[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufschalung zur Herstellung einer Einbaudurchführung
für einen Bodenablauf beim Gießen eines Bodens oder einer Decke.
[0002] Bodenabläufe bestehen gewöhnlich aus einem Ablauf-Grundkörper und einem Aufsatz-
bzw. Einsatzstück, welches entsprechend dem Bodenaufbau und der späteren Benutzung
und Belastung ausgewählt wird. Der Ablauf-Grundkörper (nachfolgend als Bodenablauf
bezeichnet) wird in der Regel in die Deckenschalung mit eingebunden und dann beim
Betonieren der Rohbetondecke mit einbetoniert. Dies erfordert einen erheblichen Aufwand
beim Einschalen und Betonieren.
[0003] Um den genannten Aufwand zu verringern, geht man immer mehr dazu über, dort wo ein
Bodenablauf vorgesehen werden soll, Kernbohrungen in die Betondecke zu setzen und
dann erst den Bodenablauf in die Kernbohrung einzufügen. Dies bedingt, dass der Bodenablauf
dann nachträglich in der Kernbohrung vergossen werden muss. Der Bodenablauf hat üblicherweise
einen oben umlaufenden breiten Halteflansch, mit welchem er auf der Decke aufliegt,
so dass die später einwirkenden Verkehrslasten hierüber in die Decke abgeleitet werden
können. Damit nun dieser Halteflansch möglichst flach auf der Rohbeton-Decke aufliegt,
muss man die Kontur des Flansches in der Rohbetondecke freistemmen. Darüber hinaus
hat der Flansch zumeist auch noch nach unten hervorragende Befestigungsstücke für
von oben eingeschraubte Stehbolzen. Auch für diese Befestigungsstücke müssen Hohlräume
auf der Decke freigestemmt werden. Wenn der Halteflansch dann sauber aufliegt, hat
man zwei Möglichkeiten, den Bodenablauf in der Kernbohrung zu verfüllen. Entweder
man füllt den Zwischenraum zwischen der Außenkontur des Bodenablaufes und der Kernbohrung
mit Kelle und Fugeisen mit Mörtel aus, was sehr mühsam und schwierig ist. Oder aber,
man vergießt von oben, wozu es nötig ist, die Kernbohrung von unten mit einer Platte
zu verschalen, wobei der Abflussstutzen des Bodenablaufes, an welchem später eine
Entwässerungsleitung angeschlossen wird, sauber durch die Verschalung hindurch geführt
werden muss. Dies bedeutet einen besonderen Zeitaufwand, da nur das genaue Anpassen
dieser Durchführöffnung ein Auslaufen des von oben eingegossenen Betons verhindert.
Nach dem Anpassen wird von oben der Vergussvorgang ausgeführt. Hierzu wird vorher,
seitlich unter dem Halteflansch zur Kernbohrung hin, ein Einfüllkanal für den Vergussmörtel
gestemmt. Auch dieser Vorgang ist äußerst aufwändig. Darüber hinaus ist die durchgängige
Verfüllung mit Mörtel eine wesentliche Voraussetzung zur Erreichung des Brandschutzes.
Bei der beschriebenen Verfüllung jedoch ist eine Kontrolle der Vermörtelung unterhalb
des Flansches, insbesondere eine optische Kontrolle, nur sehr schwer möglich.
[0004] Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum vereinfachten
und verbesserten Einbau eines Bodenablaufs in eine Decke aufzuzeigen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Ablaufschalung zur Herstellung einer Einbaudurchführung
für einen Bodenablauf beim Gießen eines Bodens oder einer Decke gelöst, wobei die
Ablaufschalung in ihrer Außenkontur zumindest abschnittsweise der Außenkontur des
Bodenablaufes entspricht und die Außenkontur größer ist als der Bodenablauf, so dass
zwischen der Einbaudurchführung in der Gussdecke und dem eingesetzten Bodenablauf
ein Spiel gebildet wird.
