[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat für eine Rollenrotationsdruckmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Falzapparate für Rollenrotationsdruckmaschinen verfügen über einen Schneidmesserzylinder,
einen Falzmesserzylinder sowie einen Falzklappenzylinder, wobei mit Hilfe des Schneidmesserzylinders
von einem bahnenförmigen Bedruckstoff Exemplare abtrennbar sind. Die vom Bedruckstoff
abgetrennten Exemplare werden vom Falzmesserzylinder gehalten und in Richtung auf
den Falzklappenzylinder weiter bewegt. Durch in den Falzmesserzylinder integrierte
Falzmesser sind die Exemplare in Falzklappen des Falzklappenzylinders unter Bildung
eines Falzes einschiebbar. Der Falzklappenzylinder führt die Exemplare dann einer
weiteren Bearbeitung zu.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind bereits Falzapparate bekannt, die in einem sogenannten
Sammelbetrieb betrieben werden können. Im Sammelbetrieb werden auf dem Falzmesserzylinder
zwei Exemplare gesammelt bzw. in Überdeckung gebracht, wobei hierzu ein vom Bedruckstoff
abgetrenntes und bereits auf dem Falzmesserzylinder gehaltenes Exemplar nochmals an
der Schnittstelle vorbeigeführt und mit einem zweiten abgetrennten Exemplar auf dem
Falzmesserzylinder vereinigt wird. Hierbei ist es zur Vermeidung von Schnipsein erforderlich,
dass vom Bedruckstoff wechselseitig Exemplare mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen
abgetrennt werden. So verfügt das zuerst abgetrennte Exemplar, welches nach der Falzbildung
einen sogenannten inneren Einlagebogen bildet, über eine geringfügig kleinere Bogenlänge
als das anschließend abgetrennte, zweite Exemplar, welches mit dem Einlagebogen auf
dem Falzmesserzylinder in Überdeckung gebracht wird und einen sogenannten äußeren
Deckbogen bildet.
[0004] So offenbart die DE Patentschrift 671 790 einen Falzapparat mit einem Schneidmesserzylinder,
einem Falzmesserzylinder und einem Falzklappenzylinder, der in dem oben beschriebenen
Sammelbetrieb betrieben werden kann. Zur Realisierung des Abtrennens von Exemplaren
mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen wird nach diesem Stand der Technik vorgeschlagen,
dem Schneidmesserzylinder zwei Schneidmesser oder lediglich ein einziges Schneidmesser
zuzuordnen, wobei das oder jedes Schneidmesser mit dem Falzmesserzylinder zugeordneten
Schneidleisten zusammenwirkt, und wobei die Schneidleisten und/oder das oder jedes
Schneidmesser rhythmisch vor und zurück bewegt werden. Durch das rhythmische Vor-
und Zurückbewegen der Schneidleisten und Schneidmesser wird bei der DE-PS 671 790
das wechselseitige Abtrennen von Exemplaren mit geringfügig unterschiedlicher Bogenlänge
realisiert. Der Falzapparat gemäß der DE-PS 671 790 verfügt über den Nachteil, dass
zum rhythmischen Bewegen der Schneidleisten und Schneidmessern zusätzliche Antriebseinheiten
erforderlich sind, die einen komplexen und daher teueren Aufbau des Falzapparats verursachen.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, einen neuartigen
Falzapparat für eine Rollenrotationsdruckmaschine zu schaffen.
[0006] Dieses Problem wird durch einen Falzapparat für eine Rollenrotationsdruckmaschine
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist dem Schneidmesserzylinder ein separater
Antrieb zugeordnet, wobei der Antrieb im Sammelbetrieb des Falzapparats zur Bereitstellung
von zu sammelnden Exemplaren unterschiedlicher Bogenlänge ungleichförmig und im Nicht-Sammelbetrieb
des Falzapparats gleichförmig betrieben wird.
