Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendbarmachung einer eine Individualkennzeichnung
aufweisenden gebrauchten Druckerpatrone gemäss Patentanspruch 1 sowie eine Vorrichtung
hierzu gemäss Patentanspruch 4.
[0002] Druckerpatronen (Tintendruckköpfe) sind meistens codiert und weisen eine Individualkennzeichnung
auf. Die Codierung dient dazu, dass artfremde Druckerpatronen nicht in einen unpassenden
Drucker eingesetzt werden können. Als artfremde Drucker werden jedoch von Druckerherstellern
auch Drucker angesehen, welche eine identische Mechanik und denselben Ansteuermechanismus
aufweisen aber unterschiedlichen Preisgruppen angehören. Über einen niedrigen Füllgrad
und somit eine verkürzte Betriebszeit soll somit bei "preisgünstigen" Druckern ein
zusätzlicher Gewinn über fabrikatsgebundene Tintendruckköpfe erwirtschaftet werden.
Stand der Technik
[0003] Eine Änderung der Codierung von Druckerpatronen, d.h. eine Umcodierung, ist in der
DE 197 52 938 beschrieben. Die hier betrachteten Druckerpatronen hatten ein als Kontaktplatte
ausgebildetes Kontaktfeld, welches mit einem passenden Stecker (Adapter) im Drucker
im eingesetzten Zustand der Patrone zusammenarbeitete. Auf der Kontaktplatte waren
elektrische Kontakte für die Ansteuerung der Druckerdüsen und zur Definition einer
Codierung vorhanden. Um die Codierung zu ändern, schlug die DE 197 52 938 vor, auf
der Kontaktplatte mechanische Änderungen an den elektrischen Zuleitungen oder den
Kontaktpunkten vorzunehmen. Die mechanischen Änderungen konnten durch Abfräsen bzw.
Abbohren von Kontaktpunkten oder Durchtrennen von Leiterbahnen erreicht werden. Auch
wurde vorgeschlagen, durch einen Sieb- oder Tampondruck oder Aufkleben auf dem Kontaktfeld
der Druckerpatronen neue elektrische Leiterbahnen zu erzeugen.
[0004] Die Codierung für die Typenbezeichnung selbst wurde unmittelbar bei der Herstellung
irreversibel vorgenommen. Die Codierung diente dazu, wie bereits oben ausgeführt,
bei "preisgünstigen" Druckern über nur teilweise gefüllte Druckerpatronen einen zusätzlichen
Gewinn zu erwirtschaften. Eine Neucodierung nach dem Herstellungsverfahren diente
somit zur Steigerung der Ausbeute bzw. dem Vermeiden von Ausschussware, da auch Druckerpatronen,
die in einigen Parametern von der Norm abwichen, durch die angepasste Codierung verwendet
werden konnten. Nachteilig bei den vom Hersteller codierten Druckerpatronen war, dass
eine Verwendung artfremder Druckerpatronen verhindert wurde.
[0005] Es stellte sich jedoch heraus, dass wieder aufgefüllte Druckerpatronen, gleichgültig,
ob sie die ursprüngliche Codierung trugen oder umcodiert waren, nachdem sie "leer
gedruckt" waren und anschliessend wieder aufgefüllt wurden, vom Drucker als nicht
mehr verwendbar eingestuft und auch von diesem nicht mehr aktiviert wurden.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, welches bzw. welche aus einer gebrauchten Druckerpatrone
eine wieder verwendbare macht.
Lösung
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt verfahrensmässig durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 und vorrichtungsmässig durch die Merkmale des Patentanspruchs 4.
[0008] Es wurde festgestellt, dass Druckerpatronen, welche sich wieder aufgefüllt nicht
verwenden lassen, eine Individualkennzeichnung tragen. Der Drucker speichert nun die
Information dieser Individualkennzeichnung und stellt fest, wenn die in der Druckerpatrone
enthaltene Tinte verbraucht ist. Die Verbrauchsmessung kann über unterschiedliche
Verfahren, wie das Zählen ausgesandter Tröpfchen, Temperaturmessung an den Düsenköpfen
der Patrone usw. vorgenommen werden. In der "Logik" des Druckers kann nun eine einmal
als leer erkannte Druckerpatrone nicht wieder gebrauchsbereit sein, er sperrt sich
somit.