[0006] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass durch die Verwendung einer
kongruent zum Bodenablauf ausgebildeten Ablaufschalung nach dem Gießen des Bodens
oder der Decke und dem Entfernen dieser Ablaufschalung eine Einbaudurchführung zur
Verfügung steht, in die der Bodenablauf ohne zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden
kann. Das aus dem Stand der Technik bekannte Verfüllen einer vorne in die Decke oder
den Boden eingebrachten Kernbohrung entfällt. Da die Einbaudurchführung im Wesentlichen
der Außenkontur des Bodenablaufes entspricht, kann auf das Vergießen des Bodenablaufes
meist gänzlich verzichtet werden. Neben dem vereinfachten Einbau durch die Verwendung
der erfindungsgemäßen Ablaufschalung werden allerdings nicht nur die Einbauzeit verkürzt
und der Einbauaufwand verringert, es wird auch die Einbauqualität verbessert, da beispielsweise
Hohlstellen durch das abschließende Vergießen des Bodenablaufes, wie sie früher häufig
vorkamen, bei dieser Lösung nicht auftreten.
[0007] Da durch die in ihrer Außenkontur etwas größere Ablaufschalung zwischen der Einbaudurchführung
und dem Bodenablauf ein Spiel gebildet wird, erhöht sich die Einbautoleranz des Bodenablaufs,
da beispielsweise beim Anschluss von weiterführenden Leitungen innerhalb bestimmter
Grenzen ein Verrücken des Bodenablaufes möglich ist. Sollte es erforderlich sein,
ist es natürlich auch weiterhin möglich, den Bodenablauf nach dem Einsetzen in die
Einbaudurchführung zu vergießen. Hierzu kann beispielsweise ab Werk in der Ablaufschalung
ein Positiv-Gussfortsatz ausgebildet sein, der nach dem Gießen des Bodens oder der
Decke und dem Ausschalen der Ablaufschalung einen Vergusskanal bildet. Natürlich ist
es aber auch möglich im Bodenablauf entsprechende Vergussöffnungen vorzusehen oder
aber auch, wie aus dem Stand der Technik bekannt, manuell Gusskanäle frei zu stemmen.
[0008] Vorzugsweise ist die Ablaufschalung als eine zerstörbare Schalung ausgebildet. Auf
diese Weise ist das Ausschalen der Ablaufschalungen nach dem Gießen der Decke oder
des Bodens besonders einfach, da die Ablaufschalung nach dem Erhärten in Einzelteilen
entfernt werden kann. Dies ist besonders bei Bodenabläufen mit sehr komplizierten
Oberflächenstrukturen von Vorteil.
[0009] Vorzugsweise ist dabei die Ablaufschalung aus einem Schaumstoffwerkstoff gebildet.
Dieses Material, beispielsweise ein Styropor- oder Styrodurwerkstoff, erlaubt zum
einen eine preiswerte Herstellung, zum anderen ist eine derartig hergestellte Ablaufschalung
sehr einfach zerstörend auszuschalen. Ein weiterer Vorteil einer Schaumwerkstoff-Ablaufschalung
ist die Tatsache, dass jederzeit Veränderungen an der Außenkontur der Ablaufschalung
vorgenommen werden können. So ist es beispielsweise möglich, die Ablaufschalung ab
Werk mit oben genannten Positiv-Gussfortsätzen auszubilden, die dann, wenn sie nicht
benötigt werden, vor dem Einbau der Ablaufschalung durch Abbrechen oder Abschneiden
entfernt werden können. Darüber hinaus garantiert natürlich die Ausbildung der Ablaufschalung
aus einem Schaumwerkstoff den einfachen Transport und die Lagerung auf der Baustelle.
Generell sind hier bekannte Styropore, Styrodure oder ähnliche Werkstoffe anwendbar.
[0010] Vorzugsweise ist die Ablaufschalung als ein Hohlkörper ausgebildet. Dies spart zum
einen Material, zum anderen ermöglicht eine Hohlkörperausbildung auch das einfache
zerstörende Ausschalen der Ablaufschalung. Zudem ist es möglich, eine als Hohlkörper
ausgebildete Ablaufschalung als eine nach oben offene Ablaufschalung auszubilden,
so dass beim Vergießen in die hohle Ablaufschalung Gewichte angebracht werden können,
um beispielsweise ein Aufschwimmen der Schalung zu verhindern.