[0007] Vorzugsweise wird im Sammelbetrieb zum Abtrennen eines Exemplars mit einer verkürzten
Bogenlänge vor Ausführung des Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders
im Mittelwert vergrößert, wohingegen zum Abtrennen eines Exemplars mit einer verlängerten
Bogenlänge vor Ausführung des Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders
im Mittelwert verkleinert wird, wobei bei Ausführung des jeweiligen Trennschnitts
die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders konstant und die Umfangsgeschwindigkeit
gleich der Bahngeschwindigkeit ist.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen Falzapparats für eine Rollenrotationsdruckmaschine
umfassend einen Schneidmesserzylinder, einen Falzmesserzylinder und einen Falzklappenzylinder;
- Fig. 2:
- eine schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung der Funktionsweise des Antriebs
für den Schneidmesserzylinder des erfindungsgemäßen Falzapparats;
- Fig. 3:
- eine andere Darstellung des erfindungsgemäßen Falzapparats für eine Rollenrotationsdruckmaschine;
und
- Fig. 4:
- eine vergrößerte Darstellung des Details IV der Fig. 3.
[0009] Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 4
in größerem Detail beschrieben.
[0010] Fig. 1 zeigt einen Falzapparat 10 für eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einem
Schneidmesserzylinder 11, einem Falzmesserzylinder 12 sowie einem Falzklappenzylinder
13. Der Schneidermesserzylinder 11 sowie der Falzklappenzylinder 13 drehen sich gleichsinnig
sowie gegensinnig zum Falzmesserzylinder 12. Zwischen Schneidmesserzylinder 11, Falzmesserzylinder
12 und Falzklappenzylinder 13 wird ein Bedruckstoff 14 bewegt bzw. geführt. Mit Hilfe
des Schneidermesserzylinders 11 sind vom Bedruckstoff 14 Exemplare abtrennbar.
[0011] Der Falzmesserzylinder 12 umfasst vorzugsweise drei Falzmesser 15, drei Schneidleisten
16 sowie drei nicht-dargestellte Punktureinrichtungen. Die drei Falzmesser 15 sind
jeweils mit einem Winkel von 120° voneinander beabstandet gleichverteilt am Umfang
des Falzmesserzylinders 12 positioniert. Die drei Schneidleisten 16 sind ebenfalls
jeweils mit einem Winkel von 120° voneinander beabstandet gleichverteilt am Umfang
des Falzmesserzylinders 12 positioniert, wobei zwischen zwei Schneidleisten 16 jeweils
ein Falzmesser 15 angeordnet ist. Die drei nicht-dargestellten Punktureinrichtungen
sind ebenfalls jeweils mit einem Winkel von 120° voneinander beabstandet gleichverteilt
am Umfang des Falzmesserzylinders 12 positioniert, wobei die nicht-dargestellten Punktureinrichtungen
in der Nähe der Schneidleisten 16 positioniert sind. Der Falzklappenzylinder 13 verfügt
vorzugsweise über drei Falzklappen 17, die auch mit einem Winkel von 120° voneinander
beabstandet gleichverteilt am Umfang des Falzklappenzylinders 13 positioniert sind.
[0012] Zur Bereitstellung eines Falzes an einem vom Bedruckstoff 14 mithilfe des Schneidmesserzylinders
11 abgetrennten Exemplars wirken im sogenannten Nicht-Sammelbetrieb des Falzapparats
10 der Schneidmesserzylinder 11, der Falzmesserzylinder 12 sowie der Falzklappenzylinder
13 derart zusammen, dass beim Abtrennen eines Exemplars vom Bedruckstoff 14 mithilfe
des Schneidmesserzylinders 11 das abgetrennte Exemplar am Blattanfang von einer nicht-dargestellten
Punktureinrichtung gehalten und unter Drehung des Falzmesserzylinders 12 weiterbewegt
wird. Hierdurch wird das abgetrennte Exemplar in eine für die Falzbildung definierte
Relativposition zwischen Fa!zmesserzylinder 12 und Falzklappenzylinder 13 bewegt,
wobei dann, wenn diese Relativposition erreicht ist, ein Falzmesser 15 des Falzmesserzylinders
12 das Exemplar im Falzbereich zwischen geöffnete Falzklappen 17 des Falzklappenzylinders
13 drückt, wohingegen die nicht-dargestellte Punktureinrichtung das Exemplar freigibt.
Das so vom Falzklappenzylinder 13 gehaltene Exemplar wird dann unter Drehung des Falzklappenzylinders
13 weiterbewegt und an einer geeigneten Position vom Falzklappenzylinder zur Weiterverarbeitung
freigegeben.
