[0001] Die Erfindung betrifft eine Türe für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug,
insbesondere ein Kraftfahrzeug. Die Erfindung kann bei Fahrzeugen aller Art angewendet
werden, also bei Landfahrzeugen, Wasserfahrzeugen und Luftfahrzeugen.
[0002] Eine Türe für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DE 30 26 037 bekannt. Es handelt sich um eine sogenannte Schiebetüre. Zum Öffnen der
Türe muß diese zunächst aus der Ebene der Fahrzeugkarosserie herausgeschwenkt werden.
Anschließend wird die Türe parallel zur Fahrzeugkarosserie nach vorne oder hinten
verschoben. Dementsprechend umfaßt die Türe ein Drehgelenk, an dem ein Gelenkarm schwenkbar
gelagert ist. Das andere Ende des Gelenkarms ist gelenkig mit dem Kraftfahrzeug verbunden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türe für ein Fahrzeug vorzuschlagen, die sowohl
als Schiebetüre als auch als Drehtüre geöffnet und geschlossen werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das
Drehgelenk, an dem der Gelenkarm schwenkbar gelagert ist, ist arretierbar. Wenn die
Türe als Drehtüre geöffnet werden soll, wird das Drehgelenk arretiert. Die Türe kann
dann durch Drehen der gelenkigen Verbindung des Gelenkarms mit dem Fahrzeug geöffnet
werden. Wenn die Türe als Schiebetüre geöffnet werden soll, wird die Arretierung des
Drehgelenks gelöst. Beim Öffnen der Türe wird der Gelenkarm um das am Fahrzeug vorgesehene
Gelenk verschwenkt. Dabei wird auch das Drehgelenk - in der Gegenrichtung - verschwenkt,
so daß die Türe aus der Ebene der Karosserie herausgeschwenkt wird. Sie kann dann
parallel zur Fahrzeugkarosserie verschoben werden.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Das Drehgelenk ist vorzugsweise in mehreren Schwenklagen arretierbar. Vorteilhaft
ist es, wenn das Drehgelenk in zwei Schwenklagen arretierbar ist. Die erste Schwenklage
ist vorzugsweise diejenige Schwenklage, in der sich das Drehgelenk befindet, wenn
die Türe geschlossen ist. Wenn das Drehgelenk in dieser Schwenklage arretiert ist,
kann die Türe durch eine Drehbewegung, also als Drehtüre, geöffnet werden. Die zweite
Schwenklage, in der das Drehgelenk arretierbar ist, ist vorzugsweise diejenige Schwenklage,
in der sich das Drehgelenk befindet, wenn der Gelenkarm und die Türe derart verschwenkt
worden sind, daß sich die Türe in einem Abstand zur Karosserie des Fahrzeugs und in
einer Richtung parallel zur Karosserie des Fahrzeugs befindet. In dieser arretierten
Schwenklage kann die Türe dann parallel zur Fahrzeugkarosserie verschoben werden,
die Türe also als Schiebetüre geöffnet werden.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn der Schwenkbereich des Drehgelenks begrenzt ist.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
an einem Führungswagen vorgesehen ist, der in einer Führungsschiene verschieblich
geführt ist. Die Führungsschiene ist in der Türe vorgesehen.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Zugstange vorgesehen, die
mit dem Führungswagen verbunden ist. Vorzugsweise ist die Zugstange gelenkig mit dem
Führungswagen verbunden. Dabei befindet sich die Schwenkachse der Zugstange an dem
Führungswagen vorzugsweise im Abstand von dem Drehgelenk des Gelenkarms an dem Führungswagen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange
wahlweise mit dem Gelenkarm oder gelenkig mit dem Fahrzeug verbindbar oder verbunden
ist. Die Gelenkachse zwischen der Zugstange und dem Fahrzeug befindet sich vorzugsweise
im Abstand von der Schwenkachse des Gelenkarms an dem Fahrzeug.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist ein erster Schaltbolzen vorhanden,
der in eine die Zugstange mit dem Gelenkarm verbindende Stellung bringbar ist. Vorteilhaft
ist es, wenn stattdessen oder zusätzlich ein zweiter Schaltbolzen vorhanden ist, der
in eine die Zugstange gelenkig mit dem Fahrzeug verbindende Stellung bringbar ist.