[0011] Neben der Ausbildung der Ablaufschalung aus einem Schaumwerkstoff sind natürlich
auch Ablaufschalungen aus elastischen Werkstoffen, wie beispielsweise Silikon-Ablaufschalungen
denkbar, die vorzugsweise als wiederverwertbare Ablaufschalungen verwendet werden,
da sie aufgrund ihrer Elastizität zerstörungsfrei ausschalbar sind.
[0012] Vorzugsweise ist die Ablaufschalung derart höhenveränderbar ausgebildet, dass sie
an unterschiedlich starke Gussdecken adaptierbar ist. Eine derartige Ausführungsform
ermöglicht die Produktion einer einzigen Ablaufschalungs-Ausführungsform, die dann
durch Adaption in der Höhe zur Schalung unterschiedlicher Gussdecken verwendet werden
kann. Die Höhenveränderbarkeit kann beispielsweise durch ein zweischalige Ablaufschalung
erzielt werden, wobei die zwei Schalen gegeneinander verschiebbar sind und so die
Schalung unterschiedlich starker Decken ermöglicht wird. Auch ist es möglich die Ablaufschalung
derart auszubilden, dass sie vor Ort auf die jeweils nötige Deckenstärke bzw. Bodenstärke
zurechtgeschnitten wird. Dies ist bevorzugt bei einer Ablaufschalung aus einem Styropor
oder einem anderem Schaumwerkstoff möglich. Möglich sind auch mehrteilige Ablaufschalungen,
wobei auf einem Grundträger, der auf einer Deckenschalung montiert wird, Scheibenelemente
aufschiebbar sind, und so durch eine unterschiedliche Anordnung der Scheibenelemente
eine Höhenanpassung der Ablaufschalung erzielt wird. Generell sollte die Ablaufschalung
derart ausgebildet sein, dass eine Schalung von Gussdecken bis zu einer Stärke von
250 mm möglich ist.
[0013] Vorzugsweise weist die Ablaufschalung an einem Oberrand einen Schalungsflanschring
auf, der in seiner Außenkontur im Wesentlichen der Außenkontur eines Flanschringes
des Bodenablaufes entspricht, so dass der Bodenablauf nach dem Einsetzen in die Einbaudurchführung
beispielsweise bündig zur Oberfläche der Decke oder des Bodens abschließt. Im Gegensatz
zum vorgenannten Stand der Technik müssen also hier keine gesonderten Stemmarbeiten
an der Decke oder dem Boden vorgenommen werden.
[0014] Vorzugsweise weist die Ablaufschalung wenigstens einen Montagefortsatz zur Befestigung
der Ablaufschalung an einer Deckenschalung oder an einer Bewehrung vor dem Vergießen
der Gussdecke auf. Diese Montagefortsätze dienen zum einen der Fixierung der Ablaufschalung,
um vor dem Vergießen ein Verlagern der Ablaufschalungen aus den üblicherweise genau
bestimmten Montagepositionen zu verhindern, zum anderen dienen sie dazu, beim Vergießen
der Decke oder des Bodens ein Aufschwimmen der Schalung zu verhindern. Als Montagefortsätze
denkbar sind beispielsweise Metall- oder Kunststofflaschen, die aus der Ablaufschalung
hervorstehen und die Festlegung der Ablaufschalung an der Decken- bzw. Bodenbewehrung
oder aber auch eine Befestigung an einem Schalungselement ermöglichen. Auch ist es
denkbar, die Montagefortsätze beispielsweise als auf der Deckenschalung montierbare
Kunststoffanker auszubilden, auf die dann die Ablaufschalung aufgeschoben wird, wobei
sich beispielsweise Widerhaken am Plastikanker mit der Ablaufschalung verhaken und
so sowohl eine Horizontalverschiebung als auch ein Aufschwimmen der Ablaufschalung
beim Gießen verhindern. Hier ist es unter anderem denkbar, dass in der Ablaufschalung
eine entsprechende Ausnehmung zur Aufnahme dieses Kunststoffankers vorgesehen sind.