[0013] Wird der in Fig. 1 gezeigte Falzapparat 10 im Sammelbetrieb betrieben, so wird ein
mit Hilfe des Schneidmesserzylinders 11 vom Bedruckstoff 14 abgetrenntes und am Falzmesserzylinder
12 gehaltenes Exemplar nochmals am Schneidmesserzylinder 11 vorbeigeführt und mit
einem zweiten vom Bedruckstoff 14 abgetrennten Exemplar vereinigt. Hierbei ist es
von Bedeutung, dass wechselseitig Exemplare mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen
vom Bedruckstoff abgetrennt werden, um eine Schnipselbildung zu vermeiden. Die hier
vorliegende Erfindung stellt nun einen Falzapparat bereit, der das wechselseitige
Abtrennen von Exemplaren mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen für den Sammelbetrieb
desselben auf besonders einfache Art und Weise realisiert.
[0014] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Schneidmesserzylinder
11 lediglich ein einziges, am Schneidmesserzylinder 11 ortsfest gelagertes Schneidmesser
18 aufweist, wobei das Schneidmesser 18 bei Ausführung eines Trennschnitts mit einer
der Schneidleisten 16 des Falzmesserzylinders 12 zusammenwirkt. Zur Gewährleistung
des wechselseitigen Abtrennens von Exemplaren mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen
bei dem Schneidmesserzylinder 11 mit lediglich einem einzigen, ortsfesten Schneidmesser
18 wird im Sinne der hier vorliegenden Erfindung weiterhin vorgeschlagen, dem Schneidmesserzylinder
11 einen separaten Antrieb 19 zuzuordnen, wobei der Antrieb 19 im Sammelbetrieb des
Falzapparats 10 zur Bereitstellung der Exemplare mit geringfügig unterschiedlichen
Bogenlängen ungleichförmig betrieben wird, hingegen im Nicht-Sammelbetrieb des Falzapparats
10 der Antrieb 19 gleichförmig betrieben werden kann. Der Antrieb 19 ist vorzugsweise
als pulsierender Wechselstromantrieb ausgebildet.
[0015] Wie Fig. 1 entnommen werden kann, ist dem Falzmesserzylinder 12 ein Antrieb 20 zugeordnet,
wobei der Antrieb 20 nicht nur den Falzmesserzylinder 12, sondern auch den Falzklappenzylinder
13 antreibt. Wie insbesondere Fig. 3 entnommen werden kann, treibt der dem Schneidmesserzylinder
11 zugeordnete Antrieb 19 eine Welle 21 des Schneidmesserzylinders 11 an, wohingegen
der dem Falzmesserzylinder 12 zugeordnete Antrieb 20 über ein Zahnrad 22 ein auf einer
Welle 23 des Falzmesserzylinders 12 gelagertes Zahnrad 24 antreibt, wobei das auf
der Welle 23 des Falzmessezylinders 12 gelagerte Zahnrad 24 mit einem auf einer Welle
25 des Falzklappenzylinders 13 gelagerten Zahnrad 26 zusammenwirkt und so auch für
einen Antrieb des Falzklappenzylinders 13 sorgt. Wie Fig. 3 ebenfalls zeigt, ist der
dem Schneidmesserzylinder 11 zugeordnete Antrieb 19 über eine Kupplung 27 mit der
Welle 21 verbunden, der Antrieb 20 für den Falzmesserzylinder 12 sowie den Falzklappenzylinder
13 ist über eine Kupplung 28 einleitbar.
[0016] Zum wechselseitigen Abtrennen von Exemplaren mit geringfügig unterschiedlichen Bogenlängen
wird nun der dem Schneidmesserzylinder 11 zugeordnete Antrieb 19 über eine nicht-dargestellte
Steuerungseinrichtung derart betrieben, dass während der Ausführung eines Trennschnitts
der Antrieb 19 den Schneidmesserzylinder 11 mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit
antreibt, wohingegen zum Abtrennen eines Exemplars mit einer verkürzten Bogenlänge
vor Ausführung des Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders
11 im Mittel vergrößert und zum Abtrennen eines Exemplars mit einer verlängerten Bogenlänge
vor Ausführung des Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders
11 im Mittel über den Antrieb 19 verkleinert wird.