Es ist möglich, mehrere erste Schaltbolzen und/oder mehrere zweite Schaltbolzen vorzusehen.
Vorteilhaft ist es, wenn zwei erste Schaltbolzen und/oder zwei zweite Schaltbolzen
vorhanden sind. Einer oder beide Schaltbolzen können federbelastet sein. Der erste
Schaltbolzen und/oder der zweite Schaltbolzen können durch eine Gleitkurve in die
beschriebene Schaltstellung bringbar sein.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist ein Drehschieber vorhanden, durch
den der erste Schaltbolzen in die die Zugstange mit dem Gelenkarm verbindende Stellung
bringbar ist. Stattdessen oder zusätzlich kann durch den Drehschieber der zweite Schaltbolzen
in die die Zugstange gelenkig mit dem Fahrzeug verbindende Stellung bringbar sein.
Der Drehschieber ist vorzugsweise an der Schwenkachse des Gelenkarms an dem Fahrzeug
vorgesehen.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn an dem Führungswagen ein Sperrhebel schwenkbar gelagert
ist.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel
eine Führungsnut für einen an der Türe vorgesehenen Sperrbolzen aufweist. Die Führungsnut
ist im wesentlichen zur Schwenkachse des Sperrhebels hin gerichtet.
[0015] Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug ist durch eine oder mehrere
erfindungsgemäße Türen gekennzeichnet.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Türe für ein Kraftfahrzeug im geschlossenen Zustand in einer Schnittansicht von
oben,
- Fig. 2
- die Türe gemäß Fig. 1 nach einer Verschwenkung aus der Ebene der Karosserie heraus,
- Fig. 3
- die Türe gemäß Fig. 1 und 2 im teilweise verschobenen Zustand,
- Fig. 4
- die Türe gemäß Fig. 1 bis 3 in dem durch eine Drehbewegung geöffneten Zustand,
- Fig. 5
- eine andere Ausführungsform einer Türe für ein Kraftfahrzeug im geschlossenen Zustand
in einer Schnittansicht von oben,
- Fig. 6
- die Türe gemäß Fig. 5 nach der Verschwenkung aus der Ebene der Karosserie heraus,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Teilansicht der Fig. 6,
- Fig. 8
- die Türe gemäß Fig. 5 bis 7 im vollständig verschobenen Zustand,
- Fig. 9
- die Türe gemäß Fig. 5 bis 8 in dem durch eine Drehbewegung geöffneten Zustand,
- Fig. 10
- eine vergrößerte Teilansicht der Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 7 und
- Fig. 12
- einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig. 7.
[0017] Die Zeichnungsfiguren zeigen eine Türe 1, die mit einem Kraftfahrzeug 2 verbunden
ist. Die Türe 1 umfaßt einen Türkasten 3 und ein Außenblech 4. An dem Türkasten 3
ist in dessen innerem, dem Kraftfahrzeug 2 zugewandten Bereich ein Drehgelenk 5 befestigt,
in dem der Drehzapfen 6 eines Gelenkarms 7 schwenkbar gelagert ist. Der Gelenkarm
7 umfaßt ein gerades Mittelstück, von dem jeweils zwei Endstücke in einem Winkel von
etwa 45° abknicken.
[0018] Der Gelenkarm 7 ist an seinem anderen Ende mit einem weiteren Drehzapfen 8 versehen,
der in einem Gelenkscharnier 9 gelenkig gelagert ist. Das Gelenkscharnier 9 ist mit
der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden. Es ist an einem Blech 11 der A-Säule
10 befestigt. Am umlaufenden Flansch des Türaussschnitts ist eine Dichtung 12 befestigt.