Diese Lösung weist den besonderen Vorteil auf, dass durch eine genormte, beispielsweise
mittige Ankeranordnung eine Ausrichtung der Schalung einfach durch die genaue Positionierung
der Anker auf der Boden- bzw. Deckenschalung erzielt werden kann.
[0015] Vorzugsweise weist die Ablaufschalung wenigstens ein Positiv-Nutformteil auf, das
aus einer Außenfläche der Ablaufschalung hervorsteht und der Bildung einer Einsetznut
in der Einbaudurchführung dient, in welche ein Brückenelement nach dem Ausschalen
der Ablaufschalung eingesetzt werden kann. Dieses Positiv-Nutformteil ist dabei vorzugsweise
integral in der Ablaufschalung ausgebildet und ab Werk vorgefertigt. Das Brückenelement,
das in die nach dem Gießen entstandene Einsetznut einsetzbar ist, kann dabei unter
anderem die Funktion eines Dichtelementes zum fluiddichten Anschluss des Bodenablaufes
an die Gussdecke, die Funktion eines Akustikelementes zur akustischen Entkopplung
des Bodenablaufs von der Gussdecke oder aber auch die Funktion eines Intumeszenzringes
oder dergleichen Vorrichtung aus einem Brandschutzmaterial zum feuer- und rauchdichten
Anschluss des Bodenablaufs an die Gussdecke erfüllen. Auf die Vorteile der jeweiligen
Ausbildung wird im Folgenden genauer eingegangen.
[0016] Vorzugsweise kann aber auch an der Ablaufschalung wenigstens ein Brückenelement vorgesehen
sein, das einen Brückenbereich aufweist, der in die Ablaufschalung eingebunden ist
und einen Einbindebereich aufweist, der aus einer Außenfläche der Ablaufschalung hervorsteht,
so dass nach dem Vergießen der Gussdecke und dem Ausschalen der Ablaufschalung der
Einbindebereich fest mit der Gussdecke vergossen ist und der Brückenbereich in die
Einbaudurchführung der Gussdecke hineinragt. Vorteilhaft an dieser Ausbildung ist,
dass nach dem Ausschalen der Ablaufschalung das Brückenelemente an exakt der Position
innerhalb der Einbaudurchführung angeordnet ist, an der es planungsgemäß vorgesehen
ist. Da die Positionierung des Brückenelementes über das Einbinden in die Ablaufschalung
im Werk erfolgt und nicht auf der Baustelle, führt dies zu einer sehr viel genaueren
Positionierung, da die auf der Baustelle sehr häufigen Einbau-Ungenauigkeiten vermieden
werden. Darüber hinaus liefert natürlich der Verguss des Einbinderbereichs eine sehr
sichere und widerstandsfähige Verbindung zwischen Brückenelement und Boden bzw. Decke.
Dabei ist es selbstverständlich möglich, die Brückenelemente während des Einbauvorganges
auch als oben beschriebene Montagefortsätze zu verwenden, um die Ablaufschalung an
der Deckenschalung oder der Bewehrung so zu befestigen, dass ein Verschieben bzw.
Aufschwimmen verhindert wird.
[0017] Wie schon vorher kurz beschrieben, kann das Brückenelement unter anderem mindestens
einen Intumeszenzring oder dergleichen Vorrichtung aus einem Brandschutzmaterial zum
feuer- und rauchdichten Anschluss des Bodenablaufs an die Gussdecke aufweisen. Da
zwischen Bodenablauf und Gussdecke erfindungsgemäß ein Spiel gelassen wird, dient
dieser Intumeszenzring, der im Brandfall aufquillt, dem feuer- und rauchdichten Abschluss
zwischen Bodenablauf und Gussdecke. Neben seinen brandschutztechnischen besonderen
Eigenschaften weist dieser Intumeszenzring darüber hinaus noch eine dämpfende Wirkung
in Bezug auf Körperschall auf. Es kann somit eine akustische, schwingungstechnisch
vollkommene Entkoppelung zwischen dem Bodenablauf und der Gussdecke vorgenommen werden.