[0009] Erfindungsgemäss wird nun die Individualkennzeichnung, welche bei jeder Druckerpatrone
eine andere sein kann, geändert. Eine Druckerpatrone, welche gegenüber der vorgängigen
Druckerpatrone eine andere Individualkennzeichnung trägt, ist somit in der "Druckerlogik"
eine neue Druckerpatrone, welche er akzeptiert.
[0010] Die Information der Individualkennzeichnung oder eine Teilinformation davon werden
nun durch eine entsprechende Kontaktierung der entsprechenden Kontaktpunkte der Druckerpatrone
ausgelesen. Es können nun die Information der gesamten Individualkennzeichnung oder
nur Teilinformationen ausgelesen werden. Was ausgelesen wird, hängt vom Typ der Druckerpatrone
ab. Es kann nun beispielsweise an vorgegebenen Kotaktpunkten jeweils nur ein einziges
Bit einer Individualnummer als Individualkennzeichnung "abgelegt" sein. Es können
aber an einem Kontaktpunkt auch ganze Datensequenzen erscheinen. D.h. eine Individualkennzeichnung
kann Datenteilbereiche und diese wiederum Unterbereiche aufweisen. In der Regel reicht
es aus, dass wenigstens ein Unterbereich der Individualkennzeichnung verändert werden
muss, damit der Drucker, wie unten beschrieben, eine Druckerpatrone wieder akzeptiert.
Die Individualkennzeichnung kann jedoch auch aus mehreren Bits bestehen.
[0011] Ein Bit der Bitfolge kann nun derart geändert werden, dass an einem für die Individualkennzeichnung
vorgesehenen Kontaktpunkt im in den Drucker eingesetzten Zustand ein entsprechendes,
geändertes elektrisches Potential sich ergibt. Das geänderte Potential muss jedoch
in den vom Drucker erwarteten Bereichen, d.h. für einen "High"-Zustand beispielsweise
zwischen 6 V und 15 V und für den "Low"-Zustand zwischen 5 V und 0 V liegen.
[0012] Neben der Individualkennzeichnung kann auf die gleiche Weise auch noch die Codierung
geändert werden, um vorzugsweise den Füllstand an Druckertinte erhöhen zu können.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird man zudem noch die Funktion
der Druckerdüsen prüfen. Ein Nachfüllen mit Druckertinte sowie eine Wiederverwendung
sind nämlich nur dann sinnvoll, wenn die Druckerpatrone voll funktionstüchtig ist.
[0014] Um die Individualkennzeichnung verändern zu können, hat eine erfindungsgemässe Vorrichtung,
eine elektronische Einheit, welche zuerst die die Individualkennzeichnung definierenden
Kontaktfelder ermittelt. In der Regel sind diese Kontaktfelder Herstellerspezifisch,
jedoch allgemein bekannt. Sie könnten aber auch mit der elektronischen Einheit ermittelt
werden. Mit der elektronischen Einheit ist dann wenigstens die Information eines Bits
der Individualkennzeichnung auslesbar, welches mit einer Umwandlungseinheit der elektronischen
Einheit verändert wird. Lese- und Umwandlungsvorgang sind in der Detailbeschreibung
ausführlich dargelegt.
[0015] Die elektronische Einheit kann nun derart ausgebildet sein, dass sie lediglich zum
Lesen der Information und Verändern der Individualkennzeichnung ausgelegt ist, wodurch
bereits eine Wiederverwendbarkeit gegeben ist. Vorzugsweise wird man jedoch die elektronische
Einheit derart ausbilden, dass zusätzlich auch eine Information der Codierung erfassbar,
d.h. lesbar und auch veränderbar ist. Vorzugsweise wird man die elektronische Einheit
mit einem Datenspeicher ausrüsten, damit die elektronische Einheit Vergleiche mit
im Datenspeicher abgelegten Informationen der Individualkennzeichnungen und Codierungen
vornehmen kann. Durch einen Vergleich kann eine Optimierung betreffend zu erreichendem
Nachfüllstand vorgenommen werden. Auch können Individualkennzeichnungen ausgeklammert
werden, welche z. B. vom Hersteller für eine Sperrung vorgesehen sind.