[0019] Das Drehgelenk 5 ist an einem Führungswagen 13 vorgesehen, der in einer Führungsschiene
14 der Türe 1 verschieblich geführt ist. Die Führungsschiene 14 verläuft in Karosserierichtung,
also in Fahrzeug-Längsrichtung.
[0020] Das Drehgelenk 5 ist arretierbar. Es kann sowohl in der in Fig. 1 gezeigten Stellung
als auch in der in Fig. 2 und 3 gezeigten Stellung arretiert werden.
[0021] Wenn die Türe 1 aus der in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Position durch eine Drehbewegung
geöffnet werden soll, wird das Drehgelenk 5 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung arretiert.
Ferner wird der Führungswagen 13 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung arretiert. Die
in Fig. 1 noch geschlossene Türe 1 wird wie eine herkömmliche Schwenktür mit einer
Drehbewegung um das Gelenkscharnier 9 geöffnet, bis die in Fig. 4 gezeigte, geöffnete
Position erreicht ist.
[0022] Wenn die Türe durch eine Schiebebewegung geöffnet werden soll, werden die Arretierungen
des Drehgelenkes 5 und des Führungswagens 13 gelöst. Anschließend wird die Türe 1
in die in Fig. 2 gezeigten Stellung verschwenkt. Der Gelenkarm 7 schwenkt dabei im
Uhrzeigersinn um das Gelenkscharnier 9. Im Drehgelenk 5 führt die Türe 1 relativ zum
Gelenkarm 7 eine Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn aus. Während dieser Verschwenkungen
bewegt sich der Führungswagen 13 in der Führungsschiene 14 um einen gewissen Weg nach
hinten und dann wieder zurück in die in Fig. 2 gezeigte Stellung. Dieser Weg kann
durch einen Anschlag in der Führungsschiene 14 begrenzt sein (in der Zeichnung nicht
dargestellt).
[0023] Wenn die in Fig. 2 gezeigte Stellung erreicht ist, in der sich die Türe 1 in einem
Abstand zur Karosserie des Fahrzeugs befindet und in der sich die Türe 1 ferner in
einer Richtung parallel zur Fahrzeugkarosserie befindet, wird das Drehgelenk 5 arretiert.
Ferner bleibt oder wird in der Stellung der Fig. 2 die Arretierung des Führungswagens
13 gelöst. Die Türe 1 kann dann in z-Richtung, also in Richtung parallel zur Fahrzeugkarosserie
bzw. in Fahrzeug-Längsrichtung, verschoben werden. In Fig. 3 ist eine entsprechende
Stellung der Türe 1 gezeigt, in der die Türe 1 teilweise geöffnet ist.
[0024] Der Schwenkbereich des Drehgelenks 5 ist in der Weise begrenzt, daß die Türe 1 nicht
über die Stellung in Fig. 1 hinaus gegenüber dem Gelenkarm 7 im Uhrzeigersinn verschwenkt
werden kann und auch nicht über die in Fig. 2 gezeigte Stellung hinaus gegenüber dem
Gelenkarm 7 in eine Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden kann.
[0025] Die Fig. 5 bis 12 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform, bei der übereinstimmende
Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Zusätzlich zum Gelenkarm 7 ist
hier eine Zugstange 18 vorhanden, die mit dem Fahrzeug und dem Führungswagen verbunden
ist.
[0026] Fig. 11 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 7 durch die Lagerwelle 16,
die an dem mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbundenen Gelenkscharnier 9 durch
Rillenkugellager 17 drehbar gelagert ist. An der Lagerwelle 16 ist der Gelenkarm 7
schwenkbar gelagert. Ferner ist eine Zugstange 18 vorhanden, die eine obere Zugstange
18a und eine untere Zugstange 18b umfaßt. Die obere Zugstange 18a befindet sich zwischen
dem Gelenkarm 7 und dem oberen Teil 9a des Gelenkscharniers 9. Die untere Zugstange
18 liegt zwischen dem Gelenkarm 7 und dem unteren Teil 9b des Gelenkscharniers 9.