Bei Verwendung von intumeszierendem Schaummaterial (insbesondere im Übermaß), wird
zudem der Verschluss vorhandener Spalten garantiert, wodurch sich insgesamt die Planungs-
und Einbausicherheit für Planer und Installateure im Bereich Brand- und Schallschutz
erhöht. Bisher vorhandene bauseitige Risiken einer unzureichenden Vermörtelung und
einer unzureichenden Körperschallentkopplung entfallen. Das Risiko unzureichender
Brandschutzmaßnahmen wird also fort von der Baustelle in den industriellen Fertigungsbetrieb
verlagert, wo definierte, bessere und damit eine höhere und gleichbleibende Qualität
sichernde Arbeitsbedingungen herrschen. Auf der Baustelle steht damit ein qualitativ
optimiertes Bauteil zur Verfügung, das nahezu werkzeuglos einbaubar ist. Darüber hinaus
ist es natürlich auch möglich, später einen Bodenablauf aus brennbaren Baustoffen
zu verwenden. In diesem Fall hat der Intumeszenzring die zusätzliche Aufgabe, den
Ablaufstutzen im Brandfall zu verschließen.
[0018] Vorzugsweise kann das Brückenelement aber auch ein reines Akustikelement zur akustischen
Entkopplung des Bodenablaufs und der Gussdecke aufweisen. Derartige akustische Entkopplungen
auf der Baustelle mit herkömmlichen Abläufen zu bewerkstelligen, ist äußerst aufwändig.
Beispielsweise ist es möglich, innerhalb der Ablaufschalung drei über den Umfang verteilte
Brückenelemente derart anzuordnen, dass nach dem Vergießen der Decke bzw. des Bodens
und dem Ausschalen der Ablaufschalung die drei Brückenbereiche der Brückenelemente
so in die Einbaudurchführung hineinragen, dass der in die Einbaudurchführung eingesetzte
Bodenablauf "schwimmend" gelagert und somit akustisch entkoppelt ist.
[0019] Vorzugsweise weist das Brückenelement auch ein Dichtelement zum fluiddichten Anschluss
des Bodenablaufs an die Gussdecke auf. Eine derartige Vorrichtung kann ähnlich wie
die akustisch entkoppelte Lagerung durch ein entsprechend ringförmiges Brückenelement
ausgebildet werden, dessen Brückenbereich nach dem Einsetzen des Bodenablaufs dichtend
an diesem anliegt.
[0020] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die
anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
- - Fig. 1
- eine teilgeschnittene isometrische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Ablaufschalung
in einer Gussdecke im Montagezustand;
- - Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Ausführungsform aus Fig. 1 im Montagezustand;
- - Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Ausführungsform aus Fig. 1 im ausgeschalteten Zustand;
- - Fig. 4
- einen Querschnitt der ersten Ausführungsform mit einem eingesetzten Bodenablauf;
- - Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Ablaufschalung; und
- - Fig. 6
- einen Querschnitt durch die zweite Ausführungsform bei eingesetztem Bodenablauf.
[0022] In der folgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0023] Fig. 1 zeigt eine teilgeschnittene isometrische Ansicht einer ersten Ausführungsform
einer Ablaufschalung 1, die in einer Gussdecke 4 eingebunden ist. Dargestellt ist
darüber hinaus eine Deckenschalung 3, die zum Abschalen der Decke 4 vor dem Gießen
verwendet wurde. Nach dem Erhärten der Gussdecke 4 kann sowohl die Ablaufschalung
1 als auch die Deckenschalung 3 entfernt werden, so dass lediglich die rohe Gussdecke
4 mit einer Einbaudurchführung 12 übrigbleibt, in die dann in einem weiteren Arbeitsschritt
ein Bodenablauf 2 (siehe Fig. 4) eingesetzt werden kann. Die Außenkontur der verwendeten
Ablaufschalung ist dabei explizit auf die Außenkontur des Bodenablaufs abgestimmt.