[0016] In der Regel kann eine Umnummerierung der digitalen Individualkennzeichnung dadurch
vorgenommen werden, dass durch einen Stromstoss in der in der Druckerpatrone befindlichen
elektronischen Schaltung Widerstände durchgebrannt werden, wodurch dann an dem betreffenden
Kontaktfeld einen andere Spannung anliegt.
[0017] Aus der nachfolgenden Beschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
[0018] Eine Veränderung der Individualkennzeichnung kann auch dadurch vorgenommen werden,
dass z.B. serielle Daten beispielsweise aus einem EEprom in der Druckerpatrone ausgelesen
werden, diese ausgelesenen Daten verändert werden und als neue Daten wieder in die
Druckerpatrone "eingeschrieben" werden.
[0019] Es kann zum Datenauslesen und zum Einschreiben neuer Daten in die Druckerpatrone
auch mit einem Busssystem wie z.B. I
2C oder CAN gearbeitet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele zum erfindungsgemässen Verfahren und
für eine erfindungsgemässe Vorrichtung verwendeten Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine perspektivisch dargestellte Druckerpatrone,
- Fig. 2
- eine schematisch angedeutete Ansteuermatrix,
- Fig. 3
- ein beispielsweises Kontaktfeld einer Druckerpatrone HP45,
- Fig. 4
- eine beispielsweise Schaltungsanordnung zum Auslesen und Ändern einer Individualkennzeichnung
sowie auch einer Codierung einer Druckerpatrone und
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild einer Ausführungsform einer Vorrichtung, mit der auch Druckerpatronen
auffüllbar sind..
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0021] In Figur 1 ist eine beispielsweise Druckerpatrone 1 (thermal inkjet printer print
cartridge) in einer Draufsicht dargestellt. Die Patrone 1 hat einen Grundkörper 3,
in dessen Innenraum die zum Drucken benötigte Tinte enthalten bzw. einfüllbar ist.
Der Grundkörper 3 hat einen Druckkopf 5 mit einer Vielzahl (nicht dargestellter) Druckerdüsenreihen
und eine gedruckte Schaltung auf einer flexiblen Folie ("flexible gedruckte Schaltung")
7. Die flexible gedruckte Schaltung 7 hat ein Kontaktfeld 9 mit diversen Kontaktpunkten
11. Die Kontaktpunkte 11 stellen die Schnittstelle (Interface) zum Drucker dar. Über
die Kontaktpunkte 11 werden die Druckdüsen angesteuert; auch ist über die Kontaktpunkte
11 eine Individualkennzeichnung und hier beispielsweise auch eine Codierung definiert.
Die flexible gedruckte Schaltung 7 ist typischer an einer Seite des Grundkörpers 3
angeklebt.
Ansteuermatrix
[0022] Die Ansteuerung der Druckerdüsen im Druckkopf
5 erfolgt über eine in Figur
2 schematisch angedeutete Ansteuermatrix
13. Die Ansteuermatrix
13 hat in Figur
2 von oben nach unten verlaufend die Leitungen
PS1 bis
PS14 und von links nach rechts verlaufend die Leitungen
A1 bis
A22. In den Kreuzungspunkten der schematischen Leitungen befinden sich die betreffenden
Düsen
D1,1 bis
D22,14 des Druckkopfes
5. Die mit
"A" gekennzeichneten Leitungen sind die Gateanschlüsse jeweils eines Feldeffekttransistors
(FET) einer in der Druckerpatrone vorhandenen elektronischen Schaltung. Die mit
"P" gekennzeichneten Kontaktpunkte
11 sind die Drainanschlüsse (am FET) der in der Druckerpatrone vorhandenen elektronischen
Schaltung. Sind z.B. die beiden Leitungen
A1 und
PS1 aktiviert, so sendet die Druckdüse D
1,1 ein Tintentröpfchen aus.
Kontaktfeld
[0023] Ein beispielsweises Kontaktfeld
9 ist in Figur
3 schematisch dargestellt. Das hier gezeigte Kontaktfeld gehört zu einer Druckerpatrone
HP45. Die mit
"A" gekennzeichneten Kontaktpunkte
11 sind mit den Leitungen
A1, A2, ... verbunden und führen zu den Gateanschlüssen. Die mit
"PS" gekennzeichneten Kontaktpunkte
11 sind mit den Leitungen
PS1, PS2, ... verbunden und führen zu den Drainanschlüssen. Die mit
"G" gekennzeichneten Kontaktpunkte
11 sind Erdungsanschlüsse (Ground). R10X ist ein gemeinsamer Anschluss zur Ermittlung
der Information der Individualkennzeichnung und auch der Codierung. Der mit "TSR"
gekennzeichnete Anschlusspunkt führt auf einen Temperatursensor durch dessen Signal
eine Überhitzung der Druckerpatrone vermieden werden soll. Über den Kontaktpunkt "TSR"
kann eine grobe Ermittlung des Füllstandes der Druckerpatrone vorgenommen werden.