Die Zugstangen 18a, 18b sind auf diese Weise zwischen dem Gelenkarm 7 und den Teilen
9a und 9b des Gelenkscharniers 9 gleitend eingeklemmt.
[0027] Mit der Lagerwelle 16 ist ein Drehschieber 19 drehfest verbunden, der einen oberen
Teil 19a, einen unteren Teil 19b und einen mittleren Teil 19c aufweist. In dem Gelenkarm
7 sind erste Schaltbolzen 20a, 20b vorhanden, die in zugehörigen Lagerbuchsen 21 a,
21 b längsverschieblich geführt sind. Die Lagerbuchsen 21 a, 21 b verlaufen parallel
zu und im Abstand von der Lagerwelle 16. Der Kopf am unteren Ende des oberen ersten
Schaltbolzens 20a liegt auf der oberen Gleitkurve des mittleren Teils 19c des Drehschiebers
19 auf. In entsprechender Weise liegt der Kopf am oberen Ende des unteren ersten Schaltbolzens
20b auf der unteren Gleitkurve 22b des mittleren Teils 19c des Drehschiebers 19 auf.
Durch Druckfedern 23a, 23b, die zwischen den Lagerbuchsen 21 a, 21 b und den Köpfen
der ersten Schaltbolzen 20a, 20b vorgesehen sind, werden die ersten Schaltbolzen 20a,
20b zu den Gleitkurven 22a, 22b hin belastet.
[0028] In entsprechender Weise sind in den Gelenkscharnieren 9a, 9b zweite Schaltbolzen
24a, 24b vorhanden, die in zugehörigen Lagerbuchsen 25a, 25b längsverschieblich geführt
sind. Die Lagerbuchsen 25a, 25b verlaufen parallel zu und im Abstand von der Lagerwelle
16. Der Kopf am oberen Ende des oberen zweiten Schaltbolzens 24a liegt auf der Gleitkurve
26a an der Unterseite des oberen Teils 19a des Drehschiebers 19 auf. In entsprechender
Weise liegt der Kopf am unteren Ende des unteren zweiten Schaltbolzens 24b auf der
Gleitkurve 26b an der Oberseite des unteren Teils 19b des Drehschiebers 19 auf. Die
zweiten Schaltbolzen 24a, 24b fluchten mit den ersten Schaltbolzen 20a, 20b. Durch
Druckfedern 27a, 27b, die zwischen den Lagerbuchsen 25a, 25b und den Köpfen der zweiten
Schaltbolzen 24a, 24b vorgesehen sind, werden die zweiten Schaltbolzen 24a, 24b zu
den Gleitkurven 26a, 26b hin belastet.
[0029] Wie aus Fig. 12 ersichtlich ist an dem Führungswagen 13 ein Drehgelenk 5 vorgesehen,
in dem ein vertikaler Drehzapfen 6 drehbar gelagert ist. Die Lagerstellen befinden
sich in einer oberen Lagerplatte 28a und einer unteren Lagerplatte 28b, die parallel
zueinander und im Abstand voneinander verlaufen und zwischen denen der Gelenkarm 7
angeordnet ist, der ebenfalls um den Drehzapfen 6 schwenkbar gelagert ist.
[0030] Im Abstand von dem Drehzapfen 6 sind in den Lagerplatten 28a, 28b weitere Lagerstellen
29a, 29b für weitere Drehzapfen 15 (siehe Fig. 5 bis 10; in der Fig. 12 nicht dargestellt)
vorgesehen, an denen die Enden der Zugstangen 18a, 18b schwenkbar gelagert sind.