[0024] Fig. 2 zeigt die erste Ausführungsform nach Fig. 1 in einem Querschnitt. Dargestellt
ist die Ablaufschalung 1, die in diesem Fall als eine zerstörbare Styropor-Ablaufschalung
ausgebildet ist. Die Ablaufschalung 1 ist in ihrer Außenkontur der Außenkontur eines
Bodenablaufes 2 (siehe Fig. 4) nahezu identisch. Sie weist an ihrem Oberrand 8 einen
Schalungsflansch 6 auf, der nach dem Vergießen der Decke 4 und dem Ausschalen der
Ablaufschalung 1 in einer Flanschnut 13 resultiert, in die ein Flanschring 10 des
Bodenablaufes 2 derart einlegbar ist, dass dieser oberflächenbündig mit der Gussdecke
4 abschließt. Um beim Vergießen der Decke 4, beispielsweise mit einem Betonwerkstoff,
ein Aufschwimmen bzw. Verschieben der Ablaufschalung 1 zu verhindern, sind in Fig.
2 unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten gezeigt. Zum einen ist es möglich an
der Ablaufschalung 1 Montagefortsätze 16, 16' vorzusehen, die mit einer möglicherweise
in der Decke 4 verbauten Bewehrung 18 verbindbar sind und so ein Verschieben der Ablaufschalung
1 beim Vergießen oder auch schon davor zu verhindern. Bei diesen Montagefortsätzen
16, 16' kann es sich beispielsweise um Kunststoffbinder halten, die mit einem Ende
in die Ablaufschalung 1 eingebunden sind und mit dem anderen Ende die Festlegung der
Ablaufschalung 1 an der Bewehrung 18 oder auch an der Deckenschalung 3 (das ist in
Fig. 2 nicht dargestellt) ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung
eines Ankers 15, insbesondere eines Kunststoffankers 15, der mittels Befestigungsmitteln
17 auf einer Oberseite 7 der Deckenschalung 3 befestigt wird. Die Ablaufschalung 1
weist eine entsprechende Ausnahme 19 auf, die nach dem Anordnen des Ankers 15 auf
der Deckenschalung 3 das Einführen des Ankers 15 in diese Aufnahme 19 und somit die
Festlegung der Ablaufschalung 1 gegen ein Verschieben und Aufschwimmen erlaubt. Vorzugsweise
ist dabei der Anker 17 mit Widerhaken oder anderen Befestigungsmitteln versehen, die
ein Verriegeln des Ankers 15 in der Ausnehmung 19 garantieren. Natürlich ist es aber
auch möglich, und dies ist insbesondere bei einer Ablaufschalung 1 aus einem Schaumstoffwerkstoff
wie Styropor der Fall, den Anker 15 direkt in die Ablaufschalung 1 zu treiben, ohne
dass eine eigene Ausnehmung 19 vorgesehen ist, und so zu einer Festlegung auf der
Oberseite 7 der Deckenschalung 3 zu sorgen. Insbesondere ist es bei der Ankerbefestigungsform
wie hier gezeigt sinnvoll, den Anker 1 und die Ausnehmung 19 zentrisch in der Ablaufschalung
1 anzuordnen, da dann die genaue Ausrichtung des Bodenablaufes 1 einfach durch die
exakte Positionierung des Ankers 15 erreicht werden kann.
[0025] In Fig. 3 ist die gemäß einer ersten Ausführungsform der Ablaufschalung 1 geschalte
Einbaudurchführung 12 nach dem Ausschalen der Ablaufschalung 1 und der Deckenschalung
3 (siehe Fig. 2) dargestellt. Sichtbar ist unter anderem die Flanschnut 13, die später
beim Einsetzen des Bodenablaufs 2 die Aufnahme des Flanschringes 10 des Ablaufes 2
erlaubt.
[0026] Fig. 4 zeigt die Einbaudurchführung 12 aus Fig. 3 nach dem Einsetzen des Bodenablaufes
2. Um mögliche Bauteil- und Einbau-Ungenauigkeiten zu kompensieren, ist die Einbaudurchführung
12 etwas größer als der Bodenablauf 2, so dass sich zwischen beiden ein Spiel 5 ergibt.