[0017] Fig. 2 visualisiert die sich verändernde Winkelgeschwindigkeit ω und die relative
Änderung des Weges s des Schneidmesserzylinders 11 bzw. des Antriebs 19 stark schematisiert,
wobei auf der horizontal verlaufenden Achse der Drehwinkel ϕ des Schneidmesserzylinders
11 aufgetragen ist. Nach jeder vollen Umdrehung des Schneidmesserzylinders 11 führt
das Schneidmesser 18 desselben einen Trennschnitt aus, wobei die gestrichelten, vertikal
verlaufenden Linien 29 die Ausführung eines Trennschnitts visualisieren. Wie Fig.
2 entnommen werden kann, ist während der Ausführung eines Trennschnitts sowie kurz
vor Ausführung und kurz nach Ausführung desselben die Winkelgeschwindigkeit ω
S des Schneidmesserzylinders 11 konstant. Soll nach Ausführung eines Trennschnitts,
mit welchem zum Beispiel ein Exemplar mit verkürzter Bogenlänge vom Bedruckstoff 14
abgetrennt wurde, nachfolgend ein Exemplar mit verlängerter Bogenlänge abgetrennt
werden, so wird ausgehend von der konstanten Winkelgeschwindigkeit ω
S die Winkelgeschwindigkeit des Schneidmesserzylinders 11 verkleinert. Soll hingegen
ein Exemplar 34 mit verkürzter Bogenlänge abgetrennt werden, so wird die Winkelgeschwindigkeit
des Schneidmesserzylinders vergrößert. Bei Ausführung des Trennschnitts liegt jedoch
immer eine konstante Winkelgeschwindigkeit vor, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der
Bahngeschwindigkeit entspricht.
[0018] In Fig. 2 ist die verringerte Winkelgeschwindigkeit zum Abtrennen eines Exemplars
mit verlängerter Bogenlänge durch ω
L gekennzeichnet, das Vergrößern der Winkelgeschwindigkeit zum Abtrennen eines Exemplars
mit verkürzter Bogenlänge ist hingegen durch ω
K visualisiert. Eine volle Umdrehung des Schneidmesserzylinders 11 ist in Fig. 2 im
Bogenmaß dargestellt und beträgt demnach 2Π, zwei volle Umdrehungen zum wechselseitigen
Abtrennen eines Exemplars mit verlängerter sowie verkürzter Bogenlänge ist in Fig.
2 durch den Bereich 4Π dargestellt. Die während des Drehens des Schneidmesserzylinders
11 mit den Winkelgeschwindigkeiten ω
L, ω
S sowie ω
K zurückgelegten Winkel sind in Fig. 2 durch ϕ
L, ϕ
S und ϕ
K visualisiert. Die durch den oben beschriebenen Antrieb realisierbare Wegeabweichung
S des Schneidmessers 18 zum wechselseitigen Abtrennen eines Exemplars mit verkürzter
bzw. verlängerter Bogenlänge ist in Fig. 2 ebenfalls dargestellt, wobei die Wegeabweichung
insbesondere in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 5 mm, insbesondere bei 1 mm, liegt.
[0019] Eine weitere Besonderheit des erfindungsgemäßen Falzapparats liegt darin, dass bei
Ausfall eines der Antriebe 19 bzw. 20 der jeweils im Betrieb verbleibende Antrieb
den oder die Zylinder antreiben kann, die zuvor vom ausgefallenen Antrieb angetrieben
wurden. So zeigt Fig. 3 mit gestrichelten Linien, dass zusätzlich zu dem Zahnrad 24
auf der Welle 23 des Falzmesserzylinders 12 koaxial ein weiteres Zahnrad 30 gelagert
ist. Ebenso ist auf der Welle 21 des Schneidmesserzylinders 11 ein Zahnrad 31 gelagert.