[0031] Wie ebenfalls aus Fig. 12 ersichtlich umfaßt die Führungsschiene 14 eine obere Schiene
14a und eine untere Schiene 14b, die übereinander angeordnet sind und die jeweils
rohrförmig ausgebildet sind. Die Schienen 14a, 14b weisen einen kreisringförmigen
Querschnitt auf. Sie sind durch ein Mittelteil 30 miteinander verbunden. Das Mittelteil
30 weist einen langgestreckten rechteckigen Querschnitt auf, dessen Mittenachse in
der Verbindungsebene der Mittelpunkte der Schienen 14a, 14b liegt. Es ist in seiner
Mitte mit einem Verbindungsteil 31 versehen, das zur Fahrzeug-Innenseite hin weist
und an dessen Ende eine Blende 32 befestigt ist, die einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Die Blende 32 deckt die Schienen 14a, 14b zur Fahrzeug-Innenseite
hin ab. Ihr oberes Ende überragt die obere Schiene 14a.
[0032] Der Führungswagen 13 umfaßt eine obere Lagehülse 33a und eine untere Lagerhülse 33b,
die sich über einen Winkelbereich von jeweils etwa 270° erstrecken und in denen die
Schienen 14a, 14b längsverschieblich geführt sind. Die offenen Bereiche der Lagerhülsen
33a, 33b sind einander zugewandt. Sie lassen Raum für das Mittelteil 30 der Führungsschiene
14.
[0033] Die Lagerhülsen 33a, 33b werden von entsprechenden Vorsprüngen 34a, 34b des Führungswagens
13 getragen, die in entsprechender Weise einander zugewandt sind und eine sich über
einen Winkelbereich von etwa 90° erstreckende Aussparung aufweisen, um Platz für das
Mittelteil 30 der Führungsschiene 14 zu schaffen. Neben den Vorsprüngen 34a, 34b ist
in dem Führungswagen 13 eine Aussparung 35 für die Blende 32 vorgesehen. Danach anschließend
weist der Führungswagen 13 die Lagerplatten 28a, 28b auf.
[0034] An dem Führungswagen 13 ist ferner ein Sperrhebel 36 vorgesehen, der um die Achse
des Drehzapfens 6 schwenkbar gelagert ist (In Fig. 12 ist der Sperrhebel 36 aus Gründen
der vereinfachten zeichnerischen Darstellung weggelassen). Der Sperrhebel 36 weist
im Bereich seines Endes eine Führungsnut 37 auf, die zu ihrem Ende hin offen ist und
die im wesentlichen zur Schwenkachse des Sperrhebels 36, also zum Drehzapfen 6 hin
gerichtet ist. In die Führungsnut 37 kann ein an der Türe 1 vorgesehener Sperrbolzen
38 eingreifen.
[0035] In Fig. 11 ist die Grundstellung der Schaltbolzen 20a, 20b, 24a, 24b gezeigt, in
der die ersten Schaltbolzen 20a, 20b die Zugstangen 18a, 18b mit dem Gelenkarm 7 starr
verbinden. In dieser Stellung kann die Türe 1 aus der in Fig. 5 gezeigten Stellung
durch eine Drehbewegung in die in Fig. 9 gezeigte Stellung geöffnet werden. Wie aus
Fig. 11 ersichtlich durchgreifen die ersten Schaltbolzen 20a, 20b sowohl die Lagerbuchsen
21 a, 21 b des Gelenkarms 7 als auch die Zugstangen 18a, 18b. Sie enden in einem geringen
Abstand vor den Gelenkschamieren 9a, 9b. Auf diese Weise sind der Gelenkarm 7 und
die Zugstangen 18a, 18b starr miteinander verbunden, und zwar in dem Sinn, daß bei
einer Verschwenkung des Gelenkarms 7 um die Lagerwelle 16 die Zugstangen 18a, 18b
zwangsweise mitverschwenkt werden.