Im Bereich des Flanschringes 10 weist der Bodenablauf 2 einen Ablaufrost 11 auf. Natürlich
ist es aber auch möglich Bodenabläufe 2 mit anderen Einsätzen, wie Geruchsverschlüssen
oder ähnlichen Vorrichtungen zu verwenden.
[0027] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Ablaufschalung 1 im Vergusszustand. Dargestellt ist die Ablaufschalung 1, die wie
schon zuvor mit einer Gussdecke 4 auf einer Deckenschalung 3 vergossen ist. Die Ablaufschalung
1 ist ebenfalls als eine zerstörbare Styropor-Schalung ausgebildet, so dass sie nach
dem Erhärten des Materials der Gussdecke 4 einfach ausgeschalt werden kann. Im Gegensatz
zur ersten Ausführungsform einer Ablaufschalung weist diese Ablaufschalung 1 unter
anderem zwei Positiv-Nutformteile 20, 20' auf, die aus der Außenfläche 14 der Ablaufschalung
1 hervorstehen. In Fig. 6 ist gezeigt, dass nach dem Ausschalen der Ablaufschalung
1 und der daran angeordneten Positiv-Nutformteile 20, 20' in der Gussdecke 4 entsprechende
Einsetznuten 22, 22' entstehen, in die entsprechend kongruent ausgebildete Brückenelemente
24, 24' eingesetzt werden können. Diese Brückenelemente 24, 24' weisen einen Einbindebereich
26, 26' auf, der in der entsprechenden Einsetznut 22, 22' so festgelegt werden kann,
dass ein Brückenbereich 25, 25' in die Einbaudurchführung 12 der Gussdecke 4 hineinragt.
Nach dem Einsetzen des Bodenablaufes 2 können diese Brückenbereiche 25, 25' je nach
Ausbildung unterschiedliche Funktionen erfüllen. Zum einen ist es möglich, die Brückenbereiche
25, 25' als Intumeszenzringe auszubilden, so dass sie im Brandfall aufquellen und
einen Spalt 21 zwischen Gussdecke 4 und Bodenablauf 2 feuer- und rauchdicht verschließen.
Neben dieser brandschutztechnischen Funktion können die Brückenbereiche 25, 25' aber
auch als Akustikelemente ausgebildet sein, so dass sie der akustischen Entkopplung
zwischen dem Bodenablauf 2 und der Gussdecke 4 dienen. Darüber hinaus können die Brückenbereiche
25, 25' natürlich so ausgebildet sein, dass sie den Bodenablauf 2 in der Einbaudurchführung
12 gegen ein Herausrutschen fixieren.
[0028] In Fig. 5 ist neben den Positiv-Nutformteilen 20, 20' auch ein Brückenelement 24"
dargestellt, das ab Werk in die Ablaufschalung 1 eingebunden ist. Dabei ist ein Brückenbereich
25" fest mit der Ablaufschalung 1 verbunden, während ein Einbindebereich 24" aus der
Außenfläche 14 der Ablaufschalung 1 hervorsteht. Beim Vergießen der Decke 4 wird der
Einbindebereich 26" des Brückenelementes 24" vom Material der Decke 4 umgossen und
von diesem fest fixiert. Nach dem Ausschalen der Ablaufschalung 1 erhält man folglich
ein Brückenelement 24", dessen Einbindebereich 26" fest mit der Gussdecke 4 verbunden
ist und dessen Brückenbereich 25" in die Einbaudurchführung 12 der Gussdecke 4 hineinragt
(siehe Fig. 6) und dieselben vorgenannten Funktionen der Brückenelemente 24, 24' wie
Brandschutz und akustische Entkopplung erfüllen kann. Darüber hinaus ist es natürlich
denkbar, den Bodenablauf 2 mit einem brennbaren Ablaufgehäuse 9 zu versehen, so dass
im Brandfall durch die Verwendung eines aufquellenden Intumeszenz-Brückenelementes
24, 24', 24" die Einbaudurchführung 12 verschließbar ist.