Ausleseschaltung
[0024] Um eine Information der Individualkennzeichnung sowie auch eine Codierung, hier beispielsweise
der Druckerpatrone HP45, auszulesen, wird die in Figur
4 dargestellte Schaltungsanordnung verwendet. Die Schaltungsanordnung weist eine elektronische
Einheit
17 auf, welche als wesentlichen Schaltungsteil einen Mikrokontroller oder einen Mikroprozessor
hat. Die elektronische Einheit
17 hat entsprechend den hier beispielsweise zweiundzwanzig Gateanschlüssen
A1 bis
A22 zweiundzwanzig Ausgänge
15a bis
15n-1. Die Ausgänge
15a bis
15n-1 werden mit den betreffenden Gateanschlüssen
A1 bis
A22 verbunden.
[0025] Ferner ist ein Anschluss
17n vorhanden, der über einen Widerstand
R1 (hier beispielsweise 3 kΩ) zu einem Analog/Digitalwandler
19 in der elektronischen Einheit
17 geführt ist. Der Eingang des Analog/Digitalwandlers 19 ist über einen Widerstand
R2 (hier beispielsweise 1 kΩ) geerdet (mit Ground verbunden). Der Anschluss
15n ist mit dem Anschluss
R10X der Druckerpatrone
1 verbindbar. Die Anschlüsse
15a bis
15n werden analog zu dem Anschluss in einem zur Druckerpatrone HP45 passenden Drucker
ausgebildet; man wird vorzugsweise an der elektronischen Einheit
17 ein Kontaktfeld mit gefederten Kontaktstiften verwenden.
[0026] Die elektronische Einheit
17 weist u.a. hier eine beispielsweise 5V-Stromversorgung
19a und eine 10 bis 15V-Stromversorgung
19b auf. Die Stromversorgung
19a ist über einen Widerstand
R3 (hier beispielsweise 1 kΩ) und einen Umschalter
S1 mit dem Anschluss
17n verbunden. Die Stromversorgung
19b ist über den Umschalter
S1 direkt mit dem Anschluss
17n verbindbar.
Auslesevorgang
[0027] Zum Auslesen der als digitale Nummer abgelegten Individualkennzeichnung und auch
der Codierung werden sämtliche Anschlüsse
G geerdet, d.h. mit der Erdung der elektronischen Einheit
17 verbunden (nicht dargestellt). Die "P"-Schlüsse (Drain) sind nicht angeschlossen.
[0028] Es wird nun der Anschluss
15a der elektronischen Einheit
17, der mit
A1 verbunden ist, mit 10V beaufschlagt und ein an
15n sich einstellender Spannungswert mit dem Analog/Digitalwandler
19 bestimmt. Der ermittelte Wert wird in einem Datenspeicher
21 der elektronischen Einheit
17 abgespeichert. In einem folgenden Schritt wird analog mit dem Anschluss
15b verfahren usw. bis alle Anschlüsse
15n-1 durchgeprüft sind. Bei der hier beispielsweise verwendeten Druckerpatrone HP45 wird
die als Nummer abgelegte Individualkennzeichnung durch die Potentiale an den Kontakten
A1 bis
A10 und die Codierung durch die Potentiale
A11 bis
A22 definiert. An den Kontakten wird nun entweder eine logische "1" oder eine logische
"0" am Anschluss
R10X gemessen und im Datenspeicher
21 abgespeichert.
[0029] Als Ansteuerzeit für die Messsignale an den Kontaktpunkten
A1 bis
A22 werden für die Ansteuerung Pulse von 1 ms Pulsbreite verwendet.
Veränderung
[0030] Zur Veränderung der Nummer der Individualkennzeichnung und/oder der Codierung der
Druckerpatrone
1 können nur Bits von logisch "0" auf logisch "1" geändert werden. Eine einmal vorgenommene
Änderung kann in dem hier verwendeten Beispiel nicht mehr rückgängig gemacht werden.