[0036] Der an der Türe 1 vorgesehene Sperrbolzen 38 greift dabei in das äußere Ende der
Führungsnut 37 des Sperrhebels 36 ein. Auf diese Weise arretiert der Sperrbolzen 38
den Sperrhebel 36 und mit diesem den Führungswagen 13. Die Türe kann wie eine herkömmliche
Schwenktür durch eine Drehbewegung um die Lagerwelle 16 geöffnet werden, bis die in
Fig. 9 gezeigte, geöffnete Position erreicht ist.
[0037] Wenn die Türe 1 durch eine Schiebebewegung geöffnet werden soll, wird der Drehschieber
19 um 90° im Uhrzeigersinn gedreht, bis er die in Fig. 6, 7 und 8 gezeigte Position
erreicht hat. Hierdurch werden die Schaltbolzen 20a, 20b 23a, 23b um die Stärke der
Zugstangen 18a, 18b zum mittleren Teil 19c des Drehschiebers 19 hin verschoben. Der
Kopf des oberen ersten Schaltbolzens 20a läuft auf der oberen Gleitkurve 22a des mittleren
Teils 19c des Drehschiebers 19 nach unten, bis er die Höhe der Linie 39a erreicht
hat. Diese Bewegung des oberen ersten Schaltbolzens 20a wird durch die Kraft der Druckfeder
23a unterstützt. In entsprechender Weise wird der untere erste Schaltbolzen 20b durch
die Kraft der Druckfeder 23b in Kontakt mit der unteren Gleitkurve 22b gehalten, die
über die Vierteldrehung der Lagerwelle 16 auf die Höhe der Linie 39b verläuft. Damit
geben die äußeren Enden der ersten Schaltbolzen 20a, 20b die Zugstangen 18a, 18b frei.
[0038] Der obere zweite Schaltbolzen 24a wird bei der Drehung des Drehschiebers 19 durch
die Gleitkurve 26a an der Unterseite des oberen Teils 19a des Drehschiebers 19 entgegen
der Kraft der Druckfeder 27a nach unten gedrückt, bis sein unteres Ende etwas oberhalb
der unteren Endfläche der oberen Zugstange 18a liegt. Der untere zweite Schaltbolzen
24a wird in entsprechender Weise bei der Drehung des Drehschiebers 19 durch die Gleitkurve
26b an der Oberseite des unteren Teils 19b des Drehschiebers 19 entgegen der Kraft
der Druckfeder 27b nach oben gedrückt, bis sein oberes Ende etwas unterhalb der oberen
Endfläche der unteren Zugstange 18b liegt. Auf diese Weise stellen die zweiten Schaltbolzen
24a, 24b eine gelenkige Verbindung zwischen den Zugstangen 18a, 18b und den Gelenkscharnieren
9a, 9b her, also eine Verbindung zwischen den Zugstangen 18a, 18b und dem Fahrzeug.
[0039] Damit bilden die Lagerwelle 16, die zweiten Schaltbolzen 24a, 24b, der Drehzapfen
6 und die Drehzapfen 15 in den Lagerstellen 29a, 29b des Führungswagens 13 ein Viergelenk.
Wenn der Gelenkarm 7 verschwenkt wird, wird der Führungswagen 13 von dem Gelenkarm
7 mitgenommen und damit um die Lagerwelle 16 verschwenkt. Während dieser Bewegung
wird der Führungswagen 13 gleichzeitig in die entgegengesetzte Drehrichtung um den
Drehzapfen 6 verschwenkt, so daß er im Endergebnis durch die Aktion des Viergelenks
parallel verschoben wird.