Bezugszeichen
[0029]
- 1
- Ablaufschalung
- 2
- Bodenablauf
- 3
- Deckenschalung
- 4
- Gussdecke
- 5
- Spiel
- 6
- Schalungsflansch
- 7
- Oberseite
- 8
- Oberrand
- 9
- Ablaufgehäuse
- 10
- Flanschring
- 11
- Ablaufrost
- 12
- Einbaudurchführung
- 13
- Flanschnut
- 14
- Außenfläche
- 15
- Anker
- 16
- Montagefortsatz
- 17
- Befestigungselement
- 18
- Bewehrung
- 19
- Ausnahme
- 20, 20'
- Positiv-Nutformteil
- 21
- Spalt
- 22
- Einsetznut
- 24, 24', 24"
- Brückenelement
- 25, 25', 25"
- Brückenbereich
- 26, 26', 26"
- Einbindebereich
1. Ablaufschalung zur Herstellung einer Einbaudurchführung für einen Bodenablauf beim
Gießen eines Bodens oder einer Decke,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufschalung (1) in ihrer Außenkontur zumindest abschnittsweise der Außenkontur
des Bodenablaufes (2) entspricht, wobei die Außenkontur größer ist als der Bodenablauf
(2), so dass zwischen der Einbaudurchführung (12) in der Gussdecke (4) und dem eingesetzten
Bodenablauf (2) ein Spiel (5) gebildet wird.
2. Ablaufschalung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufschalung (1) als eine zerstörbare Schalung ausgebildet ist.
3. Ablaufschalung Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufschalung (1) aus einem Schaumstoffwerkstoff gebildet ist.
4. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufschalung (1) als ein Hohlkörper ausgebildet ist.
5. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ablaufschalung (1) derart höhenveränderbar ausgebildet ist, dass sie an unterschiedlich
starke Gussdecken (4) adaptierbar ist.
6. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stärke der Gussdecke (4) bis zu 250 mm beträgt.
7. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Schalungsflanschring (6) an einem Oberrand (8) der Ablaufschalung (1), der in
seiner Außenkontur im wesentlichen der Außenkontur eines Flanschringes (10) des Bodenablaufes
(2) entspricht.
8. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen Montagefortsatz (16, 16'; 15) zur Befestigung der Ablaufschalung
(1) an einer Deckenschalung (14) oder an einer Bewehrung (18) vor dem Vergießen der
Gussdecke (4).
9. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Positiv-Nutformteil (20; 20'), das aus einer Außenfläche (14) der Ablaufschalung
(1) hervorsteht, zur Bildung einer Einsetznut (22; 22') in der Einbaudurchführung
(12) der Gussdecke (4) zum Einsetzen eines Brückenelementes (24; 24') nach dem Ausschalen
der Ablaufschalung (1).
10. Ablaufschalung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Ablaufschalung (1) wenigstens ein Brückenelement (24") vorgesehen ist, mit
einem Brückenbereich (25"), der in die Ablaufschalung (1) eingebunden ist, und einem
Einbindebereich (26"), der aus einer Außenfläche (14) der Ablaufschalung (1) hervorsteht,
so dass nach dem Vergießen der Gussdecke (4) und dem Ausschalen der Ablaufschalung
(1) der Einbindebereich (26") fest mit der Gussecke (4) vergossen ist und der Brückenbereich
(25") in die Einbaudurchführung (12) der Gussdecke (4) hineinragt.
11. Ablaufschalung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brückenelement (24; 24'; 24") mindestens einen Intumeszenzring oder dergleichen
Vorrichtung aus einem Brandschutzmaterial zum feuer- und rauchdichten Anschluss des
Bodenablaufs (2) an die Gussdecke (4) aufweist.
12. Ablaufschalung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brückenelement (24; 24'; 24") ein Akustikelement zur akustischen Entkoppelung
des Bodenablaufs (2) und der Gussdecke (4) aufweist.
13. Ablaufschalung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brückenelement (24; 24'; 24") ein Dichtelement zum fluiddichten Anschluss des
Bodenablaufs (2) an die Gussdecke (4) aufweist.