Wie Fig. 4 entnommen werden kann, wirken diese Zahnräder 30 und 31 derart zusammen,
dass dann, wenn beide Antriebe 19 und 20 funktionsfähig sind, zwischen Zähnen 32 und
33 dieser Zahnräder 30 und 31 ein Zahnspiel ZS ausgebildet ist. Aufgrund dieses Zahnspiels
ZS liegen die Zahnflanken der Zähne 32 und 33 dann nicht aneinander an, so dass kein
Wirkungseingriff zwischen den beiden Zahnrädern 30 und 31 besteht. Aufgrund des Zahnspiels
ZS sind die beiden Zahnräder 30 und 31 demnach dann, wenn beide Antriebe 19 und 20
arbeiten, voneinander entkoppelt. Fällt hingegen einer der Antriebe aus, zum Beispiel
der Antrieb 20 für den Falzmesserzylinder 12 sowie den Falzklappenzylinder 13, so
kann das Falzwerk ohne dass es zu weiteren Schäden kommt abgetrennt werden.
[0020] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das Zahnspiel ZS zwischen den
Zahnrädern 30 und 31 derart bemessen ist, dass die Wegeabweichung S des Schneidmessers
18 des Schneidmesserzylinders 11 ausgeglichen werden kann, dass also auch infolge
der Wegeabweichung S des Schneidmessers 18 im Sammelbetrieb mit zwei aktiven Antrieben
19 und 20 die Flanken der Zähne 32 und 33 nicht zur Anlage kommen. Da demnach sowohl
im Sammelbetrieb als auch im Nicht-Sammelbetrieb des Falzapparats 10 bei zwei aktiven
Antrieben 19 und 20 stets ein Zahnspiel ZS zwischen den Zahnrädern 30 und 31 eingehalten
wird, findet dann zwischen den Zahnrädern 30 und 31 keine Kraftübertragung statt.
Lediglich bei Ausfall eines der beiden Antriebe 19 und 20 wird unter Aufhebung des
Zahnspiels ZS eine Kraftübertragung zwischen den beiden Zahnrädern 30 und 31 etabliert,
die ein problemloses Stillsetzen des Falzwerkes ohne Folgeschäden sichert.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 10
- Falzapparat
- 11
- Schneidmesserzylinder
- 12
- Falzmesserzylinder
- 13
- Falzklappenzylinder
- 14
- Bedruckstoff
- 15
- Falzmesser
- 16
- Schneidleiste
- 17
- Falzklappe
- 18
- Schneidmesser
- 19
- Antrieb
- 20
- Antrieb
- 21
- Welle
- 22
- Zahnrad
- 23
- Welle
- 24
- Zahnrad
- 25
- Welle
- 26
- Zahnrad
- 27
- Kupplung
- 28
- Kupplung
- 29
- Linie
- 30
- Zahnrad
- 31
- Zahnrad
- 32
- Zahn
- 33
- Zahn
- 34
- Exemplar
1. Falzapparat für eine Rollenrotationsdruckmaschine, mit einem Schneidmesserzylinder
(11), mit einem Falzmesserzylinder (12) und einem Falzklappenzylinder (13), wobei
mit Hilfe des Schneidmesserzylinders (11) von einem bahnförmigen Bedruckstoff (14)
Exemplare (34) abtrennbar sind, wobei die abgetrennten Exemplare (34) vom Falzmesserzylinder
(12) gehalten und in Richtung auf den Falzklappenzylinder (13) weiterbewegt werden,
und wobei in einem Sammelbetrieb des Falzapparats am Falzmesserzylinder (12) mehrere
Exemplare (34) derart sammelbar sind, dass mindestens zwei mit Hilfe des Schneidmesserzylinders
(11) abgetrennte Exemplare (34) unterschiedlicher Bogenlänge auf dem Falzmesserzylinder
(12) in gegenseitiger Überdeckung gebracht und dem Falzklappenzylinder (13) als gesammelte
Exemplare (34) zugeführt werden, wobei der Schneidmesserzylinder (11) mindestens ein
Schneidmesser (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schneidmesserzylinder (11) ein separater Antrieb (19) zugeordnet ist, wobei der
Antrieb (19) im Sammelbetrieb des Falzapparats zur Bereitstellung von zu sammelnden
Exemplaren unterschiedlicher Bogenlänge ungleichförmig betrieben wird.
2. Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (19) im Nicht-Sammelbetrieb des Falzapparats gleichförmig betrieben wird.
3. Falzapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Antrieb (19) des Schneidmesserzylinders (11) zugeordnete Steuerungseinrichtung
abhängig davon, ob der Falzapparat im Sammelbetrieb oder Nicht-Sammelbetrieb betrieben
wird, den Antrieb (19) mit einer ungleichförmigen oder gleichförmigen Sollwinkelgeschwindigkeit
ansteuert.
4. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abtrennen eines Exemplars mit einer verkürzten Bogenlänge vor Ausführung des
Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit (ωK) des Schneidmesserzylinders (11) im Mittel vergrößert wird, dass zum Abtrennen eines
Exemplars mit einer verlängerten Bogenlänge vor Ausführung des Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit
(ωL) des Schneidmesserzylinders (11) verkleinert wird, und dass bei Ausführung des jeweiligen
Trennschnitts die Winkelgeschwindigkeit (ωS) des Schneidmesserzylinders (11) konstant und die Umfangsgeschwindigkeit gleich der
Bahngeschwindigkeit ist.
5. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (19) als pulsierender Wechselstromantrieb ausgebildet ist.
6. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (18) des Schneidmesserzylinders (11) am Schneidmesserzylinder ortsfest
gelagert ist.
7. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzmesserzylinder (12) mehrere Falzmesser (15) und mehrere Punktureinrichtungen
aufweist, wobei die Falzmesser in Umfangsrichtung derart gleichverteilt am Falzmesserzylinder
(12) gelagert sind, dass zwischen benachbarten Falzmessern ein definierter Winkelabstand
eingehalten ist, und wobei die Punktureinrichtungen in Umfangsrichtung derart gleichverteilt
am Falzmesserzylinder (12) gelagert sind, dass zwischen benachbarten Punktureinrichtungen
ein definierter Winkelabstand eingehalten ist.
8. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzmesserzylinder (12) mehrere mit dem Schneidmesser (18) des Schneidmesserzylinders
(11) beim Trennschnitt zusammenwirkende Schneidleisten (16) aufweist, wobei die Schneidleisten
in Umfangsrichtung derart gleichverteilt am Falzmesserzylinder (12) gelagert sind,
dass zwischen benachbarten Schneidleisten ein definierter Winkelabstand eingehalten
ist.
9. Falzapparat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidleisten (16) des Falzmesserzylinders (12) ortfest ausgebildet sind.
10. Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Schneidmesserzylinder (11) zugeordnete Antrieb (19) eine Welle (21) des Schneidmesserzylinders
(11) antreibt, dass der Falzmesserzylinder (12) und der Falzklappenzylinder (13) einen
gemeinsamen Antrieb (20) aufweisen, wobei auf einer Welle (23) des Falzmesserzylinders
(12) und auf einer Welle (25) des Falzklappenzylinders (13) miteinander in Eingriff
stehende Zahnräder (24, 26) gelagert sind, die von dem gemeinsamen Antrieb (20) angetrieben
werden.
11. Falzapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Welle (23) des Falzmesserzylinders (12) koaxial zum darauf gelagerten Zahnrad
(24), welches mit dem auf der Welle (25) des Falzklappenzylinders (13) gelagerten
Zahnrad (26) in Eingriff steht, ein weiteres Zahnrad (30) gelagert ist, wobei das
weitere Zahnrad (30) mit einem auf der Welle (21) des Schneidmesserzylinders (11)
gelagerten Zahnrad (31) derart in Eingriff steht, dass zwischen denselben ein Zahnspiel
(ZS) besteht.
12. Falzapparat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des dem Schneidmesserzylinder (11) zugeordneten Antriebs (19) unter Nutzung
der Zahnräder (30, 31) der Antrieb (20) des Falzmesserzylinders (12) und Falzklappenzylinders
(13) den Schneidmesserzylinder (11) beim Stillsetzen des Falzwerkes antreibt.
13. Falzapparat nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des dem Falzmesserzylinder (12) und dem Falzklappenzylinder (13) zugeordneten
Antriebs (20) unter Nutzung der Zahnräder (30, 31) der Antrieb (19) des Schneidmesserzylinders
(11) den Falzmesserzylinder (12) und den Falzklappenzylinder (13) antreibt.