[0040] Da der Gelenkarm 7, ausgehend von der Lagerwelle 16, schräg zum Fahrzeuginneren hin
verläuft, würde bei der Drehbewegung des Gelenkarms 7 um die Lagerwelle 16 das der
Lagerwelle 16 abgewandte Ende der Türe 1 an das gegenüberliegende Karosserieteil 40
anstoßen, so daß die Türe 1 blockiert werden würde und nicht weiter geöffnet werden
könnte. Um dies zu verhindern ist in dem Sperrhebel 36 die Führungsnut 37 vorhanden,
die schräg zum Drehzapfen 6 hin und im wesentlichen bogenförmig um die Lagerwelle
16 verläuft. Wenn der Gelenkarm 7 verschwenkt wird, läuft die Führungsnut 37 in den
Sperrbolzen 38 hinein, wodurch der Sperrhebel 36 mit zunehmender Verschwenkung des
Gelenkarms 7 in eine Richtung im Uhrzeigersinn um den Drehzapfen 6 verschwenkt wird.
Dadurch wird der Führungswagen 13 relativ zur Türe 1 in einer Richtung von der Lagerwelle
16 weg bewegt. Aufgrund der zugehörigen Relativbewegung der Türe 1 läuft diese in
entsprechender Weise zur Lagerwelle 16 hin bzw. von dem Karosserieteil 40 weg. Das
Viergelenk, der Sperrhebel 36, dessen Führungsnut 37 und der Sperrbolzen 38 sind derart
aufeinander abgestimmt, daß die Türe 1 im wesentlichen rechtwinklig aus ihrer Öffnung
in der Karosserie zwischen dem Gelenkscharnier 9 und dem Karosserieteil 40 herausbewegt
wird. Die durch die Drehung des Gelenkarms 7 an sich erzeugte Bewegung der Türe 1
zum Karosserieteil 40 hin wird also durch die beschriebene gegenläufige Bewegung des
Führungswagens 13 im wesentlichen kompensiert, bis die Türe 1 aus ihrer Öffnung herausbewegt
ist und die in Fig. 6 gezeigte Stellung eingenommen hat.
[0041] In dieser Stellung hat sich der Führungswagen 13 in der Führung 14 zum Karosserieteil
40 hin bewegt. Der Sperrhebel 36 ist im Uhrzeigersinn verschwenkt worden.
[0042] Der Sperrbolzen 38 ist in die öffene Führungsnut 37 hineingelaufen und wieder aus
dieser offenen Führungsnut 37 herausgelaufen. Der Sperrhebel 36 weist auf seiner der
Führungsnut 37 abgewandten Seite eine Verlängerung auf, in der eine Vertiefung 41
vorgesehen ist, die einen Anschlag mit dem Zapfen 15 in den Lagerstellen 29a, 29b
bildet.
[0043] In der in Fig. 6 gezeigten Stellung ist die Türe 1 so weit herausgeschwenkt, daß
sie bei der nachfolgenden Parallelverschiebung in die in Fig. 8 gezeigte Stellung
nicht an die Karosserie anstößt.
[0044] Bei der Schließbewegung der Türe 1 wird diese zunächst aus der in Fig. 8 gezeigten
Stellung in die Stellung nach Fig. 6 parallel verschoben. In der Stellung nach Fig.
6 greift der Sperrbolzen 38 in die Führungsnut 37 des Sperrhebels 36 ein. Jetzt kann
die Türe 1 durch eine Verschwenkung des Gelenkarms 7 und des zugehörigen Viergelenks
geschlossen werden.
[0045] Durch die Erfindung wird eine Dreh-Schiebetüre geschaffen, die zwei Öffnungsfunktionen
aufweist, nämlich die Öffnungsfunktion "Schieben" und die Öffnungsfunktion "Drehen".
Beide Funktionen können mit einem Türscharnier ausgeführt werden.
[0046] Bei der Funktion "Drehen" wird die geschlossene Türe wie eine herkömmliche Schwenktüre
mit eine Drehbewegung geöffnet. Bei der Funktion "Schieben" wird die geschlossene
Türe mit einer Linearbewegung in Schieberichtung geöffnet und geschlossen.