(Ein Rückgängigmachen, wäre jedoch z.B. möglich, falls die Druckerpatrone ein EEprom
oder Ähnliches als Datenspeicher aufweisen würde.) Im Datenspeicher
21 wird nun ein Wert eines der Anschlüsse
A1 bis
A22 ausgewählt, für den beim vorgängigen Auslesevorgang eine logische "0" ermittelt worden
ist. Der Schalter
S1 wird nun umgelegt, wodurch der Anschluss
15n mit der Stromversorgung
19b (10V ... 15V) verbunden ist. Der nun ausgewählte Anschluss (Kontaktpunkt) wird je
nach Druckerpatronentyp für ca. 5 ms bis 15 ms auf ebenfalls 10 V bis 15 V gelegt.
Als Anschluss wird einer aus den Anschlüssen
A1 bis
A10 für eine Änderung der Individualkennzeichnungsnummer bzw. einer aus den Anschlüssen
A11 bis
A22 für die Änderung der Codierung ausgewählt. Durch den nun einsetzenden erhöhten Energiefluss
durch den Anschluss R10X wird in der Druckerpatrone ein entsprechender Widerstand
durchgebrannt.
[0031] Der Schalter
S1 wird anschliessend wieder in seine in
Figur 4 gezeigte Stellung gebracht, wobei eine Verbindung über
R3 mit der Stromversorgung
19a erhalten wird. Es kann nun festgestellt werden, ob das durch den ausgewählten Anschluss
definierte Bit tatsächlich auf logisch "1" gesetzt worden ist. Die Ansteuerzeit zum
Setzen des betreffenden Bits liegt je nach Typ der Druckerpatrone typischerweise zwischen
5 ms und 15 ms, wobei eine Spannung je nach Typ zwischen 10 V und 15 V anzulegen ist.
Änderung der Codierung
[0032] Auf die gleiche Weise kann nun im Gegensatz zu einem aus der EP 0 919 385 bekannten
mechanischen Verfahren eine Codierungsänderung der Druckerpatrone elektrisch vorgenommen
werden, in dem die in der Druckerschaltung eine Codierung definierenden Widerstände
durchgebrannt werden. Für eine Änderung der Individualkennzeichnungsnummer sind bei
dem hier beschriebenen Beispiel der Druckerpatrone HP45 die Kontaktpunkte
A1 bis
A10 und für eine Änderung der Codierung die Kontaktfelder
A11 bis
A22 anzuwählen.
[0033] Eine gebrauchte Druckerpatrone kann nun nach einer oben angeführten Umwandlung der
Individualkennzeichnung mit Tinte aufgefüllt und wieder in ein und denselben Drucker
eingesetzt werden. Der Drucker erkennt diese Druckerpatrone als neue Druckerpatrone
und ist einsatzbereit.
[0034] Vorzugsweise wird man nun eine Änderung der Individualkennzeichnung und ein Auffüllen
der gebrauchten Druckerpatrone in ein und demselben Gerät vornehmen. Da ein Auffüllen
von Tinte in eine Druckerpatrone, welche durch einen längeren Gebrauch bzw. Nicht-Gebrauch
(eintrocknen) defekte Tintenstrahldüsen aufweist, sinnlos ist, wird man je nach Kosten
der aufzufüllenden Kosten vorgängig die Funktionstüchtigkeit der Tintenstrahldüsen
durch einen Test feststellen. Bei geringen Tintenkosten und keinen Tintenentsorgungsproblemen
wird sofort vollständig aufgefüllt.
[0035] Ein Blockschaltbild eines derartigen Gerätes
30 ist in Figur
5 dargestellt. Das Gerät
30 hat eine Aufnahmehalterung
31 für eine aufzufüllende Druckerpatrone
1. Die Aufnahmehalterung
31 hat neben einem mechanischen Einklinkmechanismus für eine lösbare Fixierung der Druckerpatrone
ein zum Kontaktfeld
9 der Druckerpatrone
1 passendes Steckerfeld
33. Das Steckerfeld
33 ist mit einer zentralen Steuereinheit
35 verbunden. Ferner hat das Gerät
30 eine Ansteuereinheit
37 für die Druckerdüsen der Druckerpatrone
1, einen Druckerdüsentester
39, die oben beschriebene Einheit
17 und eine Nachfülleinheit
41 zum Nachfüllen von Tinte in die gebrauchte Druckereinheit
1. Die Ansteuereinheit
37, der Druckerdüsentester
39, die elektronische Einheit
17 und die Nachfülleinheit
41 sind mit der zentralen Steuereinheit
35 signalmässig verbunden. Der Düsentester
39 ist zudem signalmässig mit der Ansteuereinheit
37 und mit der Nachfülleinheit
41 verbunden.
