu versenden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Wicklungen
wieder auseinanderfallen, denn ihre Windungen werden in ihrer relativen Lage zueinander
von dem selbstklebenden Trägerelement 27 sicher fixiert. Solche Briefchen von Zahnseide
können problemlos in Zahnseidespender im Scheck- oder Visitenkartenformat integriert
werden, wobei sogar eine maschinelle, automatisierte Produktion solcher Zahnseidespender
möglich ist, weil sich die Zahnseidebriefchen auch maschinell handhaben lassen, ohne
auseinanderzufallen.
1. Verfahren zum Herstellen einer aus mehreren nebeneinander angeordneten Windungen (26)
bestehenden, einlagigen Wicklung (5) eines flexiblen Fadens, insbesondere einer Wicklung
von Zahnseide, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen (26) der Wicklung (5) mit einem flexiblen Trägerelement (27) verklebt
und in ihrer relativen Lage zueinander fixiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden mit Hilfe einer Wickelvorrichtung (10) zum Herstellen von nebeneinander
liegenden Windungen (26) aufgewickelt wird und anschließend das flexible Trägerelement
(27) auf die Windungen (26) geklebt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklung (5) und das flexible Trägerelement (27) flach gedrückt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fadenstück (23) nahe eines ersten Fadenendes (24) etwa parallel entlang der Wickelvorrichtung
(10) ausgerichtet und das Fadenstück (23) mit dem Faden (13) umwickelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Fadenende (30) mit dem flexiblen Trägerelement (27) fixiert wird.
6. Wickelvorrichtung (10) zum Herstellen einer aus mehreren nebeneinander angeordneten
Windungen (26) bestehenden, einlagigen Wicklung (5) eines Fadens, insbesondere einer
Wicklung (5) von Zahnseide, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelvorrichtung (10) einen mindestens zweiteiligen Spulenkörper aufweist, dessen
Umfang veränderbar ist.
7. Wickelvorrichtung nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Spulenkörperteil (11) in Richtung der Drehachse des Spulenkörpers
kippbar gelagert sind.
8. Wickelvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Spulenkörperteil in Richtung der Drehachse des Spulenkörpers biegbar
ausgeführt sind.
9. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch einen in im wesentlichen parallel zur Drehachse der Wickelvorrichtung (10) verlaufenden
Schlitz (19) in einem der Spulenkörperteile, in dem ein Hakenelement (18) schwenkbar
gelagert ist.
10. Wickelvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Kippen oder das Biegen der Spulenkörperteile zur Drehachse des Spulenkörpers
das Hakenelement (18) in dem Schlitz (19) versenkbar ist.
11. Einlagige Wicklung (5) eines Fadens, bestehend aus mehreren nebeneinander angeordneten
Windungen (26), insbesondere Wicklung (5) von Zahnseide, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen (26) der Wicklung (5) mit einem flexiblen Trägerelement (27) beklebt
und in ihrer relativen Lage zueinander fixiert sind.
12. Wicklung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Trägerelement (27) mindestens eine Klebebeschichtung aufweist.
13. Wicklung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklung (5) mit dem flexiblen Trägerelement (27) flach ausgeführt ist.
14. Wicklung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen (26) mit dem flexiblen Trägerelement (27) vollständig ummantelt sind.
15. Wicklung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenstück (23) an einem ersten Fadenende (24) von der Wicklung (5) umschlossen
wird.
16. Wicklung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Fadenende (30) mit dem flexiblen Trägerelement (27) verklebt ist.
17. Wicklung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Trägerelement 27 flächig gelocht ist.