[0047] Durch die erläuterten Konstruktionen ist es möglich, eine Fahrzeugtüre wahlweise
als Drehtüre oder als Schiebetüre zu öffnen. Die Entriegelung bzw. Steuerung kann
durch eine Betätigung an der Außenseite und/oder an der Innenseite der Türe ermöglicht
werden, und zwar mechanisch und/oder elektrisch und/oder durch Fernsteuerung. Vorzugsweise
befindet sich die Führung für die Schiebefunktion in der Fahrzeugtüre. Es ist möglich,
die Führungsschiene austauschbar auszugestalten.
[0048] Die Führungsschiene kann als Pressprofil, Rollprofil oder Hybridteil ausgeführt werden.
Der Führungswagen kann in der Führungsschiene oben und/oder unten geführt werden.
Ferner kann der Führungswagen in der Führungsschiene in der Profilseite geführt werden.
Die Bauteile für die Führung, also die Führungsschiene und/oder der Führungswagen,
können in Stahl, Aluminium und/oder Kunststoff ausgeführt werden. Die Oberfläche der
Führungsschiene kann bearbeitet sein. Sie kann insbesondere lackiert, gepulvert, eloxiert
oder verchromt sein. Die Führungsschiene kann ferner durch eine Blende abgedeckt sein.
Die Blende kann in Kunststoff, Aluminium oder Stahl ausgeführt werden. Die Oberfläche
der Blende kann lackiert, gepulvert, eloxiert oder verchromt sein.
[0049] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird die Türe in Drehrichtung X im Gelenkscharnier 9
so weit aus der Seitenwand des Fahrzeugs 2 gedreht, daß die erforderliche Freiheit
zwischen Türkasten 3 und der Fahrzeugseitenwand für die nachfolgende Linearbewegung
gewährleistet ist.
1. Türe für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, mit einem Drehgelenk (5), an
dem ein mit dem Fahrzeug (2) gelenkig (8, 16) verbindbarer oder verbundener Gelenkarm
(7) schwenkbar (6) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehgelenk (5) arretierbar ist.
2. Türe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (5) in mehreren Schwenklagen arretierbar ist.
3. Türe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich des Drehgelenks (5) begrenzt ist.
4. Türe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk (5) an einem Führungswagen (13) vorgesehen ist, der in einer Führungsschiene
(14) verschieblich geführt ist.
5. Türe nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Zugstange (18, 18a, 18b), die mit dem Führungswagen (13) vorzugsweise gelenkig
verbunden ist.
6. Türe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (18, 18a, 18b) wahlweise mit dem Gelenkarm (7) oder gelenkig mit dem
Fahrzeug (9, 9a, 9b) verbindbar oder verbunden ist.
7. Türe nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen ersten Schaltbolzen (20a, 20b), der in eine die Zugstange (18, 18a, 18b) mit
dem Gelenkarm (7) verbindende Stellung bringbar ist.
8. Türe nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen zweiten Schaltbolzen (24a, 24b), der in eine die Zugstange (18, 18a, 18b) gelenkig
mit dem Fahrzeug (9, 9a, 9b) verbindende Stellung bringbar ist.
9. Türe nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen Drehschieber (19, 19a, 19b, 19c), durch den der erste Schaltbolzen (20a, 20b) in die die Zugstange (18, 18a, 18b) mit dem
Gelenkarm (7) verbindende Stellung und/oder der zweite Schaltbolzen (24a, 24b) in
die die Zugstange (18, 18a, 18b) gelenkig mit dem Fahrzeug (9, 9a, 9b) verbindende
Stellung bringbar ist.
10. Türe nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Führungswagen (13) ein Sperrhebel (36) schwenkbar (6) gelagert ist.
11. Türe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (36) eine zu seiner Schwenkachse (6) hin gerichtete Führungsnut (37)
für einen an der Türe (1) vorgesehenen Sperrbolzen (38) aufweist.
12. Fahrzeug, inbesondere Kraftfahrzeug, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Türen nach einem der Ansprüche 1 bis 11.