[0036] Eine Einheit zum Testen der Funktionsfähigkeit der Druckerdüsen ist beispielsweise
in der europäischen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 04 405 183.7 beschrieben.
Dieses Testgerät wird man vorzugsweise zum oben skizzierten Gerät
30 ausbauen, in dem die Einheiten
17 und
41 integriert werden und die zentrale Steuereinheit
35 mit sämtlichen Funktionen eingesetzt wird. Eine Integration und Anpassung ist für
den Fachmann einfach vorzunehmen, da das in der EP 04 405 183.7 beschriebene Gerät
bereits eine Aufnahmehalterung
31 mit einem passenden Steckerfeld 33 für das Kontaktfeld
9 der Druckerpatrone
1 aufweist, und die zusätzlich einzubringenden Einheiten volumenmässig klein sind.
[0037] Da die Druckertinte in der Regel billig ist, wird im Gerät
30 als Erstes eine in die Aufnahmehalterung
31 eingesetzte und somit mit dem Steckerfeld 33 elektrisch kontaktierte Druckerpatrone
1 durch die Nachfülleinrichtung
41 mit Druckertinte aufgefüllt. Sollte allerdings die Druckertinte teuer sein, wird
man vorzugsweise nur soviel Druckertinte auffüllen, wie für den nachfolgenden Druckerdüsentest
benötigt wird. Wie in der EP 04 405 183.7 beschrieben, werden nun die Druckerdüsen
getestet und anschliessend die Individualkennzeichnungsnummer, wie oben ausgeführt,
geändert. Falls notwendig oder gewünscht, kann dann auch noch die Codierung der Druckerpatrone
1, um einen grösseren Füllgrad an Druckertinte zu erreichen, geändert werden. Falls
notwendig, kann dann in einem folgenden Arbeitsschritt Tinte nachgefüllt werden. Die
Druckerpatrone ist nun gebrauchsfertig für einen Einsatz im ursprünglichen Drucker.
[0038] Das eben gerade skizzierte Gerät
30 ermöglicht beispielsweise, zentral aufgestellt in grösseren Büros, eine schnelle
und effiziente Aufbereitung gebrauchter Druckerpatronen in gebrauchsfertige neu gefüllte
Druckerpatronen, welche sofort betriebsbereit in den betreffenden Drucker eingesetzt
werden können. Eine Lagerhaltung von neuen Druckerpatronen entfällt somit weitgehend.
[0039] Das oben skizzierte Gerät
30 kann in Dienstleistungsbetrieben, wie Bürofachgeschäften, Kiosken, Schlüsseldiensten,
usw. aufgestellt werden. Der betreffende Kunde entnimmt dann z. B. zu Hause seinem
Drucker eine leere Druckerpatrone
1 und lässt sie beim Dienstleistungsbetrieb mit dem oben skizzierten Gerät
30 unter einer Änderung der Individualkennzeichnung (eventuell mit einer zusätzlichen
elektronischen Änderung der Codierung) wieder auffüllen und kann dann die überarbeitete
Druckerpatrone
1 gefüllt zu Hause oder in seinem Büro wieder in den Drucker einstecken, mit dem nun
funktionsbereit neue Druckaufträge ausgeführt werden können.
[0040] Je nach interner elektronischer Schaltung der Druckerpatrone, welche die Individualkennzeichnung
definiert, kann in der oben beschriebenen Änderungsprozedur pro Kontaktpunkt nicht
nur ein einziger Puls zur Änderung wenigstens eines Bits, sondern auch eine Sequenz
von Pulsen unterschiedlicher Pulshöhe (unterschiedlich hohe Spannung bzw. unterschiedlich
hoher Strom) ausgesandt werden. Auch kann die zeitliche Pulsbreite variiert werden.
[0041] Es könnten zudem auch serielle Daten verarbeitete werden, welche beispielsweise aus
einem EEprom in der Druckerpatrone stammen. Diese Daten können dann über ein Bussystem,
z.B. I
2C, CAN, Feldbus usw., verarbeitet werden. Neben einer Veränderung einer Individualkennzeichnung,
einer Codierung können auch andere in der Druckerpatrone abgelegte Daten, Informationen
oder Sequenzen verändert werden. Es kann beispielsweise auch ein so genannter Tröpfchenzähler
oder ein anderer Speicher zurückgesetzt werden.
1. Verfahren zur Wiederverwendbarmachung von einer eine Individualkennzeichnung aufweisenden,
gebrauchten Druckerpatrone (1), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein elektrischer Kontaktpunkt (11) in einem Kontaktfeld (9) der Druckerpatrone (1) ermittelt wird, über den wenigstens eine Teilinformation der Individualkennzeichnung
der Druckerpatrone (1) auslesbar ist, anschliessend wenigstens die Teilinformation
ausgelesen wird und dann die Individualkennzeichnung in Abhängigkeit der ausgelesenen
Teilinformation, insbesondere elektrisch, verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Individualkennzeichnung als so genannte Bitfolge in der Druckerpatrone (1) abgelegt
ist und die auslesbare Teilinformation wenigstens einen Unterbereich hat, der wenigstens
ein Bit der Bitfolge ist, welches verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Individualkennzeichnung als eine serielle Datenfolge in der Druckerpatrone (1)
abgelegt ist und die auslesbare Teilinformation wenigstens einen Unterbereich hat,
der ein zeitlicher Ausschnitt aus dieser Datenfolge ist, welcher verändert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für eine Druckerpatrone (1), welche zusätzlich
eine Codierung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung ausgelesen wird, und aufgrund der ausgelesenen Codierung, die Codierung
in der Druckerpatrone elektrisch auf eine vorgegebene Codierung verändert wird, und
die Druckerpatrone (1) bis auf einen durch die Codierung definierten Druckertintenfüllstand aufgefüllt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zum Nachfüllen einer Düsen aufweisenden Druckerpatrone,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion der Düsen geprüft wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für eine
Wiederverwendbarmachung gebrauchter Druckerpatronen (1), welche eine Individualkennzeichnung aufweisen, gekennzeichnet durch eine Kontaktierungselemente (17a - 17n; 33) aufweisende elektronische Einheit (17), mit der die elektrischen Kontaktpunkte (11) auf der Druckerpatrone (1) ermittelbar sind, welche wenigstens auf eine Teilinformation, vorzugsweise wenigstens
ein Bit, der Individualkennzeichnung der Druckerpatrone (1) zugreifen und mit der Einheit (17) wenigstens die Teilinformation, vorzugsweise der Status des wenigstens einen Bits,
der Individualkennzeichnung lesbar ist, und mit der Einheit (17) die Individualkennzeichnung in Abhängigkeit der ausgelesenen Teilinformation, vorzugsweise
elektrisch, veränderbar ist, um aus einer gebrauchten Druckerpatrone eine wieder verwendbare
zu erzeugen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Druckerpatrone neben einer Individualkennzeichnung
eine Codierung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mit der elektronischen Einheit (17) zusätzlich die Codierung lesbar ist, die elektronische Einheit (17) einen Datenspeicher (21) hat, im Datenspeicher (21) ein der Codierung entsprechender Wert einer Druckertintennachfüllmenge abgespeichert
ist, und eine mit der elektronischen Einheit (17) verbundene Nachfülleinheit (41) für Patronentinte vorhanden ist, mit der die entsprechende Nachfüllmenge in die Druckerpatrone
(1) einbringbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Datenspeicher (21) erste Codierungen von Druckerpatronen (1) und zu diesen ersten Codierungen kompatible zweite Codierungen abspeicherbar sind,
welche einen grösseren Druckertintenfüllwert für Druckerpatronen definieren, wobei
mit der elektronischen Einheit (17) eine zur Codierung der gebrauchten Druckerpatrone kompatible zweite Codierung ermittelbar
ist und die ursprüngliche Codierung in die ausgewählte Codierung umwandelbar ist,
damit mit der Nachfülleinheit eine grössere Füllmenge einfüllbar ist.